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Die
Erfindung betrifft einen hydraulischen Kraftverstärker zum
Betätigen
eines Geberzylinders, insbesondere eines Hauptbremszylinders mit
einem Verstärkerkolben,
dessen eine Stirnseite einen Hauptverstärkerraum begrenzt, einer Druckquelle und
einem betätigbaren
Bremsdrucksteuerventil in der hydraulischen Verbindung zwischen
der Druckquelle und dem Hauptverstärkerraum, wobei das Bremsdrucksteuerventil
ein Steuerteil umfaßt,
welches eine vom Hauptverstärkerdruck
beaufschlagte Wirkfläche
aufweist und ferner über
ein Betätigungsorgan
mit einer mechanischen Betätigungskraft
beaufschlagbar ist.
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Gattungsgemäße hydraulische
Kraftverstärker
sind bereits lange bekannt und werden vornehmlich im Zusammenhang
mit Kraftfahrzeugbremsanlagen verwendet. Üblicherweise wird dabei vom
Kraftverstärker
ein Hauptbremszylinder betätigt,
an den wiederum einzelne Radbremszylinder angeschlossen sind. In
jüngster
Zeit gewinnen hydraulische Kraftverstärker wieder eine verstärkte Aufmerksamkeit
der Konstrukteure, da vakuumbetriebene Bremskraftverstärker nur
bedingt geeignet sind, den gesteigerten Anforderungen hinsichtlich
einer kompakten Bauweise gerecht zu werden. Darüber hinaus steht vor allem
bei kleineren und in ihrem Wirkungsgrad optimierten Verbrennungsmotoren
der erforderliche Unterdruck häufig
nicht mehr zur Verfügung,
so daß auch
aus diesem Grunde vermehrt auf hydraulische Systeme zurückgegriffen
werden muß.
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In
der
DE 28 41 262 A1 wird
beispielsweise ein gattungsgemäßer hydraulischer
Kraftverstärker beschrieben,
bei dem ein in einem Verstärkerkolben angeordnetes
und in dem Verstärkerkolben
axial bewegbares Bremsdrucksteuerventil über ein Betätigungsorgan mit einer mechanischen
Betätigungskraft
beaufschlagbar ist. Je nach Stellung des Bremsdrucksteuerventils
wird ein vom Bremsdrucksteuerventil und einem den Kraftverstärker aufnehmenden Verstärkergehäuse begrenzter
Verstärkerraum
mit einem Vorratsbehälter
oder einer Druckquelle hydraulisch verbunden. Wird der Verstärkerraum
mit der Druckquelle verbunden, so wird der Verstärkerkolben entsprechend der
resultierenden Druckdifferenz zwischen Verstärkerraum und der zum Bremszylinder
führenden
Druckmittelleitung sowie entsprechend der vorhandenen Wirkfläche im Verstärkerraum
in Wirkrichtung verschoben. Gleichzeitig baut sich über das
Steuerteil des Bremsdrucksteuerventils eine Gegenkraft zur das Betätigungsorgan
beaufschlagenden Betätigungskraft
auf, welche nach Möglichkeit
als bremskraftproportionale Rückwirkung
auf das Bremspedal empfunden werden soll. In der beschriebenen Verstärkerausführung ist
dies jedoch nicht der Fall, da die aus der Druckmitteleinspeisung in
den Verstärkerraum über das
Steuerteil des Bremsdrucksteuerventils resultierende Rückwirkung auf
das Betätigungsorgan
allein von den Druckverhältnissen
im Verstärkerraum
sowie von der Größe der Wirkfläche zwischen
Verstärkergehäuse und
Verstärkerkolben
bestimmt ist. Da vor allem bei der Einleitung eines Bremsvorganges
der Druck im Verstärkerraum
ein nur unzulängliches
Maß für die Druckverhältnisse
am Bremszylinder wiedergibt, gewinnt der das Bremspedal betätigende
Fahrer lediglich eine ungenaue Vorstellung hinsichtlich des vom Kraftverstärker auf
die Bremsorgane ausgeübten Bremsdruckes.
Insbesondere kann vom Fahrer nicht festgestellt werden, ab welchem
Zeitpunkt über haupt ein
Bremsdruck im Bremszylinder aufgebaut wird, da hierzu zunächst die
Leerräume
im Bremssystem gefüllt
werden müssen
und hernach ein bestimmter Ausgangsdruck am Bremszylinder erzeugt
werden muß.
