DE19716346C1 - Verfahren zum Nachweis von Cytokeratinen - Google Patents
Verfahren zum Nachweis von CytokeratinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Nachweis von Cytokeratin 18 (CK18) mittels
Polymerasekettenreaktion und hierzu verwendbare Primer sowie einen Nachweis-
Kit.
Cytokeratine sind eine Gruppe von Keratin-ähnlichen Filamenten. Unter ihnen hat
insbesondere Cytokeratin 18 (nachstehend mit CK18 bezeichnet) eine große
Bedeutung erlangt, da es zum Nachweis von aus Epithelzellen hervorgegangenen
Tumoren verwendet werden kann. Zu diesem Nachweis werden z. B. immunolo
gische Verfahren durchgeführt, in denen Antikörper gegen CK18 eingesetzt
werden. Solche Verfahren sind jedoch wenig sensitiv. Andererseits wird CK18
auch auf Nukleinsäureebene nachgewiesen. Hierzu wird CK18-mRNA mittels
reverser Transkription in cDNA übersetzt und diese in einer Polymerasekettenre
aktion (PCR) amplifiziert und dann nachgewiesen. Ein solches mit RT-PCR
bezeichnetes Verfahren führt allerdings oft zu falsch positiven Ergebnissen.
Seine Spezifität ist daher unbefriedigend.
Neumaier et al., Gene 159 (1995), S. 43-47 beschreiben die Diagnose von Mikro
metastasen durch die Amplifikation von gewebe-spezifischen Genen. Dies erfolgt
beispielsweise durch Amplifikation von CK-18 bzw. CEA in einer Polymerase-
Ketten-Reaktion.
WO 96/17080 betrifft den Nachweis von Tumoren über die Expression von Cytoke
ratin 20.
Der vorliegenden Erfindung liegt somit die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
bereitzustellen, mit dem CK18, sensitiv und spezi
fisch nachgewiesen werden kann.
Erfindungsgemäß wird dies durch die Gegenstände in den Patentansprüchen
erreicht.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren zum Nachweis
von CK18 das die folgenden Schritte umfaßt:
- a) Entnahme und Aufbereitung einer Körperprobe,
- b) Isolierung von mRNA aus der Körperprobe,
- c) Übersetzung der mRNA in cDNA durch eine reverse Transkription,
- d) Amplifikation der cDNA durch eine PCR mit speziellen nachfolgend genannten Primern, die eine größere Affinität zur cDNA von CK18 zu prozessierten CK18- Pseudogenen aufweisen, und
- e) Nachweis der amplifizierten cDNA.
Die vorliegende Erfindung beruht auf der Erkenntnis des Anmelders, daß die
falsch positiven Ergebnisse in einer herkömmlichen RT-PCR für CK18 durch
prozessierte CK18-Pseudogene verursacht werden. Diese liegen als Verunreini
gung der präparierten mRNA einer Körperprobe vor. Die prozessierten CK18-
Pseudogene haben eine große Homologie zur cDNA von CK18 und werden daher
in einem herkömmlichen RT-PCR-Verfahren mitamplifiziert.
Der Anmelder hat prozessierte CK18-Pseudogene isoliert. Hierzu hat er genom
ische DNA des Menschen isoliert und einer PCR unterzogen, in der Primer
verwendet wurden, die sich auch zur Amplifikation von CK18-cDNA eignen. Die
amplifizierte Pseudogen-DNA wurde kloniert und sequenziert. Drei der amplifi
zierten Pseudogen-DNAs sind in Fig. 1 im Vergleich zur CK18-cDNA dargestellt.
Die amplifizierten Pseudogen-DNAs wurden bei der DSM am 07. März 1997 als
Klon 6, Klon 5 bzw. Klon 1 unter DSM 11448, DSM 11447 bzw. DSM 11446
hinterlegt. Sie stellen auch einen Gegenstand der vorliegenden Erfindung dar.
In einem erfindungsgemäßen Verfahren wird der Unterschied zwischen der
cDNA von CK18 und ihren prozessierten Pseudo
genen zur Konstruktion von Primern für eine PCR genutzt, durch die eine selekti
ve Amplifikation der cDNA von Cytokeratinen gegenüber prozessierten Cytoke
ratin-Pseudogenen erhalten wird.
