DE19723454A1

DE19723454A1 - Überwachungssystem für Kraftfahrzeuge und ein Verfahren zur Überwachung eines Kraftfahrzeuges

Info

Publication number: DE19723454A1
Application number: DE1997123454
Authority: DE
Inventors: Josef Maderer; Josef Winter
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1997-06-04
Filing date: 1997-06-04
Publication date: 1998-12-10

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft ein Überwachungssy stem für Kraftfahrzeuge gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren zur Überwachung eines Kraftfahrzeu ges.

Aufgrund einer jährlich steigenden Anzahl von Unfall fluchten besteht eine große Notwendigkeit und ein stati stisch belegbarer Handlungsbedarf, die Überwachung von Kraftfahrzeugen zu intensivieren. Auch aus verwaltungstech nischer Hinsicht, diese steigende Anzahl von Unfallfluchten aufzunehmen und zu bearbeiten, ist eine Erweiterung in Sa chen Überwachungstechnik für Kraftfahrzeuge unbedingt er forderlich.

Herkömmliche Überwachungssysteme waren in der Regel le diglich dazu gedacht, einen Diebstahl eines Kraftfahrzeuges zu verhindern. Eine Überwachung dahingehend, eine Beschädi gung an einem abgestellten Kraftfahrzeug zu registrieren, um bei einer eventuellen Unfallflucht die Fremdeinwirkung dokumentiert zu haben, wurde bislang nicht ausreichend be rücksichtigt.

Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Überwa chungssystem zu schaffen, das eine einfache Überwachung für Kraftfahrzeuge hinsichtlich einer schädigenden Fremdeinwir kung bereitstellt.

Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 und mit den Merkmalen des Anspruchs 10 gelöst.

Erfindungsgemäß weist das Überwachungssystem einen Sen sor und eine Schalteinrichtung auf, die ein an oder im Kraftfahrzeug installiertes Detektionssystem aktivieren.

Der Sensor ist erfindungsgemäß so ausgelegt, daß Erschütte rungen, die von einer schädigenden Fremdeinwirkung erzeugt werden, erfaßt werden. Mit dieser Anordnung ist es somit möglich, falls das zu überwachende Kraftfahrzeug von einem Fremdobjekt beschädigt wird, dieses Fremdobjekt zu regi strieren. Aufgrund der erfindungsgemäßen Mechanik wird ge währleistet, daß das Kraftfahrzeug auch dann überwacht wird, wenn es unbeaufsichtigt abgestellt ist. Sollte wäh rend diesem Zeitraum eine Beschädigung am Kraftfahrzeug vorkommen, so wird das die Schädigung verursachende Fremd objekt durch das Detektionssystem dadurch registriert, in dem es ausgelöst bzw. aktiviert wird. Auch ist beispiels weise ein mit einem Hinweis auf das erfindungsgemäße Über wachungssystem gekennzeichnete Fahrzeug gegen Diebstahl von im Innenraum des Kraftfahrzeugs befindlichen Gegenständen einem größeren Sicherungsschutz unterworfen. Denn um in das Innere des Kraftfahrzeuges einzudringen, müssen Manipula tionen am Kraftfahrzeug vorgenommen werden, welche wiederum auch schon geringfügige Erschütterungen auslösen. Aufgrund der Registrierung durch das Detektionssystem besteht die Möglichkeit, eine nachfolgende Fahndung leichter und effek tiver durchführen zu können. Somit kann mit einer höheren Aufklärungsquote gerechnet werden. Eine höhere Aufklärungs quote würde auch dazu führen, daß die Versicherungsleistun gen des Kraftfahrzeughalters vermindert werden könnten.

