DE19736605A1 - Verfahren zum Bedrucken eines Gegenstandes, ein bedruckter Gegenstand und ein Satz solcher bedruckten Gegenstände - Google Patents
Verfahren zum Bedrucken eines Gegenstandes, ein bedruckter Gegenstand und ein Satz solcher bedruckten GegenständeInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Bedrucken eines Gegen
standes, einen bedruckten Gegenstand und einen Satz solcher bedruckten
Gegenstände.
Das Bedrucken von Bodenbelägen erfolgt bislang mittels des Tiefdruckverfahrens
im Sonderfarbraum. Dies ist z. B. aus der DE 43 17 984 A1 bekannt. Unter
Sonderfarben (auch tertiäre oder quartiäre Farben genannt) werden generell
Mischungen aus Primärfarben, Sekundärfarben, Schwarz und Weiß, also z. B.
Beige, Braun, Violett, etc. verstanden. Da es häufig gewünscht ist, daß das
Dessin dem Aussehen bestimmter natürlicher Produkte (Marmor, Granit, etc.)
entspricht, wird zunächst in aller Regel der gewünschte natürliche Stoff re
produziert (beispielsweise durch Reproduktionsfotografie). Auf der Grundlage
dieser Druckvorlage werden anschließend - meist in Absprache mit dem Tief
druckgraveur - Farbauszüge im Sonderfarbraum in Form von Halbtonopalen
erstellt. Unter einem Farbauszug sollen im vorliegenden Zusammenhang sowohl
Halbtonopale als auch Datensätze zur Verwendung in der elektronischen Bildver
arbeitung verstanden werden.
Das Erstellen der Farbauszüge im Sonderfarbraum erfordert große Erfahrung.
Dazu kommt, daß bei der Proof-Abstimmung alle drei oder vier Farbauszüge zu
verändern sind, da eine gewünschte Ergebnisveränderung in aller Regel nicht
durch Veränderung nur eines Farbauszuges erzielbar ist. Im übrigen sind, um
spätere Neudrucke zu ermöglichen, eine große Anzahl von Daten zu speichern.
Als weiteres Problem kommt hinzu, daß gerade im Bereich der Fußbodenbeläge
häufig gewünscht ist, von einem Dessin mehrere unterschiedliche Farbgebungen
im Sinne einer Farbreihe zu erhalten, die idealerweise noch untereinander kom
binierbar sind. Bei diesen Anforderungen potenzieren sich natürlich die eingangs
genannten Probleme bei der Farbauszugerstellung. Denn jeder Farbauszug im
Sonderfarbraum wird nach den optischen Farbeindrücken ausgewählt und
solange bearbeitet bis eine möglichst große Annäherung an den Entwurf vorhan
den ist. Die Sonderfarben müssen dabei austauschbar sein zu den jeweiligen
Farbauszügen (Farbreihenerstellung), und eine betriebsbedingte und materialbe
dingte Passerdifferenz muß möglich sein (z. B. wandert eine 400 cm breite
Warenbahn in der Maschine unkontrolliert längs und seitlich aufgrund von
Materialverzug, Dickendifferenzen). Durch die empirisch ausgezogenen Sonder
farben ergeben sich beim Übereinanderdruck in der Fläche häufig nicht vorher
sehbare Überlagerungen, welche zu Bilderungen in der Fläche führen.
Als weiteres fertigungstechnisches Problem ergibt sich, daß bei jeder Farbstel
lung in der Regel alle Einzelfarben der jeweiligen Druckwerke gewechselt werden
müssen. Hierbei entsteht bei einer Warenbreite von 400 cm pro Farbwerk minde
stens fünfzig Kilogramm Restfarbe, die zur Weiterverarbeitung abgefüllt und
gelagert werden muß. Dies bedingt einen höheren Herstellungspreis des Druck
gegenstandes, insbesondere eines bedruckten Fußbodenbelages.
