DE19741617A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Schneiden oder Trennen von Werkstücken - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Schneiden oder Trennen von WerkstückenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schneiden oder
Trennen von Werkstücken, insbesondere zum Sägen von Walz
produkten wie Profil- oder Rundstäben im Auslaufrollengang
einer Walzstraße, wonach die Werkstücke mittels einer
Transporteinrichtung einer Sägemaschine mit zumindest einem
rotierenden Sägeblatt in Förderrichtung zugeführt werden,
und wonach die Sägemaschine in vorwählbarer Schnittebene
unter Schneiden oder Trennen des Werkstückes um ein be
stimmtes Vorschubmaß in Richtung auf das Werkstück verfah
ren wird. - Nach dem Schneid- bzw. Trennvorgang wird die
Sägemaschine wieder in ihre Ausgangsposition zurückgefah
ren. Bei den Werkstücken handelt es sich regelmäßig neben
Profil- oder Rundstäben u. a. auch um Rohre, Schienen, Trä
ger, Spundwände, Winkel und sogar Vollmaterial.
Ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art ist aus der
Praxis bekannt. Das vorgenannte Schneiden oder Trennen von
Werkstücken erfolgt in der Regel in Walzwerken oder Walz
straßen mittels Schlittensägen. Dabei rotiert das Sägeblatt
im allgemeinen in einer geschlossenen Schutzhaube und wird
durch Wasser oder Druckluft gekühlt. Die Sägespäne und das
Kühlwasser werden regelmäßig in einem Wasserkasten unter
halb des Sägeblattes abgeführt. - Bekanntermaßen beruht die
Wirkungsweise des rotierenden Sägeblattes darauf, daß an
der Schnittstelle bzw. im Schnittbereich das Werkstück bzw.
Schneidgut durch Reibungswärme auf seine Schmelztemperatur
gebracht wird und dementsprechend durchtrennt oder ge
schnitten werden kann. Im Ergebnis erfolgt ein sogenannter
Schmelzschnitt. Sägemaschinen, deren Sägeblätter Durchmes
ser bis zu 3000 mm aufweisen können, sind häufig für nicht
erwünschte Stillstandzeiten in Walzstraßen verantwortlich.
Dies läßt sich unter anderem darauf zurückführen, daß die
Sägeblätter relativ schnell verschleißen und zu unrundem
Laufen, insbesondere bei den vorgenannten großen Durchmes
sern, neigen.
Aus diesem Grund hat man in der Vergangenheit alternativ
Schleifscheiben eingesetzt, welche jedoch insbesondere
hinsichtlich der erreichbaren Standzeiten und der zu verar
beitenden Werkstückgrößen keine befriedigende Ergebnisse
zeigen. Dies läßt sich zum einen darauf zurückführen, daß
mit Trennscheiben große Profil- oder Rundstäbe nicht ge
schnitten werden können, da diese allgemein nur bis zu
einem Durchmesserbereich von ca. 1000 mm verfügbar sind.
Zum anderen kommt hinzu, daß die Trennscheiben während des
Gebrauchs vom Durchmesser her schrumpfen und als Einwegpro
dukt nach dem Einsatz vollständig entsorgt werden müssen,
also nicht - wie Sägeblätter - aufbereitet werden können.
Dafür bieten Trennscheiben den Vorteil, daß im allgemeinen
glatte Schnittflächen erzielt werden.
Jedenfalls können beide vorgenannten Schneidwerkzeuge - einer
seits rotierendes Sägeblatt, andererseits rotierende
Trennscheibe - nicht in allen Belangen befriedigen. Insbe
sondere sind die Standzeiten verbesserungsfähig. Hier setzt
die Erfindung ein.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der
eingangs beschriebenen Art anzugeben, mit dessen Hilfe hö
here Standzeiten der eingesetzten Sägeblätter erreicht wer
den. Außerdem soll eine hierzu besonders geeignete Sägema
schine geschaffen werden.
