DE19653580B4 - Dichtung für die Welle eines sterilisierbaren Drehantriebes für medizinische Werkzeuge und Instrumente - Google Patents
Dichtung für die Welle eines sterilisierbaren Drehantriebes für medizinische Werkzeuge und Instrumente Download PDFInfo
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Abstract
Dichtung
für die
Welle (1) eines sterilisierbaren Drehantriebes für medizinische Werkzeuge und Instrumente,
wobei die Welle in einem Gehäuse
(12) gelagert ist, dessen Innenraum mit der zwischen dem Gehäuse und
dem Umfang der Welle vorgesehenen Dichtung zur Umgebung hin abgedichtet
ist, und wobei die Dichtung mit zumindest einem radial vorgespannten
Dichtelement (3) zur Bildung einer ständig wirksamen Berührungsdichtung am
Wellenumfang anliegt, dadurch gekennzeichnet, dass ein die Welle
(1) koaxial umgebender Bereich der Dichtung (16; 21; 31) von einem
Spannelement (10; 28) aus einem Formgedächtnismetall umfaßt ist,
welches derart ausgebildet ist und die Dichtung derart umfaßt, daß beim Überschreiten
einer vorgegebenen Temperatur durch Formänderung des Formgedächtnismetalls
der erwähnte
Dichtungsbereich radial gegen den Umfang der stehenden Welle (1)
gepreßt
wird und bei Unterschreiten der vorgegebenen Temperatur dieser Dichtungsbereich
wieder seine ursprüngliche
Form einnimmt.
Description
- Die Erfindung betrifft eine Dichtung für die Welle eines sterilisierbaren Drehantriebes für medizinische Werkzeuge und Instrumente, wobei die Welle in einem Gehäuse gelagert ist, dessen Innenraum mit der zwischen dem Gehäuse und dem Umfang der Welle vorgesehenen Dichtung zur Umgebung hin abgedichtet ist, und wobei die Dichtung mit zumindest einem radial vorgespannten Dichtelement zur Bildung einer ständig wirksamen Berührungsdichtung am Wellenumfang anliegt.
- Derartige Dichtungen sollen gewährleisten, daß bei Betrieb des Drehantriebes, beispielsweise bei der Behandlung von Gelenken mit vom Drehantrieb angetriebenen Werkzeugen unter gleichzeitiger Anwendung von Spülflüssigkeit am Behandlungsort, keine Spülflüssigkeit in das Gehäuse eindringen kann und daß bei der Sterilisation des Drehantriebes, d.h. bei ruhender Welle, kein Sterilisatiobsmittel in das Gehäuse des Drehantriebes gelangen kann. Herkömmliche Dichtungen gewährleisten zwar einen ausreichenden Schutz gegen Eindringen von Flüssigkeiten während des Betriebes, jedoch nicht immer einen ausreichenden Schutz vor eindringendem Sterilisationsmittel, so daß es zur Beschädigung des Instrumentes während der Sterilisation bei der relativ hohen Temperatur von beispielsweise 142°C kommen kann.
- Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Dichtung für die Welle eines sterilisierbaren Drehantriebes für medizinische Werkzeuge und Instrumente zu schaffen, welche die Welle während des Betriebes und der Sterilisation des Drehantriebes sicher gegen das Antriebsgehäuse abdichtet und langlebig ist.
- Diese Aufgabe wird durch eine Dichtung mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst. Bevorzugte Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
- Durch diese Ausgestaltung wird es ermöglicht, dass beim Betrieb des Drehantriebes zumindest ein Teil der Dichtung als Berührungsdichtung nur relativ leicht an der rotierenden Welle anliegt und eine ausreichende Abdichtung der Welle gegen das Antriebsgehäuse gewährleistet, bei Sterilisation des Drehantriebes, d. h. bei stehender Welle und Erwärmung des Drehantriebes auf Sterilisationstemperatur, zumindest ein Teil der Dichtung gegen den Umfang der stehenden Welle gepreßt wird. Bei Sterilisation und stehender Welle ist also eine ausreichende Abdichtung des Gehäuses des Drehantriebes, bei Betrieb des Drehantriebes und Rotieren der Welle eine genügende Langlebigkeit der Dichtung gewährleistet.
