DE19704576A1 - Reluktanz-Motor - Google Patents
Reluktanz-MotorInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Reluktanz-Motor mit einem
metallischen, um eine Achse drehbaren Rotor, der auf
seiner Umfangsfläche strukturiert ist, und einem den
Rotor außenseitig umgebenden Stator, der zumindest einen
steuerbaren Elektromagneten aufweist, dessen Nord- und
Südpol mit geringem Abstand zu der strukturierten Um
fangsfläche des Rotors angeordnet sind.
Ein derartiger Motor ist als elektrischer Antrieb mit
hohem Wirkungsgrad und hoher zu erzielender Drehzahl seit
einiger Zeit bekannt. Häufig wird dafür auch der Begriff
"Geschalteter Reluktanzmotor" oder "Switched-Reluctance"
bzw. SR verwendet.
Ein Reluktanz-Motor nutzt die Anziehungskraft eines orts
festen Elektromagneten gegenüber einem aus Metall bzw.
Eisen bestehenden Rotor, der das Bestreben hat, die
Stellung des geringsten magnetischen Widerstandes, d. h.
minimaler Reluktanz, einzunehmen. Zu diesem Zweck besitzt
der Motor einen metallischen, in der Regel zur Bildung
von über den Umfang verteilten Polen mit einer Zahnung
ausgebildeten Rotor, der über eine zentrale Mittelachse
drehbar gelagert ist, und einen ortsfesten Stator, der
den Rotor in geringem Abstand umgibt. Der Stator besitzt
mehrere, über den Umfang verteilte Pole von Erregerspu
len, wobei diametral gegenüberliegende Pole zur Bildung
eines Nord- und Südpolpaares zusammengeschaltet sind.
Wenn durch eine der Erregerspulen ein Strom fließt, wird
ein elektromagnetisches Feld zwischen den gegenüberlie
genden Polen erzeugt. Der Rotor versucht, die Stellung
minimaler Reluktanz einzunehmen, wobei er ein Drehmoment
erfährt. Die Erregerspule bleibt solange erregt, bis die
Pole des Rotors relativ zu den Polen des Stators ausge
richtet sind. Eine sequentielle, umlaufende Erregung der
über den Umfang verteilten Pole der Erregerspulen bewirkt
eine kontinuierliche Drehung des Rotors.
Als nachteilig bei einem derartigen Reluktanz-Motor hat
sich der relativ aufwendige konstruktive Aufbau mit
entsprechend komplizierter Steuerungselektronik erwiesen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Reluk
tanz-Motor der genannten Art zu schaffen, der konstruktiv
einfach aufgebaut und kostengünstig herstellbar ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß bei einem Reluktanz-
Motor dadurch gelöst, daß der Nord- und der Südpol des
Elektromagneten in Umfangsrichtung des Rotors in vorbe
stimmtem Abstand nebeneinander angeordnet sind. Bei dem
erfindungsgemäßen Reluktanz-Motor wird das elektromagne
tische Feld nicht zwischen diametral gegenüberliegenden
Polen aufgebaut, sondern die Pole liegen in Umfangsrich
tung direkt nebeneinander. Damit ist der Vorteil eines
örtlich begrenzten, genau definierten Magnetfeldes ver
bunden. Darüberhinaus ist es nicht notwendig, den Rotor
vollständig aus Metall bzw. Eisen auszubilden, da ledig
lich die Randbereiche des Rotors im Magnetfeld liegen.
Auf diese Weise kann vorgesehen sein, daß der Rotor einen
Kunststoffkern aufweist, der von einem metallenen, außen
seitig gezahnten Ring umgeben ist, womit der weitere
Vorteil ausgezeichneter Laufeigenschaften des Rotors
verbunden ist.
Mit dem genannten Motor ist es gelungen, die vorteilhaf
ten Prinzipien der gängigen Synchron-, Asynchron-,
Gleich- und Drehstrommotoren zu vereinen. Da der Motor
weder Bürsten noch Permanentmagnete aufweist, ist er
universell verwendbar und dementsprechend gut den jewei
ligen Anforderungsprofilen anzupassen. Da der Rotor mit
dem Stator nicht direkt in Kontakt steht, ist der Motor
im wesentlichen verschleißfrei und in seiner Lebensdauer
nur durch die Ausgestaltung der Lager der Achse begrenzt.
