DE19750421A1 - Verwendung von Sonnenblumenwachs in Haarbehandlungsmitteln - Google Patents
Verwendung von Sonnenblumenwachs in HaarbehandlungsmittelnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung von Sonnenblumenwachs zur Herstellung von
Haarbehandlungsmitteln und ein Verfahren zur Behandlung von Haaren.
Das menschliche Haupthaar wird heute in vielfältiger Weise mit haarkosmetischen Zube
reitungen behandelt. Dazu gehört beispielsweise die Reinigung der Haare mit Shampoos
und Duschpräparaten und das Bleichen, Farben und Verformen von Haaren mit Wellmit
teln, Tönungsmitteln und Stylingpräparaten. Als Folge bestimmter Haarbehandlungen kann
es zu unerwünschten Beeinträchtigungen der Haarstruktur kommen. Diese Beeinträchti
gungen zeigen sich u. a. in einer schlechten Naß- und Trockenkämmbarkeit, einer ver
stärkten elektrostatischen Aufladung, verstärkter Sprödigkeit, verringerter Höchstreißkraft
und Reißdehnung der Haare sowie einem verschlechterten äußeren Erscheinungsbild der
Frisur.
Es hat daher nicht an Versuchen gefehlt, diese Mißstände zu bekämpfen. Dabei wurden u. a.
spezielle Nachbehandlungsmittel entwickelt, die insbesondere zur Verbesserung der
Struktur und der Eigenschaften geschädigter Haare, d. h. zur Wiederherstellung der physi
kalischen Eigenschaften gesunder Haare dienen. Weiterhin wurden Wirkstoffkombinatio
nen gefunden, deren Einarbeitung in bekannte Haarbehandlungsmittel den genannten Haar
schädigungen in möglichst großem Umfang vorbeugen soll, oder auf andere Weise das
Erscheinungsbild der behandelten Haare verbessert.
Es besteht weiterhin ein Bedarf an haarkosmetischen Zubereitungen, die sich durch eine
Verringerung der unerwünschten Beeinträchtigungen der Haare auszeichnen und gleich
zeitig weitere positive Effekte bezüglich der Pflegeeffekte aufweisen.
Es wurde nunmehr gefunden, daß die Verwendung von Sonnenblumenwachsen in Haarbe
handlungsmitteln zu überraschend guten Ergebnissen führt. Insbesondere im Hinblick auf
die Verminderung der Splißbildung zeigte die erfindungsgemäße Anwendung der Sonnen
blumenwachse gute Ergebnisse. Gleichzeitig wird bei Verwendung von Sonnenblumen
wachs in Haarbehandlungsmitteln die Naß- und Trockenkämmbarkeit deutlich verbessert
sowie der Glanz der Haare erhöht.
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Sonnenblumenwachsen zur Herstellung
von Haarbehandlungsmitteln.
Es gibt keine allgemein gültige Definition dessen, was ein Wachs ist. Üblicherweise be
stehen Wachse aus komplexen Mischungen. Gemäß einer Definition der DGF (Deutsche
Gesellschaft für Fettforschung) sind Wachse über ihre physikochemischen Eigenschaften
definiert (Ullmann, 28, S 105 (1996)). Eine einfache Möglichkeit Wachse zu unterschei
den ist anhand der Herkunft; so gibt es natürliche Wachse, die sich wiederum in pflanzliche
und tierische Wachse gliedern, als auch synthetische Wachse.
Gegenstand der DE 42 06 154 sind beispielsweise kosmetische Mittel mit einem Gehalt an
Apfelwachs. Dabei zeichnen sich Hautpflegemittel enthaltend Apfelwachs durch eine be
sondere Hautschutzwirkung aus, während Haarbehandlungsmittel eine gute Naß- und
Trockenkämmbarkeit ergeben und dem Haar einen guten Griff und gepflegtes Aussehen
verleihen.
Neben den bereits erwähnten Apfelwachsen ist aus der Literatur auch der Einsatz be
stimmter anderer Wachse, in kosmetischen Mitteln bekannt. Seit altersher am bekanntesten
ist das Bienenwachs, dessen Verfügbarkeit jedoch begrenzt ist. Candelilla- und Carnauba-
Wachs sind kommerziell erhältlich und werden überwiegend in Lippenstiften eingesetzt.
Sie sind jedoch hart und spröde, weisen einen hohen Schmelzpunkt auf und sind in übli
chen kosmetischen Mitteln nur schlecht emulgierbar (SÖFW, 123, S. 658ff (1997)).
Unter Sonnenblumenwachs im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Wachse zu verste
hen, die bei der Herstellung von Sonnenblumenöl anfallen. Es handelt sich dabei um
Wachse aus der Hülle der Sonnenblumenkerne. Beim Verpressen der ganzen Kerne zu
Sonnenblumenöl fallen mit dem Öl als Nebenbestandteile die Wachse an. Diese Wachse
müssen dann in einem zusätzlichen Verfahrensschrift aus dem Öl abgetrennt werden. Übli
cherweise werden die so als Nebenbestandteil erhaltenen Wachse wieder dem Preßrück
stand zugeschlagen, während das Öl das eigentliche Wertprodukt darstellt. Die gemäß den
üblichen, aus der Literatur bekannten Verfahren gewonnenen Wachse eignen sich zum er
findungsgemäßen Einsatz. Vorzugsweise werden die erfindungsgemäß einzusetzenden
Wachse wie in der Literatur Oil & Fats International 10, S. 19ff (1994 ) beschrieben, ge
wonnen. Die so anfallenden Sonnenblumenwachse können noch bis zu 85 Gew.-% Trigly
ceride, bis zu 4 Gew.-% freie Fettsäuren und bis zu 5 Gew.-% Mono- und Diglyceride
enthalten, d. h. der Anteil am eigentlichen Wachs beträgt mindestens 6 Gew.-%. Bei dem
Wachs handelt es sich um Wachsester, d. h. Ester langkettiger Fettsäuren mit langkettigen
Fettalkoholen (Fette Seifen Abstrichmittel, 70, S. 234ff (1968)). Bevorzugt im Sinne der
vorliegenden Erfindung werden Sonnenblumenwachse mit einem Anteil an freien Fettsäu
ren von 0,1 bis 30, insbesondere 0,1 bis 2 Gew.-%, einem Anteil an Mono und Diglyceri
den von 0 bis 20, insbesondere 0 bis 2 Gew.-% und einem Anteil an Triglyceriden von 0
bis 70, insbesondere 0 bis 50 Gew.-% sowie einem Anteil an Wachsestern von 5 bis 99,9,
insbesondere 46 bis 99,9 Gew.-% eingesetzt. Besonders bevorzugt sind nahezu reine Son
nenblumenwachsester, enthaltend 99,9 Gew.-% Wachsester und 0,1 Gew.-% freie Fettsäu
ren. Die erfindungsgemäß einzusetzenden Wachsester weisen vorzugsweise eine C-Ket
tenlänge von 42 bis 50 C-Atomen auf. Besonders bevorzugt werden Sonnenblumenwachse
mit einer Iodzahl von weniger als 10, insbesondere weniger als 5, eingesetzt.
