DE19716517A1 - Elektromagnet mit einem Anker mit Kunststoffstange - Google Patents
Elektromagnet mit einem Anker mit KunststoffstangeInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Elektromagneten mit einem mit minde
stens einer Magnetspule ausgestatteten Gehäuse, in dem ein mit einer
zentralen Bohrung versehener Anker verschiebbar gehalten ist, durch
dessen Kolben auf seiner ganzen Länge eine Stange greift, die aus
Kunststoff besteht, wobei die Stange beispielsweise als Stößel die
Ausführung von Steuervorgängen bewirkt und zur Lagerung des Kolbens
dient.
Aus der EP-PS 0 576 813 ist ein derartiger Elektromagnet mit einem
Anker bekannt, dessen Stange aus Kunststoff besteht. Diese Anker
werden üblicherweise lediglich im Bereich des Kolbens, nicht jedoch
im Bereich der Stange gelagert. Für nicht sehr präzise Schaltvor
gänge reicht diese Lagerung aus. Die Hysterese derartiger Elek
tromagnete ist jedoch verhältnismäßig schlecht. Eine Lagerung im
Bereich der Stange ist nicht ratsam, da diese aus glasfaserver
stärktem Kunststoff besteht, welcher so hart ist, daß bekannte
Lager, die beispielsweise aus Verbundwerkstoffen, Messing, Magnet
stahl usw. bestehen, aufgrund des Verschleißes zerstört werden.
Soll eine gute Hysterese erreicht werden, so werden bisher noch
immer Anker verwendet, die eine Stange aus Metall aufweisen und die
am Kolben und an der Stange gelagert sind. Hier können Lager aus
Verbundwerkstoffen oder Messinglager eingesetzt werden. Die Her
stellung derartiger Anker ist jedoch vergleichsweise relativ teuer.
Die Erfindung geht von der Aufgabe aus, einen Elektromagneten der
eingangs genannten Art zu schaffen, der einen Anker mit einer Stange
aus einem Kunststoff aufweist und der mit im Magnetgehäuse ausgebil
deten Lagern zusammenwirkt und dennoch der im Automobilbau üblichen
Dauerbelastung standhält.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Kunststoff
mit einem Festschmierstoff versehen ist. Durch die Beimischung eines
Festschmierstoffes in das Kunststoffmaterial wird erreicht, daß die
Kunststoffstange nur einen sehr geringen Verschleiß des Lagers
bewirkt.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die aus Kunststoff
gespritzte Stange direkt ohne separates Lager im Magnetpol oder in
einem Gleitlager aus einem üblichen Material wie beispielsweise
Verbundwerkstoff oder Messing gelagert ist.
In vorteilhafter Weise kann der Anker eine Bauchlagerstelle aus
Kunststoff aufweisen, die zusammen mit der Kunststoffstange um den
Kolben herum gespritzt ist, da hierdurch ein separates Bauchlager
entfallen kann.
Ein Druckausgleich zwischen dem Raum vor und hinter der Lagerstelle
läßt sich erreichen, wenn die Kunststoffstange mit Profilierungen
gespritzt ist.
Ein weiterer Vorteil wird erreicht, wenn zwei Halteflansche an die
Stange angespritzt sind, die den Kolben axial halten und gleichzei
tig als Antiklebscheibe dienen.
Es hat sich als vorteilhaft erwiesen, wenn die Stange eine Ver
drehsicherung aufweist, wobei der Kolben erfindungsgemäß axial
gerichtete Vertiefungen aufweisen kann, in die entsprechende Rippen
der Stange als Verdrehsicherung eingreifen.
Ein Radialspiel zwischen Kolben und Ankerstange läßt sich verhin
dern, wenn mindestens eine Seite des Kolbens eine konzentrisch
verlaufende Nut aufweist, in die eine entsprechende Ausformung eines
Halteflansches eingreift.
