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Die Erfindung betrifft eine Flüssigkeitsreibungskupplung
mit einer angetriebenen Primärscheibe,
die in einer mit Öl
füllbaren
Arbeitskammer eines als Sekundärteil
dienenden Gehäuses
umläuft,
wobei eine Vorratskammer für
das Öl
vorgesehen ist und im radial äußeren Bereich
der Arbeitskammer ein Rückpumpsystem
für die
Rückführung des Öles zur Vorratskammer
und eine den Durchfluß von
der Vorratskammer zur Arbeitskammer steuernde Ventilanordnung vorgesehen
ist.
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Eine Flüssigkeitsreibungskupplung dieser Art
ist aus der
DE 43 44
085 A1 bekannt. Bei dieser bekannten Bauart ist die Vorratskammer
auf der Seite des Kupplungsgehäuses
innerhalb eines Einsatzteiles vorgesehen, die dem Anschlußflansch
der Kupplung an die Motorwelle gegenüberliegt. In der Vorratskammer
ist ein Elektromagnet angeordnet, der über ein Lager gegenüber dem
Kupplungsgehäuse
abgestützt
ist und während
des Betriebes unverdrehbar gehalten ist. Dieser Elektromagnet wirkt
auf einen Ventilhebel ein, der eine Durchflußöffnung zwischen der Vorratskammer
und einer hinter einer Trennwand angeordneten Arbeitskammer freigibt. Die
Arbeitskammer ist dabei, im äußeren Bereich
mit einer Profilierung in der Form von konzentrischen Ringvorsprüngen versehen,
die zwischen sich entsprechende Ringrippen der Primärscheibe
aufnehmen, so daß auf
diese Weise die zwischen Primärscheibe
und Kupplungsgehäuse
wirkenden und vom Füllungs grad
der Arbeitskammer abhängenden Scherkräfte vergrößert werden
können.
Die Arbeitskammer besitzt in ihrem radial äußersten Bereich eine in der
Regel mit einem Staukörper
zusammenwirkende Rückführbohrung,
die in einen radial in die Vorratskammer zurückführenden Rückführungskanal mündet. Durch
dieses Rückpumpsystem
wird das Öl aus
der Arbeitskammer heraus und zurück
zur Vorratskammer gefördert,
so daß durch
den Elektromagneten und durch den von ihm gesteuerten Ventilhebel
der Füllungsgrad
in der Arbeitskammer bestimmbar ist. Die Primärscheibe selbst sitzt drehfest
auf einem Antriebswellenstummel, der seinerseits unmittelbar mit
der Motorwelle verbunden werden kann. Dem Kupplungsgehäuse sind üblicherweise
Lüfterschaufeln
zugeordnet, die mit einem Kühler
für das Kühlmittel
des Motors zusammenwirken. Die Drehzahl des Lüfters läßt sich durch verschiedene
Parameter über
den Elektromagneten steuern.
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Die Funktion einer solchen Flüssigkeitsreibungskupplung
entspricht dabei – mit
Ausnahme der elektrischen Steuerungsmöglichkeit von außen – der Wirkungsweise
bekannter durch ein Bimetall gesteuerter Viskolüfterkupplungen (
DE 3 226 634 C2 ). Das gesteuerte
Ventil kontrolliert dabei die Befüllung des Arbeitsraumes aus
dem Vorratsraum und das notwendige Druckgefälle resultiert aus der Fliehkraft
infolge der Rotation des mit dem Kupplungsgehäuse umlaufenden Vorratsraumes.
Die Befüllung
der Arbeitskammer ist bei solchen Bauarten stark von der Drehzahl
des Kupplungsgehäuses,
die der Lüfterdrehzahl
entspricht, abhängig,
so daß bei
kleinen Lüfterdrehzahlen,
wie sie entsprechend der Forderung nach niedriger Lüfterleerlaufdrehzahl
(ca. 200 Umdrehungen/Minute) vorgesehen werden, bis zu mehreren
Minuten vergehen können,
bis ein nennenswerter Anstieg der Lüfterdrehzahl aufgrund der Befüllung der
Arbeitskammer eintritt.