Mit dem Verfahren zur Überwachung eines Kraftfahrzeuges gemäß Anspruch 10 wird erfindungsgemäß erstmalig eine Über wachung eines Kraftfahrzeuges gewährleistet, welches eine Registrierung eines eine Kraftfahrzeugerschütterung auslö senden Objektes ermöglicht, wenn das Kraftfahrzeug verlas sen abgestellt ist. Auch entfällt mit der Anwendung des er findungsgemäßen Verfahrens eine Dauerregistrierung. Denn lediglich dann, wenn eine Fremdeinwirkung erfolgte, wird das Detektionssystem aktiviert. Das bedeutet ferner, daß das Speichermedium für das Detektionssystem optimal genutzt wird.

Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.

Wird das Detektionssystem gemäß Anspruch 2 als Photoap parat ausgestaltet, der sichtbares und/oder infrarotes Licht detektiert, so kann im Moment der Fremdeinwirkung das die Fremdeinwirkung auslösende Objekt registriert werden.

Wird gemäß Anspruch 3 das Detektionssystem in zumindest einem der Scheinwerfer des Kraftfahrzeuges integriert, so ist der Vorteil vorhanden, daß das Überwachungssystem als solches nicht unmittelbar für jedermann sichtbar ist. Au ßerdem kann die für die Scheinwerfer vorgesehene Strahlop tik ausgenutzt werden.

Wird gemäß Anspruch 4 das Detektionssystem in einem se paraten Gehäuse mit Klappmechanismus untergebracht, so be steht die Möglichkeit das Überwachungssystem lediglich bei Bedarf sichtbar zu machen.

Sollte bei der Installation des Überwachungssystems aufgrund der unterschiedlichen Gestaltungen unterschiedli cher Kraftfahrzeuge der Fall auftreten, daß Bereiche am Kraftfahrzeug durch die Optik des Überwachungssystems selbst nicht erfaßt werden, so können zusätzlich Umlenk spiele vorgesehen werden. Mit diesen Umlenkspiegeln kann somit eine Rundum-Überwachung für jedes im Handel erhältli ches Kraftfahrzeug vorgenommen werden.

Wird gemäß Anspruch 6 die Schalteinrichtung von einem manuell betätigbarem Schalter gebildet, so wird die Akti vierung des Überwachungssystems beispielsweise, dann manu ell ausgelöst, wenn während der Fahrt eine Fremdeinwirkung auf das Kraftfahrzeug beispielsweise durch ein anderes Kraftfahrzeug eintritt und der Fahrer des anderen Kraft fahrzeuges nach der Fremdeinwirkung eine Unfallflucht bege hen möchte.

Wird gemäß Anspruch 7 die Schalteinrichtung von einer Zentralverriegelungsanlage gebildet, so wird das Überwa chungssystem dann bereitgestellt, wenn das Fahrzeug ver schlossen wird.

Wird zum Beispiel gemäß Anspruch 9 das Detektionssystem als eine digitale Photokamera ausgebildet, so entstehen die Vorteile, daß die Entwicklung eines Films nicht mehr vorge nommen werden muß, sondern lediglich über einen Ausgang an dem Detektionssystem die digitalen Signale des entsprechen den registrierten Bildes abgegriffen werden können, was ferner den Vorteil mit sich bringt, daß das Detektionssy stem als solches zum Austausch eines Filmes nicht geöffnet werden muß. Ferner besteht die Möglichkeit, daß beispielsweise diese digitale Photokamera über Funk mit einem zentralen Überwachungssystem verbunden ist, welches beispielsweise einen Direktzugang zu einer in der Nähe befindlichen Polizeidienststelle hat, wodurch unmittelbar nach der Fremdeinwirkung die Daten an die entsprechende Polizeidienststelle übermittelt werden und die Fahndung schnellstmöglich eingeleitet werden kann.

Unter Bezugnahme auf die Figuren soll eine vorteilhafte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung beschrieben wer den.

Fig. 1 zeigt das Schaltbild mit Überwachungssystem.

Fig. 2a, b und c zeigen unterschiedliche Formen von Umlenkspiegeln, die zur Überwachung herangezogen werden können.

