DE19730739C2 - Verfahren zur Herstellung von Laserspiegeln - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von LaserspiegelnInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung
von Laserspiegeln. Solche Laserspiegel werden zur
Formung, Umlenkung und Fokussierung der Laserstrah
lung, insbesondere von Leistungslasern für die Mate
rialbearbeitung und Oberflächenveredlung verwendet.
Je nach Anwendung können die verschiedensten Formen,
wie Planspiegel, sphärische Spiegel aber auch andere
relativ komplizierte Toroid-, Kegel- oder Polygonfor
men eingesetzt werden. Solche Laserspiegel können
einmal raumfest, jedoch justierbar, relativ langsam,
als Scannerspiegel sehr schnell mit Frequenzen bis zu
300 Hz oder als Drehspiegel mit einer Drehzahl von
ca. 50000 U/min eingesetzt werden.
Solche Leistungslaser sind z. B. CO2-Laser, die Licht
mit einer Wellenlänge λ = 10,6 µm oder Nd-YAG-Laser,
die Lichtstrahlen mit einer Wellenlänge λ = 1,06 µm
aussenden.
Die fest installierten oder langsam bewegten Laser
spiegel bestehen in herkömmlicher Form bei Leistungs
lasern im kW-Bereich aus einem metallischen Spiegel
träger mit integriertem oder aufgesetzten Kühlkörper,
durch den eine Wasser- oder Ölkühlung erfolgt. In der
Regel werden Kupfer oder auch Aluminium, wegen ihrer
guten Wärmeleitfähigkeit verwendet. Für Laser in
niedrigen Leistungsbereichen ist die Verwendung von
Laserspiegeln aus einem Glas oder Si-Einkristall und
bei Scannerlaserspiegeln sind diese zur Reduzierung
der Masse aus einem Glaskohlenstoff hergestellt. Sol
che Scannerspiegel können durch Luft, die an der Vor
der- bzw. Rückseite vorbeigeführt wird, gekühlt wer
den.
Der Körper eines solchen Laserspiegels wird an seiner
Spiegelträgerfläche poliert und im Anschluß daran mit
einer hochreflektierenden Schicht (z. B. Gold, Cu, Al)
versehen. In der Regel sind Schichtdicken ab 0,1 µm
ausreichend. Wird Kupfer verwendet, kann der Spiegel
träger gleichzeitig als reflektierende Schicht be
nutzt werden.
Auf die reflektierenden Schichten können zusätzliche
Schutzschichten aus organischen Materialien aufge
bracht werden. Außerdem wurden in jüngster Vergangen
heit diamantähnliche Kohlenstoffschichten (DLC) auf
gebracht, die gleichzeitig Schutz vor chemischer Ein
wirkung und Verschleiß bieten.
An die eigentliche Spiegelträgerschicht eines solchen
Laserspiegels werden insbesondere an die Oberflächen
güte hohe Anforderungen gestellt und es sind mittlere
Oberflächenrauhigkeiten Ra ≦ 6 nm und Abweichungen
von der Planheit, die zumindest kleiner als λ/10 der
Wellenlänge des Laserstrahles bei einem Spiegeldurch
messer von 80 mm gefordert.
Es liegt auf der Hand, daß Scannerspiegel eine sehr
kleine Masse aufweisen sollen, um die Massenträgheit
bei den sehr hohen Scannfrequenzen klein halten zu
können. Dem steht aber das Erfordernis einer ausrei
chend hohen Festigkeit gegenüber.
Aber auch bei relativ langsam bewegten Laserspiegeln
werden diese Eigenschaften gefordert, wobei bei die
sen Spiegeln, wie dies auch bei den fest installier
ten Laserspiegeln der Fall ist, ein relativ kleiner
thermischer Ausdehnungskoeffizient gewünscht wird.
Die erforderliche Steifig- und Festigkeit wird im
wesentlichen dadurch bestimmt, daß es beim Einschal
ten des Kühlmittels zu Druckspitzen bis zu 6 bar kom
men kann, die zur Verbiegung führen können. Die
Durchbiegung ist umgekehrt zum E-Modul und der drit
ten Potenz der Dicke des Spiegelträgers proportional.
