DE19715606A1 - Führungsschiene für eine spitzenlose Schleifmaschine - Google Patents
Führungsschiene für eine spitzenlose SchleifmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Führungsschiene für eine
spitzenlose Schleifmaschine mit einer Auflagefläche für ein
zu bearbeitendes Werkstück bzw. eine spitzenlose
Schleifmaschine mit einer derartigen Führungsschiene. Des
weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Schleifen
eines Werkstücks mit einer spitzenlosen Schleifmaschine.
Spitzenlose Schleifmaschinen, auch Centerless-
Schleifmaschinen genannt, sind allgemein bekannt. Eine
derartige Schleifmaschine weist eine Schleifscheibe und eine
Regelscheibe auf, die an ihren Umfängen einander
gegenüberstehen. Beim sogenannten Durchgangsschleifen sind
die Achsen der Schleifscheibe und der Regelscheibe nahezu
parallel zueinander angeordnet, weisen jedoch einen geringen
Winkel zueinander auf zur Erzeugung eines Vorschubs.
Zwischen der Schleifscheibe und der Regelscheibe ist die
Führungsschiene ebenfalls etwa parallel zu den genannten
Achsen angeordnet. Auf die Auflagefläche der Führungsschiene
wird das zu bearbeitende Werkstück aufgelegt. Bei dem
Werkstück kann es sich beispielsweise um Wellen, Stangen,
Bolzen oder dergleichen handeln. Im eingeschalteten Zustand
der Schleifmaschine wird das zwischen der Schleifscheibe und
der Regelscheibe umlaufende Werkstück geschliffen. Durch den
erwähnten Vorschub wird das Werkstück automatisch in
Richtung seiner Längsachse zwischen der Schleifscheibe und
der Regelscheibe vorwärtsbewegt.
Beim sogenannten Einstechschleifen weisen die Schleifscheibe
und die Regelscheibe keinen Winkel zueinander auf, so daß
auch kein Vorschub des Werkstücks erfolgt. Auf diese Art
können Kurbelwellen, Nockenwellen oder dergleichen
bearbeitet werden.
Insbesondere bei der Herstellung hochwertiger Werkstücke
beispielsweise für ein Kraftfahrzeug ist es erforderlich,
daß das Werkstück im Hinblick auf seine Qualität und
Beschaffenheit überprüft wird. Hierzu wird das Werkstück bei
den bekannten spitzenlosen Schleifmaschinen von der
Führungsschiene abgehoben und einer separaten
Prüfeinrichtung zugeführt, in der dann die erforderlichen
Messungen oder dergleichen durchgeführt werden. Danach wird
das Werkstück weiter bearbeitet. Diese Vorgänge werden dabei
manuell oder von aufwendigen automatischen Einrichtungen
durchgeführt. In beiden Fällen ist dies ersichtlich mit
einem hohen Aufwand an Kosten und Zeit verbunden.
Davon ausgehend ist es die Aufgabe der Erfindung, eine
spitzenlose Schleifmaschine zu schaffen, die einen
einfacheren Prüfvorgang ermöglicht.
Die Erfindung löst diese Aufgabe dadurch, daß bei einer
Führungsschiene der eingangs genannten Art im Bereich der
Auflagefläche ein Sensor vorgesehen ist, dessen Wirkbereich
das Werkstück erfaßt.
Des weiteren wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß bei einem
Verfahren der eingangs genannten Art während des Schleifens
das Werkstück geprüft und/oder gemessen wird, und in
Abhängigkeit von der Prüfung und/oder der Messung des
Werkstücks die Schleifmaschine gesteuert und/oder geregelt
wird.
Mit Hilfe des Sensors kann das Werkstück somit in der
Schleifmaschine während des Schleifens geprüft werden. Dies
wird häufig auch als In-Process-Prüfung bezeichnet. Das
Werkstück muß also nicht mehr aus der Schleifmaschine
herausgenommen werden, so daß der damit verbundene Aufwand
ebenfalls nicht mehr erforderlich ist. Dies stellt eine
wesentliche Verringerung insbesondere der erforderlichen
Zeit und der Kosten für die Herstellung des Werkstücks dar.
Des weiteren wird durch die Erfindung erreicht, daß die
gemessenen Eigenschaften des Werkstücks sofort zur
Beeinflussung der Schleifmaschine verwendet werden können.
