DE19646150A1 - Verbundharzmaterial und Verfahren zu dessen Bildung - Google Patents
Verbundharzmaterial und Verfahren zu dessen BildungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verbundharzma
terial, welches aus einem vernetzenden Polyurethanharz oder
einem Hydrolyseprodukt davon sowie einer Art von einem reak
tiven Harz, einem unreaktiven Harz und einer Kunststoff
legierung davon besteht, und auf ein Verfahren zur Bildung
des vorstehend beschriebenen Verbundharzmaterials.
Seit kurzem wurde aufgrund der Verschlechterung des Zustands
der Umwelt der Aufbau einer Gesellschaft zum Schutz der
Umwelt gefordert. Um die Umweltbelastung zu verringern und
die Rohstoffquellen effektiv zu nutzen, wurde die Wiederver
wertung von Harzabfall untersucht.
Beispielsweise wurde die Wiederverwertung von Harzteilen von
Motorfahrzeugen auf verschiedene Weisen untersucht. Insbeson
dere wurde die Wiederverwertung von Stoßstangen aus Harz, bei
denen es sich um großflächige äußere Teile von Motorfahrzeu
gen handelt, gewissenhaft untersucht.
Die Stoßstangen aus Harz bestehen im allgemeinen aus Polypro
pylenharz und Polyurethanharz. Polypropylenharz ist ein um
schmelzbares thermoplastisches Harz und kann durch Umformung
von Polypropylenabfall wiederverwertet werden, wohingegen Po
lyurethanharz ein wärmehärtbares Harz ist, welches aufgrund
einer Vernetzungsreaktion ein unlösliches und nicht schmelz
bares molekulares Gerüst definiert. Um Polyurethanharz wie
derzuverwerten, muß es einigen Behandlungen unterworfen
werden.
Verfahren zur Wiederverwertung von Stoßstangen aus Harz, wel
che aus Polyurethanharz aufgebaut sind, schließen ein Verfah
ren der Zersetzung von Polyurethanharz in die ursprünglichen
Rohmaterialien über eine chemisches Behandlung wie Glykolyse,
Aminolyse oder Hydrolyse (chemische Wiederverwertung), ein
Verfahren der Verbrennung von Polyurethanharz und Gewinnung
von Wärmeenergie daraus (thermische Wiederverwertung) sowie
ein Verfahren des Zerschneidens und/oder Pulverisierens von
Polyurethanharz, um es als Verpackungsmaterial, Füllstoff,
Nivelliermasse, Schallabsorptionsmaterial, schwingungsdämpf
endes Material oder dergleichen wiederzuverwerten, oder das
Formpressen von Polyurethanharz zusammen mit einem Binde
mittel ein, um es als Ersatzmaterial für Gummiteile wiederzu
verwerten (Materialwiederverwertung).
Bei der vorstehend beschriebenen Materialwiederverwertung der
Mischung von Polyurethanharz-Stoßstangenabfall in ein Harz
material oder dergleichen ist es zur Vermeidung von durch in
homogene Dispersion von Additiven entstehenden Problemen wie
Verschlechterung der Materialeigenschaften und Oberflächen
qualität wichtig, die Mischungseigenschaften dieser Materia
lien zu steigern. Zu diesem Zweck muß der
Polyurethanharz-Stoßstangenabfall zu feinen Partikeln pulverisiert werden.
In der japanischen Offenlegungsschrift Nr. Sho 50-154379 ist
eine Technik der Pulverisierung eines Polyurethanschaumstoff
abfalls, des Mischens des pulverisierten Abfalls mit einem
thermoplastischen Harz und der Spritzguß- oder Extrusions
formung eines erhaltenen Gemisches offenbart.
In der japanischen Offenlegungsschrift Nr. Sho 57-45026 ist
eine Technik der Pulverisierung von wärmehärtbarem Polyur
ethanharzabfall auf einen Partikeldurchmesser von 1 mm oder
weniger, des Knetens des pulverisierten Abfalls mit einem
thermoplastischen Polyurethanharz und der thermoplastischen
Formung des gekneteten Materials offenbart.
In der japanischen Offenlegungsschrift Nr. Sho 57-45027 ist
eine Technik der Pulverisierung von wärmehärtbarem Polyur
ethanharzabfall auf einen Partikeldurchmesser von 1 mm oder
weniger, des Knetens des pulverisierten Abfalls mit einem
thermoplastischen Polyurethanharz und einem Vinylchloridharz
und des Kalandrierens des gekneteten Materials offenbart.
Wenn Polyurethanharzpulver in ein thermoplastisches Harz ge
mischt wird, ist es wichtig, das Polyurethanharz zur Stei
gerung seiner Verträglichkeit fein zu pulverisieren. Die
vorstehend beschriebenen herkömmlichen Techniken schließen
jedoch keinen Vorschlag zur Pulverisierung von Polyurethan
harz bei geringen Kosten ein, und es mangelt ihnen daher an
Durchführbarkeit.
Zudem sind die vorstehend beschriebenen herkömmlichen Tech
niken lediglich die Techniken der mechanischen Pulverisierung
eines wärmehärtbaren Polyurethanharz es und der Zugabe des
pulverisierten Harzes zu einem thermoplastischen Harz als
Füllstoff. Es gibt keine Offenbarung über die Reaktionseigen
schaft des wärmehärtbaren Polyurethanharzpulvers, die struk
turelle Veränderung des Polyurethanharz es aufgrund Hydrolyse
und den Einfluß auf die Materialeigenschaften.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, ein
Verbundharzmaterial, das neuartige Eigenschaften aufweist,
wobei im Unterschied zu einem mechanisch vermischten Harzma
terial ein vernetzendes Polyurethanharzpulver in einem Basis
harz homogen mit guter Verträglichkeit und guter Verbindungs
fähigkeit dispergiert ist, sowie ein Verfahren zur Bildung
des so gekennzeichneten Verbundharzmaterials bereitzustellen.
Gemäß eines ersten Ausführungsbeispiels der vorliegenden Er
findung besteht ein Verbundharzmaterial aus einem vernetz
enden Polyurethanharz und einem reaktiven Harz und wird durch
Kneten des vernetzenden Polyurethanharz es und des reaktiven
Harzes bei einer Temperatur gebildet, die nicht tiefer als
der Schmelzpunkt des reaktiven Harzes liegt.
Gemäß eines weiteren Ausführungsbeispiels der vorliegenden
Erfindung schließt ein Verfahren der Bildung eines Verbund
harzmaterials, welches aus einem vernetzenden Polyurethanharz
und einem reaktiven Harz besteht, die Schritte des Knetens
eines feuchtigkeitsabsorbierenden vernetzenden Polyurethan
harzes und des reaktiven Harzes bei einer Temperatur ein, die
nicht tiefer als die Hydrolysetemperatur des feuchtigkeitsab
sorbierenden vernetzenden Polyurethanharz es und nicht tiefer
als der Schmelzpunkt des reaktiven Harzes liegt.
Gemäß eines weiteren Ausführungsbeispiels der vorliegenden
Erfindung besteht ein Verbundharzmaterial aus einem vernetz
enden Polyurethanharz und einem unreaktiven Harz und wird
durch Kneten eines feuchtigkeitsabsorbierenden vernetzenden
Polyurethanharzes und des unreaktiven Harzes bei einer Tem
peratur gebildet, die nicht tiefer als die Hydrolysetempera
tur des feuchtigkeitsabsorbierenden vernetzenden Polyurethan
harzes liegt.
Gemäß eines weiteren Ausführungsbeispiels der vorliegenden
Erfindung schließt ein Verfahren der Bildung eines Verbund
harzmaterials, welches aus einem vernetzenden Polyurethanharz
und einer Kunststofflegierung besteht, die Schritte des Kne
tens eines feuchtigkeitsabsorbierenden vernetzenden Polyur
ethanharzes und einer aus einem elastischen Gummimaterial und
einem thermoplastischen Harz bestehenden Kunststofflegierung
bei einer Temperatur ein, die nicht tiefer als die Hydrolyse
temperatur des feuchtigkeitsabsorbierenden vernetzenden Poly
urethanharzes liegt.
Gemäß eines weiteren Ausführungsbeispiels der vorliegenden
Erfindung schließt ein Verfahren der Bildung eines Verbund
harzmaterials, welches aus einem vernetzenden Polyurethanharz
und einer Kunststofflegierung besteht, die Schritte des Kne
tens eines feuchtigkeitsabsorbierenden vernetzenden Polyur
ethanharzes und einer aus einem elastischen Gummimaterial und
einem auf Olefin basierenden thermoplastischen Harz bestehen
den Kunststofflegierung bei einer Temperatur ein, die nicht
tiefer als die Hydrolysetemperatur des feuchtigkeitsabsor
bierenden vernetzenden Polyurethanharz es und nicht tiefer als
die Oxidationstemperatur des auf Olefin basierenden thermo
plastischen Harzes liegt.
Gemäß eines weiteren Ausführungsbeispiels der vorliegenden
Erfindung besteht ein Verbundharzmaterial aus einem unreak
tiven Harz mit hoher Viskosität und einem unreaktiven Harz
mit relativ geringer Viskosität, welches einen Kern aus
festem Füllstoff umgibt, wobei das unreaktive Harz mit rela
tiv geringer Viskosität oder eine Kunststofflegierung davon
in Form feiner Partikel in einer Matrix dispergiert ist, die
aus dem unreaktiven Harz mit relativ hoher Viskosität oder
einer Kunststofflegierung davon besteht.
Gemäß eines weiteren Ausführungsbeispiels der vorliegenden
Erfindung schließt ein Verfahren der Bildung eines Verbund
harzmaterials die Schritte des Knetens eines unreaktiven
Harzes mit relativ hoher Viskosität oder einer Kunststoffle
gierung davon, eines wasserhaltigen vernetzenden Polyurethan
harzes und eines festen Füllstoffes bei einer Temperatur ein,
die nicht tiefer als der Schmelzpunkt des unreaktiven Harzes
oder der Kunststofflegierung davon und nicht tiefer als die
Hydrolysetemperatur des vernetzenden Polyurethanharzes liegt.
Gemäß eines weiteren Ausführungsbeispiels der vorliegenden
Erfindung schließt ein Verfahren der Bildung eines Verbund
harzmaterials die Schritte des Knetens eines unreaktiven
Harzes mit relativ hoher Viskosität oder einer Kunststoff
legierung davon, eines Hydrolyseprodukts eines vernetzenden
Polyurethanharzes mit relativ geringer Viskosität und eines
festen Füllstoffes bei einer Temperatur ein, die nicht tiefer
als der Schmelzpunkt des unreaktiven Harzes oder der Kunst
stofflegierung davon liegt.
Gemäß eines weiteren Ausführungsbeispiels der vorliegenden
Erfindung schließt ein Verfahren der Bildung eines Verbund
harzmaterials die Schritte des Knetens eines wasserhaltigen
vernetzenden Polyurethanharz es mit relativ niedriger Visko
sität und eines unreaktiven Harzes mit relativ hoher Visko
sität und einer Kunststofflegierung davon, wobei mindestens
eines von dem wasserhaltigen vernetzenden Polyurethanharz mit
relativ geringer Viskosität und dem unreaktiven Harz mit re
lativ hoher Viskosität oder der Kunststofflegierung davon ei
nen festen Füllstoff enthält, bei einer Temperatur ein, die
nicht tiefer als der Schmelzpunkt des unreaktiven Harzes oder
der Kunststofflegierung davon und nicht tiefer als die Hydro
lysetemperatur des vernetzenden Polyurethanharzes liegt.
Gemäß eines weiteren Ausführungsbeispiels der vorliegenden
Erfindung schließt ein Verfahren der Bildung eines Verbund
harzmaterials die Schritte des Knetens eines vernetzenden
Polyurethanharz es mit relativ geringer Viskosität und eines
unreaktiven Harzes mit relativ hoher Viskosität und einer
Kunststofflegierung davon, wobei mindestens eines von dem
vernetzenden Polyurethanharz mit relativ geringer Viskosität
und dem unreaktiven Harz mit relativ hoher Viskosität oder
der Kunststofflegierung davon einen festen Füllstoff enthält,
bei einer Temperatur ein, die nicht tiefer als der Schmelz
punkt des unreaktiven Harzes oder der Kunststofflegierung da
von und nicht tiefer als die Hydrolysetemperatur des vernetz
enden Polyurethanharzes liegt.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Ausführungsbeispie
len unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen genauer
beschrieben.
Es zeigen:
Fig. 1 eine Photographie durch ein Rasterelektronenmikroskop,
welche einen Dispersionszustand vernetzender Polyurethanharz-Partikel
in einem Querschnitt eines Harzes eines Verbundkör
pers des Ausführungsbeispiels Nr. 1 zeigt;
Fig. 2 eine Photographie durch ein Rasterelektronenmikroskop,
welche einen Dispersionszustand vernetzender Polyurethanharz-
Partikel in einem Querschnitt eines Harzes eines Verbundkör
pers des Vergleichsbeispiels Nr. 1a zeigt;
Fig. 3 eine Photographie durch ein Rasterelektronenmikroskop,
welche einen Dispersionszustand vernetzender Polyurethanharz-Partikel
in einem Querschnitt eines Harzes eines Verbundkör
pers des Ausführungsbeispiels Nr. 6 zeigt;
Fig. 4 eine Photographie durch ein Rasterelektronenmikroskop,
welche einen Dispersionszustand vernetzender Polyurethanharz-Partikel
in einem Querschnitt eines Harzes eines Verbundkör
pers des Vergleichsbeispiels Nr. 2a zeigt;
Fig. 5(A) eine Photographie durch ein Durchstrahlungselek
tronenmikroskop, welche einen Dispersionszustand von Talk und
vernetzender Polyurethanharz-Partikel in einem Querschnitt
eines Harzes eines Verbundkörpers des Ausführungsbeispiels
Nr. 20 zeigt;
Fig. 5(B) ein Modelldiagramm von Fig. 5(A);
Fig. 6(A) eine Photographie durch ein Durchstrahlungselektro
nenmikroskop, welche einen Dispersionszustand von Talk in
einem Querschnitt eines Harzes eines Verbundkörpers des Ver
gleichsbeispiels Nr. 16a zeigt;
Fig. 6(B) ein Modelldiagramm von Fig. 6(A);
Fig. 7(A) eine Photographie durch ein Rasterelektronenmikros
kop, welche eine Struktur eines Teils eines Teststücks des
Ausführungsbeispiels Nr. 17 mit Haarrißbildung nach einem
Zugtest zeigt;
Fig. 7(B) ein Modelldiagramm von Fig. 7(A);
Fig. 8(A) eine Photographie durch ein Rasterelektronenmikros
kop, welche eine Struktur eines Teils eines Teststücks des
Vergleichsbeispiels Nr. 17a mit Haarrißbildung nach einem
Zugtest zeigt; und
Fig. 8(B) ein Modelldiagramm von Fig. 8(A).
