DE19733029A1 - Verfahren zur Sanierung einer Rohrleitung, insbesondere für den Tiefbau - Google Patents
Verfahren zur Sanierung einer Rohrleitung, insbesondere für den TiefbauInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Sanierung einer Rohrleitung nach der im
Oberbegriff des Anspruchs 1 angegebenen Gattung.
Im Tiefbau ergibt sich häufig die Notwendigkeit, eine vorhandene, z. B. der Wasser-, Gas-
oder Fernwärmeversorgung od. dgl. dienende Rohrleitung, die aufgrund einer fortgeschrit
tenen Korrosion oder eines sonstigen Schadens undicht geworden ist, zu sanieren. Um den
Ausbau der alten Rohrleitung oder Teilen davon und ihren Ersatz durch eine neue
Rohrleitung oder Teile davon zu vermeiden, ist es bekannt, in die vorhandene Rohrleitung
ein ihrer Auskleidung dienendes, z. B. aus Kunststoff, insbesondere Polyethylen bestehen
des Rohr einzuziehen. Dabei werden einzelne Rohrabschnitte durch Schweißen zu einem
zusammenhängenden Rohr miteinander verbunden und über die ganze Länge der zu
sanierenden Rohrleitung erstreckt.
Besondere Probleme ergeben sich immer dann, wenn die zu sanierende Rohrleitung keinen
kreisförmigen Querschnitt hat, sondern z. B. ein Maulprofil oder sonstige unrunde Formen
(Dresdner Haube, Eiform od. dgl.) besitzt. Da die zur Herstellung der Auskleidungen auf
dem Markt verfügbaren Rohre grundsätzlich zylindrisch geformt sind, dürfen ihre
Durchmesser höchstens so groß sein, wie der kleinsten Dimension der Rohrleitung, d. h.
der kleinsten lichten Weite des von ihren Wandungen begrenzten Innenraums an derjeni
gen Stelle ihres Querschnitts entspricht, an der die Auskleidungsrohre zu liegen kommen
sollen. Das ist meistens der Bodenbereich der Rohrleitung, da die Auskleidungsrohre aus
statischen Gründen am Boden aufliegen sollten. Eine Folge davon ist, daß die Aus
kleidungsrohre in der Regel erheblich kleinere Gesamtquerschnitte als die zu sanierenden
Rohrleitungen haben, so daß sich unerwünschte Querschnittsverluste ergeben.
Es sind daher auch bereits Sanierungs- bzw. Reliningverfahren bekannt, die das Einziehen
dünner, zu langen Schläuchen miteinander verbundenen Folien oder Platten aus Poly
ethylen od. dgl. vorsehen, wobei diese Schläuche einen so großen Umfang erhalten
können, wie dem Innenumfang der zu sanierenden Rohrleitung entspricht. Nach dem
Einziehen der Schläuche wird in die Zwischenräume zwischen ihnen und den Rohrlei
tungswandungen ein Kleber eingebracht, worauf die Schläuche z. B. durch Einleiten von
Wasser von innen her mit Druck beaufschlagt werden, um sie fest gegen die Rohrlei
tungswandungen zu pressen und dadurch mit diesen zu verkleben. Derartige Verfahren
sind wegen der häufig mangelhaften Klebeeigenschaften unerwünscht und in ihrer
Anwendung ähnlich aufwendig wie andere Verfahren, bei denen die Rohrleitungswandun
gen mit Spritzbeton, Mörtel, Halbschalen aus Keramik oder glasfaserverstärkten Kunst
stoffen oder sonstwie belegt und dadurch saniert werden. Abgesehen davon führen
derartige Verfahren nur zu einer Abdichtung der alten Rohrleitung, aber in der Regel
nicht auch zu einem selbständig tragenden Innenrohr, das unabhängig vom weiteren
Schicksal der sanierten Rohrleitung ist und auch dann noch statisch tragen könnte, wenn
diese Rohrleitung nach der Sanierung durch weitere Korrosion od. dgl. immer mehr
zerstört wird.
