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Stand der Technik
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Die
Erfindung geht aus von einer Scheinwerferanlage für Fahrzeuge
nach der Gattung des Anspruchs 1.
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Die
Druckschrift
DE 37
26 478 A1 beschreibt eine Einrichtung für Kraftfahrzeug-Scheinwerfer
mit einer Blendenscheibe oder Streuscheibe, welche zonenweise mit
in der Lichdurchlässigkeit
umschaltbaren Halbleitermaterialien beschichtet ist, wodurch die Lichtverteilung
des Scheinwerfers automatisch gesteuert werden kann. Die Druckschrift
DE 195 30 008 A1 offenbart
eine Beleuchtungseinrichtung für
Fahrzeuge, bei der Licht von einem Reflektor auf eine Umlenkvorrichtung
mit einer Vielzahl reflektierender Elemente reflektiert wird.
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Im
Stand der Technik ist zudem eine Scheinwerferanlage gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 durch die
DE
42 38 273 A1 beschrieben. Diese Scheinwerferanlage weist
wenigstens einen Fernlichtscheinwerfer und wenigstens einen Abblendlichtscheinwerfer
auf. Durch den wenigstens einen Abblendlichtscheinwerfer wird ein
Abblendlichtbündel ausgesandt,
das gesetzliche Vorschriften für
Abblendlicht erfüllt.
Durch den wenigstens einen Fernlichtscheinwerfer wird ein gegenüber dem
Abblendlichtbündel
stärker
konzentriertes Fernlichtbündel ausgesandt,
das zumindest zusammen mit dem Abblendlichtbündel gesetzliche Vorschriften
für Fernlicht
erfüllt.
Die gesetzlichen Vorschriften für
Fernlicht sind in der Europäischen
Union einheitlich in ECE-Regelungen vorgegeben. In USA gelten jedoch andere
gesetzliche Vorschriften für
Fernlicht, die in SAE-Regelungen
vorgegeben sind. In den SAE-Regelungen sind gegenüber den
ECE-Regelungen geringere maximale Beleuchtungsstärken zulässig, die durch das Zentrum
des Fernlichtbündels
erzeugt werden dürfen.
Jedoch ist gemäß den SAE-Regelungen
gegenüber
den ECE-Regelungen eine stärkere horizontale
Streuung des Fernlichtbündels
vorgegeben. Üblicherweise
wird zur Erfüllung
der beiden abweichenden gesetzlichen Vorschriften gemäß den SAE-Regelungen und ECE- Regelungen jeweils
ein gesonderter Fernlichtscheinwerfer entwickelt und hergestellt.
Dies bedingt jedoch einen großen
Fertigungsaufwand sowie eine aufwendige Lagerhaltung für die beiden
unterschiedlichen Fernlichtscheinwerfer.
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Vorteile der Erfindung
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Die
erfindungsgemäße Scheinwerferanlage für Fahrzeuge
hat demgegenüber
den Vorteil, daß die
unterschiedlichen gesetzlichen Vorschriften mit derselben Ausführung des
wenigstens einen Fernlichtscheinwerfers erfüllt werden und somit die Fertigung
vereinfacht und der Lagerhaltungsaufwand für den Fernlichtscheinwerfer
reduziert ist. Außerdem
ist nur eine einseitige Streuung des Fernlichtbündels zur Gegenverkehrsseite
hin erforderlich.
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Zeichnung
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Zwei
Ausführungsbeispiele
der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden
Beschreibung näher
erläutert.
Es zeigen 1 eine Scheinwerferanlage in
vereinfachter Darstellung mit einem Fernlichtscheinwerfer und einem Abblendlichtscheinwerfer, 2 einen
vor der Scheinwerferanlage angeordneten Meßschirm bei der Beleuchtung
durch die von der Scheinwerferanlage gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel
ausgesandten Lichtbündel
und 3 den Meßschirm
bei der Beleuchtung durch die von der Scheinwerferanlage gemäß einem
zweiten Ausführungsbeispiel
ausgesandten Lichtbündel.
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Beschreibung der Ausführungsbeispiele
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Eine
in 1 dargestellte Scheinwerferanlage für Fahrzeuge,
insbesondere Kraftfahrzeuge, ist zum Anbau in bekannter Weise am
Frontende des Fahrzeugs vorgesehen. Die Scheinwerferanlage weist
wenigstens einen Abblendlichtscheinwerfer 10 auf, durch
den in dessen Betrieb ein Abblendlichtbündel ausgesandt wird, das gesetzliche
Vorschriften für Abblendlicht
erfüllt.
