DE19723286A1 - Vorrichtung zur Filterung von Hochfrequenzsignalen - Google Patents
Vorrichtung zur Filterung von HochfrequenzsignalenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein leistungstaugliches Bandpaßfilter, welches aus mehreren
supraleitenden planaren Resonatoren gebildet wird und für den Einsatz in
hochfrequenztechnischen Systemen der Kommunikations- und Ortungstechnik geeignet ist.
Bandpaßfilter werden in hochfrequenztechnischen Systemen im Empfangszweig z. B.
als Vorselektionsfilter und in Form einer Filterbank zur Frequenzkanalisierung (Eingangs-Multiplexer)
eingesetzt. Im Sendezweig bilden sie z. B. die Elemente eines Ausgangs-Multiplexers,
dessen Aufgabe die möglichst verlustfreie Zusammenführung der verstärkten
Signale der verschiedenen Frequenzkanäle auf eine gemeinsame Antenne ist.
Solche Bandpaßfilter werden meistens aus einzelnen Resonatoren aufgebaut, die
untereinander und mit den Zuleitungen geeignet gekoppelt sind. Die Funktion der Resonatoren
in einer Bandpaßstruktur besteht in der möglichst verlustfreien Speicherung
elektromagnetischer Feldenergie. Die bei Resonatoren mit der Energiespeicherung
unvermeidlich verknüpften Dissipationsverluste können quantitativ über die sogenannte
Leerlaufgüte beschrieben werden. Dabei gibt die Leerlaufgüte Q0 eines Resonators das
Verhältnis des Produkts aus der im Mittel gespeicherten Feldenergie W und der Kreis-Resonanzfrequenz
ω0 zur dissipierten Leistung Pdiss gemäß
Q0 = ω0 W/Pdiss
an.
Dissipationsverluste degradieren den Frequenzgang eines Bandpaßfilters im Vergleich
zum idealen verlustlosen Bandpaßfilter in der Weise, daß die Einfügungsdämpfung im Durch
laßbereich vergrößert wird und die Filterflanken "verschliffen" werden. Dieser degradierende
Einfluß der Dissipationsverluste ist umso stärker, je kleiner die relative Bandbreite des Filters
und je steiler seine Filterflanken sind. Damit werden für Filter mit hohen Anforderungen an die
Flankensteilheit und die relative Bandbreite Resonatoren hoher Leerlaufgüte, typischerweise mit
Q0 < 10 000 benötigt. Betrachtet man Filter verschiedener Bauform aus normalleitenden Mate
rialien, also z. B. Filter aus gekoppelten Hohlleitungsresonatoren, aus gekoppelten Koaxiallei
tungsresonatoren oder aus gekoppeiten planaren Mikrostreifenleitungsresonatoren, so ergibt
sich, daß die erzielbare Leerlaufgüte umso geringer ist, je kleiner die geometrischen
Abmessungen der Resonatoren sind. Daher müssen Filter für hohe Anforderungen aus relativ
großen Hohlleitungsresonatoren aufgebaut werden.
Es ist bekannt, daß durch Verwendung von gekühlten planaren Resonatorstrukturen mit
Leiterbahnen aus Hochtemperatursupraleitern auf einkristallinen Substratmaterialien Resona
toren realisiert werden können, die bei einer Betriebstemperatur von ca. 60 bis 80 K Leerlauf
güten bis ca. 200 000 erreichen und dabei wesentlich kleinere geometrische Abmessungen als
konventionelle Hohlleitungsresonatoren mit Leerlaufgüten von ca. 20 000 aufweisen.
Der Verwendung von planaren Resonatoren aus Hochtemperatursupraleitern in Filtern
für "höhere" Betriebsleistungen ist jedoch dadurch eine physikalische Grenze gesetzt, daß die
supraleitenden Eigenschaften heute bekannter Materialien degradieren, wenn die magnetische
Feldstärke des hochfrequenten Feldes an der Oberfläche des supraleitenden Films Werte von
ca. 50 A/cm übersteigt. Dieser Effekt erweist sich bei den planaren Leiterstrukturen als
besonders nachteilig, da es bei kantenparallel verlaufenden Stromlinien aufgrund der magneti
schen Feldverdrängung an den Kanten der Leiter zu einer lokalen Feldüberhöhung etwa um den
Faktor 10 kommt. Der Wert der maximalen Hochfrequenz-Magnetfeldstärke ist proportional zur
Quadratwurzel aus der im Resonator gespeicherten Feldenergie, wobei der Proportionalitäts
faktor von der Resonatorform und dem Schwingungstyp abhängt. Weiterhin ist die pro Reso
nator gespeicherte Feldenergie proportional zur Durchgangsleistung des Filters und dem
Kehrwert der relativen Bandbreite.
Bei Verwendung von supraleitenden planaren Resonatoren mit kantenparallelen
Stromlinien in Filtern mit einer relativen Bandbreite in der Größenordnung von ca. 0,3 bis 2%
kann es aufgrund der oben beschriebenen Effekte bereits zu Degradationen der
Filtereigenschaften kommen, wenn die Betriebsleistung einen Wert von ca. 0,2 bis 2 W
überschreitet.
Eine Lösung dieses Problems des niedrigen Energiespeicherungsvermögens planarer
Resonatoren aus Hochtemperatur-Supraleitern wurde im Rahmen der Erfindung nach
Patentanmeldung DE 44 36 295 A1 angegeben. Die dort vorgeschlagene Lösung sieht die
Verwendung kreisrunder Scheiben- oder Ringresonatoren vor, welche im TM010-Schwingungstyp
angeregt werden. Da hierbei keine kantenparallelen Stromlinien auftreten,
kann man in einem solchen Resonator im Vergleich zu Resonatoren gleichen Volumens aber mit
kantenparallelen Strömen eine etwa um den Faktor 100 höhere elektromagnetische Feldenergie
ohne Degradation speichern. Damit erreicht man mit solchen Resonatoren für Filter mit einer
Bandbreite von ca. 0,3 bis 2% Leistungsverträglichkeiten von mindestens 20 bis 200 W.
