DE19632895C2

DE19632895C2 - Mähdrescher

Info

Publication number: DE19632895C2
Application number: DE19632895A
Authority: DE
Inventors: Bernhard Laumann; Bernhard Schaefers
Original assignee: Claas KGaA mbH
Current assignee: Claas KGaA mbH
Priority date: 1996-08-16
Filing date: 1996-08-16
Publication date: 2002-07-04
Anticipated expiration: 2016-08-17
Also published as: FR2752355A1; US5867972A; DE19632895A1; FR2752355B1

Description

Die Erfindung betrifft einen Mähdrescher mit einem Seitenwände aufweisenden Schneidwerk, einer Haspel und einem auswechselbaren Vorsatzgerät, welches mit dem Schneidwerk lösbar verbunden ist, und mit am Schneidwerk und am Vorsatzgerät angeordneten Formteilen, um diese lagegerecht zusammenzuführen, wobei die Haspel in Gleitschuhen drehbar gelagert ist, die auf seitlichen Haspeltragarmen zur Einstellung des Haspel gegenüber dem Schneidwerk synchron vorwärts und rückwärts verschiebbar sind.

Das Schneidwerk des in Rede stehenden Mähdreschers besteht im wesentlichen aus dem Mäh balken, dem Mähtisch, den Seitenwänden sowie einer in der Schneidwerksmulde rotierend an treibbar gelagerten Einzugsschnecke, um das Erntegut einem nachfolgenden Schrägförderer zuzuführen. Ein derartiges Schneidwerk wird u. a. in der DE 40 21 030 C2 offenbart und ist zum Ernten der allgemein bekannten Getreidesorten ausgelegt. Die Haspeltragarme sind um eine gemeinsame horizontale Achse durch Hydrau likzylinder höhenverstellbar. Zur Einstellung der Haspel gegenüber dem Mähbalken werden auch die Gleitschule durch gesteuerte Hydraulikzylinder verfahren. Mit dem in Rede stehen den Mähdrescher sollen jedoch nicht nur die allgemein bekannten Getreidearten sondern auch spezielle Feldfrüchte, wie z. B. Raps, Sonnenblumen, Bohnen, Rizinus und dergleichen geern tet werden. Mit dem Getreide-Schneidwerk ist die Ernte dieser Früchte nicht möglich oder nur mit einem unvertretbaren Verlust durchführbar. Es sind deshalb dazu spezielle, u. a. durch die DE 43 20 979 A1 bekannt gewordene Vorsatzgeräte entwickelt worden, die bei Bedarf an das Schneidwerk angekoppelt werden. Um das Vorsatz gerät lagegerecht an das Schneidwerk heranzuführen, sind außenseitig an den Seitenwänden des Schneidwerkes und des Vorsatzgerätes Formteile festgelegt, die als Einführhilfe oder als Zentrierungen anzusehen sind. Um das Vorsatzgerät das Schneidwerk anzukoppeln, wird das Vorsatzgerät vom Mähdrescher angefahren. Dabei fügen sich die Formteile weitgehendst ineinander. Um das Vorsatzgerät in die ankuppelbare Endlage zu bewegen, ist es jedoch erfor derlich, daß eine oder mehrere Personen mit Hilfsmitteln, wie Hebelstangen und dergleichen das Vorsatzgerät entsprechend bewegen und ausrichten. Das Ankuppeln des Vorsatzgerätes ist zeitaufwendig und auch recht umständlich, insbesondere dann, wenn die benötigten Hilfsper sonen nicht zur Verfügung stehen.

Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Mähdrescher der eingangs nä her beschriebenen Art in konstruktiv einfacher Weise so auszubilden, daß das Ankuppeln des Vorsatzgerätes an das Schneidwerk in kürzester Zeit vom Fahrer des Mähdreschers ohne fremde Hilfe durchgeführt werden kann.

Die gestellte Aufgabe wird gelöst, indem die verschiedenen Bewegungsmöglichkeiten der Has peleinrichtung für die Veränderung, der vertikalen Höhenlage und/oder die Veränderung der Horizontallage der Haspel auf den Tragarmen für die Lagekontur des Vorsatzgerätes zum Mähdrescher verwendet wird. Zum einen sind zu diesem Zweck an den Gleitschuhen und lage gerecht dazu am Vorsatzgerät Mitnahme- und Zugelemente angeordnet, die bei einem vorge gebenen Abstand zwischen dem Schneidwerk und dem Vorsatzgerät miteinander kuppelbar sind, so daß durch Zurückfahren der Haspel das Vorsatzgerät in die Endlage bewegt wird. Zum anderen kann durch die Höhenverschwen kung der Haspeltragarme der gleiche Zweck erfüllt werden, indem die Haspeltragarme über Zugstränge mit dem Vorsatzgerät verbunden werden, deren Zugrichtungen zweckmäßigerwei se über Festpunkte (Umlenkrolle) am Mähtisch optimal ausgerichtet sind.

