DE19646597A1 - Hydrodynamische Bremse - Google Patents
Hydrodynamische BremseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine hydrodynamische Bremse,
mit einem mit der Gelenkwelle eines Fahrzeugs verbundenen
Rotor und mit einem dem Rotor gegenüberliegenden, durch
einen Spalt von ihm getrennten, mit dem Gehäuse der hydro
dynamischen Bremse verbundenen Stator, wobei sowohl Rotor
als auch Stator mit Schaufelrädern versehen ist und mit
einem Hydraulikanschluß, um ein Hydraulikfluid beim Brems
vorgang in die Bremse einzufüllen und bei Leerlauf aus die
ser abzuführen.
Bremsen dieser Art, die auch als Retarder bezeichnet
werden, haben den Vorzug, die abzubremsende Energie ohne
Verschleiß in Wärme umzuwandeln. Ein besonderes Problem ist
jedoch die Verlustleistung im Leerlauf, die trotz entleer
tem Arbeitsraum der Bremse infolge der Luftzirkulation und
anderer Einflüsse erheblich störend sein kann.
Eine hydrodynamische Bremse gleicht dem Aufbau einer
hydrodynamischen Kupplung, wobei sich die beiden Schaufel
räder gegenüberstehen. In die Kammern wird beim Bremsvor
gang ein Hydraulikfluid, z. B. Öl, eingefüllt, so daß die
Gelenkwelle, die mit dem Rotor verbunden ist, diesen in
Bewegung setzt, wodurch das Öl die Rotationsbewegung auf
nimmt. Die mechanische Energie des Rotors verwandelt sich
dabei in kinetische Energie des Hydraulikfluids. Durch die
Fliehkraft wird das Öl in die Kammern des Stators gepreßt
und möchte diesen, wie das Turbinenrad einer hydrodynami
schen Kupplung, mit in die Bewegung einbeziehen. Da aber
der Stator des Retarders feststeht, wird die kinetische
Energie verzögert, d. h. abgebremst. Der Verzögerungseffekt
überträgt sich durch die Rückkopplung auf den Rotor und von
diesem auf die Gelenkwelle, wodurch das Fahrzeug langsamer
wird. Bei abgeschaltetem Retarder dreht sich der beschau
felte Rotor in Luft, wodurch die Verlustleistung entsteht.
Um diese Verlustleistung möglichst klein zu halten,
werden üblicherweise im Leerlauf zustand Strömungshindernis
se, wie z. B. Blenden, zwischen den beiden Schaufelrädern
angeordnet, um eine Zirkulation von Luft und gegebenenfalls
restlichem Strömungsmittel zu verhindern.
Durch die DE-A-16 75 248 ist es bekannt, axial ver
schiebbare Paßstücke in den Schaufelzwischenräumen des Sta
tors anzuordnen, die im Leerlauf bis etwa zum Schaufelrad
spalt zwischen Rotor und Stator vorgeschoben werden und die
eine Strömungsmittelzirkulation unterbinden. Die Vielzahl
der dabei erforderlichen Paßstücke und eine gleiche Anzahl
von Betätigungsanordnungen zur Verschiebung dieser Paßstücke
erhöhen den Herstellaufwand einer solchen hydrodynami
schen Bremse in nicht unerheblicher Weise.
Die DE-C-26 05 229 beschreibt eine hydrodynamische
Bremse, bei der zur Verminderung der Ventilationsverluste
veränderliche Strömungshindernisse zwischen Rotor und Sta
tor angeordnet sind, die im Leerlaufbetrieb, d. h. bei ent
leerter Bremse, eine blendenartige Öffnung von veränderli
cher Größe bilden, um dadurch den Strömungsquerschnitt zwi
schen Rotor und Stator einzuengen und der Bremsbetrieb bei
gefüllter Bremse auf die Toruskontur bzw. hinter diese zu
rückgezogen wird. Die blendenartige veränderliche Öffnung
wird durch einen offenen, d. h. mit einer Umfangslücke ver
sehenen und dadurch elastisch federnden Ring mit etwa
rechteckförmigem Querschnitt gebildet, dessen Innendurch
messer durch Verändern der Weite der Umfangslücke zwischen
einem engsten und einem weitesten Wert verändert werden
kann. Die Veränderung des Innendurchmessers des Ringes er
folgt dabei durch eine zwischen den freien Enden des offe
nen Ringes angeordnete Kniehebelanordnung, deren mittlerer
Gelenkpunkt durch eine radial zur Bremse gerichtete Betäti
gungskraft beaufschlagbar ist. Auch hier ist noch ein er
heblicher Bauaufwand erforderlich; ferner ist die Breite
des elastisch federnden Ringes stark begrenzt, so daß die
Reduzierung der Verluste im Leerlaufbetrieb nicht ausrei
chend ist.