In der Patentanmeldung DE 44 36 295 A1 werden solche Resonatoren in der Form
beschrieben, daß sie aus einem einkristallinen Substrat bestehen, auf das beidseitig
supraleitende Dünnfilme aufgewachsen sind. Weiter wird beschrieben, daß auf der einen Seite,
hier als "Vorderseite" bezeichnet, die supraleitfähige Schicht so strukturiert wird, daß nur eine
kreisförmige Leiterfläche oder nur eine konzentrisch ringförmige Leiterfläche übrigbleibt. Auf
der anderen Seite, hier als "Rückseite" bezeichnet, bleibt die Leiterschicht bis zum Substratrand
erhalten. Auf dieser Rückseite können jedoch gemäß der Patentanmeldung DE 44 36 295 A1
kreisrunde oder ringförmige Aussparungen in der Leiterschicht für Koppelzwecke vorgesehen
werden. In der Patentanmeldung DE 44 36 295 A1 wird auch erläutert, daß man aus teilweise
übereinander und teilweise nebeneinander angeordneten Resonatoren ein Bandpaßfilter
aufbauen kann.
Bei der Ausnutzung der mit der Patentanmeldung DE 44 36 295 A1 dokumentierten
Erfindung zur Realisierung von Bandpaßfiltern in Ausgangsmultiplexern (z. B. für Kommuni
kationssatelliten) ergibt sich, daß an solche Filter bestimmte zusätzliche Anforderungen gestellt
werden, deren Erfüllung zusätzlich zu den in DE 44 36 295 A1 angegebenen technischen
Lösungen die Lösung weitererer technischer Aufgaben erfordert. Im folgenden werden
zunächst diese in der Patentanmeldung DE 44 36 295 A1 nicht berücksichtigten Aufgabenstel
lungen erläutert und danach wird angegeben, wie diese zusätzlichen Aufgaben im Rahmen der
hier beschriebenen (neuen) Erfindung auf eine deutlich über den bisherigen Stand der Technik
herausragenden Weise gelöst werden.
Falls die Bandpaßfilter in einem Eingangs- oder Ausgangsmultiplexer eingesetzt
werden, so sind diesen einzelnen Filtern verschiedene Durchlaßfrequenzbereiche zugeordnet,
die in ihrer Gesamtheit den Betriebsfrequenzbereich des Multiplexers bestimmen. Die typische
relative Bandbreite eines einzelnen Filters beträgt ca. 1%, während der gesamte
Betriebsfrequenzbereich eine typische Breite von 20% hat. Dies bedeutet, daß für ein Filter mit
einem Durchlaßbereich am unteren Ende des Betriebsfrequenzbereichs im gesamten
Frequenzbereich oberhalb dieses Durchlaßbereichs auf einer Breite von ca. 20% keine
wesentliche Degradation des Sperrverhaltens auftreten darf. Dieser Frequenzbereich sei für die
folgenden Erörterungen als "Betriebssperrbereich" bezeichnet. In analoger Weise muß für ein
Filter mit einem Durchlaßbereich am oberen Ende des Betriebsfrequenzbereichs der
Frequenzbereich unterhalb dieses Durchlaßbereichs auf einer Breite von ca. 20% frei von
Störungen des Sperrverhaltens sein.
Alle Resonatoren weisen neben dem erwünschten Schwingungstyp bei anderen
Frequenzen weitere unerwünschte Schwingungstypen ("Störmoden") auf. Der hier für den
Betrieb des Filters erwünschte kantenstromfreie TM010-Schwingungstyp stellt nicht den
Grundschwingungstyp dar und daher gibt es sowohl unerwünschte Schwingungstypen mit
Resonanzfrequenzen unterhalb als auch unerwünschte Schwingungstypen mit
Resonanzfrequenzen oberhalb der Resonanzfrequenz der TM010-Schwingung. Der im
Frequenzbereich benachbarte Schwingungstyp niedrigerer Resonanzfrequenz ist die TM210-Schwingung
und der benachbarte Schwingungstyp höherer Resonanzfrequenz die TM310-Schwingung.
Der gegenseitige Abstand der Resonanzfrequenzen dieser Schwingungstypen
hängt von einigen Geometrieparametern der Resonatoren ab. Das Sperrverhalten eines Filters
wird degradiert, wenn die Resonanzfrequenz eines unerwünschten Schwingungstyps in den
Betriebssperrbereich fällt. In der Patentanmeldung DE 44 36 295 A1 sind keine
Lösungsvorschläge für diese Aufgabenstellung angegeben.
Bei der Realisierung von Bandpaßfiltern erhält man aus den gegebenen
Filterspezifikationen die erforderlichen Resonanzfrequenzen der einzelnen Resonatoren sowie
die erforderlichen Koppelfaktoren zwischen den einzelnen Resonatoren. Im Filterentwurf
werden diese Sollwerte in Geometrieparameter der Struktur ("Design-Werte") umgesetzt. Das
nach diesem Entwurf realisierte Filter weist jedoch aufgrund von Approximationen in der
theoretischen Modellierung und aufgrund von Fertigungs- und Materialabweichungen ein vom
erwünschten Frequenzgang abweichendes Verhalten auf. Daher ist es insbesondere bei Filtern
mit relativ kleiner Bandbreite erforderlich, daß das Filter Abstimmelemente enthält, welche eine
nachträgliche Feinkorrektur ("Trimmung") der Filterparameter erlauben.
