DE19737182A1 - Verfahren zum Ändern von Daten - Google Patents
Verfahren zum Ändern von DatenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Ändern
von Daten, welche durch ein Programm einer Datenverarbei
tungseinrichtung, und insbesondere eines Steuergeräts zur
Steuerung eines Aggregats, zu verwenden sind.
Aus der DE 195 00 453 A1 ist ein Verfahren zur Optimierung
von Daten und/oder Programmteilen für programmierte Steuer
geräte, insbesondere Motorsteuerungen, bekannt. Die im
Steuergerät gespeicherten Daten werden zur Erfüllung be
stimmter Anforderungen durch das Steuergerät, wie bei
spielsweise minimaler Kraftstoffverbrauch, geringe Abgas
werte unter Berücksichtigung von Komforteigenschaften wie
Laufruhe usw., optimiert.
Allgemein nennt man die Änderung der betreffenden Daten
(Festwerte, Kennlinien, Kennfelder) Applizieren. Das Appli
zieren kann in serielles und paralleles Applizieren unter
gliedert werden. Bei der seriellen Applikation, die hier
betrachtet wird, werden die Daten dem Steuergerät über eine
serielle Schnittstelle zugeführt, während bei der paralle
len Applikation der Datenspeicher durch beispielsweise ein
Dual-Port-RAM (RAM = Schreib-/Lesespeicher) emuliert wird.
Das Steuergerät ist über eine serielle Schnittstelle mit
einem externen Applikationsgerät verbunden, durch das die
Änderungen der zu optimierenden Daten, wie beispielsweise
Kennfelder für Einspritzmenge und Zündwinkel, eingegeben
werden. Das externe Applikationsgerät ist beispielsweise
ein entsprechend programmierter Personal-Computer mit Ta
statur und Bildschirm.
Bei dem bekannten Verfahren werden die zu optimierenden Da
ten vor der Optimierung von einem programmierbaren Fest
wertspeicher (PROM) in einen Schreib/Lese-Speicher (RAM)
des Steuergerätes geladen. Als programmierbarer Festwert
speicher (PROM) wird ein löschbares EPROM in Form eines
FLASH-EPROMS verwendet, welches gelöscht und programmiert
werden kann, ohne daß ein gesondertes Programmiergerät er
forderlich ist. Die serielle Applikation bzw. Änderung der
in dem Festwertspeicher (PROM) abgespeicherten Daten setzt
bei diesem Verfahren allerdings voraus, daß der komplette
applizierbare Datensatz in den verfügbaren Schreib/Lese-Speicher
(RAM) geladen werden kann.
Ist der Schreib/Lese-Speicher, wie allgemein üblich, nicht
ausreichend dimensioniert, ist es erforderlich einen zu
sätzlichen Emulationsspeicher für Applikationszwecke be
reitzustellen, oder man muß auf die Applizierbarkeit eines
Teils der Daten verzichten. Zur Applikation aller in dem
Festwertspeicher abgespeicherten Daten muß die Speichergrö
ße des Schreib/Lese-Speichers mindestens so groß sein wie
Speichergröße des Festwertspeichers.
Bei allen bekannten Verfahren zum seriellen Applizieren muß
vor der Programmausführung festgelegt sein, welche Daten
aus der Gesamtdatenmenge applizierbar sind. Die Größe die
ses ausgewählten Teildatensatzes richtet sich immer nach
dem zur Verfügung stehenden freien RAM-Speicher, und zwar
unabhängig davon, ob dieser zusätzlich für Applikations
zwecke eingebaut wird (d. h. "SERAM" = serielle Applikation
mit zusätzlichem Speicher) oder ob vorhandener Speicher ge
nutzt werden kann (d. h. "SERAP" = serielle Applikation ohne
zusätzlichen Speicher). Paßt der gesamte Datensatz in den
verfügbaren Speicher, so sind bei diesen Verfahren alle Da
ten applizierbar. Reicht der verfügbare Speicher dagegen
nicht aus, dann werden vor der Programmausführung bestimmte
Daten ausgewählt, die während der Programmlaufzeit in den
verfügbaren Speicher ladbar sind, also applizierbar sind.