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In der
DE 31 09 724 A1 ist eine Viskositätsfluidkupplung
beschrieben, die mittels eines entfernt angeordneten Temperaturfühlers steuerbar
ist, indem eine Fluidverbindung zwischen einer Fluidspeicherkammer
und einer Ar beitskammer mittels, einer Ventilanordnung geöffnet beziehungsweise
gesperrt wird. Die Ventilanordnung arbeitet mit einem Ventilteil,
das in axialer Richtung der Viskositätsfluidkupplung beweglich ist.
Eine Pumpe in der Arbeitskammer verdrängt gleichbleibend Fluid von
der Arbeits- zur Speicherkammer, wobei die Fluidverbindung in dieser
Richtung nicht steuerbar ist.
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Die
US
4,850,465 zeigt eine temperaturempfindliche Flüssigkeitslüfterkupplung,
bei der eine Verbindung von einem Ölreservoir zu einem Drehmomentübertragungsspalt
in axialer Richtung und eine Verbindung von dem Drehmomentübertragungsspalt zu
dem Ölreservoir
in radialer Richtung der Flüssigkeitslüfterkupplung
erfolgt. Die axiale Verbindung wird dabei mittels eines Ventilteils
temperaturgesteuert geöffnet
beziehungsweise gesperrt.
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Die
DE-OS
2 414 017 beschreibt einen Kühlluftventilator, bei dem Öl von einem
Spalt radial nach innen in einen Flüssigkeitsbehälter gefördert wird, wobei
ein Ventil zur Steuerung des Ölflusses
aus dem Behälter
zu dem Spalt durch eine axiale Steueröffnung vorgesehen ist.
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In der
US
4,351,426 ist eine Einstufenregelung einer Flüssigkeitsreibungskupplung
mit einer Zulauföffnung
von einer Vorratskammer zu einer Arbeitskammer und einer Rücklaufleitung
in umgekehrter Richtung beschrieben, wobei mit Hilfe einer Ventilanordnung
die Rücklaufleitung
bei geöffneter
Zulauföffnung
verschlossen ist. Damit wird eine ausgeglichene Füllmenge
in der Vorratskammer gewährleistet,
wodurch eine Drehgeschwindigkeit der Kupplung vorgebbar ist. Gesteuert
wird die Ventilanordnung dabei mittels einer Schnapp-Bimetallscheibe, die
abhängig
von einer Umgebungstemperatur eine von zwei Extremstellungen einnimmt.
Die Umgebungstemperatur der Schnapp-Bimetallscheibe wird von einem
Heizelement beeinflußt,
das wiederum abhängig
von einer Motorkühlmitteltemperatur
mit elektrischem Strom beaufschlagt wird.
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Die
US
4,355,709 offenbart einen Viskositätslüfterantrieb, bei dem eine Fluidverbindung
zwischen einem Reservoir und einer Arbeitskammer mittels einer Ventilanordnung
geöffnet
beziehungsweise gesperrt wird. Die Ventilanordnung arbeitet mit
einem Ventilteil, das in axialer Richtung der Viskositätsfluidkupplung
beweglich ist.
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Bei den bekannten Bauarten wird durch
den Staukörper
kontinuierlich Öl
aus der Arbeitskammer in die Vorratskammer zurückgefördert und in allen stabilen
Betriebspunkten zwischen dem Lüfterleerlauf
und der vollen Zuschaltung des Lüfters
entspricht die der Arbeitskammer zuströmende Ölmenge (die über das
Ventil geregelt wird) jeweils der zurückgeförderten Menge. Der von dem
Staukörper
erzeugte Differenzdruck ist dabei aber, wie bereits ausgeführt, abhängig von
der Drehzahldifferenz zwischen der angetriebenen Primärscheibe
und dem mit den Lüfterschaufeln
versehenen Kupplungsgehäuse,
d.h. abhängig
von der Schlupfdrehzahl. Soll die Lüfterdrehzahl abgesenkt werden,
so wird eine Verminderung des Pegels des Öles in der Arbeitskammer vorgesehen.
Dies geschieht in der Regel durch eine stärkere Drosselung des der Arbeitskammer
zuströmenden Öls. Bei
sehr kleinen Schlupfdrehzahlwerten (kleiner als 50 Umdrehungen/Minute,
die der vollen Zuschaltung bei mittleren Antriebsdrehzahlen entspricht)
ist die Wirkung der Staukörperpumpe
sehr gering. Auch dadurch können
Zeitspannen in der Größenordnung von
Minuten vergehen, bis eine nennenswerte Absenkung der Lüfterdrehzahl
eintritt. Das dynamische Verhalten der bekannten Bauarten von Flüssigkeitsreibungskupplungen
ist daher von Totzeiten geprägt.