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verbundharzmaterial, wel
ches aus einem vernetzenden Polyurethanharz und mindestens
einem von einem reaktiven Harz, unreaktiven Harz und einer
Kunststofflegierung besteht, sowie auf ein Verfahren zu
seiner Herstellung.
Das Verbundharzmaterial gemäß der vorliegenden Erfindung kann
wie folgt gebildet werden:
- 1. Ein vernetzendes Polyurethanharz und ein reaktives Harz werden bei einer Temperatur geknetet, die nicht tiefer als der Schmelzpunkt des reaktiven Harzes liegt;
- 2. Ein wasserhaltiges vernetzendes Polyurethanharz und ein reaktives Harz werden bei einer Temperatur geknetet, die nicht tiefer als die Hydrolysetemperatur des vernetzenden Polyurethanharzes und nicht tiefer als der Schmelzpunkt des reaktiven Harzes liegt;
- 3. Ein wasserhaltiges vernetzendes Polyurethanharz und ein unreaktives Harz werden bei einer Temperatur geknetet, die nicht tiefer als die Hydrolysetemperatur des vernetzenden Polyurethanharz es liegt;
- 4. Ein wasserhaltiges vernetzendes Polyurethanharz und eine Kunststofflegierung, die aus einem elastischen Gummimaterial und einem thermoplastischen Harz besteht, werden bei einer Temperatur geknetet, die nicht tiefer als die Hydrolysetempe ratur des vernetzenden Polyurethanharzes liegt;
- 5. Ein wasserhaltiges vernetzendes Polyurethanharz und eine Kunststofflegierung, die aus einem elastischen Gummimaterial und einem auf Olefin basierenden thermoplastischen Harz be steht, werden bei einer Temperatur geknetet, die nicht tiefer als die Hydrolysetemperatur des vernetzenden Polyurethanhar zes und nicht tiefer als die Oxidationstemperatur des auf Olefin basierenden thermoplastischen Harzes liegt.
Das durch das Verfahren Nr. 1 erhaltene Verbundharzmaterial
hat eine Struktur, bei der das vernetzende Polyurethanharz in
dem reaktiven Harz durch das Aufbrechen von Polyurethan-Ver
netzungen, verursacht durch die Reaktion des vernetzenden
Polyurethanharzes mit dem reaktiven Harz, fein dispergiert
ist, und das vernetzende Polyurethanharz und das reaktive
Harz zusammengebunden in Dispersionsgrenzphasen davon disper
giert sind.
Bei dem durch das Verfahren Nr. 2 erhaltenen Verbundharzma
terial wird das Aufbrechen von Polyurethan-Vernetzungen durch
die Reaktion des vernetzenden Polyurethanharz es mit dem reak
tiven Harz sowie durch die von Wasser im vernetzenden Polyur
ethanharz verursachte Hydrolyse beschleunigt, wodurch im Ver
gleich zu dem durch das Verfahren Nr. 1 erhaltenen Verbund
harzmaterial die feine Dispersion und Bindung des vernetz
enden Polyurethanharzes beschleunigt werden kann.
Bei den durch die Verfahren Nr. 3 und 4 erhaltenen Verbund
harzmaterialien werden Polyurethanvernetzungen durch Hydroly
se des wasserhaltigen vernetzenden Polyurethanharz es aufge
brochen, was eine ausgezeichnete feine Dispersion des ver
netzenden Polyurethanharz es im unreaktiven Harz oder der
Kunststofflegierung bewirkt, verglichen mit dem herkömmlichen
Verbundharzmaterial.
Bei dem durch das Verfahren Nr. 5 erhaltenen Verbundharzma
terial werden Polyurethanvernetzungen durch Hydrolyse des
wasserhaltigen vernetzenden Polyurethanharz es unter Erzeugung
von aktiven Gruppen aufgebrochen, die mit durch Oxidation ei
nes Teils des auf Olefin basierenden Harzes erzeugten Carbox
ylgruppen reagieren, wodurch wie bei dem Verfahren, welches
das reaktive Harz verwendet, eine höhere Verträglichkeit er
wartet werden kann.
Als Ergebnis kann eine bisher noch nicht herkömmlich erreich
te feine Dispersion von vernetzendem Polyurethanharz erreicht
werden, und die physikalischen Eigenschaften als Harzmaterial
können ebenfalls verbessert werden.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auch auf ein Verbund
harzmaterial, welches aus einem vernetzenden Polyurethanharz
oder einem Hydrolyseprodukt davon, einem festen Füllstoff und
mindestens einem Harz von einem unreaktiven Harz und einer
Kunststofflegierung davon besteht, sowie auf ein Verfahren zu
seiner Herstellung.
Das vorstehend beschriebene Verbundharzmaterial kann wie
folgt gebildet werden:
- 6. Ein wasserhaltiges vernetzendes Polyurethanharz, ein fest er Füllstoff und ein unreaktives Harz oder eine Kunststoffle gierung davon werden bei einer Temperatur geknetet, die nicht tiefer als der Schmelzpunkt des unreaktiven Harzes oder der Kunststofflegierung davon und nicht tiefer als die Hydrolyse temperatur des vernetzenden Polyurethanharzes liegt.
- 7. Ein Hydrolyseprodukt eines vernetzenden Polyurethanharzes, ein fester Füllstoff und ein unreaktives Harz oder eine Kunststofflegierung davon werden bei einer Temperatur geknet et, die nicht tiefer als der Schmelzpunkt des unreaktiven Harzes oder der Kunststofflegierung davon liegt.
- 8. Ein wasserhaltiges vernetzendes Polyurethanharz und ein unreaktives Harz oder eine Kunststofflegierung davon, wobei mindestens eines von dem wasserhaltigen vernetzenden Polyur ethanharz, dem unreaktiven Harz und der Kunststofflegierung davon einen festen Füllstoff enthält, werden bei einer Tem peratur geknetet, die nicht tiefer als der Schmelzpunkt des unreaktiven Harzes oder der Kunststofflegierung davon und nicht tiefer als die Hydrolysetemperatur des vernetzenden Polyurethanharzes liegt.
- 9. Ein Hydrolyseprodukt eines vernetzenden Polyurethanharzes und ein unreaktives Harz oder eine Kunststofflegierung davon, wobei mindestens eines von dem Hydrolyseprodukt eines ver netzenden Polyurethanharzes und dem unreaktiven Harz oder der Kunststofflegierung davon einen festen Füllstoff enthält, werden bei einer Temperatur geknetet, die nicht tiefer als der Schmelzpunkt des unreaktiven Harzes oder der Kunststoff legierung davon liegt.
- 10. Das unreaktive Harz und die Kunststofflegierung davon müssen eine Schmelzviskosität haben, die höher als die Vis kosität des Hydrolyseprodukts des vernetzenden Polyurethan harzes ist.
Bei den durch die Verfahren Nr. 6 und 8 gebildeten Verbund
harzmaterialien werden Vernetzungspunkte des vernetzenden
Polyurethanharzes durch Hydrolyse mit darin enthaltenem
Wasser aufgebrochen, und das vernetzende Polyurethanharz wird
im unreaktiven Harz oder der Kunststofflegierung davon mit
einer Scherkraft während des Knetens fein dispergiert.
Bei den durch die Verfahren Nr. 7 und 9 gebildeten Verbund
harzmaterialien wird das Hydrolyseprodukt des vernetzenden
Polyurethanharz es im unreaktiven Harz oder der Kunststoff
legierung davon mit einer Scherkraft während des Knetens fein
dispergiert.
Bei dem Verbundharzmaterial mit dem charakteristischen Merk
mal von Nr. 10 hängt das Hydrolyseprodukt des vernetzenden
Polyurethanharzes auf eine solche Weise zusammen, daß es den
festen Füllstoff aufgrund des Viskositätsunterschieds beim
Kneten und Formen umhüllt, wodurch eine feine Dispersion
bewirkt wird.
Als Ergebnis wird eine feine Dispersion, die mit herkömm
lichen ähnlichen Verbundharzmaterialien nicht erreicht wurde,
möglich, und die physikalischen Eigenschaften als Harz können
verbessert werden.
Beispiele des vernetzenden Polyurethanharz es gemäß der vor
liegenden Erfindung schließen halbsteifes oder steifes Poly
urethanharz ein, welches durch Reaktionsspritzgießen oder
verstärktes Reaktionsspritzgießen eines Materials, das eine
Hydroxyverbindung, eine Isocyanatverbindung und ein Ver
netzungsmittel als Hauptbestandteile einschließt, gebildet
wird. Die Beschränkung auf den bei Herstellungsverfahren oder
vom Markt zurückgewonnenen Abfall ist nicht notwendig. Neue
Materialien sind auch verwendbar. Wahlweise können neue Mate
rialien und Abfall zusammengemischt werden.
Die Hydroxyverbindung, aus der das vernetzende Polyurethan
harz gemäß der vorliegenden Erfindung besteht, ist nicht be
sonders eingeschränkt. Beispiele dafür schließen Hydroxypo
lyester ein, die aus einer mehrprotonigen Säure als Poly
esterverbindung, welche Phthalsäure, Adipinsäure, Maleinsäure
oder dergleichen einschließt, und einer Hydroxyverbindung wie
Glykolen, Trimethylolpropan, Hexantriol, Glycerin, Pentaerit
ritol oder dergleichen gebildet werden. Wahlweise sind Poly
etherpolyole wie Polyoxypropylenetherpolyol und Polyoxyethyl
enpropylenetherpolyol, Acrylpolyol, ein Derivat von Rizinus
öl, ein Derivat von Tallöl, Polypropylenglykol, Polyethylen
glykol oder andere Verbindungen mit zwei oder mehr Hydroxy
gruppen verwendbar.
Eine oder mehrere Arten dieser Hydroxyverbindungen können
verwendet werden. Eine lineare oder divergierende Konfigura
tion ist verwendbar. Jede Hydroxygruppe kann zwei oder mehr
funktionelle Hydroxygruppen besitzen.
Beispiele der Isocyanatverbindung, aus der das vernetzende
Polyurethanharz gemäß der vorliegenden Erfindung besteht,
schließen aromatische Isocyanate wie 2,4-Toluylendiisocyanat,
2,6-Toluylendiisocyanat und 4,4′-Diphenylmethandiisocyanat,
aliphatische Isocyanate wie Hexamethylendiisocyanat, ein Tri
mer von Toluoldiisocyanat und ein Derivat wie ein Harnstoff-Polymer
von Toluoldiisocyanat ein.
Eine oder mehrere Arten dieser Isocyanatverbindungen können
verwendet werden. Jede Isocyanatverbindung kann zwei oder
mehr funktionelle Isocyanatgruppen besitzen. Die bevorzugte
Isocyanatverbindung ist ein aromatisches Isocyanat, da es für
das Reaktionsspritzgießen geeignet ist.
Beispiele für das Vernetzungsmittel schließen Amine wie Hexa
methylendiamin, 4,4′-Diaminodiphenylmethan und Diethyltoluol
diamin ein. Eine oder mehrere Arten dieser Verbindungen kön
nen verwendet werden.
Das vorstehend beschriebene Hydrolyseprodukt eines vernetz
enden Polyurethanharz es kann unter den nachstehend beschrie
benen Hydrolysebedingungen gebildet und durch Halten des
wasserhaltigen vernetzenden Polyurethanharz es bei einer
Temperatur oberhalb seiner Hydrolysetemperatur und unterhalb
seiner Verflüssigungstemperatur erhalten werden. In diesem
Fall kann das vernetzende Polyurethanharz allein oder in
Gegenwart eines thermoplastischen Harzes behandelt werden.
Das Hydrolyseprodukt eines vernetzenden Polyurethanharzes mit
einer relativ geringen Viskosität gemäß der vorliegenden Er
findung bezeichnet ein Hydrolyseprodukt eines Harzes, welches
eine Hydroxyverbindung, eine Isocyanatverbindung und ein Ver
netzungsmittel als Hauptbestandteile einschließt und durch
Reaktionsspritzgießen gebildet wird, welches eine Struktur
hat, bei der Vernetzungen teilweise erhalten und teilweise
aufgebrochen sind, und nach Kneten und Formen eine Viskosität
besitzt, die geringer als die Schmelzviskosität des unreak
tiven Harzes oder einer Kunststofflegierung davon ist.
Gemäß der vorliegenden Erfindung können, falls erforderlich,
ein auf Alkohol basierendes zusätzliches Vernetzungsmittel
wie Triethanolamin, ein Formablösungsmittel wie synthetisches
Wachs, Metallseife und Silikonöl, ein Stabilisator wie ein
Ultraviolett-Absorptionsmittel und ein Oxidationshemmungs
mittel, ein Katalysator wie Triethylamin, N-Methylmorpholin,
Triethylendiamin und Di-n-butylzinndilaurat, ein Füllstoff
wie Glasfaser und Kaliumtitanat, ein Pigment, ein Färbungs
mittel und andere Additive zugegeben werden.