- Formgedächtnismetalle in Form von Formgedächtnislegierungen sind beispielsweise in dem Aufsatz von D. Stöckel, VDI Berichte Nr. 797,1990, Seite 203 beschrieben.
- In einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist ein erster Teil einer beispielsweise zweiteilig ausgebildeten Dichtung mit wenigstens einem Dichtelement radial in Richtung auf den Wellenumfang vorgespannt und bildet die Berührungsdichtung, und ein zweiter Teil einer beispielsweise zweiteilig ausgebildeten Dichtung ist mit dem Spannelement ausgestattet. Hierdurch ist es möglich, bei Verschleiß der Berührungsdichtung nur den die Berührungs dichtung bildenden Dichtungsteil und nicht die komplette Dichtung auszutauschen.
- Vorteilhaft ist es auch, wenn die Dichtung mittels eines Gewinderinges festgelegt ist, der in das Gehäuse geschraubt ist, einen radialen Flansch der Dichtung gegen eine Gehäuseschulter drückt und zur Demontage und Entnahme bzw. zum Austausch der Dichtung einfach wieder aus dem Gehäuse geschraubt werden kann.
- Bei einer möglichen Ausführungsform ist am ersten Teil der Dichtung ein Federring vorgesehen, mit dem das Dichtelement bzw. die Dichtelemente dieses Dichtungsteils radial gerichtet gegen die Welle vorgespannt ist bzw. sind. Der vom Spannelement umfaßte Dichtungsbereich ist wellenseitig mit zumindest einem Dichtelement versehen. Dieses Dichtelement, beispielsweise eine Dichtlippe, ermöglicht es, daß die Dichtung nur in einem kleinen Anlagebereich unter relativ geringem Druck an der Welle direkt anliegt, wodurch eine unnötig hohe Reibung vermieden, eine ausreichende Abdichtung jedoch gewährleist wird. In diesem Fall bildet das am Wellenumfang anliegende Dichtelement die Berührungsdichtung. In einer anderen Ausführungsform umläuft das vom Spannelement umfaßte Dichtelement die Welle mit Abstand, während die Berührungsdichtung durch mindestens ein weiteres Dichtelement gebildet wird.
- Das Spannelement kann als Ring mit einer Trennfuge ausgebildet sein. Bei Erwärmung auf Sterilisationstemperatur kann sich der Ring wegen der Trennfuge gleichmäßig zusammenziehen, wodurch die Dichtung mit dem Dichtelement gleichmäßig gegen die Welle gepreßt wird. Das Spannelement kann sonst auch als Wendelfeder ausgebildet sein.
- Die Erfindung wird näher anhand der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele erläutert. Es zeigen:
-
1 ein erstes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Dichtung in einem Gehäuse eines Drehantriebes im Längsschnitt, -
2 ein Spannelement der erfindungsgemäßen Dichtung gemäß1 im Längsschnitt, -
3 ein zweites Ausführungsbeispiel der Dichtung im Gehäuse eines Drehantriebes im Längsschnitt, -
4 eine der Ausführung nach3 entsprechende Dichtung mit vom Spannelement gegen den Wellenumfang gepreßten Dichtelementen und -
5 ein weiteres Ausführungsbeispiel für eine erfindungsgemäße Dichtung. - Gemäß den
1 ,3 bis5 läuft eine Welle1 durch ein Gehäuse12 eines Drehantriebs15 für z. B. medizinische Werkzeuge und Instrumente. Dieser Drehantrieb15 ist an sich bekannt, so daß der nicht näher erläutert werden muß. Die Welle1 wird durch die erfindungsgemäße Dichtung16 gegen das Gehäuse12 des Drehantriebs15 abgedichtet. - Gemäß
1 besteht die Dichtung16 aus einem ersten Teil2 und einem zweiten Teil7 . Ein Flansch6 des ersten Teils der Dichtung liegt zumindest teilweise auf einem Flansch17 des zweiten Teils der Dichtung auf. Die Flansche6 ,17 werden gegen eine Schulter13 des Gehäuses12 durch einen Schraubring14 gepreßt, welcher in eine Gewindebohrung11 des Gehäuses eingeschraubt ist. Der erste Teil2 der Dichtung stellt die Berührungsdichtung dar, bei der Dichtelemente3 ständig an der Welle1 anliegen. Diese Dichtelemente3 sind gemäß1 Dichtlippen. Um die Anlage der Dichtelemente3 der Welle1 auch bei der Rotation der Welle während des Betriebes des Drehantriebs15 zu gewährleisten, übt einer in einer Ringnut4 des ersten Dichtungsteils2 angeordneter, im Querschnitt U-förmig ausgebildeter Federring5 eine radial nach innen gerichtete Vorspannung auf die Dichtelemente3 aus. - Auch der zweite Teil
