DE19750421A1 - Verwendung von Sonnenblumenwachs in Haarbehandlungsmitteln - Google Patents

Verwendung von Sonnenblumenwachs in Haarbehandlungsmitteln

Info

Publication number
DE19750421A1
DE19750421A1 DE1997150421 DE19750421A DE19750421A1 DE 19750421 A1 DE19750421 A1 DE 19750421A1 DE 1997150421 DE1997150421 DE 1997150421 DE 19750421 A DE19750421 A DE 19750421A DE 19750421 A1 DE19750421 A1 DE 19750421A1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
hair
wax
sunflower wax
sunflower
alkyl
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Withdrawn
Application number
DE1997150421
Other languages
English (en)
Inventor
Ullrich Dr Bernecker
Britta Bosmann
Michael Heyer
Peter Dr Busch
Alfred Dr Westfechtel
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Henkel AG and Co KGaA
Original Assignee
Henkel AG and Co KGaA
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Henkel AG and Co KGaA filed Critical Henkel AG and Co KGaA
Priority to DE1997150421 priority Critical patent/DE19750421A1/de
Publication of DE19750421A1 publication Critical patent/DE19750421A1/de
Withdrawn legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61QSPECIFIC USE OF COSMETICS OR SIMILAR TOILETRY PREPARATIONS
    • A61Q5/00Preparations for care of the hair
    • A61Q5/12Preparations containing hair conditioners
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K8/00Cosmetics or similar toiletry preparations
    • A61K8/18Cosmetics or similar toiletry preparations characterised by the composition
    • A61K8/92Oils, fats or waxes; Derivatives thereof, e.g. hydrogenation products thereof
    • A61K8/922Oils, fats or waxes; Derivatives thereof, e.g. hydrogenation products thereof of vegetable origin
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61QSPECIFIC USE OF COSMETICS OR SIMILAR TOILETRY PREPARATIONS
    • A61Q5/00Preparations for care of the hair
    • A61Q5/02Preparations for cleaning the hair

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Animal Behavior & Ethology (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Public Health (AREA)
  • Veterinary Medicine (AREA)
  • Dermatology (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Oil, Petroleum & Natural Gas (AREA)
  • Birds (AREA)
  • Epidemiology (AREA)
  • Cosmetics (AREA)

