DE19721166A1 - System und Verfahren zur Einstellung von Retarderbremsprogrammen und/oder Retarderbremsfunktionen - Google Patents
System und Verfahren zur Einstellung von Retarderbremsprogrammen und/oder RetarderbremsfunktionenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein System zur Einstellung von
Retarderbremsprogrammen und/oder Bremsfunktionen mittels eines
Bedienhebels, der als Taster ausgebildet ist, wobei der Bedienhebel
mindestens vier Tasterstellungen umfaßt sowie einen Tastknopf, und ein
Verfahren zur Einstellung von Retarderbremsprogrammen und/oder
Bremsfunktionen.
Es ist zur leichteren Bedienbarkeit von Fahrzeugfunktionen bereits seit langem
bekannt, Bedienhebel einzusetzen, die eine Vielzahl von Rastkontakten
aufweisen und bei denen verschiedene Fahrzeugfunktionen durch Verbringen
des Bedienhebels in die unterschiedlichen Raststellungen aktiviert werden
können. In diesem Zusammenhang sei beispielsweise auf die bereits seit
langem gängigen Bedienhebel zur Aktivierung der Blinklichtanlage in einem
Fahrzeug verwiesen, der eine Vielzahl weiterer Funktionen, wie beispielsweise
Scheibenwischfunktionen usw., umfassen kann.
Problem dieser Bedienhebel ist, daß zur Aktivierung einer Funktion der
Bedienhebel in einer Position einrasten muß. Soll das Betriebsprogramm bzw.
die Betriebsfunktion geändert werden, so muß immer der Rastschalter
manuell in die neutrale Position verbracht werden, was im Fahrbetrieb sich
sehr nachteilig auswirkt. Dies ist insbesondere bei der Einstellung
unterschiedlicher Bremsfunktionen bzw. Bremsprogrammen eines
Retarderbremssystems der Fall, da bei einer derartigen Anwendung sehr
schnelle Reaktionsmöglichkeiten gefordert sind.
Aufgabe der Erfindung ist es somit, ein System und ein Verfahren zur
Einstellung von Bremsprogrammen und/oder Bremsfunktionen eines
Retarders anzugeben, mit dem die zuvor geschilderten Nachteile des Standes
der Technik überwunden werden können, und das sich durch eine sehr
einfache rasche Bedienbarkeit durch das Fahrpersonal auszeichnet.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch das System mit den Merkmalen
des Anspruches 1 sowie das Verfahren gemäß Anspruch 11 gelöst.
Zur schnellen Aktivierung der unterschiedlichen Bremsprogramme bzw.
Bremsfunktionen ist gemäß der Erfindung vorgesehen, daß der Bedienhebel
als Taster vorzugsweise mit automatischer Rückholung in eine Neutralposition
ausgebildet ist und mindestens vier Tasterstellungen sowie einen Tastknopf
umfaßt und die entsprechende bzw. vorbestimmte Bremsfunktion bzw. das
vorbestimmte Bremsprogramm bei Verbringen des Bedienhebels in eine
Tasterstellung und bei Betätigung des Tastknopfes aktiviert werden.
Besonders viele Bremsfunktionen bzw. Bremsprogramme können mit ein und
demselben Bedienhebel ausgelöst werden, wenn der Bedienhebel aus seiner
Neutralposition heraus in mehreren Ebenen bewegt werden kann, wobei in
jeder Ebene Taststellungen vorgesehen sind, die bestimmte Funktionen
aktivieren. Eine spezielle Ausführungsform weist insgesamt zwei Ebenen auf,
in denen die Taststellungen liegen, wobei diese Ebenen zueinander senkrecht
stehen. In einem Fahrzeug liegt eine dieser Ebenen bevorzugt parallel zum
Fahrzeugboden und die andere steht senkrecht darauf. Somit kann der Taster
in der Ebene parallel zum Fahrzeugboden auf den Fahrer zu und von ihm
weg bewegt werden und in der senkrechten Ebene nach oben bzw. unten.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn mit dem mit dem Retardersteuergerät
verbundenen Bedienhebel unterschiedliche Bremsfunktionen in Abhängigkeit
vom aktuellen Retarderbetriebszustand eingestellt werden können. Hierzu
werden den unterschiedlichen Tasterstellungen bzw. dem Tastknopf in
Abhängigkeit vom aktuellen bzw. vorgegebenen Retarderbetriebszustand
unterschiedliche Bremsfunktionen und/oder Bremsprogramme zugeordnet, die
durch das Verbringen in die jeweilige Tasterstellung aktiviert werden.
