Die Erfindung betrifft ein elektro-hydraulisches Steuerventil für hydraulischen Schreitausbau
mit einem an eine Hochdruckleitung anschließbaren 3/2-Wegeventil und einem an eine eigensi
chere Stromversorgung anschließbaren Elektromagneten zur Betätigung eines von einer
Schließfeder und durch die anstehende Druckflüssigkeit auf einem Dichtsitz in der Schließstel
lung gehaltenen Schließkörpers, der von dem Schaltstößel des Elektromagneten in die Öff
nungsstellung verstellbar ist, wobei zwischen dem Schaltstößel und dem Schließkörper ein Fe
derpuffer mit einem durch Federkraft vorgespannten Druckkörper angeordnet sind.
Aus der DE 37 17 403 C1 ist eine Schaltvorrichtung für ein hydraulisches Wegeventil bekannt,
das auf vorgegebene Schaltkräfte und Schaltwege genau eingestellt werden kann. Diese
Schaltvorrichtung wird mit gutem Erfolg im untertägigen Bergbau zur Steuerung von hydrauli
schen Schreitausbaueinheiten eingesetzt. Der Betrieb dieser Abstützvorrichtungen erfordert
hohe Stützkräfte, die von den Stempeln des Ausbaus bei hohen Drucken erzeugt werden. Die
Steuerventile werden von Elektromagneten geschaltet, die aus Sicherheitsgründen an eigensi
chere Stromversorgungen angeschlossen sind. Die Umsetzung der mit den Elektromagneten im
eigensicheren Bereich erzielbaren, an sich geringen Schaltkräfte gegen den in den Ventilen an
stehenden hohen Druck der Hochdruckflüssigkeit macht es erforderlich, daß die Ventile unter
den vorgegebenen Bedingungen sehr genau ansprechen und geschaltet werden.
Diese Schaltvorrichtung verwendet zur Übertragung der von dem Impulsgeber
(Elektromagneten) erzeugten Schaltkraft auf das hydraulische Wegeventil einen waagebalken
artig gelagerten, zweiarmigen Hebel mit gleichlangen Hebelarmen an beiden Seiten. Auf der
Seite des Wegeventils ist in den Hebelarm ein Federpuffer mit einem entgegen der Betäti
gungsrichtung federnd vorgespannten Druckkörper eingesetzt, der in einer in Betätigungsrich
tung verstellbaren Buchse axial verschiebbar geführt ist. Mit dem Federpuffer wird eine vorge
gebene Schaltkraft auf den Schaltstift des Wegeventils übertragen, deren Größe durch die Vor
spannung der Feder veränderbar ist. Der Federpuffer ist mit der Buchse in eine Gewindeboh
rung des Hebels eingesetzt und gegenüber dem ortsfest in dem Ventilgehäuse angeordneten
Wegeventil in Betätigungsrichtung einstellbar, so daß der erforderliche Schaltweg genau be
stimmt werden kann. Eine sorgfältige Justierung in der Betätigungsrichtung ist dringlich gebo
ten, weil das Schaltverhalten des Ventils durch das toleranzbedingte Spiel der einzelnen Bautei
le des Ventils zueinander einerseits und durch das vorhandene Spiel innerhalb des Elektroma
gneten andererseits erheblich beeinflußt wird. Die Schaltkraft des Elektromagneten nimmt mit
dem zurückgelegten Schaltweg überproportional zu. Folglich soll das Ventil im ansteigenden
Bereich der Schaltkraft geschaltet werden. Wenn der Schaltweg bei zu engem Spiel zu knapp
bemessen ist, fehlt die Kraft zum Öffnen des Ventils, weil die volle Schaltkraft noch nicht er
reicht ist. Bei zu großem Spiel fährt der mit dem Anker verbundene Schaltstößel des Elektro
magneten in die Endstellung, ohne das Ventil zu schalten.
Die vorgenannte Schaltungsanordnung bedarf der Verbesserung. Der bauliche Aufwand zur
Übertragung der Schaltkräfte und zur Unterbringung eines justierbaren Federpuffers in einem
zweiarmigen Hebel ist erheblich und demzufolge teuer. Die Justierung und der Austausch der
Bauteile sind zeitaufwendig.
Die DE 41 22 982 C2 beschreibt eine Schaltvorrichtung, bei der ein Elektromagnet und ein
2/2-Schieberkolben-Wegeventil achsgleich hintereinander angeordnet sind, wobei der Schalt
kolben des Ventils am Schaltstößel des Magneten anliegt. Der Ventilkörper ist mit dem Gehäu
se des Elektromagneten abstandsveränderlich verschraubt, damit der Überdeckungsgrad zwi
schen dem Schaltkolben und einer Steuerbohrung im Ventilkörper verändert und somit der
Durchflußquerschnitt zur Druckregulierung eingestellt werden kann. Diese Veränderung hat
keinen Einfluß auf die Schaltkraft, die vom Elektromagneten auf das Ventil ausgeübt wird.