Description

Die Erfindung betrifft die Verwendung von Sonnenblumenwachs zur Herstellung von Haarbehandlungsmitteln und ein Verfahren zur Behandlung von Haaren.
Das menschliche Haupthaar wird heute in vielfältiger Weise mit haarkosmetischen Zube­ reitungen behandelt. Dazu gehört beispielsweise die Reinigung der Haare mit Shampoos und Duschpräparaten und das Bleichen, Farben und Verformen von Haaren mit Wellmit­ teln, Tönungsmitteln und Stylingpräparaten. Als Folge bestimmter Haarbehandlungen kann es zu unerwünschten Beeinträchtigungen der Haarstruktur kommen. Diese Beeinträchti­ gungen zeigen sich u. a. in einer schlechten Naß- und Trockenkämmbarkeit, einer ver­ stärkten elektrostatischen Aufladung, verstärkter Sprödigkeit, verringerter Höchstreißkraft und Reißdehnung der Haare sowie einem verschlechterten äußeren Erscheinungsbild der Frisur.
Es hat daher nicht an Versuchen gefehlt, diese Mißstände zu bekämpfen. Dabei wurden u. a. spezielle Nachbehandlungsmittel entwickelt, die insbesondere zur Verbesserung der Struktur und der Eigenschaften geschädigter Haare, d. h. zur Wiederherstellung der physi­ kalischen Eigenschaften gesunder Haare dienen. Weiterhin wurden Wirkstoffkombinatio­ nen gefunden, deren Einarbeitung in bekannte Haarbehandlungsmittel den genannten Haar­ schädigungen in möglichst großem Umfang vorbeugen soll, oder auf andere Weise das Erscheinungsbild der behandelten Haare verbessert.
Es besteht weiterhin ein Bedarf an haarkosmetischen Zubereitungen, die sich durch eine Verringerung der unerwünschten Beeinträchtigungen der Haare auszeichnen und gleich­ zeitig weitere positive Effekte bezüglich der Pflegeeffekte aufweisen.
Es wurde nunmehr gefunden, daß die Verwendung von Sonnenblumenwachsen in Haarbe­ handlungsmitteln zu überraschend guten Ergebnissen führt. Insbesondere im Hinblick auf die Verminderung der Splißbildung zeigte die erfindungsgemäße Anwendung der Sonnen­ blumenwachse gute Ergebnisse. Gleichzeitig wird bei Verwendung von Sonnenblumen­ wachs in Haarbehandlungsmitteln die Naß- und Trockenkämmbarkeit deutlich verbessert sowie der Glanz der Haare erhöht.
Gegenstand der Erfindung ist die Verwendung von Sonnenblumenwachsen zur Herstellung von Haarbehandlungsmitteln.
Es gibt keine allgemein gültige Definition dessen, was ein Wachs ist. Üblicherweise be­ stehen Wachse aus komplexen Mischungen. Gemäß einer Definition der DGF (Deutsche Gesellschaft für Fettforschung) sind Wachse über ihre physikochemischen Eigenschaften definiert (Ullmann, 28, S 105 (1996)). Eine einfache Möglichkeit Wachse zu unterschei­ den ist anhand der Herkunft; so gibt es natürliche Wachse, die sich wiederum in pflanzliche und tierische Wachse gliedern, als auch synthetische Wachse.
Gegenstand der DE 42 06 154 sind beispielsweise kosmetische Mittel mit einem Gehalt an Apfelwachs. Dabei zeichnen sich Hautpflegemittel enthaltend Apfelwachs durch eine be­ sondere Hautschutzwirkung aus, während Haarbehandlungsmittel eine gute Naß- und Trockenkämmbarkeit ergeben und dem Haar einen guten Griff und gepflegtes Aussehen verleihen.
Neben den bereits erwähnten Apfelwachsen ist aus der Literatur auch der Einsatz be­ stimmter anderer Wachse, in kosmetischen Mitteln bekannt. Seit altersher am bekanntesten ist das Bienenwachs, dessen Verfügbarkeit jedoch begrenzt ist. Candelilla- und Carnauba- Wachs sind kommerziell erhältlich und werden überwiegend in Lippenstiften eingesetzt. Sie sind jedoch hart und spröde, weisen einen hohen Schmelzpunkt auf und sind in übli­ chen kosmetischen Mitteln nur schlecht emulgierbar (SÖFW, 123, S. 658ff (1997)).
Unter Sonnenblumenwachs im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Wachse zu verste­ hen, die bei der Herstellung von Sonnenblumenöl anfallen. Es handelt sich dabei um Wachse aus der Hülle der Sonnenblumenkerne. Beim Verpressen der ganzen Kerne zu Sonnenblumenöl fallen mit dem Öl als Nebenbestandteile die Wachse an. Diese Wachse müssen dann in einem zusätzlichen Verfahrensschrift aus dem Öl abgetrennt werden. Übli­ cherweise werden die so als Nebenbestandteil erhaltenen Wachse wieder dem Preßrück­ stand zugeschlagen, während das Öl das eigentliche Wertprodukt darstellt. Die gemäß den üblichen, aus der Literatur bekannten Verfahren gewonnenen Wachse eignen sich zum er­ findungsgemäßen Einsatz. Vorzugsweise werden die erfindungsgemäß einzusetzenden Wachse wie in der Literatur Oil & Fats International 10, S. 19ff (1994 ) beschrieben, ge­ wonnen. Die so anfallenden Sonnenblumenwachse können noch bis zu 85 Gew.-% Trigly­ ceride, bis zu 4 Gew.-% freie Fettsäuren und bis zu 5 Gew.-% Mono- und Diglyceride enthalten, d. h. der Anteil am eigentlichen Wachs beträgt mindestens 6 Gew.-%. Bei dem Wachs handelt es sich um Wachsester, d. h. Ester langkettiger Fettsäuren mit langkettigen Fettalkoholen (Fette Seifen Abstrichmittel, 70, S. 234ff (1968)). Bevorzugt im Sinne der vorliegenden Erfindung werden Sonnenblumenwachse mit einem Anteil an freien Fettsäu­ ren von 0,1 bis 30, insbesondere 0,1 bis 2 Gew.-%, einem Anteil an Mono und Diglyceri­ den von 0 bis 20, insbesondere 0 bis 2 Gew.-% und einem Anteil an Triglyceriden von 0 bis 70, insbesondere 0 bis 50 Gew.-% sowie einem Anteil an Wachsestern von 5 bis 99,9, insbesondere 46 bis 99,9 Gew.-% eingesetzt. Besonders bevorzugt sind nahezu reine Son­ nenblumenwachsester, enthaltend 99,9 Gew.-% Wachsester und 0,1 Gew.-% freie Fettsäu­ ren. Die erfindungsgemäß einzusetzenden Wachsester weisen vorzugsweise eine C-Ket­ tenlänge von 42 bis 50 C-Atomen auf. Besonders bevorzugt werden Sonnenblumenwachse mit einer Iodzahl von weniger als 10, insbesondere weniger als 5, eingesetzt.
Bei den Haarbehandlungsmitteln, in denen erfindungsgemaß die Sonnenblumenwachse eingesetzt werden können, kann es sich um die aus dem Markt bekannten Haarbehand­ lungsmittel mit den üblichen Bestandteilen handeln. Das Sonnenblumenwachs kann den fertigen Formulierungen vorzugsweise in Mengen von 0,05 bis 10, insbesondere 0,5 bis 2 Gew.-% Aktivsubstanz (AS), zugefügt werden. Aktivsubstanz (AS) bezieht sich dabei im Zusammenhang mit Sonnenblumenwachs in der vorliegenden Anmeldung auf die Wachs­ ester.
Die weiteren Bestandteile der erfindungsgemäß verwendeten Haarbehandlungsmittel sind von der Art des Haarbehandlungsmittels abhängig.
Prinzipiell umfassen die erfindungsgemäß verwendeten Formulierungen aber alle bekann­ ten Arten von Haarbehandlungsmitteln wie z. B. Haarshampoos, Haarspülungen, Haarkon­ ditioniermittel, Haarkuren, Haarfestiger, Haarsprays, Fönwellen, Dauerwellmittel und Haarfärbemittel. Haarkuren und Haarkonditioniermittel, insbesondere solche Mittel, die morgens auf das Haar aufgetragen werden, um diesem für den weiteren Verlauf des Tages eine bestimmte Festigung zu geben, sowie Haarshampoos stellen bevorzugte Formen der erfindungsgemäßen Mittel dar.
Abhängig von der Art des Haarbehandlungsmittels können die erfindungsgemäßen Zube­ reitungen alle in solchen Mitteln bekannten Wirk-, Zusatz- und Hilfsstoffe enthalten. In vielen Fällen enthalten die Zubereitungen mindestens ein Tensid, wobei prinzipiell sowohl anionische als auch zwitterionische, ampholytische, nichtionische und kationische Tenside geeignet sind. In vielen Fällen hat es sich dabei als vorteilhaft erwiesen, die Tenside aus den nichtionischen Tensiden auszuwählen.