Ein erfindungsgemäßes Verfahren umfaßt die Entnahme einer Körperprobe und
deren Aufbereitung. Als Körperprobe sind z. B. ein Abstrich, das Punktat bzw.
die Biopsie eines Organs, z. B. von Knochenmark, aber auch Blut, Sputum, Urin,
Stuhl, Liquor, Galle, Lymphflüssigkeit oder ein gastrointestinales Sekret, ge
eignet, wobei eine Knochenmarks-Biopsie oder Blut bevorzugt ist.
Die Entnahme und Aufbereitung der Körperprobe erfolgt in üblicher Weise.
Ebenso wird die mRNA aus der Körperprobe nach üblichen Verfahren isoliert.
Günstig ist es, das Guanidinium-Thiocyanat-Phenol-Chloroform-Verfahren zu
verwenden (vgl. Chomczynski, P und Sacchi, N. Anal. Biochem. 162, (1987),
156-1691.
Die erhaltene mRNA wird einer reversen Transkription unterzogen, wobei übliche
Primer, z. B. "random hexamer" von Pharmacia, verwendet werden. Ebenso kann
eine übliche reverse Transkriptase, vorzugsweise eine MMLV reverse Trans
kriptase (z. B. Superskript II, Gibco BRL), verwendet werden. Die Bedingungen
und die Puffer der reversen Transkription erfolgen wie vom Hersteller em
pfohlen.
Die erhaltene cDNA wird einer PCR unterzogen, wobei es günstig ist, eine
käufliche Taq-Polymerase (z. B. Gibco BRL) zu verwenden. Als Primer werden
solche verwendet, die eine größere Affinität zur cDNA von Cytokeratinen als zu
prozessierten Cytokeratin-Pseudogenen aufweisen. Solche Primer können durch
übliche Verfahren erhalten werden. Günstig ist es wie folgt vorzugehen: Es
werden Primer zu Bereichen der cDNA von Cytokeratinen, insbesondere CK18,
konstruiert, in denen die prozessierten Cytokeratin-Pseudogene Unterschiede
aufweisen (vgl. Fig. 2). Die Bereitstellung von prozessierten Cytokeratin-Pseudo
genen bzw. deren Sequenzen erfolgt durch übliche Verfahren. Beispielhaft wird
auf die vorstehend beschriebene Bereitstellung von prozessierten CK18-Pseudo
genen verwiesen. Die erhaltenen Primer werden auf ihre Affinität zur cDNA von
Cytokeratinen bzw. zu prozessierten Cytokeratin-Pseudogenen getestet. Dies
kann in üblichen Tests erfolgen. Beispielsweise werden die Primer in eine PCR
eingesetzt, in der die cDNA von Cytokeratinen oder prozessierte Cytokeratin-
Pseudogene in Form genomischer DNA enthalten sind. Die PCR kann unter
üblichen Bedingungen durchgeführt werden. Es werden Primer erhalten, die eine
größere Affinität zur cDNA von Cytokeratinen als zu prozessierten Cytokeratin-
Pseudogenen aufweisen. Auch können die Bedingungen der PCR, wie Zeit,
Temperatur, pH, Puffer, variiert werden, wodurch für jedes Primerpaar die
optimalen Bedingungen ermittelt werden, unter denen es die größte Affinität zur
cDNA von Cytokeratinen bzw. die kleinste Affinität zu prozessierten Cytokeratin-
Pseudogenen aufweist.
Primer, die in einem erfindungsgemäßen Verfahren verwendet werden können,
stellen auch einen Gegenstand der vorliegenden Erfindung dar.
Erfindungsgemäße Primer hinsichtlich der cDNA von CK18 sind
folgende: 5'-TGCTCACCACACAGTCTGAT-3' (X), 5'-CACTTTGCCATCCAC
TAGCC-3' (Y), 5'-TGGAGGACCGCTACGCCCTA-3'(X') und 5'-CCAAGGCAT
CACCAAGACTA-3' (Y'). Die Position der Primer ist in Fig. 1 angegeben. Die
Primer X und X' können als "upper" Primer und Y und Y' als "lower" Primer
eingesetzt werden. Besonders bevorzugt sind die Primerpaare X und Y sowie X'
und Y'.
Zur Durchführung der PCR in einem erfindungsgemäßen Verfahren können
übliche Bedingungen eingehalten werden. Vorzugsweise umfaßt der PCR-Reak
tionsansatz 50 mM KCl, 10 mM Tris-HCl (pH 8,3), 1,5 mM MgCl2, 0,01%
Gelatine, 0,25 mM jedes dNTP, 0,4-0,8 µM Primer und 5 Einheiten Taq-Poly
merase pro 100 µl.
