DE19703172A1 - Aufblasbares Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem - Google Patents
Aufblasbares Fahrzeuginsassen-RückhaltesystemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein aufblasbares Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Solche aufblasbaren Fahrzeuginsassen-Rückhaltesysteme (auch Airbag
genannt) werden dazu verwendet, bei starken Verzögerungen einen Aufprall
der Fahrzeuginsassen auf Inneneinrichtungen eines Fahrzeugs zu vermei
den und dadurch Verletzungen vorzubeugen. Solche Rückhaltesysteme sind
allgemein bekannt und werden in vielen Fahrzeugen verwendet.
Herkömmlicherweise wird bei Überschreiten einer bestimmten Verzöge
rungsgrenze ein Gasgenerator aktiviert, welcher innerhalb kürzester Zeit
einen aufblasbaren Gassack mit Gas befüllt. Der Gassack ist dann zwischen
einem Fahrzeuginsassen und einer Inneneinrichtung eines Fahrzeugs pla
ziert. Bewegt sich der Fahrzeuginsasse beispielsweise bei einem Unfall ent
gegen der Verzögerungsrichtung (z. B. nach vorne oder zur Seite), so trifft er
auf den Gassack auf und wird von diesem zurückgehalten und geschützt.
Bei einem seitlichen Auftreffen eines Drittfahrzeuges treten nicht nur Verzö
gerungen, sondern auch Beschleunigung auf. Im übrigen kann auch eine
Verformung von Fahrzeugteilen stattfinden, die in den Innenraum des Fahr
zeugs verschoben werden. Auch vor einer Kollision mit solchen, verschobe
nen Teilen schützt das Rückhaltesystem.
Die DE 44 39 121 beschäftigt sich damit, den Druck innerhalb eines Gas
sackes beim Aufblasen nicht über einen vorbestimmten Wert anwachsen zu
lassen, da ansonsten beim Aufprall auf den Gassack infolge dessen "Härte"
für den Fahrzeuginsassen Verletzungsrisiken bestehen.
In der DE 196 24 044 A1 ist ein aufblasbares Fahrzeuginsassen-Rückhalte
system beschrieben, das eine Ventilationsvorrichtung aufweist, die in einer
Weise wirkt, daß der Druck innerhalb des Gassacks zumindest über eine
vorgegebene Zeitspanne nicht über einen vorbestimmten Grenzdruck an
steigen kann, wobei der Grenzdruck womöglich je nach Unfallart einstellbar
ist.
Problematisch bei diesen herkömmlichen Fahrzeuginsassen-Rückhalte
systemen ist der Schutz der Fahrzeuginsassen, wenn sich diese nicht in ih
rer Normalposition befinden. Es kommt häufig vor, daß die Fahrzeugin
sassen Bewegungen ausführen, welche sie mit dem Körper nach vorne oder
zur Seite bringen. Bei einer solchen Bewegung sind sie gerade nicht mehr in
der Normalposition, sondern einer sogenannten "Out-of-Position-Stellung".
Wird eine herkömmliche Gassackanordnung gezündet, erfolgt ein Druck
anstieg im Gassack, wie er in Fig. 4 dargestellt ist. Der Druck steigt zunächst
relativ schnell an; zu schnell für eine "out of position" sitzende Person, so
daß diese vom Gassack in der Weise getroffen werden kann, daß gefährli
che, zum Teil tödliche Verletzungen verursacht werden. Die Ursache hierfür
liegt in der ungemeinen Wucht, die bei der Gaserzeugung und damit bei der
Gassackentfaltung erreicht wird und wie ein Schlages gegen den Körper
auswirkt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein aufblasbares Fahrzeuginsassen-Rückhal
tesystem gemäß dem Oberbegriff derart weiterzuentwickeln, daß auch bei
einem Fahrzeuginsassen, der sich nicht in der Regelposition befindet, Ver
letzungen bestmöglich ausgeschlossen sind, wobei dennoch ein Höchstmaß
an Sicherheit gewährleistet werden muß.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 genannten Merkmale gelöst.
