DE19648689A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Prüfung und/oder Einstellung von Ventilen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Prüfung und/oder Einstellung von VentilenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Einstellung und/oder Prüfung von Ventilen gemäß dem
Oberbegriff des unabhängigen Anspruchs.
Es sind Verfahren zur Einstellung und/oder Prüfung von
Ventilen, insbesondere von Einspritzventilen für
Brennkraftmaschinen bekannt. Zur Einstellung des dynamischen
Durchflusses von Einspritzventilen wird die hydraulische
Durchflußmenge in der Fertigung gemessen und eingestellt.
Bei der Einstellung des dynamischen Durchflusses von
Ventilen wird das Ventil mit einem hochgenauen hydraulischen
Medium, das im folgenden als Testbenzin bezeichnet wird,
beaufschlagt. Durch definiertes Ansteuern und Messen des
Durchflusses wird der tatsächliche Durchfluß erfaßt und das
Ventil derart eingestellt, daß sich bei einer definierten
Ansteuerung ein definierter Durchfluß einstellt.
Das Testbenzin weist eine konstante Dichte und Viskosität
sowie eine hohe Reinheit auf. Aus diesen Gründen ist dieses
Testbenzin sehr teuer. Darüber hinaus entsteht durch die
Verdunstung des Testbenzins eine beträchtliche Belastung für
die Umwelt und das Werkstattpersonal. Die Verwendung anderer
Medien zur Prüfung ist problematisch, da diese gegenüber der
Kraftstoff ein unterschiedliches hydraulisches Verhalten
aufweisen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem
Verfahren zur Prüfung und Einstellung von Ventilen die
Kosten und die Umweltbelastungen zu senken. Diese Aufgabe
wird durch die im unabhängigen Anspruch gekennzeichneten
Merkmale gelöst.
Bei der erfindungsgemäßen Vorgehensweise wird das Ventil mit
einem gasförmigen Medium beaufschlagt. Dabei wird eine erste
Größe die den Durchfluß des gasförmigen Mediums
charakterisiert und/oder wenigstens eine zweite Größe
erfaßt. Durch diese Vorgehensweise kann eine erhebliche
Kostenreduzierung sowie eine Verringerung der Belastung der
Umwelt und des Werkstattpersonals erzielt werden.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn als zweite Größe der
Stromwert erfaßt wird, bei dem das Ventil öffnet und/oder
der Stromwert erfaßt wird, bei dem das Ventil schließt.
Vorteilhafte und zweckmäßige Ausgestaltungen und
Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
gekennzeichnet.
Die Erfindung wird nachstehend anhand der in der Zeichnung
dargestellten Ausführungsformen erläutert. Es zeigen Fig. 1
eine grob schematische Darstellung der erfindungsgemäßen
Vorrichtung und Fig. 2 und 3 Flußdiagramme zur Erläuterung
des erfindungsgemäßen Verfahrens.
In Fig. 1 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung grob
schematisch dargestellt. In vereinfachter Darstellung ist
ein Magnetventil 100 gezeigt. Dieses Magnetventil besitzt
einen Ventilsitz 105 und einen Ventilraum 110. über einen
Einlaß 115 gelangt im normalen Betrieb Kraftstoff in den
Ventilraum 110. Eine Feder ist mit 120 und eine Ventilnadel
mit 125 bezeichnet. Zur Bewegung der Ventilnadel ist eine
Spule 130 vorgesehen. Des weiteren sind Mittel 135 zur
Verstellung der Federkraft und ein Mittel 140 zur
Einstellung des Hubes der Magnetventilnadel 125 vorgesehen.
Der Auslaß des Ventils steht über ein Durchflußmeßgerät 140
mit einem Druckerzeuger 145 in Verbindung.
Die Spule 130 wird über ein Schaltmittel 150 mit einer
Versorgungsspannung U beaufschlagt. Der zweite Anschluß der
Spule 130 steht über ein Strommeßmittel 155 mit Masse in
Verbindung.
Ferner ist eine Steuereinheit 160 vorgesehen. Diese
Steuereinheit 160 beaufschlagt das Schaltmittel 150 mit
Signalen und verarbeitet die Ausgangssignale des
Durchflußmessers 140 und des Strommeßmittels 155 und
beaufschlagt in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel auch
die Einstellmittel 140 und 135 mit entsprechenden Größen.