Der Motor zeichnet sich durch eine einfache Konstruktion
aus und ermöglicht eine flache Bauweise, wodurch er
insbesondere in der Automobilindustrie, beispielsweise
als Scheibenwischermotor gut verwendbar ist. Der Motor
erreicht relativ hohe Drehzahlen und ist unempfindlich
gegen flüssige Medien, so daß keine aufwendige Abdich
tung, beispielsweise Spritzwasserschutz notwendig ist.
Da der Motor im wesentlichen kontaktlos arbeitet, kann
keine störende Funkenbildung entstehen, so daß er insge
samt eine sehr gute elektromagnetische Verträglichkeit
besitzt. Darüberhinaus kann der Motor in einfacher Weise
einem Recycling zugeführt werden, da er keine Polmagnete
enthält. Vorzugsweise ist der Motor so ausgestattet, daß
seine Steuerungselektronik direkt an einen Computer oder
eine sonstige Recheneinheit anschließbar ist.
In Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß der
Elektromagnet von einer U-förmigen Erregerspule gebildet
ist, deren Schenkel jeweils gleichmäßig mit Draht um
wickelt sind und somit die Pole bilden. Um die Erreger
spule in einfacher Weise herstellen und an die jeweiligen
baulichen Gegebenheiten anpassen zu können, kann sie von
einem einzelnen Spulenblech oder einem Paket geschichte
ter, gleichartig ausgebildeter und somit kongruenter
Spulenbleche gebildet sein. Durch Schichtung einer belie
bigen Anzahl von Spulenblechen können Pakete und somit
Erregerspulen beliebiger Dicke in einfacher Weise herge
stellt werden.
Auch bei dem erfindungsgemäßen Reluktanz-Motor sollte der
Stator mehrere über den Umfang des Rotors verteilte
Erregerspulen aufweisen, die vorzugsweise jeweils den
genannten Aufbau besitzen. Die Anordnung der Erregerspu
len über den Umfang des Rotors ist von den baulichen
Gegebenheiten abhängig. Für die einzelnen Erregerspulen
sollten unterschiedliche Ausrichtungen relativ zu der
Strukturierung oder Verzahnung des Rotors vorliegen, um
in allen Relativlagen zwischen Rotor und Stator ein
ausreichendes, möglichst gleichförmiges Drehmoment zu
erhalten. Dieser Versatz der Erregerspulen kann entweder
durch deren nicht-gleichförmige Anordnung in Umfangsrich
tung und/oder durch geeignete Wahl der Anzahl der Erre
gerspulen und der Rotorzähne erreicht werden. Wenn mehr
als eine Erregerspule vorgesehen ist, sollte der Quotient
aus der Rotorzahnzahl und der Erregerspulenanzahl keine
ganze Zahl sein, so daß sich für jede Spule in jeder
Stellung des Rotors unterschiedliche Betriebszustände
ergeben. Je kleiner der genannte Quotient ist, dessen
Grenzwert gegen 1 geht, desto besser ist da Anlauf- und
Drehmomentverhalten des Reluktanz-Motors.
Wie bereits erwähnt, ist es für den Rotor vorteilhaft,
diesen außenseitig mit einer Zahnung auszubilden, wobei
sich in der Praxis als Verhältnis der Zahnbreite zu der
Breite der zwischen aufeinanderfolgenden Zähnen ausgebil
deten Zahnlücke vorteilhafter Weise 1 : 1 ergeben hat.
Jedoch können auch andere Verhältnisse vorgesehen sein.
Auch der Rotor kann in einfacher Weise hergestellt und an
gewünschte bauliche Gegebenheiten angepaßt werden, wenn
er aus einem einzelnen Rotorblech oder einem Paket ge
schichteter, kongruenter Rotorbleche gebildet ist, wie
das im Zusammenhang mit der Ausgestaltung der Erreger
spulen erläutert wurde.