Durch die Mitnahme- und Zugelemente wird eine Einzugshilfe für den Fahrer des Mähdre schers geschaffen. Dazu wird die ohnehin vorhandene Verschiebbarkeit der Gleitschuhe bzw. die Höhenverstellbarkeit der Haspeltragarme mittels der Hydraulikzylinder benutzt, um das Vorsatzgerät in die Endstellung zu ziehen, in der es mit dem Schneidwerk verbunden werden kann. Der konstruktive Aufwand ist demzufolge äußerst gering, da nur die entsprechenden mechanischen Bauteile notwendig sind. Der Fahrer fahrt den Mähdrescher so weit an das Vor satzgerät heran, bis die Mitnahme- und Zugelement miteinander kuppelbar sind. Durch Zu rückfahren der Haspel entgegen der Vorwärtsfahrtrichtung des Mähdreschers oder durch das Anheben der Haspelarme wird das Vorsatzgerät so weit bewegt, bis die einen Formschluß bewirken Formteile ineinanderliegen. Danach kann das Vorsatzgerät endgültig mit dem Schneidwerk fest verbunden werden. Dies erfolgt beispielsweise in bekannter Weise durch obere Spann- oder Schnappverschlüsse und durch eine zusätzliche Verschraubung im unteren Bereich.

Eine Lösung mit einer geringstmöglichen Anzahl von einfachen Bauteilen ergibt sich, wenn die Mitnahme- und Zugelemente jeder Seite auf einem Mitnehmerbolzen und einem den Mitneh merbolzen hintergreifenden Zughaken bestehen. Dabei ist es vorteilhaft, wenn jeder Zughaken schwenkbar am Vorsatzgerät und jeder Mitnehmerbolzen außenseitig und ortsfest am Gleit schuh angeordnet ist. Die schwenkbare Lagerung der beiden Zughaken am Vorsatzgerät bietet den Vorteil, daß diese beim Betrieb des Mähdreschers ohne ein Vorsatzgerät nicht am Schneidwerk in störender Weise verbleiben. Die Zughaken sollten zweckmäßigerweise auch außenseitig an den Seitenwänden des Vorsatzgerätes gelagert sein, damit sie auf keinen Fall in den Bewegungsbereich von Bauteilen des Schneidwerks, der Haspel oder des Versatzgerätes gelangen. An Stelle von speziellen Mitnehmerbolzen an den Gleitschuhen können auch die in den Gleitschuhen gelagerten Enden der Haspeldrehwelle von den Zughaken hintergriffen werden.

Anhand der beiliegenden Zeichnung wird die Erfindung noch näher erläutert.

Es zeigt:

Fig. 1 das Schneidwerk eines erfindungsgemäßen Mähdreschers und ein anzukuppeln des Vorsatzgerät jeweils in einer Seitenansicht und in einem solchen Abstand, daß die Mitnahme- und Zugelemente noch nicht in Eingriff bringbar sind und

Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung, jedoch bei in Eingriff stehenden Mitnahme- und Zugelementen und eingefügter Alternativlösung.

Aus Gründen der vereinfachten Darstellung ist nur das Schneidwerk 1, die Haspel 2 und das Vorsatzgerät 3 des erfindungsgemäßen. Mähdreschers dargestellt. Im dargestellten Ausfüh rungsbeispiel ist das Vorsatzgerät 3 zum Mähen und Aufnehmen von Raps ausgelegt. Außer einem Mähbalken 4 ist es noch mit zwei seitlichen vertikalen Messerbalken 5, 6 ausgerüstet.