Der vorliegenden Erfindung ist die Aufgabe gestellt, ein elektrohydraulisches Steuergerät der
eingangs genannten Art in der Weise auszubilden, daß ein präzises Schaltverhalten bei hohen
Arbeitsdrücken und kleinen Abmessungen des Ventils gewährleistet ist.
Diese Aufgabe wird mit den im Kennzeichen des Hauptanspruches genannten Merkmalen ge
löst. Die vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist Gegenstand der Unteransprüche.
In dem erfindungsgemäßen Steuergerät sind das 3/2-Wegeventil und der Federpuffer in einer
Ventilpatrone achsgleich mit dem Elektromagneten auf einer Kraftfluß-Wirklinie hintereinander
angeordnet, wobei die Ventilpatrone gegenüber dem ortsfesten Elektromagneten im Abstand
justierbar in das Ventilgehäuse eingesetzt ist.
Die in der Ventilpatrone angeordneten Bauteile des 3/2-Wegeventils sind mit dem Federpuffer
zu einer kompakten, im Ventilgehäuse verstellbaren Baueinheit zusammengefaßt, die mit einem
Feingewinde von außen in die optimale Schaltposition gebracht werden kann.
Der Federpuffer ist ein vorgefertigtes, in sich vorgespanntes Bauteil mit einer gedrungenen
Bauform, das in einer zum Schaltstößel des Elektromagneten offenen, topfförmigen Aufnahme
an der kopfseitigen Stirnseite der Ventilpatrone eingelegt ist und somit keiner nachträglichen
Justierung bedarf. Die Schaltkraft wird vom Schaltstößel des Elektromagneten über den Fe
derpuffer auf den Schaltstift des 3/2-Wegeventils übertragen. Der Abstand zwischen dem
Schaltstößel und dem Federpuffer bewirkt einen Leerhub in der Anzugsphase des Magneten, in
der die Schaltkraft aufgebaut wird.
Das Ventil wird erst dann mit dem Schaltstift gegen den anstehenden Druck und die Ventilfe
der aufgestoßen, wenn die Schaltkraft eine vorgegebene Stärke erreicht hat. Dabei verhält sich
der vorgespannte Federpuffer wie ein starrer Körper, der die Schaltkraft dosiert auf dem
Schaltstift des Ventils weiterleitet, so daß auch bei kleinen Abmessungen des Ventils unter
hohem Druck ein präzises Schaltverhalten gewährleistet ist.
Nach dem Öffnen des Ventils führt der Magnet bei weiter ansteigender Schaltkraft einen Rest
hub aus, der auf den Federpuffer übertragen und von dessen Feder aufgenommen und gespei
chert wird. Die im Federpuffer gespeicherte überschüssige Schaltkraft wird beim Zurückschal
ten des Ventils dazu genutzt, eine durch Anlage des Ankers am Eisenkern des Magneten er
zeugte Remanenzkraft wieder aufzuheben. Der kegelstumpfförmig ausgebildete Druckkörper
des Federpuffers zentriert sich an den Zentrierschrägen der Einsatzhülse selbst in die Ausgangs
lage zurück.
Die kompakte Bauweise des Steuergeräts wird auch in der Weise vorteilhaft genutzt, daß die
Stromzuführung für zwei Steuerventile, die nebeneinander in einem Ventilgehäuse
untergebracht sind, über eine mit Dioden und mit einer Steckbuchse bestückte Leiterplatte er
folgt, die raumsparend in einem das Ventilgehäuse kopfseitig abschließenden Gehäusedeckel
untergebracht ist.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbei
spiels näher erläutert. Die Zeichnung zeigt ein elektro-hydraulisches Steuergerät, dessen linke
Hälfte im Längsschnitt dargestellt ist.
In dem Ventilgehäuse 1 des Steuergerätes sind zwei 3/2-Wegeventile 2 und deren Elektro
magnete 3 nebeneinander angeordnet, wobei sich zwischen einem Elektromagneten 3 und ei
nem 3/2-Wegeventil 2 jeweils ein Federpuffer 4 befindet. Die beiden Elektromagnete 3 des
Steuergerätes sind mit einer Steckbuchse 5 an eine nicht dargestellte, eigensichere Stromver
sorgung angeschlossen. Die Steckbuchse 5 ist in eine mit Dioden bestückte Leiterplatte 6 ein
gesetzt, die in horizontaler Lage beide Magnete 3 überdeckt und in einem das Ventilgehäuse 1
kopfseitig flach abschließenden Gehäusedeckel 7 untergebracht ist.