Um ein rotierendes Magnetfeld zu erzeugen, dem der Rotor
nacheilt, ist eine Fortschaltung der einzelnen Erreger
spulen notwendig. Während einer Beschleunigungszeit ist
jeweils nur eine von allen vorhandenen Erregerspulen
aktiviert. Die Umschaltung zur Aktivierung der nächsten
Erregerspule kann dann entweder synchron und/oder asyn
chron erfolgen. Um im ersten Fall die Erregerspulen bzw.
die Stärke des durch sie erzeugten magnetischen Feldes
steuern zu können, muß die Ausrichtung der Zahnung des
Rotors relativ zu der jeweiligen Erregerspule bekannt
sein. Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß dem
Stator zumindest ein die Ausrichtung des Rotors erfassen
der Sensor zugeordnet ist, der ein entsprechendes Posi
tionssignal an eine Steuerungselektronik für die Erreger
spule abgibt. Als Sensor kann beispielsweise ein Induk
tivgeber, ein Hallsensor oder jeder andere berührungslose
Detektor verwendet werden, der die Anzahl der am Sensor
vorbeibewegten Zähne des Rotors erfaßt und ein ent
sprechendes Zählsignal an die Steuerungselektronik über
mittelt. Aufgrund dieses Zählsignals werden die Erreger
spulen zum exakt richtigen Zeitpunkt über Leistungstran
sistoren durchgeschaltet. Durch einfache Umschaltung der
Spulenreihenfolge, zum Beispiel durch Rückwärtszählen
oder Teiltausch der Reihenfolge läßt sich in einfacher
weise die Drehrichtung des Motors ändern. Da die genannte
Steuerung auf der leistungsschwachen Steuerseite der
Elektronik geschieht, können aufwendige und teure Lei
stungsschalter entfallen.
Bei der asynchronen Arbeitsweise wird dem Motor ein
rotierendes Magnetfeld vorgegeben, was durch einen exter
nen Taktgenerator erfolgen kann, und der Motor versucht,
dem Magnetfeld hinterherzueilen.
In beiden Fällen ist eine einfache und ausgesprochen
kostengünstige Drehzahlregelung durch Spannungsregelung
an der Leistungsseite und/oder durch Taktfrequenzvorga
ben, zum Beispiel von einem Eprom, einem Generator etc.
möglich. Darüberhinaus kann vorgegeben sein, nur jeden
n-ten Impuls des Sensors weiterzuverarbeiten, wodurch der
Motor ein vorgegeben verändertes Leistungsverhalten
erfährt.
In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß
auf der Achse, d. h. auf der gleichen Achswelle in ver
schiedenen Axialebenen, mehrere gleich- oder verschieden
artige Rotoren mit einem gegenseitigen Versatz in Dreh
richtung angeordnet sind, denen jeweils zumindest ein
Stator zugeordnet ist. Auf diese Weise wird einerseits
eine übermäßige Flächenausdehnung nur eines Rotors bei
steigender Anzahl der Erregerspulen vermieden, anderer
seits sind die Gleichlaufeigenschaften des Motors durch
das nunmehr in drei Dimensionen wirksame, wandernde
Magnetfeld wesentlich verbessert. Als weiterer Vorteil
ergibt sich, daß sich durch Änderung der Ausgestaltung
und der Anzahl der Rotoren und der Erregerspulen die
Kenngrößen des Motors in weiten Grenzen variieren lassen,
wobei lediglich standardisierte Bauteile verwendet wer
den, die eine kostengünstige Serienfertigung ermöglichen.
Dies wird durch den Aufbau der Rotoren und/oder der
Erregerspulen aus jeweils zumindest einem, vorzugsweise
mehreren Rotor- bzw. Spulenblechen noch unterstützt. Bei
Verwendung mehrerer Rotoren muß nicht jedem Rotor ein
o.g. Positionssensor zugeordnet sein, wenn der gegensei
tige Winkelversatz der Rotoren in Drehrichtung bekannt
ist.
Vorzugsweise weisen die Rotoren unterschiedliche Abmes
sungen, insbesondere eine unterschiedliche Zähnezahl
und/oder unterschiedliche Zahnbreiten und/oder unter
schiedliche Lückenbreiten auf und ihnen kann eine unter
schiedliche Anzahl von Erregerspulen mit gegebenenfalls
unterschiedlichem Versatzmaß zugeordnet sein. Auf diese
Weise ist eine direkte Auswertung und Ansteuerung möglich
und es ergibt sich ein sicheres Anlaufverhalten in jeder
Position, ein höheres Drehmoment bei erhöhter Schrittzahl
bzw. Sensorimpulsfrequenz, eine schnelle, gleichförmige
Beschleunigung und eine konstruktiv einfache Steuerung.