Die Erfindung ist nachfolgend anhand von in der Zeichnung darge
stellten Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch einen erfindungsgemäßen Elek
tromagneten,
Fig. 2 einen Schnitt durch eine weitere erfindungsgemäße
Ausführungsform eines Ankers mit Kunststoff als
Bauchlagerstelle,
Fig. 3 einen Querschnitt durch den Anker im Bereich der
Stangenlagerstelle des Elektromagneten gemäß Fig.
2 vor dem vorderen Halteflansch und
Fig. 4 einen Querschnitt durch den Anker des Elektromagne
ten gemäß Fig. 2 im Bereich der Bauchlagerstelle
vor dem hinteren Halteflansch.
In der Fig. 1 ist ein Elektromagnet im Längsschnitt dargestellt,
der ein Gehäuse 1 aufweist, das auf der einen Seite ein Magnetpol
2 umfaßt. Auf der dem Magnetpol 2 gegenüberliegenden Seite ist eine
Hubbegrenzung 3 als Anschlag für einen Anker 21 in das Gehäuse 1
eingeschoben. Durch Verstemmung der Wandung des Gehäuses 1 im
Bereich der Hubbegrenzung 3 wird diese und damit der gesamte Elek
tromagnet gehalten. In das Gehäuse 1 ist eine den Anker 21 umgrei
fende Magnetspule 5 sowie die den Magnetkreis schließende Joch
scheibe 18 eingebracht. Die elektrischen Anschlüsse der Magnetspule
5 sind an einen Stecker 6 geführt.
Ein Kolben 4 ist mit einer Stange 7 versehen, die aus einem einen
Festschmierstoff aufweisenden Kunststoff besteht. Dabei kann die
Kunststoffstange 7 als Stößel für mechanische Betätigungen oder
hydraulische Steuervorgänge dienen. Durch die Verwendung eines einen
Festschmierstoff aufweisenden Kunststoff kann die Stange 7 in einem
Gleitlager 8 aus beliebigen, also auch aus einem relativ weichen
Material, beispielsweise aus Verbundswerkstoff oder Messing geführt
sein. Die Stange 7 kann aber auch direkt im Magnetpol 2 ohne ein
separates Gleitlager 8 gelagert sein.
Da die Stange 7 in dem Gleitlager 8 geführt ist, dient sie neben der
Steuerungsfunktion gleichzeitig als Lagerstange für den Kolben 4.
In der Hubbegrenzung 3 des Elektromagneten ist eine Lagerbuchse 9
als Bauchlager für den Kolben 4 eingelegt. Die Stange 7 weist in
ihrem mittleren Bereich einen vorderen Halteflansch 10 auf, der den
Kolben 4 auf der einen Seite hält und gleichzeitig ein Kleben beim
Abfall des Kolbens 4 verhindert. Das rückwärtige Ende der Stange 7
weist einen hinteren Halteflansch 11 auf, der den Kolben 4 umgreift.
Die Stange 7 ist axial von einem zylindrischen Ausgleichskanal 12
durchzogen. An dem Gehäuse 1 des Elektromagneten ist eine Flansch
13 zur Befestigung desselben angebracht.
In der Fig. 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Ankers 19
für einen erfindungsgemäßen Elektromagneten mit der Stange 7 darge
stellt. Der Kunststoff der Stange 7 ist um den Kolben 4 herumge
spritzt, so daß er im hinteren Bereich als Bauchlagerstelle 14 für
den Kolben 4 dient, so daß eine gesonderte Lagerbuchse 9 entfallen
kann.
Damit bei der Betätigung der Stange 7 ein Druckausgleich links und
rechts des Gleitlagers 8 erfolgen kann, ist die aus Kunststoff
bestehende Stange 7 mit Profilierungen 15 versehen, wie dies ins
besondere der Fig. 3 zu entnehmen ist, die einen Schnitt durch den
in Fig. 2 dargestellten Anker 19 vor dem vorderen Halteflansch 10
zeigt.
Die Stange 7 wird bei hoher Temperatur in den Kolben 4 gespritzt.
