DE19706867A1 - Profiliermethoden zur Erzeugung modifizierter Schleifschnecken - Google Patents
Profiliermethoden zur Erzeugung modifizierter SchleifschneckenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft im wesentlichen Methoden zur Erzeugung einer ein-
oder mehrgängigen Schleifschnecke für das Schleifen von Zahnflanken nach
dem Prinzip des kontinuierlichen Diagonalwälzschleifens sowie eine Vorrich
tung zur Durchführung dieser Methoden, wobei die Flanken der Schleif
schneckengänge über einen Bereich der Schneckenbreite Modifizierungen
erhalten und das Verhältnis zwischen modifiziertem und unmodifiziertem
Schleifschneckenbereich hinsichtlich einer günstigen Ausnutzung der gesam
ten Schneckenbreite ein Optimum bildet.
Die Mehrzahl der heutzutage in der Getriebetechnik zur Anwendung kommen
den Stirnräder besitzen evolventische Zahnflanken. Kraftbedingt führt der Ein
griff zweier evolventischer Zahnräder in vielen Fällen jedoch zu keinem opti
malen Betriebsverhalten, so daß die Zahnflanken abweichend von der Evol
vente mittels konstruktiver Berechnungen sowohl in Zahnhöhen- als auch in
Zahnbreitenrichtung Modifikationen erhalten. Da die Beträge solcher Modifi
kationen überwiegend im Mikrometer-Bereich liegen, besitzen die Schleifver
fahren eine vorrangige Rolle bei der Fertigung von modifizierten Zahnflanken.
Zu den einfacheren Modifikationen der Zahnflanken gehören vor allem Hö
hen- oder Breitenballigkeiten, Kopf- oder Fußrücknahmen bezüglich der
Zahnhöhe sowie Endrücknahmen bezüglich der Zahnbreite. Betrachtet man
diese Modifikationen hinsichtlich ihres Änderungsverhaltens in den zwei Rich
tungen einer Zahnflanke (Zahnhöhe und Zahnbreite) handelt es sich um
Zahnflankenmodifikationen, die sich immer nur jeweils in einer Zahnflanken
richtung ändern und in der zweiten Zahnflankenrichtung konstant bleiben. Sie
lassen sich beim kontinuierlichen Wälzschleifen entweder durch Profilierung
des Schleifwerkzeuges mit speziellen Profilierwerkzeugen (meist Modifikatio
nen in Zahnhöhenrichtung) oder durch geeignete Bewegungen der Maschi
nenachsen (meist Modifikationen in Zahnbreitenrichtung) erzeugen, wobei
diese zusätzlichen Achsbewegungen beim kontinuierlichen Wälzschleifen
vielfach zu einer ungewollten Verzerrung des Zahnflankenprofils führen.
Kompliziertere Zahnflankenmodifikationen besitzen dagegen in mehreren
Stirnschnitten und/oder mehreren Zylindern unterschiedliche Vorschriften für
ihre Erzeugung. Im Extremfall kann jeder Punkt der Zahnflanke einen geson
derten Modifikationsbetrag (Abweichung der Profilform von der Evolvente)
erhalten. Die Fertigung einer solchen Verzahnung mit Hilfe des kontinuierli
chen Wälzschleifens bedarf besonderer technologischer Vorgehensweisen.
Für die Lösungsfindung ist weiterhin der technische Stand bei der Profilierung
von Schleifschnecken wichtig. Bei den diesbezüglich bekannten Verfahren
(Fig. 1) wird in vielen Fällen ein scheibenförmiges Profilierwerkzeug 1 ver
wendet. Dieses Profilierwerkzeug wird mittels einer Hubbewegung 3 relativ zu
einer rotierenden Schleifschnecke 2 bewegt, wobei das Profilierwerkzeug den
Kopf, die Flanke und/oder den Fuß einer oder beider Flanken des Schleif
schneckenganges 4 berührt. Die Hubbewegung 3 des Profilierwerkzeuges 1
und die Rotationsbewegung 5 der Schleifschnecke 2 sind dabei genau auf
einander abgestimmt, so daß nach einer Schneckenumdrehung das Profi
lierwerkzeug den Weg PI . Modul .Gangzahl zurückgelegt hat. Aus der Viel
zahl der diesbezüglich angewendeten Verfahrensspezifikationen sind zwei all
gemeine Prinzipien bekannt.
Beim Profilieren mit Profilrolle (Fig. 1a) besitzt der aktive Bereich 6 des schei
benförmigen Profilierwerkzeuges 1 ein ein- oder doppelkegeliges Profil. Wäh
rend des Profiliervorganges führt diese Profilform zu einem Linienkontakt zwi
schen dem Profilierwerkzeug 1 und einem Normalschnitt des Schleifschneckenganges
4. Diese Kontaktverhältnisse haben den Vorteil, daß mit einer
Hubbewegung 3 des Profilierwerkzeuges 1 oder der Schleifschnecke 2 über
der Breite der Schleifschnecke bS die gesamte Höhe des Schneckenganges h
einschließlich der Fuß- und Kopfbereiche profiliert werden kann. Die Folge
sind kurze Profilierzeiten. Da bei diesem Verfahrensprinzip immer ein größerer
Flankenhöhenbereich eines Schneckengang-Achsschnittes im Eingriff ist
(meist sogar das gesamte Profil), wird es im weiteren als Profilabrichten be
zeichnet.
Das Profilieren mit Formrolle (Fig. 1b) nutzt ein scheibenförmiges Profilier
werkzeug, das im aktiven Bereich 6 beispielsweise ein Radiusprofil besitzt.
