DE19710601C2 - Bewegungsgenerator - Google Patents
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Bewegungsgenerator entsprechend dem
Hauptanspruch, vorzugsweise auf einen Bewegungsgenerator auf der Basis von
Piezoaktuatoren.
Der Einsatz piezoelektrischer Linearaktuatoren in Antrieben, Bewegungswandlern u. dgl. ist
allgemein bekannt. Derartige Linearaktuatoren dehnen sich bei Anlegen einer elektrischen
Spannung an ihre Anschlußklemmen vorwiegend entlang ihrer Hauptachse aus und können somit
eine Bewegung und Kraftwirkung auf angekoppelte Körper, z. B. auf ein Abtriebsglied oder einen
Winkelhebel eines Wegvergrößerungssystems u. dgl. ausüben. Hierbei werden bei geringen
Aktuatorwegen große Kräfte übertragen. Die Ansteuerungsfunktionen zur zeitlichen
Veränderung des Aktuatorhubes, die letztendlich das Bewegungsgesetz des Abtriebsgliedes
bestimmen, werden von einer Steuereinheit generiert und in spannungsentsprechende Stellsignale
zur elektronischen Ansteuerung der Aktuatoren gewandelt.
Unter den bekannten Antrieben mit Piezoaktuatoren gibt es Versionen, die nach dem Prinzip der
Addition kleiner Schritte arbeiten, welche zu einer Rotation oder Translation eines Körpers
führen. Sie weisen in der Regel Reibpaarungen an der Kontaktstelle zwischen dem Abtriebsglied
der Antriebseinheit und dem nachfolgenden bewegten Körper auf. Der dabei auftretende Schlupf
bewirkt Ungenauigkeiten in der Bewegungs- und Kraftübertragung. Viele Anwendungen sind
bekannt, die im Nano- bzw. Mikrometerbereich eine hochgenaue Verschiebung von Körpern
ermöglichen oder eine Verstellbewegung rotatorischer und translatorischer Art erzeugen.
Bekannt sind auch Antriebsversionen, bei denen ein piezoelektrisches Element seine, durch eine
hochfrequente Spannung erzeugte, Schwingung auf ein kontaktiertes Abtriebselement überträgt
(z. B. DE 37 03 676 A1, DE 38 33 342 A1). Diese Abtriebsbewegung kann sowohl translatorischer als auch
rotatorischer Art sein. Die zu erzeugende Schrittbewegung kann auch durch wechselseitiges
Ansteuern von piezoelektrischen Klemm-Schub-Vorrichtungen erfolgen. Dabei ist es auch
möglich, die Antriebsrichtung zu verändern (DE 38 25 587 A1, DE 40 38 020 A1, DE 43 29 163 A1, US
5,332,942, US 5,319,257).
Für Rotationsmotoren ist auch die Bezeichnung Ultraschallmotor und Schwingungsmotor auf
dem breiten Gebiet der piezoelektrischen Antriebe geprägt worden, wenn die Bewegung auf
hochfrequenten Schwingungen von Piezoaktuatoren basiert.
Dieses Schwingungsübertragungsprinzip ist bei Anwendungen unter Nutzung von Kraft- bzw.
Reibschluß sehr häufig variiert worden, was die Beispiele DE 40 02 254 A1, DE 42 28 312 A1, DE
42 43 323 A1, DE 43 30 032 A1, US 5,103,128, WO 93/19494 nachhaltig belegen.
Nachteilig ist dabei sehr oft die schon erwähnte Ungenauigkeit der Bewegungsübertragung und
die geringe Güte der Kraftübertragung, was bei den Patenten DE 41 27 163 A1, WO 92/10874, WO
94/07271 zur Substitution der Reibpaarung durch eine formschlüssige Paarung (z. B.
Verzahnung) führte.