Insgesamt werden bei der vorliegenden Erfindung drei Retarder-Grundbetriebszustände
unterschieden und berücksichtigt. Selbstverständlich
könnte dies ohne weitere erfinderische Leistung auf mehr als drei
Retarder-Grundbetriebszustände ausgedehnt werden.
Der erste Grundbetriebszustand kennzeichnet den deaktivierten Retarder. Bei
deaktiviertem Retarder wird durch Verbringen des Bedienhebels in eine erste
Taststellung die erste Bremsstufe des Retarders aktiviert. Durch das
Verbringen in eine zweite Taststellung kann der Retarder sofort auf das
maximale Bremsmoment gesetzt werden, d. h. es setzt ein sprunghaftes
Einschalten des Retarders auf das maximale Bremsmoment ein. Schließlich
kann durch Betätigen des Tastknopfes in der vorliegenden Ausführungsform
bei deaktiviertem Retarder die sogenannte V-Konstant-Funktion aufgerufen
werden, das bedeutet, daß ein Regelalgorithmus im Steuergerät für den
Retarder aktiviert wird. Dieser Regelalgorithmus verändert das
Retarderbremsmoment des Fahrzeuges stets derart, daß die eingestellte
Geschwindigkeit im Bremsbetrieb immer gehalten wird. Als Geschwindigkeit,
auf die geregelt wird, wird bei dem erfindungsgemäßen System die
Geschwindigkeit genommen, die das Fahrzeug aufweist, wenn bei
deaktiviertem Retarder der Tastknopf gedrückt wird.
Der zweite Grundbetriebszustand kennzeichnet einen Retarder im
Bremsbetrieb. In der Regel ist im Bremsbetrieb eine feste Retarderbremsstufe
des Retarderbremsprogrammes eingelegt, wobei die fest voreingestellte
Bremsstufe einem fest vorgegebenen Bremsmoment entspricht. Befindet sich
der Retarder in diesem Betriebszustand, so kann durch das Verbringen des
Retarderbedienhebels in eine erste Tasterstellung das Bremsmoment des
Retarders um eine Bremsstufe erhöht werden. In einer Fortbildung der
Erfindung kann vorgesehen sein, daß eine kurze Betätigung in dieser
Tasterstellung eine Erhöhung des Bremsmomentes um eine Bremsstufe
verursacht und eine Dauerbetätigung eine sukzessive Erhöhung der
Bremsmomentenstufen. Durch das Verbringen des Retarderbedienhebels in
eine zweite Tasterstellung kann veranlaßt werden, daß das Bremsmoment des
Retarders erniedrigt wird. Wie schon oben erwähnt, kann in einer Fortbildung
der Erfindung vorgesehen sein, daß eine kurze Betätigung des
Retarderbedienhebels in die Tasterstellung 2 eine Erniedrigung des
Bremsmomentes um eine Bremsstufe und eine Dauerbetätigung des
Retarderbremshebels in Tasterstellung 2 eine sukzessive Erniedrigung der
Bremsstufen ermöglicht.
Durch das Verbringen des Retarderbedienhebels in eine dritte Tasterstellung
kann ein sprunghaftes Erhöhen des Bremsmomentes auf das maximale
Bremsmoment ausgelöst werden und durch das Verbringen in eine vierte
Tasterstellung das schnelle Ausschalten des Retarders, d. h. eine Reduzierung
des Retarderbremsmomentes auf Null. Durch Betätigung des Tastknopfes
wird beim Betriebszustand "Retarder im Bremsbetrieb" der V-Konstant-Wert
gesetzt, analog zum Vorgehen im Grundbetriebszustand "Retarder nicht aktiv".