Jedes Harz, welches funktionelle Gruppen hat, die mit Ver
netzungen des vernetzenden Polyurethanharzes oder durch
Hydrolyse entstehenden aktiven Gruppen umsetzbar sind, und
durch Erhitzen schmelzbar ist, kann als reaktives Harz
verwendet werden.
Beispiele des reaktiven Harzes schließen ein thermoplasti
sches Harz wie Nylonharz und ein Vinylacetat-Copolymerharz
sowie andere thermoplastische Harze mit mindestens einer Art
von funktioneller Gruppe wie einer Estergruppe, einer Carbox
ylgruppe, einer Säureanhydridgruppe, einer Epoxidgruppe, ei
ner Acrylgruppe, einer Aminogruppe, einer Hydroxygruppe und
einer Oxazolingruppe ein. Insbesondere sind ein Maleinsäure
renaturiertes Polypropylenharz und ein Epoxid-renaturiertes
Polyethylenharz verwendbar.
Beispiele des Polyamidharzes schließen Nylon-6, Nylon-12,
Nylon-6,6 und ein renaturiertes Harz wie ein Copolymer aus
Nylon-6 und Nylon-6,6, ein Copolymer aus Nylon-6 und Nylon-12,
eine Kunststoff-Legierung aus Nylon-6 und Polypropylen
harz sowie eine Kunststoff-Legierung aus Nylon-6 und ABS-Harz
ein.
Das Zusammensetzungsverhältnis des vernetzenden Polyurethan
harzes und des reaktiven Harzes ist nicht besonders einge
schränkt.
Zusätzlich kann ein Monomer oder Oligomer mit funktionellen
Gruppen, die mit Vernetzungen des vernetzenden Polyurethan
harzes oder durch Hydrolyse entstehenden aktiven Gruppen um
setzbar sind, zugegeben werden.
Beispiele dafür schließen eine Aminoverbindung wie Triethan
olamin und Diethyltoluoldiamin, ein Säureanhydrid wie Malein
säureanhydrid, eine monomere Verbindung wie eine metallorga
nische Verbindung, ein wärmehärtbares Harz wie ein Epoxid
harz, ein Aminoharz und ein Phenolharz sowie eine oligomere
Verbindung wie flüssigen Gummi ein.
Das unreaktive Harz bezeichnet ein Harz, welches keine funk
tionellen Gruppen hat, die mit Vernetzungen des vernetzenden
Polyurethanharz es oder durch Hydrolyse entstehenden aktiven
Gruppen umsetzbar sind, und durch Erhitzen schmelzbar ist. Es
wird bevorzugt, daß der Schmelzpunkt 300°C oder weniger be
trägt, da das Polyurethanharz, wenn das unreaktive Harz bei
310°C oder einer höheren Temperatur für lange Zeit belassen
wird, in einen flüssigen Zustand zersetzt wird.
Das unreaktive Harz oder die Kunststofflegierung davon mit
einer relativ hohen Viskosität bezeichnet ein Harz, welches
keine funktionellen Gruppen hat, die mit Vernetzungen des
vernetzenden Polyurethanharz es oder durch Hydrolyse entsteh
enden aktiven Gruppen umsetzbar sind, und durch Erhitzen
schmelzbar ist. Es ist nicht besonders eingeschränkt, voraus
gesetzt, daß seine Schmelzviskosität beim Kneten und Formen
höher als die Viskosität des Hydrolyseprodukts des Polyur
ethanharzes ist. Es wird bevorzugt, daß der Schmelzpunkt
300°C oder weniger beträgt, da das Polyurethanharz, wenn das
Harz bei 310°C oder einer höheren Temperatur für lange Zeit
belassen wird, in einen flüssigen Zustand zersetzt wird.
Das Zusammensetzungsverhältnis des unreaktiven Harzes oder
seiner Kunststofflegierung im Verbundharzmaterial ist nicht
besonders eingeschränkt, vorausgesetzt, daß das unreaktive
Harz oder seine Kunststofflegierung eine Struktur als Matrix
komponente erhalten kann. Das bevorzugte Zusammensetzungs
verhältnis liegt im Bereich von 30 Gew.-% bis 99 Gew.-% unter
Betrachtung der Formbarkeit oder dergleichen. Insbesondere
beträgt das bevorzugte Zusammensetzungsverhältnis 50 Gew.-%
oder mehr, wenn mechanische Eigenschaften verlangt sind.
Beispiele des unreaktiven Harzes schließen ein auf Olefin
basierendes Harz wie Polypropylenharz und Polyethylenharz
sowie ein thermoplastisches Polyurethanharz ein.
Das Zusammensetzungsverhältnis des vernetzenden Polyurethan
harzes und des unreaktiven Harzes ist nicht besonders einge
schränkt.
Das Kneten bei einer Temperatur, die nicht tiefer als der
Schmelzpunkt liegt, bezeichnet eine Behandlung, die bei einer
Temperatur durchgeführt wird, die nicht tiefer als die Tem
peratur liegt, bei der ein normales knetbares thermoplasti
sches Harz schmilzt.
Wenn das halbsteife oder steife vernetzende Polyurethanharz
und das reaktive Harz bei einer Temperatur geknetet werden,
die nicht tiefer als der Schmelzpunkt des reaktiven Harzes
liegt, muß das vernetzende Polyurethanharz nicht immer
Feuchtigkeit absorbieren.
Die Kunststofflegierung des unreaktiven Harzes gemäß der vor
liegenden Erfindung ist ein hochpolymeres, auf vielen Kompo
nenten basierendes Harz, das aus einem elastischen Gummima
terial und einem thermoplastischen Harz besteht und in ein
Copolymerharz wie ein Block-Copolymer und ein Pfropf-Copoly
mer sowie ein Mischpolymerharz wie ein physikalisches Gemisch
und ein chemisches Gemisch eingeteilt werden kann. Beispiele
des physikalischen Gemisches schließen ein Schmelzgemisch und
ein Gemisch mit hinzugefügtem, Verträglichkeit verleihendem
Mittel ein, und Beispiele des chemischen Gemisches schließen
einen Polymerkomplex, eine Pfropfpolymerlösung, ein sich
gegenseitig durchdringendes polymeres Netzwerk (IPN) sowie
eine reaktive Veredelung ein. Eine oder mehrere Arten dieser
Materialien können verwendet werden.
Beispiele des elastischen Gummimaterials schließen Acrylgum
mi, chloriertes Polyethylen, Ethylen-Propylengummi,
Ethylen-Propylen-Diengummi, Acrylnitril-Butadiengummi und Ethylen-
Acrylsäure-Copolymer ein.
Beispiele des thermoplastischen Harzes schließen Polystyrol
harz, Polypropylenharz, Polyethylenharz und Polymethylmeth
acrylatharz ein.
Das bevorzugte thermoplastische Harz ist eine Kunststoffle
gierung, welche ein auf einem Olefin basierendes elastisches
Gummimaterial sowie ein auf einem Olefin basierendes thermo
plastisches Harz als Hauptbestandteile einschließt.
Beispiele des auf einem Olefin basierenden thermoplastischen
Harzes schließen Polypropylenharz und Polyethylenharz ein.
Wenn das auf einem Olefin basierende thermoplastische Harz
als Hauptbestandteil eingeschlossen ist, kann jedes von dem
auf einem Olefin basierenden Harz verschiedene Harz einge
schlossen werden. Weiterhin kann Gummi dem auf einem Olefin
basierenden thermoplastischen Harz in Form von Copolymeren
zugegeben werden.
Das auf einem Olefin basierende elastische Gummimaterial
bezeichnet einen Gummi, der als Hauptbestandteil Copolymere
einschließt, die aus mindestens zwei Arten von Olefinverbin
dungen wie Ethylen, Propylen und Butylen bestehen. Wenn der
Olefingummi als Hauptbestandteil eingeschlossen ist, können
Diengummi oder dergleichen in Form von Copolymeren einge
schlossen sein. Beispiele des Diengummis schließen Ethylen-Propylengummi,
Ethylen-Propylen-Diengummi und Ethylen-Bu
tylengummi ein.
Das Zusammensetzungsverhältnis des auf einem Olefin basier
enden thermoplastischen Harzes und des auf einem Olefin ba
sierenden elastischen Gummimaterials ist nicht besonders ein
geschränkt. Es ist bei einer Kunststofflegierung erwünscht,
eine größere Menge an auf einem Olefin basierenden thermo
plastischen Harz einzuschließen. Eine oder mehrere Arten des
auf einem Olefin basierenden elastischen Gummimaterials und
des auf einem Olefin basierenden thermoplastischen Harzes
können jeweils verwendet werden.
Jedes bei Erhitzen schmelzende Polymer ist verwendbar. Es
wird bevorzugt, daß die Kunststofflegierung bei 300°C oder
weniger schmilzt, da das Polyurethanharz, wenn die Kunst
stofflegierung bei 310°C oder einer höheren Temperatur für
lange Zeit belassen wird, in einen flüssigen Zustand zersetzt
wird.
Das Zusammensetzungsverhältnis des vernetzenden Polyurethan
harzes und der Kunststofflegierung ist nicht besonders ein
geschränkt.
Der feste Füllstoff gemäß der vorliegenden Erfindung kann
jede von einer faserförmigen Konfiguration verschiedene Kon
figuration besitzen. Jeder Füllstoff, der normalerweise zu
einem Harzmaterial oder dergleichen hinzugefügt wird, ist
verwendbar, vorausgesetzt, daß er während des Knetens nicht
schmilzt oder sich zersetzt.
Beispiele des festen Füllstoffes schließen einen anorga
nischen Füllstoff wie Talk, Aluminiumoxid, Siliciumoxid,
Calciumcarbonat und Glimmer, sowie einen organischen Füll
stoff wie Silikonharz, Teflonharz und Phenolharz ein. Der
bevorzugte feste Füllstoff ist Talk.
Eine oder mehrere Arten von festen Füllstoffen können ver
wendet werden. Es kann eine Oberflächenbehandlung durchge
führt werden.
Das Verfahren der Zugabe des festen Füllstoffs ist nicht ein
geschränkt. Er kann während des Knetens zugegeben werden oder
in einem zu verwendenden Harzmaterial eingeschlossen sein.
Der bevorzugte Partikeldurchmesser des festen Füllstoffs be
trägt 100 µm oder weniger unter Betrachtung des Einflusses
auf die mechanischen Eigenschaften und die Oberflächenquali
tät. Um den Kerneffekt bei der feinen Dispersion zu verstär
ken, ist ein Partikeldurchmesser des festen Füllstoffs von 10 µm
oder weniger noch bevorzugter.
Das Zusammensetzungsverhältnis des festen Füllstoffs ist
nicht besonders eingeschränkt. Vorzugsweise kann es unter Be
rücksichtigung des Zusammensetzungsverhältnisses des festen
Füllstoffes und des Hydrolyseprodukts des vernetzenden Poly
urethanharzes festgelegt werden. Insbesondere weist der feste
Füllstoff einen guten Kerneffekt unter Verbesserung der me
chanischen Eigenschaften des Verbundharzmaterials auf, wenn
das Gewichtsverhältnis des Hydrolyseprodukts des vernetzenden
Polyurethanharzes und des festen Füllstoffes im Bereich von
5 : 1 bis 1 : 20 liegt.
Das Hydrolyseprodukt des vernetzenden Polyurethanharzes mit
einer relativ geringen Viskosität ist ein Hydrolyseprodukt
eines Harzes, welches eine Hydroxyverbindung, eine Isocyanat
verbindung und ein Vernetzungsmittel als Hauptbestandteile
einschließt und durch Reaktionsspritzgießen gebildet wird
sowie eine Struktur aufweist, bei der Vernetzungen teilweise
erhalten und teilweise aufgebrochen sind. Beim Kneten und
Formen des Hydrolyseprodukts mit relativ geringer Viskosität
wird dessen Viskosität geringer als die Schmelzviskosität des
unreaktiven Harzes oder dessen Kunststofflegierung.
Das Hydrolyseprodukt des vernetzenden Polyurethanharzes kann
durch Halten eines wasserhaltigen vernetzenden Polyurethan
harzes bei einer Temperatur oberhalb seiner Hydrolysetempera
tur und unterhalb seiner Verflüssigungstemperatur erhalten
werden.
Das Hydrolyseprodukt des vernetzenden Polyurethanharzes kann
erhalten werden, indem das vernetzende Polyurethanharz allein
oder in Gegenwart eines thermoplastischen Harzes behandelt
wird.
Gemäß der vorliegenden Erfindung können, falls erforderlich,
ein anderer Füllstoff, ein Färbungsmittel wie Ruß, ein Pig
ment, ein Oxidationshemmungsmittel, ein Ultraviolett-Absorp
tionsmittel, ein Flammschutzmittel, ein Formablösungsmittel
oder vergleichbare Additive zugegeben werden.
Gemäß der vorliegenden Erfindung muß ein feuchtigkeitsabsorb
ierendes vernetzendes Polyurethanharz mit einer Kunststoffle
gierung bei einer Temperatur geknetet werden, die nicht tie
fer als die Hydrolysetemperatur des Feuchtigkeit enthaltenden
vernetzenden Polyurethanharzes liegt.
Beim Kneten bei einer Temperatur, die nicht tiefer als die
Oxidationstemperatur der Kunststofflegierung liegt, werden
aktive Gruppen wie Carboxylgruppen in der Kunststofflegierung
gebildet, um eine legierungsbildende Reaktion mit dem Poly
urethanharz einzugehen. Wenn beispielsweise eine Stoßstange
aus Urethan und eine Olefin-Kunststofflegierung verwendet
werden, liegt die bevorzugte Knettemperatur im Bereich von
200 bis 300°C, und die noch bevorzugtere Knettemperatur liegt
im Bereich von 230 bis 280°C. Wenn die Knettemperatur zu
niedrig ist, ist eine lange Behandlungszeit erforderlich, und
eine Verbindung des Polyurethanharz es mit der Kunststoffle
gierung ist nicht zu erwarten. Wenn die Knettemperatur zu
hoch ist, geht das Polyurethanharz in einen flüssigen Zustand
über und der thermische Abbau der Kunststofflegierung schrei
tet voran, was zu einer Verschlechterung der Materialeigen
schaften führt.
