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Die Erfindung bezieht sich auf eine
Flüssigkristallzelle
und insbesondere auf ein Verfahren zum Einstellen der Orientierung
für eine
Flüssigkristallzelle
durch Bestrahlen eines mit einem Photopolymermaterial beschichteten
Substrats mit UV-Licht.
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Als herkömmliche Flüssigkristallanzeigeanordnungen
werden hauptsächlich
Flüssigkristallanordnungen
mit verdrillt nematischem Flüssigkristall
verwendet (TNLCD: twisted nematic liquid crystal display), deren Lichttransmission
sich bei jeder Graustufe in Abhängigkeit
vom Betrachtungswinkel ändert.
Insbesondere ist festzuhalten, dass die Lichttransmission hinsichtlich
der Betrachtungswinkel in Horizontalrichtung relativ zur der vertikalen
Mittellinie der Flüssigkristallanzeige,
nicht aber hinsichtlich der Betrachtungswinkel in Vertikalrichtung
relativ zu der horizontalen Mittellinie der Flüssigkristallanzeige symmetrisch
ist, so dass der Betrachtungswinkel in Vertikalrichtung kleiner
ist, da zwischen einem oberen und einem unteren Betrachtungsstandpunkt
eine Helligkeitsinversion des Bildes eintritt. In Vertikalrichtung
treten deshalb Bereiche auf, in denen die Bildhelligkeit invertiert
erscheint; demzufolge ist der vertikale Betrachtungswinkel sehr
begrenzt.
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Zur Überwindung dieses Problems
wurden eine Mehrbereichs-TN-Flüssigkristallzelle
(multi-domain TNLCD), z.B. eine 2-Bereichs-TN-Flüssigkristallzelle, eine bereichsgeteilte
TN-Flüssigkristallzelle
(domain-divided TNLCD) und eine 4-Bereichs-TN-Flüssigkristallzelle eingeführt. Bei
der 2-Bereichs-TN-Flüssigkristallzelle
wird der Betrachtungswinkel durch ein in zueinander entgegengesetze
Richtungen durchgeführtes
Reiben vergrößert. Die
Orientierungen der Bereiche werden durch dieses in zueinander entgegengesetzten
Richtungen erfolgende Reiben der aus einem Polyimid bestehenden
Orientierungsschicht entsprechend in zueinander entgegengesetzte
Richtungen eingestellt. Bei der bereichsgeteilten TN-Flüssigkristallzelle
wird das Pixel (Bildpunkt) aus zwei verschiedenen Materialien, z.B.
einem organischen und einem anorganischen, dergestalt ausgebildet,
dass zwei Teil-Pixel mit unterschiedlichen effektiven Betrachtungswinkeln
ausgebildet werden, wodurch der Betrachtungswinkel symmetrisch ausgeglichen
wird. Bei der 4-Bereichs-TN-Flüssigkristallzelle
wird der Betrachtungswinkel außerdem
durch Reiben in zueinander entgegengesetzten Richtungen und durch
eine zweifache, schräge
SiOx-Bedampfung erweitert.
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Bei der Herstellung der Mehrbereichs-TN-Flüssigkristallzelle
verursacht der Reibvorgang jedoch die Entstehung von Staub und/oder
elektrostatischer Ladung, so dass die Produktivität niedrig
ist und/oder das Substrat beschädigt
wird. Der Herstellungsprozess ist zu aufwendig, weil er folgende
Schritte umfasst: Die gesamte Orientierungsschicht wird in einer
ersten Richtung gerieben ohne dass ein Bereich abgedeckt ist. Danach
wird ein Photoresistüberzug
aufgebracht, um einen Bereich abzudecken. Dann wird der nicht abgedeckte,
andere Bereich in der zur ersten Richtung entgegengesetzten Richtung
gerieben. Schließlich
wird der Photoresistüberzug
entfernt.