Das Vorsatzgerät 3 ist außerdem mit zwei Seitenwänden 7, 8 versehen. Mit Blick auf die Has pel 2 gesehen, ist außenseitig an der rechten Seitenwand 8 eine Antriebsscheibe 9 gelagert. An den Außenseiten der beiden Seitenwände 7, 8 sind Formteile 10 fest angesetzt, die aus einem Flachmaterial annähend V-förmig gebogen sind und in Richtung zum Schneidwerk 1 offen sind. Der nach unten gerichtete Schenkel des Formteils 10 verläuft schräg, während der obere Schenkel annähernd horizontal verläuft, wobei der freie Endbereich nach oben abgewinkelt ist und einen Spannverschluß 11 trägt. Der schräg stehende Schenkel trägt an seinem freien Ende eine Gleitkufe 12. Die beiden Seitenwände 7, 8 des Vorsatzgerätes 3 sind im oberen Bereich mit jeweils zwei Lagerlaschen 13 ausgerüstet, die gegenüber der Kante der jeweiligen Seiten wand 7, 8 vorstehen und auf denen mittels Bolzen jeweils ein Zughaken 14 schwenkbar gela gert ist, der in einem geringen Versatz nach außen zur jeweiligen Seitenwand 7, 8 steht. Die Haspel 2 ist beidseitig in Gleitschuhen 15 rotierend antreibbar gelagert. Der Antrieb ist der Einfachheit halber nicht dargestellt. Die Gleitschuhe 15 sind auf zwei Haspeltragarmen 16, 17 verschiebbar angeordnet. Die Haspeltragarme 16, 17 sind an der der Haspel 2 abgewandten Seite um eine gemeinsame horizontale Achse mittels eines Hydraulikzylinders 18 verschwenk bar. Die Gleitschuhe 15 sind ebenfalls an Hydraulikzylindern 19 angelenkt, um sie vorwärts und rückwärts zu verstellen. Außenseitig ist an jedem Gleitschuh 15 ein abragender Mitneh merbolzen 20 angesetzt, der in Verbindung mit dem Zughaken 14 eine Einzugshilfe für das Vorsatzgerät 3 bildet, wie noch näher erläutert wird.

Das Schneidwerk 1 besteht im wesentlichen aus einem Mähbalken 21, einem die untere Be grenzung bildenden Mähtisch 22, zwei die seitliche Begrenzung bildenden Seitenwände 23, 24 und einer Einzugsschnecke 25, die rotierend antreibbar ist und an die sich ein Schrägförderer 26 anschließt. An den vorderen Bereichen der Seitenwände 23, 24 sind V-förmige Formteile 27 angesetzt, deren Kontur mit der der Formteile 10 übereinstimmt. Der die vordere Begren zung bildende Schenkel ist nach hinten abgesetzt. Auf den oberen Rand jeder Seitenwand 23, 24 ist ein Haken 28 befestigt, der mit dem zugeordneten Spannverschluß 11 des Vorsatzgerä tes 13 im zusammengefahrenen Zustand zusammenwirkt. Die Gleitkufe 12 ist der dem Schneidwerk 1 zugewandten Ende mit einer Durchgangsbohrung 29 und das abgewinkelte En de des Schenkels des V-förmigen Formteiles 27 des Schneidwerkes 1 ist ebenfalls mit einer Durchgangsbohrung 30 versehen, die im zusammengefahrenen Zustand miteinander fluchten.

Zum Ankuppeln des Vorsatzgerätes 3 an das Schneidwerk 1 fährt der Fahrer des Mähdreschers so, daß die in der Fig. 1 dargestellte Stellung des Schneidwerkes 1 zum Vorsatzgerät 3 er reicht wird. Die vorderen Spitzen der Seitenwände 23, 24 gleiten bei der Weiterfahrt an den Außenflächen der Seitenwände 7, 8 des Vorsatzgerätes 3 entlang. Die Formteile 27 bilden in Verbindung mit den Seitenwänden 7, 8 eine Orientierungs- bzw. Zentrierhilfe. Wenn der Ab stand zwischen dem Schneidwerk 1 und dem Vorsatzgerät 3 bzw. zwischen den einander zu gewandten schrägen Schenkeln der Formteile 10 und 27 einen Abstand gemäß der Fig. 2 er reicht hat, können die Zughaken 14 so geschwenkt werden, daß sie die Mitnehmerbolzen 20 hintergreifen, nachdem die Haspel 12 in eine untere Stellung abgesenkt wurde. Es ergibt sich aus der Fig. 2, daß durch Zurückfahren der Haspel 2 mittels der Hydraulikzylinder 19 das Vorsatzgerät 3 in Richtung zum Schneidwerk 1 bewegt wird, und zwar so lange, bis die schrä gen Schenkel der V-förmigen Formteile 10 und 27 aneinander liegen. In dieser Stellung kön nen die nicht näher erläuterten Spannverschlüsse 11 mit den Haken 28 in Wirkverbindung mit einander gebracht werden. Da außerdem die Durchgangsschrauben 29 und 30 aufeinander lie gen sind die Gleitkufen 12 und die abgewinkelten Endbereiche der Formteile 27 durch Schrau ben miteinander verbindbar. Zum Ankuppeln des Vorsatzgerätes 3 braucht der Mähdrescher fahrer demzufolge keine Hilfsperson. Das Abkuppeln des Vorsatzgerätes 1 erfolgt in umge kehrter Reihenfolge.