Nachstehend werden die Hydrolysebedingungen erläutert.
Um das halbsteife oder steife vernetzende Polyurethanharz auf
eine Temperatur zu erhitzen, die nicht tiefer als seine Hy
drolysetemperatur liegt, ist es wichtig, daß das vernetzende
Polyurethanharz richtig Feuchtigkeit absorbiert. Der bevor
zugte Feuchtigkeitsgehalt des vorher nicht getrockneten ver
netzenden Polyurethanharzes beträgt 0,1% oder mehr. Die obere
Grenze des Feuchtigkeitsgehalts liegt bei 10%. Wenn der
Feuchtigkeitsgehalt 10% übersteigt, wird die Behandlung auf
grund des beim Kneten erzeugten Wasserdampfes schwierig. Der
am meisten bevorzugte Feuchtigkeitsgehalt liegt im Bereich
von 0,5 bis 6%.
Das vernetzende Polyurethanharz muß kein Wasser enthalten,
vorausgesetzt, daß die Behandlung in Gegenwart von Wasser
durchgeführt wird. Wasser kann so zugegeben werden, das sich
bei der Hydrolysebehandlung der Feuchtigkeitsgehalt auf 10%
oder weniger einstellt. Ein Wassergehalt von etwa 0,1% oder
mehr ist als Standard hierfür ausreichend.
Weiterhin können Verbindungen, die aktiven Wasserstoff, me
tallorganische Verbindungen oder dergleichen enthalten, zur
Beschleunigung der Zersetzungsreaktion zugegeben werden. Auch
andere Additive können in einem solchen Verhältnis zugegeben
werden, daß keine Abweichung vom Umfang der vorliegenden Er
findung auftritt.
Gemäß der vorliegenden Erfindung muß Wasser am Verdampfen aus
dem halbsteifen oder steifen vernetzenden Polyurethanharz
während der Behandlung gehindert werden, da dessen Vernetz
ungspunkte durch Hitze und Wasser aufgebrochen werden.
Die bevorzugte Behandlungstemperatur liegt nicht tiefer als
die Hydrolysetemperatur des vernetzenden Polyurethanharz es
und nicht höher als dessen Verflüssigungstemperatur.
Im Fall einer Stoßstange aus Polyurethanharz liegt beispiels
weise die bevorzugte Behandlungstemperatur im Bereich von
200°C bis 310°C, da bei einer Behandlungstemperatur von we
niger als 200°C eine lange Behandlungszeit erforderlich ist,
was weniger praktikabel ist. Wenn die Behandlungstemperatur
zu hoch ist, gehen die Materialien in einen flüssigen Zustand
oder gasförmigen Zustand über, und schädliche Komponenten wie
Blausäure können gebildet werden, was weniger bevorzugt ist.
Die Heizeinrichtung ist nicht besonders eingeschränkt. Es
wird bevorzugt, daß die Heizeinrichtung gleichförmig in kur
zer Zeit erhitzen kann.
Die Behandlungszeit wird passend gemäß der Zusammensetzung
des vernetzenden Polyurethanharzes, der Behandlungstempera
tur, der Anordnung der Behandlungsvorrichtung oder derglei
chen festgelegt.
Nachstehend wird das Kneten beschrieben.
Das Kneten des vernetzenden Polyurethanharzes, des reaktiven
Harzes und des unreaktiven Harzes kann mit einer Knetvor
richtung durchgeführt werden, die mit einer Heizeinrichtung
wie flachen Walzen, einem Extruder und einem Kneter versehen
ist. Eine oder mehrere Arten des reaktiven Harzes und unreak
tiven Harzes können zusammen verwendet werden.
Insbesondere ist ein schneckenförmiger Kneter bevorzugt, da
die Wasserverdampfung eingeschränkt werden kann und eine
fortlaufende Behandlung möglich ist.
Um großflächige Teile wie Stoßstangen zu behandeln, wird be
vorzugt, diese vorher auf einen durchschnittlichen Partikel
durchmesser von 1 bis 50 mm zu zerkleinern.
Weiterhin können verschiedene Additive wie ein Stabilisator,
ein Färbungsmittel, ein Füllstoff und ein Flammschutzmittel
beim Kneten zugegeben werden, ohne daß dadurch eine Abweich
ung von der Aufgabe der vorliegenden Erfindung auftritt.
Nachstehend werden die Verbundharzmaterialien beschrieben.
Das Verbundharzmaterial gemäß der vorliegenden Erfindung hat
eine Struktur, bei der das vernetzende Polyurethanharz, das
reaktive Harz und das unreaktive Harz ineinander in Form
feiner Partikel dispergiert sind. Das so aufgebaute Verbund
harzmaterial erreicht im Vergleich zu dem Fall, bei welchem
lediglich mechanisch pulverisierte Pulver vermischt sind, die
folgenden Betriebsvorteile.
- 1. Selbst wenn die Körner einen größeren Durchmesser als 1 mm haben, können sie in einem Harz in Form feiner Partikel dis pergiert werden.
- 2. Durch feine Dispersion des vernetzenden Polyurethanharzes werden sowohl die Oberflächenqualität als auch die Bruchfestig keit verbessert.
- 3. Durch das Aufbrechen von Vernetzungen des vernetzenden Polyurethanharz es entstehende aktive Gruppen sowie im unreak tiven Harz vorkommende polare Gruppen tragen zur Steigerung der Verträglichkeit des vernetzenden Polyurethanharzes mit den unreaktiven Harz bei.
- 4. Die vorstehend beschriebenen Eigenschaften können mit dem herkömmlichen Verbundharzmaterial, welches mechanisch pulver isierte vernetzende Polyurethanharzpartikel einschließt, nicht erhalten werden.
- 5. Die polaren Gruppen (reaktiven Gruppen) tragen zur Stei gerung der Verträglichkeit mit einem Harz bei.
- 6. Wenn sich das Verbundharzmaterial verformt, blättern die Grenzflächen zwischen den feinen Partikeln des Hydrolysepro dukts des vernetzenden Polyurethanharz es und dem unreaktiven Harz oder dessen Kunststofflegierung ab, wodurch winzige Lücken (Augenerscheinung) erzeugt werden und somit Verfor mungsenergie absorbiert wird.
- 7. Die vorstehend beschriebenen Grenzflächen dienen als Aus gangspunkte für winzige Risse, wodurch Verformungsenergie absorbiert wird und somit die mechanischen Eigenschaften verbessert werden.
Die vorstehend beschriebenen Eigenschaften können von dem
herkömmlichen Verbundharzmaterial, welches die mechanisch
pulverisierten vernetzenden Polyurethanharzpartikel ein
schließt, nicht erwartet werden.
Die Partikeldurchmesser des Polyurethanharzes hängen sowohl
bei der Scherbehandlung als auch bei der Hydrolyse um den
festen Füllstoff herum von dessen Verwendung ab und werden
deshalb passend gemäß dessen Verwendung festgelegt.
Im Fall des Verbundharzmaterials, das aus vernetzendem Poly
urethanharz und Polypropylenharz besteht, beträgt beispiels
weise der bevorzugte Partikeldurchmesser des Polyurethanhar
zes 200 µm. Wenn der Partikeldurchmesser zu groß ist, kann
sich die Erscheinung der geformten Teile verschlechtern, und
die Dispersion wird ungenügend, was zu einer weniger bevor
zugten Verminderung der mechanischen Festigkeit führt.
Der Grad der Reaktion des vernetzenden Polyurethanharz es mit
dem reaktiven Harz wird passend gemäß der Verwendung und den
erforderlichen Eigenschaften des Verbundharzmaterials fest
gelegt.
Zur Bildung des Verbundharzmaterials wird bevorzugt eine
Hälfte oder mehr und noch bevorzugter der größere Teil von
den Urethanverknüpfungen des vernetzenden Polyurethanharz es
aufgebrochen, da bei ungenügendem Aufbrechen der Urethanver
knüpfungen das vernetzende Polyurethanharz selbst bei Anlegen
einer Scherkraft an das Harz nicht in feine Partikel über
geht. Es wird bevorzugt, 20 bis 100% und noch bevorzugter 50
bis 100% der Urethanverknüpfungen des vernetzenden Polyur
ethanharzes aufzubrechen. Es wird bevorzugt, daß eine Hälfte
oder mehr von den Harnstoffbindungen des vernetzenden Polyur
ethanharzes nicht aufgebrochen werden, da bei einem Aufbre
chen vieler Harnstoffbindungen das vernetzende Polyurethan
harz in einen flüssigen Zustand übergeht, wodurch die Bildung
eines beabsichtigten Materials unmöglich gemacht wird. Es
wird bevorzugt, 0 bis 80% und noch bevorzugter 0 bis 50% der
Harnstoffbindungen des vernetzenden Polyurethanharzes aufzu
brechen.
Wenn das mit dem vernetzenden Polyurethanharz zu vermischende
Material polare Gruppen besitzt, kann die verbesserte Ver
träglichkeit durch die Aktion der aktiven Gruppen im Verbund
harzmaterial, die sich mit dem zu bindenden Material nicht
verbinden, erhalten werden. Diese polare Gruppen ermöglichen
die Verbesserung der Affinität und Naßfestigkeit, wodurch die
Vermischung mit einem Harz erleichtert wird. Weiterhin dienen
die Hydroxylgruppen zur Verhinderung der elektrischen Aufla
dung des Verbundharzmaterials.
Die Knetvorrichtung ist nicht besonders eingeschränkt, doch
ein schneckengewindeförmiger Kneter wird bevorzugt, da er Be
triebsvorteile wie die Vermeidung von Wasserdiffusion, eine
fortlaufende Behandlung, ein effizientes Kneten mit einer
Scherkraft aufweist und somit als Behandlungsvorrichtung ge
eignet ist.
Nachstehend werden die Ausführungsformen der vorliegenden Er
findung beschrieben.
Die Behandlung eines vernetzenden Polyurethanharzes wird ba
sierend auf der Behandlung einer Stoßstange erklärt, welche
aus Polyurethanharz besteht und durch verstärktes Reaktions
spritzgießen hergestellt wird.
Polypropylenglykol, Diethyltoluoldiamin und 4,4′-Diphenylme
thandiisocyanat wurden als monomere Rohmaterialien verwendet,
und Kaliumtitanat in Form von Einkristall-Faserkristallen
wurde als verstärkendes Material verwendet. Diese Materialien
wurden in einer Dicke von etwa 3 mm mit einer Reaktions
spritzgußvorrichtung geformt und mit einer Hammermühle auf
einen Partikeldurchmesser von etwa 5 mm zerkleinert (behan
deltes Material 1).
Ein anderes geformtes Material mit einer Zusammensetzung, die
identisch mit der des behandelten Materials 1 war, wurde
durch Reaktionsspritzgießen gebildet und mechanisch auf einen
Partikeldurchmesser von 100 µm unter Erhalt eines Vergleichs
materials 1 pulverisiert.
Das gleichförmige (homo-type) Polypropylenharz, hergestellt
von Sumitomo Kagaku Kogyo Co., Ltd. (H 501), wurde als un
reaktives Harz verwendet.
Die Kunststofflegierung wurde durch Zugabe einer Gummikompo
nente, bestehend aus Ethylenpropylengummi (Esplene V0115,
hergestellt von Sumitomo Kagaku Kogyo Co., Ltd.; Propylenge
halt 22 Gew.-%) und Ethylenbutengummi (Esplene Nr. 372, her
gestellt von Sumitomo Kagaku Kogyo Co., Ltd.; Butengehalt 13
Gew.-%), zu einem gleichförmigen Polypropylenharz, herge
stellt von Sumitomo Kagaku Kogyo Co., Ltd (H 501) erzeugt.
Der feste Füllstoff bestand aus Talk mit einem durchschnitt
lichen Partikeldurchmesser von etwa 5 µm (unbehandelt).
Die verwendete Behandlungsvorrichtung war wie folgt:
- 1: Doppelschneckenextruder vom Typ AS-30-2 (L/D = 30), her gestellt von Nakatani Machine Co., Ltd.
- 2: Doppelschneckenkneter NEX-T60 + Einschneckenkneter, herge stellt von Kobe Seikosho Co., Ltd.
- 3: Doppelschneckenreaktionsextruder TEX-3α (L/D = 45,5), her gestellt von The Japan Steel Works, Ltd.
Ein Hydrolyseprodukt des vernetzenden Polyurethanharzes wurde
durch Behandlung des behandelten Materials 1 in einem natür
lichen feuchtigkeitsabsorbierenden Zustand (Feuchtigkeitsge
halt: etwa 0,8%) mit der Behandlungsvorrichtung 1 hergestellt
(behandeltes Material 3). Die Behandlungstemperatur betrug
260°C. Die Behandlung wurde mit einem Extruder mit einem of
fenen Kopf durchgeführt. Die Behandlungszeit betrug etwa 60 s.
Nachstehend wird die erste Ausführungsform gemäß der vor
liegenden Erfindung beschrieben.
Es wurde ein Verbundkörper, bestehend aus einem vernetzenden
Polyurethanharz und einem reaktiven Harz, hergestellt.
Grobe Körner einer Polyurethanharz-Stoßstange (nachstehend
als PU bezeichnet) wurden zu einem Polyamidharz (nachstehend
als PA bezeichnet) im Zusammensetzungsverhältnis von 30 Gew.-%
gegeben und der Einfluß auf die physikalischen Eigenschaf
ten und den Dispersionszustand bewertet. Die Zusammensetzung
en des Harzes und des PU sind in TABELLE 1 aufgeführt.
