DE19705108A1 - Werkzeug mit eingebautem Sensor sowie Auswerte-Elektronik für akustische Signale, zur Kontrolle des Arbeitsprozesses bei der zerspanenden bzw. verformenden Bearbeitung von Werkstoffen - Google Patents
Werkzeug mit eingebautem Sensor sowie Auswerte-Elektronik für akustische Signale, zur Kontrolle des Arbeitsprozesses bei der zerspanenden bzw. verformenden Bearbeitung von WerkstoffenInfo
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Description
Bei der Bearbeitung von Werkstoffen, wie dies z. B. bei der Fertigung von Fräs-, Dreh- oder
sonstigen Werkstücken oder Formteilen geschieht, entstehen in Abhängigkeit des betref
fenden Prozesses Geräusche. Die in den Geräuschen enthaltene Information läßt infolge
dessen auch Schlüsse auf den jeweiligen Zustand des Prozesses zu. Dadurch ist eine
Überwachung, Steuerung bzw. Regelung des Prozesses weitgehend möglich. Durch Aus
werten der akustischen Signale kann z. B. der erste Augenblick des Berührens zwischen
Werkstück und Werkzeug, Werkzeugverschleiß, Kollision, Bruch des Werkzeuges bzw.
sonstiges, prozeßtypisches oder -atypisches Geräusch erkannt werden.
Dabei geht es darum, Ausschußproduktion sowie Schäden an Werkzeugen und Maschinen
möglichst frühzeitig zu erkennen und zu vermeiden.
Es sind Einrichtungen bekannt, die das akustische Signal, das durch die zerspanende bzw.
spanlose Bearbeitung entsteht, auswerten können. Sie lassen sich jedoch nicht ohne
weiteres, vor allen Dingen an älteren Maschinen, nachrüsten wie z. B. einfachen Dreh- und
Hobelmaschinen oder Maschinen für Zieh-, Preß- oder Stanzvorgänge.
Um eine Maschine mit einer Werkzeugüberwachung auszurüsten, bedarf es im allgemeinen
einer fachkundigen und aufwendigen Montage. In vielen Fällen erfolgt dann die akustische
Ankopplung des Sensors über einen Flüssigkeitsstrahl, was eine Trockenbearbeitung
normalerweise ausschließt, oder aber der Körperschall-Sensor ist an einem Maschinenteil
befestigt, das zur Maschine gehört bzw. an der Maschine ergänzt wird. Der letztere Fall ist
meistens nicht ohne weiteres durchführbar.
In den wenigsten Fällen bestehen deshalb für das zu überwachende Körperschall-Signal
stabile und ungestörte Übertragungswege zwischen dem Ort seines Entstehens, also z. B.
im Bereich der Schneide, und dem Sensorelement. Dies kann durch Inhomogenitäten wie
Trennflächen im Material, Umlenkungen oder sonstige Störungen des Übertragungsweges
bedingt sein. Dadurch erhält die Auswerte-Elektronik nicht in jedem Fall ein Signal, das den
tatsächlichen Gegebenheiten entspricht. Fehlinterpretationen und daraus resultierende
Schäden können die Folge sein.
Die zuvor aufgezeigten Probleme werden gemäß Erfindung dadurch gelöst, daß z. B. ein
Element, das akustische Signale in elektrische umwandelt, direkt in ein Werkzeug, wie
Stahlhalter, Stanz- oder Ziehwerkzeug, eingesetzt wird.
Erfindungsgemäß wird das Sensorelement möglichst dicht an der Stelle eingebaut, wo das
akustische Signal entsteht. Als Beispiel dafür ist nachfolgend ein Werkzeug- bzw. Stahl
halter (2) dargestellt, wie er üblicherweise für Wendeplatten (1) benutzt wird. Er enthält
möglichst nahe an der bearbeitenden Schneide der Wendeplatte (1), vorzugsweise in einem
Hohlraum (5) oder einer Aussparung an seinem hinteren Ende, ein Sensorelement, das
akustische Signale in elektrische Signale wandelt. Zusätzlich kann ein elektronischer
Schaltkreis integriert sein, der eine vorteilhafte Übertragung des Signals an die Auswerte-
Elektronik ermöglicht.
Ebenfalls im hinteren Bereich des Werkzeuges bzw. Werkzeughalters (2) befindet sich
deshalb ein Anschluß (4) für das Ausgangssignal. Dieser Anschluß ist vorzugsweise als
lösbare, möglichst wasserdichte und robuste Steckverbindung (4, 6) ausgeführt. Außerdem
ist eine Temperaturbeständigkeit bis wenigstens 120°C gegeben.
