DE19730907A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines gelochten und am Lochrand mit einer Fase versehenen Blechteils - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines gelochten und am Lochrand mit einer Fase versehenen Blechteils

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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung eines gelochten und am Lochrand mit einer Fase ver­ sehenen Blechteils gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1 hinsichtlich des Verfahrens und gemäß dem Oberbegriff des Pa­ tentanspruches 6 hinsichtlich der Vorrichtung.
Ein gattungsgemäßes Verfahren bzw. eine gattungsgemäße Vorrich­ tung ist aus der DE-OS 27 06 849 bekannt. Dort wird aus einem Blechteil aus Bandmaterial ein Scharnier gefertigt, wobei in einer aus dem Bandmaterial geschnittenen Rohlingstafel mehrere Löcher mit Ansenkungen erzeugt werden. Hierzu wird zuerst in die Tafel ein Loch mit einem entsprechenden Stempel gestanzt, wonach durch Eindrücken eines mit einer konischen Stirnseite versehenen Prägestempels in das Blechteil koaxial zum gestanz­ ten Loch die Ansenkung ausgebildet wird. Das in axialer Rich­ tung beim Eindrücken in das Loch verdichtete Material verengt den Lochdurchmesser, wodurch ein Nachschneiden, bzw. ein Nach­ stanzen des Loches nachträglich ausgeführt werden muß, um zu­ mindest den ursprünglichen Lochdurchmesser wieder zu erhalten. Hiernach wird die nachgelochte Blechtafel an ihrer Umfangskon­ tur in gewünschter Weise zur Endform des Scharnieres geschnit­ ten, wobei nur noch wenig Blechmaterial die außen liegenden Lö­ cher umgibt. Die beschriebene Vorgehensweise der Herstellung eines gelochten Blechteils ist dann nicht mehr möglich, wenn a priori wenig Blechmaterial um das vorläufig erzeugte Loch vor­ handen ist, wodurch die Materialverdrängung, die sich beim Prä­ gen durch derartige Prägestempel auch in radialer Richtung er­ gibt, formverziehende Auswirkungen auf die Außenkante bzw. die Außenkontur des Blechteils hat. Hierdurch verlieren die Blech­ teile ihre Maßhaltigkeit. Durch einen nachträglichen Beschnitt der Außenkontur wird dann zwar kompensierend die angestrebte Maßhaltigkeit in aufwendiger Weise erreicht, jedoch resultiert gleichfalls daraus ein Einfall des Loches, wodurch dessen Maß­ haltigkeit verloren geht. Diese Maßhaltigkeit ist insbesondere dann notwendig, wenn in dem Loch ein Fügeteil wie beispielswei­ se eine Buchse aufgenommen werden soll.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Verfahren bzw. eine gattungsgemäße Vorrichtung dahingehend wei­ terzuentwickeln, daß in einfacher Weise ein Blechteil herge­ stellt werden kann, das sowohl hochpräzise ausgebildete, mit wenig Blechmaterial umgebene Löcher als auch gleichzeitig eine maßhaltige Außenkontur aufweist.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Merkmale des Patent­ anspruches 1 hinsichtlich des Verfahrens und durch die Merkmale des Patentanspruches 6 hinsichtlich der Vorrichtung gelöst.