Zur Lösung dieser Aufgabe schlägt die Erfindung bei einem
gattungsgemäßen Verfahren vor, daß das Sägeblatt und/oder
das Werkstück im Schnittbereich zumindest während des
Schneid- oder Trennvorganges mit einem von außen zugeführ
ten Schleifmittel beaufschlagt werden. Dabei wird das
Schleifmittel bevorzugt mittels Druckluft und/oder Wasser
als Trägermedium zugeführt. Im allgemeinen bildet das Trä
germedium zusammen mit dem Schleifmittel einen auf das Sä
geblatt und/oder das Werkstück gerichteten ein- oder mehr
gängigen Schleifmittelstrahl vorgegebener Strahlgeschwin
digkeit. Dabei ist der Schleifmittelstrahl hauptsächlich
auf die Stirnseite und/oder auf eine oder beide Flankensei
ten des Sägeblattes gerichtet. Der Schleifmittelstrahl
schließt regelmäßig mit der kreisförmigen Stirnseite einen
Stirnwinkel von weniger als 90° und mit einer oder beiden
Flankenseiten jeweils einen Flankenwinkel von weniger als
90° ein, wobei die Flankenwinkel hauptsächlich gleich groß
ausgebildet sind. Hierdurch wird eine homogene Umhüllung
des Sägeblattes mit dem Schleifmittel erzielt.
Durch diese Maßnahmen der Erfindung wird zunächst einmal
die Standzeit des Sägeblattes deutlich erhöht. Denn das in
einem Schleifmittelstrahl auf das Sägeblatt und/oder das
Werkstück aufgebrachte Schleifmittel wird exakt dort zuge
führt, wo es besonders auf hohe Reibungskräfte ankommt. Da
bei legt sich das Schleifmittel gleichsam um das Sägeblatt
wie eine Art Schutzfolie herum oder bildet einen entspre
chenden Belag auf dem Werkstück im Schnittbereich, d. h. in
dem Bereich, in welchem das Sägeblatt mit seiner Stirnseite
bzw. den Flankenseiten am Werkstück reibt. Folglich werden
durch das Schleifmittel in diesem Schnittbereich praktisch
ähnliche Verhältnisse eingestellt, wie sie auch bei einer
Trennscheibe vorliegen. Das heißt, die bei einem unbeauf
schlagten Sägeblatt glatten Flankenseiten erhalten eine
(temporäre) Beschichtung mit dem Schleifmittel. Vergleich
bares gilt für die Stirnseite. Hierdurch werden die beim
Schneiden bzw. Trennen mit einer Schleifscheibe verbundenen
Vorteile praktisch auf ein Sägeblatt übertragen. Das heißt,
die Schnittflächen von nach dem erfindungsgemäßen Verfahren
geschnittenen Werkstücken sind plan und weisen insbesondere
keine "Ausfransungen" auf, wie sie im allgemeinen beim Sä
gen mit einem rotierenden Sägeblatt auftreten. Derartiges
muß überraschen, zumal man üblicherweise beim Sägen konträr
verfährt, d. h. im allgemeinen reibwertvermindernde Zusätze
wie Schmiermittel anstelle reibwerterhöhenden Schleifmit
teln einsetzt.
Dieser vom Trennen oder Schneiden mit Schleifscheiben abge
leitete Vorteil wird nun nicht dadurch erkauft, daß das
Schleifwerkzeug nach relativ kurzem Gebrauch vollständig
ersetzt werden muß. Vielmehr besteht nach wie vor die Mög
lichkeit, das eingesetzte Sägeblatt - in üblicher Weise -
wieder auf zuarbeiten, indem beispielsweise die regelmäßig
vorhandene Verzahnung abgedreht und wieder regeneriert
wird. Derartiges ist deshalb möglich, weil die verwendeten
Sägeblätter normalerweise aus Kohlenstoffstahl mit einer
Zugfestigkeit von ca. 1 kN/mm2 bei 0,65% C, 0,40% Si und
0,70% MN bestehen. Das heißt, derartige Sägeblätter lassen
sich problemlos bearbeiten und wieder aufbereiten. Dies
gilt für Trennscheiben nicht, da diese im allgemeinen aus
einem Laminat bestehen, um die gewünschten (großen) Durch
messer darstellen zu können. Jedenfalls verbindet die Er
findung praktisch die Vorteile von Sägeblättern mit denen
von Schleifscheiben.
Weitere erfindungswesentliche Merkmale sind im folgenden
beschrieben. So werden der Stirnwinkel und/oder die Flan
kenwinkel im allgemeinen nach Maßgabe der Viskosität
und/oder der Adhäsion des Trägermediums sowie der Körnung
des Schleifmittels und der Strahlgeschwindigkeit (des
Schleifmittelstrahls) eingestellt. Je viskoser das Träger
medium ausgebildet ist, um so steilere (größere) Winkel
sind möglich. Gleiches gilt für die Adhäsion. Das heißt,
bei großen Adhäsionskräften zwischen Trägermedium und Sä
geblatt sind steilere Winkel möglich als bei kleinen Adhä
sionskräften, da in diesem Fall das Trägermedium und damit
das Schleifmittel besser am Sägeblatt haften bleibt. Die
Körnung des Schleifmittels hat auf den eingestellten Stirn
winkel und/oder die Flankenwinkel insofern eine Auswirkung,
als große Körner eher vom Sägeblatt abprallen können und
folglich hierfür flachere Winkel eingestellt werden müssen.