Schließlich ist zur Sanierung von Rohrleitungen mit kreisrunden Querschnitten ein
Verfahren der eingangs bezeichneten Gattung bekannt, bei dem ein Auskleidungsrohr, das
einen im wesentlichen dem Durchmesser der zu sanierenden Rohrleitung entsprechenden
Durchmesser besitzt, werksseitig im plastischen Bereich zu einem U-Profil verformt und
dazu durch Anwendung von Druck und Wärme in Längsrichtung mit einer durchlaufenden
Sicke versehen wird, damit es einen etwas kleineren Außendurchmesser enthält, als dem
Innendurchmesser der Rohrleitung entspricht und daher ohne wesentliche Reibung in diese
eingebracht werden kann. Dabei stellt die Sicke eine Materialreserve dar, die nach dem
Einziehen des Auskleidungsrohrs in die Rohrleitung durch Anwendung von Druck und
Wärme, z. B. mit Hilfe von Wasserdampf oder erwärmten Wasser, wieder herausgedrückt
wird, um dadurch das Auskleidungsrohr so aufzuweiten, daß es sich auf dem gesamten
Querschnitt eng an die Innenwandung der Rohrleitung anschmiegt. Problematisch bei
Anwendung dieses Verfahrens ist allerdings der Umstand, daß sich die Sicke insbesondere
bei größeren Durchmessern durch Anwendung allein von Druck und Wärme nur schwer
zurückbilden läßt. Das gilt um so mehr, je größer der Durchmesser der zu sanierenden
Rohrleitung ist. Dieses bekannte Verfahren ist daher nicht nur auf die Sanierung von
Rohrleitungen mit kreisrunden Querschnitten, sondern auch auf Rohrleitungen mit
Durchmessern von maximal etwa 400 mm beschränkt.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, das gattungsgemäße Verfahren
so abzuwandeln, daß es für die Anwendung bei Rohrleitungen mit unrunden Querschnitten
anwendbar ist, unabhängig von der speziellen Querschnittsform sowohl die Verformung
als auch die Zurückformung der Auskleidungsrohre in kaltem Zustand erfolgen kann und
Auskleidungsrohre mit Querschnitten verwendet werden können, die erheblich größer
sind, als den kleinsten lichten Weiten der Rohrleitungen entspricht.
Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1.
Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Erfindung wird nachfolgend in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen an
einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 den Querschnitt einer zur sanierenden Rohrleitung;
Fig. 2 den ursprünglichen Querschnitt eines runden, bei Anwendung der Erfindung zur
Sanierung der Rohrleitung ach Fig. 1 verwendbaren Auskleidungsrohrs;
Fig. 3 den Querschnitt des Auskleidungsrohrs nach Fig. 2 im verformten Zustand vor
dem Einziehen in die Rohrleitung nach Fig. 1; und
Fig. 4 die sanierte, das eingezogene Auskleidungsrohr nach Fig. 2 und 3 aufweisende
Rohrleitung.
Fig. 1 zeigt als Beispiel eine zu sanierende Rohrleitung 1 mit einem eiförmigen Quer
schnitt. Die Rohrleitung 1 ist am Boden 2 eines nicht näher dargestellten, z. B. unter
irdisch verlaufenden Kanals angeordnet. Der innere nutzbare Querschnitt der Rohrleitung
1 weist parallel zum Boden 2 eine vergleichsweise kleine Breite bzw. lichte Weite,
senkrecht dazu jedoch eine vergleichsweise große lichte Höhe auf. Dadurch ergibt sich im
mittleren Bereich eine größte Höhe entsprechend einem Durchmesser a, der z. B. 1350 mm
beträgt, während sich in einem etwas unterhalb der halben Höhe (Punkt M) befindlichen
Teil eine maximale Breite b von z. B. 900 mm ergibt.