Es ist festzuhalten, daß die Charakteristik des Motors
sowohl einen Synchronbetrieb, einen Asynchronbetrieb und
auch einen gemischten Betrieb erlaubt. Darüber hinaus
kann ein Gleichlauf beliebig vieler Motoren im Parallel
betrieb durch gegenseitige Steuerung der Motoren erreicht
werden.
Weitere Einzelheiten und Merkmale der Erfindung sind aus
der folgenden Beschreibung von Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnung ersichtlich. Es
zeigen:
Fig. 1a bis 1d die grundsätzliche Funktions
weise des Reluktanz-Motors in
schematischer Darstellung,
Fig. 2 eine schematische Darstellung
eines Reluktanz-Motors mit
zwei Erregerspulen,
Fig. 3 einen Reluktanz-Motor mit
drei Erregerspulen,
Fig. 4 einen Reluktanz-Motor mit
fünf Erregerspulen und Sen
soren und
Fig. 5 einen Schnitt durch einen
Rotor mit Kunststoffkern.
Die Fig. 1a bis 1d zeigen einen Reluktanz-Motor, der
einen aus Metall und insbesondere Eisen bestehenden Rotor
11 aufweist, der auf einer nicht näher dargestellten
Achse 13 angebracht und über diese drehbar gelagert ist.
Auf seiner Umfangsfläche ist der Rotor 11 mit gleichmäßig
verteilten Zähnen 15 versehen, wobei die Breite ZB der
Zähne 15 der Breite ZL der zwischen aufeinanderfolgenden
Zähnen ausgebildeten Zahnlücken 15a entspricht.
Nahe der Umfangsfläche des Rotors 11 ist eine einen
Stator 12 bildende Erregerspule 14 angeordnet, die eine
U-förmige Gestalt besitzt, wobei ihre freien Schenkel 14a
und 14b dem Rotor 11 zugewandt sind. Die Schenkel 14a und
14b sind in nicht dargestellter Weise umwickelt und
bilden somit Spulen. Wenn die Wicklungen von Strom durch
flossen sind, stellt sich eine Magnetfeld ein, wobei
einer der Schenkel den Nordpol und der andere Schenkel
den Südpol bildet. Die Stärke des möglichen Magnetfeldes
ist durch die Strichstärke der schematisch dargestellten
Magnetfeldlinie M angedeutet.
Wie Fig. 1a zeigt, befindet sich der Rotor 11 relativ
zur Erregerspule 14 nicht im "magnetischen Gleichge
wicht", da die Zähne 15 nicht symmetrisch zu den Schenkeln
14a und 14b ausgerichtet sind. Der Rotor 11 hat das
Bestreben, die Position minimaler Reluktanz einzunehmen,
weshalb auf ihn ein Drehmoment wirkt, das in Fig. 1a
symbolisch mit einem Pfeil angedeutet ist. Zur Verdeut
lichung der Drehbewegung des Rotors 11 ist einer der
Zähne mit einem Punkt gekennzeichnet.
In der in Fig. 1b dargestellten Lage befindet sich der
Rotor 11 in der magnetischen Gleichgewichtslage. Das
Magnetfeld kommt hier am stärksten zur Geltung, da die
größtmögliche Menge des ferromagnetischen Materials des
Rotors im direkten Magnetfluß liegt. Um den Motor nicht
abzubremsen, wird die Erregerspule und somit das Magnet
feld in dieser Stellung abgeschaltet.
Der Rotor 11 läuft aufgrund seiner Massenträgheit
und/oder der Wirkung anderer, nicht dargestellter Erre
gerspulen weiter, bis er die Position gemäß Fig. 1c
erreicht, in der ein Zahn mittig zwischen den Schenkeln
14a und 14b der Erregerspule 14 angeordnet ist. In dieser
Stellung wirkt das Magnetfeld nicht oder nur in sehr
geringem Maße, da die Angriffsfläche des Rotors sehr
gering ist. Hierbei ist das Magnetfeld noch ausgeschal
tet, da der Rotor noch ausreichend Schwung besitzt.
Sobald der Rotor 11 die in Fig. 1c dargestellte Mittel
stellung passiert hat, wird die Erregerspule 14 wieder
aktiviert, so daß sich ein Magnetfeld aufbaut, das auf
den Rotor ein Drehmoment ausübt, wie in Zusammenhang mit
Fig. 1a erläutert wurde. Anschließend beginnt der Zyk
lus, wie er in den Fig. 1a bis 1d dargestellt ist,
erneut.