Bei den Haarbehandlungsmitteln, in denen erfindungsgemaß die Sonnenblumenwachse
eingesetzt werden können, kann es sich um die aus dem Markt bekannten Haarbehand
lungsmittel mit den üblichen Bestandteilen handeln. Das Sonnenblumenwachs kann den
fertigen Formulierungen vorzugsweise in Mengen von 0,05 bis 10, insbesondere 0,5 bis 2
Gew.-% Aktivsubstanz (AS), zugefügt werden. Aktivsubstanz (AS) bezieht sich dabei im
Zusammenhang mit Sonnenblumenwachs in der vorliegenden Anmeldung auf die Wachs
ester.
Die weiteren Bestandteile der erfindungsgemäß verwendeten Haarbehandlungsmittel sind
von der Art des Haarbehandlungsmittels abhängig.
Prinzipiell umfassen die erfindungsgemäß verwendeten Formulierungen aber alle bekann
ten Arten von Haarbehandlungsmitteln wie z. B. Haarshampoos, Haarspülungen, Haarkon
ditioniermittel, Haarkuren, Haarfestiger, Haarsprays, Fönwellen, Dauerwellmittel und
Haarfärbemittel. Haarkuren und Haarkonditioniermittel, insbesondere solche Mittel, die
morgens auf das Haar aufgetragen werden, um diesem für den weiteren Verlauf des Tages
eine bestimmte Festigung zu geben, sowie Haarshampoos stellen bevorzugte Formen der
erfindungsgemäßen Mittel dar.
Abhängig von der Art des Haarbehandlungsmittels können die erfindungsgemäßen Zube
reitungen alle in solchen Mitteln bekannten Wirk-, Zusatz- und Hilfsstoffe enthalten. In
vielen Fällen enthalten die Zubereitungen mindestens ein Tensid, wobei prinzipiell sowohl
anionische als auch zwitterionische, ampholytische, nichtionische und kationische Tenside
geeignet sind. In vielen Fällen hat es sich dabei als vorteilhaft erwiesen, die Tenside aus
den nichtionischen Tensiden auszuwählen.
Nichtionische Tenside enthalten als hydrophile Gruppe z. B. eine Polyolgruppe, eine Po
lyalkylenglykolethergruppe oder eine Kombination aus Polyol- und Polyglykolether
gruppe. Solche Verbindungen sind beispielsweise
- - Anlagerungsprodukte von 2 bis 30 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylen oxid an lineare und verzweigte Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen, an Fettsäuren mit 12 bis 22 C-Atomen und an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe,
- - C12-C22-Fettsäuremono- und -diester von Anlagerungsprodukten von 1 bis 30 Mol Ethylenoxid an Glycerin,
- - Anlagerungsprodukte von 5 bis 60 Mol Ethylenoxid an Rizinusöl und gehärtetes Rizi nusöl,
- - Anlagerungeprodukte von Ethylenoxid an Sorbitanfettsäureester
- - Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an Fettsäurealkanolamide.
Als bevorzugte nichtionische Tenside haben sich die Alkylenoxid-Anlagerungsprodukte an
gesättigte lineare Fettalkohole und Fettsäuren mit jeweils 4 bis 20 Mol Ethylenoxid pro
Mol Fettalkohol bzw. Fettsäure erwiesen. Zubereitungen mit hervorragenden Eigenschaf
ten werden ebenfalls erhalten, wenn sie als nichtionische Tenside Fettsäureester von
ethoxyliertem Glycerin enthalten.
In einer weiteren Ausführungsform kann es bevorzugt sein, als nichtionische Tenside Al
kylpolyglykoside der allgemeinen Formel RO-(Z)x auszuwählen. Diese Verbindungen sind
durch die folgenden Parameter gekennzeichnet.
Der Alkylrest R enthält 6 bis 22 Kohlenstoffatome und kann sowohl linear als auch ver
zweigt sein. Bevorzugt sind primäre lineare und in 2-Stellung methylverzweigte aliphati
sche Reste. Solche Alkylreste sind beispielsweise 1-Octyl, 1-Decyl, 1-Lauryl, 1-Myristyl,
1-Cetyl und 1-Stearyl. Besonders bevorzugt sind 1-Octyl, 1-Decyl, 1-Lauryl, 1-Myristyl.
Bei Verwendung sogenannter "Oxo-Alkohole" als Ausgangsstoffe überwiegen Verbindun
gen mit einer ungeraden Anzahl von Kohlenstoffatomen in der Alkylkette.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Alkylpolyglykoside können lediglich einen bestimm
ten Alkylrest R enthalten. Üblicherweise werden diese Verbindungen aber ausgehend von
natürlichen Fetten und Ölen oder Mineralölen hergestellt. In diesem Fall liegen als Alkyl
reste R Mischungen entsprechend den Ausgangsverbindungen bzw. entsprechend der je
weiligen Aufarbeitung dieser Verbindungen vor.