Durch die gesetzlichen Vorschriften sind dabei die Lage und der
Verlauf der Helldunkelgrenze des Abblendlichtbündels sowie Mindestwerte und
Maximalwerte der Beleuchtungsstärke
an verschiedenen Meßpunkten
vorgegeben. Der Abblendlichtscheinwerfer 10 weist beispielsweise
einen Reflektor 12 auf, in den eine Lichtquelle 14 eingesetzt ist,
die beispielsweise eine Glühlampe
oder eine Gasentladunugslampe sein kann. Im Strahlengang des vom
Reflektor 12 reflektierten Lichts kann eine lichtdurchlässige Scheibe 16 angeordnet
sein, die zugleich als Abdeckscheibe dienen kann. Die Scheibe 16 kann
im wesentlichen glatt ausgebildet sein, so daß vom Reflektor 12 reflektiertes
Licht im wesentlichen unbeeinflußt durch die Scheibe 16 hindurchtritt, wobei
der Reflektor 12 derart geformt ist, daß das von diesem reflektierte
Lichtbündel
bereits im wesentlichen dem erforderlichen Abblendlichtbündel zur Erfüllung der
gesetzlichen Vorschriften für
Abblendlicht entspricht. Alternativ kann die Scheibe 16 auch optische
Profile aufweisen, durch die vom Reflektor 12 reflektiertes
Licht beim Durchtritt abgelenkt und/oder gestreut wird und somit
das erforderliche Abblendlichtbündel
erzeugt wird.
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Die
Scheinwerferanlage weist außerdem
wenigstens einen Fernlichtscheinwerfer 20 auf, durch den
in dessen Betrieb ein Fernlichtbündel
ausgesandt wird. Der Fernlichtscheinwerfer 20 kann einen Reflektor 22 aufweisen,
in den eine Lichtquelle 24, beispielsweise eine Glühlampe oder
Gasentladungslampe, eingesetzt ist. Im Strahlengang des vom Reflektor 22 reflektierten
Lichts kann eine lichtdurchlässige
Scheibe 26 angeordnet sein, die zugleich als Abdeckscheibe
dienen kann. Die Scheibe 26 kann im wesentlichen glatt
ausgebildet sein, so daß vom
Reflektor 22 reflektiertes Licht im wesentlichen unbeeinflußt durch
die Scheibe 26 hindurchtritt, wobei der Reflektor 22 derart
geformt ist, daß das
von diesem reflektierte Lichtbündel
bereits im wesentlichen dem erforderlichen Fernlichtbündel entspricht.
Alternativ kann die Scheibe 26 auch optische Profile aufweisen, durch
die vom Reflektor 22 reflektiertes Licht beim Durchtritt
abgelenkt und/oder gestreut wird und somit das erforderliche Fernlichtbündel erzeugt
wird.
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In
den 2 und 3 ist jeweils ein mit Abstand
von der Scheinwerferanlage entfernt angeordneter Meßschirm 30 dargestellt,
der durch die von der Scheinwerferanlage ausgesandten Lichtbündel beleuchtet
wird. Die vertikale Mittelebene des Meßschirms 30 ist mit
VV bezeichnet und dessen horizontale Mittelebene ist mit HH bezeichnet.
Der Schnittpunkt der vertikalen Mittelebene VV und der horizontalen
Mittelebene HH des Meßschirms 30 ist
mit HV bezeichnet. Der mit 32 bezeichnete Bereich des Meßschirms 30 wird
durch das vom Abblendlichtscheinwerfer 10 ausgesandte Abblendlichtbündel beleuchtet.
Der Bereich 32 weist eine obere Helldunkelgrenze 34 auf,
die auf der Gegenverkehrsseite, das heißt bei der dargestellten Ausführung für Rechtsverkehr
der linken Seite des Meßschirms 30,
einen etwas unterhalb der horizontalen Mittelebene HH des Meßschirms 30 etwa
horizontal verlaufenden Abschnitt 34a aufweist. Auf der
eigenen Verkehrsseite, bei der dargestellten Ausführung für Rechtsverkehr der
rechten Seite des Meßschirms 30,
weist die Helldunkelgrenze einen gegenüber dem Abschnitt 34a in vertikaler
Richtung höher
verlaufenden Abschnitt 34b auf. Der Abschnitt 34b der
Helldunkelgrenze kann ausgehend vom Abschnitt 34a im Bereich
der vertikalen Mittelebene VV des Meßschirms 30 zu dessen rechtem
Rand hin ansteigend verlaufen, beispielsweise unter einem Winkel
von etwa 15°.
