DE19708307C1 - Steuergerät zum Steuern eines Rückhaltemittels in einem Kraftfahrzeug - Google Patents
Steuergerät zum Steuern eines Rückhaltemittels in einem KraftfahrzeugInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Steuergerät zum Steuern eines
Rückhaltemittels in einem Kraftfahrzeug gemäß Oberbegriff von
Patentanspruch 1.
Ein solches Steuergerät (DE 44 06 499 C2) weist einen Träger
für eine elektrische Schaltung und für einen Beschleunigungs
sensor auf.
Ein solcher Schaltungsträger ist üblicherweise in einem Ge
häuse des Steuergeräts verschraubt. Ein solches Gehäuse weist
wiederum üblicherweise Flansche mit Bohrlöchern auf, über die
das Steuergerät mit einem Karosserieteil des Fahrzeugs mecha
nisch fest verbunden, z. B. verschraubt ist.
Systeme zum Steuern von Seitenairbags in einem Kraftfahrzeug
weisen in der Regel drei Steuergeräte auf: Zwei solcher vor
beschriebener Steuergeräte sind dabei in den Fahrzeughälften
bezüglich der Fahrzeuglängsachse angeordnet, um bei einem
Seitenaufprall mit dem Beschleunigungssensor möglichst nahe
am Aufprallort Querbeschleunigungen aufnehmen zu können. In
der elektrischen Schaltung dieser Steuergeräte werden die
aufgenommenen Beschleunigungssignale vorausgewertet bzw. der
art aufbereitet, daß sie an das dritte zentral im Fahrzeug
angeordnete Steuergerät geliefert werden können. Dieses drit
te Steuergerät kann zusätzlich einen Beschleunigungssensor
zur Aufnahme von Querbeschleunigungen enthalten. In einer
elektrischen Schaltung des dritten Steuergeräts werden sowohl
die von den dezentral angeordneten Steuergeräten gelieferten
Beschleunigungssignale, als auch das Beschleunigungssignal
des zentralen Beschleunigungssensors ausgewertet und bei Be
darf ein zugeordnetes Rückhaltemittel zum Seitenaufprall
schutz ausgelöst.
Je nach Kraftfahrzeugtyp sind die in den Fahrzeughälften an
geordneten Steuergeräte an unterschiedlichen Orten anzubrin
gen. Ein solcher Ort für ein Steuergerät mit einem Beschleu
nigungssensor richtet sich im wesentlichen nach dem zur Ver
fügung stehenden Raumangebot und nach der Signalübertragung
von einem zu erwartenden Aufprallort über Karosseriebestand
teile zu diesem Befestigungsort. Bevorzugte Befestigungsorte
für solche Steuergeräte sind beispielsweise Türschweller, B-
Säule oder Sitzquerträger. Je nach Einbauort und Form des Ka
rosserieteils, an dem ein solches Steuergerät zu befestigen
ist, sind unterschiedliche Gehäuse zu entwerfen und herzu
stellen, da beispielsweise bei einem ersten Kraftfahrzeugtyp
das Steuergerät auf einem horizontal ausgebildeten Karosse
rieteil befestigt wird, bei einem anderen Kraftfahrzeugtyp
auf einem vertikal ausgerichteten Karosserieteil. Die Lage
des auf dem Schaltungsträger angeordneten Beschleunigungssen
sors ist andererseits vorgegeben, da der Beschleunigungssen
sor Beschleunigungen in einer festgelegten Richtung erkennen
muß. Eine aufwendige Herstellung zweier unterschiedlicher Ge
häuse für ein und dasselbe Produkt ist erforderlich, abhängig
von den für einen Einbau des Steuergeräts vorgesehenen Kraft
fahrzeugtypen. Diese Modellvielfalt ist kosten- und lagerin
tensiv.
Aufgabe der Erfindung ist es deshalb, den vorbeschriebenen
Nachteil bekannter Steuergeräte zu vermeiden, und insbesonde
re ein Steuergerät zu schaffen, das bei gleicher Einbaulage
des Beschleunigungssensors entweder an einem horizontalen
oder einem vertikalen Karosserieträger befestigt werden kann.
Die Erfindung löst die Aufgabe mit den Merkmalen des Patent
anspruchs 1.
Das Steuergerät weist dazu ein Kreuzrohr auf, wobei jedes
Rohr des Kreuzrohres zur Aufnahme eines Befestigungsmittels
ausgebildet ist. Eines der etwa rechtwinklig zueinander ange
ordneten Rohre nimmt bei der Befestigung des Steuergeräts an
der Fahrzeugkarosserie beispielsweise eine Schraube oder ei
nen Niet auf. Abhängig von der Ausrichtung des das Steuerge
rät tragenden Karosserieteils kann nun alternativ entweder
das eine oder das andere Rohr des Kreuzrohres zur Befestigung
des Steuergeräts verwendet werden.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Un
teransprüchen gekennzeichnet.
Die Erfindung und ihre Weiterbildungen werden anhand der
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1: ein erfindungsgemäßes Steuergerät in perspektivi
scher Ansicht, und
Fig. 2: das Steuergerät gemäß Fig. 1 vor dem Umspritzen mit
einem Kunststoffmantel in perspektivischer Ansicht.