Die PCR umfaßt pro Zyklus vorzugsweise folgendes: Eine Denaturierung der
DNA bei 90 bis 100°C, während 40 bis 60 Sekunden, insbesondere bei 95°C,
während 50 Sekunden. Ferner eine Hybridisierung der Primer bei 40 bis 60°C,
während 20 bis 40 Sekunden, insbesondere bei 54°C, während 30 Sekunden.
Desweiteren kann die PCR-Reaktion eine initiale Denaturierung bei 90 bis
100°C, während 1 bis 2 Minuten, insbesondere bei 95°C, während 80 Sekun
den und eine abschließende Extension bei 65 bis 75°C, während 30 bis 90
Sekunden, insbesonders bei 72°C, während 1 Minute umfassen.
Die Anzahl der Zyklen in der PCR kann von einem Fachmann leicht ermittelt
werden. Sie kann vom Gewebe abhängig sein, aus dem die mRNA stammt.
Vorzugsweise beträgt die Anzahl der Zyklen 20 bis 100, wobei ca. 30 bis 70
Zyklen für mRNA aus Blut und 40 bis 80 Zyklen für mRNA aus Knochenmark
besonders bevorzugt sind.
Günstig kann es sein, wenn in der PCR zwei unterschiedliche Primerpaare
verwendet werden, wobei das zweite Primerpaar "nested" Primer sind, so daß
hiermit ein kleineres DNA-Stück innerhalb des amplifizierten DNA-Stücks der
ersten PCR amplifiziert wird. Vorzugsweise umfaßt eine solche PCR-Reaktion
folgendes:
erste PCR: Primer X und Y, ca. 40 Zyklen bei 90 bis 100°C, während 40 bis 60 Sekunden, insbesondere 95°C, während 50 Sekunden, und 40 bis 60°C, während 20 bis 40 Sekunden, insbesondere 54°C, während 30 Sekunden.
Ein Aliquot der ersten PCR wird mit dem Ansatz für die zweite PCR verdünnt, z. B. 1 : 10-1 : 20.
zweite PCR: Primer X' und Y', 25 bis 40 Zyklen unter den Bedingungen der ersten PCR.
erste PCR: Primer X und Y, ca. 40 Zyklen bei 90 bis 100°C, während 40 bis 60 Sekunden, insbesondere 95°C, während 50 Sekunden, und 40 bis 60°C, während 20 bis 40 Sekunden, insbesondere 54°C, während 30 Sekunden.
Ein Aliquot der ersten PCR wird mit dem Ansatz für die zweite PCR verdünnt, z. B. 1 : 10-1 : 20.
zweite PCR: Primer X' und Y', 25 bis 40 Zyklen unter den Bedingungen der ersten PCR.
Jede PCR kann mit einer initialen Denaturierung gestartet und mit einer ab
schließenden Extension unter jeweils vorstehenden Bedingungen beendet wer
den.
Der Nachweis der amplifizierten Cytokeratin-cDNA erfolgt in üblicher Weise, z. B.
durch Agarosegel-Elektrophorese mit Ethidiumbromid unter UV-Licht oder durch
Southern-Blot-Hybridisierung mit für die Cytokeratin-cDNA spezifischen Sonden.
Ein weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Kit zum Nachweis
von CK18 in einer Körperprobe. Dieser Kit umfaßt Mittel zur Überset
zung von mRNA in cDNA, Primer für eine PCR, Reagenzien, Lösungen, Puffer
und Enzyme sowie Mittel zum Nachweis von amplifizierter DNA.
Er umfaßt als Primer
die vorstehenden Primer X, Y und/oder X', Y'.
Die vorliegende Erfindung weist eine Reihe von Vorteilen auf. Mit dem erfin
dungsgemäßen Verfahren können geringste Mengen von CK18-RNA
nachgewiesen werden. Beispielsweise ist es bei CK18-RNA
möglich, Mengen nachzuweisen, die auf das Vorliegen von 1-10 Epithelzellen
pro Milliliter Blut schließen lassen. Das erfindungsgemäße Verfahren ist somit
sehr sensitiv. Ferner werden bei ihm keine falsch positiven Ergebnisse erhalten.
Es ist somit auch sehr spezifisch. Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich
daher bestens zum Nachweis von CK18.
Fig. 1: zeigt die cDNA von CK18 und die DNA von drei prozessierten
CK18-Pseudogenen. Unterschiede in den einzelnen DNAs sind
angegeben. Ferner sind in der CK18-cDNA die Positionen der Pri
mer X, Y, X' und Y' angegeben.