Alternativ kann der Abschnitt 34b der Helldunkelgrenze
auch etwa horizontal und im Bereich der horizontalen Mittelebene
HH des Meßschirms 30 oder
etwas oberhalb von dieser verlaufen. Im Bereich 32 sind
in einer die vertikale Mittelebene VV enthaltenden sowie etwas unterhalb
der horizontalen Mittelebene HH des Meßschirms 30 angeordneten
Zone die höchsten
Beleuchtungsstärken
vorhanden und die Beleuchtungsstärken
nehmen zu den seitlichen Rändern
und zum unteren Rand des Bereichs 32 hin ab. Dies ist anhand
der in 2 und 3 eingetragenen Isoluxlinien 36 verdeutlicht,
welche Linien gleicher Beleuchtungsstärke sind. Das Abblendlichtbündel weist
eine derartige horizontale Streuung auf, daß im Bereich 32 in
seitlichen Winkelbereichen von etwa +/– 40° noch Beleuchtungsstärken von
etwa 0,4 Lux vorhanden sind. In vertikaler Richtung reicht der Bereich 32 bis
etwa 15° unterhalb
der horizontalen Mittelebene HH des Meßschirms 30.
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In 2 ist
der Meßschirm 30 bei
der Beleuchtung durch das vom wenigstens einen Abblendlichtscheinwerfer 10 ausgesandte
Abblendlichtbündel
und durch das vom wenigstens einen Fernlichtscheinwerfer 20 gemäß einem
ersten Ausführungsbeispiel
ausgesandte Fernlichtbündel
dargestellt. Das Fernlichtbündel
beleuchtet den Meßschirm 30 in einem
Bereich 42, der gegenüber
dem Abblendlichtbereich 32 eine geringere Ausdehnung besitzt.
Der Fernlichtbereich 42 erstreckt sich in vertikaler Richtung
bis etwa 4° unterhalb
der horizontalen Mittelebene HH des Meßschirms 30 und überlagert
sich teilweise mit dem Abblendlichtbereich 32; nach oben
erstreckt sich der Fernlichtbereich 42 bis etwa 3° bis 4° oberhalb
der horizontalen Mittelebene HH. In horizontaler Richtung weist
das Fernlichtbündel
eine einseitige stärkere
Streuung zur Gegenverkehrsseite auf, bei der dargestellten Ausführung für Rechtsverkehr
nach links. Nach links erstreckt sich der Fernlichtbereich 42 zumindest
bis zu einem Winkelbereich von etwa 10° bis 14° bezüglich der vertikalen Mittelebene
VV, vorzugsweise zumindest bis zu einem Winkelbereich von etwa 12°. Die horizontale Streuung
des Fernlichtbündels
ist vorzugsweise derart, daß dieses
im Winkelbereich von etwa 12° Beleuchtungsstärken von
mindestens etwa 1,6 Lux im Fernlichtbereich 42 erzeugt.
Nach rechts erstreckt sich der Fernlichtbereich 42 bis
zu einem Winkelbereich von etwa 6° bis
10° bezüglich der
vertikalen Mittelebene VV. Die höchsten
Beleuchtungsstärken
sind im Fernlichtbereich 42 in einer den HV-Punkt umgebenden
Zone vorhanden, wobei diese maximal etwa 120 Lux betragen. Zu den
Rändern
des Fernlichtbereichs 42 nehmen die Beleuchtungsstärken ab,
was anhand der Isoluxlinien 46 verdeutlicht ist. Die einseitige
Streuung des Fernlichtbündels
kann durch eine entsprechend Formung des Reflektors 22 des
Fernlichtscheinwerfers 20 oder durch entsprechende Streuprofile
der Scheibe 26 erreicht werden.
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Die
gesetzlichen Vorschriften von Fernlicht in USA gemäß der SAE-Regelungen
geben vor, daß die maximalen
Beleuchtungsstärken
im HV-Punkt etwa 120 Lux nicht übersteigen
dürfen.