12PA-Harz (3024U) und 6PA/12PA-Copolymerharz (7125U), her
gestellt von Ube Kosan Co., Ltd., weiches 12PA-Harz (glylax
N-1200), hergestellt von Dainihon Ink Kagaku Kogyo Co., Ltd.,
und eine Kunststofflegierung aus 6PA-Harz und Polypropylen
harz (Enbnyte H 200K, 25% Glasfaser enthaltend), hergestellt
von Chisso Kagaku Co., Ltd., wurden als PA-Harz verwendet.
Jedes PA-Harz und jedes der groben PU-Körner wurde mit dem
Doppelschneckenextruder der Behandlungsvorrichtung 1 in einen
kugel- bzw. tablettenförmigen Zustand geknetet. Dann wurden
die Teststücke durch Spritzgießen zur Bewertung geformt.
Die Extrusionsbedingungen und Formungsbedingungen jedes
Harzes sind in TABELLE 2 aufgeführt. Wasser wurde durch
Vakuumtrocknung aus dem PA-Harz und den groben PU-Körnern
entfernt.
Zum Vergleich wurden unter Verwendung von Polypropylenharz
(PP) (Nobulene AZ 564), hergestellt von Sumitomo Kagaku Kogyo
Co., Ltd, als unreaktivem Harz ähnliche Behandlungen durch
geführt. Das behandelte Material 1 wurde für die groben
PU-Körner verwendet.
Die Ergebnisse des Zugtests der Teststücke und der visuellen
Beobachtung des PU-Dispersionszustands sind zusammen in
TABELLE 3 aufgeführt.
Wie aus TABELLE 3 ersichtlich, gab es einen deutlichen Unter
schied bei der Zugausdehnung zwischen den Beispielen der vor
liegenden Ausführungsformen Nr. 1 und 3 sowie dem Vergleichs
beispiel 1a. Diese Ergebnisse zeigen, daß mit dem Verbund
harzmaterial der vorliegenden Ausführungsform die mechani
schen Eigenschaften verbessert werden können.
Als Ergebnis der visuellen Beobachtung gab es in den Bei
spielen Nr. 1 bis 4 kein PU-Partikel, wohingegen im Ver
gleichsbeispiel Nr. 1a PU-Partikel verblieben.
Die vorstehenden Ergebnisse zeigen, daß das Verbundharzma
terial der vorliegenden Ausführungsform, welches durch Kneten
des reaktiven Harzes und des vernetzenden Polyurethanharz es
beim Schmelzpunkt des reaktiven Harzes gebildet wird, eine
verbesserte Verträglichkeit aufgrund der Reaktion des ver
netzenden Polyurethanharzes mit dem Nylon des reaktiven Har
zes aufweist. Im Gegensatz dazu wurde im Vergleichsbeispiel,
in welchem das vernetzende Polyurethanharz und das Polypro
pylenharz als unreaktives Harz geknetet wurden, keine Reak
tion zwischen dem vernetzenden Polyurethanharz und dem Poly
propylenharz hervorgerufen, und die erhaltene Zugfestigkeit
war ungenügend.
Der Dispersionszustand der PU-Pulverpartikel wurde jeweils in
Beispiel Nr. 1 und Vergleichsbeispiel Nr. 1a mit einem Raster
elektronenmikroskop beobachtet. Die durch das Mikroskop auf
genommenen Photographien wurden in den Fig. 1 und 2 ge
zeigt.
In Beispiel Nr. 1 (Fig. 1) wurde kein PU-Pulverpartikel be
obachtet, doch im PU-Pulver eingeschlossene Faserkristalle
sind im PA-Harz dispergiert. Dies zeigt, daß beim Knetschritt
sowohl die Erweichung des PU-Pulvers als auch die Reaktion
des erweichten PU-Pulvers mit dem PA-Harz voranschritten, so
daß das PU-Pulver homogen im PA-Harz dispergiert wurde.
Im Gegensatz dazu ändert sich im Vergleichsbeispiel Nr. 1a
(Fig. 2) der Zustand des PU-Pulvers nach der Extrusion mit
dem Doppelschneckenextruder und dem Spritzgießen nicht.
PU-Pulverpartikel mit einem Durchmesser von nicht weniger als
100 µm wurden im Teststück beobachtet.
Diese Ergebnisse zeigen, daß durch Kneten des vernetzenden
Polyurethanharzes und des reaktiven Harzes bei einer Tem
peratur, die nicht tiefer als der Schmelzpunkt des reaktiven
Harzes liegt, diese leicht miteinander unter Bildung eines
Verbundharzmaterials mit verbesserten physikalischen Eigen
schaften reagieren. Im Gegensatz dazu bleibt im Verbundharz
material, das durch Kneten des unreaktiven Harzes und des
trockenen vernetzenden Polyurethanharzes gebildet wird, das
vernetzende Polyurethanharz unverändert, so daß es keine
verbesserten mechanischen Eigenschaften aufweist. Dies zeigt,
daß der Dispersionszustand von PU sich zwischen dem Beispiel
Nr. 1 gemäß der vorliegenden Ausführungsform und dem Ver
gleichsbeispiel unterscheidet.
Nachstehend wird die zweite Ausführungsform gemäß der vor
liegenden Erfindung beschrieben.
Ein grobes PU-Pulver, dessen Feuchtigkeitsgehalt etwa 0,8%
betrug (behandeltes Material 1) wurde zu 6PA-Harz (1022 B),
hergestellt von Ube Kosan Co., Ltd., im Zusammensetzungs
verhältnis von 30 Gew.-% des 6PA-Harzes gegeben und das Ge
misch bei 240°C mit dem Doppelschneckenextruder der Behand
lungsvorrichtung 1 in einen strangförmigen Zustand geknetet.
Die so erhaltenen Stränge besaßen Elastizität und konnten
nicht durch Erhitzen umgeschmolzen werden. Dies zeigt, daß
das PU-Pulver mit dem PA-Harz unter Bildung eines neuartigen
verbesserten Harzes reagiert.
Dieses so gebildete neuartige Harz kann für Formteile oder
dergleichen verwendet werden.
Dieses Ergebnis zeigt, daß das Verbundharzmaterial, welches
durch Kneten des feuchtigkeitsabsorbierenden vernetzenden
Polyurethanharz es und des reaktiven Harzes bei einer Tempe
ratur, die nicht tiefer als die Hydrolysetemperatur des ver
netzenden Polyurethanharzes und nicht tiefer als der Schmelz
punkt des reaktiven Harzes liegt, gebildet wurde, Eigenschaf
ten besaß, die von denjenigen des durch Kneten der auf her
kömmliche Weise mechanisch pulverisierten Pulver gebildeten
Verbundharzmaterials verschieden waren.
Nachstehend wird die dritte Ausführungsform gemäß der vor
liegenden Erfindung beschrieben.
Grobe PU-Körner, deren Feuchtigkeitsgehalt etwa 0,8% betrug
(behandeltes Material 1) wurden zu PP-Harz (Noblene AZ564),
hergestellt von Sumitomo Kagaku Kogyo Co., Ltd., als unreak
tives Harz im Zusammensetzungsverhältnis von 30 Gew.-% des
PP-Harzes gegeben und das erhaltene Gemisch mit der Behand
lungsvorrichtung 2 geknetet. Zuerst wurde das Kneten in einen
strangförmigen Zustand bei 250°C mit dem Doppelschneckenkne
ter und anschließend bei 210°C mit dem Einschneckenkneter
durchgeführt, wodurch Körner bzw. Tabletten (pellets) erhal
ten wurden. Die so erhaltenen Tabletten wurden getrocknet und
Teststücke durch Spritzgießen (190°C) hergestellt.
Zum Vergleich wurden durch Verwendung von trockenem PU (Ver
gleichsmaterial 1) ähnliche Behandlungen durchgeführt. Die
Bewertungsergebnisse sind in TABELLE 4 aufgeführt.
Die Ergebnisse des Zugtests der Teststücke und der visuellen
Beobachtung des Dispersionszustands des PU-Pulvers sind in
TABELLE 5 aufgeführt.
Wie aus TABELLE 5 ersichtlich, gab es einen großen Unter
schied bei der Zugausdehnung zwischen dem Beispiel Nr. 6 und
dem Vergleichsbeispiel Nr. 2a, was zeigt, daß mit der vor
liegenden Ausführungsform die mechanischen Eigenschaften
verbessert wurden.
Als Ergebnis der visuellen Beobachtung wurde in Beispiel Nr.
6 kein PU-Partikel beobachtet, wohingegen in Vergleichsbei
spiel Nr. 2a die Existenz von PU-Partikeln bestätigt werden
konnte.
Diese Ergebnisse zeigen, daß die Eigenschaften des Verbund
harzmaterials gemäß der vorliegenden Ausführungsform von
denjenigen des Verbundharzmaterials verschieden sind, welches
durch Kneten von mechanisch pulverisiertem PU-Pulver erhalten
wurde.
Die Photographien, welche jeweils den Dispersionszustand der
PU-Pulverpartikel des Beispiels Nr. 6 oder des Vergleichs
beispiels Nr. 2a durch ein Rasterelektronenmikroskop zeigen,
sind in den Fig. 3 und 4 aufgeführt.
In dem in Fig. 3 gezeigten Beispiel Nr. 6 waren das PU-Pulver
und Polypropylen (PP) untrennbar vermischt. Dies zeigt, daß
im Knetschritt PU durch Hydrolyse erweicht und durch Scher
kraft in PP homogen dispergiert wurde.
Im Gegensatz dazu ändert sich im in Fig. 4 gezeigten Ver
gleichsbeispiel Nr. 2a der Zustand des PU-Pulvers selbst nach
der Doppelschneckenextrusion und dem Spritzgießen nicht.
PU-Pulver mit einem Partikeldurchmesser von nicht weniger als
100 µm wurde im Teststück beobachtet.
Diese Ergebnisse zeigen, daß das durch Kneten des feuchtig
keitsabsorbierenden vernetzenden Polyurethanharzes und des
unreaktiven Harzes bei einer Temperatur, die nicht tiefer als
die Hydrolysetemperatur des feuchtigkeitsabsorbierenden ver
netzenden Polyurethanharzes liegt, erhaltene Verbundharzma
terial ausgezeichnete mechanische Eigenschaften besitzt, ver
glichen mit dem herkömmlichen Verbundharzmaterial, das mecha
nisch pulverisiertes PU-Pulver enthält, und dessen PU-Disper
sionszustand sich von dem des herkömmlichen Verbundharzmate
rials unterscheidet.
Nachstehend wird die vierte Ausführungsform gemäß der vor
liegenden Erfindung beschrieben.
Ein Polyethylen-(PE)-Harz (LJ 800) mit geringer Dichte, her
gestellt von Mitsubisi Kagaku Co., Ltd., und 30 Gew.-% grobe
PU-Körner, deren Feuchtigkeitsgehalt etwa 0,8% betrug (behan
deltes Material 1), wurden mit der Behandlungsvorrichtung 2
geknetet.
Das Kneten in einen strangförmigen Zustand wurde bei 250°C
(nicht tiefer als die Hydrolysetemperatur) mit dem Doppel
schneckenkneter und anschließend bei 210°C mit dem Ein
schneckenkneter durchgeführt, wodurch Körner bzw. Tabletten
(pellets) erhalten wurden. Diese Tabletten wurden getrocknet
und einem Spritzgießen (190°C) zum Erhalt eines Teststücks
unterzogen.
Zum Vergleich wurde PU-Harz (Vergleichsbeispiel 1) in
trockenem Zustand ähnlichen Behandlungen bei 150°C (nicht
mehr als die Hydrolysetemperatur) unterworfen.
Die Bewertungsergebnisse dieser Ausführungsform sind in
TABELLE 6 aufgeführt.
Die Ergebnisse des Zugtests der Teststücke und der visuellen
Beobachtung des PU-Dispersionszustands sind in TABELLE 7 auf
geführt.
Wie aus TABELLE 7 ersichtlich, gab es einen deutlichen Unter
schied bei der Zugausdehnung zwischen dem Beispiel Nr. 7 und
dem Vergleichsbeispiel Nr. 3a, was zeigt, daß mit der vor
liegenden Ausführungsform die mechanischen Eigenschaften der
Formteile verbessert wurden.
Zudem konnte in Beispiel Nr. 7 kein PU-Partikel beobachtet
werden, wohingegen in Vergleichsbeispiel Nr. 3a die Existenz
von PU-Partikeln bestätigt werden konnte.
Diese Ergebnisse zeigen, daß das Verbundharzmaterial gemäß
der vorliegenden Ausführungsform Eigenschaften besitzt, die
von denjenigen des herkömmlichen Verbundharzmaterials ver
schieden sind, welches durch Mischen von mechanisch pulveri
sierten Materialien erhalten wurde. Zudem können durch Be
handlung des feuchtigkeitsabsorbierenden PU bei einer Tem
peratur, die nicht tiefer als dessen Hydrolysetemperatur
liegt, die mechanischen Eigenschaften des Verbundharzmate
rials im Vergleich zu denjenigen von mit herkömmlichen
Techniken hergestellten Materialien verbessert werden.
Nachstehend wird die fünfte Ausführungsform gemäß der vor
liegenden Erfindung beschrieben.
Es wurde ein Polypropylenharz-Stoßstangenmaterial verwendet,
welches eine Kunststofflegierung aus Polypropylenharz und
Polyolefingummi ist. Diese Kunststofflegierung wurde mit
einer Hammermühle zu groben Körnern pulverisiert, von denen
eine Seite nicht mehr als etwa 16 mm groß ist. So wurde ein
behandeltes Material 2 erhalten.