Gerade beim Einleiten eines Bremsvorgangs weist der Druckanstieg
im Verstärkerraum
gegenüber
dem Druckanstieg am Bremszylinder eine verhältnismäßig große Voreilung auf, da die Überwindung
von inneren Reibungswiderständen
bzw. von Trägheitsmomenten
an den bewegbaren Teilen im Leitungssystem umso mehr Zeit benötigt, je
niedriger die Druckbeaufschlagung ist.
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Zur
Lösung
des Problems wird in der
DE
39 12 936 A1 ein hydraulischer Kraftverstärker vorgeschlagen,
bei dem ein als Rückstellraum
bezeichneter, zusätzlicher
Verstärkerraum
vorgesehen ist, welcher gegenüber
dem Verstärkerraum
hydraulisch absperrbar ist, wobei die Absperrung über ein
zwischen dem Rückstellraum
und dem Verstärkerraum
angeordnetes Rückschlagventil
herstellbar ist. Sobald das Rückschlagventil öffnet und
der Rückstellraum
aus dem Verstärkerraum
mit Druck beaufschlagt wird, baut sich ein Gegendruck gegen die
das Betätigungsorgan
beaufschlagende Kraft auf. Hierzu wird der Rückstellraum von einem axial
entgegen der Wirkrichtung verschiebbaren Bund begrenzt, an den das Betätigungsorgan
angelenkt ist. Das Rückschlagventil
ist in dem beschriebenen Kraftverstärker so auszulegen, daß der Durchlaß zum Rückstellraum
erst freigegeben wird, wenn der im Verstärkerraum herrschende Druck
nach der Herstellung eines bestimmten Drucks am Bremszylinder eine
entsprechende Höhe
erreicht hat. Sobald der Rückstellraum
mit dem unter Druck stehenden Verstärkerraum hydraulisch verbunden
ist, stellt sich demnach eine am Bremspedal spürbare Rückwirkung ein, die dem Fahrer
signalisiert, daß die
Bremsen auch tatsächlich
betätigt
werden.
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Der
beschriebene Verstärker
weist jedoch den Nachteil auf, daß durch den druckbeaufschlagbaren
Rückstellraum
die sich ohnehin zwischen dem Verstärkerkolben und dem Steuerteil
befindende Wirkfläche
lediglich vergrößert wird,
sobald das Rückschlagventil öffnet. Dies
wiederum bedeutet, daß auch
vor einer Öffnung
des Rückschlagventils eine
vom Verstärkerraumdruck
abhängige
Rückstellkraft
auf das Betätigungsorgan
und somit auf das Bremspedal ausgeübt wird, auch wenn in einer
frühzeitigen,
den eigentlichen Bremsvorgang erst einleitenden Phase am Bremszylinder
selbst noch keine wesentliche Druckerhöhung feststellbar ist.
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Ein
weiterer Nachteil ist darin zu sehen, daß der Rückstellraum eine als Druckmittel-Auslaßventil fungierende
und daher verschleißanfällige Dichtlippe aufweist.
Das als Druckmittel-Einlaßventil
dienende Kugelsitzventil muß sehr
sorgfältig
auf die vorhandene Bremsanlage abgestimmt sein, damit die erwünschte Erhöhung der
Rückwirkung
auf das Bremspedal auch tatsächlich
dann erfolgt, wenn die Bremswirkung einsetzt.
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Es
ist daher Aufgabe der Erfindung einen verschleißunempfindlichen hydraulischen
Verstärker der
eingangs genannten Gattung zur Verfügung zu stellen, bei dem eine
Rückwirkung
auf das Betätigungsorgan
erst dann stattfindet, wenn der für die Einleitung eines Bremsvorgangs
erforderliche Leitungsdruck in entsprechender Höhe am Bremszylinder aufgebaut
ist. Außerdem
soll die Wirkfläche
des Verstärkerraums
nicht zugunsten der für
einen Rückstellraum
erforderlichen Wirkfläche
verkleinert sein. Es ist ferner Aufgabe der Erfindung, einen gattungsgemäßen Verstärker so
weiterzubilden, daß der
Zeitpunkt für
den Beginn einer spürbaren
Rückstellkraft auf
das Betätigungsorgan
in Abhängigkeit
von den Druckverhältnissen
an der dem Verstärkerraum
entgegengesetzten Seite des Verstärkerkolbens ohne größeren Aufwand
eingestellt und so variierenden Bremsanlagen angepaßt werden
kann.