In seitlichen Winkelbereichen von etwa +/– 12° müssen etwa 2,5° unterhalb
der horizontalen Mittelebene HH mindestens Beleuchtungsstärken von
etwa 2,4 Lux und in der horizontalen Mittelebene HH von etwa 1,6
Lux vorhanden sein. Bei der Ausführung
des Fernlichtscheinwerfers 20 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel werden
die links der vertikalen Mittelebene VV im Winkelbereich von etwa
12° erforderlichen Beleuchtungsstärken durch
das Fernlichtbündel
erzeugt, das zu dieser Seite hin wie vorstehend erläutert ausreichend
gestreut ist. Die rechts der vertikalen Mittelebene VV im Winkelbereich
von etwa 12° erforderlichen
Beleuchtungsstärken
werden durch das Abblendlichtbündel
erzeugt, dessen Helldunkelgrenze auf dieser Seite wie vorstehend
erläutert
im Bereich der horizontalen Mittelebene HH oder über dieser verläuft. Bei
der Prüfung
der Scheinwerferanlage auf Erfüllung
der gesetzlichen Vorschriften für
Fernlicht werden der Abblendlichtscheinwerfer 10 und der Fernlichtscheinwerfer 20 gleichzeitig
betrieben, so daß diese
mit der vorstehend beschriebenen Ausführung des Fernlichtscheinwerfers 20 eingehalten
werden.
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Die
in Europa geltenden gesetzlichen Vorschriften für Fernlicht sind in der ECE-Regelung 8 vorgegeben.
Im HV-Punkt müssen
die Beleuchtungsstärken
mindestens etwa 48 Lux und dürfen
höchstens
240 Lux betragen, wobei diese Bedingungen durch das vom vorstehend
beschriebenen Fernlichtscheinwerfer 20 gemäß dem ersten
Ausführungsbeispiel
mit den dort erzeugten Beleuchtungsstärken von maximal etwa 120 Lux
eingehalten werden. In Meßpunkten,
die in der horizontalen Mittelebene HH unter seitlichen Winkeln
von etwa +/– 5,15° bezüglich der
vertikalen Mittelebene VV angeordnet sind, sind gemäß der ECE-Regelung
Beleuchtungsstärken
von mindestens etwa 6 Lux erforderlich, was durch das vom Fernlichtscheinwerfer 20 gemäß dem ersten Ausführungsbeispiel
ausgesandte Fernlichtbündel mit
der dort vorhandenen horizontalen Streuung ebenfalls eingehalten
wird.
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In 3 ist
der Meßschirm 30 wiederum
bei der Beleuchtung durch das vom Abblendlichtscheinwerfer 10 ausgesandte
Abblendlichtbündel
dargestellt, das den Bereich 32 beleuchtet. Durch den Fernlichtscheinwerfer 20 gemäß einem
zweiten Ausführungbeispiel
wird ein Bereich 52 des Meßschirms 30 beleuchtet,
der im Gegensatz zum ersten Ausführungsbeispiel
etwa symmetrisch zur vertikalen Mittelebene VV angeordnet ist. Die
symmetrische horizontale Streuung des Fernlichtbündels kann durch entsprechend
Formung des Reflektors 22 oder durch entsprechende Streuprofile
der Scheibe 26 erreicht werden. Die vertikale Erstreckung
des Fernlichtbereichs 52 ist etwa gleich wie die des Fernlichtbereichs 42 gemäß 2.
In horizontaler Richtung erstreckt sich der Fernlichtbereich 52 beiderseits
der vertikalen Mittelebene VV bis etwa 10° bis 14°, vorzugsweise bis etwa 12° bezüglich der
vertikalen Mittelebene VV. Die horizontale Streuung des Fernlichtbündels ist vorzugsweise
derart, daß dieses
im horizontalen Winkelbereich von etwa 12° im Fernlichtbereich 52 in der
horizontalen Mittelebene HH Beleuchtungsstärken von mindestens etwa 2,4
Lux und 2,5° unterhalb der
horizontalen Mittelebene HH Beleuchtungsstärken von mindestens etwa 1,6
Lux erzeugt. In einer den HV-Punkt umgebenden Zone sind im Fernlichtbereich 52 die
höchsten
Beleuchtungsstärken
vorhanden, die etwa 120 Lux betragen. Durch das vom Fernlichtscheinwerfer 20 gemäß dem zweiten
Ausführungsbeispiel
ausgesandte Fernlichtbündel
werden die vorstehend erläuterten
Vorschriften gemäß SAE-Regelungen
bereits ohne den gleichzeitigen Betrieb des Abblendlichtscheinwerfers 10 erfüllt. Außerdem werden
die ebenfalls vorstehend erläuterten Vorschriften
gemäß ECE-Regelungen erfüllt.