Besonders bevorzugt sind solche Alkylpolyglykoside, bei denen R
- - im wesentlichen aus C8- und C10-Alkylgruppen,
- - im wesentlichen aus C12- und C14-Alkylgruppen,
- - im wesentlichen aus C8- bis C16-Alkylgruppen oder
- - im wesentlichen aus C12- bis C16-Alkylgruppen besteht.
Als Zuckerbaustein Z können beliebige Mono- oder Oligosaccharide eingesetzt werden.
Üblicherweise werden Zucker mit 5 bzw. 6 Kohlenstoffatomen sowie die entsprechenden
Oligosaccharide eingesetzt. Solche Zucker sind beispielsweise Glucose, Fructose, Galac
tose, Arabinose, Ribose, Xylose, Lyxose, Allose, Altrose, Mannose, Gulose, Idose, Talose
und Sucrose. Bevorzugte Zuckerbausteine sind Glucose, Fructose, Galactose, Arabinose
und Sucrose; Glucose ist besonders bevorzugt.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Alkylpolyglykoside enthalten im Schnitt 1,1 bis 5
Zuckereinheiten. Alkylpolyglykoside mit x-Werten von 1,1 bis 1,6 sind bevorzugt. Ganz
besonders bevorzugt sind Alkylglykoside, bei denen x 1,1 bis 1,4 beträgt.
Auch die alkoxylierten Homologen der genannten Alkylpolyglykoside können erfindungs
gemäß eingesetzt werden. Diese Homologen können durchschnittlich bis zu 10 Ethylen
oxid- und/oder Propylenoxideinheiten pro Alkylglykosideinheit enthalten.
Als anionische Tenside eignen sich in erfindungsgemäßen Zubereitungen alle für die
Verwendung am menschlichen Körper geeigneten anionischen oberflächenaktiven Stoffe.
Diese sind gekennzeichnet durch eine wasserlöslich machende, anionische Gruppe wie
z. B. eine Carboxylat-, Sulfat-, Sulfonat- oder Phosphat-Gruppe und eine lipophile Alkyl
gruppe mit etwa 10 bis 22 C-Atomen. Zusätzlich können im Molekül Glykol- oder Poly
glykolether-Gruppen, Ester-, Ether- und Amidgruppen sowie Hydroxylgruppen enthalten
sein. Beispiele für geeignete anionische Tenside sind, jeweils in Form der Natrium-, Ka
lium- und Aminonium- sowie der Mono-, Di- und Trialkanolammoniumsalze mit 2 oder 3
C-Atomen in der Alkanolgruppe,
- - lineare und verzweigte Fettsäuren mit 10 bis 22 C-Atomen (Seifen),
- - Ethercarbonsäuren der Formel R-O-(CH2-CH2O)x-CH2-COOH, in der R eine lineare Alkylgruppe mit 10 bis 22 C-Atomen und x = 0 oder 1 bis 16 ist,
- - Acylsarcoside mit 10 bis 18 C--Atomen in der Acylgruppe,
- - Acyltauride mit 10 bis 18 C-Atomen in der Acylgruppe,
- - Acylisethionate mit 10 bis 18 C-Atomen in der Acylgruppe,
- - Sulfobernsteinsäuremono- und -dialkylester mit 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und Sulfobernsteinsäuremono-alkylpolyoxyethylester mit 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und 1 bis 6 Oxyethylgruppen,
- - lineare Alkansulfonate mit 12 bis 18 C-Atomen,
- - lineare Alpha-Olefinsulfonate mit 12 bis 18 C-Atomen,
- - Alpha-Sulfofettsäuremethylester von Fettsäuren mit 12 bis 18 C-Atomen,
- - Alkylsulfate und Alkylpolyglykolethersulfate der Formel R-O(CH2-CH2O)x-SO3H, in der R eine bevorzugt lineare Alkylgruppe mit 10 bis 18 C-Atomen und x = 0 oder 1 bis 12 ist,
- - Gemische oberflächenaktiver Hydroxysulfonate gemäß DE-A-37 25 030,
- - sulfatierte Hydroxyalkylpolyethylen und/oder Hydroxyalkylenpropylenglykolether gemäß DE-A-37 23 354,
- - Sulfonate ungesättigter Fettsäuren mit 12 bis 24 C-Atomen und 1 bis 6 Doppelbindun gen gemäß DE-A-39 26 344,
- - Ester der Weinsäure und Zitronensäure mit Alkoholen, die Anlagerungsprodukte von etwa 2-15 Molekülen Ethylenoxid und/oder Propylenoxid an Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen darstellen.
Bevorzugte anionische Tenside sind Alkylsulfate, Alkylpolyglykolethersulfate und Ether
carbonsäuren mit 10 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und bis zu 12 Glykolethergrup
pen im Molekül und Sulfobernsteinsäuremono und -dialkylester mit 8 bis 18 C-Atomen in
der Alkylgruppe und Sulfobernsteinsäuremono-alkylpolyoxyethylester mit 8 bis 18 C-
Atomen in der Alkylgruppe und 1 bis 6 Oxyethylgruppen.
Als zwitterionisehe Tenside werden solche oberflächenaktiven Verbindungen bezeichnet,
die im Molekül mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe und mindestens eine -COO(-)-
oder SO3 (-)-Gruppe tragen. Besonders geeignete zwitterionische Tenside sind die soge
nannten Betaine wie die N-Alkyl-N,N-dimethylammonium-glycinate, beispielsweise das
Kokosalkyl-dimethylammoniumglycinat, N-Acyl-aminopropyl-N,N-dimethylammonium
glycinate, beispielsweise das Kokosacylaminopropyl-dimethylammoniumglycinat, und 2-
Alkyl-3-carboxymethyl-3-hydroxyethyl-imidazoline mit jeweils 8 bis 18 C-Atomen in der
Alkyl- oder Acylgruppe sowie das Kokosacylaminoethylhydroxyethylcarboxymethyl
glycinat. Ein bevorzugtes zwitterionisches Tensid ist das unter der INCI-Bezeichnung Coc
amidopropyl Betaine bekannte Fettsäureamid-Derivat.
