DE19632674A1 - Digitale Druckmaschine mit Registerregelung - Google Patents
Digitale Druckmaschine mit RegisterregelungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Druckmaschine mit einer automatischen Registerregelung für
mehrere digitale Bebilderungseinheiten, etwa digitale Druckwerke oder
Plattenbelichtungseinheiten, in einer Anzahl, die den für den Bildaufbau benötigten
Farbkomponenten entspricht.
Eine solche Druckmaschine verwendet elektronische Bilddaten, die die zu druckenden
Bilder darstellen und die außerhalb der Druckmaschine in irgendeinem allgemein
gebräuchlichen, maschinenunabhängigen Format erstellt worden sind, einem sogenannten
PostScript-Format. Diese Bilddaten werden einer zentralen Steuereinheit der
Druckmaschine zugeführt, einem sogenannten Raster-Image-Prozessor, der die Bilddaten
für den Druckprozeß aufbereitet, indem er für jede zu druckende Farbe ein digitales
Pixelmuster erzeugt, das an die Bebilderungseinheiten angepaßt ist. Jedes Pixelmuster wird
über einen Seitenpuffer der jeweiligen Bebilderungseinheit zugeführt, die dann auf einem
Substrat pixelweise ein sichtbares Druckbild erzeugt.
Das Substrat kann ein Bedruckstoff wie z. B. Papier sein. Die Bebilderungseinheiten
können z. B. Tintenstrahl-Druckwerke sein, deren Farbdüsen pixelweise angesteuert
werden, um direkt ein Druckbild auf dem Papier zu erzeugen. Oder die
Bebilderungseinheit sind digitale Druckwerke, die nach einem indirekten Verfahren
arbeiten, wobei ein Schreibkopf auf einem beweglichen Zwischenträger, etwa einem
rotierenden Zylinder, ein latentes Ladungsbild erzeugt, das dem digitalen Pixelmuster
entspricht. Das latente Ladungsbild wird durch ein Farbwerk entwickelt, indem
entsprechend der Ladungsverteilung Farbe auf den Zwischenträger aufgebracht wird, und
die Farbe wird dann auf das Papier übertragen und darauf fixiert.
Alternativ kann das Substrat eine vormontierte Druckform sein, die mit Hilfe von
Plattenbelichtungseinheiten direkt entsprechend den digitalen Bildinformationen bebildert
wird (Computer-to-Press-Technologie).
Ein entscheidendes Merkmal für die Qualität des Druckerzeugnisses ist die erreichbare
Passergenauigkeit. Sie ist ein Maß für die Präzision, mit der die Bebilderungseinheiten die
einzelnen Farbauszüge übereinanderlegen.
In der Praxis ist stets nur eine begrenzte Passergenauigkeit zu erreichen. Hauptursache
hierfür sind mechanische Toleranzen. Desweiteren wirken sich prozeßbedingte
Störeinflüsse aus, zu denen beispielsweise die Feuchtedehnung des Bedruckstoffes zahlt.
Infolge dieser Unzulänglichkeiten kommt es zu räumlichen Verschiebungen zwischen den
einzelnen Farbauszügen, die sich stets als Kombination der folgenden vier
Fehlergrundtypen beschreiben lassen:
- - Bei einem Umfangsregisterfehler ist der Farbauszug in der Bewegungsrichtung des Bedruckstoffes verschoben.
- - Bei einem Seitenregisterfehler ist der Farbauszug senkrecht zur Bewegungsrichtung des Bedruckstoffes verschoben.
- - Bei einem Schrägregisterfehler ist der Farbauszug um einen Winkel zur Bewegungsrichtung des Bedruckstoffes geneigt.
- - Bei einer Bilddehnung bzw. -stauchung ist die Länge des Farbauszuges in der Bewegungsrichtung des Bedruckstoffes geändert.
Eine Korrektur von Umfangs-, Seiten- und Schrägristerfehlern erfolgt bei konventionellen
Druckmaschinen in aller Regel auf mechanischem Wege. Beispielsweise werden
Stelleinrichtungen vorgesehen, über die die Plattenzylinder der einzelnen Druckwerke um
den jeweiligen Fehlbetrag gegeneinander verdreht bzw. verschoben werden können.