Das Anschlußkabel ist als Triaxkabel (8) ausgeführt. Dadurch stehen 3 Leiter zur Verfügung,
so daß sowohl die Signalübertragung als auch eine Spannungsversorgung praktisch
störungsfrei möglich ist. Triaxkabel entsprechen im Aufbau etwa einem Koaxkabel, besitzen
jedoch zusätzlich eine weitere Abschirmung.
Um Beschädigungen des Anschlußkabels (8) durch den normalen Arbeitsablauf weitge
hend auszuschließen, besitzt es einen flexiblen Metallmantel (7).
Die beigefügte Zeichnung zeigt den Stahlhalter von der Seite und von oben.
Möglich ist auch der berührungslose Signalübergang mittels Laser oder Infrarot. Ebenso ist
auch der Einbau der Körperschall-Sensorik nicht nur in feststehende Werkzeuge sondern
auch in bewegte Werkzeuge denkbar. Die Ausrüstung mit einem Körperschall-Sensor gilt
analog auch für Werkzeuge zur spanlosen Verformung und dergleichen.
Bei Nutzung eines Werkzeuges gemäß zuvor gezeigtem Beispiel ergibt sich erfindungs
gemäß eine Reihe von Vorteilen wie
praktisch keine Montagekosten für die Sensorik, die Auswahl eines geeigneten Anbrin gungspunktes für einen Körperschall-Sensor entfällt, benötigt demgemäß keine Vor kenntnisse, dazu sehr einfache Bedienung,
auch an älteren Maschinen ohne weiteres verwendbar,
geringer Signalverlust durch weitgehend konstante, akustische Ankopplung, auch wenn die Wendeplatte (1), die meist mit einer Schraube (3) befestigt ist, gewechselt werden muß.
praktisch keine Montagekosten für die Sensorik, die Auswahl eines geeigneten Anbrin gungspunktes für einen Körperschall-Sensor entfällt, benötigt demgemäß keine Vor kenntnisse, dazu sehr einfache Bedienung,
auch an älteren Maschinen ohne weiteres verwendbar,
geringer Signalverlust durch weitgehend konstante, akustische Ankopplung, auch wenn die Wendeplatte (1), die meist mit einer Schraube (3) befestigt ist, gewechselt werden muß.
Außerdem läßt sich das Werkzeug sowohl mit als auch ohne angeschlossene Auswerte-
Elektronik verwenden.
Die Auswerte-Elektronik ist im einfachsten Fall nur in analoger Technik aufgebaut. Damit ist
es bereits möglich, den Zeitpunkt des ersten Berührens zwischen Werkzeug und Werkstück
im Bereich von ca. 0,5 µ zu erkennen. Sie besitzt dafür vorzugsweise für den Bediener
neben einer einstellbaren, optischen und/oder akustischen Anzeige wenigstens einen
Schaltausgang, um gegebenenfalls damit eine Maschinensteuerung zu beeinflussen.
Durch Ergänzung der Elektronik mit entsprechenden Baugruppen kann fehlendes Werk
zeug bzw. Material, stumpfes bzw. beschädigtes Werkzeug sowie Bruch bzw. Kollision
nachgewiesen werden.
Ausgewertet wird im niedrigen Frequenzbereich, Amplitude bis etwa 500 Hz und im höheren
Frequenzbereich, z. B. ab 5 kHz, ein der akustischen Energie analoger Wert.
Selbstverständlich ist neben einer einfachen Auswerte-Elektronik auch der Anschluß rech
nergesteuerter, selbstlernender Systeme möglich, so daß auch weitergehende Auswerte
möglichkeiten bestehen. Doch erfordern sie alle eine zuverlässige akustische Ankopplung
zwischen Sensor und Werkzeug.
Für Fertigungsautomaten ergibt sich durch eine geeignete Ergänzung der Auswerte-Elek
tronik, dies können z. B. Baugruppen zur Erfassung weiterer Daten sein wie Temperatur,
Druck, Spannung, Stromverlauf, Hub usw., die Überwachung der gesamten Maschine.
Zu jedem Betriebszustand, d. h. Position des Programmablaufes, in der sich die Einrichtung
befindet, gehören typische Geräusche, die von der Auswerte-Elektronik gespeichert werden.
Sie werden danach mit den entsprechenden Geräuschen verglichen, die sich aus jeweils
demselben Betriebszustand, jedoch später, ergeben. Der aktuelle Betriebszustand wird
durch die Maschinensteuerung an die Auswerte-Elektronik gemeldet, die daraufhin das
zugehörige Geräuschmuster als Vergleich mit dem Istzustand zur Verfügung stellt und die
Differenz bewertet.