Der Kontakt zwischen Profilierwerkzeug 1 und Schneckengang 4 ist bei die
sem Werkzeug nahezu punktförmig. Während einer Hubbewegung 3 über der
Schleifschneckenbreite bS wird somit immer nur ein eng begrenzter Bereich
der Schneckenganghöhe h profiliert. Zur Profilierung des gesamten Schneckenganges
sind eine Vielzahl von Profilierhüben notwendig, wobei das Profi
lierwerkzeug nach jedem Hub um einen definierten Betrag ΔU entlang der
Schneckenganghöhe zugestellt wird. Besonders bei Schleifschnecken mit
großem Modul führt dieses Profilierprinzip zu langen Profilierzeiten. Bekannt
ist aber auch, daß dieses Verfahren infolge des Punktkontaktes im Eingriffs
bereich für das Erzeugen von nahezu beliebigen Modifikationen über der
Schneckenganghöhe sehr vorteilhaft ist. Im weiteren soll dieses Verfahrens
prinzip als zeilenweises Profilieren bezeichnet werden.
In Bezug auf das Wälzschleifen ist zur Erzeugung komplizierter Zahnflanken
modifikationen ein Verfahren bekannt, bei dem während des Arbeitshubes ein
tangentiales Verschieben (Shiften oder Diagonalwälzen) des Schleifwerkzeu
ges gegenüber dem Zahnrad erfolgt (DE 37 04 607). Besonderes Kennzeichen
dieses Wälzschleifverfahrens ist, daß infolge des tangentialen Verschiebens
während des Arbeitshubes jedem Zahnradnormalschnitt immer eine neue Ein
griffslinie Zahnrad - Schleifschnecke zugeordnet werden kann. Durch Verwen
dung einer Schleifschnecke, die über ihre gesamte aktive Breite einen
Schleifschneckengang mit sich kontinuierlich ändernden Flankeneingriffswin
keln besitzt, werden mittels des erwähnten Verfahrens verfahrensbedingte
Verwindungen der Zahnflanke kompensiert. Diese entstehen beim kontinuier
lichen Wälzschleifen von schrägverzahnten Stirnrädern, wenn während des
Arbeitshubes eine Achsabstandsänderung zwischen Werkstück und Werk
zeug erfolgt (beispielsweise bei der Erzeugung von Breitenballigkeiten).
Nachteilig ist bei diesem Verfahren, daß die Schleifschnecke über ihre ge
samte aktive Breite geänderte Eingriffswinkel (Modifikationen) erhält und
somit bei Verwendung von Schleifschnecken mit konventionellen Schleifmit
teln ein erhöhter Verschleiß in den Schneckenbereichen auftritt, in denen mit
erhöhten Zeitspanungsvolumina geschliffen wird. Bei Verwendung von nicht
profilierbaren Schleifschnecken mit superharten Schleifmitteln ist dagegen ein
flexibles Profilieren der Schleifschnecke mit neuen Eingriffswinkeländerungen
(Modifikationen) nicht möglich.
Bezüglich des zeilenweisen Profilierens ist ein Profilierverfahren bekannt
(WO 95124989), bei dem eine Schleifschnecke ausgehend von den zu erzeu
genden Zahnflankenmodifikationen in verschiedenen Breitenbereichen unter
schiedliche Modifikationen erhält. Diese einzelnen Breitenbereiche erhalten
unter Anwendung des zeilenweisen Profilierens der Schleifschnecke über der
Höhe des Schneckenganges Modifikationen, die von Bereich zu Bereich un
terschiedlich, aber innerhalb eines Bereiches immer konstant sind. Zwischen
den einzelnen Breitenbereichen der Schleifschnecke ergeben sich Über
gangsbereiche, in denen der Übergang von einer Schneckengang-Höhen
modifikation eines Breitenbereiches zur Schneckengang-Höhenmodifikation
des folgenden Bereiches erfolgt. Die Erzeugung von kontinuierlichen Flan
ken-Modifikationen in Schneckenbreitenrichtung und somit auch in Zahnflan
kenbreitenrichtung ist mit diesem Verfahren nicht möglich.
Ausgehend von dem bekannten Stand der Technik ergibt sich die Aufgabe,
eine Schleifschnecke mit einer solchen Geometrie und Flankentopologie be
reitzustellen, die beim Schleifprozeß einerseits in kurzer Zeit hohe Spa
nungsvolumina ermöglicht und andererseits auch die Erzeugung von Zahn
flankenmodifikationen im Mikrometerbereich zuläßt. Aus dieser Aufgabe er
gibt sich weitergehend die Notwendigkeit, Methoden oder eine Kombination
dieser Methoden zu entwickeln, die ein flexibles Profilieren von Schleif
schnecken mit modifizierten Schleifschneckengangflanken ermöglichen. Da
bei muß auch die Frage geklärt werden, welche Modifikationen der Flanken
eines Schneckenganges mit welcher Profiliermethode bzw. mit welcher
Kombination von Profiliermethoden unter Beachtung der Qualitätsrestriktionen
der zu schleifenden Verzahnung und mit dem Ziel der Profilierzeitminimierung
erzeugt werden können. Abschließend ist eine Vorrichtung zu entwickeln, mit
der die Profilierverfahren bzw. Kombination von Profilierverfahren durchführ
bar sind.
Grundlage für die Lösungsfindung bilden die beiden bekannten grundsätzli
chen Verfahrensprinzipien für das Profilieren von Schleifschnecken, das Pro
filabrichten und das zeilenweise Abrichten, sowie das Diagonalwälzschleifen
von Verzahnungen.
