DE19718238C2 - Als Schiebetür oder -tor ausgebildeter Rauchschutzabschluß - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen als Schiebetür oder -tor ausgebildeten Rauchschutzabschluß mit mindestens einem plattenförmigen Abschlußelement und Laufrollen, mit denen das Abschlußelement horizontal über Führungsschienen verschiebbar ist, die im Innern eines aus einer Profileinheit gebildeten Gehäuses angeordnet sind, das an einem Bauwerksteil kraftschlüssig befestigt ist, wobei Spaltbereiche zwischen dem Abschlußelement und dem Bauwerksteil mittels jeweils einer Sperreinrichtung gegen Rauchdurchtritt abgedichtet sind, wobei jede Sperreinrichtung aus einem elastisch verformbaren Dichtungsprofil besteht, das mit einem Kontaktstreifen an einen diesem gegenüberliegenden Flächenstreifen anliegt.

Derartige Abschlüsse dienen dazu, größere Öffnungen in einem Bauwerk dicht zu verschließen. Von ihnen wird jedoch häufig nur eine relative Dichtigkeit und keine absolut hermetische Abschottung verlangt, da vergleichsweise geringe Lekageraten als tolerabel erachtet werden. Die Ausbildung als Schiebetür oder -tor ist deshalb allgemein üblich, weil insbesondere bei größeren Gebäudeöffnungen der Einsatz von Flügeltüren oder -toren wegen des großen Raumbedarfs beim Öffnen wenig sinnvoll ist.

Ein Rauchschutzabschluß der eingangs beschriebenen Art ist aus der EP 0 551 961 A1 bekannt. Bei diesem Rauchschutzabschluß befinden sich das federnd an einem feststehenden Bauteil anliegende Dichtungsprofil und auch der unter Hitzeeinwirkung aufquellende Dichtstreifen außerhalb eines einen kopfseitigen Abschluß bildenden Gehäuses.

Kommt es aufgrund der Führung des Schiebetors mit Hilfe von Laufrollen zu stärkeren Pendelbewegungen des Torelements um den Auflagepunkt der Laufrollen, so führen bereits winkelmäßig kleine Auslenkungen aufgrund der großen Entfernung des Dichtungsprofils von dem Drehpunkt zu großen Verschiebungen im Bereich des Dichtungsprofils. Das Dichtungsprofil wird daher während des Öffnens und Schließens des Torelements erhebliche Kompressions- und Expansionsbewegungen ausführen müssen. Aufgrund der naturgemäß großen Reibung zwischen dem gummiartigen Material des Dichtungsprofils und der feststehenden Anlagefläche, ist der Kraftaufwand bei der Torbetätigung groß. Auch ist eine erhebliche Belastung des Materials des Dichtstreifens sowie ein erhöhter Verschleiß desselben festzustellen.

Die Dichtungseinrichtung bei bekannten Abschlüssen kann beispielsweise auch so ausgestaltet sein, daß in die Spaltbereiche zwischen dem Abschlußelement und dem mit dem Bauwerksteil verbundenen Abdichtprofil eine vorgespannte und evakuierte Dichtung eingesetzt ist, die im Brandfall belüftet wird und sich dadurch selbsttätig aufbläht und den Spalt rauchdicht abschließt. Zur Belüftung wird zu diesem Zweck ein Ventil geöffnet, das im Normalzustand geschlossen ist und dadurch ein Eindringen von Luft in das Innere der Hohldichtung verhindert. Die Steuerung des Ventils erfolgt in der Regel über Rauchmelder, die das Auftreten von Rauch in der Luft ab einer gewissen Konzentration detektieren und sodann ein Öffnen des Belüftungsventils bewirken.

Alternativ zu dem vorbeschriebenen System einer komprimierten weil evakuierten Hohldichtung ist auch die Verwendung einer im Ruhezustand schlaffen Dichtung allgemein bekannt. Diese schlaffe Hohldichtung ist mit einer Druckmediumquelle, beispielsweise einer Preßluftflasche, über ein Ventil verbunden. Wird von einem Rauchmelder das Auftreten von Rauch detektiert, so wird das Ventil geöffnet und eine Wirkverbindung zwischen der Druckmediumquelle und dem Hohlraum der Dichtung hergestellt, die sich dadurch aufbläht und einen zwischen dem Abschlußelement und dem Abdichtprofil befindlichen Spalt verschließt.