Es ist vorteilhaft, wenn die Resonanzfrequenzen der einzelnen Resonatoren separat
voneinander trimmbar sind und wenn zusätzlich auch die Koppelfaktoren zwischen den
Resonatoren auf mechanischem Wege veränderbar sind. Die in der Patentanmeldung DE 44 36 295 A1
vorgeschlagene Struktur von Bandpaßfiltern sieht vor, daß bei übereinander
angeordneten planaren Resonatoren alle Vorderseiten der Resonatoren zur gleichen Seite
ausgerichtet sind und jeweils die Vorderseite eines untenliegenden Resonators durch
Koppellöcher oder Koppelringe in der Rückseite des darüberliegenden Resonators verkoppelt
wird. Bringt man in die Volumenbereiche zwischen jeweils zwei Resonatoren dielektrische
Abstimmschrauben oder sonstige dielektrische Einsätze ein, so wirkt eine Verschiebung dieser
dielektrischen Einsätze gleichermaßen auf die Resonanzfrequenz des Resonators und den
Koppelfaktor.
In der Patentanmeldung DE 44 36 295 A1 werden die Kopplungen zwischen den Toren
und den Resonatoren und die Kopplungen nebeneinander liegender Resonatoren über
normalleitende Strukturen bewerkstelligt. Diese Art der Kopplung kann zu einer Degradation
der Leerlaufgüte durch Dissipationsverluste in den Koppelelementen führen.
Im Hinblick auf diesen Stand der Technik stellt sich der Erfindung die technische Auf
gabe, eine Konfiguration für die planaren supraleitenden Resonatoren und das umgebende
normalleitende Gehäuse anzugeben, welche eine deutliche Verschiebung der Resonanz
frequenzen der unerwünschten Schwingungstypen relativ zur Resonanzfrequenz der
erwünschten TM010-Schwingung erlaubt und gleichzeitig eine unabhängige Verstimmbarkeit
der Resonanzfrequenzen jedes einzelnen Resonators und der Kopplung zwischen den Resona
toren ermöglicht. Weiterhin ist es die Aufgabe der Erfindung, Koppelmöglichkeiten zwischen
den Anschlußleitungen ("Toren") und den äußeren Resonatoren des Filters zu schaffen, welche
die Leerlaufgüte der Resonatoren nicht wesentlich degradieren.
Diese Aufgabe wird durch eine Konfiguration mit den Merkmalen des Anspruch 1 und
der folgenden Ansprüche gelöst.
Erfindungsgemäß ist erkannt worden, daß eine weitgehendst von der Verstimmung der
Resonanzfrequenzen unabhängige Verstimmung der Kopplung zwischen zwei Resonatoren
dadurch ermöglicht wird, daß man bei übereinander angeordneten planaren Resonatoren, die
mit einem supraleitfähigen Film beschichteten Rückseiten der Resonatoren einander zuwendet
und bei einem gegenseitigen Abstand von ca. d = 0,5 bis 2 mm dieser Rückseiten von
Leitermaterial freie kreisrunde Koppellöcher mit dem Radius ri einführt. Dadurch entstehen
jeweils zwischen zwei übereinander angeordneten Resonatoren Vakuum-Zwischenräume
("Koppelvolumen"), in denen die durch die Koppellöcher durchgreifenden Streufelder zur Ver
kopplung der Resonatoren führen. Der sich aus den Filterspezifikationen ergebende Design-Wert
des jeweiligen Koppelfaktors wird durch geeignete Wahl des Abstands d und des
Koppellochradius ri realisiert, wobei eine Verkleinerung des Abstands d die gleiche Wirkung
wie eine Vergrößerung des Koppellochradius ri hat und somit ein Freiheitsgrad zur weiteren
Optimierung erhalten bleibt. Die nachträgliche Verstimmbarkeit des Koppelfaktors
("Trimmung") wird erreicht, indem man in das Koppelvolumen einen verlustarmen dielek
trische Einsatz einbringt. Durch laterale Verschiebung des dielektrischen Einsatzes relativ zum
Koppelloch läßt sich der Koppelfaktor verändern.
Zwischen den voneinander abgewandten Vorderseiten der Resonatoren mit den
kreisförmigen hochtemperatursupraleitfähigen konzentrischen Flächen vom Radius ra und den
normalleitenden Gehäuseteilen befinden sich Vakuum-Zwischenräume, welche von dem über
den Rand der kreisförmigen Leiterfläche austretenden Streufeld erfüllt sind. Durch Einbringen
dielektrischer Schrauben mechanisch veränderbarer Eintauchtiefe lassen sich somit die
Resonanzfrequenzen der einzelnen Resonatoren ohne wesentliche Auswirkung auf die
gegenseitige Verkopplung verstimmen.
Ein wesentlicher Teil der Erfindung betrifft die Möglichkeit zur Verschiebung der Reso
nanzfrequenzen der unerwünschten TM210- und TM310-Schwingung relativ zur Frequenz der
erwünschten kantenstromfreien TM010-Schwingung. Die Resonanzfrequenz der unerwünsch
ten TM210-Schwingung liegt unterhalb, die der unerwünschten TM310-Schwingung oberhalb
der Resonanzfrequenz der TM010-Schwingung. Durch Vergrößerung des Radienverhältnisses
ri/ra von ca. 0,1 auf Werte von ca. 0,4, läßt sich der Abstand der Resonanzfrequenz der
TM210-Schwingung zur Resonanzfrequenz der erwünschten Schwingung von ca. 10% auf ca.