Es ist weiterhin aus der DE 195 23 188 A1 ein Verfahren zum Bedrucken eines
Gegenstandes gemäß Farbauszügen eines Drei- oder Vierfarbsatzes von einer
Druckvorlage bekannt, mit den Schritten:
- - Reduzieren der Unbuntanteile der Farbauszüge des Farbsatzes unter Erzeugung eines Unbuntauszuges und entsprechend veränderter Far bauszüge,
- - Bedrucken des Bedruckgegenstandes auf der Grundlage der veränderten Farbauszüge,
- - Bedrucken des Bedruckgegenstandes mit einer Sonderfarbe auf der Grund lage des Unbuntauszuges.
Dieses Verfahren hat jedoch den Nachteil, daß für die Erzeugung einer Vielzahl
von Farbkombinationen eines gleichen Musters, eine entsprechende Vielzahl von
Sonderfarben eingesetzt werden muß, deren Farbreste wiederum eine Lagerung
oder eine Farbaufbereitung benötigen, wodurch die Herstellungskosten erhöht
werden.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung ein Verfahren zum Bedrucken
eines Gegenstandes, einen bedruckten Gegenstand und einen Satz solcher
bedruckten Gegenstände bereitzustellen, welche eine kostengünstige Herstellung
ermöglichen, insbesondere eine einfache farbliche Ausgestaltung eines gleichen
Musters erlauben.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren zum Bedrucken eines
Gegenstandes gemäß Anspruch 1, einen bedruckten Gegenstand gemäß An
spruch 16 sowie einen Satz solcher bedruckten Gegenstände nach Anspruch 18
gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sind Gegenstand der
Unteransprüche.
Erfindungsgemäß ist ein Verfahren zum Bedrucken eines Gegenstandes bereit
gestellt, mit den folgenden Schritten:
- - Erstellen von Farbauszügen eines Drei- oder Vierfarbsatzes ausge hend von einer Druckvorlage;
- - Verändern der Farbzuordnung, wobei veränderte Farben zu Grundfarben der erstellten Farbauszüge in Abweichung von dem Drei- oder Vierfarbsatzes zugeordnet werden; und
- - Bedrucken des Gegenstandes bzw. Bedruckgegenstandes auf der Grundlage der Farbauszüge mit der veränderten Farbzuordnung.
Durch die Veränderung bzw. Variation der Farbzuordnung kann unter Beibehal
tung der gleichen Druckwerke bzw. Druckplatten und ohne notwendigerweise
Sonderfarben mischen zu müssen, eine Farbvariation des gleichen Druckmusters
erreicht werden, wodurch ein gleiches Muster ohne großen Aufwand in ver
schiedenen Farben ausgestaltet werden kann. Weiterhin ist für spätere Neudruc
ke eine verhältnismäßig wenig Speicheraufwand erfordernde Ablage der ent
sprechenden Druckdaten möglich.
Da grundsätzlich mit den gleichen Grundfarben gearbeitet werden kann und
diese lediglich in ihrer Zuordnung zu den erstellten Farbauszügen verändert
werden können, ist es generell möglich, durch geeignete Proof-Verfahren (z. B.
mittels eines hochauflösenden Tintenstrahldruckers), gravurfertige Datensätze
zur Zylindergravur auch ohne größere Kenntnis von den technischen Randbedin
gungen des Tiefdrucks zu erstellen. Es hat sich weiterhin gezeigt, daß insbeson
dere durch Veränderung der Farbzuordnung in Abweichung von den üblichen
Farbzuordnungen, auf deren Grundlage die Farbauszüge erstellt werden, beliebi
ge Farbreihen auf der Grundlage des gleichen Dessins erstellt werden können,
die zueinander passen.