Beide vorgenannten Systeme zeichnen sich dadurch aus, daß die zwischen dem Abschlußelement und dem Abdichtprofil befindlichen Spaltbereiche im Normalzustand unverschlossen sind, was den Vorteil hat, daß es zu keinen Berührungen zwischen den relativ zueinander bewegten Bauteilen Abschlußelement und Abdichtprofil kommt. Der unmittelbare Kontakt von relativ zueinander bewegten Bauteilen wird deshalb vermieden, weil hierdurch die Betätigungskräfte beim Öffnen und Schließen der Schiebetür deutlich erhöht würden und des weiteren mit einem erhöhten Verschleiß der aneinander schleifenden Bauteile gerechnet werden müßte. Des weiteren ist beiden vorgenannten Systemen gemein, daß die Verschließung der Spaltbereiche im Brandfall ohne äußere Hilfsenergie erfolgt, um eine größtmögliche Betriebssicherheit zu gewährleisten.

Die Nachteile der bekannten Rauchschutzabschlüsse bestehen darin, daß aufgrund der erst im Brandfall herzustellenden Abdichtung aufwendige und teure Systeme zum Erkennen eines Brandfalles erforderlich sind. Die bekannten Rauchschutzabschlüsse sind daher auch störanfällig und müssen regelmäßig auf ihre Funktionsfähigkeit überprüft werden.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Rauchschutzabschluß vorzuschlagen, der sich mit einem deutlich geringeren Herstellungsaufwand realisieren läßt und geringere Wartungsanforderungen stellt.

Ausgehend von einem Rauchschutzabschluß der eingangs beschriebenen Art, wird diese Aufgabe erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß sich das Abschlußelement über innerhalb des Gehäuses angeordnete Führungsrollen, deren Drehachsen vertikal ausgerichtet sind, in horizontaler Richtung an einem zugeordneten Flächenabschnitt der Profileinheit abstützt und daß der Kontaktstreifen des innerhalb des Gehäuses angeordneten Dichtungsprofils aus einem Material mit einer im Vergleich zu dem übrigen Material des Dichtungsprofils deutlich höheren Shore-Härte besteht.

Weil der Kontaktstreifen des elastisch verformbaren Dichtungsprofils aus einem Material mit einer im Vergleich zu dem übrigen Material des Dichtungsprofils deutlich höheren Shore-Härte besteht ist dessen dauernde Anlage an der Profileinheit bzw. dem Abschlußelement trotz der bestimmungsgemäßen Schiebebewegungen des Abschlußelements unschädlich und es kommt zu keinerlei übermäßigen Verschleißerscheinungen. Aufgrund der dauernden Anlage zwischen dem Abschlußelement und dem gebäudefesten Abdichtprofil, das heißt der Profileinheit, sind keinerlei aufwendige Einrichtungen mehr erforderlich, die ein Verschließen der Spaltbereiche erst im Falle eines Brandes bewirken. Die Zuverlässigkeit des erfindungsgemäßen Rauchschutzabschlusses ist daher besonders hoch und ein Zusammenwirken mit Rauchmeldern nicht erforderlich.

Aufgrund der vergleichsweise größeren Shore-Härte des Kontaktstreifens wird die Reibung zwischen dem ständig anliegenden Dichtungsprofil und der Profileinheit bzw. dem Abschlußelement drastisch reduziert, so daß sich der Rauchschutzabschluß gemäß der Erfindung durch sehr geringe Öffnungs- und Schließkräfte auszeichnet.

Die im übrigen jedoch vergleichsweise geringe Shore-Härte des Basismaterials des Dichtungsprofils sorgt für eine ausreichende Flexibilität dieses Bauteils, wodurch eine gute elastische Anlage und damit Abdichtung erzielt wird.

Eine besonders vorteilhafte Art der Bildung des vergleichsweise härteren Kontaktstreifens besteht darin, daß dieser von einer einseitigen Beschichtung gebildet ist. Die Materialkosten für den Kontaktstreifen, der aus einem besonders abriebfesten und reibungsarmen Spezialmaterial besteht, können auf diese Weise sehr gering gehalten werden, ohne die Funktionsfähigkeit des Rauchschutzabschlusses zu gefährden.