Zum Vergleich wurde Polypropylenharz (noblene AZ564), her
gestellt von Sumitomo Kagaku Kogyo Co., Ltd., verwendet
(Vergleichsmaterial 2). Die Zusammensetzungen der Beispiele
des Verbundmaterials sind in TABELLE 8 aufgeführt.
Die Behandlungsvorrichtung 1 ist ein Doppelschneckenextruder
mit ⌀ 48 L/D = 41,6. Die Behandlungsvorrichtung 2 ist eine
Spritzgußmaschine, hergestellt von Meiki Co., Ltd. (Formzu
haltedruck: 350 t).
30 Gew.-% grobe Urethan-Stoßstangen-PU-Körner (behandeltes
Material 1) wurden zu einer Kunststofflegierung (behandeltes,
Material 2) gegeben und der Einfluß auf die physikalischen
Eigenschaften und den Dispersionszustand bewertet. Zum Ver
gleich wurden ebenfalls ähnliche Bewertungen des behandelten
Materials 2 und der Kombination aus PP-Harz (Vergleichsmate
rial 2) und PU-Harz (Vergleichsmaterial 1) durchgeführt.
Das Kneten wurde mit dem Doppelschneckenextruder der Behand
lungsvorrichtung 1 unter Bildung von Körnern bzw. Tabletten
(pellets) durchgeführt. Dann wurden Teststücke durch Spritz
gießen mit der Behandlungsvorrichtung 2 geformt. Die Extru
sionsbedingungen und Formungsbedingungen für jedes Teststück
sind in TABELLE 9 aufgeführt. Die Temperatur jedes Harzes lag
beim Extrudieren mit dem Doppelschneckenextruder nicht tiefer
als die Oxidationstemperatur der Kunststofflegierung.
Beim Extrudieren mit dem Doppelschneckenextruder wurden eine
Kunststofflegierung und grobe PU-Körner, beide nicht ge
trocknet, verwendet, und der Feuchtigkeitsgehalt des Poly
urethanharzes betrug etwa 0,8%.
Die Ergebnisse des Zugtests und der visuellen Beobachtung des
PU-Dispersionszustands in jedem Teststück sind in TABELLE 10
aufgeführt.
Wie aus TABELLE 10 ersichtlich, gab es einen deutlichen Un
terschied bei der Zugausdehnung zwischen den Beispielen Nr. 8
und 9 und den Vergleichsbeispielen Nr. 4a und 5a. Diese Er
gebnisse zeigen, daß mit der vorliegenden Ausführungsform die
mechanischen Eigenschaften verbessert werden.
Diese Ergebnisse zeigen auch, daß das Verbundharzmaterial,
welches durch Kneten des wasserhaltigen vernetzenden Polyur
ethanharzes und der aus dem elastischen Gummimaterial und dem
thermoplastischen Harz bestehenden Kunstofflegierung bei
einer Temperatur, die nicht tiefer als die Hydrolysetempera
tur des vernetzenden Polyurethanharzes liegt (250°C), erhal
ten wird, verbesserte mechanische Eigenschaften aufweist,
verglichen mit den Verbundharzmaterialien der Vergleichsbei
spiele Nr. 4a und 5a, die jeweils keine Kunststofflegierung
enthalten.
Nachstehend wird die sechste Ausführungsform gemäß der vor
liegenden Erfindung beschrieben.
Die Beispiele Nr. 10 bis 13 sowie die Vergleichsbeispiele Nr.
6a bis 12a wurden durch Verwendung von gleichförmigem PP
(H501) als unreaktivem Harz, Talk als festem Füllstoff und
dem behandelten Material 1, bestehend aus vernetzendem Poly
urethanharz in einem natürlichen feuchtigkeitsabsorbierenden
Zustand (Feuchtigkeitsgehalt: etwa 0,8%), gebildet. Das Zu
sammensetzungsverhältnis (Gewichtsteile) jedes Beispiels ist
in TABELLE 11 aufgeführt.
Jedes Beispiel wurde mit dem Doppelschneckenextruder der Be
handlungsvorrichtung 3 in einen strangförmigen Zustand unter
Erhalt von Tabletten (pellets) geformt. Dann wurden die Tab
letten getrocknet und einem Spritzgießen unterworfen, wodurch
Teststücke gebildet wurden.
Beim Extrusionsschritt wurden das gleichförmige (homo-type)
PP, der Talk und das behandelte Material 1 jeweils gewogen
und während des Knetens zusammengemischt. Die Harztemperatur
betrug 260°C, die Umdrehungszahl einer Schnecke betrug 500
U/min, und die Knetzeit betrug etwa 2 Minuten. Das Spritz
gießen wurde bei einer Harztemperatur von 190°C und einer
Formtemperatur von 60°C durchgeführt.
Jedes Teststück wurde einem Izod-Schlagbiegetest (JIS K7110)
bei normaler Temperatur unterzogen. Die Testergebnisse sind
in TABELLE 12 aufgeführt.
Bei den Vergleichsbeispielen Nr. 6a bis 8a verringert sich
der Izod-Schlagbiegewert mit steigender Menge an zum gleich
förmigen (homo-type) PP zugegebenem Talk. Bei den Vergleichs
beispielen Nr. 9a bis 12a erhöht sich der Izod-Schlagbiege
wert des gleichförmigen PP aufgrund der Zugabe von Polyur
ethanharz. Im Gegensatz dazu erhöht sich bei den Beispielen
Nr. 10 bis 13 der Izod-Schlagbiegewert durch die Zugabe von
PU-Harz und Talk, verglichen mit den Vergleichsbeispielen Nr.
9a bis 12a. Diese Testergebnisse zeigen, daß die Materialien
der vorliegenden Ausführungsform effektiv bei der Verbesser
ung der mechanischen Eigenschaften sind.
Nachstehend wird die siebte Ausführungsform gemäß der vor
liegenden Erfindung beschrieben.
Die Beispiele Nr. 14 und 15 sowie die Vergleichsbeispiele Nr.
13a bis 15a wurden durch Verwendung von gleichförmigem (homo
type) PP (H501) als unreaktivem Harz, Ethylenpropylengummi
(V0115), Ethylenbutengummi (N0372), Talk als festem Füllstoff
und PU-Pulver in einem natürlichen feuchtigkeitsabsorbieren
den Zustand (Feuchtigkeitsgehalt: etwa 0,8%) (behandeltes
Material 1), gebildet. Das Zusammensetzungsverhältnis jedes
Beispiels ist in TABELLE 13 aufgeführt.
Jedes Beispiel wurde mit dem Doppelschneckenextruder der Be
handlungsvorrichtung 3 in einen strangförmigen Zustand unter
Erhalt von Tabletten (pellets) geformt. Dann wurden die Tab
letten getrocknet und einem Spritzgießen unterworfen, wodurch
Teststücke gebildet wurden.
Beim Extrusionsschritt wurden das gleichförmige (homo-type)
PP, der Ethylenpropylengummi (EPR), der Ethylenbutengummi
(EBR), der Talk und das behandelte Material 1 jeweils gewogen
und während des Knetens zusammengemischt. Die Harztemperatur
betrug 260°C, die Umdrehungszahl einer Schnecke betrug 500
U/min, und die Knetzeit betrug etwa 2 Minuten. Das Spritz
gießen wurde bei einer Harztemperatur von 190°C und einer
Formtemperatur von 60°C durchgeführt.
Jedes Teststück wurde einem Izod-Schlagbiegetest (JIS K7110)
bei normaler Temperatur unterzogen. Die Testergebnisse sind
in TABELLE 14 aufgeführt.
Als Ergebnis wird ein Izod-Schlagbiegewert durch Vermischen
von Talk als festen Füllstoff mit dem behandelten Material 1
als PU-Harz wie in TABELLE 14 gezeigt verbessert. Dies zeigt,
daß das Verbundharzmaterial gemäß der vorliegenden Ausführ
ungsform effektiv bei der Verbesserung der mechanischen Ei
genschaften ist.
Nachstehend wird die achte Ausführungsform gemäß der vor
liegenden Erfindung beschrieben.
Die Beispiele Nr. 16 bis 20 sowie ein Vergleichsbeispiel Nr.
16a wurden durch Verwendung von gleichförmigem (homo-type)
PP (H501), Ethylenpropylengummi (V0115), Ethylenbutengummi
(N0372), Talk als festem Füllstoff und einem vernetzenden
Polyurethanharz in einem natürlichen feuchtigkeitsabsorbier
enden Zustand (Feuchtigkeitsgehalt: etwa 0,8%) (behandeltes
Material 1), gebildet. Das Zusammensetzungsverhältnis jedes
Beispiels ist in TABELLE 15 aufgeführt.
Jedes Beispiel wurde mit dem Doppelschneckenextruder der
Behandlungsvorrichtung 3 in einen strangförmigen Zustand
unter Erhalt von Tabletten (pellets) geformt.
Das gleichförmige (homo-type) PP, der Ethylenpropylengummi,
der Ethylenbutengummi und der Talk wurden jeweils gewogen und
zusammengemischt. Das Gemisch wurde während des Knetens mit
dem Extruder unter Herstellung einer Stammischung extrudiert.
Die Harztemperatur betrug 200°C, die Umdrehungszahl einer
Schnecke betrug 500 U/min, und die Knetzeit betrug etwa 2
Minuten.
Die getrocknete Stammischung und ein vorbestimmtes vernetz
endes Polyurethanharz wurden vermischt und erneut extrudiert.
Die Harztemperatur betrug 260°C, die Umdrehungszahl einer
Schnecke betrug 500 U/min, und die Knetzeit betrug etwa 2
Minuten. Beim Vergleichsbeispiel Nr. 16a, welches kein Poly
urethanharz enthielt, wurde das Extrudieren erneut durchge
führt, um seinen zeitlichen Wärmeverlauf entsprechend dem
jenigen der Beispiele Nr. 16 bis 20 aufzunehmen. Dann wurden
die so erhaltenen Tabletten (pellets) getrocknet und einem
Spritzgießen bei einer Harztemperatur von 190°C und einer
Formtemperatur von 60°C unterworfen, wodurch Teststücke
hergestellt wurden.
Jedes Teststück wurde einem Izod-Schlagbiegetest (JIS K7110)
bei normaler Temperatur unterzogen. Die Testergebnisse sind
in TABELLE 16 aufgeführt.
Wie aus TABELLE 16 ersichtlich, wird der Izod-Schlagbiegewert
jedes legierungsartigen Harzes durch die Zugabe von Talk als
festem Füllstoff sowie dem vernetzenden Polyurethanharz ver
bessert. Dies zeigt, daß das Verbundharzmaterial gemäß der
vorliegenden Ausführungsform effektiv bei der Verbesserung
der mechanischen Eigenschaften ist.
Nachstehend wird die neunte Ausführungsform gemäß der vor
liegenden Erfindung beschrieben.
Die Phasenstrukturen der Teststücke des nicht bewerteten Bei
spiels Nr. 20 und Vergleichsbeispiels Nr. 16a, welche auf
einer Kunststofflegierung basierende Verbundharzmaterialien
sind, wurden mit einem Durchstrahlungselektronenmikroskop
(TEM) beobachtet.
Die Photographie von Beispiel Nr. 20 durch das Durchstrahl
ungselektronenmikroskop ist in Fig. 5(A) aufgeführt, und ein
Modelldiagramm davon ist in Fig. 5(B) aufgeführt. Die Photo
graphie von Vergleichsbeispiel Nr. 16a durch das Durchstrahl
ungselektronenmikroskop ist in Fig. 6(A) aufgeführt, und ein
Modelldiagramm davon ist in Fig. 6(B) aufgeführt.
Wie aus den Fig. 6(A) und 6(B) ersichtlich, kommt beim
Vergleichsbeispiel Nr. 16a der Talk 1 als fester Füllstoff im
unreaktiven Harz (gleichförmige (homo-type) PP-Harzmatrix und
Gummipartikel 3) vor.
Im Gegensatz dazu, wie aus den Fig. 5(A) und 5(B) ersicht
lich, kohäriert im Beispiel Nr. 20 ein Hydrolyseprodukt 2 des
vernetzenden Polyurethanharzes so, daß es den Talk 1 bedeckt.
Dies zeigt, daß der als fester Füllstoff verwendete Talk als
Kristallkeim fungiert.
Diese TEM-Beobachtungsergebnisse zeigen, daß das Hydrolyse
produkt 2 des vernetzenden Polyurethanharz es in der Gummipha
se 3 nahe bei den Grenzflächen mit der Harzphase kohäriert.
Dann wurden der Schmelzpunkt und der Kristallisationspunkt
von jedem der Beispiele Nr. 20, Vergleichsbeispiele Nr. 6a
(gleichförmiges (homo-type) PP-Harz 100%) und 16a (die
gleiche Zusammensetzung wie diejenige von Beispiel Nr. 20
aufweisend, mit der Ausnahme, daß das behandelte Material 1
nicht eingeschlossen ist) mit einem Differentialabtastungs
kalorimeter (DSC) gemessen. Proben zur Bewertung wurden durch
Zerschneiden unbewerteter, durch Spritzgießen gebildeter
Teststücke hergestellt. Die Bewertungsergebnisse sind in
TABELLE 17 aufgeführt.
Der Kristallisationspunkt des Vergleichsbeispiels Nr. 16a lag
aufgrund des Kerneffekts des Talks um etwa 6°C über dem des
Vergleichsbeispiels Nr. 6a, welches aus dem gleichförmigen
PP-Harz bestand. Im Gegensatz dazu lag der Kristallisations
punkt des Beispiels Nr. 20 so niedrig wie der des Vergleichs
beispiels Nr. 6a, was zeigt, daß der Kerneffekt des Talks
verlorengegangen ist. Aus diesen Bewertungsergebnissen kann
bestätigt werden, daß das Hydrolyseprodukt des vernetzenden
Polyurethanharz es um den als Kernmaterial fungierenden Talk
kohäriert.