7 der Dichtung weist Dichtelemente8 in Form von Dichtlippen auf, welche jedoch bei normalem Betrieb des Drehantriebs15 nicht oder nur mit sehr geringer Vorspannung an der Oberfläche der Welle1 angreifen, um möglichst wenig Reibung zu erzeugen. Erst wenn beispielsweise bei der Sterilisation die Temperatur auf mindestens 60°C angestiegen ist, verändert bzw. reduziert das aus Formgedächtnismetall, beispielsweise aus einer Nickel-Titan-Legierung, bestehende Spannelement10 seinen Durchmesser, so daß seine Trennfuge18 geschlossen wird und das Spannelement über den gesamten Umfang auf den zweiten Teil7 der Dichtung wirkt, wobei die umfangsmäßig geschlossenen Dichtelemente8 unter Verformung dichtend gegen den Umfang der stehenden Welle gepreßt werden. Das als Ring ausgebildete Spannelement10 ist dem zweiten Teil der Dichtung zugeordnet und wirkt nur auf einen zylindrischen Teilbereich7a dieses Dichtungsteiles. Die erwähnten 60°C bedeuten die vorgegebene Schalttemperatur des Formgedächtnismaterials, bei deren Überschreiten das Spannelement seinen Durchmesser reduziert und bei deren Unterschreiten das Spannelement wieder seine ursprüngliche Form einnimmt. - In
2 ist das als Ring ausgebildete Spannelement10 im Längsschnitt dargestellt. Das Spannelement10 weist eine Trennfuge18 auf. Bei Kon traktion des Spannelements10 greift ein patrizenartiger Fortsatz20 in eine matrizenartige Ausnehmung19 , um ein sicheres Schließen der Trennfuge18 zu erleichtern. Bei der Kontraktion des Spannelements10 wird der die Welle1 koaxial umgebenden Bereich der Dichtung7 mit den Dichtelementen gegen die Welle gepreßt. Bei Abkühlung auf eine Temperatur unterhalb der Schalttemperatur geht das Spannelement10 wieder in seine ursprüngliche Form über. - Ein anderes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Dichtung ist als einteilige Dichtung
21 in den3 und4 dargestellt. Ähnlich wie beim ersten Ausführungsbeispiel gemäß1 wird ein Flansch22 der Dichtung21 gegen eine Schulter23 des Gehäuses12 des Drehantriebes15 gepreßt. Dies erfolgt gemäß den3 und4 mittels eines Druckstücks24 über einen O-Ring25 . Ein an der Dichtung21 angeformtes Dichtelement26 ist zum Gehäuseausgang hin geneigt und berührt die Welle1 . Dieses Dichtelement26 der Dichtung21 dient wie die Dichtelemente3 des ersten Teils2 der Dichtung16 aus1 als Berührungsdichtung während des Betriebes des Drehantriebs15 . Um einen die Welle koaxial umgebenden Bereich der Dichtung21 ist eine aus einem Formgedächtnismetall hergestellte Wendelfeder28 angeordnet. Von ihrer Funktion entspricht sie dem Spannring10 der Dichtung16 aus1 und könnte auch durch diesen ersetzt werden. Unterhalb des Flansches22 weist die Dichtung21 einen eingearbeiteten zentrischen Wulst29 auf, der eine radiale Verformung der Dichtung zwischen Welle1 und Gehäuse12 beim Anpressen der Dichtung21 gegen die Welle1 zuläßt und ermöglicht. - Ähnlich wie der zweite Teil
7 der Dichtung16 weist auch die Dichtung21 Dichtelemente30 auf. In3 sind sie um ein Maß S von der Welle beabstandet, und zwar während des Betriebes des Drehantriebs15 . In4 liegen die Dichtelemente30 an der Welle1 an. Dies entspricht dem Zustand während der Sterilisation, d.h. während der Erwärmung der Wendelfeder28 über die vorgegebene Schalttemperatur des Formgedächtnismetalls hinaus. - In
5 ist eine dritte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Dichtung dargestellt, welche weitgehend der Dichtung21 aus den3 und4 entspricht. Die Dichtung31 aus5 weist aber nicht das Dichtelement26 der Dichtung21 auf. Die Funktion des Dichtelementes26 der Dichtung21 als Berührungsdichtung wird hier von Dichtelementen32 übernommen, welche den Dichtelementen30 der Dichtung21 entsprechen. Diese dienen beim Betrieb als Berührungsdichtung und werden wegen der bei der Sterilisation auftretenden höheren Temperatur durch die sich zusammenziehende Wendelfeder28 stärker gegen die Welle1 gepreßt.