Mit 8 ist der Mantel ist eines Elektromagneten 3 bezeichnet, der einen Eisenkern 9, einen zy
lindrischen Spulenkörper 10 sowie einen innenliegenden Anker 11 umfaßt. Durch die Erregung
des Elektromagneten 3 bei angelegter Spannung wird der Anker 11 in axialer Richtung auf das
3/2-Wegeventil 2 zu bewegt. Mit dem Anker 11 ist ein Schaltstößel 12 verbunden, der die
Schaltkraft des Elektromagneten 3 auf den Federpuffer 4 und mit diesem weiter auf das 3/2-Wege
ventil 2 überträgt. Der Schaltstößel 12 ist auf ganzer Länge durch den Elektromagneten
3 und die Leiterplatte 6 hindurchgeführt. Das kopfseitige Ende des Schaltstößels 12, das aus
dem Gehäusedeckel 7 austritt und durch eine elastische Haube 13 abgedeckt ist, kann notfalls
von Hand zum Öffnen des 3/2-Wegeventils 2 betätigt werden.
Die Bauteile des 3/2-Wegeventils 2 sind in einer Ventilpatrone 18 integriert, die mit einem
Feingewinde 19 am Patronenmantel versehen und in eine Ventilbohrung 20 des Ventilgehäuses
eingeschraubt ist. Das 3/2-Wegeventil 2 ist im wesentlichen baugleich mit dem Gegenstand
der DE 32 06 555 C2. Die Anschlüsse P für eine Hochdruckleitung, A von einem Verbraucher
und T für den Rücklauf zum Tank münden in eine nicht bezeichnete innere Stufenbohrung der
Ventilpatrone 18 ein, in der die Ventilbauteile angeordnet sind. Am Patronenmantel und in der
Stufenbohrung sind Dichtungen zwischen den Anschlüssen vorgesehen, die ebenfalls nicht be
zeichnet sind.
Die Zeichnung zeigt das 3/2-Wegeventil 2 in der Schließstellung, in der der Verbraucheran
schluß A für den Rücklauf zum Tank T geöffnet und gegenüber dem Hochdruckanschluß P
geschlossen ist.
Der Federpuffer 4 ist ein vorgefertigtes Bauteil mit einer Druckfeder 14, die in einer Einsatz
hülse 15 eingeschlossen und durch eine kopfseitig eingeschraubte Gewindescheibe 16 auf eine
vorgegebene Kraft vorgespannt ist. Die Druckfeder 14 wirkt auf einen zum 3/2-Wegeventil 2
hin kegelstumpförmig abgeschrägten Druckkörper 17, der gegen eine korrespondierend dazu
ausgebildete Zentrierschräge am Rand der ventilseitigen Öffnung der Einsatzhülse 15 anliegt.
Der Federpuffer 4 ist in eine topfförmige, zum Schaltstößel 12 des Elektromagneten 3 hin of
fene Aufnahme 21 eingelegt, die stirnseitig in die Ventilpatrone 18 eingeschraubt ist. Die
Schaltkraft vom Elektromagneten 3 wird mit dem Schaltstößel 12 über den Federpuffer 4 auf
einen Schaltstift 22 übertragen, der in einer Führungsscheibe 23 geführt ist. Der Schaltstift 22
steht auf einem zylindrischen Schließkörper 24, der in eine Einsatzscheibe 25 eingesetzt ist. In
der Öffnungsstellung des 3/2-Wegeventils 2 wird der Schließkörper 24 mit einem pfropfen
förmigen Dichtelement 26 an der Unterseite auf einem bundringförmigen Dichtsitz 27 einer
darunter angeordneten Verteilerscheibe 28 zur Anlage gebracht, so daß der Durchgang zum
Tankanschluß T verschlossen wird. In der gezeigten Schließstellung des 3/2-Wegeventils 2 be
findet sich der Schließkörper 24 mit geringem Abstand über dem Dichtsitz 27. Dieser kurze
Schaltweg ist jedoch in der Zeichnung kaum erkennbar. Für den Durchlauf der Druckflüssig
keit sind nicht bezeichnete seitliche Ausnehmungen in der Mantelfläche des Schließkörpers 24
sowie Querbohrungen 29 in der Einsatzscheibe 25 vorgesehen. Unterhalb der Verteilerscheibe
28 befindet sich ein weiterer Schließkörper 30 mit einem Dichtelement 31, der auf einem
ebenfalls bundringförmig ausgebildeten Dichtsitz 32 an der Unterseite der Verteilerscheibe 28
zur Anlage gebracht wird und in der Schließstellung des 3/2-Wegeventils 2 den Hochdruckan
schluß P gegenüber dem Verbraucheranschluß A abdichtet. Die Stufenbohrung in der Ventilpa
trone 18 ist nach außen durch einen an der unteren Stirnseite eingeschraubten Endstopfen 33
verschlossen, der auch das Widerlager für eine in Schließrichtung wirkende Ventilfeder 34 bil
det.