Eine Weiterbildung des erfindungsgemäßen Rauchschutzabschlusses besteht darin, daß das Dichtungsprofil in einer hinterschnittenen Nut angeordnet ist, die in der Profileinheit und/oder in einem Kopfprofil des Abschlußelements ausgeformt ist, wodurch eine besonders zuverlässige und geschützte Anordnung des Dichtungsprofils erzielt wird.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels eines Rauchschutzabschlusses, der in der Zeichnung dargestellt ist näher erläutert. Die Zeichnungsfigur zeigt einen Teilquerschnitt durch einen Rauchschutzabschluß im Bereich der Profileinheit mit Dichtungsprofilen mit verschleiß- und reibungsarmen Kontaktstreifen.

Der abgebildete Feuerschutzabschluß weist ein nur ausschnittsweise gezeigtes Abschlußelement 1 auf, das in seinem Inneren mit nicht abgebildeten Versteifungsprofilen und Einlagen versehen ist und eine insgesamt plattenförmige Gestalt besitzt. Das Abschlußelement 1 ist mit zwei auf einer gemeinsamen Achse 2 gelagerten Laufrollen 3 versehen, die auf jeweils einer Führungsschiene 4 abrollen, wobei sich die Laufrollen 3 jeweils auf gegenüberliegenden Seiten des Abschlußelements 1 befinden.

Die Führungsschienen 4 sind von kompakten Falzungen einer eine Dichtungskammer umfassenden Profileinheit 5 gebildet, die eine obere Stirnseite 6 des Abschlußelements 1 umgreift und ebenfalls die Laufrollen 3 umschließt, wozu in der Profileinheit 5 zwei gegenüberliegende Laufrollenkammern 7 ausgebildet sind. Die Profileinheit 5 mit der Dichtungskammer besteht aus zwei nahezu identisch geformten Profilhälften 8 und 9, die sich in einem Bereich 10 überlappen. Dieser Bereich 10 liegt einem Kopfbereich des Abschlußelements 1 gegenüber, der von einem durch Kaltumformen hergestellten Kopfprofil 11 umfaßt ist. In dem Kopfprofil 11 ist eine sich in Bewegungsrichtung des Abschlußelements 1 erstreckende hinterschnittene Nut 12 ausgeformt, in die jeweils ein unter Hitzeeinwirkung expandierender Dichtungsstreifen 13 eingesetzt ist. In der Profilhälfte 9 der Profileinheit 5 befindet sich oberhalb der Laufrollenkammer 7 ebenfalls eine hinterschnitte Nut 12', in die ein unter Hitzeeinwirkung expandierender Dichtungsstreifen 13 eingesetzt ist. Den beiden Dichtungsstreifen 13 liegen jeweils in hinterschnittene Nuten 20 eingesetzte elastische Dichtungsprofile 13' gegenüber, die eine Abdichtung der Spaltbereiche gegen Rauchdurchtritt bewirken.

Auf der Stirnseite 6 des Abschlußelements 1 ist das Kopfprofil 11 des weiteren mit einer ebenfalls hinterschnittenen Nut 14 versehen, in die ein Sockel 15 eines Rollenträgers 16 befestigt ist. An dem Rollenträger 16 ist symmetrisch zu einer Mittelebene des Abschlußelements 1 eine Mehrzahl von Führungsrollen 17 angeordnet, die jeweils um vertikale Achsen drehbar gelagert sind. Die Führungsrollen 17 rollen auf sich gegenüberliegenden Flächenabschnitten 18 innerhalb der Dichtungskammer der Profileinheit 5 ab und bewirken auf diese Weise eine horizontal-seitliche Führung des Abschlußelements 1. Da die Laufrollen 3 diese horizontal-seitliche Führungsfunktion nicht übernehmen müssen, sind diese Laufrollen 3 fliegend auf der Achse 2 gelagert. Bei den Laufrollen 3 tritt somit eine Aufnahme von Axialkräften nicht auf, so daß weder an evtl. vorhandenen Führungskränzen noch an den Führungsschienen 4 selbst ein nennenswerter Verschleiß auftritt. Da auch die Führungsrollen 17 bezogen auf ihre Drehachse keinerlei Axialkräfte aufnehmen müssen, ist auch bei ihnen der Verschleiß äußerst gering.