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Um die Anzahl der Schritten zu verringern
und eine Beschädigung
des Substrats zu vermeiden, wurde die sogenannte Photoorientierungsmethode
vorgeschlagen, bei der die Orientierungsrichtung der Orientierungsschicht
durch Bestrahlen mit linear polarisiertem UV-Licht festgelegt wird.
Die zur Photoorientierung eingesetzte Orientierungsschicht weist
hauptsächlich
ein auf Polyvinylzimtsäureester
(PVCN: polyvinylcinamate) beruhendes Polymer auf. Wenn diese auf
einem Substrat abgesetzte Orientierungsschicht mit UV-Licht bestrahlt
wird, wird eine zyklische Addition der Cinnamoylgruppen von Zimtsäureseitenketten,
die zu den verschiedenen Hauptketten gehören, ausgelöst. Dadurch erfolgt die Orientierung
der Photopolymeranordnung und damit die Orientierung der Orientierungsschicht
gleichmäßig. Jedoch
muss die gewünschte
Orientierung aus den beiden zu einer Orientierungsschicht gehörenden Richtungen,
die in diesem Schritt festgelegt werden, ausgewählt werden. Unter Bezugnahme
auf Kobayashi (SID 95, DIGEST S. 877) wird deshalb nach
dem Bestrahlen mit linear polarisiertem UV-Licht nochmals UV-Licht
eingestrahlt, diesmal jedoch schräg zur Substratoberfläche, um
einen gleichförmigen
Kippwinkel auszubilden.
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Dementsprechend wird ein Doppelbestrahlungsvorgang
mit UV-Licht durchgeführt, um
die Orientierung einer 1-Bereichszelle festzulegen. Deshalb können mit
diesem Herstellungsverfahren nur 1-Bereichszellen mit gleichförmigem Kippwinkel
hergestellt werden. Will man eine Mehrbereichszelle mit zueinander
entgegengesetzten Orientierungen erhalten, wird der Prozess aufwendig.
Um z.B. eine 2-Bereichs-Flüssigkristallzelle
zu erhalten, muss ein Verfahren mit achtmaligem Bestrahlen mit UV-Licht
und ebensovielen Photolithographie-Schritten durchgeführt werden.
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Aus
DE 44 20 585 Al ist ein Verfahren zur Herstellung
multidirektionaler Orientierungsschichten bekannt, bei welchem ein
photohärtbarer
Precursor mit linear polarisiertem Licht unter zwei oder mehr verschiedenen
Winkeln bestrahlt wird, wobei die Bestrahlungen mit linear polarisiertem
Licht unter verschiedenen Winkeln gleichzeitig als auch nacheinander
durchgeführt
werden, um mehrere kontinuierliche Vorzugslinien in der Orientierungsschicht
zu erzeugen.
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Aus
JP 62-247 327 (A) und
JP 5-173 152 (A) sind Verfahren
zum Herstellen einer Flüssigkristallzelle bekannt,
bei denen das Flüssigkristallmaterial
zwischen die gegenüberliegenden
Substrate der Flüssigkristallzelle
zur raschen Herstellung einer stabilen Orientierung der Flüssigkristalle
in einer definierten Richtung eingespritzt wird.
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Aus
EP 0 611 786 A1 sind unterschiedliche Zusammensetzungen
einer Orientierungsschicht für
Flüssigkristalle
bekannt, welche lineare und zyklische Polymere oder Oligomere, insbesondere
Polysiloxane, enthalten.
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Aufgabe der vorliegenden Erfindung
ist es, ein Verfahren zum Herstellen einer Flüssigkristallzelle anzugeben,
bei dem das Einstellen der Orientierungrichtung in der Orientierungsschicht
unter Erzielung großer Kippwinkel
leicht durchführbar
ist.