Der dritte Grundbetriebszustand des Retarders ist dadurch gekennzeichnet,
daß er sich in der sogenannten V-Konstant-Funktion befindet. Dies bedeutet,
daß in der Steuereinheit ein Regelalgorithmus angesprochen wird, der das
Retarderbremsmoment immer gerade so verändert, daß die vorgegebene
Regelgeschwindigkeit, die sogenannte V-Konstant-Geschwindigkeit, gehalten
wird. In diesem Retarderbetriebszustand werden durch die unterschiedlichen
Tasterstellungen des Retarderbedienhebels die folgenden Funktionen aktiviert:
Wird der Retarderbedienhebel in eine erste Tasterstellung gebracht, so wird die Regelgeschwindigkeit der V-Konstant-Regelung um einen bestimmten Betrag erniedrigt, beispielsweise 1 km/h. In einer Fortbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß eine derartige Erniedrigung nur bei kurzer Betätigung des Retarderbedienhebels in die Tasterstellung 1 vorgenommen wird und bei einer Dauerbetätigung in Tasterstellung 1 eine stufenlose Erhöhung des Bremsmomentes, wobei nach dem Loslassen des Hebels V-Konstant entsprechend dem erreichten Geschwindigkeitswert neu gesetzt wird.
Wird der Retarderbedienhebel in eine erste Tasterstellung gebracht, so wird die Regelgeschwindigkeit der V-Konstant-Regelung um einen bestimmten Betrag erniedrigt, beispielsweise 1 km/h. In einer Fortbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß eine derartige Erniedrigung nur bei kurzer Betätigung des Retarderbedienhebels in die Tasterstellung 1 vorgenommen wird und bei einer Dauerbetätigung in Tasterstellung 1 eine stufenlose Erhöhung des Bremsmomentes, wobei nach dem Loslassen des Hebels V-Konstant entsprechend dem erreichten Geschwindigkeitswert neu gesetzt wird.
In einer zweiten Tasterstellung wird durch kurzzeitiges Verbringen des
Retarderbedienhebels in diese Tasterstellung die Regelgeschwindigkeit für die
V-Konstant-Regelung um einen vorbestimmten Geschwindigkeitswert,
beispielsweise 1 km/h, erhöht. Bei Dauerbetätigung des Retarderbedienhebels
in dieser Tasterstellung kann eine stufenlose Erniedrigung des
Bremsmomentes, maximal bis auf den Wert Null, vorgesehen sein und ein
Neusetzen des für die V-Konstant-Regelung notwendigen Regelwertes nach
Loslassen des Hebels. Analog zu den bereits für den Fall des
Grundbetriebszustandes Bremsbetrieb definierten zu aktivierenden
Retarderfunktionen ist auch im Retarderbetriebszustand V-Konstant
vorgesehen, daß bei Verbringen des Retarderbedienhebels in eine dritte
Tasterstellung ein sprunghaftes Erhöhen des Bremsmomentes auf das
maximale Bremsmoment aktiviert wird und nach dem Loslassen des Hebels
V-Konstant neu gesetzt wird. In Stellung 4 kann vorgesehen sein, daß der
Retarder sehr schnell deaktiviert wird und gleichzeitig die V-Konstant-Funktion
gelöscht wird.
Durch Betätigung des Tastknopfes im Retarderbetriebszustand V-Konstant
wird die Regelgeschwindigkeit und damit der V-Konstant-Wert neu gesetzt.
Die Erfindung soll nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel sowie den
Figuren näher beschrieben werden.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Retarderbedienhebel gemäß der Erfindung;
Fig. 2 die Belegung der Tasterstellungen für den Grundbetriebszustand
deaktivierter Retarder;
Fig. 3 die Tasterbelegung für den Grundbetriebszustand Bremsbetrieb, d. h.
V-Konstant-Funktion nicht aktiviert;
Fig. 4 Belegung der Tasterfunktionen für den Grundbetriebszustand
V-Konstant.
In Fig. 1 ist ein Retarderbedienhebel gemäß der Erfindung dargestellt. Der
Retarderbedienhebel 1 ist beispielsweise an einem Kugelgelenk 3 befestigt
und in den beiden senkrecht aufeinanderstehenden Ebenen 5, 6 bewegbar.