Gemäß der Erfindung, wird zunächst von dem Muster bzw. der Druckvorlage,
insbesondere der Reproaufnahme, ein Drei- oder Vierfarbsatz erstellt, welcher
vorzugsweise die Farbauszüge der Grundfarben Magenta, Cyan und Gelb auf
weist. Dies hat insbesondere den Vorzug, daß auf der Grundlage standardisierter
Farbräume (z. B. CIELAB) insbesondere bei Anwendung der Digitaltechnik das
Farbmanagement erheblich vereinfacht ist.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, umfaßt
der Schritt des Veränderns der Farbzuordnung das Auswählen der geänderten
Farben für die veränderte Farbzuordnung aus den Primärfarben, Sekundärfarben
und/oder einer oder mehreren Sonderfarben.
Falls die geänderte Farbe bzw. geänderten Farben aus dem Primär- und/oder
Sekundärfarben gewählt wird bzw. werden, entfällt eine Lagerung der Rest
farben vollständig, da diese Farben standardisiert sind und somit für andere
Farbwerke bzw. für weitere Druckaufträge ohne weiteres verwendet werden
können. Die Auswahl der geänderten Farbe aus den Sonderfarben ermöglicht
eine breitere Farbpalette, wobei durch Auswählen einer einzelnen Sonderfarbe
und Zuordnen dieser Sonderfarbe jeweils zu verschiedenen Grundfarben für
jeweils verschiedene farblich ausgestaltete Gegenstände bzw. Bedruckgegen
stände eine erhöhte Vielzahl von farblichen Ausgestaltungen ermöglicht. Es ist
somit möglich, mit einem geringen Aufwand (bereitstellen z. B. nur einer Sonder
farbe) eine Erhöhung der möglichen Farbgebungen eines gleichen Musters zu
erzielen.
Bevorzugt, wird der Schritt des Veränderns der Farbzuordnung durch Vertau
schen und/oder Ändern einer oder mehrerer Farbwerke durchgeführt. Hierbei
kommt es insbesondere nicht auf die Reihenfolge der aufzutragenden Farben an.
Da somit ein Farbwerk vorteilhaft lediglich mit einer Farbe beaufschlagt werden
muß, können Reinigungsmaßnahmen des Farbwerks verhindert werden.
Weiterhin bevorzugt, wird der Schritt des Veränderns der Farbzuordnung durch
Vertauschen eines oder mehrerer Druckwerke durchgeführt.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform weist der Schritt des
Erstellens von Farbauszügen, folgenden Schritt auf: Reduzieren der Unbunt
anteile der Farbauszüge des Farbsatzes unter Erzeugung eines Unbuntauszuges
und entsprechender veränderter Farbauszüge.
Für das Reduzieren der Unbuntanteile der Farbauszüge des Dreifarbsatzes unter
Erzeugung eines Unbuntauszuges kann auf bekannte Verfahren zurückgegriffen
werden. Zum Beispiel ist es aus dem Offset-Druck bekannt, die Buntfarben in
den dreifarbigen Tiefen zu reduzieren (Unterfarbenreduzierung), um zu einer
Farbersparnis und damit einem schnelleren Maschinenlauf zu kommen. Bevorzugt
wird bei der Erfindung die sog. programmierte Color-Reduktion bzw. Farbrück
nahme (PCR) angewandt, bei welcher die neutralen Komponenten in den Far
bauszügen durch einen Schwarzauszug ersetzt werden. Mit anderen Worten
werden alle Grauwerte vom Licht bis zur Tiefe nicht durch Komplementärfarben
addition, sondern ausschließlich mit der Druckfarbe Schwarz aufgebaut.
Bevorzugt, weist der Schritt des Veränderns der Farbzuordnung weiterhin den
Schritt auf: Ändern der Unbuntfarbzuordnung für den Unbuntauszug durch
Zuordnen einer von Schwarz verschiedene bzw. unterschiedlichen Farbe, bevor
zugt einer Primärfarbe, einer Sekundärfarbe und/oder Sonderfarbe, zu den
erzeugten Unbuntauszug.