Beim Erkalten der Stange 7 schrumpft diese geringfügig, so daß es
zu einem Spiel zwischen der Stange 7 und dem Kolben kommt, infolge
dessen sich die Spange 7 im Kolben 4 verdrehen kann. Um ein der
artiges Verdrehen der Stange 7 im Kolben 4 zu verhindern, wird
dieser vor dem Einspritzen der Stange 7 mit axialen Vertiefungen 20
am Innendurchmesser versehen. Beim Ausspritzen der Vertiefungen 20
mit Kunststoff ergeben sich auf der Stange 7 Rippen 16, die zusammen
mit den Vertiefungen 20 als Verdrehsicherung dienen, wie dies Fig.
4 zeigt.
Um ein mögliches Ablösen der Halteflansche 10 und 11 zu verhindern,
wird beidseitig des Kolbens 4 eine ringförmige Nut eingedreht, in
welche die Halteflansch 10 und 11 der Stange 7 mit eingespritzt
werden. Die sich bildende, in die Nut eingreifende, ringförmige
Ausformung 17 der Halteflansche 10 und 11 unterbindet jegliches
Ablösen von dem Kolben 4.
Durch die erfindungsgemäße Ausbildung der Kunststoffstange 1 des
Kolbens 4 mit einem Festschmierstoff erhält man einen Elektromagne
ten, der auch mit Lagern 8 aus weicheren Materialien, wie beispiels
weise Verbundwerkstoff oder Messing, oder sogar mit im Gehäuse 1
ausgebildeten Lagern 8 zusammenwirkt und dennoch der im Automobilbau
üblichen Dauerbelastung standhält. Weiterhin zeichnet sich der
erfindungsgemäße Elektromagnet mit seinen Ankern 19 und 21 durch
seinen leichten Zusammenbau und damit seine kostengünstige Her
stellung aus.
1
Gehäuse
2
Magnetpol
3
Hubbegrenzung
4
Kolben
5
Magnetspule
6
Stecker
7
Stange
8
Gleitlager
9
Lagerbuchse
10
vorderer Halteflansch
11
hinterer Halteflansch
12
Ausgleichskanal
13
Flansch
14
Bauchlagerstelle
15
Profilierung
16
Rippen
17
Ausformung
18
Jochscheibe
19
Anker
20
Vertiefungen
21
Anker
Claims (9)
1. Elektromagnet mit einem mit mindestens einer Magnetspule (5)
ausgestatteten Gehäuse (1), in dem ein mit einer zentralen
Bohrung versehener Anker (19, 21) verschiebbar gehalten ist,
durch dessen Kolben (4) auf seiner ganzen Länge eine Stange (7)
greift, die aus einem mit einem Festschmierstoff versehenen
Kunststoff besteht, wobei die Stange (7) beispielsweise die
Ausführung von Steuervorgängen bewirkt und zur Lagerung des
Kolbens (4) dient.
2. Elektromagnet nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die aus Kunststoff gespritzte Stange (7) direkt ohne
separates Lager im Magnetpol (2) gelagert ist.
3. Elektromagnet nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die aus Kunststoff gespritzte Stange (7) in einem Gleit
lager (8) aus einem relativ weichen Material wie beispielsweise
Verbundwerkstoff oder Messing gelagert ist.
4. Elektromagnet nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Anker (4) eine Bauchlagerstelle (14) aus Kunststoff
aufweist, die zusammen mit der Stange (7) aus Kunststoff um den
Kolben (4) herum gespritzt ist.
5. Elektromagnet nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Stange (7) aus Kunststoff mit Profilierungen (15)
gespritzt ist.
6. Elektromagnet nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwei Halteflansche (10, 11) an die Stange (7) angespritzt
sind, die den Kolben (4) axial seitlich halten.
7. Elektromagnet nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die aus Kunststoff gespritzte Stange (7) eine Verdrehsiche
rung (16, 20) aufweist.
8. Elektromagnet nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kolben (4) axial gerichtete Vertiefungen (20) aufweist
in die entsprechende Rippen (16) der Stange (7) als Verdrehsi
cherung eingreifen.
9. Elektromagnet nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine Seite des Kolbens (4) eine konzentrisch
verlaufende Nut aufweist, in die eine entsprechende Ausformung
(17) eines Halteflansches (10) eingreift.
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