Die Erfindung wird nachfolgend beschrieben, wobei die entsprechenden
Zeichnungen folgendes darstellen:
Fig. 1a Prinzip des Profilabrichtens von Schleifschnecken,
Fig. 1b Prinzip des zeilenweisen Profilierens von Schleifschnecken,
Fig. 2a Eingriffsverhältnisse beim kontinuierlichen Wälzschleifen,
Fig. 2b Shiftweg beim kontinuierlichen Diagonalwälzschleifen,
Fig. 3 Modifikationen der Schneckengangflanke über der Schnecken
ganghöhe für einen Normalschnitt eines Schleifschneckengan
ges,
Fig. 4a . . . 4c Profilierverfahren zum Erzeugen von Schneckengang-Flanken
modifikationen mittels des Profilabrichtens,
Fig. 5 Vorrichtung für die Realisierung des vorgeschlagenen Profilier
verfahrens,
Fig. 6 Profilierverfahren zum Erzeugen von Schneckengang-Flanken
modifikationen mittels des zeilenweisen Profilierens,
Fig. 7 Spezielles Profilierwerkzeug mit zwei Werkzeugradien pro
Flanke,
Fig. 8 Aufteilung der Schleifschnecke in unterschiedlich profilierte Be
reiche.
Zur Erzeugung von evolventischen Zahnflanken ohne Modifikationen wird gemäß
Fig. 2 als Werkzeugprofil (Bezugsprofil) grundsätzlich eine Zahnstange
4 mit geraden Zahnflanken 7, die gegenüber der Profillinie um den Eingriffs
winkel α der Verzahnung geneigt sind, genutzt. Unter Berücksichtigung der
beim Eingriff zwischen einem zu erzeugenden Evolventenprofil 8 und dem
Bezugsprofil (Zahnstange) 4 sich ausbildenden Eingriffslinien für die Rechts
flanken 9 und Linksflanken 10 (Fig. 2a) sowie der beim Diagonalwälzen zu
sätzlich auftretenden Shiftbewegung 11 (Fig. 2b) läßt sich mit ausreichender
Näherung über eine Transformationsrechnung jedem beliebigen Punkt auf der
Zahnflanke ein Berührpunkt 12 auf einem entsprechenden Normalschnitt des
Schleifschneckenganges 4 (Bezugsprofil) zuweisen. In Abhängigkeit vom
Shiftvorschub und der Verzahnungsbreite ergibt sich in Achsrichtung der
Schleifschnecke ein Shiftbereich bSSh, den die Verzahnung während des Ar
beitshubes überfährt. Wird diese Transformationsrechnung für ein Netz von
Zahnflankenpunkten durchgeführt, können Modifikationsbeträge (vorzeichen
behaftete Abweichungen des Zahnflankenprofils von der Evolvente) für defi
nierte Zahnflankenpunkte bestimmten Berührpunkten der Schneckengang
flanke zugeordnet werden. Für einen Normalschnitt eines Schleifschnecken
ganges an einer definierten Schleifschneckenbreitenposition Vj können sich
dann beispielsweise über der Ganghöhe h die in Fig. 3 dargestellten Modifi
kationsbeträge Mi,j für das Bezugsprofils (vorzeichenbehaftete Abweichungen
des Schneckengangflankenprofils vom Evolventenbezugsprofil) ergeben.
In einem 1. Schritt werden somit die gewünschten Modifikationen einer Zahn
flanke auf die Flanke eines Schleifschneckenganges transformiert. Zu beach
ten ist dabei, daß sich infolge des Abbildprinzips die Vorzeichen der Modifi
kationen bei der Transformationsrechnung umkehren. Flankenpunkte des
Schleifschneckenganges, die nicht mit der Zahnflanke in Berührung kommen,
erhalten den Modifikationsbetrag Null. Als Resultat der Transformationsrech
nung ergibt sich das Sollprofil der Flanken eines modifizierten Schleifschneckenganges
für beliebige Schneckenbreitenpositionen.
Die zeiteffektive Erzeugung (Profilierung) des Sollprofils der modifizierten
Schneckengangflanken erfolgt mit Hilfe des Profilabrichtens und beruht zu
nächst darauf, daß mittels einer Ausgleichsrechnung für jeweils beide Flan
ken 7 eines Normalschnittes des Schleifschneckenganges 4 bei einer be
stimmten Schneckenbreitenposition Vj die Abhängigkeit der Modifikationsbe
träge Mi,j von der Schneckenganghöhenposition hi gebildet wird (Fig. 3). Als
Ausgleichsfunktion können dabei beliebige stetige Funktionsansätze gewählt
werden, wobei zu beachten ist, daß der einmal gewählte Ansatz auch für die
Berechnungen bei weiteren Normalschnitten des Schneckenganges verwen
det werden muß. Wird als Ausgleichsfunktion beispielsweise die Geraden
funktion gewählt, stellt der ermittelte Anstieg der Ausgleichsgeraden 13 einen
Winkel ΔF dar, um den der Eingriffswinkel des modifizierten Bezugsprofils bei
der entsprechenden Schleifschneckenbreitenposition Vj vom Eingriffswinkel
der Flanke 7 des unmodifizierten Bezugsprofils abweicht. Wird diese Aus
gleichsrechnung mit dem einmal gewählten Funktionsansatz für eine Vielzahl
von Normalschnitten des Schneckenganges über der Schneckenbreite bS
durchgeführt, ergibt sich insgesamt eine Abhängigkeit der Anstiegswerte bzw.
des Winkels ΔF von der Schleifschneckenbreitenposition Vj.