Unter ampholytischen Tensiden werden solche oberflächenaktiven Verbindungen ver
standen, die außer einer C8-C18-Alkyl- oder -Acylgruppe im Molekül mindestens eine
freie Aminogruppe und mindestens eine -COOH- oder -SO3H-Gruppe enthalten und zur
Ausbildung innerer Salze befähigt sind. Beispiele für geeignete ampholytische Tenside
sind N-Alkylglycine, N-Alkylpropionsäuren, N-Alkylaminobuttersäuren, N-Alkyliminodi
propionsäuren, N-Hydroxyethyl-N-alkylamidopropylglycine, N-Alkyltaurine, N-Alkylsar
cosine, 2-Alkylaminopropionsäuren und Alkylaminoessigsäuren mit jeweils etwa 8 bis 18
C-Atomen in der Alkylgruppe. Besonders bevorzugte ampholytische Tenside sind das N-
Kokosalkylaminopropionat, das Kokosacylaminoethylaminopropionat und das C11-18-
Acylsarcosin.
Beispiele für die in den erfindungsgemäßen Haarbehandlungsmitteln verwendbaren katio
nischen Tenside sind insbesondere quartäre Ammoniumverbindungen. Bevorzugt sind
Ammoniumhalogenide wie Alkyltrimethylammoniumchloride, Dialkyldimethylammoni
umchloride und Trialkylmethylammoniumchloride, z. B. Cetyltrimethylammoniumchlorid,
Stearyltrimethylammoniumchlorid, Distearyldimethylammoniumchlorid, Lauryldimethyl
ammoniumchlorid, Lauryldimethylbenzylammoniumchlorid und Tricetylmethylammoni
umchlorid.
Erfindungsgemäß ebenfalls geeignet sind kationische Silikonöle wie beispielsweise die im
Handel erhältlichen Produkte Q2-7224 (Hersteller: Dow Coming; ein stabilisiertes Trime
thylsilylamodimethicon), Dow Corning 929 Emulsion (enthaltend ein hydroxyl-amino
modifiziertes Silicon, das auch als Amodimethicone bezeichnet wird), SM-2059 (Herstel
ler: General Electric), SLM-55067 (Hersteller: Wacker) sowie Abil-Quat 3270 und 3272
(Hersteller: Th. Goldschmidt; diquaternäre Polydimethylsiloxane, Quaternium-80).
Alkylamidoamine, insbesondere Fettsäureamidoamine wie das unter der Bezeichnung
Tego Amid®S 18 erhältliche Stearylamidopropyldimethylamin, zeichnen sich neben einer
guten konditionierenden Wirkung speziell durch ihre gute biologische Abbaubarkeit aus.
Ebenfalls sehr gut biologisch abbaubar sind quaternäre Esterverbindungen, sogenannte
"Esterquats", wie die Produkte Dehyquart® AU-46, Dehyquart®F-30 und Dehyquart®F-
75 sowie die unter dem Warenzeichen Stepantex® vertriebenen Methylhydroxyalkyldial
koyloxyalkyl-ammoniummethosulfate.
Bei den als Tenside eingesetzten Verbindungen mit Alkylgruppen kann es sich jeweils um
einheitliche Substanzen handeln. Es ist jedoch in der Regel bevorzugt, bei der Herstellung
dieser Stoffe von nativen pflanzlichen oder tierischen Rohstoffen auszugehen, so daß man
Substanzgemische mit unterschiedlichen, vom jeweiligen Rohstoff abhängigen Alkylket
tenlängen erhält.
Bei den Tensiden, die Anlagerungsprodukte von Ethylen- und/oder Propylenoxid an
Fettalkohole oder Derivate dieser Anlagerungsprodukte darstellen, können sowohl Pro
dukte mit einer "normalen" Homologenverteilung als auch solche mit einer eingeengten
Homologenverteilung verwendet werden. Unter "normaler" Homologenverteilung werden
dabei Mischungen von Homologen verstanden, die man bei der Umsetzung von Fettalko
hol und Alkylenoxid unter Verwendung von Alkalimetallen, Alkalimetallhydroxiden oder
Alkalimetallalkoholaten als Katalysatoren erhält. Eingeengte Homologenverteilungen wer
den dagegen erhalten, wenn beispielsweise Hydrotalcite, Erdalkalimetallsalze von Ether
carbonsäuren, Erdalkalimetalloxide, -hydroxide oder -alkoholate als Katalysatoren ver
wendet werden. Die Verwendung von Produkten mit eingeengter Homologenverteilung
kann bevorzugt sein.
Die Tenside sind in den erfindungsgemäßen Mitteln üblicherweise in Mengen von 0,1 bis
65 Gew.-%, bevorzugt in Mengen von 2 bis 50 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt in
Mengen von 8 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, enthalten. Niotenside sind
bevorzugt in Mengen von 0,1 bis 10 Gew.-%, insbesondere in Mengen von 0,5 bis 5 Gew.
%, enthalten.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Zube
reitungen zusätzlich noch einen haarkonditionierenden Wirkstoff. Bevorzugte haarkon
ditionierende Wirkstoffe können die bereits oben aufgeführten kationischen Tenside sein.
Eine weitere bevorzugte Gruppe von haarkonditionierenden Wirkstoffen sind Siloxane.
Diese Siloxane können sowohl wasserlöslich als auch wasserunlöslich sein. Geeignet sind
sowohl flüchtige als auch nichtflüchtige Siloxane, wobei als nichtflüchtige Siloxane solche
Verbindungen verstanden werden., deren Siedepunkt bei Normaldruck oberhalb von 200°C
liegt. Bevorzugte Siloxane sind Polydialkylsiloxane, wie beispielsweise Polydimethylsi
loxan, Polyalkylarylsiloxane, wie beispielsweise Polyphenylmethylsiloxan, ethoxylierte
Polydialkylsiloxane sowie Polydialkylsiloxane, die Amin- und/oder Hydroxy-Gruppen
enthalten.