Durch Verändern auch der dem Unbuntauszug zugeordneten Farbe kann eine
weitere Erhöhung der Anzahl von möglichen Farbausgestaltungen bei einer
festen Anzahl von zu benutzenden Farben erreicht werden.
Weiterhin bevorzugt, stellt der Unbuntauszug die Summe der Differenzen der
ursprünglichen und der veränderten Farbauszüge des Dreifarbsatzes dar. Dies
wird beispielsweise mit der programmierten Farbrücknahme (PCR, s. o.) realisiert.
Dies ist z. B. aus Klischograph 1982, Seiten 22 bis 23 bekannt.
Es hat sich weiterhin gezeigt, daß die besten Ergebnisse erzielt werden, wenn
die ursprünglichen Farbauszüge zur Erzeugung des Unbuntauszuges so verändert
werden, daß sich eine maximal mögliche Flächendeckungsreduzierung einstellt.
Weiterhin bevorzugt, wird der Unbuntauszug unter Erzeugung eines Skelett
schwarzauszuges abgeschwächt, wobei der Gegenstand auf der Grundlage des
Skelettschwarzauszuges bevorzugt mit Schwarz bedruckt wird. Das Skelett
schwarz bringt die "Zeichnung" und erzeugt somit vorteilhaft den Eindruck einer
größeren "Tiefe".
Vorzugsweise wird der Skelettschwarzauszug gegenüber dem Unbuntauszug um
50 bis 90 Prozent abgeschwächt, so daß der Bedruckgegenstand mit 50 Prozent
bis 10 Prozent des tiefsten Schwarzes bedruckt wird. Besonders bevorzugt ist
eine Abschwächung des Unbuntauszuges um 70 bis 85 Prozent, so daß der
Bedruckgegenstand mit 30 bis 15 Prozent des tiefsten Schwarzes bedruckt wird.
Es hat sich weiterhin gezeigt, daß der Gesamteindruck noch weiter verbessert
werden kann, wenn der Skelettschwarzauszug geschärft wird. Unter Schärfen
soll in diesem Zusammenhang das Ausblenden der vorhandenen Grauwerte
verstanden werden. Idealerweise wird der Skelettschwarzauszug maximal
geschärft, so daß dieser Auszug nur Schwarz- und Weißanteile aufweist.
Schließlich hat sich gezeigt, daß zur Anpassung der Grundfarben (der drei Farben
des Dreifarbsatzes) an die tatsächlichen Druckverhältnisse die Sättigung der
veränderten Farbauszüge für den jeweiligen Druckvorgang abgestimmt wird.
Hierdurch kann eine ideale Fixierung des Mitteltons in bezug auf Tiefe und Licht
erreicht werden.
Zur Reduktion von Passerproblemen (Farbverschiebungen) werden die veränder
ten Farbauszüge mit Vorteil entschärft.
Gemäß der Erfindung ist weiterhin ein Gegenstand, insbesondere Fußbodenbe
lag, bereitgestellt, der entsprechend einem erstellten Farbauszug eines Drei- oder
Vierfarbsatzes von einer Druckvorlage bedruckt ist, wobei der Gegenstand
veränderte Farben gemäß einer veränderten Farbzuordnung der Grundfarben zu
den erstellten Farbauszügen in Abweichung von dem Drei- oder Vierfarbsatz
aufweist. Bei der Herstellung des erfindungsgemäßen Gegenstandes, insbeson
dere des Fußbodenbelages, kommt bevorzugt das erfindungsgemäße Verfahren
zur Anwendung.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform, sind die einzelnen veränderten
Farben für die veränderte Farbzuordnung Primärfarben, Sekundärfarben und/oder
Sonderfarben, wobei der Gegenstand bevorzugt auch eine von Schwarz unter
schiedliche Farbe entsprechend einem erstellten Unbuntauszug aufweist.