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Bei niedrigen Lüfterdrehzahlen ist der Druck an
der Ventilbohrung sehr klein, d.h., es findet nur eine geringe Befüllung statt.
Da ständig
eine Differenzdrehzahl vorliegt, kommt es vor, daß mehr Öl abgepumpt
wird als zulaufen kann. Die Kupplung schaltet nicht mehr zu.
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Der vorliegenden Erfindung liegt
die Aufgabe zugrunde, eine Flüssigkeitsreibungskupplung
der eingangs genannten Art ohne größeren Steuerungsaufwand so
zu gestalten, daß ein
schnelleres Ansprechen des Lüfters
ermöglicht
werden kann.
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Zur Lösung dieser Aufgabe wird bei
einer Flüssigkeitsreibungskupplung
der eingangs genannten Art nach der Erfindung vorgesehen, daß die Vorratskammer
an der Primärscheibe
angeordnet und über
mindestens eine Zulauf- und
eine Rücklaufleitung
mit der Arbeitskammer verbunden ist und daß beide Verbindungsbohrungen
durch die Primärscheibe
radial nach außen
zur Arbeitskammer geführt sind.
Durch diese Ausgestaltung wird die in der Arbeitskammer vorzusehende Ölmenge unabhängig von
der Lüfterdrehzahl.
Sie hängt
nur noch von der Antriebsdrehzahl ab. Die Vorratskammer ist jetzt
in raumsparender Weise in der mit der Antriebsdrehzahl rotierenden
Primärscheibe
untergebracht, und dadurch ist das Druckgefälle von der Vorratskammer in
die Arbeitskammer von dieser Antriebsdrehzahl bestimmt. Diese Antriebsdrehzahl
bestimmt auch den Ölfluß von der
Vorratskammer in die Arbeitskammer über die Verbindungsbohrung.
Von der Arbeitskammer zurück
in die Vorratskammer gelangt das Öl mit Hilfe des Rückpumpsystems,
das auch aus einer Staukörperpumpe
in bekannter Weise bestehen kann.
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In Weiterbildung der Erfindung wird
vorgesehen, die Zulaufleitung über
eine insbesondere elektromagnetisch betätigbare Steuerstange zu öffnen oder
zu schließen.
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Dabei wird gemäß eines weiteren Erfindungsgedankens
vorgesehen, die Rücklaufleitung gegensinning
zum Öffnungs-
oder Schließvorgang der
Zulaufleitung zu schließen
oder zu öffnen,
so daß dadurch
ein wesentlich schnelleres Ansprechen der Kupplung möglich wird.
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In Weiterbildung der Erfindung kann
diese Steuerstange koaxial zu der Kupplungsachse verlaufen und mit
einem Permanentmagnet versehen sein, der in einer Führung läuft, die
außen
von einem stationär
gehaltenen Elektromagnet umgeben ist. Um magnetische Einflüsse zu vermeiden,
kann dabei die Führung
aus einem unmagnetischen Material hergestellt sein. Zweckmäßig wird
die Führung
innerhalb der Antriebswelle angeordnet, mit der auch die Primärscheibe
und die Vorratskammer fest verbunden ist. Es ergibt sich dadurch
eine relativ einfache Ausführungsform.
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In Weiterbildung der Erfindung kann
zumindest ein Teil der Vorratskammer als Zylinderführung für einen
mit der Steuerstange verbundenen Steuerkolben ausgebildet sein,
wobei im Bereich dieser Zylinderführung mindestens die Zulaufleitung mündet, die
auf diese weise durch die Axialverschiebung des Steuerkolbens geöffnet oder
geschlossen werden kann.
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In Weiterbildung der Erfindung kann
die Rücklaufleitung
auch im Bereich der Zylinderführung münden, wird
aber mit einem Mündungsbereich
in Form einer Ausnehmung in der Vorratskammerwand versehen, der
in Axialrichtung der Vorratskammer an die Axialerstreckung des Steuerkolbens
angepaßt ist.
Auf diese Weise wird der Rücklauf,
wenn seine Mündung
in Axialrichtung entsprechend zu jener der Zulaufleitung versetzt
ist, abhängig
von der Stellung des Steuerkolbens geöffnet, wenn der Zulauf geschlossen
wird und umgekehrt.