Aufgrund der Einprägung einer Fase mit über deren gesamten Um­ fang hinweg vertikal zum Blechteil verlaufenden Mantellinien wird lediglich axial zur Prägerichtung Material des Blechteiles verdrängt. Eine Verdrängung in radialer Richtung vom Loch aus gesehen entfällt, so daß dahingehend keine Verzüge der schon vorher gefertigten maßhaltigen Endform der Außenkontur des Blechteiles trotz der geringen Breite zwischen Lochrand und Au­ ßenkontur und des dadurch dazwischen nur in geringem Maße vor­ handenen Blechmaterials entstehen können. Das verdrängte Mate­ rial wird in das Loch hineingedrängt, wodurch dessen Durchmes­ ser sich zumindest stellenweise verringert und dessen Kontur sich dabei willkürlich verändert. Um ein maßhaltiges Loch zu schaffen, muß demnach ein nachträglicher Feinstanzvorgang er­ folgen. Hierbei kann ein Loch mit gleichem oder etwas größerem Durchmesser als dem des vorläufig erzeugten Loches mit sehr ho­ her Qualität der Wandungsoberfläche gebildet werden ohne daß dies Auswirkungen auf die Außenkontur des Blechteils hätte. So­ mit wird insgesamt mit nur geringem Aufwand die Herstellung ei­ nes in seinen Abmessungen hochpräzisen gelochten Blechteils er­ möglicht. Beim Erzeugen des vorläufigen Loches ist es aufgrund des erfindungsgemäßen Verfahrens nicht wichtig, dieses beson­ ders maßhaltig zu gestalten, so daß ein Stanzstempel mit weni­ ger hoher Schneidgüte eingesetzt werden kann. Dies sowie insge­ samt die verfahrensökonomische Abfolge mit nur vier Arbeits­ schritten beim Herstellen eines maßhaltigen Blechteils, nämlich der Fertigung der Außenkontur des Blechteils, der Erzeugung ei­ nes vorläufigen Loches, der Einprägung einer Fase und der Fein­ stanzung eines Loches an der Stelle des vorläufigen Loches hält die Fertigungskosten niedrig.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung können den Unteran­ sprüchen entnommen werden, im übrigen ist die Erfindung anhand eines in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispieles nachfolgend näher erläutert, dabei zeigt:
Fig. 1 in einer Draufsicht ein als Scharnierhebel nach dem er­ findungsgemäßen Verfahren ausgebildetes Blechteil,
Fig. 2 das Blechteil aus Fig. 1 in einem Zusammenbau in einem Querschnitt,
Fig. 3a, b nach dem erfindungsgemäßen Verfahren der Prozeß­ schritt der Erzeugung eines vorläufigen Loches in einem Quer­ schnitt,
Fig. 4a, b nach dem erfindungsgemäßen Verfahren der Prozeß­ schritt der Einprägung einer zylindrischen Fase in einem Quer­ schnitt,
Fig. 5a, b gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren der Prozeß­ schritt des Nachstanzens des vorläufig erzeugten Loches nach der Einprägung in einem Querschnitt,
Fig. 6 gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren der Prozeßschritt des Nachstanzens des vorläufig erzeugten Loches nach der Ein­ prägung zweier Fasen in einem Querschnitt.
In Fig. 1 ist ein fertigbearbeitetes Blechteil 1 dargestellt, das länglich ausgebildet ist und als Scharnierhebel, beispiels­ weise für Hauben- oder Türscharniere einer Kraftfahrzeugkaros­ serie oder als Lenker oder Strebe an Verdeckteilen eines Kraft­ fahrzeuges dient. Das Blechteil 1 weist an seinen beiden Enden 2 und 3 jeweils ein augenartiges Loch 4 auf, das an seinem Lochrand 5 eine konzentrisch zum Loch 4 ausgebildete zylindri­ sche Fase 6 besitzt und von wenig Blechmaterial umgeben ist. Die Lochwandung 7 weist die Paßgüte DH9 auf. Wie aus Fig. 2 zu ersehen ist, besitzt das Blechteil 1 an seiner Oberseite 8 und an seiner Unterseite 9 im Lochbereich jeweils eine zylindrische Fase 6 bzw. 33. In das Loch 4 ist eine Buchse 10 eingepaßt, die beiderends umgebördelt ist und mit den Bördelschenkeln 11, 12 an der Unterseite 9 bzw. der Oberseite 8 des Blechteils 1 fest an­ liegen. Aufgrund der Fase 6 erhält die Bördelkante 12 der Buch­ se 10 einen größeren Radius, so daß dort eine direkte Anlage am Blechteil 1 vermieden wird, die zu einem Versagen des Buchsen­ materials beim Umbördeln aufgrund der Kerbwirkung führen kann. Die Eindrücktiefe der Fase 6 liegt im Bereich von etwa 1 mm.