Fig. 2: zeigt einen Teilbereich der cDNA von CK18 und die entsprechen
den Teilbereiche von drei prozessierten CK18-Pseudogenen sowie
die Konstruktion von "upper" und "lower" Primer, wobei Nukleotid-
Substitutionen in Boxen dargestellt sind.
Fig. 3: zeigt amplifizierte cDNAs einer PCR-Reaktion (erwartete Größe der
amplifizierten cDNA: 210 bp) in einer Gelelektrophorese mit Ethidi
umbromid-Färbung (0-5 : 100 bis 105 HT29-Karzinomzellen pro
Milliliter peripherem Blut, N: negative Kontrolle (Wasser anstelle
von Blut bei der RNA-Isolierung, H: negative Kontrolle (Wasser
anstelle von RNA bei der cDNA-Synthese, B: peripheres Blut ohne
Karzinomzellen).
Fig. 4: zeigt die Untersuchung von Knochenmarksproben mittels eines
erfindungsgemäßen Verfahrens (Ethidiumbromid-gefärbtes Gel, H:
negative Kontrolle (Wasser anstelle von RNA in der cDNA-Syn
these), P: positive Kontrolle (RNA von Karzinomzellen in peripherem
Blut); 1: Knochenmarksprobe eines Patienten mit nicht-maligner
Erkrankung (chronische Pankreatitis); 2-6: Knochenmarksproben
von Patienten mit gastrointestinalem Krebs.
Die folgenden Beispiele erläutern die Erfindung.
Genomische DNA wurde gemäß einem üblichen Verfahren aus Leukozyten des
peripheren Bluts isoliert und mit 30 µg/ml RNase während einer Stunde bei 37
°C behandelt. Es wurde eine PCR durchgeführt, in der zur Amplifikation von
CK18-Pseudogenen folgende Primer verwendet wurden: L: 5'-ATGAGATTCAC
CACTCGCTCCACCT-3' und R: 5'-ATGCCTCAGAACTTTGGTGTCATTGG- 3'.
Die PCR-Reaktionsbedingungen umfaßten 32 Zyklen bei 97°C (1 Minute), eine
Hybridisierungstemperatur von 62°C (2 Minuten) und einen abschließenden
Extensionsschritt bei 72°C (2 Minuten), gefolgt von einer Extension bei 72°C
(10 Minuten). Der PCR-Ansatz erfolgte in 50 mM KCl, 10 mM Tris-HCl (pH 8,3),
1,5 mM MgCl2 0,01% Gelatine, 0,25 mM jedes dNTP's, 0,4 µM Primer und 5
Einheiten Taq-Polymerase pro 100 µl. Die amplifizierte cDNA wurde in die
Klonierungsstelle des Vektors pCRII integriert. Erhaltene Klone wurden einer
Restriktionsanalyse unterzogen. Es wurden drei Klone gefunden, welche die in
Fig. 1 dargestellten CK18-Pseudogene enthielten.
Zellkulturen der menschlichen Kolon-Karzinom-Zellinie HT29 wurden trypsiniert,
pelletiert, gewaschen, in PBS resuspendiert, gezählt und in peripherem Blut von
Gesunden, enthaltend 153 mg Hämoglobin und 6 × 106 Leukozyten pro Milliliter
Blut, seriell verdünnt (105 bis 100). Bei der Blutentnahme wurde darauf geachtet,
keine Kontamination durch Epithelzellen der Haut zu verursachen, indem die
ersten Milliliter entnommenen Blutes verworfen wurden. RNA wurde aus dem
Blut bzw. den Blut-HT29-Verdünnungen in üblicher Weise mit dem Guanidinium-
Thiocyanat-Phenol-Chloroform-Verfahren extrahiert. Ferner wurde die RNA-
Präparation mit DNAse inkubiert (40 Einheiten pro 400 µl mit 10 Einheiten
RNAse-Inhibitor in 5 mM MgSO4 bei 25°C). Das Enzym wurde danach bei 90°C
während 5 Minuten inaktiviert. Getrocknete RNA von 0,5 ml Blut bzw. Blut-
HT29-Verdünnungen wurde in 80 µl TE resuspendiert. Diese RNA wurde einer
reversen Transkription unterzogen, in der "random hexamer" Primer verwendet
wurden. Es wurde cDNA erhalten. Diese wurde einer "nested" PCR unterzogen,
in der "nested" Primer als zweites Primerpaar verwendet wurden. Der erste PCR-
Ansatz (100 µl) umfaßte 10 µl cDNA und jeweils 0,8 µM der Primer 5'- TGC
TCACCACACAGTCTGAT-3' (X) und 5'-CACTTTGCCATCCACTAGCC-3' (Y). 40
Zyklen wurden bei 95°C (50 Sekunden) und 54°C (30 Sekunden)) durchge
führt. 7 µl dieses Ansatzes wurden in einen zweiten PCR-Ansatz (100 µl) gege
ben, der jeweils 0,8 µM der Primer 5'-TGGAGGACCGCTACGCCCTA-3' (X') und
5'-CCAAGGCATCACCAAGACTA-3' (Y') enthielt. Ferner wurde jede PCR mit
einer initialen Denaturierung von 80 Sekunden bei 95°C gestartet und mit einer
abschließenden Extension während 1 Minute bei 72°C beendet. Amplifizierte
cDNA wurde einer Gelelektrophorese unterzogen, um Größe und Menge der
amplifizierten cDNA abzuschätzen.