Keines der bekannten Verfahren erlaubt jedoch bei begrenz
tem verfügbaren Speicher, beliebige Daten während des Pro
grammablaufs zu applizieren bzw. während des Pro
grammablaufs zu entscheiden, welche Daten in den
RAM-Speicher geladen werden.
Somit ist nachteilhafterweise entweder durch die Bereit
stellung eines Emulationsspeichers ein zusätzlicher Hard-
Ware-Aufwand zu betreiben, oder muß die Flexibilität in der
Applikation eingeschränkt werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren mit den Merkmalen des An
spruches 1 bietet den besonderen Vorteil, daß quasi unab
hängig von der Speichergröße des verfügbaren zweiten Spei
chers eine beliebige Menge an Daten, die in dem ersten
Speicher abgespeichert ist, applizierbar bzw. änderbar ist,
ohne daß ein zusätzlicher Emulationsspeicher bereitgestellt
werden muß oder bestimmte Daten für die Applikation ge
sperrt werden müssen. Quasi unabhängig bedeutet, daß ledig
lich die Arbeitsdaten-Speicheradreßtabelle und die größte
zur Applizierung vorgesehene Datenstruktur in dem zweiten
Speicher Platz finden müssen. Die Speichergröße des weiter
verfügbaren zweiten Speichers beschränkt dabei nur die Men
ge der gleichzeitig applizierbaren Daten.
Die Daten sind in beliebigen Datenstrukturen und insbeson
dere auch als Einzeldaten organisierbar. Auf die Daten
strukturen kann schnell über abgespeicherte Zeigeradressen
bzw. Vektoren in Form einer Speicheradreßtabelle zugegrif
fen werden. Da kein zusätzlicher Emulationsspeicher vorzu
sehen ist stellt das erfindungsgemäße Verfahren eine sehr
kostengünstige Lösung dar. Die Optimierung der Daten er
folgt besonders schnell, weil durch eine dynamische Spei
cherverwaltung flexibel auf die Datenstrukturen zugegriffen
wird.
Die der vorliegenden Erfindung zugrundeliegende allgemeine
Idee besteht darin, daß bei einer Datenapplikation nicht
alle der in einem ersten Speicher eines Steuergerätes abge
speicherten und über eine Speicheradreßtabelle adressierba
ren Daten, sondern nur die zu ändernden Daten in den zwei
ten Speicher der Datenverarbeitungseinrichtung zu kopieren
sind.
Vorteilhafte Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Verfah
rens finden sich in den Unteransprüchen.
Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung werden die geänderten
Arbeitsdaten als neue Referenzdaten in den ersten Speicher
zurückgespeichert. Dieses Zurückspeichern ist im allgemei
nen der letzte Schritt einer Optimierungsphase, in der ver
schiedene Änderungen getestet werden.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung erfolgt die
Adressierung durch das Programm über die Referenzdaten-Speicher
adreßtabelle oder die Arbeitsdatenspeicheradreßta
belle indirekt. Dies bietet den Vorteil, daß eine dynami
sche und flexible Speicherverwaltung möglich ist.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung erfolgt das
Kopieren der Referenzdaten-Speicheradreßtabelle und das Ko
pieren der zu ändernden Referenzdaten, nachdem eine Anfor
derung zur Verstellung eingegeben wird. Mit anderen Worten
leitet die Anforderung zur Verstellung eine Änderungsphase
ein.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung wird die An
forderung zur Verstellung durch ein an die Datenverarbei
tungseinrichtung angeschlossenes externes Applikationsgerät
eingegeben.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung sind die Re
ferenzdaten in Datenstrukturen, vorzugsweise als Datensei
ten, organisiert in dem ersten Speicher abgespeichert. Dies
bietet den Vorteil, daß eine Vielzahl von Referenzdaten
funktionell gruppierbar und seitenweise applizierbar und
zurückspeicherbar ist.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist in einem
ersten Speicherbereich des ersten Speichers ein Pro
grammcode des Programms abgespeichert.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung greift das
Programm der bei seiner Ausführung umschaltbar auf die in
einem zweiten Speicherbereich des ersten Speichers gespei
cherten Referenzdaten über die in einem dritten Speicherbe