In Fig. 3-5 werden die einzelnen Arbeitsstufen zur Herstellung eines Loches 4 mit einer Fase 6 einseitig in einem Blechteil 1 aufgezeigt. Nach Ausbildung der Endform und des Endmaßes der Außenkontur 26 des Blechteils 1 wird dieses zwischen einem Oberwerkzeug 14 und einer unten liegenden Lochmatrize 15 einge­ spannt, wobei das Oberwerkzeug 14 eine Führungsbohrung 16 be­ sitzt, die mit dem Loch 17 der Lochmatrize 15 fluchtet und in der ein Stanzstempel 18 verschiebbar geführt ist (Fig. 3a). Be­ aufschlagt nun der Stempel 18 das Blechteil 1, stanzt dieser gemäß Fig. 3b aus dem Blechteil 1 einen Lochbutzen 19 heraus, der von der Lochmatrize 15 aufgenommen wird, und taucht in das Loch 17 der Lochmatrize 15 mit geringem Spiel hinein. Denkbar ist, daß das Loch 17 der Lochmatrize 15 sich nach außen hin er­ weitert, so daß der Lochbutzen 19 aus dem Werkzeug herausfallen kann, wodurch der Entsorgungsschritt des Lochbutzens 19 aus der Lochmatrize 15 eingespart werden kann. Die Lochbreite des Lo­ ches 17 der Lochmatrize 15 ist im Anlagebereich am Blechteil 1 gleich der der Führungsbohrung 16. Mit erfolgtem Stanzvorgang ist ein vorläufiges Loch 20 im Blechteil 1 hergestellt. Dieses erfordert an seiner Wandung noch nicht die gewünschte oben er­ wähnte Paßgenauigkeit.
Daraufhin wird das Oberwerkzeug 14 gewechselt, wobei das neue Oberwerkzeug 21 eine Führungsbohrung 22 mit einem darin geführ­ ten Prägestempel 23 aufweist. Zum Prägen wird eine neue Matrize 24 verwandt, die im Bereich der Führungsbohrung 22 des Ober­ werkzeuges 21 eben ausgebildet ist. Das vorgelochte Blechteil 1 ist zwischen dem Oberwerkzeug 21 und der Matrize 24 derart ein­ gespannt angeordnet, daß die Führungsbohrung 22 sich unmittel­ bar und koaxial an das vorläufige Loch 20 des Blechteils 1 an­ schließt (Fig. 4a), wobei die Führungsbohrung 22 bezüglich des Durchmessers des vorläufigen Loches 20 um etwa die Breite der zu erzeugenden zylindrischen Fase 6 erweitert ist. Beim Einprä­ gen der Fase 6 nach Fig. 4b durch axiales Eindringen des Endes 37 des Prägestempels 23 in das Material des Blechteils 1 wird aufgrund der sich über den gesamten Umfang hinweg geradlinig erstreckenden Mantellinien des in das Blechteil 1 eindringenden Endes 37 des Prägestempels 23 das verdrängte Material allein zum Loch 20 hin verschoben, so daß sich dessen Durchmesser ver­ kleinert und die Kontur seiner Wandung unregelmäßig verändert.
Nach dem Erzeugen der Fase 6 wird gemäß Fig. 5a wiederum das Oberwerkzeug 21 gewechselt, wobei das nun verwandte Oberwerk­ zeug 25 eine Führungsbohrung 26 mit einem darin geführten Fein­ stanzstempel 27 aufweist. Der Durchmesser und die Kontur des Stempels 27 entsprechen exakt dem später erzeugten Präzisions­ loch, wobei der Querschnitt der Führungsbohrung 26 kleiner ist als der des angefasten Bereiches des Blechteils 1. Die Füh­ rungsbohrung 26 ist des weiteren koaxial zu diesem Bereich an­ geordnet. Auch die Matrize 24 wird gewechselt, wobei die nun verwandte Lochmatrize 28 ein Loch 29 mit gleichem Durchmesser wie die Führungsbohrung 26 besitzt, das zu dieser in der Ein­ spannung des vorgelochten und geprägten Blechteils 1 fluchtend angeordnet ist. Beim Feinstanzen des Blechteils 1 wird ein ringförmiger Butzen 30 herausgeschnitten, der in das Loch 29 der Lochmatrize 28 hineingedrückt wird (Fig. 5b). Der Stempel 27 taucht hierbei in das Loch 29 ein. Entsprechend der Entsor­ gung des Lochbutzens 19 kann auch hier der Butzen 30 aus dem Werkzeug austreten. Beim Feinstanzen wird ein Loch 31 mit dem gewünschten hohen Paßmaß erzeugt, wobei es denkbar ist, daß bei jeweils geeigneter Anordnung von Stanzstempel 27, Matrize 28 und Blechteil 1 zueinander zum einen nur das in das vorläufige Loch 20 beim Einprägen verdrängte Blechmaterial oder zum ande­ ren noch darüber hinaus unter Erweiterung des Lochdurchmessers des vorgelochten, jedoch noch nicht mit einer Fase 6 versehenen Blechteils 1 weiteres Lochwandungsmaterial gleichmäßig umlau­ fend konturgerecht weggeschnitten wird. Das Oberwerkzeug 25 weist unterseitig einen nach unten abragenden zylindrischen Ringbund 32 auf, der die Führungsbohrung 26 unmittelbar umgibt und mit dem die Fase 6 beim Feinstanzen oberseitig abgestützt wird.
