DE19742126A1 - Tragbarer Datenträger mit Aktivierungsschalter - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen tragbaren Datenträger, insbeson­ dere eine Chipkarte, mit einer Antenne und einem damit ver­ bundenen Halbleiterchip.

Solche sogenannten kontaktlosen Datenträger, insbesondere Chipkarten, werden schon seit einiger Zeit beispielsweise in Zutrittskontrollsystemen eingesetzt. Es gab jedoch auch schon Feldversuche, kontaktlose Datenträger in Form von Armbanduh­ ren bei Skiliften zu verwenden.

Die US 4,701,601 beschreibt eine Chipkarte mit Kontaktfeldern für den kontaktbehafteten Betrieb in Chipkartenterminals und einer Sendespule zur Emulation eines Magnetstreifens für den Betrieb in herkömmlichen Magnetstreifenterminals. Um die ein­ gebaute Batterie nicht zu sehr zu belasten ist ein Sendeknopf vorgesehen, der das Senden von Daten über die Emulationsspule auf einen kleinen Zeitraum begrenzt.

Eine sich seit einiger Zeit im Gespräch befindende Einsatz­ möglichkeit von kartenförmigen, kontaktlosen Datenträgern ist die Verwendung als abbuchbares Zahlungsmittel im öffentlichen Nahverkehr. Diese Chipkarten sind hinsichtlich ihres Wertes wiederaufladbar, was bedeutet, daß ein einen Geldwert reprä­ sentierender Zählerstand auch erhöht werden kann. Sie weisen zu diesem Zweck zusätzlich zur Antenne Kontaktfelder auf, über die sie mittels eines Lese/Schreibterminals durch ohm­ sche Kontaktierung wieder aufgeladen werden können.

Allen heute gebräuchlichen kontaktlosen und auch sowohl Kon­ taktelemente als auch eine Antenne aufweisenden Chipkarten oder allgemein Datenträgern ist gemeinsam, daß sie über die kontaktlose Schnittstelle mit Energie versorgt werden können und daß darüber auch die bidirektionale Datenübertragung stattfindet.

Bei Datenträgern, deren Wert bei Benutzung verringert wird, also beispielsweise bei Verwendung als Zahlungsmittel im Nah­ verkehr, besteht die Gefahr, daß ein zufälliger Aufenthalt des Benutzers in der Nähe eines Abbuchungsautomaten zu einer Wertverringerung führt, ohne daß die entsprechende Dienstlei­ stung in Anspruch genommen wird. Auch könnte es zu Mehr­ fachabbuchungen führen, wenn der Aufenthalt auch bei ge­ wünschter Inanspruchnahme der Dienstleistung zu lange ist.

Das der Erfindung zugrunde liegende Problem ist es somit, ei­ nen tragbaren Datenträger anzugeben, der diesen Nachteil nicht aufweist.

Das Problem wird bei einem gattungsgemäßen Datenträger da­ durch gelöst, daß zwischen der Antenne und dem Halbleiterchip ein durch den Benutzer des Datenträgers betätigbares Schalt­ mittel angeordnet ist, so daß ein Empfang von Daten nur nach einer Betätigung des Schaltmittels möglich ist.

Durch diese erfindungsgemäße Maßnahme hat es der Benutzer selbst in der Hand, den ]Datenträger zu aktivieren, so daß ein Datenempfang nur erfolgen kann, wenn dies der Benutzer wünscht.

In Weiterbildung der Erfindung ist das Schaltmittel verrast­ bar ausgebildet, so daß eine ständige Verbindung zwischen der Antenne, die in vorteilhafter Weise als Spule ausgebildet sein kann, und dem Halbleiterchip, der zumindest einen Spei­ cher und Logikschaltungen enthält, eingestellt werden kann, falls der Benutzer dies wünscht, wobei er dann allerdings wieder dem Risiko ausgesetzt ist, daß Fehlabbuchungen vorkom­ men können.

Das durch den Benutzer betätigbare Schaltmittel, das als ein­ facher Druckschalter ausgeführt sein kann, kann als separates Bauteil in eine Aussparung der Karte, beispielsweise in einer Ecke der Karte eingesetzt sein oder auf einem den Halbleiter­ chip tragenden Trägerelement angeordnet sein.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbei­ spiels mit Hilfe von Figuren näher erläutert. Dabei zeigen:

Fig. 1 eine Prinzipdarstellung eines erfindungsgemäßen Da­ tenträgers und

Fig. 2 eine schematische Querschnittsdarstellung eines er­ findungsgemäßen Datenträgers.

Gemäß Fig. 1 weist der mit einer strichlierten Linie ange­ deutete Datenträger eine Antennenspule 1 sowie einen Halblei­ terchip 2 auf. Der Halbleiterchip 2 weist in bekannter Weise Speichereinheiten wie beispielsweise ein EEPROM sowie Logik­ schaltungen wie einen Mikroprozessor auf. Die Antennenspule 1 ist zur Energieübertragung zum und zur bidirektionalen Daten­ übertragung von und zum Halbleiterchip 2 mit diesem über ein Schaltmittel 3 verbunden. Das Schaltmittel 3 ist, wie durch einen Pfeil angedeutet ist, von außerhalb des Datenträgers durch den Benutzer betätigbar. Eine Energie- und Datenüber­ tragung von der Antennenspule 1 zum Halbleiterchip 2 kann al­ so nur stattfinden, wenn der Benutzer zuvor das Schaltmittel 3 betätigt hat.

Fig. 2 zeigt einen Querschnitt durch einen erfindungsgemäßen Datenträger in Form einer Plastikkarte 6. Die Antennenspule 1 ist in einigen Windungen entlang der äußeren Abmessung der Plastikkarte geführt. Der Halbleiterchip 2 ist auf einem Trä­ gerelement 7 angeordnet und mittels diesem in bekannter Weise mit der Plastikkarte 6 beispielsweise durch Kleben verbunden. Zwei Enden 4a, 4b der Antennenspule 1 sind mit dem Trägerele­ ment 7 und über dieses mit dem Halbleiterchip 2 verbunden.

Fig. 2 zeigt außerdem das Schaltmittel 3, dessen Oberfläche mit der Oberfläche der Karte 6 fluchtet, und das zwischen zwei Unterbrechungen 5a, 5b der Antennenspule 1 geschaltet ist.

In der Darstellung gemäß Fig. 2 ist das Schaltmittel 3 als separates Bauelement ausgeführt und in einer Ausnehmung der Plastikkarte 6 angeordnet. Es wäre jedoch ebenso denkbar, das Schaltmittel 3 als Bestandteil des Trägerelements 7 zu ge­ stalten.

Claims (5)

1. Tragbarer Datenträger, insbesondere Chipkarte, mit einer Antenne (1) und einem damit verbundenen Halbleiterchip (2), dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Antenne (1) und dem Halbleiterchip (2) ein durch den Benutzer des Datenträgers betätigbares Schaltmittel (3) angeordnet ist, so daß ein Empfang von Daten nur nach ei­ ner Betätigung des Schaltmittels (3) möglich ist.

2. Tragbarer Datenträger nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Schaltmittel (3) verrastbar ausgebildet ist.

3. Tragbarer Datenträger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Antenne (1) als Spule ausgebildet ist.

4. Tragbarer Datenträger nach einem der vorhergehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltmittel (3) als separates Bauteil in einer Ausnehmung des Datenträgers ange­ ordnet ist.

5. Tragbarer Datenträger nach einem der vorhergehenden An­ sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Oberfläche des Schaltmittels (3) mit der Oberfläche des Datenträgers fluch­ tet.