Dadurch läßt sich die Passergenauigkeit schrittweise verbessern. Zur Kompensation von
Dehnungsfehlern kann man zum einen durch Unterlegen der Druckplatte eine Stauchung
des Druckbildes erreichen, zum anderen besteht die Möglichkeit, die Druckformen von
vornherein entsprechend zu manipulieren.
Alles in allem ist für die mechanische Korrektur von Register- und Dehnungsfehlern eine
erheblicher Aufwand erforderlich. Jedes Druckwerk muß mit entsprechenden
Herstelleinrichtungen ausgestattet sein. Darüber hinaus ist sehr viel Erfahrung auf Seiten
des Druckers bzw. des Maschinenbedieners erforderlich, um das angestrebte Ziel einer
hohen Passergenauigkeit zu erreichen.
Die oben erwähnten digitalen Druckmaschinen unterscheiden sich von konventionellen
Druckmaschinen unter anderem darin, daß eine Montage fertig belichteter Druckformen
entfällt. Bei Verwendung von digitalen Plattenbelichtungseinheiten werden die
Druckformen vor der Belichtung fest auf einem Zylinder montiert, und bei den erwähnten
digitalen Druckwerken gibt es anstelle von Druckformen latente Bilder auf einem fest in
der Druckmaschine gelagerten Zylinder oder auf einem um den Zylinder umlaufenden
Band. Eine Korrektur von Registerfehlern läßt sich in diesem Fall z. B. durch Justierung
der Bebilderungseinheiten durchführen.
In der US 53 65 847 ist eine Steuerung für eine solche Druckmaschine beschrieben, bei der
in einer zentralen Steuereinheit Referenzbilder erzeugt werden, die die
Farbdichteverteilung auf einem Zylinder unmittelbar repräsentieren, und
Bebilderungseinheiten für die Zylinder zugeführt werden. Zu den Zylindern gehören
Sensoren, die Registerfehler zwischen Bildern erfassen, die aufeinanderfolgenden Zylindern
erzeugt werden. Mit Hilfe der von den Sensoren gelieferten Informationen modifiziert die
zentrale Steuereinheit die Referenzbilder, um die Registerfehler automatisch zu
korrigieren.
Die Art und Weise, wie die Registerfehler im einzelnen korrigiert werden, ist in der
genannten Druckschrift nicht beschrieben. In Betracht kommt beispielsweise eine
pixelweise Verschiebung der Referenzbilder. Dies würde jedoch sehr viel Rechen- und
Speicherkapazität in Anspruch nehmen. Außerdem muß eine entsprechende
Korrektureinrichtung an die spezielle Druckmaschine angepaßt sein, da die zu
korrigierenden Daten maschinenspezifische Daten sind.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine digitale Druckmaschine mit einer einfachen
und universell verwendbaren Korrektureinrichtung für Register- und Dehnungsfehler
zwischen den Bebilderungseinheiten zu schaffen.
Diese Aufgabe wird durch die im Anspruch 1 bzw. im Anspruch 7 angegebenen Merkmale
gelöst.
Gemäß der Erfindung erfolgt die Korrektur der Registerfehler nicht durch Modifizierung
der Bilddaten für die Zylinder, sondern durch Modifizierung der dem
Raster-Image-Prozessor zugeführten Originalbilddaten, ohne deren
maschinenunabhängiges Format zu ändern. Datensätze in einem Format wie z. B.
PostScript umfassen einzelne Parameter, die z. B. den Koordinatenursprung, die
Winkelposition des gesamten Bildes und die Abmessungen des gesamten Bildes angeben.