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Die
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die
Kennzeichenden Merkmale des Patentanspruchs 1 gelöst.
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Der
wesentliche Vorteil der Erfindung besteht darin, daß der zusätzliche
Verstärkerraum
unabhängig
von einer Betätigung
des Bremsdruckregelventils und unabhängig von dem von der einen Stirnseite
des Verstärkerkolbens
begrenzten Hauptverstärkerraum über ein
hierfür
vorgesehenes Schaltventil mit der Druckquelle verbindbar und so mit
Druck beaufschlagbar ist. Durch den so bewirkten Druckaufbau im
zusätzlichen
Verstärkerraum
wird der Verstärkerkolben
ein erstes Stück
in seiner Wirkrichtung verfahren, ohne daß dabei Rückstellungskräfte auf
das Betätigungsorgan
erzeugt werden. Solange lediglich der zusätzliche Verstärkerraum
mit Druck beaufschlagt wird, kann anders als in der oben beschriebenen
Lösung
gemäß der
DE 39 12 936 A1 kein
zusätzlicher
Druck auf die Wirkfläche
zwischen dem Steuerteil des Bremsdrucksteuerventils und dem Verstärkerkolben
ausgeübt
werden, so daß während dieser
Phase des Bremsvorgangs auch keine durch das Druckmittel induzierten
Rückstellungskräfte auf
das Betätigungsorgan
und damit auf das Bremspedal übertragen
werden können.
Der zur Füllung
von Leerwegen und Herstellung eines Basisdrucks am Bremszylinder
erforderliche Vortrieb des Verstärkerkolbens
kann beispielsweise durch die Dimensionierung der Wirkfläche im zusätzlichen
Verstärkerraum
festgelegt sein.
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Vorteilhafterweise
wird von den Mitteln zur Erfassung einer Kraftbeaufschlagung des
Betätigungsorgans
eine gegebenen falls einen Regelprozessor umfassende Einrichtung
gesteuert, die mit Beginn einer (Brems-)Pedalbetätigung das zwischen der Druckquelle
und dem zusätzlichen
Verstärkerraum
angeordnete Schaltventil öffnet,
so daß der
zusätzliche
Verstärkerraum
mit Druck beaufschlagt wird und hierdurch beispielsweise ein Basisdruck
im Bereich des Hauptbremszylinders oder auch im Bereich der einzelnen
Radbremszylinder herstellbar ist. Ferner sind Mittel zur Druckentlastung
im zusätzlichen Verstärkerraum
vorzusehen, mittels derer das in den zusätzlichen Verstärkerraum
eingespeiste Druckmittel nach dem Schließen des Schaltventils rückführbar ist.
Das Schließen
des Schaltventils sollte spätestens dann
erfolgen, wenn das Betätigungsorgan
nicht mehr mit Kraft beaufschlagt wird, d.h. wenn das Bremspedal
wieder frei ist.
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Wie
bereits oben erwähnt
wurde, kann der vom zusätzlichen
Verstärkerraum
initiierte Basisdruck am Zielort, nämlich am Hauptbremszylinder oder
an den einzelnen Radbremszylindern über die Dimensionierung der
Wirkfläche
am zusätzlichen Verstärkerraum
in Abhängigkeit
von der Kapazität der
Druckquelle bestimmt werden. Theoretisch können in diesem Fall je eine
Druckquelle für
den zusätzlichen
Verstärkerraum
und für
den Hauptverstärkerraum
vorgesehen sein. Im Allgemeinen ist es jedoch vorteilhaft, wenn
beide Verstärkerräume von
ein und derselben Druckquelle versorgt werden.
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In
jedem Falle ist es vorteilhaft, wenn der zusätzliche Verstärkerraum
mit einem Druckminderventil verbunden ist, welches den bei Öffnung des Schaltventils
im zusätzlichen
Verstärkerraum
erzeugten Druck auf einen Festwert zuzüglich des im Hauptverstärkerraum
herrschenden Drucks begrenzt. Hierzu kann das Druckminderventil
beispielsweise einen Steuereingang aufweisen, der mit dem Hauptverstärkerraum
verbunden ist. Natürlich
kann die Steuerung des Druckminderventils auch auf rein elektronischem Wege
erfolgen.
