DE19738596C1 - Lamellenkupplung für ein Kraftfahrzeug - Google Patents
Lamellenkupplung für ein KraftfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Lamellenkupplung entsprechend dem Oberbegriff
des Hauptanspruchs.
Lamellenkupplungen dieser Bauart sind beispielsweise aus der deutschen Patentanmel
dung 195 45 972.5 bekannt. Bei dieser bekannten Lamellenkupplung handelt es sich
um eine Rennsportkupplung, die mit Lamellen aus Carbon-Material bestückt ist. Kupp
lungen dieser Bauart sind hohen thermischen und mechanischen Belastungen unterwor
fen. Dabei treten große Belastungen im Verzahnungsbereich zwischen den Lamellen
und den entsprechenden Verzahnungen auf. Die Flächenpressung an diesen Stellen
wird durch die Anzahl der Zähne und die Dimensionierung der Zähne bestimmt. Durch
eine hohe Anzahl von Zähnen wird zwar die Flächenpressung in diesem Bereich abge
senkt, die möglichen Belüftungsquerschnitte im Kupplungsgehäuse werden jedoch da
durch reduziert. Zumindest vorübergehende Temperaturstaus sind dadurch vorpro
grammiert.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, die Wärmeabfuhr der betreffenden
Lamellenkupplungen deutlich zu verbessern.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch den Hauptanspruch gelöst. Durch das Ein
bringen von Längsöffnungen in die zweiten Zähne, die mit radialen Öffnungen in Ver
bindung stehen, kann sowohl der Belüftungsquerschnitt als auch die Oberfläche der
Lamellenkupplung deutlich erhöht werden, so daß einerseits die Wärmeabfuhr wesent
lich verbessert wird und andererseits die Masse und das Massenträgheitsmoment redu
ziert werden. Gleichzeitig wird über den Umfang des Kupplungsgehäuses gesehen die
Temperaturverteilung gleichmäßiger.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung weisen die radialen Öffnungen im wesent
lichen die gleiche axiale Erstreckung auf wie die radialen Durchtrittsöffnungen. Damit ist
für eine optimale Durchlüftung gesorgt.
Es wird weiterhin vorgeschlagen, daß die radialen Öffnungen nach radial innen hin vor
zugsweise innerhalb des Kopfbereichs der zweiten Zähne münden. Eine solche Ausbil
dung ist im Hinblick auf die mechanische Festigkeit des Gehäuses vorteilhaft. Es ist je
doch auch ohne weiteres möglich, die radialen Öffnungen größer auszubilden als den
Kopfbereich der zweiten Zähne, wobei in einem solchen Fall allerdings eine Abstim
mung mit den Längsöffnungen im Hinblick auf die Festigkeit zu treffen ist.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung sind die Durchtrittsöffnungen und die ra
dialen Öffnungen in Achsrichtung in zumindest zwei Reihen aufgeteilt und durch zu
mindest einen umlaufenden, nicht unterbrochenen Steg voneinander getrennt. Eine
solche axiale Aufteilung in zumindest zwei Reihen ermöglicht die Herstellung eines be
sonders steifen Gehäuses.
Dabei ist dieser zumindest eine Steg axial derart angeordnet, daß er sich in radialer
Flucht mit einer Außenlamelle befindet. Eine solche Anordnung ermöglicht es, die Luft
durchführung und die Abfuhr von Abrieb ohne große Widerstände zu verbessern.
Es wird weiterhin vorgeschlagen, die Befestigungsschrauben nach Art von Dehnschrau
ben auszubilden, mit Führungsbereichen in den axialen Endbereichen der Längsbohrun
gen und dazwischen reduziertem Durchmesser, wobei im Bereich des reduzierten
Durchmessers ebenfalls radiale Öffnungen in den ersten Zähnen angeordnet sind. Durch
diese Maßnahme wird nicht nur das Gehäuse auch in diesem Bereich belüftet sondern
auch die Befestigungsschrauben, welche ja auch vom Schwungrad her mit Wärme be
aufschlagt werden.
Die Erfindung wird anschließend anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert.
Es zeigen in einzelnen:
Fig. 1 den Längsschnitt durch eine komplette Kupplung;
Fig. 2 die Ansicht des Kupplungsgehäuses;
Fig. 3 den Schnitt A-A durch das Kupplungsgehäuse gemäß Fig. 2;
Fig. 4 Teilansicht und Teilschnitt B-B durch das Gehäuse;
Fig. 5 einen Teilschnitt durch das Gehäuse im Bereich einer Längsbohrung mit Befesti
gungsschraube.