Um einen möglichst gleichmäßigen Lauf des Rotors zu
erhalten, sollten über den Umfang mehrere Erregerspulen
verteilt angeordnet sein. Wie Fig. 2 zeigt, sind bei dem
hier gezeigten Ausführungsbeispiel zwei Erregerspulen
vorgesehen, deren Aufbau in Zusammenhang mit Fig. 1
bereits erläutert wurde. Dabei muß sichergestellt sein,
daß die Erregerspulen 14 in jeder Position des Rotors 12
andere Relativpositionen zu den ihnen zugewandten Zähnen
des Rotors einnehmen. Dies wäre bei dem dargestellten
Ausführungsbeispiel, bei dem der Rotor eine gerade Anzahl
von Zähnen besitzt, nicht der Fall, wenn die beiden
Erregerspulen diametral gegenüberliegend angeordnet
wären. Es ist deshalb vorgesehen, zwischen den beiden
Erregerspulen einen geringfügigen, von der diametralen
180°-Lage abweichenden Versatz vorzusehen. Der Versatz
ist nicht notwendig, wenn der Quotient aus der Anzahl der
Rotorzähne und der Anzahl der Erregerspulen unganzzahlig
ist. Die Funktionsweise des in Fig. 2 dargestellten
Reluktanzmotors entspricht der des Motors gemäß den
Fig. 1a bis 1d.
Die Erregerspulen 14 weisen relativ zum Rotor 18 einen
geometrischen Versatz auf. Die Steuerelektronik schaltet
die erste Erregerspule zu dem im Zusammenhang mit den
Fig. 1a bis 1d erläuterten Zeitpunkt. Die durch Aus
schalten der ersten Erregerspule negativ induzierte
Rückschlagspannung wird in die zweite Erregerspule umge
leitet und zur weiteren Beschleunigung des Rotors 11
ausgenutzt.
Das in Fig. 3 dargestellte Ausführungsbeispiel unter
scheidet sich von dem vorgenannten Ausführungsbespiel
lediglich dadurch, daß drei Erregerspulen 14 über den
Umfang des Rotors 11 verteilt sind, wobei auch hier durch
entsprechenden gegenseitigen Versatz der Erregerspulen 14
sichergestellt ist, daß diese jeweils unterschiedliche
Relativpositionen zu den ihnen in einem betrachteten
Zustand zugewandten Zähnen des Rotors einnehmen. Auch in
diesem Fall ist der Versatz nicht notwendig, wenn der
Quotient aus der Anzahl der Rotorzähne und der Anzahl der
Erregerspulen unganzzahlig ist.
Fig. 4 zeigt einen Reluktanz-Motor 10 mit fünf, über den
Umfang des Rotors 12 gleichmäßig verteilten Erregerspulen
14, die jeweils einen gegenseitigen Versatz von 720
aufweisen. Zwischen den Erregerspulen ist jeweils ein
Sensor 17 in Form beispielsweise einer Reflexlicht
schranke vorgesehen, die das an den Rotorzähnen 15 re
flektierte Licht erfaßt und somit genaue Informationen
über die aktuelle Ausrichtung des Rotors 12 liefert. Um
das Reflexionsverhalten der Zähne 15 von dem der Zahn
lücken 15a deutlich zu unterscheiden, sind die Rotorzähne
15 auf ihrer Außenseite weiß oder reflektierend lackiert,
während die Zahnlücken mit einer absorbierenden Beschich
tung, insbesondere einer matt-schwarzen Lackierung verse
hen sind. Die Sensoren 17 geben ein Steuersignal an eine
nicht dargestellte Steuerungselektronik, die die Erregung
und somit den Magnetfluß in den Erregerspulen 14 steuert.
Alternativ dazu können sämtliche zur Positions- und
Bestimmungserkennung der einzelnen Rotorzähne geeigneten
Sensoren verwendet werden, was der Auswahlfreiheit der
Sensoren zur Funktionssicherheit in Abhängigkeit des
jeweiligen Anforderungsprofils dient.
Fig. 5 zeigt eine alternative Ausgestaltung eines Ro
tors. Während bei den bisher genannten Ausführungsbei
spielen der Rotor vollständig aus Metall besteht und
insbesondere durch Schichtung einer Vielzahl mit Metall
blechen zu einem Paket gebildet ist, ist bei dem in Fig.