reich des ersten Speichers gespeicherte Referenzdaten-Speicher
adreßtabelle oder zusätzlich über die in einem er
sten Speicherbereich des zweiten Speichers gespeicherte Ar
beitsdaten-Speicheradreßtabelle auf die in einem zweiten
Speicherbereich des zweiten Speichers gespeicherten Ar
beitsdaten zu. Zweckmäßigerweise erfolgt das Umschalten
über eine Offsetadresse oder einen Offset-Algorithmus. Dann
müssen bestehende Programmteile nur minimal geändert wer
den.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung erfolgt das
Ändern der Arbeitsdaten während der Ausführung des Pro
gramms. Dies hat den Vorteil, daß die Auswirkungen der Än
derungen unmittelbar online erkennbar sind und jederzeit
wieder auf die alten bewährten Referenzdaten zugegriffen
werden kann.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung erfolgt das
Zurückspeichern der geänderten Arbeitsdaten in den ersten
Speicher derart, daß die geänderten Arbeitsdaten in einem
Zwischenspeicher zusammen mit den ungeänderten Referenzda
ten zwischengespeichert werden. Dies ist insbesondere dann
von Vorteil, wenn die Referenzdaten nur seitenweise pro
grammiert werden können. Dann nämlich wird der Zwischen
speicher zweckmäßigerweise entsprechend der Seitengröße
ausgewählt.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist der Zwi
schenspeicher ein vierter Speicherbereich des ersten Spei
chers.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist der er
ste Speicher ein seitenweise oder zellenweise programmier
barer Festwertspeicher und der zweite Speicher ein
Schreib/Lese-Speicher.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Weiterbildung ist der er
ste Speicher ein FLASH-EPROM. Solch ein Flash-EPROM kann
blockweise gelöscht, seitenweise oder zellenweise program
miert und zellenweise ausgelesen werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher er
läutert.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Anordnung zur Applikation von Referenzdaten
eines Steuergerätes für ein Aggregat mit Hilfe
des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Ändern von
Daten;
Fig. 2 die Belegung des ersten und zweiten Speichers der
Datenverarbeitungseinrichtung vor der Durchfüh
rung des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Ändern
von Daten;
Fig. 3 die Belegung des ersten und zweiten Speichers der
Datenverarbeitungseinrichtung nach dem Kopieren
der Referenzdaten-Speicheradreßtabelle in den
zweiten Speicher;
Fig. 4 die Belegung des ersten und zweiten Speichers der
Datenverarbeitungseinrichtung nach dem Kopieren
der zu ändernden Referenzdaten als Arbeitsdaten
in den zweiten Speicher und dem Ändern der Ar
beitsdaten-Speicheradreßtabelle; und
Fig. 5 die Belegung des ersten und zweiten Speichers der
Datenverarbeitungseinrichtung beim Zurückspei
chern der geänderten Arbeitsdaten als Referenzda
ten in den ersten Speicher über einen Zwischen
speicher.
Fig. 1 zeigt eine Anordnung zur Applikation von Referenzda
ten eines Steuergerätes für ein Aggregat mit Hilfe des er
findungsgemäßen Verfahrens zum Ändern von Daten.
In Fig. 1 bezeichnet 1 eine Datenverarbeitungseinrichtung,
die eingangseitig über erste Daten- und Steuerleitungen 2
an ein Applikationsgerät 3 und ausgangsseitig über zweite
Daten- und Steuerleitungen 4 an ein bestimmtes Aggregat 5,
wie beispielsweise einen elektronisch gesteuerten Motor,
angeschlossen ist.
Die Daten- und Steuerleitungen 2 bestehen bei dieser bevor
zugten Ausführungsform aus einem seriellen Datenübertra
gungsbus, wobei das Applikationsgerät 3 über eine serielle
Schnittstelle mit der Datenverarbeitungeinrichtung 1 kommu
niziert.
Die Datenverarbeitungseinrichtung 1 steuert über die Daten- und
Steuerleitungen 4 das Aggregat 5 und erfaßt weiterhin
Zustandsgrößen des Aggregates 5, wie beispielweise Dreh
zahl, Luftdurchlaß und Temperatur des erwähnten Motors.
Die Datenverarbeitungseinrichtung 1 weist eine Rechenein
richtung 6 auf, die über einen internen Bus 7 mit einem er
sten Speicher 8 und mit einem zweiten Speicher 9 verbunden
ist.
