DE19738250C2 - Kraftfahrzeugklimaanlage mit Kompressoreinheit - Google Patents
Kraftfahrzeugklimaanlage mit KompressoreinheitInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Kraftfahrzeugklimaanlage mit
einer Kompressoreinheit, die mechanisch zum einen mit einem
Kraftfahrzeugantriebsaggregat und zum anderen mit einem Zusatz
antriebsaggregat koppelbar ist.
Eine gattungsgemäße Kraftfahrzeugklimaanlage ist aus der
DE 195 13 710 A1 bekannt. Diese weist eine mit einer Brennkraft
maschine über eine erste Kupplung koppelbare Kompressoreinheit
auf, die bei abgeschalteter Brennkraftmaschine mit Hilfe eines
zusätzlichen Elektromotors antreibbar ist, an der hierzu über
eine zweite Kupplung bei gleichzeitig gelöster erster Kupplung
mechanisch angekoppelt wird. An die Brennkraftmaschine ist er
gänzend über eine dritte Kupplung ein als Motor/Generator
aggregat ausgeführtes Zusatzantriebsaggregat ankoppelbar, das
bei stillgesetzter Brennkraftmaschine und hierzu gelöster zwei
ter Kupplung das Kraftfahrzeug antreiben kann und bei arbeiten
der Brennkraftmaschine als Generator zum Aufladen einer Fahr
zeugbatterie nutzbar ist.
Eine ähnliche Kraftfahrzeugklimaanlage ist aus der DE 195 10 110
A1 bekannt, wobei die dortige Kompressoreinheit bei arbeitendem
Kraftfahrzeugantrieb über ein Getriebe an dessen Abtriebswelle
und bei abgeschaltetem Kraftfahrzeugantrieb an einen zusätzli
chen, als Hilfsantrieb dienenden, einzig für diesen Zweck vorge
sehenen Elektromotor ankoppelbar ist.
Es ist bekannt, daß in Kraftfahrzeugklimaanlagen statt Kompres
soreinheiten mit bei gegebener Drehzahl unveränderlicher Förder
menge solche mit abregelbarer, variabler Fördermenge eingesetzt
werden können, siehe z. B. die DE 38 34 278 A1.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Kraftfahrzeugklimaanlage der
eingangs genannten Art mit erweiterter Funktionalität des Zu
satzantriebsaggregates bereitzustellen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Kraftfahrzeugkli
maanlage mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Bei dieser
Anlage kann über das als umschaltbares Motor-/Generatoraggregat
ausgelegte Zusatzantriebsaggregat aus der mechanischen Energie
des als Hauptantrieb der Kompressoreinheit dienenden Kraftfahr
zeugantriebsaggregates elektrische Energie erzeugt werden, ohne
daß die Funktion der Kompressoreinheit und damit der Klimaanlage
während ihres durch das Kraftfahrzeugantriebsaggregat aufrecht
erhaltenen Betriebes beeinträchtigt wird. Außerdem fungiert das
umschaltbare Motor-/Generatoraggregat bei abgeschaltetem Haupt
antrieb in bekannter Weise als Hilfsantrieb für die Kompressor
einheit.
Eine nach Anspruch 2 weitergebildete Kraftfahrzeugklimaanlage
ermöglicht über ihr Motor-/Generatoraggregat die Gewinnung und
Speicherung von elektrischer Energie aus der mechanischen Ener
gie des Antriebsstrangs, wobei es sich um überschüssige An
triebsenergie oder rückgewonnene Bremsenergie handeln kann, die
über die gemeinsame Welle der Kompressoreinheit und des Motor-
/Generatoraggregates durch das Kraftfahrzeugantriebsaggregat
einleitbar sind.
Eine nach Anspruch 3 weitergebildete Kraftfahrzeugklimaanlage
weist als Teil des Zusatzantiebsaggregates einen Zusatzmotor
auf, durch den die Kompressoreinheit bei abgeschaltetem Kraft
fahrzeugantriebsaggregat antreibbar ist und aus dessen mechani
scher Energie über das Motor-/Generatoraggregat elektrische
Energie auch bei abgeschaltetem Kraftfahrzeugantriebsaggregat
erzeugt werden kann.
Eine nach Anspruch 4 weitergebildete Kraftfahrzeugklimaanlage
weist als Teil des Zusatzantriebsaggregates einen Zusatzverbren
nungsmotor auf, der in einfacher Weise durch das als Startermo
tor einsetzbare Motor-/Generatoraggregat gestartet werden kann.