Der Retarderbedienhebel 1 weist einen Retraderbedienhebelkontaktbereich 7
auf. Wird der Retarderbedienhebel in die am Bedienhebel eingezeichneten
Tasterstellungen 1, 2, 3, 4, so kommt der
Retarderbedienhebelkontaktbereich 7 mit einem der Kontaktelemente 8, 9,10,
11 in Kontakt bzw. zur Anlage, und es wird der Retarder entsprechend der der
Tasterstellung zugeordneten Bremsfunktion aktiviert. Die Kontakte 8, 9, 10, 11
können vorzugsweise als Metallkontakte ausgebildet sein. Der Tastkontakt für
den Tastknopf 12, der in Richtung des Pfeiles 5 verschoben werden kann,
ist im Bedienhebel selbst integriert und nicht dargestellt. Von jeden einzelnen
Kontaktelementen führen nicht dargestellte Signalleitungen zum ebenfalls
nicht dargestellten Retardersteuergerät. Kommt der
Retarderbedienhebelkontaktbereich 7 mit einem der Kontaktelemente 8, 9,
10, 11 zur Anlage, so werden entsprechende Steuersignale an das
Retardersteuergerät über die Signalleitungen übermittelt. Das
Retardersteuergerät ordnet aufgrund des aktuellen Retarderbetriebszustandes
den Signalen bestimmte Bremsfunktionen bzw. Bremsprogramme zu und
steuert den Retarder entsprechend dem aus aktuellem Betriebszustand und
den Steuersignalen ermittelten Bremsprogramm bzw. der Bremsfunktion an.
Fig. 2 zeigt in einer Kurzübersicht die Belegungen der einzelnen
Tasterstellungen 1, 2, 3, 4 für den Grundbetriebszustand eines nicht
aktiven Retarders.
In Stellung 1 wird durch Betätigen des Retarderbedienhebels die erste
Bremsstufe eingelegt, der Retarder befindet sich somit im Bremsbetrieb. Die
dann erfolgte Belegung der einzelnen Tasterstellungen sowie des Tastknopfes
ist in Fig. 3 dargestellt. In Stellung 2 erfolgt bei Betätigung des
Retarderbedienhebels keine Reaktion, ebenso im Falle eines Verbringens des
Retarderbedienhebels in Tasterstellung 4. Wird der Retarderbedienhebel in
Tasterstellung 3 gebracht, so reagiert das Retardersteuergerät mit einem
sprunghaften Einschalten des Retarders auf das maximale Bremsmoment.
Durch Betätigen des Tastknopfes 5 wird die V-Konstant-Funktion aktiviert und
der aktuelle Geschwindigkeitswert als V-Konstant-Wert gesetzt, also als die
Geschwindigkeit, auf die die V-Konstant-Regelung regelt. Ist die V-Konstant-Funktion
aktiv, so ist der Retarderbedienhebel gemäß Fig. 4 belegt.
In Fig. 3 ist beispielhaft die Belegung der einzelnen Tasterstellungen für den
Grundbetriebszustand Retarderbremsbetrieb, wobei V-Konstant nicht gesetzt
ist, dargestellt. In Tasterstellung 1 können durch Betätigung des
Retarderbedienhebels zwei Funktionen ausgelöst werden, und zwar je nach
dem, ob der Retarderbedienhebel nur kurz in die Tasterstellung 1 verbracht
wird oder für eine längere Zeitdauer, die vorliegend als Dauerbetätigung
bezeichnet wird. Bei kurzer Betätigung des Retarderbedienhebels in
Tasterstellung 1, der sogenannten Tippfunktion, kann in einer ersten
Ausführungsform vorgesehen sein, daß das Retardersteuergerät den Retarder
derart ansteuert, daß das Bremsmoment so erhöht wird, daß es der
darauffolgenden Bremsstufe entspricht. In einer alternativen Ausführungsform
kann vorgesehen sein, daß das Bremsmoment ausgehend vom
Momentanwert um einen definierten Prozentsatz erhöht wird.