Der Hochdruckanschluß P mündet über eine radiale Stichbohrung 35 in einen zwischen dem
Endstopfen 33 und dem Dichtelement 31 gebildeten Zwischenraum ein. In der Mantelfläche
des Schließkörpers 30 sind ebenfalls seitliche Ausnehmungen für den Durchlauf der Druck
flüssigkeit vorgesehen.
Eine in der Verteilerscheibe 28 zentrisch verlaufende Axialbohrung 36 führt von dem Dichtsitz
32 auf der Hochdruckseite zu dem Dichtsitz 27 auf der Tankseite, wobei die Dichtsitze 32 und
27 jeweils wechselweise durch die Dichtelemente 31 bzw. 26 der Schließkörper 30 bzw. 24
druckdicht verschlossen sind. Von der Axialbohrung 36 zweigt mindestens eine Radialbohrung
37 ab, die in einen in der Mantelfläche der Verteilerscheibe 28 umlaufenden Ringkanal 38 ein
mündet, der wiederum mit dem Verbraucheranschluß A in Verbindung steht.
Neben der zentrisch verlaufenden Axialbohrung 35 ist in einer exzentrisch dazu verlaufenden
Parallelbohrung ein Druckstift 39 eingesetzt und abgedichtet geführt ist. Dieser Druckstift 39 ist
in seiner Länge so bemessen, daß der Schließkörper 24 auf der Tankseite mit dem Druckstift
39 vom Dichtsitz 27 abgehoben ist, wenn das Dichtelement 31 im Schließkörper 30 unter dem
Andruck der Ventilfeder 34 und durch den Druck der bei P anstehenden Hochdruckflüssigkeit
auf den Ventilsitz 32 gepreßt wird.
Der Schaltstift 22 hält den Federpuffer 4 in der Aufnahme 21 in einem solchen Abstand zum
Boden, daß außer dem Schaltweg noch ein Sicherheitsabstand gegeben ist, der ein Blockieren
ausschließt. Des weiteren ist ein Abstand zwischen dem Schaltstößel 12 des Elektromagneten 3
und dem Federpuffer 4 vorgesehen, um zu erreichen, daß das 3/2-Wegeventil erst dann ge
schaltet wird, wenn die Schaltkraft angestiegen ist und die vorgegebene Größe erreicht hat.
Die Einstellung des im vorgespannten Federpuffer 4 gespeicherten Kraft auf den vorgegebenen
Wert erfolgt bereits beim Zusammenbau, also außerhalb des Steuergeräts. Das aus verschiede
nen Bauteilen zusammengesetzte 3/2-Wegeventil 2 weist von Fall zu Fall unterschiedliche
Längentoleranzen auf, die das Schaltverhalten beeinflussen. Über das Feingewinde 19 kann die
Ventilpatrone 18 in der Ventilbohrung 20 so verstellt und im Abstand zum Schaltstößel 12
verändert werden, daß der Schaltweg und somit auch die Schaltkraft innerhalb vorgegebener
Ober- und Untergrenzen optimal eingestellt werden kann.
Die Einstellung wird mit einem Sechskant-Werkzeug vorgenommen, das in eine entsprechende
Ausnehmung 40 an der außenliegenden Stirnseite der Ventilpatrone 18 zum Eingriff kommt.
Der vorgespannte Federpuffer 4 verhält sich beim Schalten in die Öffnungsstellung wie ein
starrer Körper und überträgt die Schaltkraft mit genau vorgegebener Größe. Die Schaltkraft
wird auf direktem Weg vom Federpuffer 4 auf den Schaltstift 22 übertragen, der den Schließ
körper 24 mit dem Dichtelement 26 auf den Dichtsitz 27 andrückt, wodurch der Durchgang
vom Verbraucheranschluß A zum Tankanschluß T verschlossen wird. Der Druckstift 39 über
trägt die Schaltkraft weiter auf den Schließkörper 30 und das Dichtelement 31, das vom
Dichtsitz 32 abhebt. Die vom Hochdruckanschluß P einströmende Druckflüssigkeit gelangt
über die Axialbohrung 36 und die Radialbohrung 37 zum Ringkanal 38 und weiter zum Ver
braucheranschluß A.
Unter der Wirkung der Ventilfeder 34 und der anstehenden Druckflüssigkeit schaltet das 3/2-Wege
ventil 2 in die Ausgangs- bzw. Schließstellung zurück, sobald die vom Elektromagneten 3
ausgehende Schaltkraft abfällt.