In Fig. 1 ist auf einfache Weise eine Schaltung reali siert, wie das Detektionssystem aktiviert und ausgelöst wird. Neben der im Kraftfahrzeug vorhandenen Spannungsquel le ist vorzugsweise im Schaltkreis eine Zentralverriegelung 1 vorgesehen, die, wenn das Fahrzeug abgeschlossen wird, eine Verbindung im Schaltkreis herstellt. In Reihe zu der Zentralverriegelung bzw. Schalteinrichtung ist ein Sensor 2 geschaltet, der auf Erschütterungen reagiert. Ein derarti ger Erschütterungssensor kann beispielsweise wie bei her kömmlichen Spielautomaten gebildet sein. Ein derartiger Er schütterungssensor besteht aus einem Pendel, welches bei Erschütterungen einen Kontakt bzw. eine elektrische Verbin dung mit einem das Pendel umgebenden Zylinder herstellt. Damit beispielsweise von vornherein kein Kontakt auftritt, wenn beispielsweise das Kraftfahrzeug schräg abgestellt wird, kann der das Pendel umgebende Zylinder auch kardani sch aufgehängt sein, so daß im abgestellten Zustand der Ab stand zwischen dem Pendel und dem umgebenden Zylinder bei behalten wird. Ebenfalls in Reihe ist dann das Detektions system 3 geschaltet, was beispielsweise eine Photokamera sein kann, die dann ausgelöst wird, wenn aufgrund einer Er schütterung, der Erschütterungssensor einen Kontakt mit dem Zylinder herstellt und somit ein Signal auslöst, wodurch das Detektionssystem aktiviert wird und die Fremdeinwirkung registriert wird. Auf diese Weise wird unmittelbar eine Rundum-Überwachung des Kraftfahrzeuges gewährleistet.

Sollte sich ergeben, daß das Kraftfahrzeug keine direkt zugänglichen Bereiche für das Überwachungssystem aufweist, so können je nach Anforderungen verschiedenartige Umlenkspiegel herangezogen werden, so z. B. wie in Fig. 2a gezeigt, zwei in einem spitzen Winkel angeordnete Umlenkspiegel 4 oder aber auch gemäß Fig. 2b ein konkaver Spiegel 5, in dessen Fokus das Detektionssystem bzw. die Photokamera installiert ist, oder aber ein konvexer Aufweitungsspiegel 6, der einen großen Bereich abtastet.

Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, daß vorzugsweise bis zu vier Photoapparate nur mit Schwarz- Weiß-Filmen bestückt verwendet werden. Dadurch wird eine höhere Tiefenschärfe und eine bessere Auflösung erzielt. Andererseits ist es von Vorteil, wenn eine Blitzeinrichtung vorhanden ist, so daß dem die Erschütterung auslösenden Person mitgeteilt werden kann, daß eine Registrierung stattgefunden hat und sie beispielsweise davon abgehalten wird, eine Unfallflucht zu begehen. Sollte allerdings vorgezogen werden, daß eine derartige offensichtliche Registrierung nicht erwünscht ist, ist die Verwendung von Infrarotfilm und Infrarotblitzen geeignet, da diese Blitze vom menschlichen Auge nahezu nicht wahrgenommen werden.

Es ist ferner von Vorteil, wenn die Photoapparate bei Neuwagen in die Scheinwerfer, Nebelscheinwerfer und/oder Rückscheinwerfer oder aber auch am übrigen Kfz angebracht werden können. Es ist allerdings auch darauf zu achten, daß die Detektionssysteme von außen nicht abmontierbar ange bracht werden sollten. Auch ist es von Vorteil, wenn beim Einbau in die Karosserie oder auch beim Einbau in die je weiligen Scheinwerfer, die Photolinse oder die gesamte Ka mera mit bruchsicherem Glas vor Beschädigungen geschützt wird. Ebenso ist es denkbar, das Detektionssystem in die Luftleitfläche eines Pkws zu integrieren. In diesem Fall ist es auch von Vorteil, daß das Detektionssystem mit dem Klappmechanismus integriert wird, weil dadurch der Klappme chanismus nach unten aufklappbar gemacht werden kann.