Zur Sanierung einer derartigen Rohrleitung 1 müssen bisher Auskleidungsrohre mit
kreisförmigen Querschnitten und Außendurchmessern verwendet werden, die gleich oder
etwas kleiner sind, als der kleinsten lichten Weite des Innenraums der Rohrleitung 1, d. h.
dem Maß b entspricht. Dies ist in Fig. 1 und 4 jeweils durch ein gestrichelt angedeutetes
Rohr 3 dargestellt.
Erfindungsgemäß wird dagegen vorgeschlagen, ein Auskleidungsrohr 4 (Fig. 2) zu
verwenden, das ursprünglich einen Außenquerschnitt besitzt, der in wenigstens einer
Dimension größer als die kleinste lichte Weite entsprechend dem Maß b der Rohrleitung 1
ist. Im Ausführungsbeispiel wird dazu von einem Auskleidungsrohr 4 mit einem kreisför
migen äußeren Querschnitt und einem Außendurchmesser c von z. B. 1000 mm ausgegan
gen, der somit um ca. 100 mm größer als die größte Breite b bzw. kleinste lichte Weite
der Rohrleitung 1 ist. Ein solches Auskleidungsrohr 4 kann jedoch nicht ohne weiteres in
die Rohrleitung 1 eingebracht werden.
Das Auskleidungsrohr 4 besteht daher erfindungsgemäß aus einem flexiblen Material,
vorzugsweise Kunststoff, z. B. Polyethylen, das sich bei üblichen Umgebungstemperaturen
sowie aufgrund der Materialeigenschaften und/oder Querschnittsform als Ganzes in einem
im Rahmen der Erfindung zweckmäßigen Umfang im wesentlichen wie ein Elastomer,
d. h. weitgehend gummielastisch verhält und durch Anwendung einer Kraft bzw. Spannung
reversibel derart verformbar ist, daß es sich nach Aufhebung dieser Kraft bzw. Spannung
im wesentlichen wieder in den ursprünglichen Zustand bzw. die ursprüngliche Form
zurückstellt. Dabei kann es sich um Rohre aus Elastomeren, aber auch um solche aus
vernetzten bzw. weichgemachten Thermoplasten sowie um zahlreiche Polyethylenrohre
handeln, wie sie im Tiefbau allgemein verwendet werden.
Die Auskleidungsrohre werden erfindungsgemäß vor dem Einbringen in die Rohrleitung 1
im kalten Zustand so verformt, daß sie auch in denjenigen Dimensionen, in denen ihre
Durchmesser ursprünglich größer sind, als der kleinsten lichten Weite der Rohrleitung 1
entspricht, einen kleineren Querschnitt erhalten und daher ohne weiteres in die Rohrlei
tung 1 eingezogen werden können. Dies ist in Fig. 3 gezeigt, wonach das Auskleidungs
rohr 4 nach Fig. 2 in eine Form 4a gebracht worden ist, die einen im wesentlichen ovalen
bzw. elliptischen Außenquerschnitt und daher einen größten Außenquerschnitt d und einen
kleinsten Außendurchmesser e besitzt. Im Ausführungsbeispiel beträgt der größte Durch
messer d ca. 1200 mm und der kleinste Durchmesser e ca. 800 mm, so daß das Aus
kleidungsrohr 4 jetzt rundum und auf der ganzen Länge kleinere Querschnitte als die
Rohrleitung 1 besitzt.
Die Verformung des Auskleidungsrohrs 4 in die Form 4a wird erfindungsgemäß z. B.
dadurch herbeigeführt, daß das Auskleidungsrohr 4 von innen her längs des Durchmessers
d mit Hilfe eines Formteils 5, z. B. eines einfachen, knapp 1200 mm langen und aus
reichend stabilen Kantholzes aufgeweitet wird, wobei es sich im wesentlichen unter
Beibehaltung seines ursprünglichen Umfangs längs des kleinsten Durchmessers e elastisch
zusammenzieht. Besitzt das Auskleidungsrohr 4 in Längsrichtung eine übliche Länge von
z. B. 24 in, dann werden in Längsrichtung mehrere parallele und entsprechend geformte
Formteile 5 in geeigneten Abständen eingebracht. Die Abstände der Formteile 5 können
dabei in Abhängigkeit vom Einzelfall festgelegt werden und betragen im Ausführungsbei
spiel z. B. 1200 mm.