Eine weitere Gruppe haarkonditionierender Wirkstoffe sind kationische Polymere.
Die erfindungsgemäß verwendbaren kationischen Polymeren enthalten innerhalb des Po
lymergerüstes kationische Gruppen. Diese Gruppen können Teil der Polymerkette sein; sie
können sich aber auch in Seitenketten befinden, die über Zwischenglieder mit einer Haupt
kette verbunden sind. Übliche kationische Gruppen enthalten quartäre Stickstoff- oder
Phosphoratome. Gruppen mit quartären Stickstoffatomen sind dabei bevorzugt. Die quartä
ren Stickstoffatome können dabei sowohl 4 unterschiedliche oder z. T. gleiche Substituen
ten tragen, als auch Teil eines Ringsystems sein. Bevorzugte kationische Gruppen sind
Ammonium- und Imidazoliniumgruppen.
Eine Reihe von für die Haarpflege geeigneten kationischen Polymeren sind dem Fachmann
bekannt und als Handelsprodukte erhältlich.
Beispiele für solche Polymeren sind:
- - quaternierte Cellulose-Derivate, wie sie unter den Bezeichnungen Celquat® und Poly mer JR® im Handel erhältlich sind. Die Verbindungen Celquat H 100, Celquat L 200 und Polymer JR®400 sind bevorzugte quaternierte Cellulose-Derivate.
- - quaternierte Guar-Derivate, wie sie unter den Bezeichnungen Cosmedia Guar® und Jaguar® im Handel erhältlich sind. Bevorzugte Guar-Derivate sind beispielsweise Cosmedia Guar® C-261 und JaguarR® C 13-S.
- - Copolymere des Vinylpyrrolidons mit quaternierten Derivaten des Dialkylaminoacry lats- und -methacrylats, wie beispielsweise mit Diethylsulfat quaternierte Vinylpyrroli don-Dimethylaminomethacrylat-Copolymere sowie das Vinylpyrrolidon-Methacryl amidopropyltrimethylammoniumchlorid-Copolymere. Solche Verbindungen sind unter den Bezeichnungen Gafquat®734, Gafquat®755 bzw. Gafquat®HS100 im Handel er hältlich.
- - Copolymerisate des Vinylpyrrolidons mit Vinylimidazoliummethochlorid, wie sie un ter der Bezeichnung Luviquat® angeboten werden.
- - Polymere Dimethyldiallylammoniumsalze und deren Copolymere mit Estern und Ami den von Acrylsäure und Methacrylsäure. Die unter den Bezeichnungen Merquat®100 (Poly(dimethyldiallylammoniumchlorid)) und Merquat®550 (Dimethyldiallylammoni umchlorid-Acrylamid-Copolymer) im Handel erhältlichen Produkte sind Beispiele für solche kationischen Polymere.
- - Kationisch derivatisierte Silikonöle, wie beispielsweise die im Handel erhältlichen Produkte Q2-7224 (Hersteller: Dow Corning; ein stabilisiertes Trimethylsilylamodi methicon), Dow Corning 929 Emulsion (enthaltend ein hydroxyl-amino-modifiziertes Silicon, das auch als Amodimethicone bezeichnet wird), SM-2059 (Hersteller: General Electric), SLM-55067 (Hersteller: Wacker) sowie Abil®-Quat 3270 und 7232 (Her steller: Th. Goldschmidt; diquaternäre Polydimethylsiloxane, Quaternium-80).
- - Chitosan und dessen Derivate.
Schließlich können auch Phospholipide, beispielsweise Sojalecithin, Ei-Lecithin und Ke
phaline als haarkonditionierende Wirkstoffe eingesetzt werden.
Bevorzugt sind die haarkonditionierenden Wirkstoffe in Mengen von 0,1-5 Gew.-%, be
zogen auf die gesamte Zubereitung, enthalten.
Die erfindungsgemäßen Haarbehandlungsmittel können neben den oben genannten
nichtionogenen Polymeren gewünschtenfalls auch noch weitere nichtionogene Polymere
enthalten.
Geeignete nichtionogene Polymere sind beispielsweise:
- - Vinylpyrrolidon/Vinylester-Copolymere, wie sie beispielsweise unter dem Warenzei chen Luviskol® (BASF) vertrieben werden. Luviskol®VA 64 und Luviskol® VA 73, jeweils Vinylpyrrolidon/Vinylacetat-Copolymere, sind ebenfalls bevorzugte nichtioni sche Polymere.
- - Celluloseether, wie Hydroxypropylcellulose, Hydroxyethylcellulose und Methylhy droxypropylcellulose, wie sie beispielsweise unter den Warenzeichen Culminal® und Benecel® (AQUALON) vertrieben werden.
- - Schellack
- - Polyvinylpyrrolidone, wie sie beispielsweise unter der Bezeichnung Luviskol® (BASF) vertrieben werden.
Üblicherweise sind solche weiteren nichtionogenen Polymere aber gegenüber den Polyme
ren mit den Einheiten gemäß Formel (I) in untergeordneten Mengen eingesetzt. Eine Aus
nahme bilden lediglich solche Polymere, die gleichzeitig die Funkion eines Verdickungs
mittels zur Einstellung der Viskosität ausüben.
Eine weitere fakultative Komponente der erfindungsgemäßen Haarbehandlungsmittel stel
len anionische Polymere dar, von denen dem Fachmann eine Vielzahl von Handelspro
dukten bekannt sind. Als Beispiele werden genannt:
- - Copolymere der Acrylsäure und/oder Methacrylsäure oder deren Ester mit C10-30-Al
kylacrylaten, wie sie beispielsweise unter der Bezeichnung Pemulen® vertrieben wer
den.