Außerdem spielt die Geschwindigkeit des Schleif
mittelstrahls eine Rolle, und zwar in der Weise, daß um so
flachere Winkel eingestellt werden müssen, je höher diese
Geschwindigkeit gewählt ist. - Im allgemeinen entspricht
die Strahlgeschwindigkeit im wesentlichen der Umfangsge
schwindigkeit des rotierenden Sägeblattes. Hierdurch werden
die besten Haftergebnisse für das Schleifmittel auf dem
Sägeblatt erreicht. Die vorerwähnten Ausführungen sind
hauptsächlich dann von Bedeutung, wenn als Trägermedium
Druckluft und Wasser oder Wasser allein eingesetzt werden.
Selbstverständlich können auch andere Fluidmischungen, bei
spielsweise Öl-Emulsionen zum Einsatz kommen. Jedenfalls
ist eine genaue Abstimmung des Stirnwinkels und/oder der
Flankenwinkel auf das eingesetzte Trägermedium und die
Körnung des Schleifmittels sowie die Strahlgeschwindigkeit
erforderlich, um eine ausreichende Benetzung des Sägeblat
tes und damit Umhüllung mit dem Schleifmittel zu erreichen.
Vergleichbare Erwägungen gelten selbstverständlich auch für
den Fall, daß das Werkstück im Schnittbereich mit dem
Schleifmittelstrahl alternativ oder zusätzlich beaufschlagt
wird. In diesem Fall ist jedoch der eingestellte Auftreff
winkel nicht so kritisch wie im Falle des Sägeblattes. Denn
das Werkstück bleibt während des Sägevorganges in Ruhe.
Sofern mit Druckluft und/oder Wasser als Trägermedium gear
beitet wird, ergibt sich als weiterer Vorteil, daß dieses
nicht nur der Zufuhr des Schleifmittels dient, sondern
gleichzeitig das Sägeblatt kühlt. Folglich erfordert die
Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens einzig den Zu
satz des (in der Regel preiswerten) Schleifmittels, so daß
insgesamt mit einer höheren Standzeit der Sägeblätter zu
rechnen ist und dementsprechende Kostenvorteile (trotz der
mit dem Zusatz des Schleifmittels verbundenen Kosten) er
zielt werden.
Schließlich wird die Strahlgeschwindigkeit in der Regel an
die Umfangsgeschwindigkeit des Sägeblattes im Sinne einer
Regelung angepaßt, wobei die Umfangsgeschwindigkeit des
Sägeblattes beispielsweise aus der Stromaufnahme eines an
geschlossenen Sägeblattantriebsmotors abgeleitet wird, wo
bei ferner die Strömungs-Istgeschwindigkeit des Schleif
mittelstrahls in einer Schleifmittelstrahlzuführung ermit
telt und mit einer zu der Umfangsgeschwindigkeit des Säge
blattes korrespondierenden Strömungs-Sollgeschwindigkeit
verglichen wird, und wobei in Abhängigkeit von Abweichungen
der Strömungs-Istgeschwindigkeit von der Strömungs-Sollge
schwindigkeit eine Reduziereinrichtung, z. B. ein oder meh
rere Reduzierventile, in der Schleifmittelstrahlzuführung
entsprechend angesteuert werden.