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Durch die Erfindung wird ein Verfahren
zum Herstellen einer Flüssigkristallzelle
angegeben, bei dem unter Verwendung eines Photoorientierungs-Verfahrens
die Orientierungsrichtung jeweils durch die Polarisierungsrichtung
des zuletzt eingestrahlten UV-Lichts festgelegt wird, unabhängig von
der des zuvor eingestrahlten UV-Lichts.
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Das erfindungsgemäße Verfahren weist gemäß einer
ersten Ausführungsform
folgende Schritte auf: Bestrahlen einer ein Material auf der Basis
von Polysiloxan aufweisenden Orientierungsschicht der Flüssigkristallzelle
mit erstem polarisiertem Licht, um auf dieser Orientierungsschicht
eine erste Orientierungsrichtung entsprechend der Polarisierungsrichtung
des ersten polarisierten Lichts auszubilden, und Bestrahlen der
Orientierungsschicht mit zweitem polarisiertem Licht, um die erste
Orientierungsrichtung in eine zweite Orientierungsrichtung entsprechend
der Polarisierungsrichtung des zweiten polarisierten Lichts zu ändern, wobei
die zweite Orientierungsrichtung von der ersten Orientierungsrichtung
verschieden ist.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform
weist das Verfahren folgende Schritte auf: Bestrahlen einer ersten
ein Material auf der Basis von Polysiloxan aufweisenden Orientierungsschicht
der Flüssigkristallzelle mit
erstem polarisiertem ultraviolettem Licht, um in der ersten Orientierungsschicht
eine erste Orientierungsrichtung entsprechend der Polarisierungsrichtung
des ersten polarisierten Lichts einzustellen, Bestrahlen einer zweiten
ein Material auf der Basis von Polysiloxan aufweisenden Orientierungsschicht
der Flüssigkristallzelle mit
zweitem polarisiertem ultraviolettem Licht, um in der zweiten Orientierungsrichtung
eine zweite Orientierungsrichtung entsprechend der Polarisierungsrichtung
des zweiten polarisierten Lichts auszubilden, und Bestrahlen entweder
der ersten Orientierungsschicht oder der zweiten Orientierungsschicht
mit drittem polarisiertem ultraviolettem Licht, um entweder die
erste Orientierungsrichtung oder die zweite Orientierungsrichtung
in eine dritte Orientierungsrichtung zu ändern. Selbst wenn das Material
der Orientierungsschicht mehrfach mit linear polarisiertem UV-Licht
mit unterschiedlichen Polarisierungsrichtungen bestrahlt wird, wird
die Orientierungsrichtung der Orientierungsschicht nur durch das
zuletzt eingestrahlte UV-Licht festgelegt, unabhängig von dem zuvor eingestrahlten
UV-Licht.
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Wenn die Orientierungsrichtung festgelegt
ist, sind auf der Orientierungsschicht zwei zueinander entgegengesetzte
Orientierungsrichtungen mit gleichem Kippwinkel Θ ausgebildet, wie aus 2 ersichtlich. Wenn dann
der Flüssigkristall
eingespritzt wird, wird eine der beiden auf dem Substrat ausgebildeten
Orientierungsrichtungen durch die Fließwirkung des Flüssigkristallmaterials
ausgewählt.
Dementsprechend wird das Einspritzen des Flüssigkristalls nach dem Ausbilden
des Kippwinkels mittels Bestrahlen mit UV-Licht durchgeführt, um die Kipprichtung einzustellen.