Dies stellt eine Echtzeit-Regelung der Schleifmaschine in
Abhängigkeit von den aktuellen Meßwerten dar. Abgesehen
davon, daß dies bisher bei den bekannten spitzenlosen
Schleifmaschinen noch gar nicht möglich war, so kann durch
eine derartige Rückkopplung der aktuellen Meßwerte
ersichtlich die Qualität des hergestellten Werkstücks
wesentlich erhöht werden.
Damit diese Vorteile erreicht werden, genügt es, wenn der
Sensor in der Lage ist, mit seinem Wirkbereich das Werkstück
zu erfassen. Dies bedeutet, daß der Sensor in der Lage ist,
Eigenschaften des Werkstücks zu messen. Der Wirkbereich des
Sensors ist dabei derjenige Bereich, in dem der Sensor
derartige Eigenschaften überhaupt messen kann. Außerhalb des
Wirkbereichs nimmt der Sensor nichts mehr wahr und kann
damit auch keine Eigenschaften oder degleichen mehr messen.
Damit der Sensor die Eigenschaften des Werkstücks messen
kann, ist es nicht erforderlich, daß der Sensor das
Werkstück berührt. Es kann bereits ausreichend sein, wenn
der Sensor in der Nähe des Werkstücks angeordnet ist. So
kann es beispielsweise ausreichend sein, wenn der Sensor nur
an der Führungsschiene befestigt ist. Ebenfalls kann es
ausreichend sein, wenn der Sensor nur teilweise in der
Führungsschiene untergebracht ist oder einen Abstand zur
Auflagefläche aufweist.
Es ist also nicht zwingend erforderlich, daß der Sensor
unmittelbar unterhalb der Auflagefläche angeordnet ist, oder
daß der Sensor vollständig in der Führungsschiene
untergebracht ist. Ist dies jedoch der Fall, so ist eine
besonders genaue Messung und Prüfung des Werkstücks möglich.
Ebenfalls wird durch bei einer derartigen Anordnung des
Sensors eine besonders kompakte Bauweise der Führungsschiene
erreicht, durch die der Sensor des weiteren besonders gut
gegen eine Verschmutzung geschützt ist.
Bei einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung wird die
Oberfläche des Werkstücks insbesondere im Hinblick auf
Risse, Poren oder dergleichen geprüft. Für derartige
Oberflächenprüfungen ist besonders ein induktiver Sensor,
beispielsweise ein Wirbelstromsensor geeignet. Dieser
erzeugt ein elektromagnetisches Feld, das zumindest die
Oberfläche des Werkstücks erfaßt. Durch einen Riß oder eine
Pore wird das Feld verändert und damit ein dem induktiven
Sensor nachgeschalteter Schwingkreis verstimmt. Dies kann
von einer Auswerteschaltung automatisch erkannt und zur
Beeinflussung der Schleifmaschine weiterverwertet werden.
Bei einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
wird das Innere des Werkstücks insbesondere im Hinblick auf
Hohlräume, Verdichtungen oder dergleichen geprüft. Hierzu
sind besonders akustische Sensoren, beispielsweise
Ultraschallsensoren geeignet. Durch einen Hohlraum oder eine
Verdichtung wird das von dem Sensor abgegebene und von dem
Werkstück reflektierte Schallsignal verändert. Dies kann
dann wieder von einer Auswerteschaltung erkannt und zur
Steuerung oder Regelung weiterverwertet werden.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung wird die
Temperatur des Werkstücks oder der auf das Werkstück
einwirkende Druck gemessen. Aus der Temperatur kann dann
beispielsweise auf eine mögliche Überhitzung des Werkstücks
geschlossen werden, der zum Beispiel mit einer Verringerung
der Drehzahl der Schleifmaschine begegnet werden kann. Aus
dem auf das Werkstück einwirkenden Druck kann beispielsweise
auf den Verschleißzustand der Schleifscheibe geschlossen
werden, mit der Folge eines möglichen Wechsels der
Schleifscheibe.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung wird das Werkstück insbesondere in Abhängigkeit
von Rissen, Poren, Hohlräumen, Verdichtungen oder
dergleichen aussortiert. Wird also festgestellt, daß das
aktuell bearbeitete Werkstück eine Pore oder dergleichen
aufweist, so wird die Schleifmaschine derart gesteuert, daß
das Werkstück aussortiert wird. Dies bedeutet, daß nach der
Feststellung einer Pore oder dergleichen das zugehörige
Werkstück automatisch aus dem Herstellungsprozeß
herausgenommen und nicht mehr weiterverarbeitet wird.