Im unbestromten Zustand drückt die Feder 120 die
Ventilnadel 125 in den Ventilsitz 105. In diesem
unbestromten Zustand unterbricht das Ventil die Verbindung
zwischen dem Einlaß 115 und dem Auslaß. Durch Bestromen der
Spule 130 wird eine Magnetkraft aufgebracht, die gegen die
Federkraft beziehungsweise die mechanische Kraft wirkt.
Diese Kraft führt dazu, daß die Ventilnadel 125 vom
Ventilsitz 105 abhebt. Der Abstand zwischen Ventilsitz 105
und Ventilnadel 125 wird als Hub H bezeichnet.
Die erfindungsgemäße Vorgehensweise ist nicht auf diese Art
von Ventilen beschränkt. Sie kann auch bei anderen
gesteuerten Ventilen eingesetzt werden, bei denen mittels
eines Ansteuersignals eine bestimmtes Volumen freigegeben
wird. So kann die Vorgehensweise auch bei Ventilen
eingesetzt werden, die von einer Feder in ihrem geöffneten
Zustand gehalten werden und die in ihrem unbestromten
Zustand der Durchfluß freigegeben.
Wird das Magnetventil mit einer definierten Spannung
beaufschlagt, das heißt mit einem Ansteuersignal einer
festen Länge, so muß das Magnetventil mit einen bestimmten
Hub H den Durchfluß freigeben. Das Volumen, das während der
Ansteuerung durch das Ventil strömt, hängt von mehreren
Faktoren ab. Zum einen ist dies die Schnelligkeit, mit der
das Magnetventil öffnet, das heißt mit welcher
Geschwindigkeit der Hub von Null auf den maximalen Wert
ansteigt. Diese Größe bestimmt den dynamischen Durchfluß des
Magnetventils. Dieser hängt im wesentlichen von der
Feder 120 ab. Mit dem Einstellmittel 135 kann diese
Geschwindigkeit eingestellt werden. Mittels des
Einstellmittels 135 ist eine Einstellung des dynamischen
Durchflusses möglich.
Des weiteren ist der Hub, der sich nach einer gewissen Zeit
bei einem bestimmten Ansteuerstrom einstellt, bei
verschiedenen Einspritzventilen unterschiedlich. Daher ist
eine Einstellvorrichtung 140 vorgesehen, mit der der Hub im
statischen Zustand auf einen vorgebbaren Wert eingestellt
werden kann. Hierzu wird das Magnetventil ständig bestromt,
der statische Durchfluß gemessen und die Einstelleinrichtung
140 so eingestellt, daß sich ein bestimmter, gewünschter
statischer Durchfluß einstellt.
Diese Einstellarbeiten werden üblicherweise mit Kraftstoff,
insbesondere mit einem hochgenauen hydraulischen Medium
durchgeführt. Hierzu wird vorzugsweise Heptan verwendet. Die
Verwendung dieses Kohlenwasserstoffs ist aus verschiedenen
Gründen problematisch.
Erfindungsgemäß wurde erkannt, daß der dynamische Durchfluß
auch mittels Druckluft durchgeführt werden kann.
Das Verhalten von Ventilen bei einer dynamischer Ansteuerung
wird im wesentlichen durch die Länge des Ansteuerimpulses
(Ansteuerimpulsdauer) im Vergleich zur Impulsperiodendauer,
dem statischen Durchfluß und dem zeitlichen Verlauf der
Differenz zwischen den mechanischen und den magnetischen
Kräfte bestimmt.
Die Ansteuerimpulsdauer entspricht der Zeit, in der die
Ventilspule bestromt wird. Die Impulsperiodendauer
entspricht der Summe der Zeit, in der das Ventil bestromt
und nicht bestromt wird. Der statische Durchfluß ist die
Menge, die das vollständig geöffnete Ventil während einer
bestimmten Zeitdauer durchfließt. Der dynamische Durchfluß
ist die Menge, die das Ventil während einer bestimmten
Zeitdauer durchfließt, wenn es mit einem bestimmten
Tastverhältnis angesteuert wird. Als Tastverhältnis, wird
das Verhältnis zwischen Ansteuerimpulsdauer und
Impulsperiodendauer bezeichnet. Die Werte des dynamischen
und des statischen Durchflusses sind für Kraftstoff und
gasförmige Stoffe in der Regel unterschiedlich.