Die Recheneinrichtung 6 ist zweckmäßigerweise ein Mikropro
zessor, der über die serielle Schnittstelle und einen in
ternen Bus an das Applikationsgerät 3 angeschlossen ist.
Der erste Speicher 8 ist ein programmierbarer Festwertspei
cher (PROM), in dem Daten und ein Programmcode für ein Pro
gramm zur Steuerung des Aggregates 5 abgespeichert sind.
Bei dem ersten Speicher 8 handelt es sich beispielsweise um
ein FLASH-EPROM. Das FLASH-EPROM ist zweckmäßigerweise
blockweise löschbar und seitenweise bzw. pageweise program
mierbar (obwohl es auch zellenweise programmierbar sein
kann), ohne daß ein gesondertes Programmiergerät wie bei
gewöhnlichen EPROMS erforderlich ist.
Der zweite Speicher 9 ist ein üblicher Schreib-/Lese
speicher, beispielsweise ein Speicher mit wahlfreiem Zu
griff (RAM) oder ein Massenspeicher wie z. B. eine Festplat
te.
Die Recheneinrichtung 6, der erste und zweite Speicher 8, 9
und die serielle Schnittstelle sind zweckmäßigerweise auf
einem Chip integriert, obwohl dies nicht immer möglich ist.
Das Applikationsgerät 3 dient zur Applikation, d. h. der Än
derung, der im Speicher 8 der Datenverarbeitungseinrichtung
1 abgespeicherten Daten, um die Auswirkungen dieser Da
tenänderung auf das Verhalten des Aggregates 5, insbesonde
re auf dessen Zustandsgrößen zu untersuchen. Als Applika
tiongerät kommt jeder übliche entsprechend programmierte
Personal-Computer mit Tastatur und Bildschirm in Frage.
Über die Tastatur werden die zu applizierenden Daten von
einem Bediener eingegeben. Die zu applizierenden Daten kön
nen aber auch von einer automatischen Applikationseinrich
tung generiert und dem Applikationsgerät zugeführt werden.
Bei einer Datenapplikation müssen die in dem ersten Spei
cher 8 abgespeicherten Referenzdaten verändert werden. Die
Referenzdaten können eine erstmalige Grundeinstellung dar
stellen oder auf bisherigen Erfahrungen beruhen. Bei Appli
kation der Referenzdaten wird das Verhalten des Aggregates
5 auf diese Datenänderung untersucht und eine Dateneinstel
lung gesucht, die in Bezug auf die bisherigen Referenzdaten
hinsichtlich bestimmter gestellter Anforderungen an das Ag
gregat 5 zu einem besseren Ergebnis führt. Die Applikation
erfolgt online, d. h. während der Ausführung des in dem er
sten Speicher 8 abgespeicherten Programmcodes. Da die Refe
renzdaten in dem als Festwertspeicher ausgebildeten ersten
Speicher 8 abgespeichert sind, müssen sie vorübergehend in
den als Schreib/Lese-Speicher ausgebildeten zweiten Spei
cher 9 verlagert werden, bevor sie geändert werden können.
Das erfindungsgemäße Verfahren bewirkt nun, daß für Test
zwecke nicht alle Daten aus dem ersten Speicher 8 ausgela
gert werden müssen.
Fig. 2 zeigt die Belegung des ersten und zweiten Speichers
der Datenverarbeitungseinrichtung vor der Durchführung des
erfindungsgemäßen Verfahrens zum Ändern von Daten.
Der erste Speicher 8 ist ein Festwertspeicher, hier ein
FLASH-EPROM, der einen ersten Speicherbereich 8a aufweist,
in dem der Programmcode des Programms zur Steuerung des Ag
gregates 5 abgespeichert ist. In einem zweiten Speicherbe
reich 8b des Festwertspeichers sind Referenzdaten abgelegt,
die in Datenstrukturen A, B, C, D, E organisiert sind. Die
Datenstrukturen A, B, C, D, E sind über die zugehörigen
Adressen , , , , adressierbar. Bei den Daten
strukturen A, B, C, D, E kann es sich jeweils um Einzelda
ten oder um viele Einzeldaten umfassende Datenblöcke han
deln.