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Um Flüssigkristallzellen gemäß dem oben
angegebenen Verfahren herzustellen, werden die Kippwinkel in zwei
zueinander entgegengesetzten Orientierungsrichtungen durch Bestrahlen
sowohl des oberen als auch des unteren Substrats, auf die jeweils
eine Orientierungsschicht aufgebracht ist, mit linear polarisiertem ultraviolettem
Licht bestimmt. Eine der Kipprichtungen wird aus den zueinander
entgegengesetzten Kipprichtungen durch den Fließeffekt des Flüssigkristalls
bei dessen Einspritzen zwischen die Substrate ausgewählt. Dann
wird ultraviolettes Licht mit einer anderen Polarisierungsrichtung
als der des Lichtes, das zum Ausbilden der ersten zueinander entgegengesetzten
Kipprichtungen verwendet wurde, auf das Substrat eingestrahlt, so dass
eine andere Orientierungsrichtung der TN-Flüssigkristallanzeige Ferner
werden, um eine Mehrbereichszelle auszubilden, einige Bereiche der
Orientierungsschicht nach erfolgter Festlegung der Orientierungsrichtung
mit einer Maske, wie z.S. einem Photoresistüberzug, abgedeckt, wonach ein
erneutes Bestrahlen mit UV-Licht mit einer Polarisationsrichtung
durchgeführt
wird, die senkrecht zur Polarisationsrichtung des zuvor eingestrahlten
UV-Lichts steht. Danach wird die Maske entfernt.
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1 zeigt
die UV-Bestrahlungsvorrichtung zum erfindungsgemäßen Festlegen der Orientierungsrichtung.
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2 zeigt
die durch ein herkömmliches
Photoorientierungsverfahren ausgebildeten entgegengesetzten Kippwinkel.
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3 zeigt
den Zusammenhang zwischen der Doppelbrechung und der Bestrahlungsdauer.
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4 zeigt
die Orientierungsrichtung, wenn die Orientierungsschicht mit dem
linear polarisierten UV-Licht bestrahlt wird.
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5a zeigt
eine Flüssigkristallzelle,
bei der die Orientierungsrichtung nach dem Verfahren zum Einstellen
der Flüssigkristallzelle
festgelegt wird, indem das mit Photopolymermaterial beschichtete
Substrat erfindungsgemäß mit UV-Licht
bestrahlt wird.
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5b zeigt
einen Schnitt durch die in 5a dargestellte
Flüssigkristallzelle,
die nach dem Verfahren eingestellt wird, bei dem das mit Photopolymermaterial
beschichtete Substrat erfindungsgemäß mit UV-Licht bestrahlt wird.
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5c zeigt,
dass die Kipprichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung durch die Fließwirkung
festgelegt wird.
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5d zeigt
die Richtung, in der das FlüssigkristallEinspritzen
erfindungsgemäß erfolgt.
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5e zeigt
die Flüssigkristallzelle,
bei der die Kipprichtung nach dem Verfahren zum Einstellen der Flüssigkristallzelle
festgelegt wird, indem das mit Photopolymermaterial beschichtete
Substrat erfindungsgemäß mit' UV-Licht
bestrahlt wird.
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5f zeigt,
wie die TN-Flüssigkristallzelle
ausgebildet wird, indem sie mit UV-Licht bestrahlt wird, um die
Orientierungsrichtung festzulegen.
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6 zeigt
eine andere erfindungsgemäße Ausführungsform
des Verfahrens zum Einstellen der Flüssigkristallzelle.
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1 zeigt
eine UV-Bestrahlungsvorrichtung, die zur erfindungsgemäßen Ausbildung
der Flüssigkristallzelle
dient. Die Bezugsziffer 7 bezeichnet eine Polyvinylfluorzimtsäureester
(PVCN-F) aufweisende Orientierungsschicht. Die Orientierungsschicht 7 wird
ausgebildet, indem Polyvinylfluorzimtsäureester auf das mit Indium-Zinn-Oxid
beschichtete Substrat durch Spin-Coating (Schleuderbeschichtungsprozess)
aufgetragen wird. Dann wird von einer Lampe 3 erzeugtes
und beim Durchgang durch einen Polarisator 5 linear polarisiertes
UV-Licht auf die Orientierungsschicht 7 gerichtet. Dabei
ist die Lampe 3 eine Quecksilberdampflampe, und das von
dieser Lampe erzeugte Licht weist eine Wellenlänge von 365 nm oder weniger
auf. Beim Bestrahlen des mit PVCN-F beschichteten Substrats mit
dem UV-Licht aus
der Lampe 3 hängt
die Größe des Kippwinkels der
Orientierungsschicht von der Bestrahlungsenergie ab. Ferner ist
es möglich,
anstelle von PVCN-F auf Polysiloxan beruhende Materialen als photoorientierbare
Materialien für
die Orientierungsschichten zu verwenden. Dabei kann die Größe des Kippwinkels
der Orientierungsschicht entsprechend der Bestrahlungsenergie des
UV-Lichts geändert
werden.