25% vergrößern, wobei sich jedoch der Abstand der Resonanzfrequenz der TM310-Schwingung
von ca. 25% auf nahezu 0% verringert. Da, wie oben ausgeführt, bei der
Realisierung eines gegebenen Werts des Koppelfaktors eine Vergrößerung des Koppellochs
durch eine Vergrößerung des Abstands d kompensiert werden kann, erreicht man für Filter,
deren Durchlaßbereich dicht an der oberen Grenze des Betriebsfrequenzbereichs liegt eine
Störmodenfreiheit unterhalb des Durchlaßbereichs von bis zu ca. 22%, wenn man relativ große
Koppellöcher verwendet. Umgekehrt ist jedoch allein durch Veränderung des Koppellochradius
die Erzielung eines ca. 22% breiten störmodenfreien Frequenzbereichs oberhalb des
Durchlaßbereichs von Filtern, deren Durchlaßbereich dicht an der unteren Grenze des
Betriebsfrequenzbereichs liegt, nicht möglich. Dies liegt daran, daß eine Verringerung des
Koppellochradius auf Werte unter ca. ri/ra = 0,12 so kleine Werte des Abstandes d
(typischerweise < 0,2 mm) erfordern würde, daß in das so entstehende Koppelvolumen kein
dielektrischer Einsatz mehr einbringbar wäre und/oder der Designwert der Kopplung gar nicht
mehr realisierbar wäre. An dieser Stelle ist erfindungsgemäß erkannt worden, daß die
Einführung eines kegelförmigen Stufenrings in dem der Vorderseite der Resonatoren
gegenüberliegendem Teil des Gehäuses eine Verschiebung der Resonanzfrequenzen beider
unerwünschter Schwingungstypen, also der TM210- und der TM310-Schwingung zu höheren
Werten ermöglicht. Damit kann, insbesondere für Filter mit einem Durchlaßbereich dicht am
unteren Rand des Betriebsfrequenzbereichs, trotz eines zur Erreichung typischer Werte des
Koppelfaktors notwendigen Radienverhältnisses ri/ra < 0,12 ein störmodenfreier Bereich
oberhalb des Durchlaßbereichs von ca. 22% erzielt werden.
Um den Vorteil der beschriebenen Anordnung von Resonatorpaaren auch für 4-kreisige
Filter mit quasielliptischem Verhalten zu erhalten, können diese vierkreisigen Filter aus zwei
nebeneinander angeordneten Filterpaaren gebildet werden, wobei nebeneinander liegende Reso
natoren durch zusätzliche Strukturen verkoppelt werden.
Zur Vermeidung einer Degradation der Leerlaufgüte durch Dissipationsverluste in den
Koppelstrukturen zwischen jeweils dem ersten und letzten Resonator und den Anschluß
leitungen sowie in den Koppelstrukturen für nebeneinander liegende Resonatoren können diese
Strukturen ebenfalls unter Verwendung von Hochtemperatursupraleiter-Material realisiert
werden. Hierzu wird erfindungsgemäß vorgeschlagen, die Anschlußleitungen als Mikro
streifenleitungen mit supraleitenden Leiterbahnen auszuführen, welche mit den Resonatoren
entweder über eine kapazitive supraleitende Brücke oder eine supraleitende Struktur mit Schlitz
artigen Koppelkapazitäten oder galvanisch verkoppelt sind. Die Koppelstrukturen für nebenein
ander liegende Resonatoren können ebenfalls über eine supraleitende kapazitive Brücke oder
eine Anordnung mit Schlitzkapazitäten realisiert werden.
Nachstehend ist die Erfindung anhand von Zeichnungen dargestellt, welche jedoch nur
Ausführungsbeispiele darstellen. Es zeigen
Fig. 1 einen Querschnitt durch einen einzelnen supraleitenden Ringresonator mit
normalleitendem Gehäuse;
Fig. 2 die Stromflußlinien für den erwünschten TM010-Schwingungstyp sowie die
beiden unerwünschten Schwingungstypen TM210 und TM310;
Fig. 3 die Resonanzfrequenzen f210 und f310 der unerwünschen Schwingungstypen
relativ zur Resonanzfrequenz f010 des erwünschten Schwingungstyps in
Abhängigkeit vom Radienverhältnis des Ringresonators;
Fig. 4 die erfindungsgemäße Gestaltung des Resonatorgehäuses mit kegelförmigem
Stufenring zur Beeinflussung der Resonanzfrequenzen der unerwünschten
Schwingungstypen;
Fig. 5 die Resonanzfrequenzen f210 und f310 der unerwünschen Schwingungstypen
relativ zur Resonanzfrequenz f010 des erwünschten Schwingungstyps in
Abhängigkeit vom Durchmesser des kegelförmigen Stufenrings;
Fig. 6 den Querschnitt eines zweikreisigen Bandpaßfilters bestehend aus 2
Ringresonatoren mit der erfindungsgemäßen mechanisch abstimmbaren
Kopplung zwischen den beiden Resonatoren;
Fig. 7 den prinzipiellen Aufbau eines vierkreisigen Bandpaßfilters mit quasielliptischer
Frequenzcharakteristik aus 4 supraleitenden Ringresonatoren;
Fig. 8 eine Möglichkeit zur Ankopplung der äußeren Resonatoren eines Bandpaßfilters
an die Tore mit Hilfe von kapazitiven Brücken, gezeigt in Draufsicht und im
Querschnitt;
Fig. 9 zwei zu Fig. 8 alternative Möglichkeiten zur Ankopplung der äußeren
Resonatoren eines Bandpaßfilters an die Tore mit Hilfe von
Schlitzkapazitäten (oben) und auf galvanischem Wege (unten);
Fig. 10 eine mögliche Gestaltung der Verkopplung zwischen zwei nebeneinander
angeordneten Ringresonatoren über eine kapazitive Brücke;
Fig. 11 eine zu Fig. 10 alternative Gestaltung der Verkopplung zwischen zwei
nebeneinander angeordneten Ringresonatoren mit Hilfe von Schlitzkapazitäten;
Fig. 12 eine mögliche Gestaltung der Verkopplung zwischen zwei nebeneinander
angeordneten Ringresonatoren mit 180 Grad Phasendrehung.