Auf diese Datenstrukturen kann indirekt über Vektoren, in
denen die Adressen , , , , abgelegt sind, zuge
griffen werden. Diese Vektoren sind in einer Referenzdaten-Speicher
adreßtabelle in einem dritten Speicherbereich 8c
des ersten Speichers 8 abgelegt. Die auf die Datenstruktu
ren A, B, C, D, E zeigenden Vektoren sind unter den Spei
cheradressen VA, VB, VC, VD, VE des ersten Speichers 8 ab
gelegt. Die Adressen , , , , , die in den Vekto
ren abgelegt sind, sind dabei die Anfangsadressen der in
dem ersten Speicherbereich 8a abgespeicherten Datenstruktu
ren A, B, C, D, E.
Fig. 3 zeigt die Belegung des ersten und zweiten Speichers
der Datenverarbeitungseinrichtung nach dem Kopieren der Re
ferenzdaten-Speicheradreßtabelle in den zweiten Speicher.
Während eines oder mehrerer bestimmter Zeitpunkte der Pro
grammausführung, z. B. während des Rechnerhochlaufs, der Da
tenverarbeitungseinrichtung 1 wird eine vollständige Kopie
der Referenzdaten-Speicheradreßtabelle in dem ersten Be
reich 9a des Schreib-/Lese-Speicher bei den Adressen VA',
VB', VC', VD', VE' angelegt. Der Inhalt der kopierten Refe
renzdaten-Speicheradreßtabelle ändert sich bei diesem Ko
pierschritt nicht. Die kopierte Referenzdaten-Speicher
adreßtabelle wird als Arbeitsdaten-Speicher
adreßtabelle bezeichnet, wobei die Adressen VA',
VB', VC', VD', VE' der kopierten Vektoren jeweils um eine
Differenz bzw. einen Offset ΔV von den Adressen der ur
sprünglichen Vektoren VA, VB, VC, VD, VE abweichen.
Fig. 4 zeigt die Belegung des ersten und zweiten Speichers
der Datenverarbeitungseinrichtung nach dem Kopieren der zu
ändernden Referenzdaten als Arbeitsdaten in den zweiten
Speicher und dem Ändern der Arbeitsdaten-Speicheradreß
tabelle.
Die zu ändernden Referenzdaten C, E aus dem zweiten Spei
cherbereich 8b des ersten Speichers 8 werden in einen zwei
ten Speicherbereich 9b des zweiten Speichers 9 kopiert.
Durch eine an dem Applikationsgerät 3 angebrachte Eingabe
einrichtung werden bestimmte Daten geändert und dem Appli
kationsgerät 3 zugeführt. Das Applikationsgerät 3 gibt über
die Daten- und Steuerleitungen 2 eine Verstellanforderung
für die entsprechenden Daten oder betroffenen Datenblöcke
an die Datenverarbeitungseinrichtung 1 ab.
In dem in Fig. 4 gezeigten Beispiel werden Daten, die die
Datenstrukturen C, E betreffen, geändert. Das Applikations
gerät 3 gibt also jeweils eine Verstellanforderung für die
Datenstruktur C und die Datenstruktur E an Datenverarbei
tungseinrichtung 1 ab. Die Recheneinrichtung 6 der Daten
verarbeitungseinrichtung 1 kopiert über den internen Bus 7
nur die an den Adressen , im zweiten Speicherbereich
8b des ersten Speichers 8 befindlichen, Referenzdaten ent
haltenden Datenstrukturen C, E auf die Adressen ', ' im
zweiten Speicherbereich 9b des zweiten Speichers 9. Die an
den Adressen ', ' befindlichen kopierten Datenstruktu
ren C', E' enthalten zu verändernde Arbeitsdaten, die nach
dem Kopieren zunächst mit den Referenzdaten der Datenstruk
turen C, E übereinstimmen.
Die in dem ersten Speicherbereich 9a des zweiten Speichers
9 an den Adressen VC' und VE' abgelegten Vektoren, die zu
nächst auf die Datenstrukturen C, E zeigen, für die eine
Verstellanforderung vorliegt, werden auf die kopierten Da
tenstrukturen C', E' umgelenkt, d. h. die in den Vektoren
der Arbeitsdaten-Speicheradreßtabelle abgespeicherten Zei
geradressen , werden durch die Zeigeradressen ', '
ersetzt.