Hierbei geht die Erfindung von der Erkenntnis aus, daß mit
zunehmendem Verschleiß des Sägeblattes (durch das ange
sprochene "Umfangsschrumpfen") die Umfangsgeschwindigkeit
sinkt. Da die Strahlgeschwindigkeit im wesentlichen an die
Umfangsgeschwindigkeit des rotierenden Sägeblattes angepaßt
ist, ist in einem solchen Fall - ohne entsprechende Nach
führung der Geschwindigkeit des Schleifmittelstrahls - ir
gendwann damit zu rechnen, daß der Schleifmittelstrahl mit
zu hoher Strahlgeschwindigkeit auf das rotierende Sägeblatt
auftrifft, so daß sich der vorbeschriebene Benetzungseffekt
verschlechtert. Diesem begegnet die Erfindung dadurch, daß
die (reduzierte) Umfangsgeschwindigkeit des Sägeblattes er
mittelt wird und hieraus eine Strömungs-Sollgeschwindigkeit
abgeleitet wird. Weicht die Strömungs-Istgeschwindigkeit
des Schleifmittelstrahls innerhalb gewisser Grenzen von
dieser Strömungs-Sollgeschwindigkeit ab, so wird die Strö
mungs-Istgeschwindigkeit mit der Reduziereinrichtung ver
ringert. Folglich wird die Strömungs-Istgeschwindigkeit der
(reduzierten) Umfangsgeschwindigkeit und der hierzu
korrespondierenden (reduzierten) Strömungs-Sollgeschwindig
keit nachgeführt. In diesem Zusammenhang sollte betont wer
den, daß die Strahlgeschwindigkeit und die Strömungsge
schwindigkeit bzw. Strömungs-Istgeschwindigkeit des
Schleifmittelstrahls grundsätzlich verschiedene Geschwin
digkeiten darstellen. Während erstere die Geschwindigkeit
des aus einer Düse austretenden Strahls darstellt, bezieht
sich letztere auf die Geschwindigkeit des Trägermediums mit
eingebrachtem Schleifmittel in der Schleifmittelstrahlzu
führung. Selbstverständlich läßt sich aus dieser Strö
mungsgeschwindigkeit bzw. Strömungs-Istgeschwindigkeit die
Strahlgeschwindigkeit nach Austritt aus der Düse ableiten
(vgl. Bernoullis Gesetz). Insofern ist eine Regelung hin
sichtlich der Strömungsgeschwindigkeit zur Beeinflussung
der Strahlgeschwindigkeit ausreichend.
Bei dem verwendeten Schleifmittel handelt es sich nach be
vorzugter Ausführungsform um Korund mit einer vorgegebenen
Körnung. Unter Korund versteht man bekanntermaßen einen na
türlichen Schleifrohstoff, welcher in gekörnter, verunrei
nigter Form unter der Bezeichnung Schmirgel bekannt ist. Im
allgemeinen wird Kunst- oder Elektrokorund eingesetzt, bei
dem es sich um ein Aluminiumoxid (AL2O3) handelt, welches
sich wegen seiner hervorragenden Eigenschaften zum Schlei
fen zäher Werkstoffe hoher Festigkeit, also der meisten
Stahlsorten sowie Stahlguß und Temperguß sehr gut eignet.
Da Korund im allgemeinen aus Bauxit durch Schmelzen im
Lichtbogenofen bei Temperaturen bis zu ca. 3000°C gewonnen
wird, kann dieses Material vorliegend problemlos eingesetzt
werden. Das heißt, die insbesondere beim Warmsägen
auftretenden Temperaturen von bis zu ca. 1000°C führen
nicht zu einem Schmelzen und damit Anbacken des Schleifmit
tels. Im übrigen läßt sich die Korngröße des eingesetzten
Schleifmittels bzw. Korunds einfach variieren und an das zu
schneidende Walzprodukt anpassen. Eine Vorauswahl kann
durch entsprechende Versuche getroffen werden. Derartige
Materialparameter lassen sich einfach abspeichern, so daß
eine problemlos Aus- und Anwahl (bei Verwendung eines Maga
zins für verschiedene Schleifmittelqualitäten) des für das
Walzprodukt optimalen Schleifmittels erfolgen kann. - Je
denfalls lassen sich mit Hilfe des erfindungsgemäßigen Ver
fahrens auch bisher nicht oder nur unzureichend schneidbare
Werkstücke wie Edelstahlprofile oder -rohre problemlos
trennen. Folgekosten durch Nachbearbeiten von Sägegraten
treten nicht auf.
Gegenstand der Erfindung ist auch eine Sägemaschine nach
Anspruch 12, welche sich insbesondere zur Durchführung des
vorbeschriebenen Verfahrens eignet. Vorteilhafte Ausgestal
tungen dieser Sägemaschine sind in den Patentansprüchen 13
bis 17 beschrieben.
Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein
Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung näher erläu
tert; es zeigen:
Fig. 1 eine erfindungsgemäße Sägemaschine in Seitenan
sicht,
Fig. 2 eine Aufsicht auf die Sägemaschine nach Fig. 1 und
Fig. 3a, 3b, 3c einen vergrößerten Ausschnitt aus Fig. 1 im
Bereich des Düsenblocks in verschiedenen
Ansichten.