Gemäß der Erfindung ist weiterhin ein Satz von bedruckten Gegenständen,
insbesondere Fußbodenbelägen bereitgestellt, wobei die einzelnen Gegenstände
erfindungsgemäß ausgebildet, aufgrund einer gleichen Druckvorlage bedruckt
sind und eine jeweils unterschiedliche veränderte Farbzuordnung aufweisen.
Die Erfindung wird nun anhand einiger bevorzugter Ausführungsformen beispiels
weise beschrieben werden.
Ausgegangen wird z. B. von einem digitalen Dreifarbsatz C1M1Y1 von einer Druck
vorlage, welche im Rahmen eines Standard-Farbraumes definiert ist. Dieser
digitale Dreifarbsatz, bestehend aus jeweils einem Auszug für Cyan, Magenta
und Gelb, kann auf die verschiedensten Arten erhalten werden. Zum einen kann
der Dreifarbsatz erhalten werden durch eine digitale Aufnahme eines künst
lerischen Entwurfes oder einer natürlichen Vorlage (z. B. einer Marmorplatte).
Mittels elektronischer Bildverarbeitung können an dieser digitalen Aufnahme die
verschiedensten Manipulationen wie Positionieren, Retuschieren, Rapporter
stellung, etc. vorgenommen werden. Anschließend können die so manipulierten
Daten in einen beliebigen standardisierten Farbraum unter Erhalt der Farbauszüge
C1M1Y1 konvertiert werden. Alternativ kann ein Design auch ohne Reproduktion
digital direkt am Computer erzeugt und schließlich in einen standardisierten
Farbraum konvertiert werden.
Nachdem der Farbauszug C1M1Y1 erstellt worden ist, wird die Farbzuordnung
verändert. Es werden somit geänderte Farben C1i, M1i und Y1i den für den Farb
raum C1M1Y1 standardisierten Farben C1, M1 und Y1 zugeordnet, wobei die Zahl
i eine der verschiedenen Farbzuordnung entsprechende Nummer (Farbzuord
nungsnummer) darstellt. Hierbei kann man sich z. B. lediglich der Primärfarben
Gelb (Y), Magenta (M), Cyan (C) und zusätzlich Schwarz (K) bedienen. Die
entsprechenden möglichen Farbzusammenstellungen ergeben sich aus der
folgenden Tabelle:
Somit ergibt sich bei Benutzung von vier Farben für die Farbzuordnungsver
änderung eines Dreifarbsatzes die Anzahl der verschiedenen Farbzuordnungen
aus der folgenden Formel:
wobei eine Möglichkeit der Variation von 4 Elementen der Ordnung 3 abgezogen
werden muß, da die Variation von 4 Elementen der Ordnung 3 auch die "korrek
te Zuweisung", d. h. die Zuweisung der Grundfarben entsprechend dem Dreifarb
satz enthält (also C1 = C, M1 = M und Y1 = Y).
Gemäß einer zweiten Ausführungsform der Erfindung, können zusätzlich oder
alternativ zu den vorangehenden Farbzuordnungen auch weitere Farbzuordnun
gen erzielt werden durch Benutzung von einer oder mehreren Sekundärfarben,
d. h. von Grün (G), Blau (B) und Rot (R). Wenn man alle drei Sekundärfarben
einsetzt, sind somit potentiell
Möglichkeiten der verschiedenen veränderten Farbzuordnung gegeben.
Gemäß einer dritten Ausführungsform können eine oder mehrere Sonderfarben
zusätzlich oder alternativ zu den vorangehenden Farben verwendet werden.
Generell hat man, ausgehend von einem Dreifarbsatz mit n Farben
Möglichkeiten der verschiedenen veränderten Farbzuordnung.