Claims (6)
1. Werkzeug mit eingebautem Sensor sowie Auswerte-Elektronik für akustische Signale,
zur Kontrolle des Arbeitsprozesses bei der zerspanenden bzw. verformenden Bearbei
tung von Werkstoffen.
2. Werkzeug bzw. Werkzeughalter nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in einem Hohlraum (5) oder in einer Aussparung des Werkzeuges oder des Werk
zeughalters (2), vorzugsweise in der Nähe des bei der spanlosen bzw. zerspanenden
Bearbeitung aktiven Bereiches, d. h. der Schneide (1), eine Sensorik angeordnet ist, so
daß das zu überwachende, akustische Signal, möglichst ohne daß es nachteilig beein
flußt wird, zum Sensorelement gelangt.
3. Werkzeug bzw. Werkzeughalter nach Anspruch 1 + 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß im Werkzeug bzw. Werkzeughalter vorzugsweise an gleicher Stelle eine elek
tronische Schaltung integriert ist, die eine vorteilhafte Übertragung des Signals an die
Auswerte-Elektronik ermöglicht.
4. Werkzeug bzw. Werkzeughalter nach Anspruch 1-3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Werkzeug bzw. der Werkzeughalter (2) an gut zugänglicher Stelle, das ist bei
Stahlhaltern für Drehmaschinen vorzugsweise das der Wendeplatte (1) entgegenge
setzte Ende, eine kühlmittelbeständige und öldichte Steckverbindung (4, 6) für elektri
sche oder optische Signale besitzt.
5. Werkzeug bzw. Werkzeughalter nach Anspruch 1-4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der elektrische Anschluß vorzugsweise über ein Triaxkabel (8) geschieht, das mit
einem flexiblen Metallschlauch (7) gegen mechanische Beschädigungen geschützt ist.
6. Auswerte-Elektronik für Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß einerseits vorwiegend im Bereich bis 1 kHz die Amplitude und andererseits darü
ber, vorwiegend bis 200 kHz, ein der Energie entsprechender Wert des akustischen
Signales überwacht wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997105108 DE19705108A1 (de) | 1997-02-12 | 1997-02-12 | Werkzeug mit eingebautem Sensor sowie Auswerte-Elektronik für akustische Signale, zur Kontrolle des Arbeitsprozesses bei der zerspanenden bzw. verformenden Bearbeitung von Werkstoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997105108 DE19705108A1 (de) | 1997-02-12 | 1997-02-12 | Werkzeug mit eingebautem Sensor sowie Auswerte-Elektronik für akustische Signale, zur Kontrolle des Arbeitsprozesses bei der zerspanenden bzw. verformenden Bearbeitung von Werkstoffen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19705108A1 true DE19705108A1 (de) | 1998-09-24 |
Family
ID=7819874
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997105108 Withdrawn DE19705108A1 (de) | 1997-02-12 | 1997-02-12 | Werkzeug mit eingebautem Sensor sowie Auswerte-Elektronik für akustische Signale, zur Kontrolle des Arbeitsprozesses bei der zerspanenden bzw. verformenden Bearbeitung von Werkstoffen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19705108A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN103111642A (zh) * | 2013-03-12 | 2013-05-22 | 哈尔滨工业大学 | 一种基于声表面波传感***的智能刀具 |
DE102017210154A1 (de) * | 2017-06-19 | 2018-12-20 | Trumpf Werkzeugmaschinen Gmbh + Co. Kg | Verfahren zum Bestimmen des Betriebsmodus einer Materialbearbeitungsmaschine und zugehörige Materialbearbeitungsmaschine |
WO2020213712A1 (ja) * | 2019-04-19 | 2020-10-22 | 京セラ株式会社 | 旋削工具本体、旋削工具及びデータ収集システム |
WO2021039967A1 (ja) * | 2019-08-29 | 2021-03-04 | 京セラ株式会社 | 切削工具、切削構造体、データ収集システム及び切削工具用ホルダ |
-
1997
- 1997-02-12 DE DE1997105108 patent/DE19705108A1/de not_active Withdrawn
Cited By (8)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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WO2021039967A1 (ja) * | 2019-08-29 | 2021-03-04 | 京セラ株式会社 | 切削工具、切削構造体、データ収集システム及び切削工具用ホルダ |
JPWO2021039967A1 (de) * | 2019-08-29 | 2021-03-04 | ||
JP7299988B2 (ja) | 2019-08-29 | 2023-06-28 | 京セラ株式会社 | 切削工具、切削構造体、データ収集システム及び切削工具用ホルダ |
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