Um die Werkzeugkosten und den Wechselaufwand der Oberwerkzeuge und der Matrizen zu verringern, ist es denkbar, daß die ver­ schiedenen Verfahrensschritte anstatt mit mehreren Oberwerkzeu­ gen und Matrizen mit einem einzigen Oberwerkzeug und einer ein­ zigen Matrize durchgeführt werden, wobei diese mehrere unter­ schiedliche voneinander beabstandete Bohrungen bzw. Löcher auf­ weisen, die in verfahrensökonomischer Weise entsprechend dem Produktionsablauf sequentiell hintereinander angeordnet sind und jeweils den vorgenannten Bohrungen bzw. Löchern der einzel­ nen Oberwerkzeuge und Matrizen entsprechen. Dazu wird lediglich zwischen den Verfahrensschritten die Relativanordnung von Ober­ werkzeug und Matrize durch Verschieben geeignet zueinander ver­ ändert. Hierbei ist darauf zu achten, daß bei Einstückigkeit des Oberwerkzeuges der Ringbund 32 zumindest zur Erzeugung des vorläufigen Loches 20 außerhalb des Blechteilbereichs liegt.
Alternativ ist auch denkbar, den den Ringbund 32 beinhaltenden Bereich des Oberwerkzeuges als rohrförmigen verschieblichen Einsatz auszubilden, der beim Erzeugen des vorläufigen Loches 20 und beim Anprägen der Fase 6 in die Ebene der Anlagefläche des Oberwerkzeuges an der Oberseite 8 des Blechteils 1 zurück­ gezogen ist und der zur Ausführung des Feinstanzens nach der Neupositionierung des Oberwerkzeuges zur Matrize um das Maß der Fasentiefe vorgeschoben wird. Es ist weiterhin auch denkbar, daß die Fase 6 schon durch den Ringbund 32 eingeprägt wird, welcher für den anschließenden Feinstanzvorgang in Prägelage verbleibt. Dies erspart einen Anordnungsschritt des Oberwerkzeu­ ges zur Matrize und führt zur einer Vereinfachung des Werkzeu­ ges, da kein separater Prägestempel und eine entsprechende zu­ geordnete Führungsbohrung im Blechteil 1 erforderlich ist. Im Falle einer Einstückigkeit des Ringbundes 32 mit dem Oberwerk­ zeug wird dieses als ganzes zur Anprägung der Fase 6 auf das Blechteil 1 geführt, welches von der Matrize unterseitig abge­ stützt wird. Hierbei ist eine gesonderte Einspannung des Blech­ teils 1 notwendig. Im Falle des genannten rohrförmigen Einsat­ zes wird die Einspannung des Blechteils 1 unter Entfall einer gesonderten Einspannung allein durch das Oberwerkzeug und die Matrize gebildet. Zur Anprägung der Fase 6 wird dabei nur der Einsatz in das Blechteil 1 am Lochrand 5 um das gewünschte Maß der Fasentiefe eingepreßt.
In einer Weiterführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird nach Erzeugung der ersten Fase 6 an der Oberseite 8 des Blech­ teils 1 und der anschließenden Ausbildung des Präzisionsloches 31 durch Feinstanzen eine zweite Fase 33 nach Fig. 6 an der Un­ terseite 9 des Blechteils 1 am dortigen Lochrand 38 mittels ei­ nes zweiten mit entsprechend dem ersten Prägestempel 23 gleich­ gestaltetem Ende ausgebildeten Prägestempel angeprägt. Ersatz­ weise kann, wie in Fig. 6 gezeigt, die Anprägung der Fase 33 auch durch einen an der Matrize 35 angeordneten zum Blechteil 1 nach oben abstehenden Ringbundes 34 erfolgen, welcher in glei­ cher Weise wie der Ringbund 32 - nämlich mit rechteckigem Quer­ schnitt - ausgebildet ist. Die Fase 6 wird beim Anprägen der Fase 33 durch den Ringbund 32 abgestützt. Danach erfolgt ein erneutes Feinstanzen durch den Feinstanzstempel 27, da durch die Bildung der zweiten Fase 33 wiederum Material des Blech­ teils 1 in das Loch hineinverdrängt wird und damit den Loch­ durchmesser unerwünscht verkleinert. In einer optimierten Form des Verfahrens werden zuerst im Anschluß an die Bildung des vorläufigen Loches 20 die beiden Fasen 6 und 33 nacheinander erzeugt, wonach in einem einzigen Feinstanzprozeß das mit Paß­ maß versehene Präzisionsloch geschaffen wird.