Gemäß einer vierten Ausführungsform, wird von einem digitalen Vierfarbsatz
C1M1Y1K von einer Druckvorlage ausgegangen, welche im Rahmen eines Stan
dard-Farbraumes definiert ist (z. B. CIELAB). Dieser digitale Vierfarbsatz, beste
hend aus jeweils einem Auszug für Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz, kann wie
der Dreifarbsatz auf die verschiedensten Arten erhalten werden. Die erhaltenen
und wie oben beschrieben manipulierten Daten werden in den CIELAB-Farbraum
unter Erhalt der Farbauszüge C1M1Y1K konvertiert. Alternativ kann ein ohne Re
produktion digital direkt am Computer erzeugtes Bild bzw. Muster bzw. Design
in den CIELAB-Farbraum konvertiert werden.
Anschließend wird die Farbzuordnung geändert, und zwar entweder unter
Verwendung lediglich von den drei Primärfarben Gelb (Y), Magenta (M), Cyan (C)
und zusätzlich von Schwarz (K) oder unter Hinzunahme von oder durch Aus
tausch mit einer oder mehreren Sekundärfarben und/oder Sonderfarben.
Generell hat man, ausgehend von einem Vierfarbsatz mit n Farben
Möglichkeiten der verschiedenen veränderten Farbzuordnung. Dies entspricht
z. B. bei Verwendung von 7 Farben und 4 Druckwerken (entsprechend dem
Vierfarbsatz) 840 bzw. 839 Farbmöglichkeiten, je nachdem ob die zur Erstellung
des Vierfarbsatzes verwendeten Farben alle unter den 7 Farben befindlich sind
oder nicht.
Gemäß einer fünften Ausführungsform wird vor der veränderten Farbzuordnung
ein Algorithmus zur polychromatischen Farbrücknahme (PCR) angewandt, bei
welchem die Unbuntanteile der einzelnen Farbauszüge, ggf. auch nur eines
Farbauszuges, falls die anderen Farbauszüge keine Unbuntanteile enthalten)
"extrahiert" und in einem Unbuntauszug K2 zusammengefaßt werden. Der
Unbuntauszug K2 stellt somit die Summe der Differenzen der ursprünglichen
Farbauszüge C1M1Y1 und der veränderten Farbauszüge C2M2Y2 dar.
Im folgenden wird der Unbuntauszug K2 unter Erzeugung eines Skelettschwarz
auszuges K1 abgeschwächt. Schließlich werden die Farbauszüge C2M2Y2 stark
entschärft, und der Unbuntauszug K2 und der Skelettschwarzauszug K1 werden
geschärft.
Im Anschluß an die Erzeugung des Skelettschwarzauszuges K1 wird die ver
änderte Farbzuordnung in Abweichung von der Standardzuordnung durchgeführt.
Hierbei wird den verschiedenen Farbkomponenten C2, M2, Y2 des reduzierten
Farbauszuges C2M2Y2K2 veränderte Farben C2k, M2k und Y2k zugewiesen, wobei
C2k≠C, M2k ≠ M und Y2k≠Y für k=1, 2,. . . . Für K1 wird hingegen ein Skelett
schwarz verwendet und für den Unbuntauszug K2 ein "normales" Schwarz.
Anschließend erfolgt die Proof-Abstimmung mittels einer geeigneten Proof-Ma
schine, z. B. einem Tintenstrahldrucker (IRIS). Der Proof erfolgt für die Auszüge
C2M2Y2 mit der veränderten Farbzuordnung C2kM2kY2k, während für K1 und K2 die
entsprechende Art von Schwarz verwendet wird.
Die so erhaltenen Datensätze können in definierten Formaten (z. B. TIFF) abge
speichert werden und anschließend als Grundlage für die verschiedensten
Druckverfahren wie Tiefdruck, Offset-Druck, aber auch zur Direktbebilderung
(Digital Printing) verwendet werden.
Zur Erstellung von Farbreihen, also einer Reihe von Dessins auf der Grundlage
des gleichen Grunddessins bzw. Musters, jedoch mit verschiedenen Einfärbun
gen (Colorits) wird die für die jeweilige Einfärbung geeignete verschiedene
Farbzuordnung empirisch ermittelt.