Nichtionische Tenside enthalten als hydrophile Gruppe z. B. eine Polyolgruppe, eine Po­ lyalkylenglykolethergruppe oder eine Kombination aus Polyol- und Polyglykolether­ gruppe. Solche Verbindungen sind beispielsweise
  • - Anlagerungsprodukte von 2 bis 30 Mol Ethylenoxid und/oder 0 bis 5 Mol Propylen­ oxid an lineare und verzweigte Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen, an Fettsäuren mit 12 bis 22 C-Atomen und an Alkylphenole mit 8 bis 15 C-Atomen in der Alkylgruppe,
  • - C12-C22-Fettsäuremono- und -diester von Anlagerungsprodukten von 1 bis 30 Mol Ethylenoxid an Glycerin,
  • - Anlagerungsprodukte von 5 bis 60 Mol Ethylenoxid an Rizinusöl und gehärtetes Rizi­ nusöl,
  • - Anlagerungeprodukte von Ethylenoxid an Sorbitanfettsäureester
  • - Anlagerungsprodukte von Ethylenoxid an Fettsäurealkanolamide.
Als bevorzugte nichtionische Tenside haben sich die Alkylenoxid-Anlagerungsprodukte an gesättigte lineare Fettalkohole und Fettsäuren mit jeweils 4 bis 20 Mol Ethylenoxid pro Mol Fettalkohol bzw. Fettsäure erwiesen. Zubereitungen mit hervorragenden Eigenschaf­ ten werden ebenfalls erhalten, wenn sie als nichtionische Tenside Fettsäureester von ethoxyliertem Glycerin enthalten.
In einer weiteren Ausführungsform kann es bevorzugt sein, als nichtionische Tenside Al­ kylpolyglykoside der allgemeinen Formel RO-(Z)x auszuwählen. Diese Verbindungen sind durch die folgenden Parameter gekennzeichnet.
Der Alkylrest R enthält 6 bis 22 Kohlenstoffatome und kann sowohl linear als auch ver­ zweigt sein. Bevorzugt sind primäre lineare und in 2-Stellung methylverzweigte aliphati­ sche Reste. Solche Alkylreste sind beispielsweise 1-Octyl, 1-Decyl, 1-Lauryl, 1-Myristyl, 1-Cetyl und 1-Stearyl. Besonders bevorzugt sind 1-Octyl, 1-Decyl, 1-Lauryl, 1-Myristyl. Bei Verwendung sogenannter "Oxo-Alkohole" als Ausgangsstoffe überwiegen Verbindun­ gen mit einer ungeraden Anzahl von Kohlenstoffatomen in der Alkylkette.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Alkylpolyglykoside können lediglich einen bestimm­ ten Alkylrest R enthalten. Üblicherweise werden diese Verbindungen aber ausgehend von natürlichen Fetten und Ölen oder Mineralölen hergestellt. In diesem Fall liegen als Alkyl­ reste R Mischungen entsprechend den Ausgangsverbindungen bzw. entsprechend der je­ weiligen Aufarbeitung dieser Verbindungen vor.
Besonders bevorzugt sind solche Alkylpolyglykoside, bei denen R
  • - im wesentlichen aus C8- und C10-Alkylgruppen,
  • - im wesentlichen aus C12- und C14-Alkylgruppen,
  • - im wesentlichen aus C8- bis C16-Alkylgruppen oder
  • - im wesentlichen aus C12- bis C16-Alkylgruppen besteht.
Als Zuckerbaustein Z können beliebige Mono- oder Oligosaccharide eingesetzt werden. Üblicherweise werden Zucker mit 5 bzw. 6 Kohlenstoffatomen sowie die entsprechenden Oligosaccharide eingesetzt. Solche Zucker sind beispielsweise Glucose, Fructose, Galac­ tose, Arabinose, Ribose, Xylose, Lyxose, Allose, Altrose, Mannose, Gulose, Idose, Talose und Sucrose. Bevorzugte Zuckerbausteine sind Glucose, Fructose, Galactose, Arabinose und Sucrose; Glucose ist besonders bevorzugt.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Alkylpolyglykoside enthalten im Schnitt 1,1 bis 5 Zuckereinheiten. Alkylpolyglykoside mit x-Werten von 1,1 bis 1,6 sind bevorzugt. Ganz besonders bevorzugt sind Alkylglykoside, bei denen x 1,1 bis 1,4 beträgt.
Auch die alkoxylierten Homologen der genannten Alkylpolyglykoside können erfindungs­ gemäß eingesetzt werden. Diese Homologen können durchschnittlich bis zu 10 Ethylen­ oxid- und/oder Propylenoxideinheiten pro Alkylglykosideinheit enthalten.
Als anionische Tenside eignen sich in erfindungsgemäßen Zubereitungen alle für die Verwendung am menschlichen Körper geeigneten anionischen oberflächenaktiven Stoffe. Diese sind gekennzeichnet durch eine wasserlöslich machende, anionische Gruppe wie z. B. eine Carboxylat-, Sulfat-, Sulfonat- oder Phosphat-Gruppe und eine lipophile Alkyl­ gruppe mit etwa 10 bis 22 C-Atomen. Zusätzlich können im Molekül Glykol- oder Poly­ glykolether-Gruppen, Ester-, Ether- und Amidgruppen sowie Hydroxylgruppen enthalten sein. Beispiele für geeignete anionische Tenside sind, jeweils in Form der Natrium-, Ka­ lium- und Aminonium- sowie der Mono-, Di- und Trialkanolammoniumsalze mit 2 oder 3 C-Atomen in der Alkanolgruppe,
  • - lineare und verzweigte Fettsäuren mit 10 bis 22 C-Atomen (Seifen),
  • - Ethercarbonsäuren der Formel R-O-(CH2-CH2O)x-CH2-COOH, in der R eine lineare Alkylgruppe mit 10 bis 22 C-Atomen und x = 0 oder 1 bis 16 ist,
  • - Acylsarcoside mit 10 bis 18 C--Atomen in der Acylgruppe,
  • - Acyltauride mit 10 bis 18 C-Atomen in der Acylgruppe,
  • - Acylisethionate mit 10 bis 18 C-Atomen in der Acylgruppe,
  • - Sulfobernsteinsäuremono- und -dialkylester mit 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und Sulfobernsteinsäuremono-alkylpolyoxyethylester mit 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und 1 bis 6 Oxyethylgruppen,
  • - lineare Alkansulfonate mit 12 bis 18 C-Atomen,
  • - lineare Alpha-Olefinsulfonate mit 12 bis 18 C-Atomen,
  • - Alpha-Sulfofettsäuremethylester von Fettsäuren mit 12 bis 18 C-Atomen,
  • - Alkylsulfate und Alkylpolyglykolethersulfate der Formel R-O(CH2-CH2O)x-SO3H, in der R eine bevorzugt lineare Alkylgruppe mit 10 bis 18 C-Atomen und x = 0 oder 1 bis 12 ist,
  • - Gemische oberflächenaktiver Hydroxysulfonate gemäß DE-A-37 25 030,
  • - sulfatierte Hydroxyalkylpolyethylen und/oder Hydroxyalkylenpropylenglykolether gemäß DE-A-37 23 354,
  • - Sulfonate ungesättigter Fettsäuren mit 12 bis 24 C-Atomen und 1 bis 6 Doppelbindun­ gen gemäß DE-A-39 26 344,
  • - Ester der Weinsäure und Zitronensäure mit Alkoholen, die Anlagerungsprodukte von etwa 2-15 Molekülen Ethylenoxid und/oder Propylenoxid an Fettalkohole mit 8 bis 22 C-Atomen darstellen.
Bevorzugte anionische Tenside sind Alkylsulfate, Alkylpolyglykolethersulfate und Ether­ carbonsäuren mit 10 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und bis zu 12 Glykolethergrup­ pen im Molekül und Sulfobernsteinsäuremono und -dialkylester mit 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe und Sulfobernsteinsäuremono-alkylpolyoxyethylester mit 8 bis 18 C- Atomen in der Alkylgruppe und 1 bis 6 Oxyethylgruppen.
Als zwitterionisehe Tenside werden solche oberflächenaktiven Verbindungen bezeichnet, die im Molekül mindestens eine quartäre Ammoniumgruppe und mindestens eine -COO(-)- oder SO3 (-)-Gruppe tragen. Besonders geeignete zwitterionische Tenside sind die soge­ nannten Betaine wie die N-Alkyl-N,N-dimethylammonium-glycinate, beispielsweise das Kokosalkyl-dimethylammoniumglycinat, N-Acyl-aminopropyl-N,N-dimethylammonium­ glycinate, beispielsweise das Kokosacylaminopropyl-dimethylammoniumglycinat, und 2- Alkyl-3-carboxymethyl-3-hydroxyethyl-imidazoline mit jeweils 8 bis 18 C-Atomen in der Alkyl- oder Acylgruppe sowie das Kokosacylaminoethylhydroxyethylcarboxymethyl­ glycinat. Ein bevorzugtes zwitterionisches Tensid ist das unter der INCI-Bezeichnung Coc­ amidopropyl Betaine bekannte Fettsäureamid-Derivat.