In Fig. 1 ist der Längsschnitt durch eine komplette Lamellenkupplung 1 dargestellt, die
Kupplung ist konzentrisch zu einer Drehachse 4 angeordnet und über hier nicht darge
stellte Befestigungsschrauben, welche durch das Kupplungsgehäuse 5 und durch die
Längsbohrungen 15 des Kupplungsgehäuses 13 verlaufen, an einem Schwungrad befe
stigt, welches sich auf der Zeichnung links direkt anschließt. Die Kupplung weist eine
Nabe 2 auf, die über eine Verzahnung 3 drehfest aber axial verlagerbar auf einer ent
sprechenden Gegenverzahnung einer nicht dargestellten Getriebewelle drehfest ange
ordnet ist. In ihrem radial äußeren Bereich weist die Nabe 2 eine Außenverzahnung 8
auf, in welche Innenlamellen 10 mit entsprechender Gegenverzahnung drehfest eingrei
fen. Im Kupplungsgehäuse 13 ist eine Innenverzahnung 9 angeordnet, in die Außenla
mellen 11 mit einer entsprechenden Verzahnung drehfest eingreifen. Außenlamellen 11
und Innenlamellen 10 wechseln sich in Achsrichtung gesehen jeweils ab. Ferner ist im
Kupplungsdeckel 5 eine Membranfeder 7 über Distanzbolzen 8 schwenkbeweglich ge
lagert, welche in ihrem radial äußeren Bereich über eine Anpreßplatte 12 eine Anpreß
kraft aufbringen kann, die sämtliche Lamellen 10, 11 gegenüber dem Schwungrad kraft
schlüssig zur Anlage bringt um ein Drehmoment zu übertragen. Die Kupplung wird ge
lüftet, indem auf den radial inneren Endbereich der Membranfeder 7 ein Ausrücksystem
einwirkt, so daß die Membranfeder 7 um die Lagerung der Distanzbolzen 6 geschwenkt
werden kann und so in ihrem radial äußeren Bereich ihre Einspannkraft gegenüber der
Anpreßplatte 12 aufgehoben wird. Das ringförmige Kupplungsgehäuse 13 ist sowohl
am Kupplungsdeckel 5 als auch am Schwungrad über entsprechende Zentrierbunde
zentriert. Es weist radiale Durchtrittsöffnungen 18 auf, die eine Belüftung des Innen
raums der Lamellenkupplung 1 ermöglichen, so daß das Temperaturniveau innerhalb
der Lamellenkupplung begrenzt werden kann und der an den Oberflächen der Lamellen
entstehende Abrieb abgeführt werden kann.
In den Fig. 2 bis 5 sind Details der Lamellenkupplung 1 dargestellt, die zusätzliche Mög
lichkeiten der Belüftung einer Lamellenkupplung zeigen. Fig. 2 und 3 zeigten die Seiten
ansicht sowie einen Schnitt A-A durch das Kupplungsgehäuse 13. Das Kupplungsge
häuse 13 ist ein ringförmiges Bauteil, welches nach radial innen hin mit ersten und zwei
ten Zähnen 14 bzw. 17 versehen ist, welche mit entsprechenden Zähnen der Außenla
mellen 11 korrespondieren. Dabei sind die ersten Zähne 14 mit Längsbohrungen 15
versehen, die zur Aufnahme der Befestigungsschrauben 16 vorgesehen sind. Zwischen
jeweils zwei in Umfangsrichtung angeordneten ersten Zähnen 14 ist zumindest jeweils
ein zweiter Zahn 17 angeordnet, der nicht für die Aufnahme einer Befestigungsschrau
be vorgesehen ist, der jedoch ebenfalls mit einer Längsöffnung 19 versehen ist. Diese
Längsöffnungen 19 stehen mit radialen Öffnungen 20 in Verbindung, die in den Fig. 3
und 4 dargestellt sind. Diese radialen Öffnungen 20 ergänzen somit umfangsmäßig die
bereits vorhandenen radialen Durchtrittsöffnungen 18, welche jeweils zwischen den
ersten Zähnen 14 und den zweiten Zähnen 17 angeordnet sind. Weiterhin ist aus den
Fig. 3 und 4 zu erkennen, daß die radialen Durchtrittsöffnungen 18 und die radialen
Öffnungen 20 in Achsrichtung gesehen zweigeteilt sind derart, daß zwischen ihnen ein
umlaufender, nicht unterbrochener Steg 21 erhalten bleibt. Dieser Steg 21 erhöht die