Da, wie bereits beschrieben, eine relativ kleine Mas
se für einen solchen Laserspiegel gefordert ist, kann
die Dicke nicht unbegrenzt gesteigert werden, um die
Durchbiegung klein zu halten.
Obwohl die reflektierenden Schichten mit hoher Quali
tät aufgebracht werden können und daher nur ein ge
ringer Anteil der Laserstrahlung absorbiert wird,
kommt es insbesondere bei Leistungslasern zu Tempera
turerhöhungen im Bereich einiger 10 K, die entspre
chend des Wärmeausdehnungskoeffizienten des Trägerma
terials zu lokalen Verformungen führen, die die
Strahlqualität in unerwünschter Weise beeinflussen.
Laserspiegel aus Kupfer weisen zwar eine gute Wärme
leitfähigkeit auf, haben aber gegenüber Aluminium mit
einer kleineren Wärmeleitfähigkeit eine höhere Masse.
Demgegenüber steht aber der kleinere E-Modul von 70,6
GPa für Aluminium gegenüber dem E-Modul für Kupfer
von 129 GPa. Diese beiden Metalle haben auch einen
relativ großen thermischen Ausdehnungskoeffizienten,
so daß der Aufwand für die Kühlung relativ hoch ist,
wobei die bisher üblicherweise verwendeten metalli
schen Laserspiegel einen Kompromiß in bezug auf Mas
se, Steifigkeit und Kühleffekt darstellen.
Ven GOELA J. S. u. a.: ist in "Properties of chemical-
vapor-deposited silicon carbide for optics applica
tions in severe environments", Applied Optics; 1991,
Vol. 30, No. 22, P. 3166-3175 darauf hingewiesen wor
den, daß Siliziumcarbid aufgrund seiner mechanischen
und thermischen Eigenschaften für die verschiedensten
Spiegel ein geeigneter Werkstoff ist, jedoch durch
Sintern hergestellte Körper keine ausreichenden op
tischen Oberflächeneigenschaften erreichen. Diesem
Nachteil soll durch das Auftragen von SiC mit einem
CVD-Verfahren bzw. der Herstellung eines solchen
Spiegels allein aus CVD-SiC entgegen getreten werden.
Dieses Verfahren ist relativ zeitaufwendig, da übli
cherweise relativ kleine Abscheideraten erreicht wer
den können. Außerdem ist der anlagentechnische Auf
wand relativ hoch und es können keine beliebigen und
insbesondere sehr komplizierte Formen gleichmäßig be
schichtet oder gar ein komplizierter Körper, der auch
Hohlräume für die Kühlung aufweisen muß, allein im
CVD-Verfahren hergestellt werden.
Das Aufbringen von reflektierenden Schichten auf eine
CFC- oder CMC-Trägerstruktur ist in DE 42 07 009 A1
und der Zusatzanmeldung hierzu, der DE 43 29 551 A1
beschrieben. Die aus verschiedenen Fasern gebildeten
Trägerstrukturen sollen an ihrer Oberfläche mit Sili
zium, aber auch mit anderen reflektierenden Elementen
oder Verbindungen beschichtet werden, so daß eine
reflektierende oder spiegelnde Schicht erhalten wer
den kann. Die Festigkeit eines so hergestellten Spie
gels beruht daher nahezu ausschließlich auf der ver
wendeten Trägerstruktur, die jedoch je nach den ver
wendeten Faserkomponenten Nachtale bezüglich der
Temperaturbeständigkeit, oder einem Wärmeausdehnungs
koeffizienten, der einen Einsatz über einen größeren
Temperaturbereich beeinträchtigt, mit sich bringen.
Außerdem ist in DE 42 07 009 A1 auch die Verwendung
von Glaskeramiken als Spiegelmaterial angesprochen,
wobei die Verwendung wegen der aufwendigen Formge
bungsverfahren auf einfachste Formen begrenzt ist.
Laserspiegel aus anderen, als den oben erwähnten Ma
terialien sind bisher nicht bekannt.
Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Möglichkeit
zu schaffen, mit der Laserspiegel mit relativ gerin
ger Masse, hoher Wärmeleitfähigkeit, kleinem thermi
schen Ausdehnungskoeffizienten, hoher Steifigkeit und
ausreichender Festigkeit zur Verfügung gestellt wer
den können.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe mit den Merkmalen
des Patentanspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte Ausgestal
tungsformen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben
sich mit den Merkmalen in den untergeordneten Ansprü
chen.
Nach der Erfindung wird dabei so verfahren, daß ein
homogenes, nichtoxidisches Silizium enthaltendes Ke
ramikpulver in die für den Laserspiegel letztendlich
gewünschte Form in den entsprechenden Abmessungen
gebracht wird. Dabei kann einmal ein herkömmliches
Formgebungsverfahren angewendet werden, es besteht
aber auch die Möglichkeit, den Laserspiegelgrünkörper
durch selektives Lasersintern schichtweise generativ
aufzubauen.
Der Formkörper, der auf herkömmliche Art und Weise
erhalten worden ist, wird dann einer Wärmebehandlung
bei Temperaturen oberhalb 800°C in oxidierender At
mosphäre unterzogen und erreicht so eine ausreichende
Grünfestigkeit.
Beim selektiven Lasersintern kann auf eine zusätzli
che Wärmebehandlung verzichtet werden, da der Wärme
eintrag durch den Laserstrahl, der bevorzugt kreuz
weise zweimal über die schichtspezifischen Oberflä
chenbereiche der verschiedenen Einzelschichten ge
führt wird, erreicht werden kann.
Bei der Wärmebehandlung bzw. beim selektiven Laser
sintern bilden sich temporäre Bindephasen zwischen
den einzelnen Pulverkörnern aus Silizium und/oder dem
System Si-O-N in situ aus, so daß eine ausreichende
Grünfestigkeit erreicht werden kann.
Der, wie bereits beschrieben, erhaltene Grünkörper
wird im Anschluß mit einem Metall infiltriert, wobei
bevorzugt Metalle zu verwenden sind, die eine ausrei
chend hohe Benetzbarkeit des Grünkörpers ermöglichen.
Bei relativ geringer Benetzbarkeit des für die Infil
tration verwendeten Metalles kann dieser Vorgang
durch eine Druckbeaufschlagung unterstützt werden.
Neben Aluminium hat sich insbesondere sehr vorteil
haft Silizium zur Verwendung bei der Infiltration
herausgestellt.
Die Infiltration sollte günstigerweise im Vakuum und
bei der Verwendung von Silizium bei Temperaturen zwi
schen 1410 und 1800°C, bevorzugt bei 1600°C durch
geführt werden.
Als Ausgangsmaterial können herkömmliche, handelsüb
lich erhältliche SiC- oder Si3N4-Pulver ohne weiteres
auch unter Verzicht der üblicherweise beim Sintern
erforderlichen Sinterhilfsmittel eingesetzt werden.
Das verwendete Pulver sollte gut rieselfähig und eine
mittlere Körnung im Bereich zwischen 10 und 250 µm
aufweisen.
Wird der Grünkörper mittels selektivem Lasersintern
hergestellt, sollte ein Pulver mit einer mittleren
Körnung unterhalb der jeweiligen Schichtdicke einer
Schicht verwendet werden. Günstig ist dabei, ein Pul
ver mit einer mittleren Körnung zwischen 10 und 40 µm
zu verwenden.
Bei der Infiltration werden die temporären Bindepha
sen in Bestandteile des Werkstoffes des fertigen La
serspiegels umgewandelt, ohne daß dessen Eigenschaf
ten negativ beeinflußt werden.
Vorteilhaft ist es, wenn der Grünkörper vor der In
filtration mit Kohlenstoff versetzt wird. Dies kann
beispielsweise durch Tränken mit einem thermoreakti
ven Kunststoff erreicht werden. Dadurch kann während
der Infiltration im Werkstoff sekundäres SiC gebildet
werden.
Neben der Möglichkeit, den Grünkörper mittels selekti
vem Lasersintern auf einer Grundplatte aus Stahl ge
nerativ aufzubauen, hat es sich als vorteilhaft her
ausgestellt, den Grünkörper auf einem Siliziumsub
strat aufzubauen, das gemeinsam mit dem Grünkörper in
einen Ofen, der evakuierbar ist, gegeben werden kann.