Dient weiterhin unter Beachtung des Profilabrichtens (Fig. 1a) als Verkörpe
rung der gewählten Ausgleichsfunktion das Flankenprofil 6 (z. B. gerade)
eines Profilierwerkzeuges 1, bilden die Anstiegswerte der Ausgleichsfunktio
nen in ihrer Gesamtheit eine Führungsgröße für ein stetiges Schwenken
eines Profilierwerkzeuges um eine Drehachse F über der Schleifschnecken
breite bS bzw. über den Profilierhub. Steht für das Schwenken des Profilier
werkzeuges keine Drehachse F zur Verfügung, kann der gleiche Effekt durch
ein Schwenken der Schleifschnecke um eine Drehachse C erzielt werden.
Bezogen auf das Schwenken des Profilierwerkzeuges wird somit in einem
zweiten Schritt die Abhängigkeit
ΔF=f(V)
bzw. bei Bezug auf das Schwenken einer Schleifschnecke die Abhängigkeit
ΔC=f(X)
ermittelt.
In Fig. 4a und 4b ist ersichtlich, daß infolge der Schwenkbewegung um
einen Drehpunkt Pr (Drehachse F) die Flanke des Profilierwerkzeuges 1 be
züglich ihrer Zustell- (U-Achse) und Hublage (V-Achse) gegenüber der Flanke
7 des Schleifschneckenganges 4 aus der gewünschten Position gebracht
wird. Aus diesem Grund müssen die aus der Schwenkbewegung des Profi
lierwerkzeuges 1 resultierenden Positionsabweichungen durch simultane Kor
rekturbewegungen ΔU und ΔV (Fig. 4b und4c) in U- bzw. V-Richtung bezüg
lich des Profilierwerkzeuges und/oder ΔX und ΔY in X- und Y-Richtung be
züglich der Schleifschnecke ausgeglichen werden. Die Größe dieser Korrek
turbewegungen ist im wesentlichen von der Größe des Schwenkwinkels ΔF
sowie der relativen Lage des realen Drehpunktes Pr der F-Achse zum ideellen
Drehpunkt Pi auf der Flanke des Profilierwerkzeuges beim Profilieren abhän
gig. Sie lassen sich über die Abhängigkeiten
ΔV = f (ΔF, Urel, Vrel)
ΔU = f (ΔF, Urel, Vrel)
berechnen.
Vergleichbare Verhältnisse treten beim Schwenken der Schleifschnecke um
eine Drehachse C (Fig. 5) auf. Die Korrekturbewegungen ergeben sich dann
aus
ΔY = f (ΔC, Xrel Yrel)
ΔX = f (ΔC, Xrel, Yrel).
Das vorgeschlagene Profilierverfahren kann mit der in Fig. 5 dargestellten
Vorrichtung durchgeführt werden. Gezeigt ist dabei die Variante, bei der das
Profilierwerkzeug die Hub- und Zustellbewegung sowie auch die Schwenkbe
wegung ausführt. Vergleichbare Varianten sind möglich, wenn die Schleif
schnecke die Hub- und Zustellbewegung sowie die Schwenkbewegung aus
führt sowie bei entsprechenden Kombinationen der Bewegungen.
Die dargestellte Vorrichtung besitzt werkstückseitig eine auf der Grundplatte
14 waagerecht liegende, motorgetriebene Spindeleinheit 15, auf der, die um
eine Achse B drehbare, zu profilierende Schleifschnecke 16 aufgespannt ist
und die um eine Drehachse C schwenkbar sein kann. Das um eine Achse E
drehbare, scheibenförmige Profilierwerkzeug 1 ist auf einer zur Schleif
schneckenspindel parallel liegenden, motorgetriebenen Spindeleinheit 17
befestigt und wird mittels eines servogetriebenen Hubschlittens 18 in V-Rich
tung entlang der rotierenden Schleifschnecke 16 bewegt. An den Hubendla
gen wird mit Hilfe eines Zustellschlittens 19 die Zustellbewegung in U-Rich
tung realisiert. Der Zustellschlitten 19 selbst ist dazu auf der Grundplatte 14
senkrecht zur Werkstückachse verstellbar. Auf dem Zustellschlitten 19 befin
det sich der Hubschlitten 18. Die Hubbewegung des Profilierwerkzeuges 1
und die Rotationsbewegung der Schleifschnecke 16 sind über die Steuersi
gnale 20 und 21 mittels einer Steuereinheit 22 so aufeinander abgestimmt,
daß nach einer Schneckenumdrehung das Profilierwerkzeug den Weg PI .
Modul . Gangzahl zurückgelegt hat. Zur Realisierung des vorgeschlagenen
Profilierverfahrens ist die Spindeleinheit mit dem aufgespannten Profilier
werkzeug unter Nutzung eines auf den Hubschlitten 18 aufgesetzten Drehti
sches 23 um die Achse F senkrecht zur Profilierspindel und senkrecht zur
Zustellbewegung schwenkbar. Die Schwenkbewegung sowie auch die Kor
rekturbewegungen werden mittels der Steuereinheit 22 und den Steuersigna
len 20, 24 und 25 in Abhängigkeit von der relativen Hublage des Profilier
werkzeuges 1 zur Schleifschnecke 16 ausgeführt. Die Korrekturbewegungen
in Zustellrichtung werden dazu der Zustellbewegung mittels des Schlittens 19
und die in Hubrichtung der Hubbewegung mittels des Schlittens 18 überlagert.