Bei Dauerbetätigung des Retarderbedienhebels in Tasterstellung 1 kann in
einer ersten Ausführungsform vorgesehen sein, daß eine sukzessive
Erhöhung der Bremsmomentstufen vorgenommen wird. In einer alternativen
Ausführungsform kann der Retarder derart angesteuert werden, daß eine
stufenlose Erhöhung des Bremsmomentes erfolgt.
In Tasterstellung 2 wird wiederum zwischen einer kurzen Betätigung des
Retarderbedienhebels und einer Dauerbetätigung unterschieden. Bei kurzer
Betätigung des Retarderbedienhebels und Verbringen in Tasterstellung 2
kann in einer ersten Ausführungsform vorgesehen sein, daß das
Bremsmoment um dasjenige einer vorgegebenen Bremsstufe erniedrigt wird,
und in einer alternativen Ausführungsform, daß das Bremsmoment ausgehend
vom Momentanwert um einen definierten Prozentsatz herabgesetzt wird. Bei
Dauerbetätigung des Retarderbedienhebels in Tasterstellung 2 wird der
Retarder derart angesteuert, daß eine sukzessive Erniedrigung der
Bremsmomentstufen vorgenommen wird. In einer alternativen
Ausführungsform kann bei Dauerbetätigung vorgesehen sein, daß eine
stufenlose Erniedrigung erfolgt.
Bei Betätigung des Retarderbedienhebels in Tasterstellung 3 wird das
Bremsmoment sprunghaft auf das maximale Bremsmoment erhöht, bei
Verbringen des Retarderbedienhebels in Tasterstellung 4 ein schnelles
Ausschalten des Retarders, d. h. eine Reduzierung des Bremsmomentes auf
den Wert Null durch das Retardersteuergerät erfolgt. Durch Betätigen des
Tastknopfes 5 kann der Wert für die V-Konstant-Regelung bei einem im
Bremsbetrieb befindlichen Retarder gesetzt werden, d. h. der aktuelle
Fahrzeuggeschwindigkeitswert wird als Wert für die V-Konstant-Regelung
verwendet. Alternativ hierzu kann durch Drücken des Tastenknopfes 5]
vorgesehen sein, eine Deaktivierung des Bremsbetriebes vorzunehmen.
In Fig. 4 ist die Belegung der einzelnen Tasterstellungen für den
Grundbetriebszustand V-Konstant dargestellt. Befindet sich der Retarder in
der V-Konstant-Funktion, d. h. findet eine geregelte Einstellung des
Retarderbremsmomentes auf einen vorgegebenen Regelgeschwindigkeitswert
statt, so kann in einer Ausführung vorgesehen sein, daß bei Betätigen des
Retarderbedienhebels in Tasterstellung 1 eine Erniedrigung der
Regelgeschwindigkeit im Retardersteuergerät aktiviert wird. Dies ermöglicht im
V-Konstant-Betrieb eine sehr einfache Geschwindigkeitsanpassung. In einer
ersten Ausführungsform kann vorgesehen sein, daß durch einmaliges Tippen
des Retarderbedienhebels in Tasterstellung 1 die Regelgeschwindigkeit um
1 km/h reduziert wird, selbstverständlich ist es für den Fachmann
naheliegend, hier andere Geschwindigkeitswerte vorzusehen. Bei
Dauerbetätigung des Retarderbedienhebels in Tasterstellung 1 kann in einer
ersten Ausführungsform vorgesehen sein, daß das Retardersteuergerät
veranlaßt wird, das Bremsmoment stufenlos zu erhöhen, und nach Loslassen
des Hebels wird der Regelgeschwindigkeitswert neu gesetzt, und zwar gerade
so, daß er der dann erreichten aktuellen Fahrgeschwindigkeit entspricht. Auch
dies ermöglicht eine einfache Art der Geschwindigkeitsanpassung. In einer
alternativen Ausführungsform kann vorgesehen sein, daß die Regelung gemäß
der V-Konstant-Funktion im Retardersteuergerät deaktiviert wird und das
Retardersteuergerät den Retarder derart ansteuert, daß dort ein konstantes
Bremsmoment anliegt. Dieser Wert kann je nach Erfordernissen verschieden
gesetzt werden. Nach dem Loslassen des Hebels wird wiederum die
Regelgeschwindigkeit neu gesetzt, und zwar wird als Regelgeschwindigkeit
genau derjenige Wert gewählt, der dem aktuellen Geschwindigkeitswert des
Fahrzeuges beim Loslassen des Hebels entspricht. Auch diese
Ausführungsform erlaubt eine einfache Möglichkeit der
Geschwindigkeitsanpassung.