In diesen Nuten 20, von denen sich eine im Kopfprofil 11 gegenüber der Profilhälfte 9 und die andere in der Profilhälfte 8 der Profileinheit 5 befindet, ist jeweils mit einem schwalbenschwanzförmigen Steg 21 ein Dichtungsprofil 13' aus einem elastisch verformbaren Gummimaterial eingesetzt. Das Dichtungsprofil 13' liegt mit einem Kontaktstreifen 19 an der Innenseite der Profileinheit 5 federnd an, so daß eine wirksame Abdichtung erzielt wird. Da der Kontaktstreifen 19 der Dichtungsprofile 13' aus einem Material mit einer im Vergleich zu dem übrigen Material der Dichtungsprofile 13' deutlich höheren Shore-Härte besteht, ist auch bei einer häufigen Betätigung des Schiebetors ein vorzeitiger Verschleiß der Dichtungsprofile 13', das heißt ein Nachlassen der Dichtwirkung, nicht zu befürchten. Ferner ist durch das spezielle Material des Kontaktstreifens 23 sichergestellt, daß die Betätigungskräfte beim Verschieben des Abschlußelements 1 trotz der Gleitreibung sehr klein sind.

In einem Brandfall können der Rauch und die Flammen bei geschlossenem Abschlußelement 1 lediglich durch einen schmalen Spalt zwischen dem Abschlußelement 1 und der Profileinheit 5 mit der Dichtungskammer in den von dieser gebildeten kastenförmigen Raum eindringen. Solange die Dichtungsprofile 13' intakt sind, kann es zu keiner nennenswerten Durchströmung der Spaltbereiche mit Rauchgasen kommen. Sollten die Dichtungsprofile 13' jedoch aufgrund zu großer Temperaturen zerstört werden, so führt die dann bedingt mögliche Durchströmung des Spaltes mit heißen Verbrennungsgasen ab einer gewissen Temperatur zu einer Expansion der Dichtungsstreifen 13. Hierdurch wird wiederum ein gasdichtes Verschließen des Spaltes zwischen dem Abschlußelement 1 und der Profileinheit 5 erreicht. Der erfindungsgemäße Rauchschutzabschluß bewirkt somit auch eine hermetische Abriegelung der von ihm abgedeckten Öffnung in einem Gebäudeteil, falls die reine Rauchschutzfunktion aufgehoben und statt dessen eine Feuerschutzfunktion erforderlich ist.

Claims (3)

1. Als Schiebetür oder -tor ausgebildeter Rauchschutzabschluß mit mindestens einem plattenförmigem Abschlußelement und Laufrollen, mit denen das Abschlußelement horizontal über Führungsschienen verschiebbar ist, die im Innern eines aus einer Profileinheit gebildeten Gehäuses angeordnet sind, das an einem Bauwerksteil kraftschlüssig befestigt ist, wobei Spaltbereiche zwischen dem Abschlußelement und dem Bauwerksteil mittels jeweils einer Sperreinrichtung gegen Rauchdurchtritt abgedichtet sind, wobei jede Sperreinrichtung aus einem elastisch verformbaren Dichtungsprofil besteht, das mit einem Kontaktstreifen federnd an einem diesem gegenüberliegenden Flächenstreifen anliegt, dadurch gekennzeichnet, daß sich das Abschlußelement (1) über innerhalb des Gehäuses angeordnete Führungsrollen (17), deren Drehachsen vertikal ausgerichtet sind, in horizontaler Richtung an einem zugeordneten Flächenabschnitt (18) der Profileinheit (5) abstützt und daß der Kontaktstreifen (19) des innerhalb des Gehäuses angeordneten Dichtungsprofils (13') aus einem Material mit einer im Vergleich zu dem übrigen Material des Dichtungsprofils (13') deutlich höheren Shore-Härte besteht.

2. Rauchschutzabschluß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kontaktstreifen (19) aus einer einseitigen Beschichtung des Dichtungsprofils (13') gebildet ist.

3. Rauchschutzabschluß nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtungsprofil (13') in einer hinterschnittenen Nut (20) angeordnet ist, die in der Profileinheit (5) und/oder in einem Kopfprofil (11) des Abschlußelements (1) ausgeformt ist.