Es sei an dieser Stelle nochmals darauf hingewiesen, daß die
beschriebenen Messungen und/oder Prüfungen und die daraus
abgeleiteten Steuerungen und/oder Regelungen alle in der
Schleifmaschine und während des Schleifens des Werkstücks
erfolgen, also ohne jegliche zusätzlichen Einrichtungen.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung ist die
Auflagefläche im Bereich des Sensors mit einer Schicht aus
einem elektrisch nicht-leitfähigen Material, insbesondere
aus einer Keramik oder einem monokristallinen Kunstdiamanten
versehen. Auf diese Weise wird erreicht, daß einerseits das
Werkstück nicht unmittelbar auf dem Sensor aufliegt, daß
aber andererseits der Wirkbereich des Sensors trotzdem
möglichst groß ist. Keramik besitzt dabei die für einen
Schutz des Sensors erforderliche Härte und hat gleichzeitig
keinen störenden Einfluß auf beispielsweise ein von dem
Sensor erzeugtes elektromagnetisches Feld. Des weiteren wird
durch die genannte Ausgestaltung erreicht, daß die
Führungsschiene durch den Einbau des Sensors nur geringfügig
beeinträchtigt wird. Die Keramik trägt insoweit auch zur
Stabilität der gesamten Führungsschiene bei.
Besonders zweckmäßig ist es wenn die Schleifmaschine mit
einer Schleifscheibe versehen ist, und wenn der Sensor etwa
in der Mitte der Schleifscheibe angeordnet ist. Der Sensor
ist also in Richtung der Achse der Schleifscheibe etwa in
der Mitte der Ausdehnung der Schleifscheibe in dieser
Richtung angeordnet. Es hat sich herausgestellt, daß dort
insbesondere die Drehbewegung des Werkstücks sehr
gleichmäßig ist, was zur Folge hat, daß die von dem Sensor
gemessenen Meßwerte verbessert werden.
Bei einer vorteilhaften Weiterbildung der Erfindung weist
die Schleifmaschine einen maximalen Vorschub auf, wobei der
Sensor einen Wirkbereich aufweist, die gleich oder größer
ist als dieser Vorschub. Der genannte Vorschub bezieht sich
dabei auf jeweils eine Umdrehung des Werkstücks. Auf diese
Weise wird eine lückenlose Prüfung des Werkstücks entlang
seiner Längsachse gewährleistet. Dies ist insbesondere bei
Prüfungen des Werkstücks auf Risse, Poren, Hohlräume,
Verdichtungen oder dergleichen erforderlich. Bei Messungen
der Temperatur des Werkstücks oder des auf das Werkstück
einwirkenden Drucks kann unter Umständen auch ein kleinerer
Wirkbereich ausreichend sein.
Bei besonders vorteilhaften Ausgestaltungen der Erfindung
ist der Sensor entweder induktiv, insbesondere als
Wirbelstromsensor, oder akustisch, insbesondere als
Ultraschallsensor ausgebildet. Derartige Sensoren können
besonders klein und kompakt hergestellt werden, so daß sie
besonders gut für einen Einbau unter beengten Bedingungen
und damit für einen Einbau in die Führungsschiene geeignet
sind.
Weitere Merkmale, Anwendungsmöglichkeiten und Vorteile der
Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
von Ausführungsbeispielen der Erfindung, die in den Figuren
der Zeichnung dargestellt sind. Dabei bilden alle
beschriebenen oder dargestellten Merkmale für sich oder in
beliebiger Kombination den Gegenstand der Erfindung,
unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Patentansprüchen
oder deren Rückbeziehung sowie unabhängig von ihrer
Formulierung bzw. Darstellung in der Beschreibung bzw. in
der Zeichnung.
Fig. 1 zeigt eine schematische Seitenansicht einer
spitzenlosen Schleifmaschine,
Fig. 2 zeigt eine schematische Ansicht einer
Führungsschiene der Schleifmaschine der Fig. 1,
Fig. 3 zeigt eine schematische Draufsicht auf eine
Auflagefläche der Führungsschiene der Fig. 2,
Fig. 4 zeigt einen schematischen Querschnitt durch die
Führungsschiene der Fig. 2 entlang der Ebene A -
A der Fig. 2,
Fig. 5 zeigt eine schematische Seitenansicht der
Führungsschiene der Fig. 2 aus der Richtung B der
Fig. 2, und
Fig. 6 zeigt ein schematisches Blockschaltbild einer
Regelung der Schleifmaschine der Fig. 1.