In den Figuren ist eine Sägemaschine, insbesondere Schlit
tensägemaschine im Auslaufrollengang einer Walzstraße ge
zeigt. Bei dieser Schlittensägemaschine handelt es sich um
eine Kreissägemaschine, welche als Kaltsägemaschine zum
Schneiden und Trennen von Stangen- und Profilmaterial ein
gerichtet sein kann. Nach dem Ausführungsbeispiel ist eine
Warmsägemaschine zum Warm-Sägen von Profilstäben 1 gezeigt.
Diese Sägemaschine weist in ihrem grundsätzlichen Aufbau
ein rotierendes Sägeblatt 2 sowie eine Transporteinrichtung
3, im Ausführungsbeispiel einen Rollengang 3, auf. Das
Sägeblatt 2 kann umfangsseitige Zähne aufweisen. Dies ist
jedoch nicht zwingend, wobei das Sägeblatt 2 auch als
Scheibe ausgeführt sein kann. Der Rollengang 3 dient der
Zuführung der Profilstäbe 1 zur Sägemaschine in Förder
richtung F. Zusätzlich findet sich ein Antrieb 4 für einen
Sägeschlitten 5, welcher zum Verfahren der Sägemaschine
unter Schneiden oder Trennen des Profilstabes 1 in vorwähl
barer Schnittebene SE um ein vorgegebenes Vorschubmaß bzw.
einen Hub H verfahren wird. Dies geschieht mit der Vor
schubgeschwindigkeit U. Das heißt, durch Verfahren des Sä
geschlittens 5 mittels des Antriebes 4 in die in Fig. 1 ge
strichelt dargestellte Stellung des Sägeblattes 2 wird der
zugeführte Profilstab 1 zerteilt bzw. gesägt. Damit dieser
Profilstab 1 während des Sägens nicht verrutscht oder sonst
wie hin- und herbewegt wird, ist eine Haltevorrichtung 6
vorgesehen, welche den Profilstab 1 während des Schneidens
bzw. Trennens festklemmt.
Nach Beendigung des Schneidvorganges wird der Sägeschlitten
5 mittels des Antriebes 4 wieder in die durchgezogen ge
zeichnete Stellung zurückgefahren. Ferner ist zumindest
eine auf das Sägeblatt 2 und/oder das Werkstück 1 bzw. den
Profilstab 1 im Schnittbereich 8 gerichtete Düse 7 vorgese
hen. Nach dem Ausführungsbeispiel sind drei Düsen 7a, 7b
verwirklicht. Diese Düsen 7a, 7b dienen nach dem Ausfüh
rungsbeispiel zur Beaufschlagung des Sägeblattes 2 während
des Schneid- oder Trennvorganges mit einem von außen zuge
führten Schleifmittel 9. Bei diesem Schleifmittel 9 handelt
es sich um Korund. Das Schleifmittel 9 bildet zusammen mit
Druckluft und/oder Wasser als Trägermedium einen auf das
Sägeblatt 2 gerichteten Schleifmittelstrahl S vorgegebener
Strahlgeschwindigkeit W. Zur Zuführung des Schleifmittels 9
bzw. des Trägermediums dienen nicht gezeigte Pumpen, die
kontinuierlich oder gepulst mit vorwählbaren Taktzeiten
arbeiten. Dieser Schleifmittelstrahl S ist in Fig. 3a
jeweils durch einen aus den Düsen 7a, 7b austretenden
Strahlkegel angedeutet. Nach dem Ausführungsbeispiel
handelt es sich um einen dreigängigen Schleifmittelstrahl
S, d. h. es sind praktisch drei getrennte Schleifmittel
strahlen S verwirklicht. Das Schleifmittel 9 und das Trä
germedium werden mittels einer Schleifmittelstrahlzuführung
10 den Düsen 7a, 7b zugeführt.
Die Düsen 7a, 7b sind in einem das Sägeblatt 2 klauenartig
umschließenden Düsenblock 11 angeordnet, welcher zur Beauf
schlagung der Stirnseite 12 des Sägeblattes 2 und der
beiden Flankenseiten 13 des Sägeblattes 2 mit dem Schleif
mittelstrahl S eingerichtet ist. Dieser Düsenblock 11 ist
an einer Abdeckhaube 14 für das Sägeblatt 2 befestigt, und
zwar schwenkbar um eine Achse 15. Auf diese Weise kann der
Stirnwinkel α zwischen der Stirnseite 12 und dem aus der
der Stirnseite 12 gegenüberliegenden Düse 7a austretenden
Schleifmittelstrahl S eingestellt werden (vgl. Fig. 3c).