In Fig. 1 ist ein dem Stand der Technik (Patentanmeldung DE 44 36 295 A1) entspre
chender supraleitender Einzelresonator nebst Gehäuse dargestellt. Er besteht aus einem ein
kristallinen Substrat 1, z. B. aus Lanthanaluminat oder Saphir, auf das beidseitig supraleitende
Leiterstrukturen z. B. aus dem Hochtemperatursupraleiter YBa2Cu3O7-δ aufgebracht sind. Die
obere Leiterschicht 2 ist kreisförmig mit einem Radius ra strukturiert. Die untere Leiterschicht 3
hat zum Zwecke der Kopplung mit einem zweiten darunter angeordneten Resonator (hier noch
nicht dargestellt) eine kreisförmige Aussparung ("Koppelloch") mit dem Radius ri. Zur elek
tromagnetischen Abschirmung des Resonators ist dieser mit einem Gehäusedeckel 4 versehen,
der z. B. die in Fig. 1 gezeigte zylinderförmige Form haben kann und aus normalleitendem
Material wie z. B. Kupfer etc. bestehen kann.
Gemäß der Patentanmeldung DE 44 36 295 A1 wird der TM010-Schwingungstyp des
Ringresonators zur Realisierung von Bandpaßfiltern eingesetzt. Bei diesem Schwingungstyp
verlaufen entsprechend Fig. 2 (oben) alle Stromflußlinien in radialer Richtung. Da somit keine
kantenparallelen Stromflußlinien existieren, kommt es auch nicht zu einer durch
Stromverdrängungseffekte hervorgerufenen Stromdichteüberhöhung an den Kanten. Vergleicht
man einen solchen kantenstromfreien supraleitenden Resonator mit einem
kantenstrombehafteten Resonator etwa gleichen Volumens, so ergibt sich, daß man durch den
Wegfall der Kantenströme eine etwa um den Faktor 100 höhere elektromagnetische Feldenergie
ohne Degradation der supraleitenden Eigenschaften speichern kann.
Neben dem erwünschten TM010-Schwingungstyp mit der u. a. von den beiden Radien
ra und ri abhängigen Resonanzfrequenz f010 existieren auf dem Ringresonator weitere
Schwingungstypen mit einer Stromflußlinien-Verteilung, die sich von der des erwünschten
Schwingungstyps unterscheidet. Auch die Resonanzfrequenzen der unerwünschten
Schwingungstypen sind von der Resonanzfrequenz des erwünschten TM010-Schwingungstyps
verschieden. Für den störungsfreien Betrieb einer Filterbank, z. B. der Filterbank eines
Ausgangsmultiplexers ist es notwendig, daß entweder die Resonanzfrequenzen aller
unerwünschten Schwingungstypen außerhalb des Betriebsfrequenzbereichs liegen oder daß
wenigstens sichergestellt ist, daß diese Schwingungstypen nicht angeregt werden. Da die
Unterdrückung der Anregung kaum praktikabel ist, müssen alle Resonanzfrequenzen
unerwünschter Schwingungstypen außerhalb des Betriebsfrequenzbereichs liegen. Im Fall des
Ringresonators mit ri/ra < 0,4 ist der Schwingungstyp mit der gegenüber der TM010-Schwingung
nächstniedrigen Resonanzfrequenz die TM210-Schwingung und mit der
nächsthöheren Resonanzfrequenz die TM310-Schwingung. Fig. 2 zeigt im unteren Teil die
Stromflußlinien-Verteilung dieser Schwingungen.
Die hier beschriebene Erfindung beinhaltet eine Lösung, welche es erlaubt, durch eine
weiter unten näher erläuterte Gestaltung der Resonator- und Gehäuseform, die
Resonanzfrequenzen der TM210 und der TM310-Schwingungen relativ zur Frequenz der
erwünschten Schwingung in weiten Grenzen zu variieren, so daß in einer Filterbank mit Filtern
verschiedener Durchlaßfrequenzbereiche in einem Betriebsfrequenzbereich bis typischerweise
22% Bandbreite in keinem der Filter eine unerwünschte Resonanz auftritt.
Ausgangspunkt der zu beschreibenden Lösung ist die in Fig. 3 gezeigte Abhängigkeit
der Resonanzfrequenzen vom Radienverhältnis. Man erkennt, daß bei kleinen Koppellöchern
(ri/ra "klein") die Resonanzfrequenz der TM310-Schwingung ca. 25% oberhalb, dagegen die
Resonanzfrequenz der TM210 nur etwa 12% unterhalb der Resonanzfrequenz der erwünschten
Schwingung liegt. Bei Vergrößerung des Koppellochs nähert sich die Resonanzfrequenz der
TM310-Schwingung immer mehr derjenigen der erwünschten Schwingung, während die
Resonanzfrequenz der TM210-Schwingung kleiner wird und sich bis zu ca. 26% entfernt.
Könnte man also das Verhältnis der Radien ohne Rücksicht auf andere Forderungen zwischen
sehr kleinen Werten von ca. 0,05 bis zu etwa 0,4 variieren, so ließe sich ein Multiplexer mit
einer Bandbreite von ca. 22% realisieren, in dem man für die Filter im unteren Frequenzbereich
Resonatoren mit einem sehr kleinen und für Filter im oberen Frequenzbereich solche mit relativ
großem Koppelloch einsetzt. Da die Koppellöcher jedoch zur Erzielung ausreichender
Kopplung zu den Nachbarresonatoren nicht beliebig klein gewählt werden können, ist diese
Möglichkeit zur relativen Verschiebung der Resonanzfrequenzen allein nicht ausreichend.
Gemäß Anspruch 1 der Erfindung wird das oben beschriebene Problem durch die in
Fig. 4 gezeigte besondere Formgebung des Gehäuses gelöst. In einer Abänderung der in Fig. 1
gezeigten Struktur wird der Gehäusedeckel 1 mit einem kegelförmigen Stufenring 2 mit dem
Innenradius rG versehen. Wie im unteren Teil von Fig. 4 dargestellt wird, werden von den
kantenparallelen Randströmen der unerwünschten TM210 und TM310 im kantennahen
kegelförmigen Teil der Wand entgegegengesetzt gerichtete Ströme induziert, welche auf die
Stromlinienverteilung dieser Schwingungstypen derartig zurückwirken, daß die Stromlinien in
Richtung auf das Innere der Resonatoren verschoben werden. Damit wird der effektive
Durchmesser des Rings für die TM210- und TM310-Schwingung kleiner und damit die
Resonanzfrequenz dieser Schwingungen höher. Fig. 5 zeigt, wie die Resonanzfrequenzen der
unerwünschten Schwingungen durch Vergrößerung des kegelförmigen Stufenrings, d. h.