Aus der DE-A-40 28 128 ist eine hydrodynamische Bremse
bekannt, bei der zur Verringerung der Ventilationsverluste
ebenfalls veränderliche Strömungshindernisse zwischen Rotor
und Stator angeordnet werden. Ein oder mehrere im Quer
schnitt winkelförmige Strömungshindernisse trennen im Leer
laufbetrieb bei ölentleerter Bremse im äußeren Bereich der
Torusräume über einen radial nach innen ragenden ringförmi
gen Schenkel diese Räume, wobei ein in axialer Richtung
zylinderförmig angeordnet er Schenkel an der inneren Wand
einer Kammer anliegt. Im Bremsbetrieb, d. h. bei ölbefüll
ter hydrodynamischer Bremse, steht der radial nach innen
ragende Schenkel mit seiner vorderen Kante hinter den To
rusräumen zurück. Die Betätigung in die radial äußere und
innere Endstellung erfolgt dabei über eine Betätigungsein
richtung in Form einer Kolben-Zylinder-Einheit mit zwei
Kolben und mit einer Mitnahmeeinrichtung an den Kolben und
Mitnehmern am Strömungshindernis, wobei die innere Stellung
dieser Federn und die äußere Stellung über den Druck eines
Druckmittels in einem zwischen den beiden Kolben angeordne
ten Druckraum erzielt wird. Auch diese hydrodynamische
Bremse erfordert nicht nur einen erheblichen Bauaufwand,
sondern auch noch eine Steueranordnung, um im Leerlaufbe
trieb das Strömungshindernis in den Raum zwischen Rotor und
Stator einzubringen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine hydro
dynamische Bremse zu schaffen, bei der der Bauraum erheb
lich verringert ist und die vollautomatisch, d. h. ohne
äußere Steuereinflüsse im Leerlaufbetrieb, die Verlustlei
stung auf einen Minimalwert herabsetzt.
Ausgehend von einer hydrodynamischen Bremse der ein
gangs näher genannten Art erfolgt die Lösung dieser Aufgabe
mit dem im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmal; vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteran
sprüchen beschrieben.
Durch die erfindungsgemäße Verschiebbarkeit des Rotors
auf seiner Rotorwelle mit Hilfe einer Mitnahmeverzahnung,
die derart ausgestaltet ist, daß bei anliegendem Drehmoment
eine Axialkraft entsteht, die den Rotor bis zu einem defi
nierten Anschlag in Richtung Stator verschiebt und durch
das Vorsehen einer ringförmigen Kolbenfläche, welche durch
den Fülldruck der hydrodynamischen Bremse beim Befüllen
derart beaufschlagt wird, daß eine zusätzliche Axialkraft
entsteht, die den Rotor ebenfalls in Richtung zum Stator
zieht sowie durch das Vorsehen einer entsprechend dimensio
nierten Feder, die bei ausgeschaltetem Retarder, d. h. wenn
das Hydraulikfluid abgezogen wurde, den Rotor vom Stator
wegverschiebt, wird der Vorteil erzielt, daß der Bauraum im
Vergleich zu den herkömmlichen hydrodynamischen Bremsen mit
ortsveränderlichen Strömungshindernissen erheblich verrin
gert ist und daß die Herabsetzung der Verlustleistung im
Leerlaufbetrieb vollautomatisch erfolgt.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung
näher erläutert, in der ein vorteilhaftes Ausführungsbei
spiel dargestellt ist.
Es zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch die erfindungsgemäße
hydrodynamische Bremse während des Bremsvor
gangs und
Fig. 2 einen Querschnitt durch diese Bremse während
des Leerlaufzustands.
In den Figuren ist mit 1 ein Rotor bezeichnet, der mit
einer (nicht dargestellten) Gelenkwelle eines Fahrzeugs
verbunden ist und der über eine Lagebuchse 8 auf einer Ge
lenkwelle 2 angeordnet ist. Gegenüber dem Rotor 1 ist ein
Stator 4 angeordnet, der mit dem Gehäuse der hydraulischen
Bremse fest verbunden ist, wobei gemäß Fig. 1 zwischen Ro
tor 1 und Stator 4 ein schmaler Spalt 10 besteht. Sowohl
der Rotor als auch der Stator sind mit (nicht dargestell
ten) Schaufelrädern versehen, die in herkömmlicher Weise
ausgestaltet sind. Ferner ist die hydrodynamische Bremse
mit einem ebenfalls nicht dargestellten herkömmlichen Hy
draulikanschluß versehen, um zur Einleitung des Bremsvor
gangs ein Hydraulikfluid, z. B. Öl, in die durch die beiden
Schaufelräder eingenommenen Kammern einleiten und aus die
sen Kammern abführen zu können.