Auch ist es sinnvoll, ein Detektionssystem zu verwen den, bei dem eine Mehrfachauslösung und ggfs. eine Verzöge rung eingestellt werden kann, so daß der gesamte Tathergang dokumentiert werden kann.

Ein weiterer Vorteil einer digitalen Photokamera be steht auch darin, daß, sollte eine Erschütterung nicht do kumentiert werden, diese auf einfache Weise durch Löschen des Speichers vernichtet werden kann. Ein derartiges System zeichnet sich auch dadurch aus, daß ein verschleißfreies Aufnehmen und Löschen gewährleistet ist.

Es ist ebenso denkbar, daß neben den oben erwähnten Kameras beispielsweise Autofokuskameras, Kameras mit einer Selbstauslösung und Mehrbildkameras mit einer einstellbaren Verzögerungsautomatik eingesetzt werden können. Aufgrund der Verzögerungsautomatik kann dann eine zeitliche Bildfolge vorgegeben werden, mit der einzelne Phase nach der Fremdeinwirkung registiert werden kann.

Zusätzlich kann das gesamte Überwachungssystem auch so ausgelegt sein, daß auch eine bereits vorhandene Kamera des Kraftfahrzeughalters in das Kraftfahrzeug eingebaut wird, welche auch wieder zu anderen Verwendungszwecken ausgebaut werden kann.

Claims

1. Überwachungssystem für Kraftfahrzeuge, insbesondere für Personenkraftfahrzeuge, mit Detektionssystem, welches zeitweise aktiviert wird, gekennzeichnet durch einen Sensor (2), der auf Erschütterungen reagiert, und eine Schalteinrichtung (1), die das Detektionssystem (3) aktivieren.

2. Überwachungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekenn zeichnet, daß das Detektionssystem (3) mindestens einen Photoapparat enthält, der sichtbares und/oder infrarotes Licht detektiert.

3. Überwachungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Detektionssystem (3) in zumindest einen Scheinwerfer des Kraftfahrzeugs integriert ist.

4. Überwachungssystem nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Detektionssystem (3) in einem Gehäuse mit Klappmechanismus zur Freigabe auf das zu beobachtende Objekt in dem Kraftfahrzeug untergebracht ist.

5. Überwachungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß Umlenkspiegel (4; 5; 6) vorgesehen sind, die das zu beobachtende Objekt auf das Detektionssystem (3) projizieren.

6. Überwachungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalteinrichtung (1) ein manuell betätigbarer Schalter ist.

7. Überwachungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalteinrichtung (1) eine Zentralverriegelungsanlage ist.

8. Überwachungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalteinrichtung (1) zur Ansteuerung des Detektionssystems (3) durch ein Signal von einer vorhandenen Alarmanlage geschaltet wird.

9. Überwachungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Detektionssystem (3) eine digitale Photokamera ist.

10. Verfahren zur Überwachung eines Kraftfahrzeuges, welches die Schritte aufweist,

a) Aktivierung eines Detektionssystems (3)
b) Nachweis einer Erschütterung des Kraftfahrzeuges
c) Registrierung des die Erschütterung auslösenden Objekts

11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Nachweis von einem auf Erschütterungen reagierenden Sensor (2) erfolgt.

12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekenn zeichnet, daß das Aktivieren des Detektionssystems (3) durch eine Zentralverriegelungsanlage erfolgt.

13. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekenn zeichnet, daß das Aktivieren des Detektionssystems (3) über ein Signal von einer vorhandenen Alarmanlage erhält.

14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Registrierung von einem Photoapparat erfolgt, der sichtbares und/oder infrarotes Licht detektiert.

15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Registrierung mit dem Detektionssystem (3) von einer digitalen Photokamera erfolgt.