In der dargestellten Ausführungsform ist für Tasterstellung 2 vorgesehen,
daß bei kurzzeitigem Verbringen des Retarderbedienhebels in diese
Tasterstellung die Regelgeschwindigkeit für die V-Konstant-Regelung erhöht
wird, und zwar in vorliegendem Ausführungsbeispiel um 1 km/h. Wie schon
bei Tasterstellung 1 kann bei Dauerbetätigung des Retarderbedienhebels in
Tasterstellung 2 eine stufenlose Erniedrigung des Bremsmomentes
vorgesehen sein, wobei nach dem Loslassen des Hebels der Wert für die
V-Konstant-Regelung neu gesetzt wird. Alternativ hierzu kann das
Bremsmoment bei Dauerbetätigung auf Null reduziert werden. Wie schon bei
dem erstgenannten Beispiel wird nach dem Loslassen des Hebels wiederum
der V-Konstant-Wert neu gesetzt. Sämtliche beschriebenen Möglichkeiten der
Aktivierung des Retarders durch Verbringen des Retarderbedienhebels in
Tasterstellung [2] ermöglicht eine einfache Art der
Geschwindigkeitsanpassung, und zwar dann, wenn die
Fahrzeuggeschwindigkeit erhöht werden soll. Bei Verbringen des
Retarderbedienhebels in Tasterstellung 3 ist in vorliegender
Ausführungsform vorgesehen, daß das Retardersteuergerät eine sprunghafte
Erhöhung des Retarderbremsmomentes auf den maximalen
Bremsmomentenwert veranlaßt. Nach Loslassen des Hebels wird, wie schon
bei den Ausführungsformen dieser Tasterstellungen 1 und 2 beschrieben
wurde, der Wert für die V-Konstant-Regelung neu gesetzt.
Bei Verbringen des Retarderbedienhebels in die Tasterstellung 4 erfolgt ein
schnelles Deaktivieren des Retarders, d. h. eine Bremsmomentenreduzierung
auf den Wert Null und gleichzeitig ein Löschen der V-Konstant-Funktion.
Eine sehr einfache Änderung der Regelgeschwindigkeit wird in vorliegendem
Beispiel durch Betätigen des Tastknopfes 5 ausgelöst. Wird Tastknopf 5
betätigt, so wird der V-Konstant-Wert neu gesetzt, und zwar ohne daß der
V-Konstant-Wert vorher gelöscht werden muß. Die Betätigung des Tasters 5
kann somit generell immer mit dem Neusetzen von V-Konstant verbunden
sein, so daß sich für den Fahrer in allen Betriebszuständen (Retarder nicht
aktiv, Bremsbetrieb und Retarder in der V-Konstant-Funktion) der Taster 5
immer die gleiche Funktion darstellt.
Mit dem vorliegenden System und Verfahren zur Einstellung von
Bremsfunktionen bzw. Bremsprogrammen eines Retarders wird somit erstmals
ein kompaktes System vorgestellt, mit dem verschiedene Retarderfunktionen
auf einfache Art und Weise durch den Fahrer aktiviert werden können.
Claims (19)
1. System zur Einstellung von Retarderbremsfunktion und/oder
Retarderbremsprogrammen mit den folgenden Merkmalen:
1.1 das System umfaßt mindestens einen Bedienhebel;
1.2 der Bedienhebel ist als Taster ausgebildet, wobei der als Taster ausgebildete Bedienhebel mindestens vier Tasterstellungen umfaßt;
1.3 der Bedienhebel weist des weiteren einen Tastknopf auf; das System ist dadurch gekennzeichnet, daß
1.4 in jeder Tasterstellung und bei Betätigung des Tastknopfes ein vorbestimmtes Bremsprogramm und/oder Bremsfunktion aktiviert wird.