Stabilität des Kupplungsgehäuses 13. Es ist in Achsrichtung gesehen derart angeordnet,
daß es sich in radialer Flucht mit einer Außenlamelle 11 befindet. Weiterhin geht aus
den Fig. 3 und 4 in Verbindung mit Fig. 5 hervor, daß im Bereich der Längsbohrun
gen 15 der ersten Zähne 14 ebenfalls radiale Öffnungen 22 angeordnet werden kön
nen. Dies ist insbesondere dann sinnvoll, wenn die Befestigungsschrauben 16 entspre
chend Fig. 5 als Dehnschrauben ausgebildet sind, die in ihren axialen Endbereichen der
Längsbohrungen 15 über Führungsbereiche geführt sind und axial zwischen diesen Füh
rungsbereichen 23 einen reduzierten Durchmesser 24 aufweisen. Dadurch ist es mög
lich, auch in diesem Bereich des Kupplungsgehäuses 13 eine Wärmeabfuhr zu ermögli
chen, die im vorliegenden Fall auch der Temperaturstabilisierung der Befestigungs
schrauben 16 dient, die ja vom Schwungrad her auch mit Wärme beaufschlagt werden.
Die in den Figuren beschriebenen Maßnahmen dienen dazu, die Belüftungsquerschnitte
von hochbelasteten Kupplungen zu vergrößern, wodurch einerseits die radiale Belüf
tung verbessert wird und andererseits die Oberfläche erhöht wird. Dadurch wird eine
verbesserte Wärmeabfuhr erzielt, sowohl durch Konvektion als auch durch Strahlung.
Damit einher geht eine deutliche Reduzierung der Masse und des Trägheitsmomentes,
was insbesondere bei Rennsportkupplungen sehr wünschenswert ist.
Claims (6)
1. Lamellenkupplung, insbesondere für ein Kraftfahrzeug, mit Innenlamellen und Au
ßenlamellen und einem Gehäuse mit Innenverzahnung zur Drehmomentübertragung
auf die Außenlamellen, wobei die Zähne der Innenverzahnung in axialer Richtung
über die gesamte axiale Breite des Gehäuses verlaufen und umfangsmäßig verteilt
mehrere erste Zähne mit Längsbohrungen zum Durchstecken der Befestigungs
schrauben vorgesehen sind und dazwischen mindestens jeweils ein zweiter Zahn an
geordnet ist, und zwischen den ersten und zweiten Zähnen radiale Durchtrittsöff
nungen vorgesehen sind, die axial kleiner sind als die axiale Breite des Gehäuses,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den zweiten Zähnen (17) Längsöffnungen (19) angebracht sind, die mit radia
len Öffnungen (20) in Verbindung stehen.
2. Lamellenkupplung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die radialen Öffnungen (20) im wesentlichen die gleiche axiale Erstreckung auf
weisen wie die radialen Durchtrittsöffnungen (18).
3. Lamellenkupplung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die radialen Öffnungen (20) nach radial innen hin vorzugsweise innerhalb des
Kopfbereiches der zweiten Zähne (17) münden.
4. Lamellenkupplung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Durchtrittsöffnungen (18) und die radialen Öffnungen (20) in Achsrichtung in
zumindest zwei Reihen aufgeteilt sind, und durch zumindest einen umlaufenden,
nicht unterbrochenen Steg (21) voneinander getrennt sind.
5. Lamellenkupplung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Steg (21) axial derart angeordnet ist, daß er sich in radialer Flucht mit einer
Außenlamelle (11) befindet.
6. Lamellenkupplung nach Anspruch 1, wobei die Befestigungsschrauben nach Art von
Dehnschrauben ausgebildet sind, mit Führungsbereichen in den axialen Endbereichen
der Längsbohrungen und dazwischen reduziertem Durchmesser,
dadurch gekennzeichnet,
daß im wesentlichen im Bereich der reduzierten Durchmesser (24) ebenfalls radiale
Öffnungen (22) in den ersten Zähnen (14) angeordnet sind.
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