DE19726768C2 - Verfahren zum Kühlen eines Behälters aus thermoplastischem Kunststoff und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents
Verfahren zum Kühlen eines Behälters aus thermoplastischem Kunststoff und Vorrichtung zur Durchführung des VerfahrensInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Kühlen eines aus einer thermoplastischen
Kunststofffolie tiefgezogenen Behälters mit den Merkmalen des Oberbegriffes des
Patentanspruches 1 sowie eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Das Zuführen der Formluft ins Innere eines Formwerkzeuges erfolgt in bekannter
Weise (DE 31 09 415 C1) über ein Ventil, das nach Schließen des Formwerkzeuges
geöffnet wird. Formluft mit einem eingestellten Druck strömt ins Innere und drückt
den eingespannten Abschnitt einer Folienbahn an die Formwand. Das Abkühlen des
geformten Behälters erfolgt einerseits über die gekühlte Formwand, andererseits an
der Innenwand über die Formluft. Nach einer bestimmten Zeit lässt man die Formluft
entweichen und öffnet das Formwerkzeug.
Um die Kühlzeit zu minimieren ist es bekannt, die sich im Innern des Formwerkzeugs
befindliche Formluft auf möglichst niedrige Temperatur zu bringen, um eine gute
Kühlwirkung zu erzielen. In der DE 43 28 963 A1 wird vorgeschlagen, nach dem
Formen des Behälters die Formluft entweichen zu lassen und ein Kühlmedium
zuzuführen, z. B. flüssiges Kohlendioxyd, das verdampft wird.
Abgesehen von den hohen Kosten dieses Verfahrens, bedingt u. a. durch das
Kühlmedium, den erforderlichen Isolierungen, den erforderlichen Bauteilen für
Tieftemperaturen und den einzuhaltenden Sicherheitsvorschriften, wird dadurch nicht
die gewünschte Taktzeitreduzierung erreicht. Dies rührt daher, dass zwischen dem
Druckabbau der Formluft und dem Zuführen des Kühlmediums eine Zeitspanne
vergeht, während der kein Druck im Forminnenraum herrscht, der die Folie an die
Formwand presst. Dadurch wird die Abkühlung des Behälters über die Formwand
zeitweise verschlechtert.
Auch die in der DE 21 60 854 A beschriebene Methode der Innenkühlung von
Kunststoffbehältern ist sehr aufwendig und teuer. Es wird dabei ein
Luft/Wassergemisch ins Behälterinnere geleitet. Dabei besteht die Gefahr, dass sich
Wasser auf der Behälterinnenseite abscheidet, was sich störend auf den weiteren
Verfahrensprozess des Verpackens/Füllens der Behälter auswirkt.
In der DE 25 47 477 B2 wird vorgeschlagen, Formluft ins Innere des Behälters
einströmen zu lassen und den Druck soweit aufzubauen, bis sich ein Deckel abhebt
und die Formluft ins Freie strömt. Dieses Abströmen von Luft ins Freie verursacht
einen hohen Lärm und führt zur ungleichmäßigen Abkühlung der Folienbahn vor der
Formstation mit der Folge von qualitativ schlechten Behältern. Die abströmende Luft
wirbelt Staub auf, der sich auf der manchmal statisch geladenen Folienbahn absetzt,
was hygienische Probleme zur Folge hat.
In der JP 72 37 262 AA wird die Formluft nach einer bestimmten Zeit über ein zweites
Ventil ins Freie abströmen lassen. Durch den erhöhten Druckluftbedarf erhöhen sich
die Produktionskosten der Behälter. Dieselben Nachteile weist das in der JP 5104615 AA
gezeigte Verfahren auf.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das Kühlen der geformten Behälter auf
der Innenwand kostengünstig zu verbessern ohne einen erhöhten Luftverbrauch in
Kauf nehmen zu müssen. Während der ganzen Phase des Formens und Kühlens
des Behälters sollte der Formdruck aufrecht erhalten bleiben. Die Gefahr einer
Abkühlung der Folienbahn und einer Verunreinigung durch aufgewirbelten Staub,
hervorgerufen durch ausströmende Formluft, sollte nicht gegeben sein.
Diese Aufgabe wird gelöst durch die im Patentanspruch 1
angegebenen Maßnahmen sowie durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des
Anspruches 5.
Ausgehend von der Erkenntnis, dass bewegte Luft einen wesentlich besseren
Kühleffekt bewirkt als stehende Luft, wird die unter Druck stehende Formluft
umgewälzt. Sie wird an einer Stelle des Formwerkzeuges abgesaugt und an anderer
Stelle wieder zugeführt, wozu ein Gebläse eingesetzt ist. Die Luftführung erfolgt in
der Weise, dass ein Umströmen der Behälterinnenwand gegeben ist.