Zur Erleichterung des Einbringens der Formteile 5 können diese z. B. an einer durch
gehenden Schnur befestigt und mit dieser in das Auskleidungsrohr 4 hineingezogen
werden. Danach werden die Formteile 5 einzeln nacheinander z. B. mittels einer hydrauli
schen oder pneumatischen Vorrichtung (Zylinder/Kolben-Anordnung) oder sonstwie in die
aus Fig. 3 ersichtliche Position gebracht. Um die Rohrwandung dabei nicht zu beschädi
gen, sind die Formteile 5 an ihren Enden zweckmäßig abgerundet.
Nach dem Herstellen der aus Fig. 3 ersichtlichen Rohrform 4a wird das Auskleidungsrohr 4
in die Rohrleitung 1 eingebracht, z. B. eingezogen. Dies kann beispielsweise dadurch
erfolgen, daß das Auskleidungsrohr 4 an einem Ende mit einem den ganzen Querschnitt
umfassenden Ziehkopf erfaßt und dann mit einem durch die Rohrleitung 1 gefährten
Drahtseil od. dgl., das an einem Ende an dem Ziehkopf und am anderen Ende an einem
Bagger, einer hydraulischen Zugvorrichtung od. dgl. befestigt wird, in Längsrichtung in
die Rohrleitung 1 hineingezogen wird. Die Formteile 5 werden während dieses Vorgangs
zweckmäßig im Auskleidungsrohr 4 belassen.
Nachdem das Auskleidungsrohr 4 auf der ganzen Länge in der Rohrleitung l angeordnet
ist, wird es erfindungsgemäß durch seine Eigenelastizität zurückgeformt, indem es ohne
Anwendung einer die Rückformung fördernden zusätzlichen Kraft oder Spannung sich
selbst überlassen wird. Das bedeutet im Ausführungsbeispiel, daß die mittels der Form
teile 5 aufgebrachte Spannung entfernt wird, indem die Formteile 5 ggf. unter erneuter
Anwendung der hydraulischen oder pneumatischen Vorrichtung zunächst aus ihrer Anlage
mit der Rohrwandung entfernt und dann mittels des an ihnen befestigten Drahtseils od. dgl.
aus dem Auskleidungsrohr 4 herausgezogen werden. Die Zurückformung erfolgt
somit ohne Anwendung einer äußeren Kraft oder Spannung allein aufgrund der Eigenela
stizität der Auskleidungsrohre 4.
Bei diesem Zurückformungsschritt hat das Auskleidungsrohr 4 das Bestreben, in seinen
Ausgangszustand nach Fig. 2 zurückzukehren. Da sein ursprünglicher Durchmesser c
jedoch größer war, als dem Maß b der Rohrleitung 1 entspricht, ist eine identische
Rückbildung in die Form nach Fig. 2 nicht möglich. Vielmehr wird das Auskleidungsrohr
4 aufgrund der elastischen Rückstellkräfte eine Form 4b nach Fig. 4 annehmen, die
weitgehend dem unteren Teil des Innenquerschnitts der Rohrleitung 1 entspricht. Da die
Größe des äußeren Umfangs auch beim Zurückformungsschnitt im Vergleich zur Form des
Auskleidungsrohrs 4 nach Fig. 2 und 3 im wesentlichen unverändert bleibt, schmiegt sich
das Auskleidungsrohr 4 daher dort, wo die Rohrleitung 1 die Breite b besitzt, weitgehend
der Innenkontur der Rohrleitung 1 an, wobei es einen im wesentlichen dem Maß b
entsprechenden Durchmesser f (Fig. 4) annimmt, während es sich in einer dazu senkrech
ten Richtung entsprechend einem Maß g verformt, das zwar kleiner als die Höhe a (Fig.