Bei ausreichend hohen Temperaturen wird das Substrat
material zur Infiltration genutzt und es kann auf das
Ablösen des fertigen Grünkörpers von der metallischen
Grundplatte verzichtet werden.
Das selektive Lasersintern wird bevorzugt mit einem
CO2-Laser durchgeführt, da dessen Licht eine Wellen
länge hat, die vom Ausgangspulver hochgradig absor
biert wird, so daß die Energieausbeute relativ hoch
ist. Die Laserprozeßparameter können so eingestellt
werden, daß die Pulverkörner zumindest teilweise zer
trümmert werden, so daß eine Verzahnung erreicht
wird, die die Grünfestigkeit zusätzlich zu der
Festigkeit, die mit der temporären Bindephase er
reicht werden kann, erhöht wird.
Die Laserleistung kann im Bereich von ca. 45 W lie
gen, der Laserstrahl kann auf einen Durchmesser zwi
schen 0,3 und 0,6 mm fokussiert werden und die Ge
schwindigkeit, mit der der Laserstrahl abgelenkt
wird, im Bereich von ca. 200 bis ca. 300 mm/s liegen.
Mit dem selektiven Lasersintern können nahezu belie
bige Formen eines solchen erfindungsgemäß hergestell
ten Laserspiegels, auch mit Hinterschneidungen, In
seln und inneren Hohlräumen, die beispielsweise als
Kühlkanäle ausgebildet sein können, hergestellt wer
den.
Ein erfindungsgemäß hergestellter Laserspiegel hat
eine kleine Masse und trotzdem eine ausreichend hohe
Steifig- und Festigkeit. Die mit der reflektierenden
Schicht zu versehende Spiegelträgerfläche kann mecha
nisch nachbearbeitet werden, so daß eine ausreichende
Oberflächengüte mit einer mittleren Rauhigkeit Ra ≦
10 nm und Abweichungen von der Planheit < λ/10 inner
halb einer Spiegelausdehnung von 100 mm ohne weiteres
erreicht werden können. Auf die durch Schleifen, Läp
pen und Polieren geglättete Oberfläche kann die hoch
reflektierende Schicht oder ein solches Schichtsystem
auf herkömmliche Weise rißfrei mit stabiler Haftung
aufgebracht werden.
Die erfindungsgemäß hergestellten Laserspiegel können
insbesondere wegen ihrer günstigeren thermischen Ei
genschaften, gegenüber den herkömmlicher Weise ver
wendeten Ausgangsmaterialien, bevorzugt für fest in
stallierte oder langsam bewegte Laserspiegel einge
setzt werden.
Durch die relativ kleine Masse sind die Laserspiegel
aber auch als schnell bewegte Scannerspiegel ohne
weiteres vorteilhaft einsetzbar.
Das erfindungsgemäße Verfahren schafft weiter die
Möglichkeit, Möglichkeiten für die Befestigung, die
Kühlung und zusätzliche Stützung in den Grundkörper
des Laserspiegels zu integrieren, wobei dies bereits
bei der Fertigung des Grünkörpers erfolgen kann, so
daß im Nachgang auf weitere Fügeprozesse verzichtet
werden kann. Neben den Anschlußmöglichkeiten für
Kühlmittel können aber auch Druck- und Temperatursen
soren angeschlossen bzw. im Grünkörper des erfin
dungsgemäß hergestellten Laserspiegels integriert
sein.
Bei luftgekühlten Laserspiegeln kann der eigentliche
Spiegelträger mit geringer Dicke ab 1 mm hergestellt
und die Rückseite mit Rippen oder einem Rippennetz
werk zur Erhöhung der Steifig- und Festigkeit sowie
zur Erhöhung der Oberfläche für Wärmekonvektion und
Wärmestrahlung ausgebildet werden.
So kann bei der Siliziuminfiltration der Anteil des
in den Werkstoff infiltrierten Siliziums beeinflußt
werden. Dadurch besteht die Möglichkeit, die für den
jeweiligen Anwendungsfall eines solchen Laserspiegels
erforderlichen Eigenschaften gegeneinander zu opti
mieren. Dies betrifft in erster Linie die Masse, die
Wärmeleitfähigkeit und den Temperaturausdehnungskoef
fizienten.