Die Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens ist gekennzeichnet durch zwei
Formluftanschlüsse am Formwerkzeug zur Zu- bzw. Ableitung der Formluft sowie
durch ein Gebläse, das die Formluft umwälzt und das Bestandteil des
Formwerkzeuges oder Bestandteil der Thermoformmaschine sein kann, in die das
Formwerkzeug eingebaut ist.
Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den übrigen, in
den Unteransprüchen genannten Merkmalen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist nachfolgend anhand
der schematischen Zeichnung näher beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 Einen Querschnitt durch ein Formwerkzeug, das
formend und stanzend arbeitet.
Fig. 2 Einen Querschnitt durch ein nur formendes
Formwerkzeug.
Das Formwerkzeug 1 für formenden und stanzenden Betrieb
gemäß Fig. 1 besteht aus einem Unterteil 2 mit der eigentli
chen Form 3, die auch Schnittstempel ist und dem Oberteil 4.
Dieses Oberteil 4 weist eine Schnittplatte 5, eine Kopfplat
te 6, eine Zwischenplatte 37, einen Niederhalter 7 und einen
Streckhelfer 8 auf.
In der Regel sind mehrere Formnester in einem Werkzeug
angeordnet und alle Streckhelfer 8 stehen über eine Stange 9
mit einer Trägerplatte 10 in Verbindung. Über einen Anschluß
11 und eine Bohrung 12 in der Zwischenplatte 37 sowie einen
Ringkanal 39 und Bohrungen 38 im Niederhalter 7 kann Druck
luft ins Innere des Formwerkzeuges 1 geleitet werden. Eine
Ableitung der Formluft ist in der Weise vorgesehen, daß
jeder Streckhelfer 8 und jede Stange 9 mit einer zentralen
Bohrung 13, 14 versehen ist, die in eine Querbohrung 15 in
der Trägerplatte 10 und damit beim Anschluß 40 münden.
Die Formluftzufuhr erfolgt über eine Druckluftquelle 16, ein
Ventil 17 und eine Leitung 18 zum Anschluß 11 in der Zwi
schenplatte 37. Andererseits steht der Anschluß 40 über eine
Leitung 19 mit einem Gebläse 20 in Verbindung, wobei die
Druckseite des Gebläses 20 über eine Leitung 21 in die
Leitung 18 mündet. In der Leitung 21 kann ein Ventil 22 zur
Absperrung dieser Leitung 21 eingebaut sein, so daß das
Gebläse 20 dauernd in Betrieb gehalten werden kann.
Das Formverfahren läuft wie folgt ab:
Das in eine Thermoformmaschine eingebaute Formwerkzeug 1 wird geschlossen und spannt den erwärmten Abschnitt einer Folienbahn 23 ein. Formluft wird durch Öffnen des Ventils 17 gleichzeitig mit oder kurz nach dem Start des Streckhelfers 8 in den Forminnenraum geleitet. Ein Behälter 24 wird ge formt und gegen die Wandung der Form 3 gepreßt. Gleichzeitig mit dem Öffnen des Ventils 17 oder kurze Zeit danach öffnet das Ventil 22, so daß die unter Druck stehende Formluft umgewälzt wird, an der Behälterinnenwand entlang streicht und eine gute Kühlung bewirkt, solange der Streckhelfer 8 in unterer Position steht.
Das in eine Thermoformmaschine eingebaute Formwerkzeug 1 wird geschlossen und spannt den erwärmten Abschnitt einer Folienbahn 23 ein. Formluft wird durch Öffnen des Ventils 17 gleichzeitig mit oder kurz nach dem Start des Streckhelfers 8 in den Forminnenraum geleitet. Ein Behälter 24 wird ge formt und gegen die Wandung der Form 3 gepreßt. Gleichzeitig mit dem Öffnen des Ventils 17 oder kurze Zeit danach öffnet das Ventil 22, so daß die unter Druck stehende Formluft umgewälzt wird, an der Behälterinnenwand entlang streicht und eine gute Kühlung bewirkt, solange der Streckhelfer 8 in unterer Position steht.
Nach Ablauf der Kühlzeit schließt das Ventil 22, der Streck
helfer 8 fährt nach oben, das Ventil 17 schaltet um und läßt
die Formluft ins Freie entweichen. Dann kann das Formwerk
zeug 1 öffnen, das kurz zuvor durch eine geringe Aufwärtsbe
wegung das Ausstanzen des Behälters 24 vorgenommen hat.
Selbstverständlich ist es in gleicher Weise möglich, die
Formluft über den Anschluß 40 zuzuleiten und über den An
schluß 11 in der Zwischenplatte 37 abzuführen. Die Strömungs
richtung ist dann umgekehrt.