Nachstehend wird die zehnte Ausführungsform gemäß der vor
liegenden Erfindung beschrieben.
Teststücke des Beispiels Nr. 17, welches ein auf einer Kunst
stofflegierung basierendes Verbundharzmaterial war, und des
Vergleichsbeispiels Nr. 13a wurden einem Zugtest (JIS K7161
und JIS K7162) unterzogen und die Phasenstruktur der in jedem
Teststück erzeugten, mit Haarrissen versehenen (weißen) Teile
mit einem Durchstrahlungselektronenmikroskop (TEM) beobach
tet.
Als Ergebnis der TEM-Beobachtung wurde bestätigt, daß im Bei
spiel Nr. 17 viele Mikro-Haarrisse erzeugt wurden und diese
Verformungsenergie absorbierten, wohingegen im Vergleichsbei
spiel Nr. 13a, welches kein Hydrolyseprodukt des vernetzenden
Polyurethanharzes einschloß, die Anzahl der Mikro-Haarrisse
klein war.
Dann wurde die Phasenstruktur der in jedem Teststück erzeug
ten, mit Haarrissen versehenen Teile des Beispiels Nr. 17 und
des Vergleichsbeispiels Nr. 13a, die jeweils dem Zugtest un
terworfen worden waren, mit einem Rasterelektronenmikroskop
(SEM) beobachtet.
Die Photographie des Beispiels Nr. 17 durch das Rasterelek
tronenmikroskop ist in Fig. 7(A) aufgeführt, und die Photo
graphie des Vergleichsbeispiels Nr. 13a durch das Rasterelek
tronenmikroskop ist in Fig. 8(A) aufgeführt.
Wie in den Fig. 7(A) und 7(B) gezeigt, wurden im Beispiel
Nr. 17 viele winzige Lücken (Augenphänomen) 6 erzeugt.
Im Gegensatz dazu war, wie in den Fig. 8(A) und 8(B) ge
zeigt, im Vergleichsbeispiel Nr. 13a, welches kein Hydrolyse
produkt des vernetzenden Polyurethanharzes enthielt, die Zahl
der darin erzeugten winzigen Lücken 6 klein, verglichen mit
dem Beispiel Nr. 17. Die Vergrößerung der Fig. 8(A) und
8(B) ist etwa das Zweifache der Fig. 7(A) und 7(B). Unter
Betrachtung des Vergrößerungsunterschieds der Photographien
ist klar ersichtlich, daß im Vergleich zu Beispiel Nr. 17 die
Zahl der im Vergleichsbeispiel Nr. 13a erzeugten winzigen
Lücken 6 sehr klein ist.
Die Beobachtungsergebnisse von Beispiel Nr. 17 zeigen, daß
die Phase des Hydrolyseprodukts des vernetzenden Polyurethan
harzes als Ausgangspunkt der winzigen Lücken (Augenphänomen)
und Mikro-Haarrisse fungiert, wodurch deren Anzahl erhöht
wird, was zur Absorption von Verformungsenergie und zur Ver
besserung der mechanischen Eigenschaften führt.
Nachstehend wird die elfte Ausführungsform gemäß der vor
liegenden Erfindung beschrieben.
Die relative Dichte der mit Haarrissen versehenen Teile der
Teststücke nach einem Zugtest wurden gemessen, um eine Halte
rate der relativen Dichte, basierend auf der ursprünglichen
relativen Dichte, zu erhalten.
Das gleichförmige (homo-type) PP-Harz (H501) als unreaktives
Harz, Talk und PU-Harz in einem natürlichen feuchtigkeitsab
sorbierenden Zustand (Feuchtigkeitsgehalt: etwa 0,8%) wurden
verwendet, um die Beispiele Nr. 21 und 22 sowie die Ver
gleichsbeispiele Nr. 7a und 10a herzustellen. Das Zusammen
setzungsverhältnis jedes Beispiels ist in TABELLE 18 aufge
führt.
Jedes Beispiel wurde mit dem Doppelschneckenextruder der Be
handlungsvorrichtung 3 in einen strangförmigen Zustand unter
Erhalt von Tabletten (pellets) geformt. Dann wurden die Tab
letten getrocknet und einem Spritzgießen unterzogen, wodurch
Teststücke erhalten wurden.
Beim Extrusionsschritt wurden das gleichförmige (homo-type)
PP, der Talk und das behandelte Material 1 jeweils gewogen
und während des Knetens zusammengemischt. Die Harztemperatur
betrug 260°C, was nicht tiefer als der Schmelzpunkt des
unreaktiven Harzes und nicht tiefer als die Hydrolysetempe
ratur des vernetzenden Polyurethanharzes lag, die Umdrehungs
zahl einer Schnecke betrug 500 U/min, und die Knetzeit betrug
etwa 2 Minuten. Das Spritzgießen wurde bei einer Harztempera
tur von 190°C und einer Formtemperatur von 60°C durchgeführt.
Die Halterate der relativen Dichte der mit Haarrissen verseh
enen Teile jedes Teststücks, basierend auf dessen ursprüng
licher relativer Dichte, ist in TABELLE 19 aufgeführt.
Wie aus TABELLE 19 ersichtlich waren bei den Beispielen Nr.
21 und 22, die jeweils aus Talk (fester Füllstoff) und einem
Hydrolyseprodukt des vernetzenden Polyurethanharzes bestan
den, die Verringerungsraten der relativen Dichte relativ zu
ihrer Verdrängung größer als diejenigen der Vergleichsbei
spiele. Dies zeigt, daß viele Mikro-Haarrisse und winzige
Lücken in den Beispielen gemäß der vorliegenden Ausführungs
form erzeugt wurden.
Diese Ergebnisse zeigen, daß die Phase des Hydrolyseprodukts
des vernetzenden Polyurethanharz es als Ausgangspunkt der win
zigen Lücken (Augenphänomen) und Mikro-Haarrisse fungiert,
wodurch deren Anzahl erhöht wird, was zur Absorption von Ver
formungsenergie und zur Verbesserung der mechanischen Eigen
schaften führt.
Nachstehend wird die zwölfte Ausführungsform gemäß der vor
liegenden Erfindung beschrieben.
Die Schmelzviskosität von jeweils dem gleichförmigen (homo
type) PP-Harz (H501), EPR (V0115), EBR (N0372) und einem
Hydrolyseprodukt des PU-Harzes (behandeltes Material 3) bei
240°C wurde mit einem Konstant-Formbeladungs-Fließtestgerät
(constant load mold flow tester) (JIS K6719) gemessen. Die
erhaltenen Ergebnisse sind in TABELLE 20 aufgeführt.
Wie aus TABELLE 20 ersichtlich, war die Schmelzviskosität des
Hydrolyseprodukts des PU-Harzes deutlich geringer als die
jenige anderer Harzmaterialien. Dies zeigt, daß das PU-Harz
leicht um den festen Füllstoff herum kohäriert.
Die Meßtemperatur betrug 240°C, was höher als die Temperatur
des Harzes beim Spritzgießen war (etwa 200°C). Es kann jedoch
festgestellt werden, daß diese hohe Meßtemperatur keinen Ein
fluß auf die relative Variation der Schmelzviskosität hatte.
Es wurde ebenfalls bestätigt, daß der Füllstoff in eine Gum
miphase wandert, wenn Gummimaterialien geringere Schmelzvis
kositäten als das gleichförmige PP-Harz in der vorstehenden
Zusammensetzung haben.
Nachstehend wird die dreizehnte Ausführungsform gemäß der
vorliegenden Erfindung beschrieben.
Die Beispiele Nr. 11, 23 bis 25 sowie das Vergleichsbeispiel
Nr. 8a wurden durch Verwendung von gleichförmigem (homo-type)
PP (H501) als unreaktivem Harz, Talk als festem Füllstoff,
PU-Harz in einem natürlichen feuchtigkeitsabsorbierenden Zu
stand (Feuchtigkeitsgehalt: etwa 0,8%) (behandeltes Material
1), sowie einem Hydrolyseprodukt des PU-Harzes (behandeltes
Material 3) gebildet. Das Zusammensetzungsverhältnis jedes
Beispiels ist in TABELLE 21 aufgeführt.
Das Talkmischverfahren und die Extrusionsbedingungen sind in
TABELLE 22 aufgeführt. Die Extrusion wurde bei einer Harz
temperatur von 190°C und einer Formtemperatur von 60°C durch
geführt.
Die Beispiele Nr. 11 und 23 sowie das Vergleichsbeispiel Nr.
8a wurden mit dem Doppelschneckenextruder der Behandlungsvor
richtung 3 in einen strangförmigen Zustand unter Erhalt von
Tabletten (pellets) geformt. Dann wurden die Tabletten ge
trocknet und einem Spritzgießen unterzogen, wodurch Test
stücke hergestellt wurden.
Beim Extrusionsschritt wurden das gleichförmige (homo-type)
PP, der Talk und das behandelte Material 1 oder 3 jeweils
gewogen und während des Knetens zusammengemischt. Die Harz
temperatur lag während der Extrusion des Beispiels Nr. 11
nicht tiefer als der Schmelzpunkt des unreaktiven Harzes und
nicht tiefer als die Hydrolysetemperatur des vernetzenden Po
lyurethanharzes. Die Harztemperatur lag während der Extrusion
des Beispiels Nr. 23 nicht tiefer als der Schmelzpunkt des
unreaktiven Harzes.
Die Beispiele Nr. 24 und 25 wurden wie folgt gebildet. Das
gleichförmige (homo-type) PP und der Talk wurden jeweils ge
wogen und während des Knetens mit dem Doppelschneckenextruder
der Behandlungsvorrichtung 3 zusammengemischt und das erhal
tene Gemisch mit einem Extruder bei einer Harztemperatur von
190°C geknetet, wodurch eine Stammischung gebildet wurde.
Dann wurde eine vorbestimmte Menge an PU-Harz oder einem
Hydrolyseprodukt davon zur getrockneten Stammischung gegeben,
und das erhaltene Gemisch wurde einem erneuten Extrusionsvor
gang unterworfen. Die Harztemperatur lag während der Extru
sion des Beispiels Nr. 24 nicht tiefer als der Schmelzpunkt
des unreaktiven Harzes und nicht tiefer als die Hydrolyse
temperatur des vernetzenden Polyurethanharzes.
Die Harztemperatur lag während der Extrusion des Beispiels
Nr. 25 nicht tiefer als der Schmelzpunkt des unreaktiven
Harzes.
Ein Izod-Schlagbiegetest (JIS K7110) wurde bei normaler Tem
peratur durchgeführt. Die Bewertungsergebnisse sind in
TABELLE 23 aufgeführt.
Die Bewertungsergebnisse der Beispiele Nr. 11, 23, 24 und 25
zeigen, daß die Materialien der vorliegenden Ausführungsform
verbesserte mechanische Eigenschaften aufweisen.
Bei dem Verbundharzmaterial gemäß der vorliegenden Erfindung
werden durch an das vernetzende Polyurethanharz angelegte
Hitze sowie durch eine darin hervorgerufene Hydrolyse, Um
wandlungsreaktion oder dergleichen Verknüpfungspunkte des
mit einem reaktiven Harz vermischten vernetzenden Polyur
ethanharzes aufgebrochen, was zu einer Erweichung des ver
netzenden Polyurethanharzes führt. Zudem wird durch eine
Scherkraft das vernetzende Polyurethanharz in einen feinen
und homogenen Zustand überführt und schrittweise mit dem
reaktiven Harz unter Bildung eines Copolymers mit diesem
vernetzt. Dies führt dazu, daß das vernetzende Polyurethan
harz, verglichen mit dem Fall, bei dem das vernetzende Poly
urethanharzpulver lediglich zugegeben wird, homogen im re
aktiven Harz dispergiert wird, wodurch verbesserte physika
lische Eigenschaften hervorgerufen werden, die im wesent
lichen denen eines Pfropfharzes entsprechen.
Durch Kneten eines vernetzenden Polyurethanharzpulvers und
eines unreaktiven Harzes unter Hydrolysebedingungen werden
Verknüpfungspunkte des vernetzenden Polyurethanharz es durch
Hydrolyse aufgebrochen, was zu einer Erweichung des ver
netzenden Polyurethanharzes führt. Zudem wird durch eine
Scherkraft das PU-Harzpulver in einen feinen und homogenen
Zustand mit dem unreaktiven Harz überführt. Wenn das unreak
tive Harz polare Gruppen hat, reagieren Urethanverknüpfungen
und die polaren Gruppen miteinander unter Erhöhung der Ver
träglichkeit in einem Harz, was zu einer Vermeidung der Ver
ringerung seiner physikalischer Eigenschaften führt. Dement
sprechend kann das so gebildete Verbundharzmaterial eine aus
gezeichnete Wirkung als Füllstoff aufweisen, verglichen mit
dem Fall, bei dem das mechanisch pulverisierte vernetzende
Polyurethanharz lediglich zugegeben wird.
Selbst dort, wo der Partikeldurchmesser des vernetzenden Po
lyurethanharzes größer als 1 mm ist, kann es leicht mit einem
thermoplastischen Harz reagieren und ähnlich wie bei den
vorhergehenden Fällen eine gute Verträglichkeit mit diesem
aufweisen, sowie in einem Harz durch eine Scherkraft in Form
feiner Partikel dispergiert werden. Durch das fein disper
gierte und erweichte vernetzende Polyurethanharz wird die
Verbesserung der Oberflächenqualität und Bruchfestigkeit des
entstehenden Verbundharzmaterials ermöglicht.
Das vernetzende Polyurethanharz besitzt Urethanbindungen und
Harnstoffbindungen als hauptsächliche Bindungen und besitzt
zudem Allophanatbindungen und Biuretbindungen als sekundäre
Bindungen. Im vernetzenden Polyurethanharz werden als Ergeb
nis seiner Hydrolyse Aminogruppen und Hydroxylgruppen als
reaktive Gruppen erzeugt.