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Die
vorab bereits angesprochene Druckentlastung des zusätzlichen
Verstärkerraums
kann über ein
weiteres Schaltventil erfolgen, welches zwischen dem zusätzlichen
Verstärkerraum
und einem Druckmittel-Vorratsbehälter
angeordnet ist, wobei die Einrichtung zur Betätigung des einen Schaltventils
in vorteilhafter Weise so ausgebildet ist, daß das weitere Schaltventil
synchron schaltbar ist. Im einzelnen bedeutet dies, daß die beiden
Schaltventile im wesentlichen wechselseitig geöffnet und geschlossen sind.
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Gemäß einer
weiteren und besonders vorteilhaften Ausführungsvariante der Erfindung
ist der zusätzliche
Verstärkerraum
hydraulisch zwischen der Druckquelle und dem Bremsdrucksteuerventil
angeordnet, so daß sowohl
die Druckbeaufschlagung als auch die Druckentlastung über dieselbe
Druckquelle bzw. denselben Druckmittel-Vorratsbehälter erfolgen können. Vorzugsweise
ist der Verstärkerkolben
als Stufenkolben ausgebildet, wobei die der Wirkrichtung zugewandte
Stufe eine sogenannte "Springerstufe" und die dahinter
gelegene Stufe die eigentliche Verstärkerstufe bildet.
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Wenn
das Bremsdrucksteuerventil an seiner mit der Druckquelle verbundenen
Seite als Kugelsitzventil ausgebildet ist und sich der zusätzliche
Verstärkerraum
zudem hydraulisch zwischen der Druckquelle und dem Kugelsitzventil
befindet und ferner ein den Basisdruck begrenzendes Druckminderventil vorgesehen
ist, so ergibt sich eine weitere vorteilhafte Wirkung dadurch, daß bei einer
vom Steuerteil ausgeführten Öffnung des
Kugelsitzventils anders als bei den bekannten Verstärkerkolben
lediglich der reduzierte Basisdruck und nicht der volle Druck von der
Druckquelle zu überwinden
ist.
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Als
Mittel zur Erfassung einer Kraftbeaufschlagung des Betätigungsorgans
kommen sämtliche
hierfür
geeignete Vorrichtungen oder Anordnungen in Betracht; beispielsweise
kann ein ohnehin vorhandener Bremslichtschalter oder auch ein Pedalwegschalter
eingesetzt werden
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Die
Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels
weiter erläutert.
Die eine Figur enthaltende Zeichnung zeigt einen erfindungsgemäßen hydraulischen
Kraftverstärker
und zwar als Längsschnitt durch
dessen Gehäuse,
wobei die technischen Bauelemente für den Druckmittelzu- und -abfluß sowie für die Steuerung
desselben der besseren Übersicht halber
lediglich schematisch dargestellt sind.
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Der
in 1 gezeigte hydraulische Kraftverstärker umfaßt einen
in einem Gehäuse 1 angeordneten,
axial verschiebbaren und radial geführten Verstärkerkolben 2, der
als Stufenkolben ausgeführt
ist und dessen eine Stirnseite 3 einen Hauptverstärkerraum 4 begrenzt.
Das abschnittsweise radial vom Verstärkerkolben 2 umgebene
Bremsdrucksteuerventil 6 umfaßt ein Kugelsitzventil 16 und
ein Steuerteil 7. Das Steuerteil 7 weist einen
hülsenförmigen Rückstellkolben 17 auf,
der einen axial verlaufenden Betätigungsstößel 18 für das Kugelsitzventil 16 wiederum
abschnittsweise ummantelt. An seinem anderen Ende bildet der Betätigungsstößel 18 ein
Ventil 19, bei dessen Öffnung
das Druckmittel über
in den Rückstellkolben 17 eingelassene
Kanäle 20 zu
einem für
einen Druckmittelvorratsbehälter 15 vorgesehenen
Anschluß 23 abfließen kann.
An der geschlossenen Stirnseite des Rückstellkolbens 17 ist ein
Betätigungsorgan 8 angelenkt.
