DE19650754A1 - Ribose und Schlaganfall - Google Patents

Ribose und Schlaganfall

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Description

Die Erfindung betrifft die Herstellung eines Arzneimittels zur Behandlung und Verhütung von Schlaganfällen oder Vorformen davon.
Schlaganfälle und zerebrale Gefäßinsulte stellen die dritthäufigste Todesursache dar und pro Jahr treten allein in Deutschland mehr als 200,000 Neuerkrankungen auf. Die Folgen hiervon sind in der Regel eine halbseitige Lähmung des gesamten Körpers (Hemiplegie) und/oder der vollstän­ dige oder teilweise Verlust der Sprache, so daß die Betroffenen sich nicht mehr mit ihrer Umwelt verständigen können. Dies ist umso tragischer, da sie häufig bei klarem Bewußtsein sind. Der Aufwand und die Kosten für die Rehabilitation und Pflege sind daher außerordentlich hoch. Demzufolge besteht ein großer Bedarf an neuen und effek­ tiven Behandlungsmethoden beim Schlaganfall. In gleichem Maße besteht ein großer Bedarf für effektive Methoden zur Vorbeugung davon.
Zur medikamentösen Behandlung des Schlaganfalls und seinen Vorformen werden bislang Methoden der Hämodilution, beispielsweise mit intravenöser Infusion von Hydroxy­ ethylstärke, und Methoden, die die Blutgerinnung beein­ flussen, beispielsweise Acetylsalizylsäure, Ticlopidin, Cumarinderivate oder Heparin eingesetzt. Zur Verbesserung der Blutrheologie ist Pentoxifyllin angewandt worden. In Einzelfällen wird die Thrombolyse mit beispielsweise Urokinase, Streptokinase oder Gewebsplasminaktivator (rTPa) durchgeführt. Die Behandlung mit sogenannten Kalziumantagonisten, z. B. Nimodipin, ist beschrieben worden. Vereinzelt ist über die Ballondilatation von Hirngefäßen berichtet worden. Die operative Behandlung durch Beseitigung oder Umgehung (Bypass) von extra-craniellen Gefäßstenosen ist bekannt.
In der medikamentösen Prävention stehen die Behandlung von arteriellem Bluthochdruck, z. B. mit Beta-Rezep­ toren-Blockern, ACE-Hemmern, Kalziumantagonisten, Diuretika und die Behandlung mit Thrombozytenaggregationshemmern oder die Antikoagulation mit Cumarinderivaten oder Heparin insbesondere niedermolekulares Heparin im Vordergrund.
Es ist bereits bekannt, daß Ribose bei Gesunden und Diabetikern zur Senkung des Blutzuckerspiegels um 16%-65% führt (S. Segal et al. In Proc. Soc. Exp. Biol Med. (1957), 95, 55-59). Darüber hinaus ist aus Patten, Lancet (1982), i, 1071 bekannt, daß D-Ribose bei Patienten mit Myoadenylat-Deaminase-Mangel eine symptomatische Besserung bewirkt.
Des weiteren ist aus US-A-4,605,644, US-A-4,719,201 und US-A-4,871,718 bekannt, daß sich die ATP (Adenosintri­ phosphat)-Konzentration im ischämischen Gewebe, insbeson­ dere im Herzmuskelgewebe, rascher erholt, wenn es mit einer Ribose enthaltenden Lösung perfundiert wird. Es ist bekannt, daß sich bei Tieren die ATP-Konzentration im Herzmuskel nach Ischämie durch die Perfusion mit Ribose enthaltenden Lösungen steigern läßt (H.-G. Zimmer, Science (1983) 220, 81-82, J. E. Foker et al., J. Thorac. Cardiovasc. Surg. (1980); 80, 506-16, M. K. Pasque et al., J. Thorac. Cardiovasc. Surg. (1982); 83, 390-398). Bei W. Pliml et al. (Lancet 1992, 340, 507-510) wird der Einsatz von Ribose zur Behandlung der koronaren Herzkrankheit be­ schrieben. Aus DE 42 28 215 ist bekannt, daß Ribose zur Behandlung von Organinsuffizienzen im Krankheitsfall geeignet ist. Bei N. S. Perlmutter et al., J. Nucl. Med.
(1991), 32, 193-200 wird von einer Verbesserung der diagnostischen Genauigkeit der Thallium-210 Myokardszin­ tigraphie durch Applikation von Ribose berichtet.
Aus US-A-4,871,718 ist zudem bekannt, daß die Wundhei­ lungsrate erhöht wird, wenn eine Ribose enthaltende Lösung lokal aufgetragen wird. Aus US-A-4,920,098 ist bekannt, daß eine Kombination von Ribose, Lipiden, Kohlehydraten, Proteinen und Elektrolyten zur Behandlung von Patienten mit artherosklerotischen Gefäß-, kardiovaskulären und/oder thrombotischen Erkrankungen eingesetzt wird.
Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß sich durch Verabreichung von Ribose insbesondere D-Ribose Schlagan­ fälle sowie Vorformen davon behandeln und gegebenenfalls auch verhüten lassen. Der Vorteil dieser Behandlung liegt darin, daß sich das erfindungsgemäß hergestellte Arznei­ mittel sowohl oral als auch parentaral anwenden läßt. Dadurch ist es möglich, daß es auch in abgelegenen Ge­ genden, wo nicht sofort entsprechendes Fachpersonal zur Verfügung steht auch von Laien zur Erstversorgung einge­ setzt werden kann.
Das erfindungsgemäß hergestellte Arzneimittel eignet sich insbesondere auch zur Behandlung von Vorformen des Schlaganfalls wie einer sogenannten transischämischen Attacke (TIA) oder eines reversiblen ischämischen neurologischen Defizits (RIND). Das erfindungsgemäß hergestellte Arzneimittel wird in Tagesdosen von minde­ stens 2 g vorzugsweise mindestens 10 g verabreicht, wobei Tagesdosen von 5-90 g insbesondere 10-85 g bevorzugt sind. Bezogen auf das Körpergewicht ergeben sich Tages­ mindestdosen von 25 mg/kg Körpergewicht insbesondere mindestens 200 mg/kg Körpergewicht, wobei jedoch Mindest­ mengen von 500 mg/kg bevorzugt sind. Ganz besonders ist es bevorzugt, das erfindungsgemäß hergestellte Arzneimittel in Mengen von mindestens 1000 mg/kg Körpergewicht zu verabreichen.
Die Erfindung soll mittels folgendem Beispiel näher erläutert werden.
BEISPIEL
Ein 75jähriger Mann, der in der Vergangenheit an Vorhof­ flimmern erkrankt gewesen war, verspürte in den frühen Morgenstunden eine Schwäche und eine Sensibilitätsstörung im linken Arm. Es bestand ein allgemeines Unwohlsein und ein zeitweise verschwommenes Sehen. Der Blutdruck war 130/85 mm Hg. Die Herzfrequenz war 76 /min, der Puls war regelmäßig. Etwa 15 Minuten nach dem Beginn der Symptoma­ tik, wurden 15 g D-Ribose gelöst in 50 ml Wasser oral eingenommen. Die selbe Dosis wurde im Abstand von jeweils 1 Stunde noch 4 mal gegeben. Drei Stunden nach der ersten Einnahme besserte sich die Symptomatik. Die Armschwäche ging deutlich zurück. Die Sensibilitätsstörung war kaum mehr vorhanden. 12 Stunden nach der ersten Einnahme von Ribose war die Symptomatik vollkommen abgeklungen. Die Einnahme von Ribose in einer Dosierung von 40 g/Tag in Einzeldosen von jeweils 10 g wurde für die folgenden 3 Tage weitergeführt. Ein Rezidiv ist innerhalb dieses Zeitraums nicht mehr aufgetreten.