Im Patent US 5,068,565 werden beispielsweise die geringen Auslenkungen von mehreren
piezoelektrischen Linearaktuatoren mit jeweils zugeordneten Mechanismen vergrößert, bevor
diese zum Antreiben eines im Gestell gelagerten Rotors genutzt werden. Bei dieser Lösung, bei
welcher der Rotor nur Drehbewegungen um eine gestellfeste Lagerachse ausführen kann, kommt
in der jeweiligen Kontaktstelle zwischen Mechanismus und Rotor eine kraftschlüssige
Verbindung zur Anwendung.
Einen neuen Gedanken zur Erzeugung einer rotierenden Abtriebsbewegung eines Körpers zeigt
die DE 195 38 978 C1 mit einer räumlichen Anordnung dreier Stapelaktuatoren, die über eine
Taumelscheibe ein Innenzahnrad kontinuierlich zur Rotation bringen. In diesem Fall ist die
Kontaktstelle vorzugsweise formschlüssig ausgeprägt.
Als weitere Versionen piezoelektrischer Antriebe sind auch Membranpumpen bekannt, bei denen
zur Generierung von Schwing- oder Schwenkbewegungen piezokeramische Aktuatoren auf einen
Hebel wirken, der über Zwischenelemente eine Membran antreibt (DE 39 26 348 C2). Eine
Hebelwirkung liegt auch der Balligabrichteinrichtung mit piezoelektrischem Antrieb nach
DE 41 43 162 A1, der Werkzeugschneiden-Verstelleinrichtung nach DE 44 01 496 A1, der
Punktschweißzange nach DE 43 02 457 A1, einer optischen Stellschraube nach US 5,410,206 und
einem Laserscannerantrieb nach WO 90/13842 zugrunde. Ein verstellbarer Hebel, als eine
piezogesteuerte Weiche für ein Münzgerät angewendet, ist in DE 42 35 652 A1 beschrieben worden,
welcher nur zwei Stellungen realisieren muß.
Mehrteilige Mechanismen zur Vergrößerung der Aktuatorausdehnungen und zur Generierung
von Schwenk- bzw. Winkelbewegungen sind beispielsweise mechanische Grundlage für den
Verschiebungsverstärkungsmechanismus nach US 5,270,984, den Druckkopf nach US
4,976,553, den Drahtantriebsmechanismus nach WO 91/06429 und die Poliervorrichtung nach
EP 393615 A1. Die allgemeine Bewegung eines Gelenkrahmenkoppelpunktes als Punkt der
Bohrstange einer Feinbohrarbeitsspindel zeigt DE 43 12 937 A1. Hierbei wird vom Koppelpunkt nur
ein kleiner Abschnitt einer Koppelkurve abgefahren.
Der angeführte Stand der Technik zeigt, daß eine große Zahl von Bewegungsgeneratoren
entwickelt wurde. Deren mechanische Struktur und elektrische Ansteuerung ist jedoch jeweils
für einen speziellen Bewegungsablauf des Abtriebsgliedes ausgelegt, z. B. ausschließlich für eine
Rotation bzw. Schwingbewegung in einer Ebene oder ausschließlich für eine geradlinige
Translation in einer Ebene. Der funktionelle Anwendungsbereich dieser Bewegungsgeneratoren
ist somit relativ begrenzt. Insofern mangelt es an Lösungen, bei denen das Abtriebsglied
innerhalb eines Aktionsbereiches, der durch das Längenänderungsvermögen der Aktuatoren
bestimmt ist, einen im wesentlichen frei programmierbaren ebenen Bewegungsablauf ausführen
kann.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen multifunktionell einsetzbaren,
vorzugsweise piezoelektrisch angetriebenen Bewegungsgenerator zu schaffen, mit welchem sich
wahlweise an dessen Abtriebsglied unterschiedliche Bewegungen über anzusteuernde Aktuatoren
erzeugen lassen.