In der Fig. 1 ist eine spitzenlose Schleifmaschine 1
dargestellt, die eine Schleifscheibe 2 und eine Regelscheibe
3 aufweist. Die Schleifscheibe 2 besitzt einen größeren
Durchmesser als die Regelscheibe 3. Die Achsen der
Schleifscheibe 2 und der Regelscheibe 3 sind nahezu parallel
zueinander angeordnet und die beiden Scheiben weisen
dieselbe Drehrichtung auf. Des weiteren sind die
Schleifscheibe 2 und die Regelscheibe 3 etwa parallel
zueinander und in einer gemeinsamen Ebene angeordnet. Die
beiden Scheiben stehen einander an ihren Umfängen gegenüber
und weisen dort einen Abstand zueinander auf.
Im Bereich dieses Abstands ist zwischen der Schleifscheibe 2
und der Regelscheibe 3 eine Führungsschiene 4 angeordnet.
Die Führungsschiene 4 ist länglich ausgebildet und besitzt
etwa die Form eines Lineals. Die Führungsschiene 4 ist etwa
parallel zu den Achsen der Schleifscheibe 2 und der
Regelscheibe 3 angeordnet. Im Querschnitt sind die beiden
Längsseiten der Führungsschiene 4 etwa parallel zueinander
angeordnet und die obere, die beiden Längsseiten verbindende
Fläche ist schräg, beispielsweise in einem Winkel von etwa
110 Grad bis etwa 130 Grad zu den Längsseiten angeordnet.
Diese obere Fläche bildet dadurch mit einer der Längsseiten
der Führungsschiene 4 eine Spitze.
Die genannte obere Fläche der Führungsschiene 4 stellt eine
Auflagefläche 5 dar, auf die ein Werkstück 6 aufgelegt
werden kann. Bei dem Werkstück 6 kann es sich beispielsweise
um Wellen, Stangen, Bolzen oder dergleichen handeln. Das
Werkstück 6 ist in Richtung seiner Längsachse auf die
Auflagefläche 5 der Führungsschiene 4 aufgelegt. Die
Schleifscheibe 2, die Regelscheibe 3 und die Führungsschiene
4 sind derart aufeinander eingestellt, daß das Werkstück 6
an der Schleifscheibe 2 und an der Regelscheibe 3 anliegt.
Im eingeschalteten Zustand der Schleifmaschine 1 wird das
Werkstück 6 von der rotierenden Schleifscheibe 2 und der
rotierenden Regelscheibe 3 in eine umlaufende Bewegung
versetzt. Dies hat zur Folge, daß der gesamte Umfang des
Werkstücks 6 von der Schleifscheibe 2 geschliffen wird.
Die Achsen der Schleifscheibe 2 und der Regelscheibe 3 sind
nur nahezu parallel zueinander angeordnet. Es verbleibt also
ein Winkel zwischen den genannten Achsen. Dieser Winkel hat
im eingeschalteten Zustand der Schleifmaschine 1 einen
Vorschub zur Folge, so daß das Werkstück 6 in Richtung
seiner Längsachse auf der Führungsschiene 4 vorwärtsbewegt
wird. Das Werkstück 6 wird damit über seine gesamte Länge
von der Schleifscheibe 2 geschliffen.
Die Führungsschiene 4 kann einteilig ausgeführt sein. Es ist
jedoch ebenfalls möglich, daß die Führungsschiene 4 aus
Segmenten zusammengesetzt ist. In den Fig. 2 bis 5 ist
ein derartiges Segment dargestellt, das jedoch in der
nachfolgenden Beschreibung weiterhin als Führungsschiene 4
bezeichnet wird.
Die in den Fig. 2 bis 5 dargestellte Führungsschiene 4
stellt einen länglichen, im wesentlichen rechteckförmigen
Quader dar, dessen Längsseiten 7, 8 etwa parallel zueinander
angeordnet sind. Die die beiden Längsseiten 7, 8 verbindende
Auflagefläche 5 weist einen Winkel von etwa 120 Grad zu der
Längsseite 7 auf. Die Führungsschiene 4 ist aus einem
metallischen Material hergestellt. Die Auflagefläche 5 ist
mit einer harten Schicht 9 versehen, beispielsweise aus
einem Hartmetall oder aus einem Kunstdiamanten.