1) der Rohrleitung 1, aber größer als der Durchmesser c des ursprünglichen Rohrs 4 (Fig.
2) ist und im Ausführungsbeispiel z. B. ca. 1040 mm beträgt. Dadurch ist es möglich, den
Innenraum der sanierten Rohrleitung 1 um ein erheblich größeres Maß nutzbar zu machen,
als dies bei Anwendung des auch in Fig. 4 durch eine gestrichelte Linie angedeuteten
Rohrs 3 mit einem im Maß b entsprechenden, kreisförmigen Querschnitt möglich wäre.
Der durch die Sanierung bewirkte Querschnittsverlust ist daher trotz Anwendung des
ursprünglichen zylindrischen Auskleidungsrohrs 4 kleiner als bei Anwendung des Rohrs 3.
Ein Vorteil des beschriebenen Verfahrens besteht darin, daß das fertige Auskleidungsrohr
in der Form 4b (Fig. 4) nicht nur die Rohrleitung 1 abdichtet, sondern durch ausreichend
große Wahl der Wandstärke, die üblicherweise z. B. zwischen 8 und 50 mm liegt, auch so
stabil gemacht werden kann, daß es statisch trägt und weder beim späteren Einbringen
eines Dämmers 6 (Fig. 4) noch unter der Wirkung darüber befindlicher Erdschichten
einfällt. Die Neigung zum Einfallen in Richtung des Durchmesser a der Rohrleitung 1 ist
auch deshalb vergleichsweise gering, weil dem Einfallen in Richtung des längsten
Durchmessers g ein weit größerer Widerstand entgegengesetzt wird, als wenn das
Auskleidungsrohr 4 in Richtung des kleinsten Durchmessers f belastet würde. Dadurch
entsteht zusätzlich zur Rohrleitung 1 ein zweites statisches System, so daß das weitere
Schicksal der Rohrleitung 1 weitgehend unbedeutend ist. Vorteilhaft ist außerdem, daß zur
Zurückformung des Auskleidungsrohrs 4 weder eine äußere Kraft noch Wärme od. dgl.
benötigt wird.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt, das auf vielfache Weise abgewandelt werden kann. Anstelle der Formteile 5
können andere Formteile, beispielsweise solche verwendet werden, die entsprechend der
gewünschten Rohrform geformt sind und z. B. aus in die Auskleidungsrohre 4 eingesetzten
Halbschalen bestehen, die in Längsrichtung der Auskleidungsrohre 4 auf Stoß angeordnet
werden. Vorteilhaft ist jedoch die Anwendung von Formteilen, die zu einem Ausklei
dungsrohr 4 führen, das im verformten Zustand 4a (Fig. 3) quer zu seiner Längsachse
zumindest noch so flexibel ist, daß es auch-in Rohrleitungen 1 eingezogen werden kann,
die gekrümmte oder um Ecken verlaufende Achsen aufweisen. Dies ist bei Anwendung
der Formteile 5 nach Fig. 3 weitgehend erfüllbar, da die dort verwendeten Kanthölzer in
vergleichsweise großen Abständen angeordnet werden können. Weiter können zur
Herstellung anderer als ovaler Querschnitte der Auskleidungsrohre 4 auch in unter
schiedlichen Richtungen eingesetzte und/oder unterschiedlich ausgebildete Formteile
vorgesehen werden. Die Form des Innenquerschnitts der zu sanierenden Rohrleitung 1 ist
ebenfalls weitgehend beliebig und könnte z. B. auch oval oder dreieckförmig sein. Ins
besondere wäre es z. B. denkbar, daß die in Fig. 1 und 4 gezeigte, zu sanierende Rohrlei