Bei einer nach Anspruch 5 weitergebildeten Klimaanlage wird die
vom Zusatzmotor erzeugte Wärme gerade auch bei abgestelltem
Fahrzeugantriebsaggregat zu Heizzwecken genutzt.
Bei einer nach Anspruch 6 weitergebildeten Klimaanlage wird die
erzeugte elektrische Energie sowohl bei laufendem Antriebsaggre
gat als auch bei laufendem Zusatzmotor zu Heizzwecken verwendet.
Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeich
nungen dargestellt und werden nachfolgend beschrieben. Hierzu
zeigen:
Fig. 1 schematisch die erfindungsgemäße Anordnung einer Kompres
soreinheit einer Kraftfahrzeugklimaanlage mit ankoppelba
rem Kraftfahrzeugantriebsaggregat und fest angekoppeltem
Zusatzantriebsaggregat und
Fig. 2 schematisch die erfindungsgemäße Anordnung einer Kompres
soreinheit einer Kraftfahrzeugklimaanlage mit ankoppelba
rem Kraftfahrzeugantriebsaggregat sowie mit einem Zusatz
motor und einer elektrischen Maschine als Bestandteile
eines erfindungsgemäßen Zusatzantriebsaggregates.
Ein Kraftfahrzeug mit einer kompressorgetriebenen Klimaanlage
weist einen in Fig. 1 dargestellten Antriebsstrang für eine Kom
pressoreinheit 1 der nicht weiter dargestellten Klimaanlage auf.
Dabei ist die Kompressoreinheit 1 über eine Kupplung 2, die auch
als Freilauf ausgeführt sein kann, an eine Abtriebswelle eines
als Kraftfahrzeugantriebsaggregat fungierenden Kraftfahrzeugmo
tors 3 ankoppelbar. Die Welle der Kompressoreinheit 1 ist ferner
drehfest mit einer elektrischen Maschine 4 verbunden, so daß
beide Maschinen als eine Baueinheit konzipiert werden können.
Die elektrische Maschine 4 ist umschaltbar als Motor und als Ge
nerator betreibbar und über einen Wechselrichter 5 elektrisch
mit einem Akkumulator 6 verbunden. Dabei sind die elektrische
Maschine auf Bordnetzspannungen von über 12 V oder 24 V und der
Akkumulator auf einen Energieinhalt von vorzugsweise 0,5 kWh
bis 2 kWh ausgelegt. Nicht gezeigte Übersetzungsgetriebe, insbe
sondere Keilriemen- oder Zahnriemenübersetzungen, können sowohl
zwischen dem Kraftfahrzeugmotor 3 und der Kompressoreinheit 1
als auch zwischen der elektrischen Maschine 4 und der Kompres
soreinheit 1 geeignete Drehzahlen an der jeweiligen Komponente
sicherstellen.
In herkömmlicher Weise ist ein Standbetrieb der Kraftfahrzeug
klimaanlage bei abgeschaltetem Fahrzeugmotor 3 dadurch reali
siert, daß die Kompressoreinheit 1 ausschließlich über die in
diesem Fall als Motor dienende elektrische Maschine 4 angetrie
ben wird, wobei gleichzeitig der Fahrzeugmotor 3 von der Kom
pressoreinheit 1 abgekuppelt wird. Die elektrische Maschine be
zieht dabei ihre elektrische Energie aus dem Akkumulator 6.
Im Fahrbetrieb bei arbeitendem Fahrzeugmotor 3 wird die Kompres
soreinheit 1 über die dann geschlossene Kupplung 2 durch den
Kraftfahrzeugmotor 3 angetrieben, wobei die elektrische Maschine
4 über die starre Kopplung zwischen ihr und der Kompressorein
heit 1 mitangetrieben wird. In diesem Fall wird die elektrische
Maschine 4 als Generator betrieben, der zum einen den als Ener
giespeicher dienenden Akkumulator 6 auflädt und zum anderen für
ein Gleichspannungsbordnetz des Kraftfahrzeuges als Spannungs
quelle dienen kann.
Um in diesem Fall eine Fördermengen-Leistungsregelung der Kom
pressoreinheit 1 zu ermöglichen, die unabhängig von ihrer Wel
lendrehzahl ist, ist eine Abregelbarkeit der Kältemittelförder
menge der Kompressoreinheit 1, z. B. durch Regelung des Hubvolu
mens, bis auf null oder jedenfalls nahezu null vorgesehen. Zu
diesem Zweck wird eine Kompressoreinheit geeigneten, herkömmli
chen Typs mit einer derartigen Abregelbarkeitsfunktionalität
verwendet. Auf diese Weise läßt sich ein Teillastbetrieb oder
auch ein Abschalten der Klimaanlage realisieren, ohne daß sich
die Drehzahl der elektrischen Maschine 4 und damit deren elek
trische Abgabeleistung reduziert.