Nach dem Kopieren der die zu verändernden Referenzdaten
enthaltenden Datenstrukturen C, E von dem ersten Speicher 8
in den zweiten Speicher 9 als Arbeitsdaten enthaltende Da
tenstrukturen C', E' gibt die Datenverarbeitungseinrichtung
1 über die Daten- und Steuerleitungen 2 ein Rückmeldesignal
an das Applikationsgerät 3 ab und informiert es darüber,
daß die Datenstrukturen, welche die zu applizierenden Daten
enthalten, in den zweiten Speicher 9 kopiert sind. Das Ap
plikationsgerät 3 verändert die in den Datenstrukturen
C', E' im zweiten Speicherbereich 9b des zweiten Speichers 9
befindlichen Arbeitsdaten entsprechend den im Applikation
gerät 3 eingegebenen Applikationsdaten.
Es werden dabei nur die von der Applikation betroffenen Da
tenstrukturen C, E von dem ersten Speicher 8 in den zweiten
Speicher 9 kopiert und dort mit den Applikationsdaten über
schrieben. Die nicht von einer Veränderung betroffenen Da
tenstrukturen A, B, D werden nicht kopiert und bleiben un
verändert in dem zweiten Bereich 8b des ersten Speichers 8
abgespeichert.
Daher begrenzt die Speichergröße des zweiten Speichers 9
nur die Menge der gleichzeitig applizierbaren Datenstruktu
ren. Dies wird dadurch ermöglicht, daß bei diesem Verfahren
nicht alle Datenstrukturen von dem ersten Speicher 8 in den
zweiten Speicher 9 kopiert werden, sondern nur die wirklich
durch die Datenänderungen betroffenen Datenstrukturen. Ein
zweiter Speicher 9 mit einer geringeren Speichergröße als
der erste Speicher 8 gestattet dennoch die Applikation al
ler in dem ersten Speicher 8 abgespeicherten Datenstruktu
ren, ohne daß ein zusätzlicher Emulationspeicher für die
Datenapplikation bereitgestellt werden muß.
Fig. 5 zeigt die Belegung des ersten und zweiten Speichers
der Datenverarbeitungseinrichtung beim Zurückspeichern der
geänderten Arbeitsdaten als Referenzdaten in den ersten
Speicher über einen Zwischenspeicher.
Das Zurückspeichern der in einer Applikationssitzung durch
Änderung der Arbeitsdaten betroffenen Datenstukturen C', E'
erfolgt über einen Zwischenspeicher 8d in Form neuer Refe
renzdaten in den zweiten Speicherbereich 8b des ersten
Speichers 8. Der Zwischenspeicher 8d ist vorzugsweise ein
Speicherbereich des ersten Speichers 8, zweckmäßigerweise
eine Seite des FLASH-EPROMs.
Das Zurückspeichern der applizierten Arbeitsdaten von dem
zweiten Speicherbereich 9b des zweiten Speichers 9 in den
zweiten Speicherbereich 8b des ersten Speichers 8 kann al
lerdings auch direkt ohne Zwischenspeicher erfolgen.
Durch das Zurückspeichern werden die bisherigen Referenzda
ten durch die während der Applikationssitzung gefundenen
und ein gewünschtes Verhalten des Aggregates 5 hervorrufen
den Applikationsdaten ersetzt. Diese Referenzdaten können
durch Applikation beliebig oft erneuert werden.
Die Applikation der Referenzdaten kann erfolgen, während
der Programmcode im ersten Speicherbereich 8a des ersten
Speichers 8 ausgeführt und das Aggregat 5 über die Daten- und
Steuerleitungen 4 durch den Programmcode angesteuert
wird.
Dabei greift der Programmcode durch die Eingabe umschaltbar
auf die im zweiten Speicherbereich 8b des ersten Speichers
8 abgespeicherten und die Referenzdaten enthaltenden Daten
strukturen oder auf die im zweiten Speicherbereich 9b des
zweiten Speichers 9 abgespeicherten und die Arbeitsdaten
enthaltenden Datenstrukturen zu. Die Umschaltung zwischen
Referenz- und Arbeitsdaten ist von außen steuerbar und er
folgt über eine Speicheradreßbasisadresse SBA.