Mit der Erfindung soll also ein Bewegungsgenerator geschaffen werden, dessen Abtriebsglied
innerhalb des von den Aktuatoren bestimmten Aktionsbereiches eine im wesentlichen frei
programmierbare ebene Bewegung ausführen kann, so daß es z. B. wahlweise um ein Zentrum
schwingt oder rotiert oder eine Translation ausführt. Die Translationsbewegung des
Abtriebsgliedes soll dabei entlang einer geschlossenen Kurve erfolgen, so daß die Bewegung
wiederkehrend ist. Die geschlossene Kurve soll allgemein (für eine Kurvenschiebung),
kreisförmig (für eine Kreisschiebung), dreiecksförmig (für eine in Abschnitten erfolgende
Geradschiebung) vorgebbar sein. Bei dem zu schaffenden Bewegungsgenerator sollen zusätzlich
die Verwendung kraftschlüssiger Verbindungen bei der Bewegungs- und Kraftübertragung und
damit deren bekannte Nachteile vermieden werden.
Insbesondere soll mit der Erfindung die Aufgabe gelöst werden, den Bewegungsablauf eines
zwangsläufig in einer Ebene bewegten Abtriebsgliedes allein durch Änderung der
Ansteuerungsfunktionen der Aktuatoren von einer Rotation bzw. Schwingbewegung in eine
richtungswechselnde, geradlinige Translation, eine Kreisschiebung oder in eine allgemeine
ebene Translation um ein vorgebbares Symmetriezentrum zu ändern. Im Rahmen dieser
Aufgabe sollen zur Hubvergrößerung der verwendeten Aktuatoren an sich bekannte
Wegvergrößerungssysteme zugelassen sein, insbesondere Wegvergrößerungssysteme, die für
piezoelektrische Aktoren in Stapelbauweise geeignet sind.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Der
Lösungsgedanke besteht demnach darin, außer drei als Führungspunkte wirkende
Verbindungen mit drei radialsymmetrisch angeordneten Antriebseinheiten, die ansteuerbare
Aktuatoren enthalten, keine weiteren Verbindungen zu anderen Baugruppen des
Bewegungsgenerators zuzulassen, insbesondere das Abtriebsglied nicht im Gestell mittels einer
Welle zu lagern.
Damit ist der erfindungsgemäße Bewegungsgenerator in der Lage, die jeweils zeitlich versetzte
lineare Längenänderung von drei Aktuatoren in eine geschlossene Bewegungskurve eines
Punktes eines nicht im Gestell gelagerten Abtriebsgliedes zu wandeln, die bei entsprechenden
Ansteuerungsfunktionen eine in drei Abschnitten geradlinige Translation oder
Kurvenschiebung bzw. Kreisschiebung sein kann. Bei gleicher Ansteuerung ohne Zeitversatz
ergibt sich eine Schwingbewegung, bei beliebiger, nicht gleicher Ansteuerung eine allgemeine
Bewegung des Abtriebsgliedes.
Gegenüber dem Stand der Technik kommt demnach die Erfindung mit lediglich drei
radialsymmetrisch angeordneten Antriebseinheiten aus, wodurch sich der Aufwand für die
mechanischen Komponenten, für die Steuereinheit und für die Ermittlung der
Ansteuerfunktionen in Grenzen hält.
Ein weiterer Vorteil resultiert aus der Tatsache, daß das Abtriebsglied erfindungsgemäß nicht
im Gestell gelagert ist, so daß seine Position ausschließlich durch die Position seiner als
Führungspunkte wirkende Verbindungen mit den drei Antriebseinheiten bestimmt wird.
Dadurch lassen sich mit dem erfindungsgemäßen Bewegungsgenerator sehr unterschiedliche
Bewegungsabläufe des Abtriebsgliedes realisieren, ohne Änderungen an mechanischen
Baugruppen vornehmen zu müssen. Dadurch entsteht für die Erfindung ein wesentlicher
Kostenvorteil gegenüber Lösungen, bei denen eine Änderung der Bewegungsabläufe nur durch
Auswechseln mechanischer Baugruppen möglich ist.
In einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die längenveränderlichen
Aktuatoren als vorgespannte, piezoelektrische Linearaktuatoren gleicher Größe und Bauart
ausgeführt. Jedoch sind auch Ausführungsformen möglich, bei denen andere Aktuatoren-Typen
vorgesehen sind, z. B. pneumatisch oder hydraulisch angetriebene Aktuatoren oder auch
Aktuatoren mit thermisch bedingten Längenänderungen.
In einer anderen vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist das Abtriebsglied als
Werkzeug oder Werkzeughalter ausgebildet. Eine derartige Variante ist u. a. zum Schleifen und
Polieren von Flächen geeignet. In diesem Fall kann es z. B. zweckmäßig oder erforderlich sein,
daß der Schleifkörper gegenüber der zu schleifenden Fläche eine reine Rotation oder eine
allgemeine Bewegung (exzentrische Bewegung) bei einem Flächenschleifprozeß ausführt, um
das Schleifbild gezielt zu beeinflussen. Diese Forderung ist durch die Wahl der
Ansteuerungsfunktionen der drei Aktuatoren sehr einfach zu realisieren.
Weitere Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Antriebseinheit und ihre Vorteile ergeben
sich unmittelbar aus den Unteransprüchen.
Die erfindungsgemäße Lösung wird einschließlich ihrer Funktionsweise nachstehend anhand von
Ausführungsbeispielen näher erläutert, in denen als Antriebe piezoelektrische Aktuatoren
verwendet werden. Die Ausführungsbeispiele beinhalten daher auch Wegvergrößerungssysteme,
um die Wege der Aktuatoren für diese technische Aufgabe zu vergrößern und den Generator
vielseitig einsetzbar zu gestalten. In den zugehörigen Zeichnungen, die insbesondere das
wesentliche kinematische Prinzip zum Verständnis des erfinderischen Gedankens beinhalten,
zeigen
Fig. 1a ein Beispiel für die linearen Ansteuerfunktionen zur Erzeugung einer
reinen Translation des Abtriebsgliedes
Fig. 1b die Bahn des Abtriebsgliedes bei einer reinen Translation aufgrund der
Ansteuerfunktionen gem. Fig. 1a
Fig. 1c ein Beispiel für lineare Ansteuerfunktionen zur Erzeugung einer
Schwingbewegung des Abtriebsgliedes
Fig. 1d die Position des Abtriebsgliedes zu zwei Zeitpunkten bei einer
Schwingbewegung aufgrund der Ansteuerfunktionen gem. Fig. 1c
Fig. 2-5 schematische Darstellungen verschiedener Varianten der mechanischen Struktur des
Bewegungsgenerators mit integrierten Wegvergrößerungssystemen
Fig. 6 eine schematische Darstellung der mechanischen Struktur des erfindungsgemäßen
Bewegungsgenerators mit einem als Zahn- oder Reibrad ausgebildeten Abtriebsglied
Fig. 7 eine schematische Darstellung der mechanische Struktur des erfindungsgemäßen
Bewegungsgenerators mit einem als Schleiffläche ausgebildeten Abtriebsglied
Fig. 1a zeigt den Verlauf des Aktuatorhubes h für drei identische lineare
Ansteuerungsfunktionen, die um 1/3 ihrer Periodenzeit T phasenversetzt sind. Fig. 1b zeigt die
zugehörige dreiecksförmige Bahn eines Punktes des somit translatorisch bewegten
Abtriebsgliedes 5 des Bewegungsgenerators.
Um diese Bewegungszyklen ständig wiederholbar abfahren zu können, sind die geschlossenen
Bahnen der Translationsbewegung in drei aufeinanderfolgenden Abschnitten deckungsgleich
aber jeweils um 120 Grad versetzt angeordnet. Dieses gelingt mit drei Geradenabschnitten, so
daß die geradlinige Translation dreiecksförmig wird. Die Ansteuerfunktionen der Aktuatoren
können aber auch so gewählt werden, daß das Abtriebsglied auf drei gleichen Kreisbögen bewegt
wird, also einem Kreis, wodurch sich eine Kreisschiebung ergibt oder auf drei allgemeinen
Kurven, so daß eine allgemeine Translation entsteht.