Auch die jeweiligen Winkel β des aus den Flankenseiten 13
zugeordneten Düsen 7b austretenden Schleifmittelstrahles S
(die jeweiligen Flankenwinkel β) lassen sich variieren.
Hierzu sind entsprechende Schwenklagerungen für die Düsen
7b vorgesehen (vgl. Fig. 3b, welche eine vergrößerte An
sicht der Fig. 3a in Richtung K darstellt). Das Sägeblatt 2
kann (versetzte) Bohrungen aufweisen, um das Schleifmittel
9 auf die jeweils gegenüberliegende Seite und dadurch bes
ser in den Schnittbereich 8 zu bringen. Denkbar sind an
dieser Stelle auch Senkbohrungen, in denen sich das
Schleifmittel 9 sammeln kann, so daß insgesamt die Haftung
am Sägeblatt 2 verbessert ist. Der gleiche Effekt läßt sich
durch Riefen, Einformungen oder dergleichen an den Flanken
seiten 13 erzielen.
Der Düsenblock 11 ist in einem von der Umfangsgeschwindig
keit V (vgl. Fig. 1) des Sägeblattes 2 abhängigen Abstand A
oberhalb des Werkstückes bzw. des Profilstabes 1 angeord
net. Weiter findet sich eine (nicht gezeigte) Strommeßein
richtung zur Messung der Stromaufnahme eines Sägeblattan
triebsmotors 16 und damit zur Ermittlung der Umfangsge
schwindigkeit V des Sägeblattes. Bei dem Sägeblattantriebs
motor 16 handelt es sich um einen Drehstrom- oder Gleich
strommotor. Dabei ist die Vorschubgeschwindigkeit U an die
Belastung des Sägeblattantriebsmotors 16 angepaßt. Das
heißt, Vorschubgeschwindigkeit U und Leistungsaufnahme des
Antriebssägemotors 16 (gemessen über die Stromaufnahme)
werden in einem günstigen Verhältnis zueinander gehalten.
In der Regel wird mit zunehmender Stromaufnahme die Vor
schubgeschwindigkeit U verringert. Jedenfalls kann über die
Stromaufnahme und die zugehörige Vorschubgeschwindigkeit U
die Umfangsgeschwindigkeit V des Sägeblattes 2 bestimmt
werden.
Zusätzlich läßt sich die Strömungsgeschwindigkeit bzw.
Strömungs-Istgeschwindigkeit T des Schleifmittelstrahls S
in der Schleifmittelzuführung 10 durch einen in der
Schleifmittelzuführung 10 angeordneten Strömungsmesser 17
ermitteln. Die solchermaßen aufgenommene Strömungs-Istge
schwindigkeit T des Schleifmittelstrahls S wird mit einer
zu der Umfangsgeschwindigkeit V des Sägeblattes 2 korres
pondierenden Strömungs-Sollgeschwindigkeit verglichen.
Hierzu dient eine Regelungsanlage 18. Je nach Abweichungen
der Strömungs-Istgeschwindigkeit T von der Strömungs-Soll
geschwindigkeit wird eine Reduziereinrichtung 19, im Aus
führungsbeispiel ein Reduzierventil 19 in der Schleifmit
telstrahlzuführung 10 von der Regelanlage 18 entsprechend
angesteuert. Die Strahlgeschwindigkeit des Schleifmittel
strahls S entspricht im wesentlichen der Umfangsgeschwin
digkeit V des rotierenden Sägeblattes 2.
Es sollte betont werden, daß das Schleifmittel 9 nicht nur
in der im Ausführungsbeispiel beschriebenen Weise dem
Schnittbereich 8 zugeführt werden kann. Anstelle ein
Trägermedium wie Druckluft und/oder Wasser einzusetzen,
besteht auch die Möglichkeit, das Schleifmittel 9 direkt - bei
spielsweise mittels einer Schleuderradanlage - auf das
Sägeblatt 2 aufzubringen. Eine solche Schleuderradanlage
weist im allgemeinen einen Rotationskörper mit Mulden auf,
in welche das Schleifmittel 9 eingebracht wird. Durch
in Bewegung setzen des Rotationskörpers kann nun das
Schleifmittel 9 problemlos auf das Sägeblatt - ähnlich wie
beim Sandstrahlen, wo die vorgenannten Schleuderradanlagen
im allgemeinen eingesetzt werden - durch angreifende
Zentrifugalkräfte aufgebracht werden. Dabei lassen sich
Geschwindigkeiten W bzw. "Strahlgeschwindigkeiten" von bis
zu 100 m/s erreichen.