Unter ampholytischen Tensiden werden solche oberflächenaktiven Verbindungen ver­ standen, die außer einer C8-C18-Alkyl- oder -Acylgruppe im Molekül mindestens eine freie Aminogruppe und mindestens eine -COOH- oder -SO3H-Gruppe enthalten und zur Ausbildung innerer Salze befähigt sind. Beispiele für geeignete ampholytische Tenside sind N-Alkylglycine, N-Alkylpropionsäuren, N-Alkylaminobuttersäuren, N-Alkyliminodi­ propionsäuren, N-Hydroxyethyl-N-alkylamidopropylglycine, N-Alkyltaurine, N-Alkylsar­ cosine, 2-Alkylaminopropionsäuren und Alkylaminoessigsäuren mit jeweils etwa 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe. Besonders bevorzugte ampholytische Tenside sind das N- Kokosalkylaminopropionat, das Kokosacylaminoethylaminopropionat und das C11-18- Acylsarcosin.
Beispiele für die in den erfindungsgemäßen Haarbehandlungsmitteln verwendbaren katio­ nischen Tenside sind insbesondere quartäre Ammoniumverbindungen. Bevorzugt sind Ammoniumhalogenide wie Alkyltrimethylammoniumchloride, Dialkyldimethylammoni­ umchloride und Trialkylmethylammoniumchloride, z. B. Cetyltrimethylammoniumchlorid, Stearyltrimethylammoniumchlorid, Distearyldimethylammoniumchlorid, Lauryldimethyl­ ammoniumchlorid, Lauryldimethylbenzylammoniumchlorid und Tricetylmethylammoni­ umchlorid.
Erfindungsgemäß ebenfalls geeignet sind kationische Silikonöle wie beispielsweise die im Handel erhältlichen Produkte Q2-7224 (Hersteller: Dow Coming; ein stabilisiertes Trime­ thylsilylamodimethicon), Dow Corning 929 Emulsion (enthaltend ein hydroxyl-amino­ modifiziertes Silicon, das auch als Amodimethicone bezeichnet wird), SM-2059 (Herstel­ ler: General Electric), SLM-55067 (Hersteller: Wacker) sowie Abil-Quat 3270 und 3272 (Hersteller: Th. Goldschmidt; diquaternäre Polydimethylsiloxane, Quaternium-80).
Alkylamidoamine, insbesondere Fettsäureamidoamine wie das unter der Bezeichnung Tego Amid®S 18 erhältliche Stearylamidopropyldimethylamin, zeichnen sich neben einer guten konditionierenden Wirkung speziell durch ihre gute biologische Abbaubarkeit aus.
Ebenfalls sehr gut biologisch abbaubar sind quaternäre Esterverbindungen, sogenannte "Esterquats", wie die Produkte Dehyquart® AU-46, Dehyquart®F-30 und Dehyquart®F- 75 sowie die unter dem Warenzeichen Stepantex® vertriebenen Methylhydroxyalkyldial­ koyloxyalkyl-ammoniummethosulfate.
Bei den als Tenside eingesetzten Verbindungen mit Alkylgruppen kann es sich jeweils um einheitliche Substanzen handeln. Es ist jedoch in der Regel bevorzugt, bei der Herstellung dieser Stoffe von nativen pflanzlichen oder tierischen Rohstoffen auszugehen, so daß man Substanzgemische mit unterschiedlichen, vom jeweiligen Rohstoff abhängigen Alkylket­ tenlängen erhält.
Bei den Tensiden, die Anlagerungsprodukte von Ethylen- und/oder Propylenoxid an Fettalkohole oder Derivate dieser Anlagerungsprodukte darstellen, können sowohl Pro­ dukte mit einer "normalen" Homologenverteilung als auch solche mit einer eingeengten Homologenverteilung verwendet werden. Unter "normaler" Homologenverteilung werden dabei Mischungen von Homologen verstanden, die man bei der Umsetzung von Fettalko­ hol und Alkylenoxid unter Verwendung von Alkalimetallen, Alkalimetallhydroxiden oder Alkalimetallalkoholaten als Katalysatoren erhält. Eingeengte Homologenverteilungen wer­ den dagegen erhalten, wenn beispielsweise Hydrotalcite, Erdalkalimetallsalze von Ether­ carbonsäuren, Erdalkalimetalloxide, -hydroxide oder -alkoholate als Katalysatoren ver­ wendet werden. Die Verwendung von Produkten mit eingeengter Homologenverteilung kann bevorzugt sein.
Die Tenside sind in den erfindungsgemäßen Mitteln üblicherweise in Mengen von 0,1 bis 65 Gew.-%, bevorzugt in Mengen von 2 bis 50 Gew.-% und ganz besonders bevorzugt in Mengen von 8 bis 20 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Mittel, enthalten. Niotenside sind bevorzugt in Mengen von 0,1 bis 10 Gew.-%, insbesondere in Mengen von 0,5 bis 5 Gew.­ %, enthalten.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform enthalten die erfindungsgemäßen Zube­ reitungen zusätzlich noch einen haarkonditionierenden Wirkstoff. Bevorzugte haarkon­ ditionierende Wirkstoffe können die bereits oben aufgeführten kationischen Tenside sein.
Eine weitere bevorzugte Gruppe von haarkonditionierenden Wirkstoffen sind Siloxane. Diese Siloxane können sowohl wasserlöslich als auch wasserunlöslich sein. Geeignet sind sowohl flüchtige als auch nichtflüchtige Siloxane, wobei als nichtflüchtige Siloxane solche Verbindungen verstanden werden., deren Siedepunkt bei Normaldruck oberhalb von 200°C liegt. Bevorzugte Siloxane sind Polydialkylsiloxane, wie beispielsweise Polydimethylsi­ loxan, Polyalkylarylsiloxane, wie beispielsweise Polyphenylmethylsiloxan, ethoxylierte Polydialkylsiloxane sowie Polydialkylsiloxane, die Amin- und/oder Hydroxy-Gruppen enthalten.
Eine weitere Gruppe haarkonditionierender Wirkstoffe sind kationische Polymere.
Die erfindungsgemäß verwendbaren kationischen Polymeren enthalten innerhalb des Po­ lymergerüstes kationische Gruppen. Diese Gruppen können Teil der Polymerkette sein; sie können sich aber auch in Seitenketten befinden, die über Zwischenglieder mit einer Haupt­ kette verbunden sind. Übliche kationische Gruppen enthalten quartäre Stickstoff- oder Phosphoratome. Gruppen mit quartären Stickstoffatomen sind dabei bevorzugt. Die quartä­ ren Stickstoffatome können dabei sowohl 4 unterschiedliche oder z. T. gleiche Substituen­ ten tragen, als auch Teil eines Ringsystems sein. Bevorzugte kationische Gruppen sind Ammonium- und Imidazoliniumgruppen.
Eine Reihe von für die Haarpflege geeigneten kationischen Polymeren sind dem Fachmann bekannt und als Handelsprodukte erhältlich.
Beispiele für solche Polymeren sind:
  • - quaternierte Cellulose-Derivate, wie sie unter den Bezeichnungen Celquat® und Poly­ mer JR® im Handel erhältlich sind. Die Verbindungen Celquat H 100, Celquat L 200 und Polymer JR®400 sind bevorzugte quaternierte Cellulose-Derivate.
  • - quaternierte Guar-Derivate, wie sie unter den Bezeichnungen Cosmedia Guar® und Jaguar® im Handel erhältlich sind. Bevorzugte Guar-Derivate sind beispielsweise Cosmedia Guar® C-261 und JaguarR® C 13-S.
  • - Copolymere des Vinylpyrrolidons mit quaternierten Derivaten des Dialkylaminoacry­ lats- und -methacrylats, wie beispielsweise mit Diethylsulfat quaternierte Vinylpyrroli­ don-Dimethylaminomethacrylat-Copolymere sowie das Vinylpyrrolidon-Methacryl­ amidopropyltrimethylammoniumchlorid-Copolymere. Solche Verbindungen sind unter den Bezeichnungen Gafquat®734, Gafquat®755 bzw. Gafquat®HS100 im Handel er­ hältlich.
  • - Copolymerisate des Vinylpyrrolidons mit Vinylimidazoliummethochlorid, wie sie un­ ter der Bezeichnung Luviquat® angeboten werden.
  • - Polymere Dimethyldiallylammoniumsalze und deren Copolymere mit Estern und Ami­ den von Acrylsäure und Methacrylsäure. Die unter den Bezeichnungen Merquat®100 (Poly(dimethyldiallylammoniumchlorid)) und Merquat®550 (Dimethyldiallylammoni­ umchlorid-Acrylamid-Copolymer) im Handel erhältlichen Produkte sind Beispiele für solche kationischen Polymere.