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In Weiterbildung der Erfindung kann
bei einer anderen Ausführungsform
aber auch vorgesehen werden, daß die
Steuerstange mit einer in der Vorratskammer angeordneten Ventilplatte
verbunden ist und daß die
Zulaufleitung axial im Außenbereich
der Vorratskammer vor der Ventilplatte mündet. Auf diese Weise kann
die Führung
eines Steuerkolbens in einem zylindrischen Bereich vermieden werden,
so daß wegen
der geringeren Masse der Steuereinrichtung eine sehr schnell ansprechende
Ventilanordnung geschaffen werden kann.
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Bei dieser Ausführungsform kann in Weiterbildung
der Erfindung die Rücklaufleitung
einen Führungsabschnitt
für die
in ihrem Querschnitt an jene des Führungsabschnittes angepaßte Steuerstange durchsetzen,
und es kann die Steuerstange mit einem die Rücklaufleitung nur in einer
Stellung freigebenden Abschnitts kleinern Durchmessers versehen sein,
in der die Zulauföffnung
von der Ventilplatte geschlossen ist. Durch diese Maßnahme wird – ähnlich wie
bei der vorher geschilderten Ausführungsform – bei geöffneter Zulaufbohrung ein Rückfluß des Öles aus
der Arbeitskammer verhindert, so daß ein schnelleres Ansprechen
ermöglicht
wird. Dieses schnellere Ansprechen wird dabei sowohl beim Füllen der
Arbeitskammer als auch bei deren Entleerung ermöglicht, da in beiden Fällen jeweils
entweder der Zulauf oder der Rücklauf
gesperrt ist.
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Die Erfindung ist anhand von zwei
Ausführungsbeispielen
in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden erläutert. Es
zeigen:
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1 den
Längsschnitt
durch eine erste Ausführungsform
einer erfindungsgemäßen Flüssigkeitsreibungskupplung
und
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2 den
Längsschnitt
durch eine zweite Ausführungsform
einer Flüssigkeitsreibungskupplung.
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Die 1 zeigt
zunächst,
daß die – in nicht näher gezeigter
Weise an die Motorwelle anzuflanschende – Antriebswelle 1 als
Hohlwelle ausgebildet ist und an ihrem rechten Ende mit einer fest
aufgesetzten Primärscheibe 2 versehen
ist. Auf der Antriebswelle 1 ist über ein Kugellager 3 der
Sekundärteil
der Flüssigkeitsreibungskupplung
in Form eines die Primärscheibe 2 umgebenden
Gehäuses 4 gelagert,
das in an sich bekannter Weise im Außenbereich mit koaxialen Rillen 5 versehen
ist, die mit entsprechenden Vorsprüngen 6 der Primärscheibe 2 Scherspalte
bilden, über
die je nach Füllung
der innerhalb des Gehäuses 4 gebildeten
Arbeitskammer 7 mit einem Öl, die Antriebskraft von der
Welle 1 auf das Gehäuse 4 übertragen
werden kann. Das Kupplungsgehäuse 4 ist
auf einer Seite mit radial abstehenden Kühlrippen 8 versehen
und weist auf der diesen Rippen 8 gegenüberliegenden Seite Bohrungen 9
zum Befestigen von Lüfterflügeln auf,
die in bekannter Weise Teil eines mit dem nicht gezeigten Fahrzeugkühler zusammenwirkenden
Lüfters
sind.
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Die Hohlkammer 10 innerhalb
der Antriebswelle 1 ist zylindrisch ausgebildet und bildet
die Führung
für einen
Permanentmagneten 11, der fest mit einer Steuerstange 12 verbunden
ist, die an ihrem vom Permanentmagneten 11 abgewandten
Ende mit einem Steuerkolben 13 versehen ist. Dieser Steuerkolben 13 ist
dabei in einer zylindrischen Führung 14 innerhalb
der Primärscheibe 2 angeordnet,
welche die Vorratskammer 15 für das Öl bildet und von einem kappenartigen
Deckel 16 abgeschlossen ist. An dem Deckel 16 ist
ein auf der Achse 17 der Kupplung angeordneter Eiseneinsatz 18 vorgesehen,
der zusammen mit einem Permanentmagnet 19 den Steuerkolben
13 im stromlosen Zustand in seine rechte Endstellung zieht, in der
er an dem Rand des Deckels 16 anschlägt.