In der Führungsschiene 4 ist ein Sensor 10 untergebracht.
Der Sensor 10 ist unmittelbar unterhalb der Auflagefläche 5
angeordnet und befindet sich vollständig innerhalb der
Führungsschiene 4. In dem Bereich, in dem der Sensor 10
vorgesehen ist, ist die Schicht 9 der Auflagefläche 4 durch
eine Schicht 11 ersetzt.
An den Sensor 10 ist ein Kabel 12 angeschlossen, das
innerhalb der Führungsschiene 4 auf die der Auflagefläche 5
entgegengesetzte Seite der Führungsschiene 4 geführt ist und
dort aus der Führungsschiene 4 austritt.
Der Sensor 10 ist dazu vorgesehen, Eigenschaften des auf der
Auflagefläche 5 aufliegenden Werkstücks 6 zu erfassen. Zu
diesem Zweck ist der Sensor 10 derart ausgestaltet, daß er
zumindest in Richtung der Auflagefläche 5 einen Wirkbereich
besitzt, der das Werkstück erfaßt.
Unter dem Wirkbereich des Sensors 10 ist dabei derjenige
Bereich zu verstehen, in dem der Sensor 10 überhaupt in der
Lage ist, irgendwelche Eigenschaften eines in dem
Wirkbereich befindlichen Gegenstands zu erfassen. Dies
bedeutet umgekehrt, daß der Sensor 10 außerhalb seines
Wirkbereichs einen Gegenstand gar nicht mehr wahrnehmen und
damit auch dessen Eigenschaften nicht erfassen kann.
Der Wirkbereich des Sensors 10 bildet beispielsweise ein
kugelförmiges oder keulenförmiges Volumen, das etwa von der
Auflagefläche 5 der Führungsschiene 4 ausgeht, und das dort
eine Ausdehnung in Richtung der Längsachse des Werkstücks 6
und quer abstehend dazu aufweist. Die Ausdehnung des
Wirkbereichs quer zur Längsachse ist zumindest so groß, daß
der Wirkbereich die Oberfläche des Werkstücks 6 erreicht.
Die Ausdehnung des Wirkbereichs in Richtung der Längsachse
des Werkstücks 6 ist zumindest gleich groß wie der maximal
an der Schleifmaschine 1 erreichbare Vorschub des Werkstücks
6. Der genannte Vorschub bezieht sich dabei auf jeweils eine
Umdrehung des Werkstücks 6.
Insbesondere aus den Fig. 2 und 3 ist zu erkennen, daß
der Sensor 10 im Bereich eines äußeren Drittels der
Auflagefläche 5 der Führungsschiene 4 angeordnet ist. Dies
ergibt sich daraus, daß der Sensor 10 in Richtung der Achsen
Schleifmaschine 1 etwa in der Mitte der Schleifscheibe 2
angeordnet ist, die ihrerseits etwa dem genannten äußeren
Drittel der Führungsschiene 4 gegenübersteht.
Insbesondere aus der Fig. 3 ist eine Berührungslinie 13 zu
erkennen, auf der das zu bearbeitende Werkstück 6 auf der
Auflagefläche 5 der Führungsschiene 4 aufliegt.
In der Fig. 6 ist eine Regelung für die Schleifmaschine 1
dargestellt. Die Schleifmaschine 1 wird mit einem oder mit
mehreren Eingangssignalen beaufschlagt, mit denen die
Schleifmaschine 1 steuerbar ist. Bei diesen Eingangssignalen
kann es sich beispielsweise um die Drehzahl der
Schleifscheibe 2 und/oder der Regelscheibe 3 oder
dergleichen handeln. Als Ausgangssignal liefert die
Schleifmaschine 1 einen von dem Sensor 10 erfaßten Meßwert.
Dieser Meßwert wird gegebenenfalls zusammen mit weiteren
Informationen einem Mikroprozessor 14 zugeführt, der dann
auf der Grundlage des Meßwerts und der weiteren vorhandenen
Informationen das oder die Eingangssignale für die
Schleifmaschine 1 erzeugt.