Nach der Profilierung eines Schleifschneckenganges mittels des oben be
schriebenen Verfahrens und unter Nutzung der aufgeführten Vorrichtung er
gibt sich ein Schleifschneckengang, dessen Flankeneingriffswinkel sich über
einen Bereich der Schleifschneckenbreite kontinuierlich ändert und somit die
lst-Modifikation der Schneckengangflanken bildet.
Wie bereits beschrieben, ergibt sich die Drehwinkellage der F-Achse bezogen
auf die Profilierspindeleinheit bzw. der C-Achse bezogen auf die Schleif
schneckenspindeleinheit aus Ausgleichsrechnungen, die für eine Vielzahl von
Schleifschneckenbreitenpositionen Vj durchgeführt werden. Mit Hilfe der Koef
fizienten der Ausgleichsfunktionen können die beim Profilieren sich tatsäch
lich ausbildenden Ist-Modifikationsbeträge berechnet werden. Diese weichen
von den vorgegebenen Soll-Modifikationsbeträgen aufgrund der Ausgleichs
rechnung mehr oder weniger stark ab. Es ist deshalb sinnvoll, für die vorge
gebenen Soll-Modifikationsbeträge mittels der Ausgleichsfunktionen die Istmodifikationsbeträge
zu berechnen, um so eine Abweichungsmatrix
(Restfehler über Schneckenbreite und Schneckenganghöhe) zu erhalten. Für
einen vorteilhaften Einsatz des beschriebenen Profilierverfahrens müssen alle
Werte der ermittelten Abweichungsmatrix kleiner als ein zuvor definierter
Grenzwert sein. Ist dies nicht der Fall, kann das vorgeschlagene produktive
Profilabrichten (Fig. 1a) zur Erzeugung der Modifikationen der Schnecken
gangflanke nicht angewandt werden. Die relativen Unterschiede zwischen den
Modifikationsbeträgen benachbarter Flankenpunkte eines Schneckengang-
Achsschnittes sind in diesem Fall so groß, das eine Linienberührung zwi
schen Schneckengangflanke und Profilierwerkzeug über die gesamte
Schneckenganghöhe nicht die geforderte Qualität der Modifikationen ergibt.
Die Abweichungsmatrix ist weitergehend dahin zu untersuchen, ob die Be
träge der Restfehler über die gesamte Höhe des Schleifschneckenganges
oder nur über Teilbereiche unzulässig groß sind. Bei zu großen Restfehlern
über die gesamte Schneckenganghöhe muß das im folgenden vorgeschla
gene zweite Profilierverfahren zur Anwendung kommen. Dieses beruht auf
dem ausschließlichen zeilenweisen Profilieren des Schneckenganges und ist
somit hinsichtlich der Erzeugung von Modifikationen der Schleifschnecken
gangflanken sehr flexibel. Sind die Restfehler dagegen beispielweise nur in
den Kopf- und/oder Fußbereichen des Schleifschneckenganges zu groß, ist
eine Kombination der Verfahren Profilabrichten und zeilenweises Profilieren
möglich.
Ausgangspunkt für die Anwendung des zeilenweisen Profilierens bildet wie
derum die genaue Zuordnung der Zahnflankenkoordinaten zu den Berühr
punkten auf den Flanken des Schleifschneckenganges einschließlich der
bereits beschriebenen Transformationsrechnung. Unter Berücksichtigung des
zeilenweisen Profilierens eines Schneckenganges läßt sich nach der Trans
formationsrechnung für jede Profilierzeile i bzw. für jede Schneckenganghö
henkoordinate Ui eine Abhängigkeit der Modifikationsbeträge Mi der Schneckengangflanke
von der Schneckenbreitenposition Vj bilden (Fig. 6). Insgesamt
ergibt sich eine Abhängigkeit
Mi,j = f(Ui, Vj).
Positioniert man nun eine Profilrolle 1 auf eine definierte Höhe h1 bzw. U1 des
Schneckenganges 4 und steuert die Profilierhubbewegung über der Schneckenbreite
bS sowohl in Abhängigkeit von der Basissteigung pS des Schneckenganges
4 als auch in Abhängigkeit von den Modifikationsbeträgen M1,j
dieser Schneckenganghöhe h1, wird für die Profilierzeile bei der Höhe h1 die
gewünschte Modifikation erzeugt. Die Hubbewegung des Profilierwerkzeuges
1 und die Rotationsbewegung 5 der Schleifschnecke sind beim zeilenweisen
Profilieren von Modifikationen somit nicht nur in Abhängigkeit von der Ba
sissteigung der Schleifschnecke pS gekoppelt, sondern zusätzlich auch in Ab
hängigkeit von den Modifikationsbeträgen Mi,j, die sich für jeweils eine Profi
lierzeile über der Schneckenbreite aus der Transformationsrechnung erga
ben.
Wendet man diese Verfahrensweise auf alle Profilierzeilen i, die für die voll
ständige Profilierung über der Höhe h des Schleifschneckenganges 4 notwen
dig sind, an, ist ein nahezu punktgenaues Übertragen der Modifikationen der
Zahnflanken auf die entsprechenden Berührpunkte der Schneckengangflan
ken möglich. In dem so modifizierten Schleifschneckenbereich ergibt sich ins
gesamt eine Steigung des Schneckenganges 4, die sich sowohl von Profilier
zeile zu Profilierzeile als auch entlang einer Profilierzeile (über der Schneckenbreite)
kontinuierlich ändert. Das Erzeugen der Zahnflankenmodifikationen
erfolgt wie bei dem ersten vorgeschlagenen Profilierverfahren durch Diago
nalwälzschleifen über den modifizierten Schleifschneckenbereich.