Vergrößerung des Maßes rG0-rG zu höheren Werten hin verschoben werden können. Kombiniert
man die Möglichkeit dieser Resonanzfrequenzverschiebung durch den kegelförmigen
Stufenring mit der oben beschriebenen Möglichkeit der Resonanzfrequenzverschiebung durch
Wahl des Verhältnisses in gewissen Grenzen (ri/ra)min < ri/ra < (ri/ra)max, so lassen sich
Multiplexer mit einer Bandbreite von typischerweise bis zu 22% realisieren. Da in der
normalleitenden kegelförmigen Wand des Gehäuses im wesentlichen nur bei Anregung der
Störmoden Ströme induziert werden, erhält man keine wesentliche Degradation der
Leerlaufgüte des erwünschten Schwingungstyps.
Ein Bandpaßfilter kann aus mehreren miteinander elektromagnetisch gekoppelten Ring
resonatoren aufgebaut werden. Fig. 6 zeigt die erfindungsgemäße Verkopplung zweier überein
ander angeordneter Resonatoren. Hierbei werden die zwei supraleitenden Ringresonatoren der
art in ein Gehäuse eingefügt, daß sich die beiden Koppellöcher in einem bestimmten Abstand d
< 0 gegenüberstehen. Somit entsteht eine Struktur, in der folgende Bereiche unterschieden
werden können:
- (a) die eigentlichen Resonatorbereiche, welche sich im Substratmaterial befinden und durch die supraleitenden Leiterflächen begrenzt werden. In diesen Volumenbereichen wird der bei weitem größte Anteil der elektromagnetischen Feldenergie gespeichert.
- (b) die beiden Vakuumbereiche zwischen den planaren Resonatoren und den normalleitenden Gehäusedeckeln. In diesen Bereichen befinden sich elektromagnetische Streufelder der Resonatoren.
- (c) den "Koppelbereich" zwischen den beiden Ringresonatoren. In diesem Bereich befinden sich ebenfalls elektromagnetische Streufelder der Ringresonatoren. Über diese Streufelder kommt es zu einer Verkopplung der beiden Resonatoren.
Aus den jeweiligen Spezifikationen für das Bandpaßfilter folgen die notwendigen
Resonanzfrequenzen der Ringresonatoren sowie der notwendige Wert für den "Koppelfaktor"
zwischen den Resonatoren. Die wesentlichen Parameter der Struktur sind die beiden Radien ri
und ra der Ringresonatoren, der Abstand zwischen den Resonatoren sowie die Abmessung des
kegelförmigen Stufenrings in den Gehäusedeckeln. Diese Parameter lassen sich aus den
gewünschten Resonanzfrequenzen und dem gewünschten Koppelfaktor sowie aus der
Forderung nach genügendem Abstand der Resonanzfrequenzen der unerwünschten
Schwingungen von der Resonanzfrequenz der erwünschten Schwingung bestimmen.
Ungeachtet dieser Vordimensionierung der Filterstruktur besteht im allgemeinen die
Notwendigkeit, die endgültige Feinabstimmung auf mechanischem Wege vorzunehmen. Ein
großer Vorteil der in Fig. 6 gezeigten Struktur besteht nun darin, daß man man die
Resonanzfrequenzen der beiden Einzelresonatoren sowie den Koppelfaktor nahezu unabhängig
voneinander trimmen kann.
Der Koppelfaktor zwischen den Resonatoren läßt sich z. B. dadurch verändern, daß
man in den Koppelbereich 1 zwischen den Resonatoren von der Seite einen dielektrischen
Einsatz 3 einführt. Durch Veränderung der Position dieses dielektrischen Einsatzes relativ zur
Position der Koppellöcher läßt sich der Koppelfaktor verändern. Je kleiner der Abstand des
Zentrums des dielektrischen Einsatzes zum Zentrum des Koppellochs ist, desto größer wird der
Koppelfaktor.
Die Resonanzfrequenzen der beiden Ringresonatoren lassen sich unabhängig
voneinander dadurch beeinflussen, indem man in den Bereich zwischen Resonator und Deckel
eine Abstimmschraube, vorzugsweise eine dielektrische Abstimmschraube mit geringen
Verlusten mit unterschiedlicher Eintauchtiefe einführt.
Bandpässe, die z. B. in Ausgangsmultiplexern von Nachrichtensatelliten eingesetzt
werden, sind typischerweise aus 4 bis 5 gekoppelten Resonatoren aufgebaut. Fig. 7 zeigt auf
schematischem Wege den möglichen Aufbau eines 4-kreisigen Bandpasses (4 Resonatoren).
Dieser 4-kreisige Bandpaß entsteht dadurch, daß 2 Resonatorpaare entsprechend Fig. 6
nebeneinander angeordnet werden. In Fig. 7 sind einfachheitshalber Details der Gehäuseform
nicht dargestellt. Das Eingangstor "in" ist über die Koppelstruktur 1 mit dem Ringresonator A
gekoppelt. Ringresonator B ist mit Resonator A über die beiden Koppellöcher und das
Koppelvolumen 2 gekoppelt. Einzelheiten dieser Kopplung zwischen A und B sind Fig. 6 zu
entnehmen. Kopplung von Resonator B zu Resonator C erfolgt z. B. über eine kapazitive
"Querkopplung" 3. Die Kopplung zwischen Resonator C und D entspricht derjenigen zwischen
A und B. Resonator D ist über die Koppelstruktur 5 mit dem Ausgangstor "out" verbunden.