Polymere und Copolymere der Crotonsäure mit Estern und Amiden der Acryl- und der Methacrylsäure, wie Vinylacetat-Crotonsäure- und Vinylacetat-Vinylpropionat-Croton säure-Copolymere. Verbindungen dieser Art sind unter den Markenbezeichnungen Re syn® (NATIONAL STARCH), Luviset® (BASF) und Gafset® (GAF) im Handel; die Produkte Luviset®CA-66 und Luviset®CAP können bevorzugt sein. - - Vinylpyrrolidon/Vinylacrylat-Copolymere, erhältlich beispielsweise unter dem Waren zeichen Luviflex® (BASF). Ein bevorzugtes Polymer ist das unter der Bezeichnung Luviflex® VBM-3 5 (BASF) erhältliche Vinylpyrrolidon/Acrylat-Terpolymere.
- - Acrylsäure/Ethylacrylat/tert.Butylacrylamid-Terpolymere, die beispielsweise unter der Bezeichnung Ultrahold® strong (BASF) vertrieben werden, sowie Methacryl säure/Ethylacrylaut-Butylacrylat-Terpolymer, die unter der Bezeichnung Luvi mer®100P (BASF) vertrieben werden.
Weitere Bestandteile der erfindungsgemäßen Mittel können beispielsweise sein:
- - Strukturanten wie Maleinsäure,
- - Verdickungsmittel wie Agar-Agar, Guar-Gum, Alginate und Xanthan-Gum,
- - Parfümöle, Dimethylisosorbid und Cyclodextrine,
- - Lösungsvermittler, wie Ethanol, Isopropanol, Ethylenglykol, Propylenglykol, Glycerin und Diethylenglykol,
- - Farbstoffe,
- - Antischuppenwirkstoffe wie Piroctone Olamine, Zink Omadine und Climbazol,
- - weitere Substanzen zur Einstellung des pH-Wertes,
- - Wirkstoffe wie Allantoin, Pyrrolidoncarbonsäuren und deren Salze, Pflanzenextrakte und Vitamine,
- - Lichtschutzmittel,
- - Konsistenzgeber wie Polyolester oder Polyolalkylether,
- - weitere Fette und Wachse, wie Walrat, Bienenwachs, Montanwachs, Paraffine und Fettalkohole,
- - Fettsäurealkanolamide,
- - Komplexbildner wie EDTA, EDETA, NTA und Phosphonsäuren,
- - Quell- und Penetrationsstoffe wie Glycerin, Propylenglykolmonoethylether, Carbonate Hydrogencarbonate, Guanidine, Harnstoffe sowie primäre, sekundäre und tertiäre Phosphate,
- - Trübungsmittel wie Latex,
- - Perlglanzmittel wie Ethylenglykolmono- und -distearat,
- - Treibmittel wie Propan-Butan-Gemische, N2O, Dimethylether, CO2 und Luft sowie
- - Antioxidantien,
- - direktziehende Farbstoffe,
- - sogenannte Kuppler- und Entwicklerkomponenten als Oxidationsfarbstoffvorprodukte,
- - Reduktionsmittel wie z. B. Thioglykolsäure und deren Derivate, Thiomilchsäure, Cy steamin, Thioäpfelsäure und 2-Mercaptoethansulfonsäure,
- - Oxidationsmittel wie Wasserstoffperoxid, Kaliumbromat und Natriumbromat.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Mittel können als Lösung, Lotion, Emulsion, Mi
kroemulsion, Creme oder Gel formuliert sein. Die Formulierung als Lösung, Emulsion
oder Mikroemulsion mit einem Wassergehalt von 50 bis 90 Gew.-%, bezogen auf das ge
samte Mittel, kann bevorzugt sein.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform können die Mittel in Form von Schaum
aerosolen konfektioniert werden. Dabei ist sowohl die Formulierung mit einem verflüssig
ten Gas als Treibmittel als auch in Form sogenannter Pumpsprays möglich, bei denen der
zum Versprühen benötigte Druck durch mechanisches Pumpen aufgebaut wird. Stickstoff
Luft, Kohlendioxid, Propan, Butan, Isobutan, Pentan und Dimethylether sind bevorzugte
Treibmittel. Wenngleich Fluorchlor- und Chlorkohlenwasserstoffe hinsichtlich der erziel
ten Aerosoleigenschaften exzellente Treibmittel sind, so ist doch ihre Verwendung als
Treibmittel in den erfindungsgemäßen Mitteln aufgrund der bekannten Ozon-Problematik
weniger bevorzugt.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung
von Haaren, bei dem ein Haarbehandlungsmittel enthaltend Sonnenblumenwachs auf das
Haar aufgebracht wird und nach einer Einwirkzeit wieder ausgespült wird.
Gegenstand der Erfindung ist ebenfalls ein Verfahren zur Behandlung von Haaren, bei dem
das Haarbehandlungsmittel enthaltend Sonnenblumenwachs auf das Haar aufgebracht wird
und dort verbleibt.
Die erfindungsgemäße Verwendung ist nicht auf Haare bzw. Haarbehandlungsmittel im
engeren Sinne beschränkt, sondern umfaßt sämtliche keratinische Fasern, wie Pelze, Wolle,
Federn und insbesondere das menschliche Haar.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.
Es wurde zu diesem Zweck eine 1 5gew.-%ige Sonnenblumenwachscreme verwendet. Das
Sonnenblumenwachs wurde gemäß aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren her
gestellt und in folgenden Produkten getestet:
- 1. Handelsübliche Kurpackung (Rinse off)
- 2. Handelsübliche Sofortkur (Leave on)
- 3. Handelsübliches Kur Shampoo 4. Texapon® NSO-Lösung (14%ig, pH 6,5)
Die Haarpflegeprodukte wurden im normalen Zustand und mit Zusatz von 1 Gew.-% AS Sonnenblumenwachs getestet. - 5. Handelsübliches Shampoo mit Fruchtwachsen
Rezepturen 1 bis 4 stellen - bei Zusatz von 1 Gew.-%AS Sonnenblumenwachs - erfin dungsgemäße Beispiele dar während Rezeptur 1 bis 4 ohne Sonnenblumenwachs und Rezeptur 5 als Vergleichsbeispiele dienen.