Ein fertiger Laserspiegel aus einem SiSiC kann eine
Massendichte erreichen, die oberhalb von 99% der
theoretischen Massendichte liegt. In diesem Fall wird
ein hochfester Werkstoff erhalten, bei dem sämtliche
Poren vollständig geschlossen und mit Silizium ge
füllt sind.
Die Dichte eines solchen Werkstoffes kann zwischen
2,5 und 3,0 g/cm3 liegen. Der Grundkörper des Laser
spiegels erreicht einen E-Modul von oberhalb 200 GPa,
die Wärmeleitfähigkeit liegt ≧ 70 W/mk und der ther
mische Ausdehnungskoeffizient ist < 4,5 . 10-6K-1. Die
se Angaben zeigen, daß sich der erfindungsgemäß her
gestellte Laserspiegel in seinen Eigenschaften beson
ders vorteilhaft von den bekannten Laserspiegeln ab
hebt.
Nachfolgend soll die Erfindung an einem Ausführungs
beispiel näher beschrieben werden.
Dabei zeigt die einzige Figur einen Spiegelträger 1
für einen erfindungsgemäß herzustellenden Laserspie
gel, an dem vier Durchbrechungen 2, die zur Befesti
gung verwendet werden können, vorhanden sind.
Außerdem sind zwei Kühlwasseranschlüsse 3 an gegen
überliegenden Seiten des Spiegelträgers 1 vorhanden.
Der gesamte Spiegelträger 1 hat eine Länge von 55 mm,
eine Breite von 35 mm und eine Höhe von ca. 11 mm.
Der Spiegelträger hat eine 4,5 mm dicke Bodenplatte 4
und eine Deckplatte 5 in einer Dicke von 4,1 mm, die
als Spiegelträger dient.
Im Inneren des Spiegelträgers 1 sind drei parallel
ausgerichtete Kühlkanäle 6 ausgebildet, wobei der
mittlere der Kühlkanäle 6 in der Mitte des Spiegel
trägers 1 zur effektiven Wärmeableitung bei Gauß-för
miger Intensitätsverteilung, angeordnet ist.
Zwischen den Kühlkanälen 6 sind Zwischenwände mit
kreisbogenförmigem Profil als Stützen zur Erhöhung
der Steifigkeit der Deckplatte 5 ausgebildet.
Für die Herstellung des Spiegelträgers 1 wurde han
delsübliches, reines SiC-Pulver, mit einer mittleren
Körnung von 23 µm verwendet, das beim selektiven La
sersintern in jeweiligen Schichtdicken von 50 µm auf
gebracht worden ist. Die Schichtdicke wurde dabei mit
einem Rakel, mit dem überschüssiges Pulver abgetragen
worden ist, eingestellt.
Nach dem Lasersintern wies der entsprechend erhaltene
Grünkörper keine groben Gefügefehler (Risse, Delami
nationen, Verformungen) auf. Es konnte auch keine
Schwindung, wie sie üblicherweise beim Sintern sol
cher Keramikausgangsstoffe auftritt, festgestellt
werden. Es konnte eine Abweichung der Abmaße des fer
tigen Spiegelträgers 1 von der Vorgabe des computer
gesteuerten selektiven Lasersinterns von lediglich
0,1 mm festgestellt werden, wobei diese Abweichungen
mit Sicherheit weiter kompensiert werden können.
Es wurde ein CO2-Laser mit einer Laserleistung von
45 W verwendet, wobei der Laserstrahl auf einen La
serstrahldurchmesser von 0,3 bis 0,6 mm auf der Ober
fläche der jeweiligen Schicht fokussiert worden ist.
Die Strahlablenkung erfolgte mit einem X-Y-Scanner
bei einer Ablenkgeschwindigkeit von 200 mm/s. Das
Sintern wurde in Luft in oxidierender Atmosphäre
durchgeführt, wobei auch ein Argon-Luftgemisch denk
bar ist.
Der Grünkörper wurde im Anschluß daran mit Silizium
vorzugsweise im Vakuumofen bei 1600°C infiltriert.