Im eingeschalteten Zustand der Schleifmaschine 1, also
während des Schleifens des Werkstücks 6, wird von dem Sensor
10 ein Meßwert erzeugt und an den Mikroprozessor 14
weitergegeben. In Abhängigkeit von diesem Meßwert wird dann
von dem Mikroprozessor 14 die Schleifmaschine 1 geregelt.
Der Sensor 10 kann induktiv ausgestaltet sein.
Beispielsweise kann es sich um einen Wirbelstromsensor
handeln. In diesem Fall weist der Sensor 10 eine Spule auf,
die um einen Kern gewickelt ist. Die Spule ist über das
Kabel 12 mit einer elektrischen Schaltung verbunden, die
beispielsweise einen Schwingkreis oder dergleichen aufweist.
Der Sensor 10 ist ein Bestandteil des Schwingkreises und
strahlt damit ein elektromagnetisches Feld ab. Dieses Feld
stellt den Wirkbereich des Sensors 10 dar. Bei der Schicht
11 handelt es sich um ein elektrisch nicht-leitfähiges,
hartes Material, beispielsweise um eine Keramik bzw. um
einen monokristallinen Kunstdiamanten.
Das in dem Feld befindliche Werkstück 6 beeinflußt das Feld
des Sensors 10. Bei unveränderter Oberfläche des Werkstücks
6 schwingt der Schwingkreis etwa konstant. Gelangt aber
beispielsweise ein Riß oder eine Pore oder dergleichen in
das elektromagnetische Feld des Sensors 10, so wird der
Schwingkreis verstimmt. Dies kann von einer Bedienperson
oder automatisch festgestellt werden. Mit dem beschriebenen
induktiven Sensor 10 ist es also möglich, die Oberfläche des
Werkstücks 6 im Hinblick auf Risse oder Poren oder
dergleichen zu überprüfen.
Der Sensor 10 kann ebenfalls akustisch ausgestaltet sein.
Beispielsweise kann es sich um einen Ultraschallsensor
handeln. In diesem Fall ist der Sensor 10 dazu in der Lage,
ein akustisches Signal abzustrahlen. Die Reichweite des
Signals stellt in diesem Fall den Wirkbereich des Sensors 10
dar. Bei der Schicht 11 der Auflagefläche 4 kann es sich um
Keramik handeln, muß aber nicht. Die Schicht 11 kann auch
der Schicht 9 entsprechen.
An dem in dem Wirkbereich befindlichen Werkstück 6 wird das
Signal reflektiert und dieses reflektierte Signal wird dann
von dem Sensor 10 wieder empfangen. Ist das Material des
Werkstücks 6 etwa gleichmäßig beschaffen, so ist das
reflektierte Signal etwa konstant. Befindet sich aber
beispielsweise ein Hohlraum oder eine Verdichtung oder
dergleichen im Inneren des Werkstücks 6, so verändert sich
das reflektierte Signal. Dies kann von einer Bedienperson
oder automatisch festgestellt werden. Mit dem beschriebenen
akustischen Sensor 10 ist es also möglich, das Innere des
Werkstücks 6 im Hinblick auf Hohlräume oder Verdichtungen
oder dergleichen zu überprüfen.
Bei dem beschriebenen induktiven Sensor 10, wie auch bei dem
beschriebenen akustischen Sensor 10 ist eine Prüfung der
Materialbeschaffenheit des zu bearbeitenden Werkstücks 6
möglich. Diese Prüfung wird, wie bereits erläutert, während
des Schleifens des Werkstücks 6 durchgeführt. Wird bei der
Prüfung festgestellt, daß das Werkstück 6 einen Riß oder
eine Pore oder einen Hohlraum oder eine Verdichtung oder
dergleichen aufweist, so ist es möglich, mit Hilfe der
beschriebenen Regelung das Werkstück 6 auszusortieren. Das
Werkstück 6 wird in diesem Fall also aus dem
Herstellungsprozeß herausgenommen.
Der Sensor 10 kann des weiteren als ein Temperatursensor
ausgebildet sein. Mit einem derartigen Sensor 10 kann die
Temperatur des Werkstücks 6 während des Schleifens gemessen
werden. Mit Hilfe der beschriebenen Regelung kann dann bei
einer zu hohen Temperatur des Werkstücks 6 beispielsweise
die Drehzahl der Schleifscheibe 2 und/oder der Regelscheibe
3 verringert werden.