Erfindungsgemäß wurde erkannt, daß die zeitliche Variation
der Kräftedifferenz zwischen der Magnetkraft und der
mechanischen Kraft zusammen mit dem dynamischen Durchfluß
von Kraftstoff durch eine Messung des pneumatischen,
dynamischen Durchflusses QPN erfaßt werden kann.
Unter dem pneumatischen dynamischen Durchfluß QPN versteht
man die Menge an Gas, die bei einem vorgegebenen
Tastverhältnis durch das Ventil strömt.
Die Unterschiede zwischen den einzelnen Magnetventilen, die
insbesondere auf den Unterschieden im Magnetkreis beruhen,
werden erfindungsgemäß durch Messen des statischen Anzugs-
und Abfallstroms erfaßt.
Die drei Parameter pneumatischer, dynamischer Durchfluß QPN,
Anzugsstrom IAN und Abfallstrom IAB lassen sich in einfacher
Weise messen. Ausgehend von diesen Größen, die mit einem
gasförmigen Medium gemessen werden, wird auf den dynamischen
Durchfluß an Kraftstoff QK geschlossen werden. Hierzu wird
bei wenigen Ventilen, insbesondere in der Vorserie der
Durchfluß an Kraftstoff gemessen. Anschließend werden die
drei Parameter pneumatischer, dynamischer Durchfluß QPN,
Anzugsstrom IAN und Abfallstrom IAB erfaßt und entsprechende
Umrechnungsfaktoren bestimmt.
Vorteilhaft ist der Wegfall des hydraulischen Mediums bei
der Ermittlung des dynamischen Durchflusses an Kraftstoff,
da zur Messung des Durchflusses die leicht verfügbare und
äußerst umweltfreundliche Atmosphärenluft als gasförmiges
Medium verwendet wird. Die langsame und teure hydraulische
Mengenmessung wird durch die schnellere und billigere
pneumatische Durchflußmessung ersetzt. Die Messung des
statischen Anzugs- und Abfallstroms werden durch ein
einfaches Meß- und Anzeigeverfahren ermittelt.
Die Parameter Anzugsstrom IAN, Abfallstrom IAB und der
pneumatisch-dynamische Durchfluß QPN besitzen eine starke
Abhängigkeit vom Kraftstoffdurchfluß und sind sehr einfach
und schnell in der Serienfertigung zu bestimmen.
Hierzu ist die in Fig. 1 dargestellte Einrichtung geeignet.
Der Druckerzeuger 145 erzeugt einen vorgebbaren Druck, mit
dem der Auslaß des Magnetventils beaufschlagt wird. Zwischen
dem Druckerzeuger und dem Auslaß des Ventils ist das
Durchflußmeßmittel 140 angeordnet. Als Druckmeßmittel 140
wird vorzugsweise eine Meßblende verwendet. Die Messung
erfolgt also durch Beaufschlagung des Ventils, entgegen zur
normalen Flußrichtung, mit einem pneumatischen Druck, der
vorzugsweise Werte von ca. 600 Millibar annimmt.
Zur Messung einer ersten Größe, die den pneumatisch
dynamischen Durchfluß angibt und die den Durchfluß des
gasförmigen Mediums charakterisiert, wird die Spule 130 mit
einem vorgegebenen Tastverhältnis beaufschlagt.
Beispielsweise wird die Spule für 3 Millisekunden bestromt,
wobei die Periodendauer, das heißt der Abstand zwischen dem
Beginn zweier Bestromungen 6 Millisekunden beträgt. Die
Ansteuerfrequenz beträgt in diesem Beispiel 166,7 Hz.
Bei dieser Art der Ansteuerung öffnet und schließt das
Magnetventil mit dieser Frequenz. Mit dieser dynamischen
Ansteuerung hat die Magnetkraft einen erheblichen Einfluß
auf den pneumatischen, dynamischen Durchfluß. Bei einem
schnellen Öffnen ergibt sich eine große, bei einem langsamen
Öffnen, bedingt durch eine große Federkraft, eine kleine
Durchflußmenge.