Wie bereits erwähnt, haben Versuche gezeigt, daß über der Höhe des
Schleifschneckenganges betrachtet, zur Einhaltung der geforderten Genauig
keit der Modifikationen ein zeilenweises Profilieren über der gesamten
Schneckenganghöhe h oftmals nicht notwendig ist. So ist vor allem die Ände
rung der Modifikationsbeträge des mittleren Flankenbereiches (über die
Schneckenganghöhe betrachtet) vielfach so gering, daß auch ein Profilab
richten möglich ist. Die Modifikationsbeträge des Kopf- und Fußbereiches
des Schneckenganges machen dagegen meist ein zeilenweises Profilieren
erforderlich. Als eine weitere Möglichkeit zur Erzeugung des vorgegebenen
Sollprofils des Schleifschneckenganges ergibt sich somit die Kombination der
beiden zuvor vorgestellten Profilierverfahren. Die meist durch eine große
Änderung der Modifikationsbeträge gekennzeichneten Fuß- und Kopfbereiche
des Schleifschneckenganges wegen mittels des zeilenweisen Profilierens
einschließlich der kontinuierlichen Steigungsänderung zur Erzeugung der
Modifikationen profiliert. Der mittlere Bereich dagegen wird bei Einhaltung der
geforderten Genauigkeit der Modifikationen mit Hilfe des produktiveren Pro
filabrichtens unter Nutzung der bereits aufgeführten Schwenkbewegung zur
Erzeugung der Schneckengang-Flankenmodifikationen profiliert. Auf diese
Weise ergibt sich ein Kompromiß zwischen den Zielgrößen Qualität der
Modifikationen und Quantität beim Profilieren.
Eine weitere Möglichkeit zur Reduzierung der großen Profilierzeiten bei der
Erzeugung von Schneckengang-Flankenmodifikationen mit Hilfe des zeilen
weisen Profilierens und der kontinuierlichen Steigungsänderung des Schneckenganges
ergibt sich bei Anwendung des in Fig. 7 dargestellten Profilier
werkzeuges 1. Es besitzt in seinem aktiven Bereich einen Kopfradius 26 so
wie an beiden Flankenseiten an den Kopfradius anschließend einen Flan
kenradius 27. Besonderes Kennzeichen dieses Profilierwerkzeuges ist, daß
der Flankenradius 27 sehr viel größer ist als der Kopfradius 26, vorzugs
weise um mindestens einen Faktor 10. Anwendung findet dieses Profilier
werkzeug insbesondere dann, wenn für die Erzeugung der geforderten Soll-
Modifikationen der Schneckengangflanken ein zeilenweises Profilieren mit
relativ großem Radius 27 des Profilierwerkzeuges 1 zulässig ist und gleich
zeitig aber auch Schneckengangbereiche mit starken Krümmungen wie bei
spielsweise Kopfrundungsradien 28 und Flankenrücknahmen 29 profiliert
werden müssen. In den Schneckengangbereichen mit starken Krümmungen
erfolgt das Profilieren mit dem kleinen Kopfradius 26 des in Fig. 7 dargestell
ten Profilierwerkzeuges. Für eine günstige Positionierung des Profilierwerk
zeuges kann dabei unter Umständen ein Schwenken des Profilierwerkzeuges
oder der Schleifschnecke mittels der bereits erwähnten Drehachsen F bzw. C
erforderlich sein. Die Flankenbereiche des Schneckenganges mit den relativ
kleinen Krümmungen (infolge der Modifikationen) werden dagegen mit dem
Flankenradius 27 des Profilierwerkzeuges profiliert. Der große Flankenradius
hat den Vorteil, daß der Vorschub von Profilierzeile zu Profilierzeile größer
gewählt werden kann und die Profilierzeit somit verringert wird, ohne daß
dies zu einer Verschlechterung der Formabweichung der Profillinie beim
Wälzschleifen der Verzahnung führt.
Für alle vorgestellten Profilierverfahren gilt, daß sich die zu erzeugenden
Modifikationen der Flanken des Schleifschneckenganges über die gesamte
Schleifschneckenbreite bS oder nur über einen definierten Breitenbereich er
strecken können. Für eine optimale Ausnutzung der gesamten Schleifschneckenbreite
ist aber folgende Vorgehensweise vorteilhaft.
Auf die Größe des zu modifizierenden Schleifschneckenbereiches haben vor
allem die Länge der Berührlinien 9 und 10 zwischen Verzahnung und Schleif
schnecke sowie der Shiftvorschub 11 beim Diagonalwälzen einen Einfluß
(Fig. 2a und Fig. 2b). Die Größe des Shiftbereiches wiederum beeinflußt
maßgeblich die Größe der Änderung der Modifikationsbeträge in Achsrich
tung der Schleifschnecke. Mit größerem Shiftvorschub werden die Modifika
tionen in Schneckenachsrichtung gestreckt und mit kleinerem gestaucht. Auf
diese Weise ist eine Verteilung der Modifikationsbeträge entlang der Schneckengangflanke
und somit auch eine gezielte Beeinflussung der Restfehler
beim Profilabrichten mit schwenkbarem Profilierwerkzeug bzw. schwenkbarer
Schleifschnecke möglich. Desweiteren führt eine Vergrößerung des modifi
zierten Schneckenbereiches zu einer Erhöhung der Anzahl an Werkstücken,
die über diesen Bereich ohne Qualitätsverlust bis zum Schneckengangverschleiß
im Diagonalverfahren wälzgeschliffen werden können.