tung 1 in einer um 180° um die Längsachse gedrehten Stellung vorliegt, so daß der in
Fig. 1 und 4 obere Bereich unten liegt. In diesem Fall wäre es möglich, das Ausklei
dungsrohr 4 abweichend von Fig. 3 so zu verformen, daß sein in Fig. 3 unterer Abschnitt
einen Krümmungsradius annimmt, der dem kleinsten Krümmungsradius am Boden der
Rohrleitung 1 entspricht. Nach dem Entfernen der Formteile 5 würde das Auskleidungs
rohr 4 dann ebenfalls am Boden der Rohrleitung 1 aufliegen und sich im oberen Bereich
an deren Querschnitt anpassen. Das erfindungsgemäße Verfahren kann somit unabhängig
von der im Einzelfall vorhandenen Querschnittsform der zu sanierenden Rohrleitung 1
(Fig. 1) immer zu einer Querschnittsform der fertig sanierten Rohrleitung 1 (Fig. 4)
führen, bei welcher das Auskleidungsrohr 4 einen größeren Querschnitt besitzt, als einem
Rohr 3 entsprechen würde, welches so gewählt ist, daß es auch ohne Verformung in die
zu sanierende Rohrleitung 1 eingezogen werden könnte. Voraussetzung dafür ist eigentlich
nur, daß Auskleidungsrohre 4 verwendet werden, die einerseits in wenigstens einer
Querschnittsdimension größer als die Rohrleitung 1 sind und daher ohne Verformung nicht
ohne weiteres in diese eingebracht werden könnten, die aber andererseits einen Umfang
besitzen, der höchstens dem Umfang des Innenquerschnitts der Rohrleitung 1 entspricht,
so daß sie nach dem beschriebenen Verformungsvorgang auf jeden Fall in die Rohrleitung
1 passen. Weiter ist es möglich, einzelne Abschnitte des Auskleidungsrohrs 4 vor oder
nach dem Einbringen der Formteile 5 an ihren Stirnflächen miteinander zu verschweißen,
um dadurch z. B. mehrere 100 m lange Rohre herzustellen, die als Ganzes in die zu
sanierende Rohrleitung eingezogen werden. Alternativ wäre es aber auch möglich, die
einzelnen Rohrabschnitte in einer am einen Ende der Rohrleitung 1 vorgesehenen Baugru
be abschnittweise zusammenzuschweißen und entsprechend abschnittweise in die Rohr
leitung 1 einzuziehen. Zur Verschweißung kommen dabei alle beim Kunststoffschweißen,
insbesondere beim Verschweißen von Polyethylen-Rohren bekannten Verfahren in
Betracht.
Weiterhin ist die Erfindung nicht auf die Verformung der Auskleidungsrohre 4 von innen
her beschränkt. Es wäre vielmehr auch möglich, die Auskleidungsrohre 4 von außen her
zu verformen, insbesondere wenn es sich um Rohrformen und/oder -materialien handelt,
die nach Wegnahme der zur Verformung benötigten Spannungen bzw. Kräfte nicht abrupt
in ihre Ursprungsform zurückkehren, sondern erst allmählich und nach einem Zeit
abschnitt zurückgestellt werden, der zum Einziehen der Auskleidungsrohre 4 in die
Rohrleitungen 1 ausreicht. Eine derartige Verformung kann sich insbesondere bei der
Sanierung kurzer Rohrleitungsabschnitte als zweckmäßig erweisen, bei denen keine
Verschweißung von aufeinander folgenden Auskleidungsrohrabschnitten erforderlich ist.