Unter Bildung des zusätzlichen
Verstärkerraums 9 weist
der Verstärkerkolben 2 im
Bereich einer vom Gehäuse 1 gebildeten Stufe 21 eine
radiale Verengung auf. Über
einen in den Verstärkerkolben 2 eingelassenen
Querkanal 22 gelangt das Druckmittel vom zusätzlichen
Verstärkerraum 9 zum
Bremsdrucksteuerventil 6.
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Bedingt
durch die Stufe 21 wird der Verstärkerkolben 2 im Falle
einer Druckbeaufschlagung des zusätzlichen Verstärkerraums 9 in
Wirkrichtung verschoben. Hierzu dient eine lediglich schematisch wiedergegebene
und durch das Gehäuse 1 durchgeführte hydraulische
Verbindung zur ebenfalls schematisch wiedergegebenen Druckquelle 5.
Zwischen der Druckquelle 5 und dem zusätzlichen Verstärkerraum 9 sind
außerdem
ein Schaltventil 10 sowie ein Druckminderventil 12 in
der im Schema gezeigten Reihenfolge angeordnet. Die Druckquelle 5 selbst umfaßt eine
Druckpumpe 24, einen Druckspeicher 25 sowie ein
weiteres Druckbegrenzungsventil 26. Zwischen dem Druckminderventil 12 und
dem zusätzlichen
Verstärkerraum 9 ist
ferner eine Abzweigung erkennbar, die über ein weiteres Schaltventil 14 zum
Druckmittel-Vorratsbehälter 15 führt. Die
beispielsweise elektromagnetisch betriebenen Schaltventile 10 und 14 werden
von einem Bremslichtschalter 11 gesteuert.
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Die
Arbeitsweise des in der Zeichnung wiedergegebenen Ausführungsbeispiels
gemäß der Erfindung
kann folgendermaßen
beschrieben werden:
Der in 1 gezeigte
Kraftverstärker
befindet sich im Ruhezustand, was unter anderem daran erkennbar ist,
daß das
Schaltventil 10 geschlossen und das weitere Schaltventil 14 geöffnet ist.
Bestimmungsgröße für die Steuerung
der Schaltventile 10 und 14 ist das Ausgangssignal
des Bremslichtschalters 11. Im gezeigten Ruhezustand des
Kraftverstärkers
ist der Bremslichtschalter 11 inaktiv, so daß folgerichtig auch
das Betätigungsorgan 8 von
keiner mechanischen Betäti gungskraft
beaufschlagt ist. Durch das geschlossene Schaltventil 10 ist
die hydraulische Verbindung von der Druckquelle 5 zum zusätzlichen Verstärkerraum 9 unterbrochen.
Stattdessen ist der gesamte Verstärker über das geöffnete weitere Schaltventil 14 und
das ebenfalls geöffnete
Ventil 19 unter Rückführung überschüssigen Druckmittelfluids zum
Druckmittel-Vorratsbehälter 15 druckentlastet.
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Wenn
der nächste
Bremsvorgang durch Niederdrücken
eines nicht gezeigten Bremspedals eingeleitet wird, so wird zuallererst
der im gezeigten Ausführungsbeispiel
als einfaches Schaltrelais ausgeführte Bremslichtschalter 11 aktiviert.
Der Bremslichtschalter 11 veranlaßt die beiden Schaltventile 10 und 14 zu
einem synchronen Wechsel in ihre Öffnungs- bzw. Schließstellung. Durch die nunmehr
wiederhergestellte hydraulische Verbindung zwischen Druckquelle 5 und
zusätzlichem
Verstärkerraum 9 erfolgt
im zusätzlichen
Verstärkerraum 9 ein
Druckanstieg, der den Verstärkerkolben 2 unter
Füllung
der Bremsleitungen und unter Aufbau eines Grunddrucks am Hauptbremszylinder
in Wirkrichtung nach vorne verschiebt. Die Höhe des Grunddrucks sollte zweckmäßigerweise
so eingestellt sein, daß der
Radzylinderdruck für
eine sogenannte Springerfunktion gerade so hoch ist, daß das Fahrzeug
an der Ampel ohne Fußkraft
gegen den Vortrieb eines Automatik-Getriebes gehalten werden kann.