Dem gegenüber ist aber zu beachten, daß bei einer Vergrößerung des
modifizierten Schneckenbreitenbereiches der unmodifizierte Schleifschneckenbereich
verkleinert wird. Dieser wird aber benötigt, da der modifizierte
Schleifschneckenbereich bei Anwendung hoher Zeitspanungsvolumina
schnell verschleißen würde. Es ist deshalb sinnvoll, die Schleifschnecke wie
folgt in zwei Bereiche oder Segmente zu unterteilen.
Bereich I bzw. Segment I bleibt unmodifiziert und wird für die beim kontinuier
lichen Wälzschleifen bislang üblichen Shiftstrategien genutzt. Der Bereich II
bzw. das Segment II erhält dagegen die für die Erzeugung der Zahnflanken
modifikationen erforderlichen Flankenmodifikationen des Schneckenganges.
Zwischen den modifizierten und unmodifizierten Segmenten der Schleif
schnecke ergeben sich Übergangsbereiche bSUe, in denen sich die einzelnen
zur Erzeugung der Modifikationen notwendigen Maschinenachsen entweder
von der Nullage auf die erste notwendige Position des modifizierten Segmen
tes bewegen oder sich umgekehrt von der letzten Position des modifizierten
Segmentes auf die Nullage bewegen. Beide Bereiche sind unter Beachtung
der Qualitätskriterien so breit zu wählen, daß sie nach etwa der gleichen
Standzeit verschlissen bzw. aufgebraucht sind. Auf diese Weise ergibt sich
eine optimale Aufteilung der Schleifschneckenbreite in modifizierten und un
modifizierten Bereich. Fig. 8 zeigt beispielhaft eine Schleifschnecke 16, die
über ihrer Breite in ein unmodifiziertes Segment bSI, ein modifiziertes Segment
bSII und den dazwischen liegenden Übergangsbereichen bSUe unterteilt ist.
Ein weiteres wesentliches Merkmal stellt in diesem Zusammenhang die Tatsa
che dar, daß beim zeilenweisen Profilieren infolge des eng begrenzten Kon
taktbereiches zwischen Profilierwerkzeug und Schleifschneckengang über der
Höhe des Schleifschneckenganges betrachtet, die Bereiche bzw. Segmente
ineinander verschachtelt werden können. Der Übergang zwischen unmodifi
zierten und modifizierten Bereichen kann hier in Abhängigkeit von der Lage
der Berührlinien 9 und 10 (Fig. 2a) für jede Profilierzeile gesondert bestimmt
werden. Auf diese Weise wird eine noch günstigere Ausnutzung des Schleif
werkzeuges erzielt.
Claims (8)
1. Methode zum Profilieren einer Schleifschnecke zum Diagonalwälzschleifen,
bei dem ein rotierendes, scheibenförmiges Profilierwerkzeug eine wiederholte
Hubbewegung entlang eines Schneckenganges einer rotierenden Schleif
schnecke ausführt oder umgekehrt, eine rotierende Schleifschnecke eine
wiederholte Hubbewegung entlang eines rotierenden Profilierwerkzeuges
ausführt, wobei das scheibenförmige Profilierwerkzeug mit dem Schleif
schneckengang während eines Hubes über der gesamten Höhe des Schneckenganges
im Eingriff ist und innerhalb eines Bereiches der Hubbewegung
eine Zusatzbewegung in Form einer stetigen Schwenkbewegung um eine zur
Drehachse (E) des Profilierwerkzeuges senkrechte erste Achse (F) ausführt,
wobei die Größe der während der Hubbewegung ausgeführten Schwenkbe
wegung von der relativen Hublage des Profilierwerkzeuges gegenüber dem
Schneckengang der Schleifschnecke abhängt und die Flanken des Schleif
schneckenganges infolge dieser Zusatzbewegung einen vom nominalen Ein
griffswinkel abweichenden, sich zumindest in Bereichen der Schleifschneckenbreite
stetig ändernden Eingriffswinkel erhalten, der die gewünschten
Modifikationen der Schneckengangflanken näherungsweise verkörpert.
2. Methode zum Profilieren einer Schleifschnecke zum Diagonalwälzschleifen,
bei dem ein rotierendes, scheibenförmiges Profilierwerkzeug eine wiederholte
Hubbewegung entlang eines Schneckenganges einer rotierenden Schleif
schnecke ausführt oder umgekehrt, eine rotierende Schleifschnecke eine
wiederholte Hubbewegung entlang eines rotierenden Profilierwerkzeuges
ausführt, wobei der Schneckengang der zu profilierenden Schleifschnecke mit
dem Profilierwerkzeug während eines Hubes über der gesamten Höhe im
Eingriff ist und die Schleifschnecke während der Hubbewegung eine Zusatz
bewegung in Form einer stetigen Schwenkbewegung um eine zu ihrer Dreh
achse (B) senkrechten zweite Achse (C) ausführt, wobei die Größe der wäh
rend der Hubbewegung ausgeführten Schwenkbewegung von der relativen
Hublage des Profilierwerkzeuges gegenüber dem Schneckengang der
Schleifschnecke abhängt und die Flanken des Schleifschneckenganges in
folge dieser Zusatzbewegung einen vom nominalen Eingriffswinkel abwei
chenden, sich zumindest in Bereichen der Schleifschneckenbreite stetig än
dernden Eingriffswinkel erhalten, der die gewünschten Modifikationen der
Schneckengangflanken näherungsweise verkörpert.