Dementsprechend weist das aufblasbare Fahrzeuginsassen-Rückhalte
system eine Vorrichtung zur Drucksteuerung oder Druckregelung des Gas
druckes beim Aufbauen desselben im Gassack auf. Bei einer solchen Druck
regelung oder Steuerung im Gassack kann der Druck beispielsweise ent
sprechend der Position des jeweiligen Fahrzeuginsassen derart gewählt
werden, daß beim Auftreffen des Gassackes auf den Körper oder umgekehrt
eine geringere Wucht entsteht, so daß es nicht zu solch einem extremen
Schlag wie bei den herkömmlichen Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystemen
kommt. Es ist möglich, die Druckregelung in Abhängigkeit von der Position
des jeweiligen Fahrzeuginsassen zu gestalten. Es kann sich auch die Un
fallart - welche durch Sensoren festgestellt werden könnte - auf den Auf
blasvorgang und die dazugehörigen Druckverhältnisse im Gassack auswir
ken.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung ausgebildet ist, um den Druck im Gassack während ei
nes ersten Zeitraums langsam und während eines zweiten, dem ersten Zeit
raum nachfolgenden Zeitraums, schneller ansteigen zu lassen. Bei dieser
Maßnahme wird der Gassack zunächst aufgeblasen und auch mit dem Kör
perteil, welches sich "out of position" befindet, in Kontakt gebracht. Jedoch
tritt dabei nicht die ansonsten sich negativ auswirkende Wucht auf. Der Ab
lauf erfolgt vielmehr sanfter. Erst bei einem vollständigen Kontakt des ent
sprechenden Körperteiles mit dem Gassack wird der Druck im Gassack
schneller erhöht, wodurch die Schutzfunktion des Gassacks vollständig zur
Geltung kommt und ein Aufprall des Fahrzeuginsassen an einer Innenein
richtung vermieden wird.
Bei einer vorzugsweisen Ausführungsform des aufblasbaren Fahrzeugin
sassen-Rückhaltesystemes wird die Vorrichtung mit der Energie betrieben,
die dem vom Gasgenerator erzeugten Gas innewohnt. Dadurch wird keine
separate Energiezufuhr oder elektronische Regelanlage benötigt. Vielmehr
ist das System eigengesteuert.
Eine besondere bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch ge
kennzeichnet, daß die Vorrichtung eine Strömungsverbindungseinrichtung,
insbesondere eine Verschiebeplatte aufweist, die zwischen dem Gasgenera
tor und dem Gassack angeordnet ist. Diese Strömungsverbindungseinrich
tung oder Verschiebeplatte muß mindestens eine in ihrem Querschnitt ver
änderbare Durchtrittsöffnung aufweisen. Durch diese wird eine Strömungs
verbindung zwischen dem Gasgenerator und dem Gassack gebildet. Zur
Steuerung des Druckanstieges im Gassack kann der Querschnitt der Strö
mungsverbindung dann in entsprechender Weise geändert werden.
Insbesondere ist ein Element oder Organ vorgesehen, welches mit der
Strömungsverbindungseinrichtung oder der Verschiebeplatte derart zusam
menwirkt, daß bei Überschreiten eines ersten Druckgrenzwertes der Strö
mungsquerschnitt vergrößert wird. Dadurch wird sichergestellt, daß in dem
ersten Zeitraum weniger Gas in den Gassack eindringen kann, der Druck
somit weniger schnell ansteigt. Ab einem bestimmten ersten Druckgrenzwer
tes wird der Strömungsquerschnitt dann erhöht, so daß mehr Gas schneller
in den Gassack gelangen kann. Der erste Druckgrenzwert kann vorgegeben
oder auch einstellbar gewählt werden.
Das Element oder Organ kann in Form eines Deformationselements aus
gebildet sein, welches bei Erreichen des ersten Druckwertes reißt oder
bricht. Es kann auch abscherbar ausgebildet sein.
Eine besonders vorteilhafte Ausführungsform ist dadurch gegeben, daß das
Deformationselement durch die Verschiebeplatte abgeschert wird. Da in ver
schiedenen Ländern unterschiedlichen Vorgaben bezüglich der Rückhalte
fähigkeitkeit durch den Gassack vorgeschrieben sind, sollte der Druckan
stieg bzw. die Druckkurve für jedes Land einstellbar sein. Dies wird dadurch
erreicht, daß der erste Druckgrenzwert vorzugsweise einstellbar ist, bei
spielsweise durch ein verschiebbares Deformationselement, für welches je
nach Verschiebungsgrad eine größere oder kleinere Deformationskraft zum
Abschervorgang benötigt wird.
Beispielsweise je nach Unfallart ist es nicht nötig, einen Gassack auf den
maximal möglichen Druck aufzublasen. Vielmehr reichen oftmals niedrigere
Druckwerte, die dann jedoch 100% des erwünschten Druckes definieren.
Um eine solche Druckbegrenzung zu erreichen, ist vorzugsweise eine
Druckbegrenzungseinrichtung vorgesehen, die bei Erreichen eines zweiten
Druckgrenzwertes die Strömungsverbindung zwischen dem Gasgenerator
und dem Gassack unterbricht. Diese Druckbegrenzungsvorrichtung sollte mit
der Vorrichtung zur Drucksteuerung oder -regelung kombiniert sein.
Eine besonders einfache Ausführungsform der Druckbegrenzungsvorrich
tung ist dann geschaffen, wenn ein Halteorgan vorgesehen ist, welches ei
nerseits eine Bewegung der Verschiebeplatte während des ersten und
zweiten Zeitraums in einem vorbestimmten Wegbereich zuläßt und dessen
Wirkung auf die Verschiebeplatte andererseits nach dem zweiten Zeitraum
beendbar ist, so daß die Verschiebeplatte über den ersten Wegbereich hin
aus bewegt werden kann.
Eine einfache Realisierung des Halteorgans ist durch einen absprengbaren
Bolzen gegeben, der durch ein in der Verschiebeplatte angeordnetes Lang
loch hindurchgreift.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung - auch im Hinblick
auf weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung - anhand der beiliegenden
Zeichnungen erläutert. Die Zeichnungen zeigen in
Fig. 1 eine stark schematisierte Darstellung einer Aufblassteuerung,
bei der ein Gasgenerator gerade gezündet wurde,
Fig. 2 eine Darstellung wie Fig. 1, jedoch mit abgeschertem Deforma
tionselement
Fig. 3 eine Darstellung wie Fig. 1 oder 2, jedoch mit abgesprengtem
Bolzen,
Fig. 4 eine graphische Darstellung, die den Druckanstieg beim Auf
blasen des Gassackes bei einem herkömmlichen System ver
deutlicht und
Fig. 5 ein Diagramm, welches den Druckanstieg bei Aufblasen eines
Gassackes gemäß der Erfindung darstellt.
In den Fig. 1 bis 3 ist eine Aufblassteuerung 10 dargestellt, deren Funkti
onsweise und Vorrichtungsmerkmale nachfolgend erläutert werden.
Ein Gasgenerator 12 wird von einer nicht dargestellten Steuerungseinrich
tung aktiviert. Dabei wird ein Gas erzeugt, welches über Ausströmöffnungen
14 in einen Diffusor 18 gelangt. In diesem sind Strömungskanäle angeord
net; beispielsweise ist durch eine Gasführungswand 23 ein solcher Strö
mungskanal gebildet, in dem das erzeugte Gas in der mit Pfeilen 16 be
zeichneten Richtung strömt.
In dem Diffusor 18 ist eine in ihrer Längsrichtung bewegbare Verschiebe
platte 26 angeordnet, die sich zunächst in einem Anfangszustand befindet.
Die Verschiebeplatte 26 weist zwei Durchlässe mit Gasanspreßtrichtern 30
auf. Diese Durchlässe 30 sind in ihrer Anfangsposition derart ausgerichtet,
daß sie sich mit im Diffusor 18 angeordneten Austrittsöffnungen 24 gering
fügig überlappen und eine Strömungsverbindung mit geringem Strömungs
querschnitt zwischen dem Innenraum des Diffusors 18 und zumindest einem
Gassack (nicht dargestellt) bilden.
Es können auch mehrere Gassäcke vorgesehen werden, die dann über zu
geordnete Austrittsöffnungen 24 bzw. Durchlässe mit Gas versorgt werden.
Beispielsweise können Gassäcke für den Kopfbereich, den Schulterbereich
oder den Thoraxbereich vorgesehen werden.
Das Gas aus dem Gasgenerator 12 strömt über einen Diffusorkegel, der
mittels eines Armes an der Verschiebeplatte 26 befestigt ist, in Richtung der
Durchlässe 30 sowie Austrittsöffnungen 24 und von dort zum entsprechen
den Gassack. Der Diffusorkegel 20 besitzt ein spitzes Ende mit einer kleinen
Öffnung, so daß ein Staudruck entsteht, wodurch der Diffusorkegel 20 und
mit diesem auch die Verschiebeplatte 26 in Strömungsrichtung des Gases
beaufschlagt werden.
Der Diffusorkegel 20 kann inklusive der Verschiebeplatte in Gasströmungs
richtung verschoben werden und zwar bis zu einem Anschlag, bei dem ent
weder der vorgenannte Arm an einem Anschlagelement anliegt oder der
Diffusorkegel in einem Anschlagkegel 22 zur Anlage gelangt. Die Funktion
des gemäß den Fig. 1 bis 3 gewählten Anschlagkegels 22 wird später noch
deutlich.
Insgesamt strömt das vom Gasgenerator 12 erzeugte Gas somit durch den
Diffusorkegel 20 und den Anschlagkegel 22 in Richtung der Durchlässe 30
und durch die Austrittsöffnungen 24 in die entsprechenden (nicht dargestell
ten) Gassäcke.
In Fig. 1 befindet sich die Aufblassteuerung 10 bzw. die Verschiebeplatte 26
samt Diffusorkegel 20 in einer Ausgangsposition. In dieser Position ist durch
einen Durchlaß in der Verschiebeplatte 26 ein Deformationselement 42 hin
durchgeführt, welches zunächst an einer Abschervorrichtung 40 derart an
liegt, daß diese nicht in Strömungsrichtung des Gases verschoben werden
kann. Das Deformationselement ist hierbei ein elastisches, abscherbares
Element. Ferner ist am unteren Ende der Verschiebeplatte 26 in dieser ein
Langloch ausgebildet, durch das ein Sprengbolzen 34 hindurchgeführt ist.
Die Verschiebeplatte 26 kann in gewissen Wegbereichen, die durch das
Langloch definiert sind, bei bestimmten, nachfolgend noch zu beschreiben
den Bedingungen verschoben werden.
Im folgenden wird die Funktionsweise der Aufblassteuerung 10 erläutert.
Beim Auslösen des Gasgenerators 12 wird das Gas erzeugt, welches über
die Ausströmöffnugen 14 und die Gasführung 23 in den Diffusorkegel 20
gelangt und dort einen Druck aufbaut, der in Richtung des Pfeiles 21 gerich
tet ist.
Aufgrund dieses Gasdruckes wird das Deformationselement 42 zunächst nur
gegen die Abschervorrichtung 40 gepreßt.
In diesem Zustand sind die in der Verschiebeplatte 26 ausgebildeten
Durchlässe nur teilweise mit den Austrittsöffnungen 24 ausgerichtet, so daß
aufgrund des geringen Strömungsquerschnittes zunächst verhältnismäßig
wenig Gas in den Gassack gelangt. Der Gassack wird zwar aufgeblasen,
insbesondere vollständig aufgeblasen, jedoch nicht sogleich auf seinen ma
ximalen Druckwert gebracht.
Übersteigt der im Diffusorkegel 20 gebildete Gasdruck dann einen ersten
Gasdruckgrenzwert, so wird das Deformationselement 42 durch die Ab
schervorrichtung 40 abgeschert. Dadurch kann die Verschiebeplatte 26 der
durch den Gasdruck verursachten Vortriebskraft etwas nachgeben und zwar
in dem Bereich wie der Sprengbolzen 34 im Langloch 60 verschoben werden
kann. Als Folge davon wird die Verschiebeplatte 26 in Richtung des Pfeiles
21 bewegt, wodurch die Durchlässe mit den zugeordneten Austrittsöffnun
gen ausgerichtet werden. Dadurch ergibt sich ein größerer Durchtrittsquer
schnitt. Aufgrund dieses größeren Durchtrittsquerschnittes kann das Gas
schnell in den Gassack strömen und dort der gewünschte Enddruck in kür
zester Zeit aufgebaut werden.
Nach Erreichen des Grenzdruckes im Gassack, der einem zweiten Gas
grenzdruck entspricht, wird der Bolzen 34 abgesprengt, so daß die Ver
schiebeplatte weiter in Richtung des Pfeiles 21 bewegt werden kann. Als
Folge davon werden die Durchlässe 30 aus ihrer Ausrichtung mit den Aus
trittsöffnungen 24 gebracht, so daß eine Strömungsverbindung zwischen
dem Gasgenerator und dem entsprechenden Gassack unterbunden wird.
Daher erfolgt keine weitere Gaszufuhr in den Gassack und der Druck darin
wächst nicht mehr an.
Insgesamt ergibt sich mit der vorbeschriebenen Vorrichtung ein Druckverlauf
wie er in Fig. 5 skizziert ist, nämlich während eines Zeitraums t1 mit einem
relativ geringen Druckanstieg innerhalb der ersten Millisekunden. Nach etwa
7 ms wird der Druck innerhalb eines Zeitraums t2 relativ schnell aufgebaut,
so daß ein während des Zeitraums t1 entfalteter Gassack weiter mit Gas
befüllt und auf den gewünschten Enddruck gebracht werden kann. Je nach
Unfallart kann ein solcher Enddruck gewählt werden, so daß eine Kollision
des Fahrzeuginsassen mit einer Inneneinrichtung möglichst vermieden wird.
Wie in den Fig. 1 bis 3 zu erkennen ist, weist die Aufblassteuerung 10 im
Bereich des Deformationselements 42 eine Vorrichtung mit Verstellschraube
44 auf, mittels der das Deformationselement quer zur Verschiebeplatte 26
bewegbar ist. Bei mit unterschiedlicher Dicke ausgebildetem Deformations
element 42 kann dadurch der erste Druckgrenzwert bestimmt werden, diese
Einstellungen können dann beispielsweise je nach Land geändert werden.
Insgesamt ist mit der vorliegenden Erfindung ein aufblasbares Fahrzeugin
sassen-Rückhaltesystem geschaffen, welches eine Verringerung des Ver
letzungsrisikos insbesondere bei einer nicht in Normalstellung befindlichen
Person sicherstellt. Wesentlich ist dabei, daß der im Gassack aufgebaute
Druck zumindest in seiner Anfangsphase nicht so schnell ansteigt. Dies
kann mit einer Systemsteuerung am Diffusor geschehen. Es ist aber auch
jede andere Vorrichtung denkbar, die die Gasströmung zwischen Gasgene
rator und Gassack in gewünschter Weise regelt. Dazu können allgemein
Vorrichtungen vorgesehen werden, die Strömungsquerschnitte verändern.
Vorliegend wird eine Verringerung des Anstiegdruckes in einem ersten Zei
tintervall, der insbesondere etwa 7 ms betragen kann, erreicht. Dadurch wird
der Insasse vom Airbag nicht mehr so "hart" getroffen. Die Beschleunigung
und somit das Verletzungsrisiko wird geringer.
Nach der ersten Zeitperiode erfolgt ein starker Anstieg des Gassackinnen
druckes und damit ein schnelles Erreichen des benötigten Innendruckes.
10
Aufblassteuerung
12
Gasgenerator
14
Ausströmöffnungen
16
Pfeile für Gasfluß
18
Diffusor
20
Diffusorkegel
21
Pfeil
22
Anschlagkegel
23
Gasführung
24
Austrittsöffnungen
26
Verschiebeplatte
28
Pfeil
30
Durchlässe mit Anpreßtrichter
32
Zündvorrichtung
34
Sprengbolzen
40
Abschervorrichtung
42
Deformationselement
44
Verstellschraube
60
Langloch für Bolzen
Claims (12)
1. Aufblasbares Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem umfassend
- - einen aufblasbaren Gassack,
- - einen Gasgenerator (12) zum Aufblasen des Gassacks,
- - eine Steuervorrichtung zur Aktivierung des Gasgenerators (12), dadurch gekennzeichnet, daß eine Vorrichtung (40, 42) zur Drucksteuerung oder Druckregelung beim Aufbauen des Gasdruckes im Gassack vorgesehen ist.
2. Aufblasbares Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung (40, 42) derart ausgebildet ist, daß der Druck im Gassack
während eines ersten Zeitraums (t1) langsam und während eines zweiten,
dem ersten Zeitraum nachfolgenden Zeitraums (t2) schnell schneller ansteigt.
3. Aufblasbares Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung (40, 42) mittels der im komprimierten Gas des durch den
Gasgenerator erzeugten Gases enthaltenen Energie betrieben wird.
4. Aufblasbares Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem nach einem der vorherge
henden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Strömungsverbindungseinrichtung, insbesondere mit einer Ver
schiebeplatte (26), zwischen dem Gasgenerator (12) und dem Gassack an
geordnet ist, die mindestens eine in ihrem Querschnitt veränderbare Durch
trittsöffnung (24, 30) zur Bildung einer Strömungsverbindung zwischen Gas
generator (12) und Gassack umfaßt, wobei der Querschnitt der Strömungs
verbindung entsprechend der gewünschten Drucksteuerung oder -regelung
veränderbar ist.
5. Aufblasbares Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Element (42) vorgesehen ist, welches mit der Strömungsverbin
dungseinrichtung oder der Verschiebeplatte (26) derart zusammenwirkt, daß
bei Überschreiten eines ersten Druckgrenzwertes der Strömungsquerschnitt -
insbesondere auf einen vorgegebenen oder je nach Unfallart veränderbaren
Wert - vergrößert wird.
6. Aufblasbares Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Element ein Deformationselement (42) ist, welches bei Erreichen des
ersten Druckgrenzwertes reißt oder bricht oder abscherbar ausgebildet ist.
7. Aufblasbares Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Deformationselement (42) durch die Verschiebeplatte (26) abge
schert wird.
8. Aufblasbares Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem nach einem der Ansprüche
5 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der erste Druckgrenzwert vorgebbar oder einstellbar ist.
9. Aufblasbares Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem nach einem der vorherge
henden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Druckbegrenzungsvorrichtung (34, 60) vorgesehen ist, die bei Errei
chen eines zweiten Druckgrenzwertes die Strömungsverbindung zwischen
dem Gasgenerator (12) und dem Gassack unterbricht.
10. Aufblasbares Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckbegrenzungsvorrichtung (34, 60) mit der Vorrichtung zur
Drucksteuerung oder -regelung kombiniert ist.
11. Aufblasbares Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckbegrenzungsvorrichtung ein Halteorgan (34) umfaßt, welches
einerseits eine Bewegung der Verschiebeplatte (26) während des ersten und
zweiten Zeitraums (t1, t2) in einem vorbestimmten Wegbereich zuläßt und
dessen Wirkung auf die Verschiebeplatte andererseits nach dem zweiten
Zeitraum (t2) beendbar ist, so daß die Verschiebeplatte (t2) über den ersten
Wegbereich hinaus bewegt werden kann.
12. Aufblasbares Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Halteorgan ein absprengbarer Bolzen (34) vorgesehen ist, der durch
ein in der Verschiebeplatte (26) angeordnetes Langloch (60) hindurchgeführt
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997103172 DE19703172A1 (de) | 1997-01-29 | 1997-01-29 | Aufblasbares Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997103172 DE19703172A1 (de) | 1997-01-29 | 1997-01-29 | Aufblasbares Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19703172A1 true DE19703172A1 (de) | 1998-08-06 |
Family
ID=7818661
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997103172 Withdrawn DE19703172A1 (de) | 1997-01-29 | 1997-01-29 | Aufblasbares Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem |
Country Status (1)
Country | Link |
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