Claims (10)
- Dichtung für die Welle (
1 ) eines sterilisierbaren Drehantriebes für medizinische Werkzeuge und Instrumente, wobei die Welle in einem Gehäuse (12 ) gelagert ist, dessen Innenraum mit der zwischen dem Gehäuse und dem Umfang der Welle vorgesehenen Dichtung zur Umgebung hin abgedichtet ist, und wobei die Dichtung mit zumindest einem radial vorgespannten Dichtelement (3 ) zur Bildung einer ständig wirksamen Berührungsdichtung am Wellenumfang anliegt, dadurch gekennzeichnet, dass ein die Welle (1 ) koaxial umgebender Bereich der Dichtung (16 ;21 ;31 ) von einem Spannelement (10 ;28 ) aus einem Formgedächtnismetall umfaßt ist, welches derart ausgebildet ist und die Dichtung derart umfaßt, daß beim Überschreiten einer vorgegebenen Temperatur durch Formänderung des Formgedächtnismetalls der erwähnte Dichtungsbereich radial gegen den Umfang der stehenden Welle (1 ) gepreßt wird und bei Unterschreiten der vorgegebenen Temperatur dieser Dichtungsbereich wieder seine ursprüngliche Form einnimmt. - Dichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein erster Teil (
2 ) der Dichtung (16 ) mit wenigstens einem Dichtelement (3 ) radial in Richtung auf den Wellenumfang vorgespannt ist und die Berührungsdichtung bildet und daß ein zweiter Teil (7 ) der Dichtung (16 ) mit dem Spannelement (10 ;28 ) ausgestattet ist. - Dichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie mittels eines Gewinderinges (
14 ) festgelegt ist, der in das Gehäuse (12 ) geschraubt ist und einen radialen Flansch (6 ,17 ;22 ) der Dichtung (16 ;21 ;31 ) gegen eine Gehäuseschulter (13 ;23 ) drückt. - Dichtung nach einem der Ansprüche 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß am ersten Teil (
2 ) der Dichtung (16 ) ein Federring (5 ) vorgesehen ist, mit dem das Dichtungselement bzw. die Dichtungselemente (3 ) dieses Dichtungsteils (2 ) radial gerichtet gegen die Welle (1 ) vorgespannt ist bzw. sind. - Dichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der vom Spannelement (
10 ;28 ) umfaßte Dichtungsbereich wellenseitig mit zumindest einem Dichtelement (30 ,32 ) versehen ist. - Dichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das am Wellenumfang anliegende Dichtelement (
30 ;32 ) die Berührungsdichtung bildet. - Dichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtelement (
30 ) die Welle (1 ) mit Abstand umläuft und daß die Berührungsdichtung durch mindestens ein weiteres Dichtelement (26 ) gebildet ist. - Dichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Spannelement (
10 ) als Ring mit einer Trennfuge (18 ) ausgebildet ist. - Dichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Spannelement (
28 ) eine Wendelfeder ist. - Dichtung nach einem oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß in die Dichtung (
21 ;31 ) ein Wulst (29 ) eingearbeitet ist.
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