Eine weitere ökonomische verfahrenstechnische Verbesserung ist die gleichzeitige Anprägung beider Fasen 6 und 33, wobei die Anzahl der Prozeßschritte und damit die Taktzeit in der Produk­ tion verringert wird. Bei der gleichzeitigen Anprägung der bei­ den Fasen 6 und 33 - wenn die Ringbünde 32 und 34 einstückig mit dem Oberwerkzeug 25 bzw. mit der Matrize 35 verbunden sind - ist eine feste separate Einspannung des Blechteils 1 vonnö­ ten, wobei das Oberwerkzeug 25 und die Matrize 35 synchron auf das Blechteil 1 geführt werden. Bei Vorhandensein der rohrför­ migen die Ringbünde 32 und 34 beinhaltenden Einsätze, die je­ weils in das Oberwerkzeug 25 und in die Matrize 35 integriert sind, werden diese synchron in das Blechteil 1 eingepreßt, wo­ durch die Fase 6 und die Fase 33 erzeugt werden. Die Ringbünde 32 und 34 können auch als an der Matrize 35 und dem Oberwerk­ zeug 25 befestigte Buchsen ausgebildet sein, wodurch ein Nach­ schliff und eine Austausch der Buchsen sehr leicht möglich ist. Die Matrize 35 zum Anprägen ist identisch mit der Lochmatrize zur Erzeugung des endgültigen Präzisionsloches und verbleibt gemeinsam mit dem abstehenden Ringbund 34 zum anschließenden Feinstanzen zur dabei erforderlichen unterseitigen Abstützung der Fase 33 in der Prägelage. Durch die rechteckförmige plane Abstützung der zylindrischen Fase 33 mittels des formgleichen Ringbundes 34 wird verhindert, daß eine scharfe Messerkante in der Matrize 35 gebildet ist, die beim Feinstanzen innerhalb kürzester Zeit ausbricht und Grate des gestanzten Loches ein­ zieht, so daß eine damit zusammenhängende Nachbearbeitung des Blechteils 1 entfällt.
Durch das erfindungsgemäße Verfahren wird insgesamt somit ein Loch in einem Blechbauteil geschaffen, das an der Ober- und Un­ terkante des Bauteiles im Randbereich eine definierte, reprodu­ zierbare Geometrie aufweist und das Fügeelementen wie bei­ spielsweise Buchsen in diesem gefasten Bereich einen Freigang ermöglicht, im Lochwandungsbereich jedoch eine exakte Passung des Fügeelementes mit dem Loch gewährleistet. Weiterhin weist die Oberfläche der Lochwandung sehr hohe Güte auf und muß nicht weiter nachbearbeitet werden. Gleichzeitig damit werden Bautei­ le geschaffen, die in der Außenkontur vollkommen maßhaltig sind. Der Aufwand zur Fertigung der Bauteile ist zudem sehr ge­ ring, da bis auf geringfügige Veränderungen herkömmliche Werk­ zeuge eingesetzt werden können. Im übrigen kann das Präzisions­ loch jegliche denkbare Geometrie besitzen und dadurch auch als Langloch oder Rechteckloch ausgebildet sein, wozu die Umfangs­ kontur des Endes 37 des Prägestempels 23 konturtreu zur Kontur des nachträglich in Paßform geschnittenen Loches 5, 31 ausgebil­ det sein muß.