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In der Primärscheibe 2 ist eine
vom Umfang 14 der Vorratskammer 15 aus radial
nach außen
geführte
Zulaufbohrung 20 vorgesehen, die bis in den radial äußersten
Bereich der Arbeitskammer 7 reicht. Diese Zulaufbohrung 20 mündet im
Bereich der Führung 14 in
die Vorratskammer 15, und sie wird in der dargestellten
Stellung des Steuerkolbens 13 von diesem verschlossen.
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In der Primärscheibe 2 ist aber
auch eine ebenfalls radial in die Vorratskammer 15 einmündende Rücklaufbohrung 21 vorgesehen,
die auch vom radial äußersten
Bereich der Arbeitskammer 7 ausgeht und dort in nicht näher gezeigter
Weise, z.B. mit einem Staukörper,
in Wirkverbindung steht, der mit der Rücklaufbohrung 21 ein
Rückpumpsystem
bildet. Die Rücklaufleitung 21 mündet auch
im Bereich der Führung 14,
aber axial etwas versetzt in einer Ausnehmung 22, die in
Axialrichtung über
den Steuerkolben 13 in der dargestellten Stellung hinausragt.
In der gezeigten Stellung ist daher die Rückflußleitung 21 zur Vorratskammer 15 geöffnet, die
Zulaufleitung 20 dagegen verschlossen.
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Die Antriebswelle 1 ist
von einem stationär mit
einer Halterung 23 befestigten Elektromagneten 24 umgeben,
der zur Axialverschiebung des Permanentmagneten 11 mit
der Steuerstange 12 dient. Die Antriebswelle 1 ist
zu diesem Zweck aus einem unmagnetischen Material, beispielsweise
aus austenitischem Stahl, hergestellt.
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Wird der Elektromagnet 24 erregt,
dann steht die Steuerstange 12 in der gezeigten Stellung.
Der Steuerkolben steht ebenfalls in der gezeigten Stellung. Die
Zulaufbohrung 20 ist dabei verschlossen, und das in der
Vorratskammer 15, die durch nicht näher gezeigte Öffnungen
im Steuerkolben 13 auch mit dem zylindrischen Führungsraum 10 in
der Antriebswelle 1 in Verbindung steht, vorhandene Öl wird aus der
Arbeitskammer 7 durch die Rücklaufbohrung 21 zurückgefördert. Bei
nicht beaufschlagten Elektromagenten 24 wird die Rückflußbohrung 21 durch
den sich nach rechts bis zum Anschlag am Deckel 16 verschiebenden
Steuerkolben 13 vollkommen abgesperrt, so daß die Füllung der
Arbeitskammer 7 sehr schnell vor sich gehen kann, weil
dann kein Rückfluß aus der
Arbeitskammer in die Vorratskammer 15 stattfindet. Die
Axiallänge
der Ausnehmung 22 ist daher so ausgelegt, daß sie bei
voll geöffneter
Zulaufbohrung 20 (Kolben 13 schlägt am Deckel 16 an)
vollkommen vom Steuerkolben 13 überdeckt wird.
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Die Flüssigkeitsreibungskupplung der 1 zeichnet sich durch ein
schnelles Ansprechen aus. Das gilt nicht nur für die Befüllung der Arbeitskammer 7,
sondern auch für
deren Entleerung, denn in diesem Fall wird, wie die Stellung der 1 zeigt, die Zulaufbohrung 20 geschlossen,
die Rücklaufbohrung 21 dagegen
geöffnet.
Bei Stromausfall wird der Kolben 13 in seine rechte Endstellung
gebracht. Die Kupplung ist dabei "fail-safe". Natürlich könnte – wie später in 2 gezeigt ist – anstelle der Rückstellung durch
den Permanentmagneten 19 auch eine links vom Permanentmagneten 11 angeordnete
Druckfeder vorgesehen sein.