Der Sensor 10 kann des weiteren als Drucksensor ausgebildet
sein, der dazu geeignet ist, den während des Schleifens auf
das Werkstück 6 einwirkenden Druck zu messen. In
Abhängigkeit von diesem Druck kann dann die Regelung
beispielsweise feststellen, wann die Schleifscheibe
verschlissen ist und abgerichtet bzw. ausgewechselt werden
muß.
Die Schleifmaschine 1 kann mit einem oder mehreren der
beschriebenen Sensoren 10 versehen sein. Dabei ist es
ausreichend, wenn jeder der Sensoren 10 nur einfach in der
Führungsschiene 4 vorhanden ist. Der Mikroprozessor 14 mit
gegebenenfalls erforderlichen weiteren elektrischen
Schaltungen kann außerhalb der Schleifmaschine 1 vorgesehen
sein. Bei dem Mikroprozessor 14 kann es sich beispielsweise
um einen üblichen Personalcomputer handeln.
Claims (14)
1. Führungsschiene (4) für eine spitzenlose
Schleifmaschine (1) mit einer Auflagefläche (5) für ein
zu bearbeitendes Werkstück (6), dadurch gekennzeichnet,
daß im Bereich der Auflagefläche (5) ein Sensor (10)
vorgesehen ist, dessen Wirkbereich das Werkstück (6)
erfaßt.
2. Führungsschiene (4) nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Sensor (10) insbesondere
unmittelbar unterhalb der Auflagefläche (5) angeordnet
ist.
3. Führungsschiene (4) nach einem der Ansprüche 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (10)
insbesondere vollständig innerhalb der Führungsschiene
(4) untergebracht ist.
4. Führungsschiene (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Auflagefläche (5) im
Bereich des Sensors (10) mit einer Schicht (11) aus
einem elektrisch nicht-leitfähigen Material,
insbesondere aus einer Keramik oder einem
monokristallinen Kunstdiamanten versehen ist.
5. Führungsschiene (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifmaschine (1) mit
einer Schleifscheibe (2) versehen ist, und daß der
Sensor (10) etwa in der Mitte der Schleifscheibe (2)
angeordnet ist.
6. Führungsschiene (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Schleifmaschine (1)
einen maximalen Vorschub aufweist, und daß der Sensor
(10) einen Wirkbereich aufweist, der gleich oder größer
ist als dieser Vorschub.
7. Führungsschiene (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (10) induktiv,
insbesondere als Wirbelstromsensor ausgebildet ist.
8. Führungsschiene (4) nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor (10) akustisch,
insbesondere als Ultraschallsensor ausgebildet ist.
9. Spitzenlose Schleifmaschine (1) mit einer
Führungsschiene (4), die mit einer Auflagefläche (5)
für ein zu bearbeitendes Werkstück (6) versehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschiene (4)
nach einem der Ansprüche 1 bis 8 ausgebildet ist.
10. Verfahren zum Schleifen eines Werkstücks (6) mit einer
spitzenlosen Schleifmaschine (1), dadurch
gekennzeichnet, daß während des Schleifens das
Werkstück (6) geprüft und/oder gemessen wird, und daß
in Abhängigkeit von der Prüfung und/oder der Messung
des Werkstücks (6) die Schleifmaschine (1) gesteuert
und/oder geregelt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Oberfläche des Werkstücks (6) insbesondere im
Hinblick auf Risse, Poren oder dergleichen geprüft
wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das Innere des Werkstücks (6)
insbesondere im Hinblick auf Hohlräume, Verdichtungen
oder dergleichen geprüft wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß die Temperatur des Werkstücks (6)
oder der auf das Werkstück (6) einwirkende Druck
gemessen wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 10 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß das Werkstück (6) insbesondere in
Abhängigkeit von Rissen, Poren, Hohlräumen,
Verdichtungen oder dergleichen aussortiert wird.
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DE1997115606 DE19715606A1 (de) | 1997-04-15 | 1997-04-15 | Führungsschiene für eine spitzenlose Schleifmaschine |
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DE102021123437A1 (de) | 2021-09-10 | 2023-03-16 | Schaeffler Technologies AG & Co. KG | Vorrichtung und Verfahren zur Führung von Werkstücken beim spitzenlosen Schleifen |
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- 1997-04-15 DE DE1997115606 patent/DE19715606A1/de not_active Ceased
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