Claims (11)

1. Verfahren zur Herstellung eines gelochten und am Lochrand mit einer Fase versehenen Blechteils, dessen Loch von wenig Blechmaterial umgeben ist, wobei im Blechteil ein vorläufiges Loch geschnitten wird und danach die Fase am Lochrand des Blechteils gleichförmig umgebend angeprägt wird, wonach das Loch maßhaltig nachgeschnitten wird, dadurch gekennzeichnet, daß nach Ausbildung der Endform und des Endmaßes der Außenkon­ tur (36) des Blechteils (1) das vorläufige Loch (20) gebildet wird und daß anschließend am Lochrand (5) des Blechteils (1) eine Fase (6) mit über deren gesamten Umfang hinweg vertikal zum Blechteil (1) verlaufenden Mantellinien angeprägt wird, wo­ nach abschließend das vorläufige Loch (20) zu einem Loch (4,31) mit Paßmaß nachgeschnitten wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Lochrand der der schon angeprägten Fase (6) gegenüber­ liegenden Seite (9) des Blechteils (1) eine weitere gleichaus­ gebildete Fase (33) angeprägt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anprägung beider Fasen (6,33) gleichzeitig in einem Werkzeug erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anprägung beider Fasen (6, 33) nacheinander im gleichen Werkzeug oder in zwei ortsverschiedenen Werkzeugen erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Fase (6, 33) zylindrisch ausgebildet ist.
6. Vorrichtung zur Herstellung eines gelochten und am Lochrand mit einer Fase versehenen Blechteils, dessen Loch von wenig Blechmaterial umgeben ist, mit einem Schneidwerkzeug, mittels dessen die Endform der Außenkontur des Blechteils herstellbar ist, mit einem ersten Stanzstempel zum Stanzen eines vorläufi­ gen Loches im Blechteil, mit einem Prägestempel zum Anprägen einer Fase am Lochrand des Blechteils und mit einem zweiten Stanzstempel zum Nachschneiden des Loches, wobei das Blechteil während der Bearbeitungsabläufe in einer Einspannung gehalten ist, zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mantellinien des in das Blechteil (1) eindringenden En­ des (37) des Prägestempels (23) sich über dessen gesamten Um­ fang hinweg linear erstrecken und daß die Umfangskontur des En­ des (37) konturtreu zur Kontur des nachträglich in Paßform ge­ schnittenen Loches (5, 31) ausgebildet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung zusätzlich zum ersten Prägestempel (23) ei­ nen zweiten mit gleichgestaltetem Ende ausgebildeten Prägestem­ pel beinhaltet, mit dem auf der der Lage der ersten Fase (6) abgewandten Seite (9) des Blechteils (1) am dortigen Lochrand (38) des Blechteils (1) eine koaxiale zweite Fase (33) anpräg­ bar ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Prägestempel (23) in einer Führungsbohrung (22) eines Oberwerkzeuges (21) der Vorrichtung und der zweite Präge­ stempel in einer Führungsbohrung einer auf dem Oberwerkzeug (21) abgewandten Seite (9) des Blechteils (1) angeordneten Ma­ trize (24) geführt sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Prägestempel (23) von einem zum Blechteil (1) hin nach unten abstehenden Ringbund (32) eines Oberwerkzeuges (25) der Vorrichtung und der zweite Prägestempel von einem zum Blechteil (1) hin nach oben abstehenden Ringbund (34) einer Ma­ trize (35) der Vorrichtung gebildet sind.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Ringbund (32) den unteren Abschluß einer Führungsboh­ rung (26) des Oberwerkzeuges (25) und der Ringbund (34) den oberen Abschluß eines Führungsloches (29) der Matrize (35) bil­ den, wobei in der Führungsbohrung (26) der Stanzstempel (27) zum Nachschneiden des vorläufigen Loches (20) geführt ist, der dabei in das Führungsloch (29) der Matrize (35) eintaucht.
11. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß während des Nachschneidens das Blechteil (1) an der Fase (6) durch einen Ringbund (32), den ein Oberwerkzeug (25) der Vorrichtung unterseitig aufweist und der zum Blechteil (1) nach unten hin absteht, und an der Fase (33) durch einen Ringbund (34), den eine auf dem Oberwerkzeug (25) gegenüberliegender Seite (9) des Blechteils (1) angeordnete Matrize (35) aufweist und der zum Blechteil (1) nach oben hin absteht, abgestützt ist, wobei die beiden Bünde (32, 34) entsprechend der Abmessun­ gen und der Kontur der Fasen (6, 33) rechteckigen Querschnitt besitzen.
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DE102008015393C5 (de) * 2008-03-20 2015-11-19 Gmf Umformtechnik Gmbh Verfahren zum Herstellen eines von einer einteiligen Blechschale gebildeten, im Querschnitt im Wesentlichen U-förmigen Lenkers für eine Kraftfahrzeug-Mehrlenkerachse

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DE2706849A1 (de) * 1976-04-30 1977-11-10 Yoshitaka Nakanishi Verfahren, presswerkzeug und pressvorrichtung zur herstellung von angesenkten loechern

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