  • - Kationisch derivatisierte Silikonöle, wie beispielsweise die im Handel erhältlichen Produkte Q2-7224 (Hersteller: Dow Corning; ein stabilisiertes Trimethylsilylamodi­ methicon), Dow Corning 929 Emulsion (enthaltend ein hydroxyl-amino-modifiziertes Silicon, das auch als Amodimethicone bezeichnet wird), SM-2059 (Hersteller: General Electric), SLM-55067 (Hersteller: Wacker) sowie Abil®-Quat 3270 und 7232 (Her­ steller: Th. Goldschmidt; diquaternäre Polydimethylsiloxane, Quaternium-80).
  • - Chitosan und dessen Derivate.
Schließlich können auch Phospholipide, beispielsweise Sojalecithin, Ei-Lecithin und Ke­ phaline als haarkonditionierende Wirkstoffe eingesetzt werden.
Bevorzugt sind die haarkonditionierenden Wirkstoffe in Mengen von 0,1-5 Gew.-%, be­ zogen auf die gesamte Zubereitung, enthalten.
Die erfindungsgemäßen Haarbehandlungsmittel können neben den oben genannten nichtionogenen Polymeren gewünschtenfalls auch noch weitere nichtionogene Polymere enthalten.
Geeignete nichtionogene Polymere sind beispielsweise:
  • - Vinylpyrrolidon/Vinylester-Copolymere, wie sie beispielsweise unter dem Warenzei­ chen Luviskol® (BASF) vertrieben werden. Luviskol®VA 64 und Luviskol® VA 73, jeweils Vinylpyrrolidon/Vinylacetat-Copolymere, sind ebenfalls bevorzugte nichtioni­ sche Polymere.
  • - Celluloseether, wie Hydroxypropylcellulose, Hydroxyethylcellulose und Methylhy­ droxypropylcellulose, wie sie beispielsweise unter den Warenzeichen Culminal® und Benecel® (AQUALON) vertrieben werden.
  • - Schellack
  • - Polyvinylpyrrolidone, wie sie beispielsweise unter der Bezeichnung Luviskol® (BASF) vertrieben werden.
Üblicherweise sind solche weiteren nichtionogenen Polymere aber gegenüber den Polyme­ ren mit den Einheiten gemäß Formel (I) in untergeordneten Mengen eingesetzt. Eine Aus­ nahme bilden lediglich solche Polymere, die gleichzeitig die Funkion eines Verdickungs­ mittels zur Einstellung der Viskosität ausüben.
Eine weitere fakultative Komponente der erfindungsgemäßen Haarbehandlungsmittel stel­ len anionische Polymere dar, von denen dem Fachmann eine Vielzahl von Handelspro­ dukten bekannt sind. Als Beispiele werden genannt:
  • - Copolymere der Acrylsäure und/oder Methacrylsäure oder deren Ester mit C10-30-Al­ kylacrylaten, wie sie beispielsweise unter der Bezeichnung Pemulen® vertrieben wer­ den.
    Polymere und Copolymere der Crotonsäure mit Estern und Amiden der Acryl- und der Methacrylsäure, wie Vinylacetat-Crotonsäure- und Vinylacetat-Vinylpropionat-Croton­ säure-Copolymere. Verbindungen dieser Art sind unter den Markenbezeichnungen Re­ syn® (NATIONAL STARCH), Luviset® (BASF) und Gafset® (GAF) im Handel; die Produkte Luviset®CA-66 und Luviset®CAP können bevorzugt sein.
  • - Vinylpyrrolidon/Vinylacrylat-Copolymere, erhältlich beispielsweise unter dem Waren­ zeichen Luviflex® (BASF). Ein bevorzugtes Polymer ist das unter der Bezeichnung Luviflex® VBM-3 5 (BASF) erhältliche Vinylpyrrolidon/Acrylat-Terpolymere.
  • - Acrylsäure/Ethylacrylat/tert.Butylacrylamid-Terpolymere, die beispielsweise unter der Bezeichnung Ultrahold® strong (BASF) vertrieben werden, sowie Methacryl­ säure/Ethylacrylaut-Butylacrylat-Terpolymer, die unter der Bezeichnung Luvi­ mer®100P (BASF) vertrieben werden.
Weitere Bestandteile der erfindungsgemäßen Mittel können beispielsweise sein:
  • - Strukturanten wie Maleinsäure,
  • - Verdickungsmittel wie Agar-Agar, Guar-Gum, Alginate und Xanthan-Gum,
  • - Parfümöle, Dimethylisosorbid und Cyclodextrine,
  • - Lösungsvermittler, wie Ethanol, Isopropanol, Ethylenglykol, Propylenglykol, Glycerin und Diethylenglykol,
  • - Farbstoffe,
  • - Antischuppenwirkstoffe wie Piroctone Olamine, Zink Omadine und Climbazol,
  • - weitere Substanzen zur Einstellung des pH-Wertes,
  • - Wirkstoffe wie Allantoin, Pyrrolidoncarbonsäuren und deren Salze, Pflanzenextrakte und Vitamine,
  • - Lichtschutzmittel,
  • - Konsistenzgeber wie Polyolester oder Polyolalkylether,
  • - weitere Fette und Wachse, wie Walrat, Bienenwachs, Montanwachs, Paraffine und Fettalkohole,
  • - Fettsäurealkanolamide,
  • - Komplexbildner wie EDTA, EDETA, NTA und Phosphonsäuren,
  • - Quell- und Penetrationsstoffe wie Glycerin, Propylenglykolmonoethylether, Carbonate Hydrogencarbonate, Guanidine, Harnstoffe sowie primäre, sekundäre und tertiäre Phosphate,
  • - Trübungsmittel wie Latex,
  • - Perlglanzmittel wie Ethylenglykolmono- und -distearat,
  • - Treibmittel wie Propan-Butan-Gemische, N2O, Dimethylether, CO2 und Luft sowie
  • - Antioxidantien,
  • - direktziehende Farbstoffe,
  • - sogenannte Kuppler- und Entwicklerkomponenten als Oxidationsfarbstoffvorprodukte,
  • - Reduktionsmittel wie z. B. Thioglykolsäure und deren Derivate, Thiomilchsäure, Cy­ steamin, Thioäpfelsäure und 2-Mercaptoethansulfonsäure,
  • - Oxidationsmittel wie Wasserstoffperoxid, Kaliumbromat und Natriumbromat.
Die erfindungsgemäß verwendbaren Mittel können als Lösung, Lotion, Emulsion, Mi­ kroemulsion, Creme oder Gel formuliert sein. Die Formulierung als Lösung, Emulsion oder Mikroemulsion mit einem Wassergehalt von 50 bis 90 Gew.-%, bezogen auf das ge­ samte Mittel, kann bevorzugt sein.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform können die Mittel in Form von Schaum­ aerosolen konfektioniert werden. Dabei ist sowohl die Formulierung mit einem verflüssig­ ten Gas als Treibmittel als auch in Form sogenannter Pumpsprays möglich, bei denen der zum Versprühen benötigte Druck durch mechanisches Pumpen aufgebaut wird. Stickstoff Luft, Kohlendioxid, Propan, Butan, Isobutan, Pentan und Dimethylether sind bevorzugte Treibmittel. Wenngleich Fluorchlor- und Chlorkohlenwasserstoffe hinsichtlich der erziel­ ten Aerosoleigenschaften exzellente Treibmittel sind, so ist doch ihre Verwendung als Treibmittel in den erfindungsgemäßen Mitteln aufgrund der bekannten Ozon-Problematik weniger bevorzugt.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung von Haaren, bei dem ein Haarbehandlungsmittel enthaltend Sonnenblumenwachs auf das Haar aufgebracht wird und nach einer Einwirkzeit wieder ausgespült wird.
Gegenstand der Erfindung ist ebenfalls ein Verfahren zur Behandlung von Haaren, bei dem das Haarbehandlungsmittel enthaltend Sonnenblumenwachs auf das Haar aufgebracht wird und dort verbleibt.
Die erfindungsgemäße Verwendung ist nicht auf Haare bzw. Haarbehandlungsmittel im engeren Sinne beschränkt, sondern umfaßt sämtliche keratinische Fasern, wie Pelze, Wolle, Federn und insbesondere das menschliche Haar.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.
Beispiele Rezepturzusammensetzung
Es wurde zu diesem Zweck eine 1 5gew.-%ige Sonnenblumenwachscreme verwendet. Das Sonnenblumenwachs wurde gemäß aus dem Stand der Technik bekannten Verfahren her­ gestellt und in folgenden Produkten getestet:
  • 1. Handelsübliche Kurpackung (Rinse off)
  • 2. Handelsübliche Sofortkur (Leave on)
  • 3. Handelsübliches Kur Shampoo 4. Texapon® NSO-Lösung (14%ig, pH 6,5)
    Die Haarpflegeprodukte wurden im normalen Zustand und mit Zusatz von 1 Gew.-% AS Sonnenblumenwachs getestet.