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Polysiloxanzimtsäureester, eines der auf Polysiloxan
beruhenden Materialien, und Polyvinylfluorzimtsäureester haben folgende Strukturformeln: PVCN-F:
n = 300–6000,
wobei
es mittels der Reaktion von Polyvinylalkohol (PVA) mit 4-Fluorzimtsäure hergestellt
werden kann; Polysiloxanzimtsäureester
I:
wobei Z aus der Gruppe ausgewählt wird, die aus OH, CH
3 oder
einer Mischung aus OH und CH
3 besteht,
m = 10 – 100,
l = 1 – 11,
L
= 0 oder 1,
K = 0 oder 1,
X, X
1,
X
2, Y aus der Gruppe ausgewählt werden,
die aus H, F, Cl, CN, CF
3, C
nH
2n+1, OC
nH
2n+1 oder aus einer Mischung davon besteht,
wobei n 1 bis 10 betragen kann.
Polysiloxanzimtsäureester
II
wobei Z aus der Gruppe ausgewählt wird,
die aus OH, CH
3 und einer Mischung aus OH
und CH
3 besteht,
m = 10 – 100,
l
= 1 – 11,
L
= 0 oder 1,
K = 0 oder 1,
X, X
1,
X
2, Y aus der Gruppe ausgewählt werden,
die aus H, F, Cl, CN, CF
3, C
nH
2
n+1 OC
nH
2n+1 oder aus einer Mischung davon besteht,
wobei n 1 bis 10 betragen kann.
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3 ist
ein Diagramm der Doppelbrechung Δn
nachdem die Orientierungsschicht mit dem UV-Licht bestrahlt worden
und die Orientierungsrichtung von 0° nach 90° oder von 90° nach 0° geändert worden ist, wobei die
Ordinate die Doppelbrechung Δn
angibt und die Abszisse die UV-Bestrahlungsdauer bezeichnet. Gemäß dem Diagramm
ist die Doppelbrechung Δn
bei der Polarisationsrichtung 0° größer als
bei 90°;
je länger das
UV-Bestrahlen dauert,
desto kleiner ist die Doppelbrechung Δn für jede Polarisationsrichtung.
Unter weiterer Bezugnahme auf das Diagramm hängt die Doppelbrechung von
der letzten Polarisationsrichtung des auf die Orientierungsschicht
gerichteten UV-Lichts ab, das heißt, die Orientierungsrichtung
wird durch die Polarisationsrichtung nur desjenigen UV-Lichts festgelegt,
das als letztes auf die Orientierungsschicht gerichtet worden war.
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Nun wird auf 4 Bezug genommen: Wenn das UV-Licht unter Änderung
seiner Polarisationsrichtung eingestrahlt wird, dann verbleibt in
der Orientierungsschicht 7 nur diejenige Orientierungsrichtung,
die der Polarisationsrichtung des zuletzt eingestrahlten UV-Lichts
entspricht. In der genannten Figur bezeichnet der Vektor E das elektrische
Feld des Lichts, d.h. dessen Polarisationsrichtung, und der andere
Pfeil bezeichnet die Orientierungsrichtung.