Analog wäre es in einem solchen Anwendungsfall auch möglich, von innen eingebrachte
Formteile bereits vor dem Einziehen der Auskleidungsrohre 4 in die Rohrleitungen 1
wieder herauszunehmen. Die Verformung von außen her könnte in allen Fällen z. B.
jeweils durch einen einfachen Drückvorgang mit entsprechenden Drückwerkzeugen
vorgenommen werden. Alternativ wäre es aber auch bei Anwendung der oben anhand der
Fig. 1 bis 4 beschriebenen Auskleidungsrohre 4 möglich, die Verformung von außen her
durchzuführen. Diese Verformung könnte mit Vorteil derart vorgenommen werden, daß
z. B. der Durchmesser d (Fig. 3) zunächst größer ist, als der Länge der Formteile 5
entspricht, damit diese auch ohne Anwendung hydraulischer oder pneumatischer Vor
richtungen positioniert werden können. Nach Wegnahme der von außen angesetzten
Drückwerkzeuge legt sich das Auskleidungsrohr 4 dann aufgrund seiner Eigenelastizität
analog zu Fig. 3 an die Formteile 5 an und könnte dann in der beschriebenen Weise in die
zu sanierende Rohrleitung 1 eingezogen werden. Schließlich versteht sich, daß die
verschiedenen Verfahrensschritte auch in anderen als in den beschriebenen und in der
Zeichnung dargestellten Kombinationen angewendet werden können.
Claims (10)
1. Verfahren zum Sanieren einer Rohrleitung (1) mit einem nicht kreisförmigen Quer
schnitt, insbesondere für den Tiefbau, wobei ein Auskleidungsrohr (4) in die Rohrleitung
(1) eingezogen, vor dem Einziehen verformt und nach dem Einziehen zurückgeformt wird,
um es dadurch eng an die Wandung der Rohrleitung (1) anzuschmiegen, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Auskleidungsrohr (4) ein Rohr verwendet wird, das in wenigstens einer
Dimension (k) einen Außenquerschnitt besitzt, der größer ist, als dem Innenquerschnitt der
Rohrleitung (1) entspricht, daß das Auskleidungsrohr (4) im elastischen Bereich und im
kalten Zustand so verformt und ggf. verformt gehalten wird, daß es auch in dieser
Dimension (b) einen kleineren Querschnitt als die Rohrleitung (1) erhält (Form 4a), daß
das Auskleidungsrohr (4) dann in die Rohrleitung (1) eingezogen wird und daß das
Auskleidungsrohr (4) nach dem Einziehen in die Rohrleitung (1) sich selbst überlassen
wird, um es durch zumindest teilweise elastische Zurückformung (Form 4b) eng an die
Innenwandung der Rohrleitung (1) anzulegen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Auskleidungsrohr (4)
zur Sanierung einer Rohrleitung (1) mit einem ovalen bis eiförmigen Querschnitt zu einem
ovalen Querschnitt (4a) verformt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verformung des
Auskleidungsrohrs (4) von innen her dadurch erfolgt, daß der Durchmesser des Aus
kleidungsrohrs (4) in wenigstens einer Dimension (d) mittels eines Formteils (5) aufgewei
tet und dadurch in wenigstens einer anderen Dimension (e) reduziert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Auskleidungsrohr (4)
mit Hilfe einer Vielzahl von in seiner Längsrichtung beabstandeten Formteilen (5) im
wesentlichen auf seiner ganzen Länge verformt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Formteile (5)
nach dem Einziehen des Auskleidungsrohr (4) wieder entfernt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Auskleidungsrohr (4) von einer Grube aus mit einem Ziehkopf in die Rohrleitung (1)
gezogen wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
Auskleidungsrohr (4) in einer an die Rohrleitung (1) grenzenden Grube durch abschnitt
weise Verschweißung aus einzelnen Abschnitten zusammengesetzt und abschnittweise
nacheinander in die Rohrleitung (1) eingeführt wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß Aus
kleidungsrohre (4) aus Polyethylen verwendet werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das
Auskleidungsrohr (4) vor dem Verformen einen solchen Querschnitt besitzt, daß es nicht
in die Rohrleitung (1) paßt, und daß die Verformung so durchgeführt wird, daß das
Auskleidungsrohr (4) nach der Verformung in die Rohrleitung (1) paßt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das
Auskleidungsrohr (4) einen Außenumfang besitzt, der höchstens genau so groß wie der
Innenumfang der Rohrleitung (1) ist.
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