Fig. 1 zeigt ein erfindungsgemäßes Steuergerät mit einem
Kunststoffmantel 4, an den eine Kunststoffhülse 42 angeformt
ist, die zusammen mit nicht sichtbaren Anschlußstiften ein
Steckerteil 5 bildet. Der Kunststoffmantel 4 umschließt einen
nicht sichtbaren Schaltungsträger, auf dem ein Beschleuni
gungssensor angeordnet ist. Ferner umschließt der Kunststoff
mantel 4 ein Kreuzrohr 3 derart, daß die Öffnungen des
Kreuzrohres 3 frei zugänglich sind. Dementsprechend sind in
Fig. 1 die Öffnungen bzw. Stirnseiten zweier Rohre des
Kreuzrohres ersichtlich. Zur Aufnahme eines Gegensteckers
weist das Steckerteil 5 eine einstückig mit der Hülse 42 und
mit dem Kunststoffmantel 4 geformten Schnapphaken 43 zum Ver
rasten mit einer entsprechenden Schnappnase des Gegensteckers
auf. Aus Kunststoff und damit einstückig mit der Hülse 42 ge
formt sind ferner Codierungszapfen 44, die ein unsachgemäßes
Einstecken des Gegensteckers in das Steckerteil 5 verhindern.
Fig. 2 zeigt das Steuergerät nach Fig. 1, bevor es mit dem
Kunststoffmantel 4 umspritzt wurde. Dabei ist das Kreuzrohr 3
mit seinen beiden Rohren 31 und 32 zu sehen. Das Kreuzrohr 3
ist vorzugsweise ein gegossenes Metallbauteil. Das Kreuzrohr
3 ist über ein Masseblech 6 sowohl elektrisch als auch mecha
nisch mit einem Schaltungsträger 1 verbunden. Das Kreuzrohr
dient damit auch zur Masseableitung auf Karosseriepotential.
Der Schaltungsträger 1 ist als Stanzgitter mit aus einem Me
tallband gestanzten Leiterbahnzügen 11 ausgebildet. Einstückig
mit dem Stanzgitter sind Anschlußstifte 12 des Stecker
teils ausgebildet. Auf dem Stanzgitter sind elektrische Bau
elemente 13, z. B. oberflächenmontierbare Widerstände, ange
ordnet wie auch ein in einem Gehäuse angeordneter Beschleuni
gungssensor 2. Kreuzrohr 3, Masseblech 6, und Schaltungsträ
ger 1 sind auf einem Kunststoffträger 41 angeordnet. Dieser
Kunststoffträger 41 verleiht den auf ihm angeordneten Bautei
len 1, 3 und 6 die nötige Stabilität und Fixierung beim dar
auffolgenden Umspritzen der Anordnung gemäß Fig. 2 mit
Kunststoff.
Eine mechanisch feste und vorzugsweise unlösbare Verbindung
zwischen Kreuzrohr 3 und Schaltungsträger 1 über das Masse
blech 6 bzw. eine direkte Verbindung ohne Masseblech 6 ist
von großem Vorteil, da durch einen Aufprall hervorgerufene
Beschleunigungssignale von dem Karosserieteil, an dem das
Steuergerät befestigt ist, über das Kreuzrohr 3 und das Mas
seblech 6 auf den Schaltungsträger 1 zum Beschleunigungssen
sor 2 ohne große Zeit- und Intensitätsverluste übertragen
werden können. Vorzugsweise ist das Kreuzrohr 3 in eine ent
sprechende Ausnehmung des Stanzgitters eingeführt und ggf. mit
diesem verschweißt, wobei dafür ein entsprechender großflä
chiger Bereich des Stanzgitters mit der Ausnehmung versehen
ist.
Die Ausbildung des Schaltungsträgers 1 als Stanzgitter bzw.
ausgestanzte Leiterbahnzüge (Leadframe) ist insbesondere vor
teilhaft, wenn nur wenige elektrische Bauelemente auf diesem
Stanzgitter anzuordnen sind. Ist der Beschleunigungssensor im
Gehäuse 2 als mikromechanischer Beschleunigungsschalter aus
gebildet, so erfordert die elektrische Schaltung zum Auswer
ten der Beschleunigungssignale bzw. zum Testen des Beschleu
nigungsschalters nur wenige Bauelemente, da eine komplexe mi
krorechnergestützte Auswertung eines analogen Sensorsignales
durch ein einfaches Schaltsignal des Beschleunigungsschalters
ersetzt wird. In diesem Fall kann vorteilhaft ein Stanzgitter
als Schaltungsträger eingesetzt werden, das aufgrund seiner
geringen flächenhaften Ausdehnung im Vergleich zu einer her
kömmlichen Leiterplatte mit einer mikroprozessorgesteuerten
Auswerteschaltung auch in wesentlich geringerem Maße schwin
gungsanfällig ist. Bei der Verwendung von Beschleunigungssen
soren zum Steuern eines Rückhaltemittels in einem Kraftfahr
zeug sollten elektrische Vibrationen und Schwingungen, die
nicht durch einen Aufprall hervorgerufen werden, möglichst
gedämpft, in keinem Fall aber durch eine schwingungsanfällige
Leiterplatte verstärkt zum Beschleunigungssensor geführt wer
den.