Zur Erzielung eines quasielliptischen Frequenzgangs des Filters werden auch die Resonatoren
A und B verkoppelt, vorzugsweise über eine induktive Kopplung 6. Im unteren Teil von Fig. 7
ist ein Ersatzschaltbild für einen derartigen Bandpaß gezeigt, wobei die Numerierung der
Ersatzschaltbild-Elemente mit der Bezeichnung der einzelnen Funktionseinheiten im oberen Teil
von Fig. 7 übereinstimmt.
Fig. 8 zeigt beispielhaft eine mögliche Gestaltung der Koppelstrukturen 1 und 5 aus
Fig. 7. Diese Koppelstrukturen übernehmen die Verbindung zwischen den Toren und dem
ersten bzw. letzten Resonator der Bandpaßstruktur. In der in Fig. 8 beispielhaft gezeigten
Ausgestaltung dieser Koppelstrukturen befindet sich neben dem Ringresonator 1 eine
Mikrostreifenleitung 2. Die Substrate des Ringresonators und der Mikrostreifenleitung können
in lateraler Richtung aneinander stoßen, oder zwischen den beiden Substraten kann, wie in Fig.
8 gezeigt, eine "Lücke" der Breite a existieren. Zur Erzielung einer ausreichenden Kopplung
zwischen der Mikrostreifenleitung und dem Ringresonator dient die in Fig. 8 gezeigte
"kapazitive Brücke". Sie besteht aus einer Leiterbahn 4 auf einem Substrat 3. Das Substrat kann
über ein Gehäuseteil 5 gehalten werden. Die Leiterbahn 4 auf der kapazitiven Brücke kann wie
in Fig. 8 gezeigt aus einem homogenen Leiterbahnstück und einem sich aufweitenden Stück
bestehen, die Leiterbahn kann jedoch auch auf der vollen Länge homogen sein. Die Stärke der
Kopplung kann durch Variation des Abstandes b zwischen der Leiterbahn 4 der kapazitiven
Brücke und den Leiterbahnen des Ringresonators 1 verändert werden oder durch Variation des
Abstandes a zwischen dem Substrat des Ringresonators und dem Substrat der
Mikrostreifenleitung. Es ist vorteilhaft zur Vermeidung einer Degradation der Leerlaufgüte des
Resonators durch Verluste in der Koppelstruktur neben der Leiterbahn des Ringresonators 1
auch die Leiterbahn 4 der kapazitiven Brücke und die Leiterbahn der Mikrostreifenleitung aus
Hochtemperatur-Supraleiter-Material herzustellen.
Alternativ zu Fig. 8 kann die Koppelstruktur wie in Fig. 9 gezeigt auch auf dem
gleichen Substrat wie der Ringresonator realisiert werden. Oberer und unterer Teil von Fig. 9
zeigen zwei mögliche Ausführungsformen einer solchen Koppelstruktur.
Im oberen Teil ist das Ende der Mikrostreifenleitung zu einer "Flosse" 3 aufgeweitet, so
daß eine Schlitzkapazität 4 zwischen Flosse und dem Rand des Ringresonators entsteht. Die
Dimensionen des Schlitzes werden so gewählt, daß der Koppelfaktor dem zu den jeweiligen
Filterspezifikationen gehörenden Wert entspricht. Nachträgliche Veränderungen ("Trimmung")
des Werts des Koppelfaktors können mit einer in Fig. 9 oben gezeigten dielektrischen Schraube
5 vorgenommen werden.
Alternativ zu der im oberen Teil von Fig. 9 gezeigten Ausführung der Koppelstruktur
kann der Streifenleiter 2 der Mikrostreifenleitung in der im unteren Teil von Fig. 9 gezeigten
Weise mit dem Rand des Ringresonators 1 galvanisch verbunden werden. Eine nachträgliche
Veränderung ("Trimmung") des Koppelfaktors kann durch Verschiebung eines in der Nähe der
Verbindung zwischen Streifenleiter und Resonatorrand angebrachten "dielektrischen Stempels"
3 geschehen.
Wie in Fig. 7 gezeigt ist, benötigt man bei nebeneinander angeordneten Resonatoren
eine kapazitive Querkopplung (3 in Fig. 7). Diese kann, wie in Fig. 10 gezeigt wird, als
kapazitive Brücke zwischen den beiden Resonatoren ausgeführt werden.
Alternativ zu der in Fig. 10 gezeigten kapazitiven Brücke zwischen 2 nebeneinander
angeordneten Resonatoren läßt sich im Fall eines gemeinsamen Substrats eine Anordnung
gemäß Fig. 11 verwenden, bei der die Koppelstruktur zwischen den beiden Ringresonatoren 1
und 2 aus einem Leitungssegment 3 und zwei Schlitzkapazitäten 4 besteht. Trimmung der
Kopplung wird über Abstimmschrauben 5 ermöglicht.
Wie in Fig. 7 gezeigt ist benötigt man zur Realisierung eines quasielliptischen
Frequenzgangs (Dämpfungspole bei endlichen Frequenzen) eines Bandpasses eine induktive
Überkopplung zwischen Resonator A und Resonator D (6 in Fig. 7). Fig. 12 zeigt eine
mögliche Ausführungsform einer solchen induktiven Überkopplung. Hierbei wird die
gegenüber der kapazitiven Kopplung notwendige 180°-Phasendrehung durch ein
mäanderförmiges Leitungsstück geeigneter Länge auf einer kapazitiven Brücke realisiert.
Claims (14)
1. Planarer Ringresonator mit beiterbahnen aus supraleitfä
higem Material, insbesondere einem Hochtemperatursupralei
ter, welcher in einem randstromfreien TM010-Schwingungstyp
betrieben wird, mit einem Gehäuse, dadurch gekennzeichnet,
daß das Gehäuse so ausgebildet ist, daß die Innenwand des
Gehäuses vom Rand der Leiterbahnen einen geringeren Abstand
aufweist als von der Mitte der Leiterbahnen.