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Die 5a bis 5f veranschaulichen die erste
Ausführungsform
der Erfindung. 5a zeigt
den Winkel Φ1 zwischen der Orientierungsrichtung der
oberen Orientierungsschicht 10 und der Orientierungsrichtung
der unteren Orientierungsschicht 11, die durch das einfallende
polarisierte ultraviolette Licht festgelegt werden. Es werden einander
entgegengesetzte Orientierungsrichtungen mit entsprechenden Kippwinkeln θ1 bzw. θ2 ausgebildet, wie aus 5b ersichtlich. Wenn dann der Flüssigkristall
in einer bestimmten Richtung zwischen die obere Orientierungsschicht
und die untere Orientierungsschicht eingespritzt wird, wird einer
der Kippwinkel Θ1 bzw. Θ2 ausgewählt,
wie aus 5c ersichtlich.
Wenn gemäß 5d der erste Bereich im
Winkelbereich zwischen –90° und +90° bezüglich der
Orientierungsrichtung der oberen Orientierungsschicht 10 liegt
und der zweite Bereich im Winkelbereich zwischen –90° und +90° bezüglich der
Orientierungsrichtung der unteren Orientierungsschicht 11 liegt,
wird der Flüssigkristall
in den gemeinsamen Bereich eingespritzt, in dem die beiden Bereiche
einander überlappen.
Ferner ist aus 5e eine
Darstellung der nach diesem Verfahren gebildeten Flüssigkristallzelle
ersichtlich. Der Winkel Φ1 zwischen der Orientierungsrichtung der
oberen Orientierungsschicht 10 und der Orientierungsrichtung
der unteren Orientierungsschicht 11 gibt den Richtungsbereich
für die
Flüssigkristall-Einspritzrichtung
an.
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Wenn die auf diese Weise ausgebildete
obere Orientierungsschicht der Flüssigkristallzelle mit dem linear
polarisierten UV-Licht, das in einer anderen Richtung polarisiert
ist als beim vorhergehenden Bestrahlen, bestrahlt wird, wird die
Orientierungsrichtung entsprechend der dann herrschenden Polarisationsrichtung
festgelegt, und zwar unabhängig
von der vorherigen Polarisationsrichtung. Wenn die Orientierungsrichtung
der oberen Orientierungsschicht 10 senkrecht zur Orientierungsrichtung
der unteren Orientierungsschicht 11 ausgebildet wird, indem
die Polarisationsrichtung des in die obere Schicht eingestrahlten
UV-Lichts entsprechend geändert
wird, dann wird die Orientierungsrichtung der oberen Orientierungsschicht 10 geändert, wohingegen die
Orientierungsrichtung der unteren Orientierungsschicht 11 bestehen
bleibt, so dass es möglich
ist, eine TN-Flüssigkristallzelle
zu erzielen, bei der die Orientierungsrichtung der oberen Orientierungsschicht 10 senkrecht
zur Orientierungsrichtung der unteren Orientierungsschicht 11 verläuft, wie
aus 5f ersichtlich.
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6 zeigt
die zweite Ausführungsform
der Erfindung. 6a zeigt
eine Flüssigkristallzelle
mit einem Winkel Φ2 zwischen der Orientierungrichtung der oberen
Orientierungsschicht 10 und der Orientierungsrichtung der
unteren Orientierungsschicht 11, die jeweils durch Bestrahlen
mit polarisiertem UV-Licht festgelegt werden. Wenn dann der Flüssigkristall
in der gleichen Richtung wie beim ersten Ausführungsbeispiel eingespritzt
wird, werden die Orientierungsrichtung der oberen Orientierungsschicht 10 und
die der unteren Orientierungsschicht 11 infolge der Fließwirkung
in Einspritzrichtung mit dem Winkel Φ2 festgelegt,
wie aus 6b ersichtlich.
Das UV-Licht wird so eingestrahlt, dass die Orientierungsrichtung
der oberen Orientierungsschicht 10 senkrecht zur Orientierungsrichtung
der unteren Orientierungsschicht 11 liegt, indem die Polarisationsrichtung
des UV-Lichts geändert
wird, wie aus 6c ersichtlich.