Diese allgemeine Kurvenform muß nicht stetig sein, sie kann z. B. einen Polygonzug darstellen.
Die möglichen Kurvenpunkte müssen nur durch die Aktuatorlängen h erreichbar sein. Da der
Akuatorhub h bekanntlich sehr klein ist, wird die Bewegung des Abtriebsgliedes 5 die
beschriebenen Bahnen im Mikrometerbereich ausführen, wenn keine technische Möglichkeit der
Wegvergrößerung vorgesehen ist.
Als Spezialfall ergibt sich für drei gleiche lineare Ansteuerungsfunktionen ohne
Phasenverschiebung (Fig. 1c) eine Schwingbewegung des Abtriebsgliedes 5 um das
Symmetriezentrum 20.
Fig. 2 bis Fig. 5 zeigen Möglichkeiten der Integration von Wegvergrößerungssystemen in diesen
Bewegungsgenerator 1. Sie stellen die Lösungen dar, welche die gleiche Anzahl von Gliedern
verwenden, sich aber in ihrer Struktur grundsätzlich unterscheiden und mit drei voneinander
unabhängig betreibbaren Aktuatoren eindeutige Bewegungen erzeugen.
Die übereinstimmende Funktion der in Fig. 2 bis 5 gezeigten Varianten des erfindungsgemäßen
Bewegungsgenerator besteht darin, die spannungsangeregte, jeweils zeitlich versetzte lineare
Längenänderung von drei Aktuatoren in eine geschlossene Bewegungskurve eines Punktes eines
nicht im Gestell gelagerten Abtriebsgliedes zu wandeln, die bei entsprechenden
Ansteuerungsfunktionen eine in drei Abschnitten geradlinige Translation oder Kurvenschiebung
bzw. Kreisschiebung sein kann. Bei gleicher Ansteuerung ohne Zeitversatz ergibt sich eine
Schwingbewegung, bei beliebiger, nicht gleicher Ansteuerung eine allgemeine Bewegung des
Abtriebsgliedes.
Der erfindungsgemäße piezoelektrisch angetriebene multifunktionelle Bewegungsgenerator 1
(Fig. 2 bis Fig. 5) weist als besonderes technisches Merkmal drei Aktuatoren 2 bis 4 auf, die um
120° bezüglich des Symmetriezentrums 20 gleichmäßig versetzt angeordnet sind und über
Winkelhebel 10 bis 12 und Koppelglieder 13 bis 15 auf einen Abtriebskörper 5 einwirken, wobei
der bewegliche Kontakt an den Berührungsstellen mit den Aktuatoren, einschließlich der
Abstützstellen im Gehäuse 6, durch Federn 7 bis 9 gewährleistet wird. Der Abtriebskörper 5 wird
durch diese Koppelglieder im Gehäuse 6 eindeutig zwangsläufig geführt. Die drei Aktuatoren 2
bis 4 werden mittels der hier nicht dargestellten Steuereinheit unabhängig voneinander mit Hilfe
spannungsproportionaler Ansteuerung angetrieben, ohne daß Zwängungen im Antriebssystem
des Bewegungsgenerators 1 auftreten. Bei elektronischer, auch unterschiedlicher,
Spannungsansteuerung der Aktuatoren 2 bis 4 ergibt sich eine entsprechende Längeneinstellung
derselben, die das Abtriebsglied 5 eindeutig bezüglich des definierten Symmetriezentrums 20 im
Gehäuse 6 positionieren.
Sind die Aktuatoren 2 bis 4 identisch, gleichmäßig angeordnet und ihre
Ansteuerungsfunktionswerte zu jedem Zeitpunkt verändert, aber übereinstimmend vorgegeben,
so wird der Körper 5 eine Schwingbewegung um das Symmetriezentrum 20 ausführen (vgl. Fig.
1d).