Da für eine verschiedene Farbzuordnung nicht notwendigerweise auf Sonder
farben zurückgegriffen werden muß, kann die für einen Neudruck abzuspeichern
de Datenmenge für jedes Colorit entsprechend reduziert werden.
Gemäß einer sechsten Ausführungsform wird auch für den Unbuntauszug K2
eine von Schwarz unterschiedliche bzw. verschiedene Farbe K2j genommen, d. h.
dem Unbuntauszug K2 wird eine von Schwarz verschiedene Farbzuordnung K2j
vorgenommen. Somit ergeben sich weitere Möglichkeiten der Farbgestaltung des
gleichen Musters.
Vorteilhaft ist weiterhin, daß bei der Proof-Abstimmung zur Ermittlung der
idealen Reproduktion als auch zur Ermittlung der Colorits die aufgrund der
Unbuntanteilreduktion veränderten Farbauszüge C2M2Y2 in ihrer Sättigung ver
änderbar sind, um Anpassungen an die tatsächlichen Druckverhältnisse vor
nehmen zu können.
Generell, sind die so ermittelten Datensätze (die jeweils digital abgespeicherten
Farbauszüge C1M1Y1K, C2M2Y2K1K2 sowie die jeweils gewählte veränderte
Farbzuordnung C1iM1iY1i, C2kM2kY2k, K2j) "gravurfertige" Datensätze, d. h. es ist
möglich, diese Datensätze direkt zur Gravur von Tiefdruckzylindern für das
Bedrucken von Kunststoffbodenbelagsbahnen zu verwenden. Selbstverständlich
ist es auch möglich, diese Datensätze für andere Druckverfahren einzusetzen,
insbesondere für die in Zukunft an Bedeutung gewinnende Direktbebilderung
(digitales Drucken).
Claims (18)
1. Verfahren zum Bedrucken eines Gegenstandes, mit den folgenden Schrit
ten:
- - Erstellen von Farbauszügen (C1M1Y1; C2M2Y2; K2) eines Drei- oder Vierfarbsatzes ausgehend von einer Druckvorlage;
- - Verändern der Farbzuordnung (C1iM1iY1i; C2kM2kY2k; K2), wobei ver änderte Farben (C1i; M1i; Y1i; C2k; M2k; Y2k) zu Grundfarben (C1; M1; Y1; C2; M2; Y2) der erstellten Farbauszüge (C1M1Y1; C2M2Y2; K2) in Abwei chung von dem Drei- oder Vierfarbsatz zugeordnet werden; und
- - Bedrucken des Gegenstandes bzw. Bedruckgegenstandes auf der Grundlage der Farbauszüge (C1M1Y1; C2M2Y2; K2) mit der veränderten Farbzuordnung (C1iM1iY1i; C2kM2kY2k; K2).
2. Verfahren nach Anspruch 1, wobei der Schritt des Veränderns der Farb
zuordnung folgenden Schritt umfaßt:
- - Auswählen der geänderten Farben (C1i; M1i; Y1i; C2k; M2k; Y2k) für die veränderte Farbzuordnung (C1iM1iYli; C2kM2kY2k; K2) aus den Primär farben, Sekundärfarben und/oder Sonderfarben.
3. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Schritt des
Veränderns der Farbzuordnung durch Vertauschen und/oder Ändern einer
oder mehrerer Farbwerke durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Schritt des
Veränderns der Farbzuordnung durch Vertauschen eines oder mehrerer
Druckwerke durchgeführt wird.
5. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Schritt des
Erstellens von Farbauszügen, folgenden Schritt aufweist:
- - Reduzieren der Unbuntanteile der Farbauszüge (C1M1Y1) des Farbsatzes unter Erzeugung eines Unbuntauszuges (K2) und entsprechender ver änderter Farbauszüge (C2M2Y2).