Claims (17)
1. Verfahren zum Schneiden oder Trennen von Werkstücken
(1), insbesondere zum Sägen von Walzprodukten wie Profil
stäben (1) oder Rundstäben im Auslaufrollengang einer Walz
straße, wonach die Werkstücke (1) mittels einer Trans
porteinrichtung (3) einer Sägemaschine mit zumindest einem
rotierenden Sägeblatt (2) in Förderrichtung (F) zugeführt
werden, und wonach die Sägemaschine in vorwählbarer
Schnittebene (SE) unter Schneiden oder Trennen des Werk
stückes (1) um ein bestimmtes Vorschubmaß (H) in Richtung
auf das Werkstück (1) verfahren wird,
dadurch gekennzeichnet, daß das Säge
blatt (2) und/oder das Werkstück (1) im Schnittbereich (8)
zumindest während des Schneid- oder Trennvorganges mit
einem von außen zugeführten Schleifmittel (9) beaufschlagt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Schleifmittel (9) mittels Druckluft und/oder Wasser als
Trägermedium zugeführt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß das Trägermedium zusammen mit dem Schleifmittel
(9) einen auf das Sägeblatt (2) und/oder das Werkstück (1)
gerichteten ein- oder mehrgängigen Schleifmittelstrahl (S)
vorgegebener Strahlgeschwindigkeit (W) bildet.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Schleifmittelstrahl (S) auf die
Stirnseite (12) und/oder auf eine oder beide Flankenseiten
(13) des Sägeblattes (2) gerichtet ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Schleifmittelstrahl (S) mit der
kreisförmigen Stirnseite (12) einen Stirnwinkel (α) von
weniger als 90° einschließt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Schleifmittelstrahl (S) mit einer
oder beiden Flankenseiten (13) jeweils einen Flankenwinkel
(β) von weniger als 90° einschließt.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Flankenwinkel (β) auf beiden Flankenseiten (13) gleich
groß ausgebildet sind.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Stirnwinkel (α) und/oder die Flanken
winkel (β) nach Maßgabe der Viskosität und/oder der Adhä
sion des Trägermediums sowie der Körnung des Schleifmittels
und der Strahlgeschwindigkeit (W) eingestellt werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Strahlgeschwindigkeit (W) im wesent
lichen der Umfangsgeschwindigkeit (V) des rotierenden Säge
blattes (2) entspricht.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Strahlgeschwindigkeit (W) an die Um
fangsgeschwindigkeit (V) des Sägeblattes (2) im Sinne einer
Regelung angepaßt wird, wobei die Umfangsgeschwindigkeit
(V) des Sägeblattes (2) beispielsweise aus der Stromauf
nahme eines angeschlossenen Sägeblattantriebsmotors (16)
abgeleitet wird, wobei ferner die Strömungs-Istgeschwindig
keit (T) des Schleifmittelstrahls (S) in einer Schleifmit
telstrahlzuführung (10) ermittelt und mit einer zu der Um
fangsgeschwindigkeit (V) des Sägeblattes (2) korrespondie
renden Strömungs-Sollgeschwindigkeit verglichen wird, und
wobei in Abhängigkeit von Abweichungen der Strömungs-Ist
geschwindigkeit (T) von der Strömungs-Sollgeschwindigkeit
eine Reduziereinrichtung (19), z. B. ein oder mehrere Redu
zierventile (19), in der Schleifmittelstrahlzuführung (10)
entsprechend angesteuert werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß als Schleifmittel Korund mit einer vor
gegebenen Körnung verwendet wird.