Sind die Aktuatoren 2 bis 4 identisch oder unterschiedlich, beliebig oder gleichmäßig angeordnet
und ihre Ansteuerungsfunktionswerte unterschiedlich vorgegeben, so wird der Körper 5 eine
allgemeine Bewegung ausführen.
Sind die 3 Aktuatoren 2 bis 4 identisch, gleichmäßig angeordnet und ihre gleichen
Ansteuerungsfunktionswerte um 1/3 ihrer Periodenzeit phasenversetzt, so wird der Körper 5 eine
Translation ausführen. Die Ansteuerungsfunktion selbst entscheidet, ob sich eine geradlinige,
kreisförmige oder allgemeine Translation ergibt.
Fig. 6 stellt ein Ausführungsbeispiel dar, bei dem das Abtriebsglied 5 bei einer realisierten
Kreisschiebung als Zahn- oder Reibrad ausgebildet ist, so daß es in einem Innenrad 16 ablaufen
kann, welches im Symmetriezentrum 20 mit einem Wälzlager 17 im Gehäuse 6 des
Bewegungsgenerators 1 gelagert ist und dieses Innenrad ständig rotatorisch antreibt. Der
Bewegungsgenerator 1 wird dazu mit dem Spannzapfen 18 festgehalten.
Fig. 7 zeigt ein Ausführungsbeispiel zur Nutzung des Abtriebsgliedes 5 mit einer Schleiffläche
19 in einer Schleifeinrichtung mit einstellbarem Schleifbild.
Claims (4)
1. Bewegungsgenerator, bestehend aus drei um je 120° radial symmetrisch zu einem
Symmetriezentrum (20) in einer oder mehreren parallel zueinander liegenden Ebenen
angeordneten Antriebseinheiten, die auf ein eine ebene Bewegung ausführendes
gemeinsames Abtriebsglied (5) wirken, bei dem jede Antriebseinheit einen
längenveränderlichen Aktuator wie Piezoaktoren u. dgl. sowie eine Schnittstelle als
Führungspunkt für das Abtriebsglied aufweist und die von einer Steuereinheit nach
vorgebbaren Funktionen gesteuerten Längenänderungen der Aktuatoren unmittelbar oder
über je ein jedem Aktuator zugeordnetes Wegvergrößerungssystem Lageänderungen der
Führungspunkte der Antriebseinheiten bedingen, wobei die Lageänderungen der
Führungspunkte in einer oder mehreren parallel zueinander liegenden Ebenen erfolgen,
wobei das Abtriebsglied (5) ausschließlich in den als kraft- und bewegungsübertragende
formschlüssige und/oder feststoffliche Gelenke ausgebildeten Führungspunkten der
Antriebseinheiten für das Abtriebsglied gelagert ist, so daß jeder Punkt dieses
Abtriebsgliedes (5) innerhalb des vom Längenänderungsvermögen der Aktuatoren (2; 3; 4)
abhängigen Aktionsbereiches der Antriebseinheiten frei positionierbar ist.
2. Bewegungsgenerator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Abtriebsglied (5)
als Zahnrad oder Reibrad ausgebildet ist und mit einem im Symmetriezentrum (20)
gelagerten Innenzahnrad oder -reibrad (16) im Eingriff steht, wobei die von der
Steuereinheit erzeugten Ansteuerungsfunktionen der drei Aktuatoren (2; 3; 4) vorzugsweise
eine Kreisschiebung um das Symmetriezentrum bewirken, so daß das Innenzahnrad oder -
reibrad eine Rotation ausführt.
3. Bewegungsgenerator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Abtriebsglied (5)
antreibender Teil eines Richtgesperres/Freilaufes ist, wobei die von der Steuereinheit
erzeugten Ansteuerungsfunktionen der drei Aktuatoren (2; 3; 4) bezüglich Amplitude und
Phase identisch sind.
4. Bewegungsgenerator nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Abtriebsglied (5)
ein in seiner Form angepaßter antreibender Teil einer Zahnstange oder einer mit einem
Reibbelag versehenen Stange ist und diese fortlaufend translatorisch bewegt.
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