5 dargestellten Ausführungsbeispiel ein Kunststoffkern 18
vorgesehen, der außenseitig von einem metallenen, gezahn
ten Ring 19 umgeben ist, der an schematisch dargestellten
Befestigungspunkten 16 mit dem Kunststoffkern 18 verbun
den ist. Die außenliegenden, relativ zum Kunststoffkern
18 größere Masse des gezahnten Rings 19 verleiht dem
Rotor sehr gute Laufeigenschaften. Der Kunststoffkern 18
ist von der Achse 13 durchdrungen, die ebenfalls aus
Kunststoff bestehen und mit dem Kunststoffkern 18 ein
stückig verbunden sein kann.
Claims (14)
1. Reluktanz-Motor mit einem metallischen, um eine
Achse (13) drehbaren Rotor (11), der auf seiner
Umfangsfläche strukturiert ist, und einem den Rotor
(11) außenseitig umgebenden Stator (12), der zumin
dest einen steuerbaren Elektromagneten (14) auf
weist, dessen Nord- und Südpol (14a, 14b) mit
geringem Abstand zu der strukturierten Umfangs
fläche des Rotors (11) angeordnet ist, dadurch
gekennzeichnet, daß der Nord- und der Südpol (14a,
14b) des Elektromagneten (14) in Umfangsrichtung
des Rotors (11) in vorbestimmtem Abstand neben
einander angeordnet sind.
2. Reluktanz-Motor nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Elektromagnet (14) von einer
U-förmigen Erregerspule gebildet ist.
3. Reluktanz-Motor nach Anspruch 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Erregerspulen ein einzelnes Spu
lenblech oder ein Paket geschichteter, kongruenter
Spulenbleche umfaßt.
4. Reluktanz-Motor nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß der Stator (12) mehrere über
den Umfang des Rotors (11) verteilte Erregerspulen
aufweist.
5. Reluktanz-Motor nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor (11) umfang
seitig eine Zahnung (15) besitzt.
6. Reluktanz-Motor nach Anspruch 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Verhältnis der Zahnbreite (ZB) zu
der Breite (ZL) der zwischen aufeinanderfolgenden
Zähnen ausgebildeten Zahnlücken etwa 1:1 beträgt.
7. Reluktanz-Motor nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor (11) von
einem einzelnen Rotorblech oder einem Paket ge
schichteter, kongruenter Rotorbleche gebildet ist.
8. Reluktanz-Motor nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß der Rotor (11) einen
Kunststoffkern (18) aufweist, der von einem metal
lenen, außenseitig gezahnten Ring (19) umgeben ist.
9. Reluktanz-Motor nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß dem Stator (12) zumin
dest ein die Ausrichtung des Rotors (11) erfassen
der Sensor (17) zugeordnet ist, der ein entspre
chendes Signal an eine Steuerungselektronik für die
Erregerspule abgibt.
10. Reluktanz-Motor nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß auf der Achse (13)
mehrere Rotoren (11) mit einem gegenseitigen Ver
satz in Drehrichtung angeordnet sind, denen jeweils
mindestens ein Stator (12) zugeordnet ist.
11. Reluktanz-Motor nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Rotoren gleichartig ausgebildet
sind.
12. Reluktanz-Motor nach Anspruch 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Rotoren unterschiedlich ausgebil
det sind.
13. Reluktanz-Motor nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Rotoren eine unterschiedliche
Zähnezahl und/oder unterschiedliche Zahnbreiten
und/oder unterschiedliche Lückenbreiten aufweisen.
14. Reluktanz-Motor nach einem der Ansprüche 10 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß den Rotoren eine unter
schiedliche Anzahl von Erregerspulen zugeordnet
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997104576 DE19704576A1 (de) | 1997-02-07 | 1997-02-07 | Reluktanz-Motor |
Applications Claiming Priority (1)
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---|---|---|---|
DE1997104576 DE19704576A1 (de) | 1997-02-07 | 1997-02-07 | Reluktanz-Motor |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19704576A1 true DE19704576A1 (de) | 1998-08-13 |
Family
ID=7819541
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997104576 Withdrawn DE19704576A1 (de) | 1997-02-07 | 1997-02-07 | Reluktanz-Motor |
Country Status (1)
Country | Link |
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