Greift die Programmcodesoftware bei der Abarbeitung bei
spielsweise auf Daten zu, die in der Datenstruktur C ent
halten sind, nimmt sie diejenige Zeigeradresse, welche in
dem Vektor mit der Adresse VC + SBA abgelegt ist, wobei VC
die in der Speicheradreßstabelle enthaltene Vektoradresse
für die Datenstruktur C und SBA die Speicheradreßbasi
sadresse ist.
Bei gewünschtem Zugriff auf die Referenzdaten wird die
Speicheradreßbasisadresse SBA auf Null und beim gewünschten
Zugriff auf die Arbeitsdaten wird die Speicheradreßbasi
sadresse SBA auf den Offset ΔV eingestellt.
Somit greift der Programmcode bei Verwendung von Referenz
daten auf den in der Referenzdaten-Speicheradreßtabelle bei
der Adresse VC abgelegten Vektor mit der Zeigeradresse
zu, welche auf die die Referenzdaten enthaltende Daten
struktur C im zweiten Speicherbereich 8b des ersten Spei
chers 8 zeigt.
Bei Verwendung von Arbeitsdaten greift der Programmcode auf
den in der Arbeitsdaten-Speicheradreßtabelle bei der Adres
se VC' = VC + ΔV abgelegten Vektor mit der Zeigeradresse
' zu, welche auf die die Arbeitsdaten enthaltende Daten
struktur C' im zweiten Speicherbereich 9b des zweiten Spei
chers 9 zeigt.
Die Applikation der Daten kann daher während der Abarbei
tung des Programmcodes erfolgen, wobei der Programmcode von
außen durch den Applikateur steuerbar auf die Arbeits- oder
Referenzdaten zugreifen kann. Diese dynamische Speicherver
waltung über indirekte Adressierung ermöglicht einen
schnellen und flexiblen Zugriff auf die Daten.
Obwohl die vorliegende Erfindung anhand eines bevorzugten
Ausführungsbeispiels vorstehend beschrieben wurde, ist sie
darauf nicht beschränkt, sondern auf vielfältige Weise mo
difizierbar.
Insbesondere ist das erfindungsgemäße Verfahren nicht nur
für einen Festwertspeicher (PROM), sondern für beliebige
Speicher anwendbar.
Auch ist die Umschaltung der Programmcodesoftware von dem
ersten auf den zweiten Speicher nicht nur durch einen
Offset realisierbar, sondern durch beliebige Algorithmen.
Liegt beispielsweise eine Datenverarbeitungseinrichtung
vor, die nicht linear adressierbar ist, sondern in irgend
einer anderen algorithischen Form, so ist der Offset-Algo
rithmus eben dieser Form anzupassen, um variabel und
ohne großen Aufwand auf den ersten und zweiten Speicher zu
greifen zu können.
Auch bedarf es nicht der speziellen, oben beschriebenen In
teraktion zwischen dem Tester (Applikationsgerät) und dem
Steuergerät. Der Ablauf der Kommunikation richtet sich in
erster Linie nach dem verwendeten Übertragungsprotokoll,
was sich aber auf das in der Erfindung beschriebene Verfah
ren nicht auswirkt.
So gibt es beispielsweise Protokolle, welche ganz auf die
Sicherheit eines Rückmeldesignals verzichten. Außerdem ist
es denkbar, daß alle Aktionen, die Fig. 4 schematisch dar
stellt, durch eine einzige Anweisung des Testers angestoßen
werden. Zudem braucht der Tester in der Regel gar nicht
über die intern im Steuergerät ablaufenden Aktionen, bei
spielsweise die Adressierungsänderungen und Kopiervorgänge,
informiert zu werden. Er muß lediglich wissen, ob die Ver
stellung (Datenänderung) erfolgreich durchgeführt wurde
oder nicht. Damit bleibt die Schnittstelle zum Tester unab
hängig vom im Steuergerät verwendeten Applikationsverfah
ren.