Claims (8)

1. Verwendung von Ribose zur Herstellung eines Arznei­ mittels zur Behandlung und/oder Verhütung von Schlaganfällen oder Vorformen davon.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Arzneimittel ein oral anwendbares Arzneimit­ tel ist.
3. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Arzneimittel ein parenteral anwendbares Arzneimittel ist.
4. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Arzneimittel in Tagesdosen von 2-100 g verabreicht wird.
5. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Arzneimittel in Tagesdosen von 10-85 g verabreicht wird.
6. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Arzneimittel in Tagesdosen von mindestens 150 mg/kg Körpergewicht verabreicht wird.
7. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorform des Schlag­ anfalls eine transitorische-ischämische Attacke ist.
8. Verwendung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorform des Schlaganfalls ein reversibles ischämisches neurologisches Defizit (RIND) ist.
DE1996150754 1996-12-06 1996-12-06 Ribose und Schlaganfall Withdrawn DE19650754A1 (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US8101581B2 (en) * 2007-01-23 2012-01-24 Bioenergy, Inc. Use of D-ribose to treat cardiac arrhythmias
EP2525657A1 (de) * 2010-01-21 2012-11-28 Paul Bradley Addis Zusammensetzung für perinatale und neonatale schlaganfälle

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* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US8101581B2 (en) * 2007-01-23 2012-01-24 Bioenergy, Inc. Use of D-ribose to treat cardiac arrhythmias
EP2525657A1 (de) * 2010-01-21 2012-11-28 Paul Bradley Addis Zusammensetzung für perinatale und neonatale schlaganfälle
EP2525657A4 (de) * 2010-01-21 2013-07-03 Paul Bradley Addis Zusammensetzung für perinatale und neonatale schlaganfälle

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