Daher müssen nur einige wenige Zahlenwerte aufgrund der Registerfehlersingale
modifiziert werden. Außerdem kann die Schaltung, die diese Modifizierung durchführt,
ohne Rücksicht auf irgendwelche maschinenspezifische Eigenschafen aufgebaut sein, so daß
sie prinzipiell bei jeder der erwähnten Arten von digitalen Druckmaschinen verwendet
werden kann.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Die Möglichkeit, die dem Raster-Image-Prozessor zugeführten Originalbilddaten zu
verändern, läßt sich nicht nur für die erfindungsgemäße Korrektur von Registerfehlern
ausnutzen. Sie bietet außerdem die Möglichkeit eines direkten Eingriffs eines
Maschinenbedieners. Selbst wenn eine Druckmaschine aufgrund ihrer
Konstruktionsgenauigkeit bzw. mit Hilfe von Korrektureinrichtungen theoretisch ideale
Druckerzeugnisse liefern sollte, wird dies im praktischen Betrieb aufgrund von nicht
vorhersehbaren Einflüssen und Unzulänglichkeiten häufig nicht erreicht. Daher ist es
wünschenswert, daß der Maschinenbediener die Möglichkeit zur Modifizierungen hat,
wenn er diese auf Grund seines Beurteilungsvermögens für notwendig erachtet. Dazu
können Stellmittel vorgesehen werden, mit denen der Maschinenbediener gezielt einzelne
Parameter in den Originalbilddaten verändern kann. Diese Parameter können nicht nur die
Parameter für die erwähnten Register sein. Vielmehr gibt es weitere Parameter in den
Originalbilddaten für die es sinnvoll ist, eine unmittelbare Manipulationsmöglichkeit
seitens des Maschinenbedieners vorzusehen. Beispielsweise kann vorgesehen werden, daß
der Bediener die Farbgebung der einzelnen Farbauszüge individuell beeinflussen kann,
wenn es ihn notwendig erscheint, wobei die Manipulation auch zonenweise erfolgen kann.
Es sind dann weder herkömmliche mechanische Verstellmittel noch technisch aufwendige
Einrichtungen zur Manipulation von Bit-Map-Daten erforderlich.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt und werden im
folgenden näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 eine Prinzipskizze einer digitalen Druckmaschine mit automatischer
Registerregelung,
Fig. 2a bis 2d eine Übersicht über die verschiedenen Registerfehler,
und
Fig. 3a und 3b ein Beispiel für die Messung der Registerfehler.
Fig. 4 ein Schaubild zur Erläuterung der Arbeitsweise eine Raster-Image-Prozessors in
einem weiteren Ausführungsbeispiel.
Fig. 1 zeigt vier in einer Reihe angeordnete digitale Druckwerke 1, an denen sich ein
Bedruckstoff 2 in Pfeilrichtung vorbeibewegt. Die Druckwerke 1 erstrecken sich jeweils
quer über den Bedruckstoff 2 und drucken nacheinander farbige Teilbilder auf dem
Bedruckstoff 2 übereinander, z. B. mit den Farben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz, wie
durch unterschiedlich schraffierte Felder 3 angedeutet.
Der Bedruckstoff 2 kann eine zusammenhängende Papierbahn sein, wie bei
Rollendruckmaschinen, oder aus Einzelbögen bestehen, die hintereinander entlang der
Druckwerke 1 befördert werden, z. B. auf einem Transportband.
Als Druckwerke 1 kommen alle Arten von Druckeinrichtungen in Betracht, die durch
elektrische Signale pixelweise ansteuerbar sind, um auf den Bedruckstoff 2 sichtbare
Druckbilder zu erzeugen. In Betracht kommen z. B. Titentstrahl-Arrays oder Druckwerke
mit einem Schreibkopf, der auf einem Zylinder latente Ladungsbilder erzeugt, die an einem
Farbwerk entsprechend der Ladungsverteilung eine Druckfarbe aufnehmen, die dann auf
den Bedruckstoff 2 übertragen wird.
Eine Eingangsschaltung 4 bildet eine Datenschnittstelle zu einem vorgeschalteten Rechner
zur Druckvorlagengestaltung (Desktop-Publishing-Bereich), der die Bilddaten eines
Druckauftrages in einer maschinenunabhängigen Seitenbeschreibungssprache liefert. Die
hier beschriebenen Ausführungsbeispiele verwenden die Seitenbeschreibungssprache
PostScript (ADOBE-Systems Incorp.: PostSript Language Referenz Manuell, 2. Ausgabe,
Addison-Wesley-Publishing Co. 1994), es kann aber auch irgendeine andere geeignete
Seitenbeschreibungssprache verwendet werden. Die Eingangsschaltung 4 führt die
PostScript-Daten über eine Wilk-Daten-Modifizierungsschaltung 5, die weiter unten näher
erläutert wird, einem Raster-Image-Prozessor 6 zu, der fester Bestandteil der digitalen
Druckmaschine ist und der die Aufgabe hat die Bilddaten zunächst in die Prozeßfarben zu
separieren und dann maschinenangepaßt zu rastern. Die Arbeitsweise des
Raster-Image-Prozessors 6 hängt im Detail von der verwendeten
Seitenbeschreibungssprache ab und ergibt sich daraus.