Nach der Infiltration war der Spiegelträger 1 voll
ständig porenfrei und ohne Verzug infiltriert und es
konnte wiederum keine Schwindung festgestellt werden.
Bei der Infiltration wurde eine Dichte von 2,65 g/cm3
erreicht.
Der Spiegelträger 1 hat eine Biegebruchfestigkeit von
195 MPa, einen E-Modul von 225 GPa, einen thermischen
Ausdehnungskoeffizienten von 4,0 . 10-6K-1 und eine
Wärmeleitfähigkeit von 70 W/mK.
Die Oberfläche der Deckplatte 5 wurde im Nachgang,
wie dies bei herkömmlicher SiSiC-Keramik üblich ist,
geschliffen, geläppt und poliert, so daß die Oberflä
che die geforderten optischen Eigenschaften erreichen
konnte. Auf die so geglättete Oberfläche der Spiegel
trägerschicht kann die hochreflektierende Schicht mit
bekannten Verfahren aufgebracht werden. Diese Schicht
kann mit bekannten Schutzschichten überdeckt werden.
Claims (12)
1. Verfahren zur Herstellung von Laserspiegeln, die
Laserstrahlen formen, umlenken und/oder fokus
sieren,
bei dem ein aus einem homogenen nichtoxidischen
Silizium enthaltenden Keramikpulver hergestell
ter Formkörper in der Form und mit den Abmessun
gen des Laserspiegels in oxidierender Atmosphäre
einer Wärmebehandlung, unter Ausbildung temporä
rer Bindephasen, bei Temperaturen oberhalb
800°C unterzogen oder der Formkörper durch se
lektives Lasersintern hergestellt, der erhaltene
Grünkörper mit einem Metall oder Silizium infil
triert wird, wobei die temporären Bindephasen
wieder gelöst werden und eine reflektierende
Beschichtung aufgebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der Grünkörper in
der Form und den Abmessungen des Laserspiegels
durch selektives Lasersintern hergestellt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Infiltration bei
Temperaturen zwischen 1410 und 1800°C im Vakuum
durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Grünkörper vor
der Infiltration mit Kohlenstoff versetzt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß ein SiC- oder Si3N4-
Pulver verwendet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Pulver mit einer
mittleren Körnung unterhalb der jeweiligen
Schichtdicke einer Schicht beim selektiven La
sersintern verwendet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß ein Pulver mit einer
mittleren Körnung zwischen 10 und 250 µm verwen
det wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Grünkörper auf
einem Siliziumsubstrat aufgebaut wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß die Laserprozeßpara
meter und/oder der Laserstrahl so eingestellt
werden, daß die Pulverkörner zumindest teilweise
zertrümmert werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß bei der Wärmebehand
lung oder dem selektiven Lasersintern in oxidie
render Atmosphäre zwischen den Pulverkörnern
temporäre Bindephasen aus Silizium und/oder dem
System Si-O-N in situ erzeugt werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß temporäre Bindepha
sen in Bestandteile des Werkstoffes des fertigen
Laserspiegels umgewandelt werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß die Spiegelträger
platte des Laserspiegels mechanisch geglättet
und anschließend eine reflektierende Beschich
tung aufgebracht wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1997130739 DE19730739C2 (de) | 1997-07-17 | 1997-07-17 | Verfahren zur Herstellung von Laserspiegeln |
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1997130739 DE19730739C2 (de) | 1997-07-17 | 1997-07-17 | Verfahren zur Herstellung von Laserspiegeln |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE19730739A1 DE19730739A1 (de) | 1999-02-11 |
DE19730739C2 true DE19730739C2 (de) | 1999-06-02 |
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ID=7836055
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE1997130739 Expired - Fee Related DE19730739C2 (de) | 1997-07-17 | 1997-07-17 | Verfahren zur Herstellung von Laserspiegeln |
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DE102021202070A1 (de) | 2021-03-04 | 2022-09-08 | Carl Zeiss Smt Gmbh | Verfahren zur Herstellung eines Grundkörpers eines optischen Elementes, Grundkörper eines optischen Elementes und Projektionsbelichtungsanlage |
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1997
- 1997-07-17 DE DE1997130739 patent/DE19730739C2/de not_active Expired - Fee Related
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