Ein nicht dargestelltes zentrales Klimaanlagen-Steuergerät ver
anlaßt im Zusammenspiel mit einer Elektronik des Wechselrichters
5 ein An- oder Abkoppeln der elektrischen Maschine 4 samt Kom
pressoreinheit 1 vom Kraftfahrzeugantriebsmotor 3 über die Kupp
lung 2 sowie die Wahl geeigneter Getriebeübersetzungen und/oder
die Regelung der Kältemittelfördermenge der Kompressoreinheit 1.
Ferner bestimmt das Klimaanlagen-Steuergerät über ein intelli
gentes Energiemanagement die Einschaltzeitpunkte verschiedener
Nebenaggregate im Kraftfahrzeug.
In einem in Fig. 2 dargestellten zweiten Ausführungsbeispiel der
vorliegenden Erfindung, in der für funktionell entsprechende
Bauteile gleiche Bezugszeichen wie in Fig. 1 verwendet sind, ist
die Kompressoreinheit 1 zum einen über die Kupplung 2 an den
Kraftfahrzeugmotor 3 und zum anderen über eine Kupplung 7, die
optional auch entfallen kann, an ein Zusatzantriebsaggregat an
gekoppelt, das aus einer elektrischen Maschine 8 und einem Ver
brennungsmotor 9 besteht, die wiederum über eine Kupplung 10
miteinander mechanisch verbindbar sind.
Im Standbetrieb bei abgeschaltetem Kraftfahrzeugmotor 3 ist die
Kompressoreinheit 1 über die aktivierte Kupplung 10 durch den
Verbrennungsmotor 9 antreibbar, wobei die Kupplung 2 gelöst ist.
In diesem Fall dient die elektrische Maschine 8 zunächst als
Starter für den Verbrennungsmotor 9 und nach erfolgtem Start als
Generator, der elektrische Energie zur Verfügung stellt.
Im Fahrbetrieb bei aktivierten Kupplungen 2 und 7 werden Kom
pressor 1 und elektrische Maschine 8 durch den arbeitenden
Kraftfahrzeugmotor 3 angetrieben, wobei die elektrische Maschine
8 als Generator betrieben wird. Die elektrische Maschine 8 ist
vorzugsweise darauf ausgelegt, im Generatorbetrieb zwei Spannun
gen zu erzeugen, und zwar eine Gleichspannung größer als 12 V
und eine Wechselspannung von je nach Länderausführung 100 V bis
230 V. Gegebenenfalls kann auch ein Spannungswandler vorgesehen
sein, um aus einer erzeugten Wechselspannung gewünschte Gleich
spannungen größer als 12 V zu gewinnen.
Mit der von der elektrischen Maschine 8 erzeugten Energie läßt
sich bei Bedarf insbesondere eine nicht dargestellte elektrische
Wasserpumpe für den wassergekühlten Verbrennungsmotor 9 neben
einer für den Fahrzeugantriebsmotor vorsehbaren, nicht darge
stellten elektrischen Kühlwasserpumpe antreiben. Vorteilhafter
weise wird der Verbrennungsmotor 9 zusammen mit dem als Verbren
nungsmotor ausgeführten Kraftfahrzeugmotor 3 durch ein gemeinsa
mes Kühlsystem gekühlt, was es ermöglicht, eine gemeinsame
elektrische Kühlwasserpumpe zur Kühlung der beiden Verbrennungs
motoren zu nutzen. Ferner können in vorteilhafter Weise beliebi
ge andere Verbraucher sowohl im Stand- als auch im Fahrbetrieb
des Fahrzeugs direkt mit der erzeugten Wärme oder der Wechsel
spannung, insbesondere zum Betrieb eines Widerstandsheizers, ge
speist werden, wodurch eine Standheizung realisiert wird.
Die Kraftfahrzeugklimaanlage kann auch in diesem Ausführungsbei
spiel über eine weitgehend drehzahlunabhängige Abregelung der
Kältemittelfördermenge der Kompressoreinheit 1 in den Teillast-
oder Leerlaufbetrieb gebracht werden. Das letztgenannte Merkmal
ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn in einer Variante des
Ausführungsbeispiels von Fig. 2 auf die Kupplung 7 verzichtet
wird oder wenn über die Kompressoreinheit 1 die elektrische Ma
schine 8 im Generatorbetrieb bei aktivierten Kupplungen 2 und 7
durch den Kraftfahrzeugmotor 3 angetrieben werden soll.