Deshalb kann, wenn Flüssigkristallmaterial
in die Flüssigkristallzelle
eingespritzt wird, eine Flüssigkristallzelle
erzielt werden, in der die Flüssigkristallmoleküle zwischen
der oberen Orientierungsschicht 10 und der unteren Orientierungsschicht 11 verdrillt
sind.
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Nachdem ein erster Bereich der oberen
Orientierungsschicht 10 mit einer Maske, wie einem Photoresistüberzug,
abgedeckt wurde, wird ein zweiter Bereich der oberen Orientierungsschicht 10 mit
ultraviolettem Licht bestrahlt, dessen Polarisationsrichtung von
der Polarisationsrichtung des Lichtes verschieden ist, mit dem der
erste Bereich der oberen Orientierungsschicht 10 bestrahlt
wurde. Dann wird die Zelle gedreht und der erste Bereich der unteren
Orientierungsschicht 11 wird mit einer Maske, wie einem
Photoresistüberzug, abgedeckt
und der zweite Bereich der unteren Orientierungsschicht 11 wird
mit ultraviolettem Licht bestrahlt, dessen Polarisationsrichtung
von der Polarisationsrichtung des Lichtes verschieden ist, mit dem
der erste Bereich der unteren Orientierungsschicht 11 bestrahlt
wurde. Die Maske wird von beiden Substraten entfernt, und auf diese
Weise wird eine 2-Bereichs-Flüssigkristallzelle
erzielt, die den ersten Bereich und den zweiten Bereich aufweist,
deren jeweilige Orientierungsrichtungen sich voneinander unterscheiden.
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Obwohl sich diese Ausführungsform
auf eine 2-Bereichs-Flüssigkristallzelle
bezieht, die durch Bestrahlen mit UV-Licht mit verdrehter Polarisationsrichtung
ausgebildet wird, nachdem der erste Bereich des Substrats mit einer
Maske abgedeckt wurde, ist es möglich,
eine andere Maske zu verwenden, die hinsichtlich ihrer Gestalt und
Größe abgeändert ist,
und es ist auch möglich,
durch wiederholtes Bestrahlen mit UV-Licht eine Mehrbereichs-Flüssigkristallzelle
mit z.B. vier Bereichen zu erzielen. Dabei kann die Orientierungsrichtung
einfach festgelegt werden, da die Orientierungsrichtung einer Orientierungsschicht
durch das zuletzt eingestrahlte UV-Licht bestimmt wird, und es ist
auch möglich,
Flüssigkristallzellen
mit gewünschten
Orientierungsrichtungen herzustellen, indem man nochmals mit ultraviolettem
Licht bestrahlt, nachdem der Flüssigkristall
eingespritzt ist. Auch kann einfach eine Mehrbereichs-Flüssigkristallzelle
hergestellt werden, bei der jedes Teil-Pixel eine andere Orientierungsrichtung
besitzt, indem das Bestrahlen mit ultraviolettem Licht unter Verwendung
einer Maske erfolgt.
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Gemäß. den oben dargestellten Ausführungsformen
der Erfindung werden durch Bestrahlen einer Orientierungsschicht
einer erfindungsgemäßen Flüssigkristallzelle
mit linear polarisiertem UV-Licht in dieser Orientierungsschicht
zwei Orientierungen ausgebildet, die einen betragsmäßig gleichen
Kippwinkel mit der Substratebene einschließen, wobei die Richtungen der
Projektionen der Orientierungen auf die Substratebene einander entgegengesetzt
sind. Aus den beiden ausgebildeten Orientierungen wird durch die
Fließwirkung
des zwischen die Substrate eingespritzten Flüssigkristallmaterials eine
der beiden Orientierungen ausgewählt.