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Die 2 zeigt
eine Flüssigkeitsreibungskupplung ähnlicher
Art. Gleiche Teile sind daher auch mit dem gleichen Bezugszeichen
versehen worden. Unterschiedlich ist bei der Ausführungsform
der 2 die Art der Steuerung
des Zu- und Rücklaufes zu
bzw. aus der Arbeitskammer 7. Bei diesem Ausführungsbeispiel
sind in der Primärscheibe 2 eine Rücklaufbohrung 121 und
eine Zulaufbohrung 120 angeordnet, die in der Primärscheibe 2 radial
zum äußersten
Bereich der Arbeitskammer 7 verlaufen. Die Zulaufbohrung 120 mündet hier
aber nicht radial in die Vorratskammer 15, sondern ist
an ihrem der Achse 17 zugewandten Ende geschlossen und
mündet
in die Vorratskammer 15 über einen axial verlaufenden
Bohrungsabschnitt 25. Die Rücklaufleitung 121 mündet radial
am inneren Umfang der Primärscheibe 2 in
einem Führungseinsatz 26,
der in die zur Vorratskammer 15 offene Bohrung 10 eingesetzt
ist. Der Führungseinsatz 26 ist
mit einer koaxial zur Achse 17 der Kupplung verlaufenden
Führung 27 versehen,
die durch die Bohrung 10 verläuft und an ihrem von dem Führungseinsatz 26 abgewandten
Ende durch einen Anschlag 28 in der Bohrung 10 abgestützt ist.
Innerhalb des Führungseinsatzes 26 und der
Führung 27 ist
eine Steuerstange 112 geführt, die an ihrem linken Ende
mit einem Permanentmagneten 111 und einem Ansatz 29 versehen
ist, an dem eine Wendelfeder 119 geführt ist, die sich einerseits
am Permanentmagneten 111 und andererseits an der geschlossenen
Seite der Bohrung 10 abstützt.
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Die Steuerstange 112 ist
zweckmäßig zylindrisch
ausgebildet und besitzt einen Abschnitt 30 kleineren Durchmessers,
auf dessen Bedeutung noch eingegangen werden wird. Die Steuerstange 112 trägt an ihrem
vom Permanentmagneten 111 abgewandten Ende eine Ventilscheibe 31,
die mit ihrem radial äußeren Teil 31a dem
Bohrungsabschnitt 25 gegenüberliegt.
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Die 2 zeigt
außerdem,
daß die
Rücklaufbohrung 121 in
eine Bohrung 32 einmündet,
welche den innerhalb des Führungseinsatzes 26 liegenden Teil 27a der
Führung 27 radial
durchsetzt und in einen Abschnitt 33 mündet, der wiederum axial in
die Vorratskammer 15 führt.
Der Teil 27a der Führung 27 muß im Querschnitt
so bemessen sein, daß die
Steuerstange 112 in diesem Bereich abgedichtet geführt ist.
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In der dargestellten ausgezogenen
Stellung des Permanentmagneten 111 ist daher die Rücklaufbohrung 121 durch
die Steu erstange 112 abgesperrt, während die Zuflußbohrung 120 voll
geöffnet
ist.
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Wird nun – ebenso wie beim Ausführungsbeispiel
der 1 – der Elektromagnet 24 betätigt, so wird
der Permanentmagnet 111 in seine gestrichelt dargestellte
Stellung 111' axial
nach links verschoben. In dieser Stellung liegt der Abschnitt 30 vor
der Bohrung 32 und der Abschnitt 31a der Ventilplatte 31 verschließt den Bohrungsabschnitt 25.
In dieser Stellung ist daher der Rückfluß 121 voll geöffnet, die
Zuflußbohrung 120 dagegen
verschlossen. Es findet daher eine sehr schnelle Entleerung der
Arbeitskammer 7 statt. In der durchgezogen gezeigten Stellung des
Permanentmagneten 111 dagegen findet eine sehr schnelle
Füllung
der Arbeitskammer 7 statt, da in diesem Fall kein Rückfluß aus der
Arbeitskammer 7 stattfindet. Durch entsprechendes Takten
des Elektromagneten und die entsprechende Auf-Zu-Wirkung an den
Zu- und Abflußbohrungen
kann der Zu- und Abfluß von Öl aus der
Arbeitskammer jeweils in gewünschter
Weise geregelt werden. Zu bemerken ist, daß Öl, das sich innerhalb der Hohlkammer 10 befindet,
beim Rückhub
des Permanentmagneten 111 in seine ausgezogen dargestellte
Lage durch eine Verbindungsöffnung 34 in
die Arbeitskammer 7 verdrängt werden kann. Auch diese
Ausführungsform der
Flüssigkeitsreibungskupplung
stellt daher eine einfach aufgebaute, aber in ihrer Wirkungsweise
sehr effektive Kupplung dar.