3. Methode nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der für eine
definierte Breitenposition der Schleifschnecke geforderte, vom nominalen
Eingriffswinkel abweichende Eingriffswinkel einer Flanke des Schnecken
ganges durch Ausgleichsrechnung der Soll-Modifikationsbeträge über der
Höhe des Schleifschneckenganges an eben dieser Breitenposition der
Schleifschnecke berechnet wird, wobei für die Ausgleichsrechnung als Ansatz
eine stetige Funktion gewählt wird und als Verkörperung dieser Funktion das
Achsschnittprofil eines Profilierwerkzeuges dient.
4. Methode nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
resultierend aus der Schwenkbewegung des Profilierwerkzeuges um die erste
Achse (F) bzw. resultierend aus der Schwenkbewegung der Schleifschnecke
um die zweite Achse (C) und infolge der konstruktiven Lage dieser Achse (F
oder C) die ursprüngliche relative Positionierung der Flanken eines Profilier
werkzeuges gegenüber der Flanke eines Schleifschneckenganges bezogen
auf die Hub- und Zustellage durch alleiniges Schwenken um diese Achse (F
oder C) nicht mehr gewährleistet ist, Korrekturbewegungen in Hub- und Zu
stellrichtung ausgeführt werden und diese Korrekturbewegungen simultan zur
Schwenkbewegung der Hub- und Zustellbewegung überlagert werden.
5. Methode zum Profilieren einer Schleifschnecke zum Diagonalwälzschleifen,
bei dem ein rotierendes, scheibenförmiges Profilierwerkzeug eine wiederholte
Hubbewegung entlang eines Schneckenganges einer rotierenden Schleif
schnecke ausführt oder umgekehrt, eine rotierende Schleifschnecke eine
wiederholte Hubbewegung entlang eines rotierenden Profilierwerkzeuges
ausführt und das scheibenförmige Profilierwerkzeug mit dem Schleifschneckengang
während eines Hubes nur über einen eng begrenzten Höhenbereich
des Schneckenganges im Eingriff ist, wobei der von der nominalen Steigung
des Schleifschneckenganges abhängigen Hubbewegung innerhalb eines zu
modifizierenden Bereiches der Schleifschnecke eine Zusatzbewegung in
Form einer kontinuierlichen Steigungsänderung überlagert wird, die Größe
dieser Zusatzbewegung von der relativen Hublage zwischen Profilierwerk
zeug und Schleifschnecke sowie von den vorgegebenen Soll-Modifikationen
der Schneckengangflanken abhängt und weiterhin der Übergang zwischen
dem modifizierten und unmodifizierten Bereich einer Schleifschnecke über
der Höhe des Schleifschneckenganges betrachtet an unterschiedlichen
Hubpositionen erfolgen kann, so daß ein Verschachteln der beiden Bereiche
möglich ist.
6. Scheibenförmiges Profilierwerkzeug zur Durchführung der Methode nach An
spruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß es sich im Axialschnitt in seinem ak
tiven Bereich aus einem Kopfradius und einem zweiten Radiusbereich zu
sammensetzt, wobei sich der zweite Radiusbereich dem Kopfradius unmittel
bar tangential anschließt und der Radius des zweiten Bereiches um minde
stens den Faktor 10 größer ist als der des Kopfradius.
7. Kombination der Methoden nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß der unmodifizierte Bereich der Schleifschnecke mittels
des Profilabrichtens ohne zusätzlicher Schwenkbewegung des Profilierwerk
zeuges bzw. der Schleifschnecke profiliert wird und innerhalb des modifizier
ten Schneckenbreitenbereiches, über die Schneckenganghöhe betrachtet,
Flankenbereiche mit starker Änderung der Modifikationsbeträge mit Hilfe des
zeilenweisen Profilierens mit kontinuierlicher Steigungsänderung und Flan
kenbereiche mit kleiner Änderung der Modifikationsbeträge mit Hilfe des Pro
filabrichtens und zusätzlicher Schwenkbewegung des Profilierwerkzeuges
bzw. der Schleifschnecke profiliert werden.
8. Vorrichtung zur Durchführung der Methoden nach einem der Ansprüche 1 bis
7, umfassend eine werkstückseitig um eine erste Achse (B) drehbar gelagerte
Spindel zum Einspannen einer zu profilierenden Schleifschnecke, mit einem
ersten Antrieb, sowie eine um eine zweite Achse (E) drehbare, mittels einer
dritten Achse (U) radial zur ersten Achse (B) zustellbare Profilierspindel zum
Einspannen eines Profilierwerkzeuges, mit einem zweiten Antrieb, der mit
dem ersten Antrieb mit Hilfe einer Steuereinheit synchronisiert ist, wobei im
Betrieb das Profilierwerkzeug in einen Schneckengang einer zu profilierenden
Schleifschnecke eingreift, dabei ein oder zwei Flanken eines Schleifschneckenganges
berührt und mittels einer vierten Achse (V) eine wiederholte Hub
bewegung entlang einer zu profilierenden Schleifschnecke sowie an den Hub
endlagen eine Zustellbewegung mit der dritten Achse (U) ausführt, die Profi
lierspindel weiterhin um eine zur zweiten Achse (E) und dritten Achse (U)
senkrechte fünfte Achse (F) schwenkbar ist, und während der Hubbewegung
mittels der fünften Achse (F) eine stetige Schwenkbewegung und simultan zu
dieser Bewegung mit der dritten und vierten Achse (U und V) Korrekturbewe
gungen ausführen kann, wobei diese Bewegungen mit Hilfe einer Steuerein
heit in Abhängigkeit von der Position der vierten Achse (V) durchgeführt wer
den.
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