Durch das dem Schaltventil 10 vorgeschaltete Druckminderventil 12 kann die
Höhe des
in dieser Phase zulässigen
Höchstdrucks
im zusätzlichen
Verstärkerraum 9 auf
einfache Weise festgelegt werden.
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In
der beschriebenen Bremseinleitungsphase hat das Bremspedal noch
keinen weiten Weg zurückgelegt,
so daß das
Kugelsitzventil 16 infolge des Steuerteil- und Pedalspiels
noch nicht geöffnet
ist. Da der Hauptverstärkerraum 4 infolgedes sen
noch nicht mit hohem Druck von der Druckquelle 5 beaufschlagt ist,
kann auch die vom Verstärkerdruck
beaufschlagte Wirkfläche
des Steuerteils 7 noch keine Rückstellkraft auf das Betätigungsorgan 8 ausüben. Am
Bremspedal ist lediglich die ganz normale, beispielsweise federinduzierte
Rückstellkraft
für das
Pedal selbst zu spüren.
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Wenn
der Bremsvorgang durch eine Kraftbeaufschlagung des Betätigungsorgans 8 fortgesetzt wird,
so öffnet
der Betätigungsstößel 18 das
Kugelsitzventil 16 gegen den Widerstand des Grunddrucks,
so daß das
zunächst
unter Grunddruck stehende Druckmittelfluid in den Hauptverstärkerraum 4 unter
Druckbeaufschlagung von dessen Wirkfläche einfließen kann. Gleichzeitig wird
auch die Wirkfläche des
Steuerteils 7 mit Druck beaufschlagt, so daß auch eine
Rückstellkraft
auf das Betätigungsorgan 8 ausgeübt wird. Über die
Verbindung des Hauptverstärkerraums 4 mit
dem Steuereingang 13 des Druckminderventils 12 wird
je nach Pedalkraft eine fortlaufend sukzessive Erhöhung des
Verstärkerdrucks
gegebenenfalls bis zum Erreichen der Kapazitätsauslastung der Druckquelle 5 ermöglicht.
Dadurch daß das
Druckminderventil 12 den an seinem Steuereingang 13 vorhandenen
Druck zum eingestellten Basisdruck addiert, erfolgt eine fortlaufende und
rückgekoppelte
Schaltdruckerhöhung
des Druckminderventils 12 und zwar solange, wie die Ventilwege
von der Druckquelle 5 zum Hauptverstärkerraum 4 geöffnet sind.
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Durch
die Beendigung der Bremspedalbetätigung
werden die Ventile 10 und 14 in die Grundstellung
zurückgeschaltet,
so daß der
zusätzliche
Verstärkerraum 9 unmittelbar
druckentlastet wird. Dies wiederum hat einen positiven Einfluß auf die
Rückstellgeschwindigkeit
des Verstärkerkolbens 2 zur
Folge, da der bei herkömmlichen
Verstärkern
notwendige stufenlose und ständig
unter Verstärkerdruck
stehende Ringraum um den Verstärkerkolben 2 durch den
zusätzlichen
Verstärkerraum 4 ersetzt
ist und aus diesem Grunde während
der Rückführung des Verstärkerkolbens 2 der
Druck auf die erforderlichen Dichtmanschetten entfällt und
diese infolgedessen dem Gehäuse 1 weit
weniger Reibungswiderstand entgegensetzen, als dies bei den bekannten
Kraftverstärkern
der Fall ist.
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- 1
- Gehäuse
- 2
- Verstärkerkolben
- 3
- Stirnseite
- 4
- Hauptverstärkerraum
- 5
- Druckquelle
- 6
- Bremsdrucksteuerventil
- 7
- Steuerteil
- 8
- Betätigungsorgan
- 9
- zusätzlicher
Verstärkerraum
- 10
- Schaltventil
- 11
- Bremslichtschalter
- 12
- Druckminderventil
- 13
- Steuereingang
- 14
- Schaltventil
- 15
- Druckmittel-Vorratsbehälter
- 16
- Kugelsitzventil
- 17
- Rückstellkolben
- 18
- Betätigungsstößel
- 19
- Ventil
- 20
- Verbindungskanal
- 21
- Stufe
- 22
- Querkanal
- 23
- Anschluß
- 24
- Druckpumpe
- 25
- Druckspeicher
- 26
- Druckminderventil