Des weiteren wird eine zweite Größe erfaßt, die als
Anzugsstrom IAN und/oder als Abfallstrom IAB bezeichnet
wird. Hierzu wird die Spannung U, die an der Spule 130
anliegt, kontinuierlich erhöht. Gleichzeitig wird der
Spulenstrom mit dem Strommeßmittel 155 erfaßt. Das Öffnen
des Einspritzventils wird erkannt, wenn der Durchfluß
plötzlich ansteigt. Dieser wird über einen Druckabfall im
Bereich Druckerzeugers 145 bzw. Des Durchflußmeßmittels 140
erkannt. Der Druckabfall bewegt sich im Rahmen von ca. 25
mbar.
Anschließend wird die Spannung abgesenkt und der Zeitpunkt
ermittelt, bei dem das Ventil wieder schließt. Der
Stromwert, bei dem das Magnetventil öffnet, wird als
Anzugsstrom IAN und bei dem das Magnetventil schließt, als
Abfallstrom IAB bezeichnet.
Diese Messung kann automatisch von der Steuereinheit 160,
manuell oder halbautomatisch durchgeführt werden. So kann
beispielsweise vorgesehen sein, das die Messung und die
Einstellung des Ventils automatisch von der Steuereinheit
160 ausgeführt wird. Es ist aber auch möglich, daß die
Steuereinheit 160 die Messungen durchführt und die
Einstellung manuell durchgeführt wird. Es ist sogar möglich,
daß ohne Steuereinheit gearbeitet wird. Dies bedeutet, daß
das Ventil mit einem geeigneten Signalgenerator mit
Ansteuersignalen beaufschlagt wird und die Messung und die
Einstellungen manuell durchgeführt werden.
Erfindungsgemäß wurde erkannt, daß zwischen der dynamischen
Durchfluß für Kraftstoff QK und dem pneumatischen,
dynamischen Durchfluß QPN, dem Anzugsstrom IAN und dem
Abfallstrom IAB eine feste Beziehung besteht. Für diese
Beziehung gilt die folgende Formel:
QK = A - B . IAN - C . IAB + D . QPN.
Bei den Größen A, B, C und D handelt es sich um Konstanten,
die bei einigen wenigen Exemplaren von Einspritzventilen
gleicher Bauart ermittelt werden müssen. Hierzu wird der
dynamische Durchfluß QK für Kraftstoff und die Größen
Anzugsstrom IAN, Abfallstrom und der pneumatisch, dynamische
Durchfluß QPN mit Druckluft bei gleichen Ansteuersignalen
bei einigen wenigen Ventilen gleicher Bauart gemessen.
Ausgehend von diesen Meßwerten lassen sich die
Umrechnungsfaktoren A, B, C und D bestimmen. Die Größen A, B
und C sind von ähnlicher Größenordnung die Größe D ist
wesentlich kleiner.
In Fig. 2 ist die erfindungsgemäße Vorgehensweise zur
Einstellung des Ventils anhand eines Flußdiagrammes
dargestellt. In einem ersten Schritt 200 wird das Ventil in
die Meßeinrichtung eingebaut und mit einem definierten
Ansteuersignal beaufschlagt. Dabei kann es entgegen oder in
normaler Flußrichtung des Ventils eingebaut werden. Im
Schritt 210 wird der Anzugsstrom IAN und im Schritt 220 der
Abfallstrom IAB gemessen. Die Messung dieser beiden ersten
Größen ist in Fig. 3 detaillierter dargestellt.
Im anschließenden Schritt 230 wird das Magnetventil mit
einem festen Tastverhältnis beaufschlagt. Anschließend in
Schritt 240 erfolgt die Messung einer ersten Größe, die als
des pneumatisch-dynamischen Durchflusses QPN bezeichnet
wird, mittels des Durchflußmessers 140.