Erfindungsgemäß ist nun der Rotor 1 mit seiner Lager
buchse 8 verschiebbar auf der Rotorwelle 8 gelagert. Die
Drehmomentübertragung vom Rotor 1 auf die Rotorwelle 2 er
folgt dabei über eine Mitnahmeverzahnung 3, die derart aus
gebildet ist, daß bei einem durch das eintretende Fluid
erzeugten Drehmoment eine axiale Kraft entsteht, die den
Rotor 1 bis zu einem definierten Anschlag in Richtung Sta
tor 4 verschiebt.
Die dem Stator 4 abgewandte Seite der Lagerbuchse 8
ist mit einer Ringnut 9 versehen, die als Kolbenfläche
wirkt, so daß durch den Fülldruck der mit dem Hydraulik
fluid gefüllten Hydraulikbremse eine zusätzliche Axialkraft
erzeugt wird, die den Rotor 1 in Richtung Stator 4 ver
schiebt.
Am statorseitigen Ende der Lagerbuchse 8 stützt sich
ein Ende einer Feder 5 ab, beispielsweise eine die Rotor
welle koaxial umgebende Spiralfeder, deren anderes Ende
sich an einem Anschlag 11 an der Rotorwelle 2 abstützt, so
daß der Rotor 2 in die Leerlaufstellung der hydrodynami
schen Bremse vom Stator 4 weg verschoben wird. Dies bedeu
tet, daß die Feder 5 derart zu dimensionieren ist, daß bei
Leerlaufstellung der Bremse, d. h. bei abgeführtem Öl, der
Rotor gegen die an der Mitnahmeverzahnung anstehende Axial
kraft infolge des Leerlaufmoments vom Stator weg verschoben
wird, wie es in Fig. 2 dargestellt ist, so daß der
Spalt 10' zwischen Stator und Rotor vergrößert wird. Dieser
vergrößerte Spalt 10' führt dazu, daß die mit 7 angedeutete
Luftströmung in der Beschaufelung gestört wird, wodurch die
Leerlaufverluste reduziert werden.
1
Rotor
2
Rotorwelle
3
Verzahnung
4
Stator
5
Feder
6
Ringnut
7
Luftströmung
8
Lagerbuchse
9
Anschlag
Claims (4)
1. Hydrodynamische Bremse mit einem mit der Gelenkwel
le eines Fahrzeugs verbundenen Rotor und mit einem dem Ro
tor gegenüberliegenden, durch einen Spalt von ihm getrenn
ten, mit dem Gehäuse der hydrodynamischen Bremse verbunde
nen Stator, wobei sowohl Rotor als auch Stator mit Schau
felrädern versehen sind und mit einem Hydraulikanschluß, um
ein Hydraulikfluid beim Bremsvorgang in die Bremse einzu
führen und bei Leerlauf aus dieser abzuführen, dadurch
gekennzeichnet, daß der Rotor (1) über eine
Lagerbuchse (8) auf der Rotorwelle (2) verschiebbar gela
gert ist.
2. Hydrodynamische Bremse nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Lagerbuchse (8) des
Rotors (1) über eine Mitnahmeverzahnung (3) auf der Rotor
welle (2) gelagert ist, so daß bei eingefülltem Hydraulik
fluid das dadurch entstehende Drehmoment eine auf dem Rotor
wirkende Axialkraft erzeugt, die letzteren in Richtung in
Stator (4) verschiebt.
3. Hydrodynamische Bremse nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die dem Sta
tor (4) abgewandte Seite der Lagerbuchse (8) mit einer
Ringnut (6) versehen ist, die als Kolbenfläche wirkt, so
daß durch den Fülldruck der mit dem Hydraulikfluid gefüll
ten hydraulischen Bremse eine zusätzliche Axialkraft er
zeugt wird, die den Rotor (1) in Richtung Stator (4) ver
schiebt.
4. Hydrodynamische Bremse nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das stator
seitige Ende der Lagerbuchse (8) von einem Ende einer Fe
der (5) beaufschlagt wird, deren anderes Ende sich an einem
Anschlag (9) der Rotorwelle (2) abstützt, so daß der Ro
tor (2) in der Leerlaufstellung der hydrodynamischen Bremse
vom Stator (4) weg verschoben wird.
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8363 | Opposition against the patent | ||
R034 | Decision of examining division/federal patent court maintaining patent in limited form now final |
Effective date: 20120427 |
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R206 | Amended patent specification |
Effective date: 20121018 |
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R071 | Expiry of right |