6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei der Schritt des Veränderns der Farb
zuordnung (C1iM1iY1i; C2kM2kY2k; K2) weiterhin den Schritt aufweist:
- - Ändern der Unbuntfarbzuordnung (K2j) für den Unbuntauszug (K2) durch Zuordnen einer von Schwarz verschiedenen Farbe (K2j), bevorzugt einer Primärfarbe, einer Sekundärfarbe und/oder Sonderfarbe, zu den er zeugten Unbuntauszug (K2).
7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, wobei der Unbuntauszug (K2) die
Summe der Differenzen der ursprünglichen (C1M1Y1) und der veränderten
(C2M2Y2) Farbauszüge des Dreifarbsatzes darstellt.
8. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 5 bis 7, wobei die
ursprünglichen Farbauszüge (C1M1Y1) zur Erzeugung des Unbuntauszuges
(K2) so verändert werden, daß sich eine maximal mögliche Flächendec
kungsreduzierung einstellt.
9. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 5 bis 8, wobei der
Unbuntauszug (K2) unter Erzeugung eines Skelettschwarzauszuges (K1)
abgeschwächt wird und der Gegenstand auf der Grundlage des Skelett
schwarzauszuges (K1) bevorzugt mit Schwarz bedruckt wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9, wobei der Skelettschwarzauszug (K1) gegen
über dem Unbuntauszug (K2) um 50%-90% abgeschwächt ist, so daß der
Gegenstand mit 50%-10% des tiefsten Schwarzes bedruckt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, wobei der Skelettschwarzauszug (K1) gegen
über dem Unbuntauszug (K2) um 70%-85% abgeschwächt ist, so daß der
Gegenstand mit 30% bis 15% des tiefsten Schwarzes bedruckt wird.
12. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 8 bis 11, wobei der
Skelettschwarzauszug (K1) geschärft wird.
13. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 5 bis 12, wobei die
Sättigung der veränderten Farbauszüge (C2M2Y2) beim Druckvorgang abge
stimmt wird.
14. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche 5 bis 13, wobei die
veränderten Farbauszüge (C2M2Y2) entschärft werden.
15. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche, wobei der Farbsatz
die Farbauszüge der Grundfarben Magenta (M), Cyan (C) und Gelb (Y) auf
weist.
16. Gegenstand, insbesondere Fußbodenbelag, der entsprechend einem erstell
ten Farbauszug (C1M1Y1; C2M2Y2; K2) eines Drei- oder Vierfarbsatzes von
einer Druckvorlage bedruckt ist,
wobei der Gegenstand veränderte Farben (C1i; M1i; Y1i; C2k; M2k;Y2k; K2)
gemäß einer veränderten Farbzuordnung (C1iM1i; Y1i; C2kM2k; Y2k; K2) der
Grundfarben (C1M1Y1; C2M2Y2) zu den erstellten Farbauszügen (C1M1Y1;
C2M2Y2; K2) in Abweichung von dem Drei- oder Vierfarbsatz aufweist.
17. Gegenstand nach Anspruch 16, wobei die einzelnen veränderten Farben für
die veränderte Farbzuordnung (C1iM1iY1i; C2kM2kY2k; K2j) Primärfarben,
Sekundärfarben und/oder Sonderfarben sind, wobei der Gegenstand bevor
zugt auch eine von Schwarz unterschiedliche Farbe (K2) entsprechend
einem erstellten Unbuntauszug (K2) aufweist.
18. Satz von bedruckten Gegenständen, insbesondere Fußbodenbelägen, wobei
die einzelnen Gegenstände nach Anspruch 16 oder 17 ausgebildet, auf
grund einer gleichen Druckvorlage bedruckt sind und eine jeweils unter
schiedliche veränderte Farbzuordnung (C1M1Y1; C2M2Y2; K2; K2j) aufweisen.
Priority Applications (6)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997136605 DE19736605A1 (de) | 1997-08-22 | 1997-08-22 | Verfahren zum Bedrucken eines Gegenstandes, ein bedruckter Gegenstand und ein Satz solcher bedruckten Gegenstände |
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