12. Sägemaschine zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der Ansprüche 1 bis 10, insbesondere Schlittensägemaschine
im Auslaufrollengang einer Walzstraße, mit zumindest einem
rotierenden Sägeblatt (2), mit einer Transporteinrichtung
(3), z. B. Rollengang (3), für die Zuführung von Werk
stücken (1) zur Sägemaschine, und mit einem Antrieb (4) für
einen Sägeschlitten (5) zum Verfahren der Sägemaschine
unter Schneiden oder Trennen des Werkstückes (1) in vor
wählbarer Schnittebene (S) um ein vorgegebenes Vorschubmaß
(H) und zum Zurückfahren der Sägemaschine nach erfolgtem
Schneid- oder Trennvorgang, dadurch gekennzeichnet, daß zu
mindest eine auf das Sägeblatt (2) und/oder das Werkstück
(1) im Schnittbereich (8) gerichtete Düse (7) zu deren Be
aufschlagung während des Schneid- oder Trennvorganges mit
einem von außen zugeführten Schleifmittel (9) vorgesehen
ist.
13. Sägemaschine nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß ein das Sägeblatt (2) klauenartig umschließender Düsen
block (11) vorgesehen ist, welcher zur Beaufschlagung der
Stirnseite (12) und/oder einer oder beider Flankenseiten
(13) des Sägeblattes (2) mit einem Schleifmittelstrahl (S)
aus einem Trägermedium und dem Schleifmittel (9) eingerich
tet ist.
14. Sägemaschine nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Düsenblock (11) an einer Abdeckhaube
(14) für das Sägeblatt (2) befestigt ist.
15. Sägemaschine nach einem der Ansprüche 12 bis 14, da
durch gekennzeichnet, daß der Düsenblock (11) in einem von
der Umfangsgeschwindigkeit (V) des Sägeblattes (2) abhängi
gen Abstand (A) oberhalb des Werkstückes (1) angeordnet
ist.
16. Sägemaschine nach einem der Ansprüche 12 bis 15, da
durch gekennzeichnet, daß der Düsenblock (11) innenseitig,
dem Sägeblatt (2) zugewandt, zumindest eine auf die Stirn
seite (12), sowie jeweils zumindest eine auf jede Flanken
seite (13) gerichtete Düse (7a, 7b) aufweist.
17. Sägemaschine nach einem der Ansprüche 12 bis 16, da
durch gekennzeichnet, daß eine Strommeßeinrichtung zur Mes
sung der Stromaufnahme eines Sägeblattantriebsmotors (16)
und damit der Umfangsgeschwindigkeit (V) des Sägeblattes
(2) vorgesehen ist, und daß die Strömungs-Istgeschwindig
keit (T) des Schleifmittelstrahls (S) in der Schleifmittel
strahlzuführung (10) über einen in der Schleifmittel
strahlzuführung (10) angeordneten Strömungsmesser (17) er
mittelbar ist, wobei die Strömungs-Istgeschwindigkeit (T)
des Schleifmittelstrahls in einer Regelanlage (18) mit
einer zu der Umfangsgeschwindigkeit (V) des Sägeblattes (2)
korrespondierenden Strömungs-Sollgeschwindigkeit verglichen
wird, und wobei in Abhängigkeit von Abweichungen der
Strömungs-Istgeschwindigkeit (T) von der Strömungs-Sollge
schwindigkeit eine Reduziereinrichtung (19), z. B. ein oder
mehrere Reduzierventile (19), in der Schleifmittelstrahl
zuführung (10) entsprechend angesteuert werden.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997141617 DE19741617A1 (de) | 1997-09-20 | 1997-09-20 | Verfahren und Vorrichtung zum Schneiden oder Trennen von Werkstücken |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997141617 DE19741617A1 (de) | 1997-09-20 | 1997-09-20 | Verfahren und Vorrichtung zum Schneiden oder Trennen von Werkstücken |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19741617A1 true DE19741617A1 (de) | 1999-04-01 |
Family
ID=7843112
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997141617 Withdrawn DE19741617A1 (de) | 1997-09-20 | 1997-09-20 | Verfahren und Vorrichtung zum Schneiden oder Trennen von Werkstücken |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19741617A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
FR2868348A1 (fr) * | 2004-04-05 | 2005-10-07 | Tecma Soc Par Actions Simplifi | Module de sciage |
CN101549533B (zh) * | 2008-04-01 | 2012-12-05 | 株式会社牧田 | 切断机 |
CN110539023A (zh) * | 2019-09-18 | 2019-12-06 | 绍兴金辉久研科技有限公司 | 一种划片机刀具的冲洗冷却装置及划片机 |
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DE2722780C2 (de) * | 1977-05-20 | 1988-07-07 | Wacker-Chemitronic Gesellschaft Fuer Elektronik-Grundstoffe Mbh, 8263 Burghausen, De | |
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1997
- 1997-09-20 DE DE1997141617 patent/DE19741617A1/de not_active Withdrawn
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