Ein alternativer Vorschlag besteht darin, daß an Stelle der Zughakenverbindung das Vorsatz gerät 3 an seinen Seitenwänden 7 und 8 jeweils über ein Zugseil 31 mit den Haspeltragarmen verbunden wird. Zu diesem Zweck sind an den Seitenwandungen 7 u. 8 und an den Haspel tragarmen 16, 17 Einhängelaschen 32, 33 für die Seilenden angebracht. Durch die Verschwen kung der Haspeltragarme 16, 17 durch die beidseitig angeordneten Hydraulikzylinder 18 wird das Vorsatzgerät in seine für den Kuppelvorgang erforderliche Endlage gezogen. Damit dabei die Zugkräfte der Zugseile 31 optimal auf das Vorsatzgerät 3 einwirken können, diese über Festpunkte, beipielsweise Leitrollen 34 an den Mähtischseitenwänden 23, 24 geführt werden.

Bezugszeichenliste

1

Schneidwerk

2

Haspel

3

Vorsatzgerät

4

Mähbalken

5

Vertikalmesserbalken

6

Vertikalmesserbalken

7

Seitenwand

8

Seitenwand

9

Antriebsscheibe

10

Formteil

11

Spannverschluß

12

Gleitkufe

13

Lagerlasche

14

Zughaken

15

Gleitschuhe

16

Haspeltragarm

17

Haspeltragarm

18

Hydraulikzylinder

19

Hydraulikzylinder

20

Mitnehmerbolzen

21

Mähbalken

22

Mähtisch

23

Seitenwand

24

Seitenwand

25

Einzugsschnecke

26

Schrägförderer

27

Formteil

28

Haken

29

Durchgangsbohrung

30

Durchgangsbohrung

31

Zugseil

32

Einhängelaschen

33

Einhängelaschen

34

Leitrolle

Claims

1. Mähdrescher mit einem Seitenwände aufweisenden Schneidwerk, einer Haspel und einem auswechselbaren Vorsatzgerät, welches mit dem Schneidwerk lösbar verbunden ist, wobei die Haspel in Gleitschuhen drehbar gelagert ist, die auf seitlichen Haspeltragarmen zur Einstellung der Haspel gegenüber dem Schneid werk synchron vorwärts und rückwärts verschiebbar sind und mit am Schneid werk und am Vorsatzgerät angeordneten Formteilen, um diese lagegerecht zusammenzuführen, dadurch gekennzeichnet, daß an den Gleitschuhen (15) und entsprechend dazu am Vorsatzgerät (3) Mit nahme- und Zugelemente (14, 20) angeordnet sind, die bei einem vorgegebenen Abstand zwischen dem Schneidwerk (1) und dem Vorsatzgerät (3) miteinander kuppel bar sind, so daß durch Zurückfahren der Haspel (2) das Vorsatzgerät (3) in die Endlage bewegbar ist.

2. Mähdrescher nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Mitnahme- und Zugelemente jeder Seite des Mähdreschers aus einem Mitnehmerbolzen (20) und einem den Mitnehmerbolzen (20) hintergreifenden Zughaken (14) bestehen.

3. Mähdrescher nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Zughaken (14) schwenkbar am Vorsatzgerät (3) und jeder Mitneh merbolzen (20) außenseitig und ortsfest am Gleitschuh (15) angeordnet ist.

4. Mähdrescher nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Zughaken (14) am oberen Rand der jeweiligen Seitenwand (7, 8) des Vorsatzgerätes (3) schwenkbar gelagert ist.

5. Mähdrescher mit einem Seitenwände aufweisenden Schneidwerk, einer Haspel und einem auswechselbaren Vorsatzgerät, welches mit dem Schneidwerk lösbar verbunden ist, und mit einem Schneidwerk und am Vorsatzgerät angeordneten Formteilen, um diese lagegerecht zusammenzuführen, wobei die Haspel mit ih ren Enden an Tragarmen drehbar gelagert ist, die einendig schwenkbar mit dem Schneidwerk verbunden sind und von Hydraulikzylindern lageveränderbar abge stützt werden, dadurch gekennzeichnet, daß an den Haspeltragarmen (16, 17) und entsprechend dazu an den Seitenwän den (7, 8) des Vorsatzgerätes (3) Einhängelaschen (32, 33) befestigt sind, in die die Enden jeweils eines Zugseiles (31) einkuppelbar sind, so daß durch Anheben der Haspeltragarme (16, 17) mittels der Hydraulikzylinder (18) das Vorsatzge rät (3) in die kuppelbare Endlage bewegbar ist.

6. Mähdrescher nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Zugseile (31) zwischen ihren Enden über Festpunkte in Form einer Leitrolle (34) an den Schneidwerkseitenwänden (23, 24) geführt sind.