1.1 das System umfaßt mindestens einen Bedienhebel;
1.2 der Bedienhebel ist als Taster ausgebildet, wobei der als Taster ausgebildete Bedienhebel mindestens vier Tasterstellungen umfaßt;
1.3 der Bedienhebel weist des weiteren einen Tastknopf auf; das System ist dadurch gekennzeichnet, daß
1.4 in jeder Tasterstellung und bei Betätigung des Tastknopfes ein vorbestimmtes Bremsprogramm und/oder Bremsfunktion aktiviert wird.
2. System gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die vier
Tasterstellungen des Bedienhebels in zwei senkrecht zueinander
stehenden Ebenen liegen und der Bedienhebel eine Neutralposition
aufweist.
3. System gemäß Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in
Abhängigkeit von einem vorliegenden Retarderbremszustand diesen
Tasterstellungen und/oder dem Tastknopf zugeordneten
Bremsfunktionen und/oder Bremsprogramme durch Zuordenmittel
gesetzt werden.
4. System gemäß Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Zuordenmittel bei deaktiviertem Retarder den Tasterstellungen die
folgenden Bremsfunktionen
- - Einlegen einer Bremsstufe
- - sprunghaftes Einstellen des Retarders auf das maximale
Bremsmoment
sowie dem Tastknopf - - Setzen der V-Konstant-Funktion
zuordnen.
5. System gemäß einem der Ansprüche 3 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuordenmittel bei einem im Bremsbetrieb befindlichen Retarder
den Tasterstellungen die folgenden Bremsfunktionen zuordnen:
- - Erhöhen des Bremsmomentes
- - Erniedrigen des Bremsmomentes
- - sprunghaftes Erhöhen des Bremsmomentes auf das maximale Bremsmoment
- - schnelles Ausschalten des Retarders
sowie dem Tastknopf - - Setzen der V-Konstant-Funktion.
6. System gemäß Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
Erhöhung des Bremsmomentes in Abhängigkeit von der Zeitdauer, in
der der Bedienhebel der zugeordneten Tasterstellung gehalten wird,
diskret oder kontinuierlich erfolgt.
7. System gemäß einem der Ansprüche 5 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß das Erniedrigen des Bremsmomentes in Abhängigkeit von der
Zeitdauer, in der der Bedienhebel in der zugeordneten Tasterstellung
gehalten wird, diskret oder kontinuierlich erfolgt.
8. System gemäß einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zuordenmittel bei einem im V-Konstant-Betrieb befindlichen
Retarder den Tasterstellungen die folgenden Bremsfunktionen
- - Erniedrigung der Regelgeschwindigkeit oder stufenlose Erhöhung des Bremsmomentes und Neusetzen von V-Konstant
- - Erhöhen der Regelgeschwindigkeit oder stufenlose Erniedrigung des Bremsmomentes und Neusetzen von V-Konstant
- - sprunghaftes Erhöhen des Bremsmomentes auf das maximale Bremsmoment und Neusetzen von V-Konstant
- - schnelles Ausschalten des Retarders und Löschen der
V-Konstant-Funktion
sowie dem Tastknopf - - Setzen von V-Konstant
zuordnet.
9. System gemäß Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß in einer
ersten Tasterstellung eine Erniedrigung der Regelgeschwindigkeit bei
kurzer Betätigung des Bedienhebels und die stufenlose Erhöhung bei
Betätigung des Bedienhebels für eine lange Zeitdauer, insbesondere
bei Dauerbetätigung, erfolgt.
10. System nach einem der Ansprüche 8 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß in einer zweiten Tasterstellung eine Erhöhung der
Regelgeschwindigkeit bei kurzer Betätigung des Bedienhebels und die
stufenlose Erniedrigung bei Betätigung des Bedienhebels in diese
Tasterstellung für eine lange Zeitdauer, insbesondere bei
Dauerbetätigung erfolgt.