  • 5. Handelsübliches Shampoo mit Fruchtwachsen
    Rezepturen 1 bis 4 stellen - bei Zusatz von 1 Gew.-%AS Sonnenblumenwachs - erfin­ dungsgemäße Beispiele dar während Rezeptur 1 bis 4 ohne Sonnenblumenwachs und Rezeptur 5 als Vergleichsbeispiele dienen.
1. Schutzwirkung vor Spliß
Vorbehandlung der Haare: asiatische Haarsträhnen (Alkinco 6610) wurden zunächst mit Natriumlaurylethersulfat (10 gew.-%ige Lösung in Wasser) 15 min im Ultraschallbad ge­ reinigt, 5 min ausgewaschen, abgetrocknet und im feuchten Zustand mit je 1 bis 1,5g der zu testenden Rezepturen bestrichen.
Nach 5 min wurden die Strähnen erneut 5 min ausgewaschen und über einem Warmluftge­ bläse getrocknet.
Dieses Shampoonieren, Waschen und Behandeln wurde anschließend mit den o.g. Rezep­ turen 5 mal wiederholt, wobei beim Shampoonieren allerdings auf das Ultraschallbad ver­ zichtet wurde und die Behandlungsdauer nur 10 min betrug.
Nach den Behandlungen wurden die Strähnen im Klimaraum bei 23°C und 40% Luft­ feuchtigkeit konditioniert.
Die Haarsträhnen wurden nach der Vorbehandlung im Splißerzeuger gekämmt. Bei diesem Apparat handelt es sich um einen rotierenden Kunststoffzylinder, auf dem zwei Kämme mit Fingern aus doppelseitigem Schmirgelpapier (Korn 240) befestigt sind. Vor jeder Mes­ sung werden, um jeweils konstante Oberflächenrauheiten zu garantieren, neue Schmirgel­ kämme eingesetzt und der Zylinder mit Ethanol gereinigt. Die Strähnen werden in einer rotierende Spannvorrichtung befestigt, so daß die Haare während des Kämmens (Splei­ ßens) langsam um ihre Längsachse rotieren.
Für die Auswertung des entstandenen Splisses wurde ein Verfahren entwickelt, das auf Wägung der während des Spleißvorgangs abgerissenen Haarspitzen (bis zu einer Länge von 3 cm) beruht. Aus ihrem Gewicht läßt sich der erzeugte Spliß errechnen.
Tabelle 1
Schutz vor Spliß nach 3000 Kämmungen* (3-fach Bestimmung)
2. Naßkämmbarkeit
Für die Messung der Naßkämmbarkeit (NK) wurden die sauer gereinigten Haare (europäi­ sches Haar, Typ 6634 der Firma Alkinco, für die NK: 12cm lang, 1g schwer) vor der Null­ messung mediumblondiert und unmittelbar vor der NK-Messung zusätzlich geätzt. Nach Einwirkung der Formulierung (5 Minuten, 1g Produkt pro 1g Haar) wurde mit 1l Was­ ser (38°C) je Strähne eine Minuten gespült (alle bis auf das Leave-on Produkt). Jede Messung wurde mit 20 Haarsträhnen durchgeführt.
Die Ergebnisse der Naßkämmarbeitsmessungen sind der Tabelle 2 zu entnehmen.
Tabelle 2
Naßkämmarbeit
Bezogen auf die Naßkämmarbeit konnte in allen Haarpflegeprodukten durch Zugabe von Sonnenblumenwachs (1 Gew.-%AS) eine deutliche Naßkämmbarkeitsverbesserung erzielt werden (zwischen 2 und 76%).
3. Trockenkämmbarkeit
Zur Bestimmung der Trockenkämmbarkeit (FK) wurden die sauer gereinigten Haare (eu­ ropäisches Haar, Typ 6634 der Firma Alkinco für die TK: 15cm lang, 2g schwer) vor der Nullmessung mediumblondiert.
Nach Einwirkung der Formulierung (5 Minuten, 1g Produkt pro 1g Haar) wurde die Haare mit 1l Wasser (38°C)je Strähne eine Minuten gespült (alle bis auf das Leave-on Produkt) und anschließend im warmen Luftstrom ca. 2h getrocknet.
Die Messungen der elektrostatischen Aufladung und der Trockenkämmarbeit wurden bei einem eingestellten Klima von 20% relative Feuchtigkeit (r.F.) und 30°C durchgeführt. Die Konditionierungszeit der Haarsträhnen betrug 12 Stunden.
Für die Trockenkämmarbeit wurden 10 Kämmungen je Strähne durchgeführt, und die benötigte Arbeit gemessen. Jede Messung wurde mit 20 Haarsträhnen durchgeführt.
Die Meßergebnisse der Trockenkämmbarkeit sind in der Tabelle 3 aufgeführt.
Die elektrostatische Aufladung wurde parallel mit der Trockenkämmarbeit unter Zulassung der elektrostatischen Aufladung untersucht. Die eigentliche Messung erfolgte über den Ladungsabgriff an einem doppelten Faraday-Käfig nach Durchführung der 10 Kämmungen.
Die Meßdaten der elektrostatischen Aufladung sind in der Tabelle 4 aufgelistet.
Tabelle 3
Trockenkämmarbeit (unter Zulassung der elektrostatischen Aufladung)
Tabelle 4
Elektrostatische Aufladung 20% r. F.
Hinsichtlich der Trockenkämmarbeit führt das Sonnenblumenwachs zu einer Erhöhung des Kämmwiderstandes gegenüber den "ursprünglichen" Rezepturen. Der Frisurenhalt wird durch das Sonnenblumenwachs unterstützt.
Nur bei dem handelsüblichen Shampoo wird die hohe Rest-Trockenkämmbarkeit der "nor­ malen" Rezeptur durch das Sonnenblumenwachs reduziert. Das Frisurenstyling ist aber wei­ terhin optimal gewährleistet (vergleichbar mit dem Vergleichsprodukt mit Fruchtwachsen).
Bezüglich der Elektrostatik zeigt die Rezepturergänzung mit dem Sonnenblumenwachs zu den jeweiligen Haarpflegeprodukten eine Reduzierung der Elektrostatik. Der "fly-away-Ef­ fekt" des Haares wird dadurch gemindert.
4. Goniophotometrische Glanzmessungen
Die für die Glanzmessung verwendeten Euro-Naturhaar-Strähnen ("Klebetressen dicht", der Firma Kerling, 22 cm lang, 1,5 cm breit, ca. 2g schwer) wurden zunächst mit einer 14 gew.-%igen Texapon® NSO-Lösung (pH 6,5) gewaschen (15 Minuten) und anschließend mit Leitungswasser ausgespült.
Danach wurden die Haare mit einem gleichmäßigen Fettsäurefilm glanzmindernd vorbe­ handelt, indem die Haartressen zunächst für 20 Minuten in etwa 1 Liter einer 1%igen Lö­ sung einer handelsüblichen Kernseife (DALLI-Werke, 52220 Stolberg, UBA02500166, Pflegekernseife aus reinen Pflanzenöl, unparfümiert, gelöst in demin. Wasser) bei 45°C belassen und anschließend 2× in je 2 Liter demineralisierten Wasser gespült wurden. Die Haarsträhnen wurden daraufhin unter konditionierten Bedingungen (22°C, 55% r.F.) über Nacht flach liegend getrocknet.
Am Folgetag wurden die vorbehandelten Haartressen (5 Haartressen/Testprodukt) in der Glanzapperatur vermessen (Dabei erhält man bestimmte Werte als Bildpunkte, die daher ohne Einheit [o.E.] angegeben sind).
Daran anschließend erfolgte die Produktbehandlung bei der 2g Testprodukt/Haartresse auf­ gebracht und nach 5 Minuten Einwirkungszeit, 1 Minute lang mit Leitungswasser ausgewa­ schen wurde. Danach wurde die Haarsträhne wieder unter konditionierten Bedingungen flach liegend getrocknet.
Nach der Trocknungs- und Konditionierungsphase wurde erneut eine Glanzmessung durch­ geführt.
Jede Haartresse wurde sowohl im unbehandelten (=vorbehandelt mit Kernseife) als auch im behandelten Zustand (=nach Behandlung mit dem Testprodukt) jeweils 5× bezüglich des Glanzes vermessen. Daraus ergibt sich eine Anzahl von 50 Messungen pro Wirknachweis.
Zur Beurteilung des Glanzverhaltens wurden die fünf Meßreihen je Haartresse zu einem Mittelwert zusammengefaßt, so daß abschließend pro Wirknachweis 10 Mittelwert-Meßrei­ hen (5× unbehandelt gegen 5× behandelt) gegeneinander verglichen wurden.
Für die statistische Auswertung wurde die Teststatistik eines Student'schen t-Tests (abhän­ gig, zweiseitiger Test, gepaart) angewendet. Als Prüfgröße wurden hierzu die Maxima der 10 Mittelwert-Meßreihen verwendet und zu einem Vorher- und Nachher-Wert gemittelt.
Die Mittelwertdifferenzen der Vorher-/Nachher-Messungen siehe Tabelle 5.
Tabelle 5
Glanzintensitätsänderung zum unbehandelten Haar (mit Kernseife behandelt)