Vorbehandlung der Haare: asiatische Haarsträhnen (Alkinco 6610) wurden zunächst mit
Natriumlaurylethersulfat (10 gew.-%ige Lösung in Wasser) 15 min im Ultraschallbad ge
reinigt, 5 min ausgewaschen, abgetrocknet und im feuchten Zustand mit je 1 bis 1,5g der
zu testenden Rezepturen bestrichen.
Nach 5 min wurden die Strähnen erneut 5 min ausgewaschen und über einem Warmluftge
bläse getrocknet.
Dieses Shampoonieren, Waschen und Behandeln wurde anschließend mit den o.g. Rezep
turen 5 mal wiederholt, wobei beim Shampoonieren allerdings auf das Ultraschallbad ver
zichtet wurde und die Behandlungsdauer nur 10 min betrug.
Nach den Behandlungen wurden die Strähnen im Klimaraum bei 23°C und 40% Luft
feuchtigkeit konditioniert.
Die Haarsträhnen wurden nach der Vorbehandlung im Splißerzeuger gekämmt. Bei diesem
Apparat handelt es sich um einen rotierenden Kunststoffzylinder, auf dem zwei Kämme
mit Fingern aus doppelseitigem Schmirgelpapier (Korn 240) befestigt sind. Vor jeder Mes
sung werden, um jeweils konstante Oberflächenrauheiten zu garantieren, neue Schmirgel
kämme eingesetzt und der Zylinder mit Ethanol gereinigt. Die Strähnen werden in einer
rotierende Spannvorrichtung befestigt, so daß die Haare während des Kämmens (Splei
ßens) langsam um ihre Längsachse rotieren.
Für die Auswertung des entstandenen Splisses wurde ein Verfahren entwickelt, das auf
Wägung der während des Spleißvorgangs abgerissenen Haarspitzen (bis zu einer Länge
von 3 cm) beruht. Aus ihrem Gewicht läßt sich der erzeugte Spliß errechnen.
Für die Messung der Naßkämmbarkeit (NK) wurden die sauer gereinigten Haare (europäi
sches Haar, Typ 6634 der Firma Alkinco, für die NK: 12cm lang, 1g schwer) vor der Null
messung mediumblondiert und unmittelbar vor der NK-Messung zusätzlich geätzt.
Nach Einwirkung der Formulierung (5 Minuten, 1g Produkt pro 1g Haar) wurde mit 1l Was
ser (38°C) je Strähne eine Minuten gespült (alle bis auf das Leave-on Produkt). Jede Messung
wurde mit 20 Haarsträhnen durchgeführt.
Die Ergebnisse der Naßkämmarbeitsmessungen sind der Tabelle 2 zu entnehmen.
Bezogen auf die Naßkämmarbeit konnte in allen Haarpflegeprodukten durch Zugabe von
Sonnenblumenwachs (1 Gew.-%AS) eine deutliche Naßkämmbarkeitsverbesserung erzielt
werden (zwischen 2 und 76%).
Zur Bestimmung der Trockenkämmbarkeit (FK) wurden die sauer gereinigten Haare (eu
ropäisches Haar, Typ 6634 der Firma Alkinco für die TK: 15cm lang, 2g schwer) vor der
Nullmessung mediumblondiert.
Nach Einwirkung der Formulierung (5 Minuten, 1g Produkt pro 1g Haar) wurde die Haare
mit 1l Wasser (38°C)je Strähne eine Minuten gespült (alle bis auf das Leave-on Produkt) und
anschließend im warmen Luftstrom ca. 2h getrocknet.
Die Messungen der elektrostatischen Aufladung und der Trockenkämmarbeit wurden bei
einem eingestellten Klima von 20% relative Feuchtigkeit (r.F.) und 30°C durchgeführt. Die
Konditionierungszeit der Haarsträhnen betrug 12 Stunden.
Für die Trockenkämmarbeit wurden 10 Kämmungen je Strähne durchgeführt, und die
benötigte Arbeit gemessen. Jede Messung wurde mit 20 Haarsträhnen durchgeführt.
Die Meßergebnisse der Trockenkämmbarkeit sind in der Tabelle 3 aufgeführt.
Die elektrostatische Aufladung wurde parallel mit der Trockenkämmarbeit unter Zulassung
der elektrostatischen Aufladung untersucht. Die eigentliche Messung erfolgte über den
Ladungsabgriff an einem doppelten Faraday-Käfig nach Durchführung der 10 Kämmungen.
Die Meßdaten der elektrostatischen Aufladung sind in der Tabelle 4 aufgelistet.
Hinsichtlich der Trockenkämmarbeit führt das Sonnenblumenwachs zu einer Erhöhung des
Kämmwiderstandes gegenüber den "ursprünglichen" Rezepturen. Der Frisurenhalt wird
durch das Sonnenblumenwachs unterstützt.
Nur bei dem handelsüblichen Shampoo wird die hohe Rest-Trockenkämmbarkeit der "nor
malen" Rezeptur durch das Sonnenblumenwachs reduziert. Das Frisurenstyling ist aber wei
terhin optimal gewährleistet (vergleichbar mit dem Vergleichsprodukt mit Fruchtwachsen).
Bezüglich der Elektrostatik zeigt die Rezepturergänzung mit dem Sonnenblumenwachs zu
den jeweiligen Haarpflegeprodukten eine Reduzierung der Elektrostatik. Der "fly-away-Ef
fekt" des Haares wird dadurch gemindert.
Die für die Glanzmessung verwendeten Euro-Naturhaar-Strähnen ("Klebetressen dicht", der
Firma Kerling, 22 cm lang, 1,5 cm breit, ca. 2g schwer) wurden zunächst mit einer 14
gew.-%igen Texapon® NSO-Lösung (pH 6,5) gewaschen (15 Minuten) und anschließend
mit Leitungswasser ausgespült.