11. Verfahren zur Einstellung des Bremsprogrammes und/oder der
Bremsfunktion eines Retarders mit Hilfe eines Bedienhebels, wobei der
Bedienhebel mindestens vier Tasterstellungen und einen Tastknopf
umfaßt, dadurch gekennzeichnet, daß in jeder Tasterstellungen und bei
Betätigung des Tastknopfes ein vorbestimmtes Bremsprogramm
und/oder Bremsfunktion aktiviert wird.
12. Verfahren gemäß Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß in
Abhängigkeit von einem vorliegenden Retarderbremszustand die den
Tasterstellungen und/oder dem Tastknopf zugeordneten
Bremsfunktionen und/oder Bremsprogramme durch Zuordenmittel
gesetzt werden.
13. Verfahren gemäß Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zuordenmittel bei deaktiviertem Retarder den Tasterstellungen die
folgenden Bremsfunktionen
- - Einlegen einer Bremsstufe
- - sprunghaftes Einstellen des Retarders auf das maximale
Bremsmoment
sowie dem Tastknopf - - Setzen der V-Konstant-Funktion
zuordnen.
14. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß Zuordenmittel bei einem im Bremsbetrieb
befindlichen Retarder den Tasterstellungen die folgenden
Bremsfunktionen
- - Erhöhen des Bremsmomentes
- - Erniedrigen des Bremsmomentes
- - sprunghaftes Erhöhen des Bremsmomentes auf das maximale Bremsmoment
- - schnelles Ausschalten des Retarders
sowie dem Tastknopf - - Setzen von V-Konstant
zuordnen.
15. Verfahren gemäß Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß in
Abhängigkeit von der Zeitdauer, in der der Bedienhebel in der
zugeordneten Tasterstellung gehalten wird, die Erhöhung des
Bremsmomentes diskret oder kontinuierlich erfolgt.
16. Verfahren gemäß Anspruch 14 oder 15, dadurch gekennzeichnet, daß
in Abhängigkeit von der Zeitdauer, in der der Bedienhebel in der
zugeordneten Tasterstellung gehalten wird, die Erniedrigung des
Bremsmomentes diskret oder kontinuierlich erfolgt.
17. Verfahren gemäß einem der Ansprüche 11 bis 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zuordenmittel bei einem im V-Konstant-Betrieb
befindlichen Retarder den Tasterstellungen die folgenden
Bremsfunktionen
- - Erniedrigen der Regelgeschwindigkeit oder stufenlose Erhöhung des Bremsmomentes und Neusetzen von V-Konstant
- - Erhöhen der Regelgeschwindigkeit oder stufenlose Erniedrigung des Bremsmomentes und Neusetzen von V-Konstant
- - sprunghaftes Erhöhen des Bremsmomentes auf das maximale Bremsmoment, wobei nach dem Loslassen des Hebels V-Konstant gesetzt wird
- - schnelles Ausschalten des Retarders und Löschen der
V-Konstant-Funktion
sowie dem Tastknopf - - Neusetzen von V-Konstant
zuordnen.
18. Verfahren gemäß Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß in einer
ersten Tasterstellung eine Erniedrigung der Regelgeschwindigkeit bei
Betätigen des Bedienhebels in dieser Tasterstellung für eine kurze
Zeitdauer die stufenlose Erhöhung bei Betätigung des Bedienhebels in
dieser Tasterstellung für eine lange Zeitdauer, insbesondere bei
Dauerbetätigung, erfolgt.
19. Verfahren gemäß Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß
in einer zweiten Tasterstellung eine Erhöhung der
Regelgeschwindigkeit bei Betätigen des Bedienhebels in dieser
Tasterstellung für eine kurze Zeitdauer und die stufenlose Erniedrigung
bei Betätigung des Bedienhebels in dieser Tasterstellung für eine lange
Zeitdauer, insbesondere bei Dauerbetätigung, erfolgt.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE29724071U DE29724071U1 (de) | 1997-05-21 | 1997-05-21 | Einrichtung zur Einstellung von Retarderbremsprogrammen und/oder Retarderbremsfunktionen |
DE1997121166 DE19721166C2 (de) | 1997-05-21 | 1997-05-21 | Einrichtung und Verfahren zur Einstellung von Retarderbremsprogrammen und/oder Retarderbremsfunktionen |
Applications Claiming Priority (1)
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