Auch in diesem Ausführungsbeispiel sind zwischen den einzelnen
Maschinen Getriebe vorsehbar, die eine abgestufte Einstellung
einer jeweils optimalen Drehzahl ermöglichen. Anstelle der Kupp
lungen 2, 7 und/oder 10 kann jeweils auch ein Freilauf vorgese
hen werden.
Es versteht sich, daß die Kompressoreinheit 1 Bestandteil sowohl
einer Wärmepumpe bzw. Heißgaspumpe als auch einer Kältemaschine
bzw. einer Anlage, die beide Funktionen übernimmt, sein kann.
Insbesondere dann ist es auch vorteilhaft, die Abwärme des Zu
satzmotors 9 in gleicher Weise wie die des Kraftfahrzeugmotors 3
der Klimaanlage zu Heizzwecken zur Verfügung zu stellen. Dazu
ist in beiden geschilderten Ausführungsbeispielen ein nicht dar
gestellter Heizungswärmetauscher vorsehbar, über den Wärme aus
dem Kühlkreislauf der Motoren 3 und 9 direkt in den Fahrzeugin
nenraum oder in den Kältemittelkreislauf der Klimaanlage ein
leitbar ist. Der letztgenannte Heizungswärmetauscher ist durch
Umleiten des Kühlwassers über einen Bypass außer Funktion zu
setzen. Zur Deckung eines besonders hohen Wärmebedarfs seitens
der Klimaanlage kann im Kühlmittelkreislauf vor dem Heizungswär
metauscher ein elektrischer Heizer vorgesehen werden, der vor
teilhafterweise über die elektrische Maschine 8, 4 mit Spannung
versorgt werden kann. Ein luftseitiger elektrischer Heizwider
stand zur Aufheizung der in das Fahrzeug geleiteten Luft ist
ebenso möglich.
Claims (6)
1. Kraftfahrzeugklimaanlage mit
- - einer Kompressoreinheit (1), die mechanisch zum einen mit ei nem Kraftfahrzeugantriebsaggregat (3) und zum anderen mit ei nem Zusatzantriebsaggregat koppelbar ist,
- - als Kompressoreinheit (1) eine solche verwendet ist, deren Kältemittelfördermenge bei gegebener Drehzahl der zugehörigen Antriebswelle abregelbar ist, und
- - als Zusatzantriebsaggregat ein umschaltbares Motor-/Generator aggregat vorgesehen ist, das im Motorbetrieb als Antrieb für die Kompressoreinheit (1) und im Generatorbetrieb zur Erzeu gung elektrischer Energie aus der mechanischen Energie des Kraftfahrzeugantriebsaggregates (3) dient.
2. Kraftfahrzeugklimaanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Motor-/Generatoraggregat eine umschaltbar zum einen als
Elektromotor und zum anderen als Generator betreibbare elektri
sche Maschine (4), die drehfest mit der Antriebswelle der Kom
pressoreinheit (1) verbunden ist, und einen an die elektrische
Maschine (4) angekoppelten elektrischen Energiespeicher (6) auf
weist.
3. Kraftfahrzeugklimaanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - das Motor-/Generatoraggregat eine umschaltbar zum einen als Elektromotor und zum anderen als Generator betreibbare, mecha nisch mit der Antriebswelle der Kompressoreinheit (1) koppel bare elektrische Maschine (8) und einen an diese über eine Kupplung (10) mechanisch ankoppelbaren Zusatzmotor (9) auf weist.
4. Kraftfahrzeugklimaanlage nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - der Zusatzmotor (9) als ein Verbrennungsmotor ausgeführt ist und
- - die elektrische Maschine (8) auch als Startermotor für den als Verbrennungsmotor ausgeführten Zusatzmotor (9) dient.
5. Kraftfahrzeugklimaanlage nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die vom Zusatzmotor (9) erzeugte Wärme über einen Wasserkreis
lauf abgeführt wird und zu Heizzwecken wenigstens bei abgestell
tem Kraftfahrzeugantriebsaggregat genutzt wird.
6. Kraftfahrzeugklimaanlage nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
die erzeugte elektrische Energie sowohl bei laufendem Kraftfahr
zeugantriebsaggregat als auch bei laufendem Zusatzmotor zu Heiz
zwecken verwendet wird.
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