Danach wurden die Haare mit einem gleichmäßigen Fettsäurefilm glanzmindernd vorbe
handelt, indem die Haartressen zunächst für 20 Minuten in etwa 1 Liter einer 1%igen Lö
sung einer handelsüblichen Kernseife (DALLI-Werke, 52220 Stolberg, UBA02500166,
Pflegekernseife aus reinen Pflanzenöl, unparfümiert, gelöst in demin. Wasser) bei 45°C
belassen und anschließend 2× in je 2 Liter demineralisierten Wasser gespült wurden.
Die Haarsträhnen wurden daraufhin unter konditionierten Bedingungen (22°C, 55% r.F.)
über Nacht flach liegend getrocknet.
Am Folgetag wurden die vorbehandelten Haartressen (5 Haartressen/Testprodukt) in der
Glanzapperatur vermessen (Dabei erhält man bestimmte Werte als Bildpunkte, die daher
ohne Einheit [o.E.] angegeben sind).
Daran anschließend erfolgte die Produktbehandlung bei der 2g Testprodukt/Haartresse auf
gebracht und nach 5 Minuten Einwirkungszeit, 1 Minute lang mit Leitungswasser ausgewa
schen wurde. Danach wurde die Haarsträhne wieder unter konditionierten Bedingungen flach
liegend getrocknet.
Nach der Trocknungs- und Konditionierungsphase wurde erneut eine Glanzmessung durch
geführt.
Jede Haartresse wurde sowohl im unbehandelten (=vorbehandelt mit Kernseife) als auch im
behandelten Zustand (=nach Behandlung mit dem Testprodukt) jeweils 5× bezüglich des
Glanzes vermessen. Daraus ergibt sich eine Anzahl von 50 Messungen pro Wirknachweis.
Zur Beurteilung des Glanzverhaltens wurden die fünf Meßreihen je Haartresse zu einem
Mittelwert zusammengefaßt, so daß abschließend pro Wirknachweis 10 Mittelwert-Meßrei
hen (5× unbehandelt gegen 5× behandelt) gegeneinander verglichen wurden.
Für die statistische Auswertung wurde die Teststatistik eines Student'schen t-Tests (abhän
gig, zweiseitiger Test, gepaart) angewendet. Als Prüfgröße wurden hierzu die Maxima der 10
Mittelwert-Meßreihen verwendet und zu einem Vorher- und Nachher-Wert gemittelt.
Die Mittelwertdifferenzen der Vorher-/Nachher-Messungen siehe Tabelle 5.
Claims (10)
1. Verwendung von Sonnenblumenwachs zur Herstellung von Haarbehandlungsmitteln.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Sonnenblu
menwachs zu handelsüblichen Haarbehandlungsmitteln zusetzt.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man 0,05 bis 10
Gew.-% Aktivsubstanz Sonnenblumenwachs einsetzt.
4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man
Sonnenblumenwachs einsetzt, das 6 bis 99,9 Gew.-% geradzahlige Wachsester einer C-
Kettenverteilung von C-42 bis C-50 enthält.
5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Sonnenblumenwachs eine Iodzahl kleiner 10 aufweist.
6. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, daß man das
Sonnenblumenwachs zur Verhinderung der Splißbildung einsetzt.
7. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man das
Sonnenblumenwachs zur Verbesserung der Naß- und Trockenkämmbarkeit einsetzt.
8. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man das
Sonnenblumenwachs zur Verbesserung des Glanzes der Haare einsetzt.
9. Verfahren zur Behandlung von Haaren, dadurch gekennzeichnet, daß eine Zuberei
tung nach einem der Ansprüche 1 bis 8 auf das Haar aufgebracht wird und nach einer
Einwirkzeit wieder ausgespült wird.
10. Verfahren zur Behandlung von Haaren, dadurch gekennzeichnet, daß eine Zuberei
tung nach einem der Ansprüche 1 bis 8 auf das Haar aufgebracht wird und dort ver
bleibt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997150421 DE19750421A1 (de) | 1997-11-14 | 1997-11-14 | Verwendung von Sonnenblumenwachs in Haarbehandlungsmitteln |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997150421 DE19750421A1 (de) | 1997-11-14 | 1997-11-14 | Verwendung von Sonnenblumenwachs in Haarbehandlungsmitteln |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19750421A1 true DE19750421A1 (de) | 1999-03-25 |
Family
ID=7848691
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997150421 Withdrawn DE19750421A1 (de) | 1997-11-14 | 1997-11-14 | Verwendung von Sonnenblumenwachs in Haarbehandlungsmitteln |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19750421A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0943313A2 (de) * | 1998-01-23 | 1999-09-22 | Beiersdorf Aktiengesellschaft | Haarkosmetische Zubereitungen enthaltend Sonnenblumenwachs und gewünschtenfalls Jojobawachs |
WO2001012134A2 (de) * | 1999-08-12 | 2001-02-22 | Henkel Kommanditgesellschaft Auf Aktien | Kaltverarbeitbare wachsdispersion |
-
1997
- 1997-11-14 DE DE1997150421 patent/DE19750421A1/de not_active Withdrawn
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0943313A2 (de) * | 1998-01-23 | 1999-09-22 | Beiersdorf Aktiengesellschaft | Haarkosmetische Zubereitungen enthaltend Sonnenblumenwachs und gewünschtenfalls Jojobawachs |
EP0943313A3 (de) * | 1998-01-23 | 2001-04-04 | Beiersdorf Aktiengesellschaft | Haarkosmetische Zubereitungen enthaltend Sonnenblumenwachs und gewünschtenfalls Jojobawachs |
WO2001012134A2 (de) * | 1999-08-12 | 2001-02-22 | Henkel Kommanditgesellschaft Auf Aktien | Kaltverarbeitbare wachsdispersion |
WO2001012134A3 (de) * | 1999-08-12 | 2002-05-02 | Henkel Kgaa | Kaltverarbeitbare wachsdispersion |
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Legal Events
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8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |