DE19702279A1 - 3,3,5-Trimethylcyclohexanon-Derivate - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft neue 3,3,5-Trimethylcyclohexanon-Derivate, ein Verfahren
zu ihrer Herstellung sowie deren Verwendung als Riechstoffe.
Viele natürliche Riechstoffe stehen gemessen am Bedarf in völlig unzureichender
Menge zur Verfügung. Es ist daher klar, daß die Riechstoffindustrie einen ständigen
Bedarf an neuen Riechstoffen mit interessanten Duftnoten hat, um die Palette der
natürlich verfügbaren Riechstoffe zu ergänzen und die notwendigen Anpassungen
an wechselnde modische Geschmacksrichtungen vornehmen sowie den ständig stei
genden Bedarf ans geruchsverbessernden für Produkte des täglichen Bedarfs wie
Kosmetika und Reinigungsmittel decken zu können.
Darüberhinaus besteht generell ein ständiger Bedarf an synthetischen Riechstoffen,
die sich günstig und mit gleichbleibender Qualität herstellen lassen und erwünschte
olfaktorische Eigenschafen haben, das heißt angenehme, möglichst naturnahe und
qualitativ neuartige Geruchsprofile von ausreichender Intensität besitzen und in der
Lage sind, den Duft von kosmetischen und Verbrauchsgütern vorteilhaft zu beein
flussen. Es wurde daher nach Verbindungen gesucht, die charakteristische neue Ge
ruchsprofile bei gleichzeitig hoher Haftfestigkeit, Geruchsintensität und Strahlkraft
aufweisen sollten.
Es wurde nun gefunden, daß bei der Umsetzung von 3,3,5-Trimethylcyclohexanon
mit trans-2-Hexen-1-ol Verbindungen der unten näher bezeichneten allgemeinen
Formel (I) entstehen, die die genannten Forderungen in jeder Hinsicht ausgezeichnet
erfüllen und die in vorteilhafter Weise als Riechstoffe mit sehr interessanten Holz
noten sowie mit guter Haftfestigkeit eingesetzt werden können. Die Umsetzung
verläuft in der Weise, daß über eine Allylvinylether-Zwischenstufe eine [3.3]-
sigmatrope Hyrid-Verschiebung (auch als Claisen-Umlagerung bekannt) stattfindet.
Gewünschtenfalls können die entstanden Primärprodukte anschließend redu
ziert/hydriert bzw. cyclisiert werden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind daher zunächst 3,3,5-Tri
methylcyclohexanon-Derivate der allgemeinen Formel (I)
wobei
- - X eine Gruppe C=O oder eine Gruppe CH(OH) und
- - Y eine Gruppe CH-CH=CH2 oder eine Gruppe CH-CH2-CH3 oder
- - X und Y zusammen eine Gruppe CH-O-CH2-CH2-CH oder eine Gruppe CH-O-CH(CH3)-CH
bedeuten.
In einer weiteren Ausgestaltung umfaßt die vorliegende Erfindung auch ein Verfah
ren zur Herstellung der Verbindungen der oben näher bezeichneten allgemeinen
Formel (I) durch Umsetzung von Dialkylketalen des 3,3,5-Trimethylcyclohexanos
mit trans-2-Hexen-1-ol. In vorteilhafter Weise werden dabei das Dimethyl- oder das
Diethylketal des 3,3,5-Triemethylcyclohexanos eingesetzt.
Das rohe Kondensationsprodukt kann anschließend nach üblichen Methoden, z. B.
durch Destillation gereinigt werden.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen (I) verfügen über bemerkenswerte Geruch
seigenschaften, wie sie in der Riechstoffindustrie sehr gesucht sind, nämlich Holz
noten mit großer Bandbreite mit sehr komplexen Schattierungen und großer Aus
strahlung.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist daher die Verwendung der Verbindungen
(I) als Riechstoffe. Das Geruchsprofil der erfindungsgemäßen Verbindungen (I) ist
originell und neuartig. In Parfüm-Kompositionen verstärken die Verbindungen 1 die
Harmonie und Ausstrahlung sowie auch die Haftung, wobei die Dosierung unter
Berücksichtigung der übrigen Bestandteile der Komposition auf die jeweils ange
strebte Duftnote abgestimmt wird.
Daß die erfindungsgemäßen Verbindungen (I) interessante Holznoten aufweisen,
die an Pinienholz, an Zedernholz, aber auch ein. Sandelholz erinnern und mit Frucht- und
Blumen-Noten unterlegt sind, war nicht vorhersehbar und ist damit eine weitere
Bestätigung für die allgemeine Erfahrung, daß die olfaktorischen Eigenschaften be
kannter Riechstoffe keinen zwingenden Rückschluß auf die Eigenschaften struktur
verwandter Verbindungen oder deren Mischungen untereinander zulassen, weil we
der der Mechanismus der Duftwahrnehmung noch der Einfluß der chemischen
Struktur auf die Duftwahrnehmung hinreichend erforscht sind, somit also norma
lerweise nicht vorhergesehen werden kann, ob ein geänderter Aufbau oder spezielle
Mischungsverhältnisse bekannter Riechstoffe überhaupt zur Änderung der olfaktori
schen Eigenschaften führt und ob diese Änderung positiv oder negativ zu beurteilen
ist.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen (I) eigenen sich aufgrund ihrer Geruchspro
file insbesondere auch zur Modifizierung und Verstärkung bekannter Kompositio
nen. Hervorgehoben werden soll insbesondere ihre außerordentliche Geruchsstärke,
die ganz allgemein zur Veredlung von Kompositionen beiträgt.
Bemerkenswert ist ferner die Art und Weise, wie die erfindungsgemäßen Verbin
dungen (I) die Geruchsnoten einer breiten Palette bekannter Kompositionen abrun
den und harmonisieren, ohne jedoch in unangenehmer Weise zu dominieren.
Die einsetzbaren Anteile der erfindungsgemäßen Verbindungen (I) in Riech
stoffkompositionen bewegen sich von 1 bis 70 Gew.-%, bezogen auf die gesamte
Mischung. Die erfindungsgemäßen Verbindungen (I) sowie Kompositionen dieser
Art können sowohl zur Parfümierung kosmetischer Präparate wie Lotionen, Cremes,
Shampoos, Seifen, Salben, Puder, Aerosole, Zahnpasten, Mundwässer, Deodoranti
en als auch in der alkoholen Parfümerie verwendet werden. Ebenso besteht eine
Einsatzmöglichkeit zur Parfümierung technischer Produkte sowie Wasch- und Rei
nigungsmittel, Weichspüler, Textilbehandlungsmittel oder Tabak. Zur Parfümierung
dieser verschiedener Produkte werden diesen die Kompositionen in einer olfaktori
schen wirksamen Mengen, insbesondere in einer Konzentration im Bereich von 0,05
bis 2 Gew.-%, bezogen auf das gesamte Produkt, zudosiert. Diese Werte sollen je
doch keine Grenzwerte darstellen, da der erfahrene Parfümeur auch mit geringeren
Konzentrationen Effekte erzielen oder aber mit noch höheren Dosierungen neuartige
Komplexe aufbauen kann.
Die vorliegenden Beispiele sollen den Gegenstand der Erfindung erläutern und sind
nicht einschränkend aufzufassen.
124,0 g (0,9 mol) 3,3,3-Trimethylcyclohexanon (Fa. Fluka)
113,3 g (1,07 mol) Trimethylorthoformiat (Fa. Fluka)
500 ml Methanol (techn. getrocknet über Molsieb 4 A)
179,9 mg Kaliumhydrogensulfat (Fa. Merck)
113,3 g (1,07 mol) Trimethylorthoformiat (Fa. Fluka)
500 ml Methanol (techn. getrocknet über Molsieb 4 A)
179,9 mg Kaliumhydrogensulfat (Fa. Merck)
1 L-Dreihalskolbenrührapparatur, Thermometer (geeicht), Rückflußkühler, mit Kie
selgel gefülltes Trockenrohr
Alle Komponenten wurden bei Raumtemperatur unter Stickstoff vorgelegt und bei
Raumtemperatur gerührt. Nach 31 Stunden zeigte die gaschromatsgraphische Kon
trolle noch 0,6% Edukt an. Zur Neutralisation des Katalysators wurden 2 ml Natri
ummethylat-Lösung (30%ig in Methanol) zugegeben, 30 Minuten gerührt und
Methanol am Rotationsverdampfer bei 45°C und 400 mbar abdestilliert. Es wurden
169,1 g Rohprodukt mit gaschromatographisch bestimmter Reinheit von 89,3%
erhalten.
Zur Aufreinigung wurde im Hochvakuum an einer 25 cm Füllkörper-Kolonne de
stilliert:
Alle Fraktionen wurden vereinigt und gemäß
Beispiel 2 weiter umgesetzt.
145 g (0,78 mol) 3,3,5-Trimethylcyclohexanon-dimethylketal (hergestellt gemäß
Beispiel 1)
109,9 g (1,09 mol) trans-2-Hexen-1-ol (Fa. Fluka)
2,6 g (0,04 mol) Essigsäure (99,8%ig, Faßware)
2,5 g (0,013 mol) Zitronensäuremonohydrat (Merck, p.a.-Ware)
109,9 g (1,09 mol) trans-2-Hexen-1-ol (Fa. Fluka)
2,6 g (0,04 mol) Essigsäure (99,8%ig, Faßware)
2,5 g (0,013 mol) Zitronensäuremonohydrat (Merck, p.a.-Ware)
500 ml Dreihalskolbenrührapparatur, Thermometer, Dean-Stark-Wasserabscheider,
Rückflußkühler
Das 3,3,5-Trimethylcyclohexanondimethylketal, trans-2-Hexen-1-ol und Essigsäure
wurden unter Stickstoff gemischt und 2 Stunden bei 85°C gerührt. Danach wurde
die Zitronensäure zugegeben und weitere 2,5 Stunden bei 85°C gerührt. Danach
wurde die Temperatur auf 95°C erhöht und innerhalb 3 Stunden Methanol abde
stilliert (es wurden 6 ml Destillat erhalten). Die Mischung wurde auf 50°C abge
kühlt und 7,8 g Natriummethylatlösung (30%ig in Methanol) zugefügt. Die Tempe
ratur wurde auf 173°C erhöht und die Mischung 7 Stunden bei dieser Temperatur
gerührt. Dabei wurden 14,2 ml Destillat erhalten.
Die Mischung wurde auf Raumtemperatur abgekühlt, in Ether aufgenommen, mit
200 ml vollentsalztem Wasser gewaschen und am Rotationsverdampfer eingeengt.
Der dabei erhaltene Rückstand von 185,3 wurde im Hochvakuum an einer 25 cm
Füllkörper-Kolonne destilliert.
Folgende Fraktionen wurden dabei erhalten:
Die vereinigten Fraktionen 3 bis 6 wurden an einer Drehbandkolonne weiter aufge
reinigt:
Die Fraktionen 2 bis 5 wurden vereinigt (GC-Gehalt der Hauptkomponte: 75,2%;
Rest = Isomere) und geruchlich als interessante Pinienholz-Note bewertet.
Claims (4)
1. 3,3,5-Trimethylcyclohexanon-Derivate der allgemeinen Formel (I)
wobei
wobei
- - X eine Gruppe C=O oder eine Gruppe CH(OH) und
- - Y eine Gruppe CH-CH=CH2 oder eine Gruppe CH-CH2-CH3
oder - - X und Y zusammen eine Gruppe CH-O-CH2-CH2-CH oder eine Gruppe CH-O-CH(CH3)-CH
2. Verfahren zur Herstellung von Verbindungen der allgemeinen Formel (I)
wobei
wobei
- - X eine Gruppe C=O oder eine Gruppe CH(OH) und
- - Y eine Gruppe CH-CH=CH2 oder eine Gruppe CH-CH2-CH3
oder - - X und Y zusammen eine Gruppe CH-O-CH2-CH2-CH oder
eine Gruppe CH-O-CH(CH3)-CH
3. Verwendung von Verbindungen der allgemeinen Formel (I)
wobei
wobei
- - X eine Gruppe C=O oder eine Gruppe CH(OH) und
- - Y eine Gruppe CH-CH=CH2 oder eine Gruppe CH-CH2-CH3
oder - - X und Y zusammen eine Gruppe CH-O-CH2-CH2-CH oder
eine Gruppe CH-O-CH(CH3)-CH
4. Verwendung nach Anspruch 3 in kosmetischen Präparaten, technischen Produk
ten oder der alkoholischen Parfümerie.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997102279 DE19702279B4 (de) | 1997-01-23 | 1997-01-23 | 3,5,5-Trimethylcyclohexanone |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1997102279 DE19702279B4 (de) | 1997-01-23 | 1997-01-23 | 3,5,5-Trimethylcyclohexanone |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19702279A1 true DE19702279A1 (de) | 1998-07-30 |
DE19702279B4 DE19702279B4 (de) | 2006-11-23 |
Family
ID=7818127
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1997102279 Expired - Fee Related DE19702279B4 (de) | 1997-01-23 | 1997-01-23 | 3,5,5-Trimethylcyclohexanone |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19702279B4 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US11685705B2 (en) | 2019-03-18 | 2023-06-27 | Kao Corporation | Method for producing α-allylated cycloalkanone |
US11840542B2 (en) | 2018-09-28 | 2023-12-12 | Kao Corporation | Method for producing cyclic enol ether compound |
Family Cites Families (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE4029425A1 (de) * | 1990-09-17 | 1992-03-19 | Henkel Kgaa | Verfahren zur herstellung von trans-3,3,5-trimethylcyclohexylethylether |
-
1997
- 1997-01-23 DE DE1997102279 patent/DE19702279B4/de not_active Expired - Fee Related
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US11840542B2 (en) | 2018-09-28 | 2023-12-12 | Kao Corporation | Method for producing cyclic enol ether compound |
US11685705B2 (en) | 2019-03-18 | 2023-06-27 | Kao Corporation | Method for producing α-allylated cycloalkanone |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19702279B4 (de) | 2006-11-23 |
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Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: COGNIS DEUTSCHLAND GMBH & CO. KG, 40589 DUESSELDOR |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: KAO CORPORATION, TOKIO/TOKYO, JP |
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8128 | New person/name/address of the agent |
Representative=s name: HOFFMANN E EITLE, 81925 MUENCHEN |
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