Claims (10)

1. Verwendung von Sonnenblumenwachs zur Herstellung von Haarbehandlungsmitteln.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man das Sonnenblu­ menwachs zu handelsüblichen Haarbehandlungsmitteln zusetzt.
3. Verwendung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man 0,05 bis 10 Gew.-% Aktivsubstanz Sonnenblumenwachs einsetzt.
4. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man Sonnenblumenwachs einsetzt, das 6 bis 99,9 Gew.-% geradzahlige Wachsester einer C- Kettenverteilung von C-42 bis C-50 enthält.
5. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Sonnenblumenwachs eine Iodzahl kleiner 10 aufweist.
6. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 5 dadurch gekennzeichnet, daß man das Sonnenblumenwachs zur Verhinderung der Splißbildung einsetzt.
7. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man das Sonnenblumenwachs zur Verbesserung der Naß- und Trockenkämmbarkeit einsetzt.
8. Verwendung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß man das Sonnenblumenwachs zur Verbesserung des Glanzes der Haare einsetzt.
9. Verfahren zur Behandlung von Haaren, dadurch gekennzeichnet, daß eine Zuberei­ tung nach einem der Ansprüche 1 bis 8 auf das Haar aufgebracht wird und nach einer Einwirkzeit wieder ausgespült wird.
10. Verfahren zur Behandlung von Haaren, dadurch gekennzeichnet, daß eine Zuberei­ tung nach einem der Ansprüche 1 bis 8 auf das Haar aufgebracht wird und dort ver­ bleibt.
DE1997150421 1997-11-14 1997-11-14 Verwendung von Sonnenblumenwachs in Haarbehandlungsmitteln Withdrawn DE19750421A1 (de)