Anschließend in Schritt 245 wird, ausgehend von diesen drei
Parametern mit der oben angegebenen Formel der diesen Größen
entsprechende dynamische Durchfluß für Kraftstoff QK
bestimmt. Die Abfrage 250 überprüft, ob dieser Wert QK von
einem erwarteten Sollwert QKS abweicht. Hierzu wird
beispielsweise überprüft, ob die Differenz zwischen dem
dynamischen Durchfluß für Kraftstoff QK und dem erwarteten
Sollwert QKS kleiner als ein Schwellwert S ist. Ist dies der
Fall, so ist das Einspritzventil richtig eingestellt und der
Prüf- und Einstellvorgang endet in Schritt 270.
Weicht der so berechnete Wert QK für den Kraftstoffdurchfluß
von dem erwarteten Wert QKS ab, so erfolgt ein Abgleich des
Magnetventils in Schritt 260. Hierzu wird in geeigneter
Weise das Einstellmittel 135 und/oder 140 beeinflußt.
Anschließend werden die Schritte 210 bis 250 erneut
abgearbeitet.
Bei einer besonders vorteilhaften Ausführungsform werden die
Zielwerte für die Größen QPN, IAN und IAB vorab bei einigen
Ventilen bestimmt. In diesem Fall kann die Berechnung in
Schritt 245 entfallen. In Schritt 250 werden dann die Werte
QPN, IAN und/oder IAB mit den entsprechenden erwarteten
Werten verglichen. Bei dieser Ausführungsform erfolgt ein
Abgleich des Ventils, bei einer Abweichung zwischen der
ersten Größe und einem vorgebbaren Sollwert für die erste
Größe und/oder bei einer Abweichung zwischen der zweiten
Größe und einem vorgebbaren Sollwert für die zweite Größe.
Zur Einstellung der hydraulischen Eigenschaften des Ventils
wird eine pneumatische und zwei elektrische Größen
verwendet. Diese Größen sind leicht und schnell zu messen.
Ausgehend von diesen gemessenen Größen wird eine
hydraulische Größe bestimmt und die Abgleichmittel so
eingestellt, daß die hydraulische Größe einem erwarteten
Sollwert entspricht. Im Vorfeld der Messung müssen die
Faktoren, A, B, C und D durch Messung mit Kraftstoff und mit
Luft bei einer geringen Zahl von Ventilen bestimmt werden.
Die Mehrheit der Ventile wird dann lediglich mit Luft
geprüft und eingestellt.
Zur Messung der elektrischen Größen wird beispielsweise, wie
in Fig. 3 als Flußdiagramm dargestellt, vorgegangen. In
einem ersten Schritt 300 wird ein Spannungswert U0
vorgegeben. Dieser Spannungswert ist so gewählt, daß kein
oder nur ein sehr geringer Strom fließt, bei dem das
Magnetventil sicher noch nicht öffnet. Anschließend wird in
Schritt 305 der pneumatische Durchfluß QPN0 erfaßt.
Anschließend in Schritt 310 wird der Spannungswert U um
einen vorgegebenen Wert ΔU erhöht. Anschließend in
Schritt 350 erfolgt die Messung des neuen Wertes QPN1 für
den pneumatischen Durchfluß.
Anschließend in Schritt 320 wird die Differenz ΔQPN zwischen
dem alten und dem neuen Wert für den pneumatischen Durchfluß
ermittelt. Die sich anschließende Abfrage 325 überprüft, ob
dieser Wert größer als ein Schwellwert ist. Ist dies nicht
der Fall, das heißt der Druck ist nicht abgefallen und die
Magnetventilnadel hat noch nicht abgehoben, so wird in
Schritt 330 der alte Wert QPN0 durch den neuen Wert QPN1
ersetzt und der Spannungswert wird in Schritt 310 erneut
erhöht.
Erkennt die Abfrage 325, daß der Druck abgefallen
beziehungsweise der Durchfluß angestiegen ist, so hat die
Ventilnadel 125 abgehoben und der Anzugsstrom IAN ist
erreicht. In Schritt 35 wird daher von dem
Strommeßmittel 155 der aktuelle Strom I gemessen und als
Anzugsstrom IAN abgespeichert. Zur Erfassung des
Anzugsstroms wird der Stromwert rampenförmig mit einer
konstanten Steigung von beispielsweise 0,001 Milliampere pro
Millisekunde erhöht. Das Erreichen des Anzugsstroms wird
durch laufende Überwachung des pneumatischen
Durchflusses QPN festgestellt. Entsprechend wird bei dem
Abfallstrom IAB vorgegangen. In Schritt 340 wird die
Spannung U um einen vorgebbaren Wert ΔU verringert. In
Schritt 345 wird der neue Wert QPN1 für den Durchfluß
gemessen und in Schritt 350 mit dem alten Wert QPN Null
verglichen.