Der Raster-Image-Prozessor 6 bereitet die Post-Script-Daten für den jeweiligen
Druckprozeß auf, indem er für jede zu druckende Farbe einen maschinenspezifischen
digitalen Farbauszug erstellt, d. h. ein Pixelmuster, das die auf dem Bedruckstoff 2 zu
erzeugende Farbintensität und -verteilung darstellt. Die digitalen Farbauszüge werden in
zugehörigen Seitenpuffern 7 abgelegt und nach Abschluß der Verarbeitung im
Raster-Image-Prozessor 6 an die Druckwerke 1 übertragen, die entsprechende sichtbare
Druckbilder auf den Bedruckstoff 2 aufbringen.
Auf jeder Seite des Bedruckstoffes 2 (in der Transportrichtung gesehen) ist jeweils ein
optischer Sensor 8 bzw. 9 angeordnet, der auf eine kleine Stelle auf der Oberfläche des
Bedruckstoffes 2 gerichtet ist und der den Bedruckstoff 2 somit linienförmig abtastet,
wenn sich der Bedruckstoff 2 in der Transportrichtung bewegt. Die Sensoren 8, 9
erzeugen Signale, die der Farbintensität an den Abtaststellen proportional sind, und führen
sie einer Auswerteschaltung 10 zu. Die Auswerteschaltung 10 erzeugt auf der Basis der
Signale aus den Sensoren 8, 9 Registerfehlersignale, die erforderlichenfalls in einem
Speicher 11 gespeichert und dann der Bilddatenmodifizierungsschaltung 5 zugeführt
werden.
Bevor die Erfassung der Registerfehler und deren Korrektur näher beschrieben wird,
werden anhand von Fig. 2a bis 2d die verschiedenen in Betracht kommenden
Registerfehler erläutert. Diese zeigen jeweils einen Bogen bzw. einen Abschnitt des
Bedruckstoffes 2 vor und nach dem Passieren eines der Druckwerke 1.
Fig. 2a zeigt, daß bei einem Umfangsregisterfehler der resultierende Farbauszug um einen
Betrag ΔL in der Bewegungsrichtung des Bedruckstoffes verschoben ist. Fig. 2b zeigt,
daß ein Seitenregisterfehler eine entsprechende Verschiebung um ΔB senkrecht zur
Bewegungsrichtung bewirkt. Wie in Fig. 2c gezeigt, führt ein Schrägregisterfehler zu einer
Neigung des Farbauszuges um einen Winkel ΔΦ in Bewegungsrichtung. Wie in Fig. 2d
gezeigt, kommt es bei einer Bilddehnung bzw. -stauchung zu einer Längenänderung um
einen Betrage ΔD.
Unter stationären Betriebsbedingungen sind diese Registerfehler konstant. Daher können
Sie mit Hilfe der Sensoren 8 und 9, die eine Fehlerermittlungseinrichtung bilden, bestimmt
und anschließend mit Hilfe der Bilddatenmodifizierungsschaltung 5 korrigiert werden.
Dieses wird nachstehend unter Bezugnahme auf Fig. 3a und 3b beispielhaft beschrieben.
Die Bestimmung der Registerfehler kann im Rahmen eines Kalibrierlaufes erfolgen, der
vom Maschinenbediener bedarfsweise gestartet wird. Während eines solchen
Kalibriervorgangs druckt jedes Druckwerk seitliche Paßmarken 12 auf den Bedruckstoff 2.
In diesem Ausführungsbeispiel sind die Paßmarken 12 zwei seitliche Reihen von
rechtwinkligen Dreiecken, deren eine Kathete parallell und deren andere Kathete senkrecht
zur Bewegungsrichtung des Bedruckstoffes 2 verläuft. Dies ist auf den linken Seiten von
Fig. 3a und 3b dargestellt. Die einzelnen Paßmarken 12 werden z. B. jeweils von
demjenigen Druckwerk 1 in Fig. 1 erzeugt, das an der entsprechenden Stelle in der Reihe
von Druckwerken 1 liegt, wie durch entsprechende Schraffierungen der Paßmarken 12
angedeutet.