1
Datenverarbeitungseinrichtung
2
Daten- und Steuerleitungen
3
Applikationsgerät
4
Daten- und Steuerleitungen
5
Aggregat
6
Recheneinrichtung
7
interner Bus
8
erster Speicher
8
a-
8
d erster-vierter Bereich von
8
9
zweiter Speicher
9
a,
9
b erster, zweiter Bereich von
9
Claims (13)
1. Verfahren zum Ändern von Daten, welche durch ein Pro
gramm einer Datenverarbeitungseinrichtung (1), insbesondere
eines Steuergeräts zur Steuerung eines Aggregats (5), zu
verwenden sind, wobei
die Daten als Referenzdaten (A, B, C, D, E) in einem ersten Speicher (8) gespeichert sind; und
die Speicheradressen der Referenzdaten (A, B, C, D, E) im ersten Speicher (8) in einer Referenzdaten-Speicheradreß tabelle in dem ersten Speicher (8) zur Adressierung durch das Programm gespeichert sind;
mit den Schritten:
die Daten als Referenzdaten (A, B, C, D, E) in einem ersten Speicher (8) gespeichert sind; und
die Speicheradressen der Referenzdaten (A, B, C, D, E) im ersten Speicher (8) in einer Referenzdaten-Speicheradreß tabelle in dem ersten Speicher (8) zur Adressierung durch das Programm gespeichert sind;
mit den Schritten:
- (a) Kopieren der Referenzdaten-Speicheradreßtabelle als Arbeitsdaten-Speicheradreßtabelle in einen zweiten Speicher (9) zur Adressierung durch das Programm;
- (b) Kopieren der zu ändernden Referenzdaten (C, E) als zu ändernde Arbeitsdaten in den zweiten Speicher (9);
- (c) Ändern der Arbeitsdaten-Speicheradreßtabelle, so daß die Speicheradressen der zu ändernden Arbeitsdaten im zwei ten Speicher (9) an die Stelle der Speicheradressen der zu ändernden Referenzdaten im ersten Speicher (8) treten; und
- (d) Ändern der Arbeitsdaten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die geänderten Arbeitsdaten (C', E') als neue Referenzdaten
in den ersten Speicher (8) zurückgespeichert werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Adressierung durch das Programm über die Refe
renzdaten-Speicheradreßtabelle oder die Arbeitsdatenspei
cheradreßtabelle indirekt erfolgt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Kopieren der Referenzdaten-Speicher
adreßtabelle und das Kopieren der zu ändernden Re
ferenzdaten (C, E) erfolgt, nachdem eine Anforderung zur
Verstellung eingegeben wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
die Anforderung zur Verstellung durch ein an die Datenver
arbeitungseinrichtung (1) angeschlossenes externes Applika
tionsgerät (3) eingegeben wird.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß die Referenzdaten (A, B, C, D, E)
in Datenstrukturen, vorzugsweise als Datenseiten, organi
siert in dem ersten Speicher (8) abgespeichert sind.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß in einem ersten Speicherbereich
(8a) des ersten Speichers (8) ein Programmcode des Pro
gramms abgespeichert ist.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
das Programm der bei seiner Ausführung umschaltbar auf die
in einem zweiten Speicherbereich (8b) des ersten Speichers
(8) gespeicherten Referenzdaten (A, B, C, D, E) über die in
einem dritten Speicherbereich (8c) des ersten Speichers (8)
gespeicherte Referenzdaten-Speicheradreßtabelle oder zu
sätzlich über die in einem ersten Speicherbereich (9a) des
zweiten Speichers (9) gespeicherte Arbeitsdaten-Speicher
adreßtabelle auf die in einem zweiten Speicherbereich (9b)
des zweiten Speichers (9) gespeicherten Arbeitsdaten zu
greift.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß das Ändern der Arbeitsdaten wäh
rend der Ausführung des Programms erfolgt.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche 2
bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Zurückspeichern der
geänderten Arbeitsdaten (C', E') in den ersten Speicher (8)
derart erfolgt, daß die geänderten Arbeitsdaten (C', E') in
einem Zwischenspeicher zusammen mit den ungeänderten Refe
renzdaten (A, B, D) zwischengespeichert werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Zwischenspeicher ein vierter Speicherbereich (8d)
des ersten Speichers (8) ist.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, da
durch gekennzeichnet, daß der erste Speicher (8) ein sei
tenweise oder zellenweise programmierbarer Festwertspeicher
(PROM) und der zweite Speicher (9) ein Schreib/Lese-Speicher
(RAM) ist.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Speicher (8) ein FLASH-EPROM ist.
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