Es kann angenommen werden, daß Gummikomponenten der Kunst
stofflegierung die Verträglichkeit des fein dispergierten Po
lyurethanharzes und des thermoplastischen Harzes verbessern,
und daß durch Kneten der Kunststofflegierung bei einer Tem
peratur, die nicht tiefer als deren Oxidationstemperatur
liegt, aktive Gruppen wie Carboxylgruppen erzeugt werden, die
sich chemisch mit dem Polyurethanharz verbinden. Dies verhin
dert, daß das Polyurethanharz als Ausgangspunkt von Material
bruch fungiert, und somit werden dessen mechanische Eigen
schaften verbessert.
Wenn das Verbundharzmaterial einen festen Füllstoff ein
schließt, fungiert der feste Füllstoff als Kohäsionskern für
das Hydrolyseprodukt des vernetzenden Polyurethanharzes, in
dem er von diesem umhüllt wird. Dies ermöglicht eine feinere
Dispersion des vernetzenden Polyurethanharz es im unreaktiven
Harz.
Wenn sich ein Formteil des Verbundharzmaterials gemäß der
vorliegenden Erfindung verformt, blättern die Grenzflächen
zwischen den feinen Partikeln des Hydrolyseprodukts des ver
netzenden Polyurethanharzes und dem unreaktiven Harz (oder
dessen Kunststofflegierung) ab, wodurch winzige Lücken (Au
genphänomen) erzeugt werden, wodurch Verformungsenergie ab
sorbiert wird. Dies führt zu einer Verbesserung der mechani
schen Eigenschaften des Formteils aus dem Verbundharzmate
rial.
Das Hydrolyseprodukt des vernetzenden Polyurethanharzes wird
in den Grenzflächen zwischen dem Gummi und dem Harz der
Kunststofflegierung angehaftet oder dispergiert, wodurch es
als Ausgangspunkt für Mikro-Haarrisse fungiert und somit eine
weitere Verbesserung der mechanischen Eigenschaften des Form
teils aus dem Verbundharzmaterial ermöglicht.
Wie vorstehend beschrieben stellt die vorliegende Erfindung
ein Verbundharzmaterial mit ausgezeichneten physikalischen
Eigenschaften bereit, welches durch Zugabe eines halbsteifen
oder steifen Polyurethanharzabfalls zu einem reaktiven ther
moplastischen Harz, einem unreaktiven Harz, einer Kunststoff
legierung oder dergleichen gebildet wird. Eine erste Art des
Verbundharzmaterials besteht aus einem vernetzenden Polyur
ethanharz und einem reaktiven Harz, einem unreaktiven Harz
oder einer Kunststofflegierung, welche durch Kneten des ver
netzenden Polyurethanharzes und des reaktiven Harzes, unreak
tiven Harzes oder der Kunststofflegierung bei einer vorbe
stimmten oder höheren Temperatur gebildet wird. Eine zweite
Art des Verbundharzmaterials besteht aus einem Hydrolysepro
dukt des vernetzenden Polyurethanharzes und einem festen
Füllstoff, die durch Kneten mit einem unreaktiven Harz und
einer Kunststofflegierung vermischt werden. Eine dritte Art
des Verbundharzmaterials wird durch Kneten eines feuchtig
keitsabsorbierenden vernetzenden Polyurethanharzes, eines
reaktiven Harzes sowie entweder eines reaktiven Harzes, eines
unreaktiven Harzes oder einer aus einem elastischen Gummima
terial und einem thermoplastischen Harz bestehenden Kunst
stofflegierung bei einer Temperatur gebildet, die nicht tie
fer als die Hydrolysetemperatur des vernetzenden Polyurethan
harzes und nicht tiefer als der Schmelzpunkt von entweder dem
unreaktiven Harz oder der Kunststofflegierung liegt.
Claims (27)
1. Verbundharzmaterial,
dadurch gekennzeichnet, daß
es aus einem vernetzenden Polyurethanharz und einem reaktiven
Harz besteht und durch Kneten des vernetzenden Polyurethan
harzes und des reaktiven Harzes bei einer Temperatur gebildet
wird, die nicht tiefer als der Schmelzpunkt des reaktiven
Harzes liegt.
2. Verbundharzmaterial nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das reaktive Harz ein thermoplastisches Harz ist, welches
mindestens eine Gruppe von einer Estergruppe, einer Car
boxylgruppe, einer Säureanhydridgruppe, einer Epoxidgruppe,
einer Acrylgruppe, einer Aminogruppe, einer Hydroxylgruppe
und einer Oxazolingruppe besitzt.
3. Verbundharzmaterial nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das reaktive Harz entweder ein Polyamidharz oder eine auf
Polyamidharz basierende Kunststofflegierung ist.
4. Verbundharzmaterial nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das vernetzende Polyurethanharz entweder ein halbsteifes
Urethanharz oder ein steifes Urethanharz ist, welche aus
einer eine Hydroxygruppe enthaltenden Hydroxyverbindung,
einer eine Isocyanatgruppe enthaltenden Verbindung sowie
einem Vernetzungsmittel als Hauptbestandteile bestehen und
entweder durch Reaktionsspritzgießen oder durch verstärktes
Reaktionsspritzgießen gebildet werden.
5. Verfahren zur Bildung eines aus einem vernetzenden Poly
urethanharz und einem reaktiven Harz bestehenden Verbundharz
materials,
dadurch gekennzeichnet, daß
es den Schritt des Knetens eines feuchtigkeitsabsorbierenden
vernetzenden Polyurethanharz es und eines reaktiven Harzes bei
einer Temperatur umfaßt, die nicht tiefer als die Hydrolyse
temperatur des feuchtigkeitsabsorbierenden vernetzenden Poly
urethanharzes und nicht tiefer als der Schmelzpunkt des reak
tiven Harzes liegt.
6. Verfahren zur Bildung eines Verbundharzmaterials nach
Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
das feuchtigkeitsabsorbierende vernetzende Polyurethanharz
0,1 bis 10% Feuchtigkeit absorbiert.
7. Verfahren zur Bildung eines Verbundharzmaterials nach
Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
das vernetzende Polyurethanharz einen durchschnittlichen
Partikeldurchmesser von 1 bis 50 mm besitzt und der Schritt
des Knetens mit einem Extruder durchgeführt wird.
8. Verbundharzmaterial,
dadurch gekennzeichnet, daß
es aus einem vernetzenden Polyurethanharz und einem unreak
tiven Harz besteht und durch Kneten eines feuchtigkeitsab
sorbierenden vernetzenden Polyurethanharzes und des unreak
tiven Harzes bei einer Temperatur gebildet wird, die nicht
tiefer als die Hydrolysetemperatur des feuchtigkeitsab
sorbierenden vernetzenden Polyurethanharzes liegt.
9. Verbundharzmaterial nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
das unreaktive Harz ein auf einem Olefin basierendes thermo
plastisches Harz ist.
10. Verfahren zur Bildung eines aus einem vernetzenden Poly
urethanharz und einer Kunststofflegierung bestehenden Ver
bundharzmaterials,
dadurch gekennzeichnet, daß
es den Schritt des Knetens eines feuchtigkeitsabsorbierenden
vernetzenden Polyurethanharz es und einer aus einem elasti
schen Gummimaterial und einem thermoplastischen Harz besteh
enden Kunststofflegierung bei einer Temperatur umfaßt, die
nicht tiefer als die Hydrolysetemperatur des feuchtigkeits
absorbierenden vernetzenden Polyurethanharzes liegt.
11. Verfahren zur Bildung eines Verbundharzmaterials nach
Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kunststofflegierung ein auf einem Olefin basierendes
elastisches Gummimaterial und ein auf einem Olefin basier
endes thermoplastisches Harz als Hauptbestandteile enthält.
12. Verfahren zur Bildung eines aus einem vernetzenden Poly
urethanharz und einer Kunststofflegierung bestehenden Ver
bundharzmaterials nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
es den Schritt des Knetens eines feuchtigkeitsabsorbierenden
vernetzenden Polyurethanharz es und einer aus einem elasti
schen Gummimaterial und einem auf einem Olefin basierenden
thermoplastischen Harz bestehenden Kunststofflegierung bei
einer Temperatur umfaßt, die nicht tiefer als die Hydrolyse
temperatur des feuchtigkeitsabsorbierenden vernetzenden Poly
urethanharzes und nicht tiefer als die Oxidationstemperatur
des auf einem Olefin basierenden thermoplastischen Harzes
liegt.
13. Verbundharzmaterial,
dadurch gekennzeichnet, daß
es aus einem unreaktiven Harz mit hoher Viskosität, einem
unreaktiven Harz mit relativ geringer Viskosität und einem
als Kern für das unreaktive Harz mit relativ geringer
Viskosität fungierenden festen Füllstoff besteht und eine
Struktur hat, bei der entweder das unreaktive Harz mit
relativ geringer Viskosität oder dessen Kunststofflegierung
jeweils in Form feiner Partikel in einer Matrix dispergiert
ist, die aus entweder einem unreaktiven Harz mit relativ
hoher Viskosität oder dessen Kunststofflegierung besteht.
14. Verbundharzmaterial nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
das unreaktive Harz ein auf einem Olefin basierendes thermo
plastisches Harz als Hauptbestandteil enthält.
15. Verbundharzmaterial nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
das auf einem Olefin basierende thermoplastische Harz Poly
propylenharz als Hauptbestandteil enthält.
16. Verbundharzmaterial nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Kunststofflegierung ein auf einem Olefin basierendes
elastisches Gummimaterial und ein auf einem Olefin basier
endes thermoplastisches Harz als Hauptbestandteile enthält.
17. Verbundharzmaterial nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
das unreaktive Harz mit relativ geringer Viskosität ein
Hydrolyseprodukt des vernetzenden Polyurethanharzes ist.
18. Verbundharzmaterial nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Hydrolyseprodukt des vernetzenden Polyurethanharzes ein
Hydrolyseprodukt des eine Hydroxyverbindung, eine Isocyanat
verbindung und ein Vernetzungsmittel als Hauptbestandteile
enthaltenden Harzes ist, durch Reaktionsspritzgießen gebildet
wird und eine Struktur hat, bei der Vernetzungen teilweise
erhalten und teilweise aufgebrochen sind.
19. Verbundharzmaterial nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Hydrolyseprodukt des vernetzenden Polyurethanharzes die
Form feiner Partikel mit einem Partikeldurchmesser von nicht
größer als 200 µm hat.
20. Verbundharzmaterial nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Hydrolyseprodukt des vernetzenden Polyurethanharz es die
Form feiner Partikel mit einem Partikeldurchmesser von nicht
größer als 200 µm hat.
21. Verbundharzmaterial nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
der feste Füllstoff einen Partikeldurchmesser von nicht
größer als 100 µm hat.
22. Verbundharzmaterial nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
der feste Füllstoff Talk ist.
23. Verbundharzmaterial nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Gewichtsverhältnis des Hydrolyseprodukts des vernetzenden
Polyurethanharzes und des festen Füllstoffs 5 : 1 bis 1 : 20
beträgt.
24. Verfahren zur Bildung eines Verbundharzmaterials,
dadurch gekennzeichnet, daß
es den Schritt des Knetens von entweder einem unreaktiven
Harz mit relativ hoher Viskosität oder dessen Kunststoffle
gierung sowie eines wasserhaltigen vernetzenden Polyurethan
harzes und eines festen Füllstoffes bei einer Temperatur
umfaßt, die nicht tiefer als der Schmelzpunkt von entweder
dem unreaktiven Harz oder dessen Kunststofflegierung und
nicht tiefer als die Hydrolysetemperatur des wasserhaltigen
vernetzenden Polyurethanharzes liegt.
25. Verfahren zur Bildung eines Verbundharzmaterials,
dadurch gekennzeichnet, daß
es den Schritt des Knetens von entweder einem unreaktiven
Harz mit relativ hoher Viskosität oder dessen Kunststoffle
gierung sowie eines Hydrolyseprodukts eines vernetzenden
Polyurethanharzes mit relativ geringer Viskosität und eines
festen Füllstoffes bei einer Temperatur umfaßt, die nicht
tiefer als der Schmelzpunkt von entweder dem unreaktiven Harz
oder dessen Kunststofflegierung liegt.
26. Verfahren zur Bildung eines Verbundharzmaterials,
dadurch gekennzeichnet, daß
es den Schritt des Knetens eines wasserhaltigen vernetzenden
Polyurethanharzes und eines unreaktiven Harzes mit relativ
hoher Viskosität oder von dessen Kunststofflegierung, wobei
mindestens eines von dem wasserhaltigen vernetzenden Polyur
ethanharz und entweder dem unreaktiven Harz mit relativ hoher
Viskosität oder dessen Kunststofflegierung einen festen Füll
stoff enthält, bei einer Temperatur umfaßt, die nicht tiefer
als der Schmelzpunkt von entweder dem unreaktiven Harz oder
dessen Kunststofflegierung und nicht tiefer als die Hydroly
setemperatur des wasserhaltigen vernetzenden Polyurethanhar
zes liegt.
27. Verfahren zur Bildung eines Verbundharzmaterials,
dadurch gekennzeichnet, daß
es den Schritt des Knetens eines vernetzenden Polyurethan
harzes mit relativ geringer Viskosität und entweder eines
unreaktiven Harzes mit relativ hoher Viskosität oder von
dessen Kunststofflegierung, wobei mindestens eines von dem
vernetzenden Polyurethanharz mit relativ geringer Viskosität
und entweder dem unreaktiven Harz mit relativ hoher Viskosi
tät oder dessen Kunststofflegierung einen festen Füllstoff
enthält, bei einer Temperatur umfaßt, die nicht tiefer als
der Schmelzpunkt von entweder dem unreaktiven Harz oder des
sen Kunststofflegierung und nicht tiefer als die Hydrolyse
temperatur des vernetzenden Polyurethanharzes liegt.
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