2. Planarer Ringresonator nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß Abstimmelemente vorgesehen sind, die an der
Innenwand des Gehäuses verschiebbar befestigt sind, daß Mit
tel vorgesehen sind, die Abstimmelemente an die Leiterbahnen
anzunähern.
3. Bandpaßfilter aus planaren Ringresonatoren mit Leiterbah
nen aus hochtemperatursupraleitfähigem Material, welche in
einem randstromfreien TM010-Schwingungstyp betrieben werden
und teilweise übereinander und teilweise nebeneinander ange
ordnet werden, dadurch gekennzeichnet, daß Resonatoren in
einer Struktur gemäß Fig. 6 so übereinander angeordnet wer
den und die Gehäusedeckel so gestaltet werden, daß Resonanz
frequenzen der Einzelresonatoren und Koppelfaktor zwischen
den Resonatoren unabhängig voneinander verstimmbar
("trimmbar") werden und daß durch Wahl der Radienverhält
nisse ra/ri der Ringresonatoren und des Radius rG des kegel
förmigen Stufenrings im Gehäuse die Resonanzfrequenzen der
unerwünschten Schwingungstypen relativ zur Resonanzfrequenz
des erwünschten Schwingungstyps bis ca. 22% verschoben wer
den können.
4. Bandpaßfilter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß übereinander angeordnete Ringresonatoren entsprechend
Fig. 6 auf den einander zugewandten Seiten eine durchgehende
Leiterbahn mit kreisförmigem zentrischen Koppelloch vom Ra
dius ri aufweisen und auf der abgewandten Seite kreisschei
benförmige Leiterbahnen mit Radius ra, so daß zwischen den
Resonatoren ein mit Streufeld erfülltes Koppelvolumen ent
steht und der Koppelfaktor sowohl durch den Radius ri des
Koppellochs als auch durch den Abstand zwischen den Rücksei
ten der beiden Resonatoren bestimmt wird.
5. Bandpaßfilter nach einem oder mehreren der Ansprüche 3
oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß durch Einbringen eines
dielektrischen Einsatzes in das Koppelvolumen und Ver
änderung der Position dieses dielektrischen Einsatzes rela
tiv zur Position der Koppellöcher der Koppelfaktor trimmbar
ist.
6. Bandpaßfilter nach einem oder mehreren der Ansprüche 3
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das normalleitende Ge
häuse so gestaltet wird, daß den kreisförmigen Leiterbahnen
der Resonatoren kegelförmige Stufenringe gegenüberstehen
(Fig. 4) mit deren Hilfe die Resonanzfrequenzen der er
wünschten TM210- und TM310-Schwingungstypen relativ zur Re
sonanzfrequenz des erwünschten TM010-Schwingungstyps erhöht
werden können (Fig. 5) und somit durch Wahl des Radienver
hältnisses am Ringresonator zusammen mit dem Radius rG des
Stufenrings die Resonanzfrequenzen der unerwünschten
Schwingungstypen in einen Bereich außerhalb des Betriebsfre
quenzbereichs verschoben werden können.
7. Bandpaßfilter nach einem oder mehreren der Ansprüche 3
bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß durch Einbringen von di
elektrischen Abstimmschrauben (5 in Fig. 6) in den Volumen
bereich oberhalb der kreisförmigen Leiterbahnen der Ringre
sonatoren deren Resonanzfrequenzen weitgehend unabhängig von
deren Verkopplung abstimmbar sind.
8. Bandpaßfilter nach einem oder mehreren der Ansprüche 3
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Realisierung einer
vierkreisigen Version entsprechend Fig. 7 zwei Resonator
paare entsprechend Fig. 6 nebeneinander angeordnet werden
und die Resonatoren B und C kapazitiv und die Resonatoren A
und D induktiv gekoppelt werden.
9. Bandpaßfilter nach einem oder mehreren der Ansprüche 3
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß zur Vermeidung einer De
gradation der Leerlaufgüte die Anschlußleitung ("Tor") als
supraleitende Mikrostreifenleitung ausgeführt wird und mit
dem Ringresonator über eine kapazitive Brücke gemäß Fig. 7
verkoppelt wird.
10. Bandpaßfilter nach einem oder mehreren der Ansprüche 3
bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß zur Vermeidung der Degra
dation der Leerlaufgüte die Anschlußleitung ("Tor") als su
praleitende Mikrostreifenleitung auf dem gleichen Substrat
wie der Resonator ausgeführt wird und mit dem Ringresonator
über Schlitzkapazitäten gemäß dem oberen Teil von Fig. 9
verkoppelt wird.
11. Bandpaßfilter nach einem oder mehreren der Ansprüche 3
bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß zur Vermeidung einer De
gradation der Leerlaufgüte die Anschlußleitung ("Tor") als
supraleitende Mikrostreifenleitung auf dem gleichen Substrat
wie der Resonator ausgeführt wird und mit dem Ringresonator
über eine galvanische Verbindung gemäß dem unteren Teil von
Fig. 9 verkoppelt wird.
12. Bandpaßfilter nach einem oder mehreren der Ansprüche 3
bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Querkopplung (3) in
der Anordnung nach Fig. 7 entsprechend Fig. 10 als kapazi
tive Brücke mit supraleitender Leiterbahn ausgeführt wird.
13. Bandpaßfilter nach einem oder mehreren der Ansprüche 3
bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Querkopplung (3) in
der Anordnung nach Fig. 7 entsprechend Fig. 11 über Koppel
schlitze ausgeführt wird.
14. Bandpaßfilter nach einem oder mehreren der Ansprüche 3
bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Querkopplung (6) in
der Anordnung nach Fig. 7 entsprechend Fig. 12 als kapazi
tive Brücke mit einer mäanderförmigen Umwegleitung ausge
führt wird.
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