Aus Fig. 3 geht hervor, daß in peripherem Blut CK18 in einer Menge nachgewie
sen werden konnte, die auf 1 bis 10 Zellen der Kolonkarzinom-Zellinie HT 29 pro
Milliliter Blut schließen läßt. Ferner geht aus Fig. 3 hervor, daß im Blut von
Gesunden ohne Zusatz von Epithelzellen kein CK18 nachgewiesen werden
konnte.
Somit ist das erfindungsgemäße Verfahren spezifisch und sensitiv für Cytokerati
ne, z. B. CK18.
Knochenmarksproben von fünf Patienten, die an einem Tumor der Speiseröhre,
des Magens oder der Lunge litten, und eines Patienten mit einer gutartigen Er
krankung (chronische Pankreatitis) wurden entnommen. Es wurde ein erfin
dungsgemäßes Verfahren (vgl. Beispiel 2) durchgeführt.
Aus Fig. 4 geht hervor, daß drei der fünf Tumorpatientenproben positiv für CK18
waren. Die Probe von dem an einer chronischen Pankreatitis leidenden Patienten
war negativ für CK18.
Somit kann das erfindungsgemäße Verfahren verwendet werden, um in Patien
tenproben spezifisch, d. h. ohne durch genomische DNA verursachte falsch
positive Ergebnisse, und sensitiv Cytokeratin, z. B. CK18, nachzuweisen.
Claims (6)
1. Oligonukleotide der folgenden Sequenz: 5'-TGCTCACCACACAGTCTGAT-3' (X),
5'-CACTTTGCCATCCACTAGCC-3' (Y), 5'-TGGAGGACCGCTACGCCCTA-
3' (X'), 5'-CCAAGGCATCACCAAGACTA-3' (Y')
2. Verwendung der Oligonukleotide nach Anspruch 1 als Primer zum Nachweis von Cytokeratin 18
(CK18).
3. Verfahren zum Nachweis von Cytokeratin 18 (CK18), umfassend die folgen
den Schritte:
- a) Entnahme und Aufbereitung einer Körperprobe,
- b) Isolierung von mRNA aus der Körperprobe,
- c) Übersetzung der mRNA in cDNA durch eine reverse Transkription,
- d) Amplifikation der cDNA durch eine PCR mit Primern, die eine größere Affinität zur cDNA von CK18 als zu prozessierten CK18-Pseudogenen aufweisen, und
- e) Nachweis der amplifizierten cDNA,
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Körperprobe
ein Abstrich, das Punktat oder die Biopsie eines Organs, z. B. von Knochen
mark, oder auch Blut, Sputum, Urin, Stuhl, Liquor, Galle, Lymphflüssigkeit
und/oder ein gastrointestinales Sekret ist.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Cyto
keratin-Pseudogene jene von Fig. 1 sind.
6. Kit zum Nachweis von Cytokeratin 18 (CK18), umfassend Mittel zur Über
setzung von mRNA in cDNA, Primer für eine PCR, Reagenzien, Lösungen,
Puffer und Enzyme sowie Mittel zum Nachweis von amplifizierter cDNA,
dadurch gekennzeichnet, daß die Primer 5'-TGCTCACCACACAGTCTGAT-3'
(X), 5'-CACTTTGCCATCCACTAGCC-3' (Y) und/oder 5'-TGGAGGACCGCT
ACGCCCTA-3' (X'), 5'- CCAAGGCATCACCAAGACTA-3' (Y') sind.
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- 1997-04-18 DE DE19716346A patent/DE19716346C1/de not_active Expired - Fee Related
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