Fig. 2 zeigt ein nur formendes Formwerkzeug 41, bestehend
aus Unterteil 27 mit einer Grundplatte 25, einer Trägerplat
te 26 und den Streckhelfern 28. Ferner bestehend aus dem
Oberteil 30 mit Kopfplatte 31 und den Formen 32. Der Unter
rahmen 29 und der Oberrahmen 33 zum Einspannen der Folien
bahn 23 können Teil der Thermoformmaschine sein und separat
bewegt werden oder Teil des Formwerkzeuges 30. Die Formluft
wird bei diesem Aufbau am Anschluß 42 durch eine Bohrung 34
zugeführt, die sich verzweigt und Druckluft auf jeder Seite
eines Streckhelfers 28 ausströmen läßt. Die Ableitung er
folgt auf der anderen Seite des Streckhelfers 28 über Bohrun
gen 35 und 36 und den Anschluß 43. Der Verfahrensablauf ist
analog zum Form-/Stanzwerkzeug nach Fig. 1, wobei zuerst
die Spannrahmen 29, 33 schließen und danach die restlichen
Werkzeugteile. Ein Austrennen der Behälter 24 findet im
Formwerkzeug 30 nicht statt, sie werden in einer nachfolgen
den Stanzstation ausgetrennt.
Claims (8)
1. Verfahren zum Kühlen eines Behälters aus thermoplastischem
Kunststoff, der aus einer erwärmten Folienbahn durch Form
luft mit einem vorgegebenen Druck in einem Formwerkzeug
geformt wird, wobei die Formluft während des Formvorganges
unter Druckaufrechterhaltung abgeleitet und neue Formluft
zugeführt wird, bevor vor dem Öffnen des Formwerkzeuges die
Formluft ins Freie abgeleitet wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die während des Formvorganges abgeleitete Formluft an
anderer Stelle des Formwerkzeuges im Sinne eines Umwälzens
wieder zugeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß
die Ableitung der Formluft durch die dem Boden des
Behälters (24) zugewandte Stirnseite des Streckhelfers
(8) erfolgt, die Zuleitung durch die der Form (3) gegen
überliegende Werkzeughälfte (4) oder umgekehrt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß
die Zuleitung der Formluft seitlich an der Rückseite des
Streckhelfers (28) erfolgt, die Ableitung auf der gegen
überliegenden Seite des Streckhelfers (28) durch diesel
be Formwerkzeughälfte (27) oder umgekehrt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 dadurch
gekennzeichnet, daß das Gebläse (20) zur Umwälzung der
Formluft im Dauerbetrieb läuft und die Umwälzung über
ein Ventil (22) taktweise geschaltet wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach An
spruch 1, bestehend aus einem Formwerkzeug mit der Form
des herzustellenden Behälters und einem Anschluß für die
Zuleitung der Formluft, gekennzeichnet durch einen
zweiten Anschluß für die Formluft und ein Gebläse (29),
das die Formluft zwischen beiden Anschlüssen (11, 40,
42, 43) umwälzt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, daß
einer der Anschlüsse (40) für die Formluft an der Stirn
seite des Streckhelfers (8) mündet, der andere Anschluß
(11) in einem Ringkanal (39), von dem aus Bohrungen (12)
ins Innere des Niederhalters (7) führen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 dadurch gekennzeichnet, daß
einer der Anschlüsse (42, 43) für die Formluft auf der
Rückseite des Streckhelfers (28) mündet, der andere auf
der gegenüberliegenden Seite des Streckhelfers (28).
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7 gekennzeich
net durch ein Ventil (22) in der Ringleitung zwischen
den beiden Anschlüssen (11, 40, 42, 43).
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1997126768 DE19726768C2 (de) | 1997-06-24 | 1997-06-24 | Verfahren zum Kühlen eines Behälters aus thermoplastischem Kunststoff und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
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DE1997126768 DE19726768C2 (de) | 1997-06-24 | 1997-06-24 | Verfahren zum Kühlen eines Behälters aus thermoplastischem Kunststoff und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
Publications (2)
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DE19726768A1 DE19726768A1 (de) | 1999-01-07 |
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DE1997126768 Expired - Fee Related DE19726768C2 (de) | 1997-06-24 | 1997-06-24 | Verfahren zum Kühlen eines Behälters aus thermoplastischem Kunststoff und Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens |
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---|---|
DE (1) | DE19726768C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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EP2853375A1 (de) | 2013-09-27 | 2015-04-01 | Gabler Thermoform GmbH & Co. KG | Verfahren zum Betreiben einer Thermoformmaschine und Thermoformmaschine |
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