Priority Applications (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1997150421 DE19750421A1 (de) 1997-11-14 1997-11-14 Verwendung von Sonnenblumenwachs in Haarbehandlungsmitteln

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1997150421 DE19750421A1 (de) 1997-11-14 1997-11-14 Verwendung von Sonnenblumenwachs in Haarbehandlungsmitteln

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE19750421A1 true DE19750421A1 (de) 1999-03-25

Family

ID=7848691

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1997150421 Withdrawn DE19750421A1 (de) 1997-11-14 1997-11-14 Verwendung von Sonnenblumenwachs in Haarbehandlungsmitteln

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE19750421A1 (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0943313A2 (de) * 1998-01-23 1999-09-22 Beiersdorf Aktiengesellschaft Haarkosmetische Zubereitungen enthaltend Sonnenblumenwachs und gewünschtenfalls Jojobawachs
WO2001012134A2 (de) * 1999-08-12 2001-02-22 Henkel Kommanditgesellschaft Auf Aktien Kaltverarbeitbare wachsdispersion

Cited By (4)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0943313A2 (de) * 1998-01-23 1999-09-22 Beiersdorf Aktiengesellschaft Haarkosmetische Zubereitungen enthaltend Sonnenblumenwachs und gewünschtenfalls Jojobawachs
EP0943313A3 (de) * 1998-01-23 2001-04-04 Beiersdorf Aktiengesellschaft Haarkosmetische Zubereitungen enthaltend Sonnenblumenwachs und gewünschtenfalls Jojobawachs
WO2001012134A2 (de) * 1999-08-12 2001-02-22 Henkel Kommanditgesellschaft Auf Aktien Kaltverarbeitbare wachsdispersion
WO2001012134A3 (de) * 1999-08-12 2002-05-02 Henkel Kgaa Kaltverarbeitbare wachsdispersion

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0746308B1 (de) Emulsionen
DE102015221460B4 (de) Dauerwellverfahren mit verbesserter Pflegeleistung und Wellwirkung
EP1812117A1 (de) Verfahren zur restrukturierung keratinischer fasern
EP1656184A1 (de) Verfahren zur glättung keratinhaltiger fasern
EP0858314B1 (de) Haarbehandlungsmittel
EP0822803B1 (de) Kosmetisches mittel mit einem gehalt an ilexharz, verfahren zur gewinnung von ilexharz und durch dieses verfahren erhältliches ilexharz
WO1997002006A1 (de) Zubereitung zur behandlung keratinischer fasern
DE19617515A1 (de) Haarbehandlungsmittel mit mindestens einem Pflegestoff
EP0648103B1 (de) Haarbehandlungsmittel
EP1156774B1 (de) Zubereitungen zur behandlung keratinischer fasern
EP0648104B1 (de) Haarbehandlungsmittel
EP0662815B1 (de) Haarbehandlungsmittel
WO2012084338A2 (de) Haarbehandlungsmittel zur glättung keratinhaltiger fasern
EP0605503B1 (de) Zubereitungen zur haarbehandlung
DE102004045253A1 (de) Kationische Copolymere und ihre Verwendung in haarkosmetischen Zubereitungen
WO1997001322A1 (de) Haarbehandlungsmittel mit mindestens einem pflegestoff
DE19750421A1 (de) Verwendung von Sonnenblumenwachs in Haarbehandlungsmitteln
EP0895468A1 (de) Festes mittel zur behandlung keratinischer fasern
EP0662814B1 (de) Haarbehandlungsmittel
DE4234413A1 (de) Haarbehandlungsmittel
DE19617569A1 (de) Haarbehandlungsmittel mit mindestens einem Pflegestoff
DE4234405A1 (de) Haarbehandlungsmittel
DE10243038A1 (de) Haarbehandlungsmittel mit konditionierenden Eigenschaften
DE4232512A1 (de) Haarbehandlungsmittel
DE4317576A1 (de) Haarnachbehandlungsmittel

Legal Events

Date Code Title Description
OAV Applicant agreed to the publication of the unexamined application as to paragraph 31 lit. 2 z1
8139 Disposal/non-payment of the annual fee