Der Kunststoffmantel 4 schützt die Anordnung gemäß Fig. 2
dicht vor dem Eindringen von Feuchtigkeit und anderen Um
welteinflüssen. Ferner kann die Steckerhülse 42 gleich mitan
geformt werden.
Zusammengefaßt ist das erfindungsgemäße Steuergerät äußerst
einfach aufgebaut und leicht zu befestigen. Dabei ragt bei
spielsweise ein Gewindebolzen in ein Rohr des Kreuzrohres 3
und wird mit einer Gegenmutter verschraubt. Alternativ kann
ein verformbarer Niet durch ein Rohr des Kreuzrohres geführt
werden. Vorzugsweise wird das Steuergerät mit einer in ein
Rohr des Kreuzrohres geführten Schraube mit dem Karosse
rieteil verschraubt.
Es versteht sich, daß zahlreiche Abänderungen möglich sind:
Der Schaltungsträger kann als herkömmliche Leiterplatte aus
gebildet sein, der von einem Aluminiumdruckgußgehäuse umgeben
wird. Das Aluminiumdruckgußgehäuse enthält dann einstückig
das Kreuzrohr zum Befestigen des Steuergeräts. Das Kreuzrohr
kann jedoch auch insbesondere unlösbar z. B. durch Schweißen
mit einem beliebigen Gehäuse eines herkömmlichen Steuergeräts
verbunden werden, um den Einbau in ein Kraftfahrzeug zu er
leichtern. Dem Beschleunigungssensor kann ein beliebiges phy
sikalisches Prinzip zugrundeliegen. Er kann ferner beliebig
gerichtet sein. Das Steuergerät kann an beliebiger Stelle im
Fahrzeug angeordnet sein.
Claims (10)
1. Steuergerät zum Steuern eines Rückhaltemittels in einem
Kraftfahrzeug, mit einem Träger (1) für eine elektrische
Schaltung und für einen Beschleunigungssensor (2), dadurch
gekennzeichnet, daß ein Kreuzrohr (3) zum Befestigen des
Steuergeräts im Kraftfahrzeug vorgesehen ist, wobei jedes
Rohr (31, 32) des Kreuzrohrs (3) zur Aufnahme eines Befesti
gungsmittels ausgebildet ist.
2. Steuergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Kreuzrohr (3) elektrisch leitend mit einem Massepotential
der elektrischen Schaltung verbunden ist.
3. Steuergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schaltungsträger (1) als Stanzgitter mit aus einem Me
tallband gestanzten Leiterbahnzügen (11) ausgebildet ist.
4. Steuergerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
das Kreuzrohr (3) mechanisch und elektrisch mit dem Schal
tungsträger (1) verbunden ist.
5. Steuergerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Schaltungsträger (1) und das Kreuzrohr (3) in einen
Kunststoffmantel (4) eingebettet sind.
6. Steuergerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
das Stanzgitter Anschlußstifte (12) aufweist, die zusammen
mit einer geformten Hülse (42) des Kunststoffmantels (4) ein
Steckerteil (5) bilden.
7. Steuergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Träger (41) vorgesehen ist, auf dem das Kreuzrohr (3) und
der Schaltungsträger (1) angeordnet sind.
8. Steuergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Kreuzrohr (3) an einem Gehäuse für den Schaltungsträger
(1) und den Beschleunigungssensor (2) befestigt ist.
9. Steuergerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Beschleunigungssensor (2) als mikromechanischer Beschleu
nigungsschalter ausgebildet ist.
10. Steuergerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Befestigungsmittel eine Schraube oder ein Niet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19708307A DE19708307C1 (de) | 1997-02-28 | 1997-02-28 | Steuergerät zum Steuern eines Rückhaltemittels in einem Kraftfahrzeug |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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DE19708307C1 true DE19708307C1 (de) | 1998-06-10 |
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ID=7821913
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19708307A Expired - Fee Related DE19708307C1 (de) | 1997-02-28 | 1997-02-28 | Steuergerät zum Steuern eines Rückhaltemittels in einem Kraftfahrzeug |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19708307C1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2003101789A1 (de) * | 2002-05-28 | 2003-12-11 | Takata-Petri (Ulm) Gmbh | Gasgenerator und vorrichtung zur elektrischen kontaktierung eines gasgenerators |
DE102007057259A1 (de) * | 2007-11-26 | 2009-05-28 | Volkswagen Ag | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Karosserieanbauteiles oder eines Karosserieteiles mit integriertem Sensor und verfahrensgemäß hergestelltes Karosserieanbauteil oder Karosseriebauteil |
Citations (1)
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-
1997
- 1997-02-28 DE DE19708307A patent/DE19708307C1/de not_active Expired - Fee Related
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Legal Events
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D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
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