Erkennt die Abfrage 355 anhand der Differenz ΔQPN durch
Vergleich mit einem Schwellwert SW, daß sich der Durchfluß
nicht verringert hat, das heißt die Ventilnadel sich noch
nicht bewegt hat, so erfolgt Schritt 360, indem der alte
Wert dem neuen Wert überschrieben und anschließend in
Schritt 340 die Spannung weiter verringert wird. Erkennt die
Abfrage 355 einen Abfall des Durchflusses, so wird in
Schritt 365 der aktuelle Stromwert I erfaßt und als
Abfallstrom IAB abgespeichert.
Die Werte für die Ansteuerdauer von 5 Millisekunden und für
die Periodendauer von 10 Millisekunden sind nur beispielhaft
gewählt. Diese Werte werden möglichst klein gewählt, da in
diesem Falle eine bessere Korrelation zwischen den
hydraulischen und den pneumatischen Durchflüssen besteht.
Die Umrechnung der Parameter IAN, IAB und QPN über die
Korrelation in hydraulischen Durchfluß erfolgt automatisch
in der Steuereinheit 160, sc daß als einzustellende
Zielwerte direkt Kraftstoffwerte verwendet werden können.
Anstelle von Luft können auch andere gasförmige Stoffe
verwendet werden.
Claims (9)
1. Verfahren zur Prüfung und/oder Einstellung von Ventilen,
insbesondere von Einspritzventilen einer Brennkraftmaschine,
wobei ein Ventil mit einem definierten Ansteuersignal
beaufschlagt wird, um ein den Durchfluß von Kraftstoff
charakterisierendes Signal (QK) zu bestimmen, dadurch
gekennzeichnet, daß das Ventil mit einem gasförmigen Medium
beaufschlagt und eine erste Größe (QPN), die den Durchfluß
des gasförmigen Medium charakterisiert und/oder wenigstens
eine zweite Größe (IAN, IAB) erfaßt werden.
2. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Größe (IAN, IAB) den
Stromwert (IAN) angibt, bei dem das Ventil öffnet und/oder
daß die zweite Größe den Stromwert (IAB) angibt, bei dem das
Ventil schließt.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die erste Größe (QPN) einen
pneumatisch dynamischen Durchfluß angibt.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß ausgehend von der ersten und der
zweiten Größe (IAN, IAB), das Signal (QK) bestimmt wird, das
den Durchfluß von Kraftstoff charakterisiert.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Abweichung zwischen
dem Signal (QK), das den Durchfluß von Kraftstoff
charakterisiert, und einem vorgebbaren Sollwert (QKS) ein
Abgleich des Ventils erfolgt.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Abweichung zwischen
der ersten Größe (QPN) und einem vorgebbaren Sollwert
und/oder bei einer Abweichung zwischen der zweiten Größe
(IAN, IAB) und einem vorgebbaren Sollwert ein Abgleich des
Ventils erfolgt.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem Durchfluß von
Kraftstoff um den dynamischen Durchfluß handelt.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß als gasförmiges Medium Druckluft
verwendet wird.
9. Vorrichtung zur Prüfung und/oder Einstellung von
Ventilen, insbesondere von Einspritzventilen einer
Brennkraftmaschine, mit einem ersten Mittel (160), die ein
Ventil mit einem definierten Ansteuersignal beaufschlagen,
um ein den Durchfluß von Kraftstoff charakterisierendes
Signal (QK) zu bestimmen, dadurch gekennzeichnet, daß zweite
Mittel (145) vorgesehen sind, die das Ventil mit einem
gasförmigen Medium beaufschlagen und eine erste Größe (QPN),
die den Durchfluß des gasförmigen Medium charakterisiert,
und/oder wenigstens eine zweite Größe (IAN, IAB) erfassen.
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