Wenn die Paßmarken 12 unter den Sensoren 8, 9 hindurchlaufen, erzeugt jeder Sensor 8, 9
eine Folge von Rechteckimpulsen, wie auf den rechten Seiten von Fig. 3a und 3b
dargestellt, wobei die Zugehörigkeit der Impulse zu den entsprechenden Paßmarken 12
bzw. Druckwerken 1 wiederum durch entsprechende Schraffierungen dargestellt ist.
Im fehlerfreien Fall, wie in Fig. 3a dargestellt, sind die beiden Impulsfolgen phasengleich
und weisen äquidistant verteilte Rechteckimpulse gleicher Breite auf, wie in den
Diagrammen auf der rechten Seite von Fig. 3a zu sehen ist, die die normalisierten
Signalintensitäten I der Sensoren 8 bzw. 9 gegen die Zeit t zeigen.
Fig. 3b zeigt einen Fall, in dem Registerfehler auftreten. Dasjenige Druckwerk 1, das die
den Sensoren 8, 9 am nächsten liegenden Paßmarken 12 erzeugt hat, sei ein
Bezugs-Druckwerk, von dem in diesem Beispiel angenommen wird, daß es korrekt
liegende Paßmarken 12 auf dem Bedruckstoff 2 erzeugt. Aufgrund von verschiedenen
Registerfehlern sind die nachfolgenden Paßmarken 12 auf dem Bedruckstoff 2 gegenüber
den in Fig. 3a gezeigten Indealpositionen verschoben, und die resultierenden Signale der
Sensoren 8, 9 weichen wie folgt von der Idealform ab, vgl. die entsprechenden
Impulsdiagramme auf der rechten Seite von Fig. 3b:
- - Im Falle eines Umfangsregisterfehlers werden die ansteigenden Flanken der beiden zugehörigen Impulse um den gleichen Betrag verschoben.
- - Ein Seitenregisterfehler äußert sich in unterschiedlichen Impulsbreiten.
- - Bei einem Schrägregisterfehler sind die ansteigenden Flanken der entsprechenden Impulse gegeneinander verschoben.
- - Einige Bogendehnung führt schließlich zu einer gleichmäßigen Vergrößerung der Abstände zwischen den Impulsen eines einzelnen Druckwerkes (in Fig. 3b nicht dargestellt).
Auf diese Weise wird ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Fehlerursache und Symptom
geliefert. Damit ist sichergestellt, daß auch eine Überlagerung sämtlicher Fehlertypen
innerhalb eines Druckwerkes erkannt und korrekt ausgewertet werden kann.
Auf der Basis dieses Zusammenhangs erzeugt die Auswerteschaltung 10 (Fig. 1)
Registerfehlersignale.
Die Auswerteschaltung 10 bestimmt in einem ersten Teil, um welchen Betrag und in
welcher Richtung die ansteigenden Flanken jeweils zweier zusammengehöriger Impulse
der Sensoren 8, 9 auf der Zeichenachse verschoben sind, d. h. die Verschiebung gegenüber
den rechts in Fig. 3a gezeigten Idealpositionen relativ zu dem Bezugs-Druckwerk 1, daß
die den Sensoren 8, 9 am nächsten liegenden Paßmarken 12 erzeugt hat. Dabei genügt es,
daß zeitliche Mittel der beiden ansteigenden Flanken mit der Idealposition zu vergleichen.
Dies wird aufeinanderfolgend für jeden Farbauszug durchgeführt und die so gewonnenen
Größen stellen die Umfangsregisterfehler für die jeweiligen Farbauszüge relativ zum
Bezugsdruckwerk 1 dar.
In einem zweiten Teil bildet die Auswerteschaltung 10 die Differenz der Impulsbreiten
jeweils zweier zusammengehöriger Impulse der Sensoren 8, 9 Diese Differenzen geben die
Seitenregisterfehler der jeweiligen Farbauszüge an.
In einem dritten Teil bestimmt die Auswerteschaltung 10 die Zeitdifferenz zwischen den
ansteigenden Flanken jeweils zweier zusammengehöriger Impulse der Sensoren 8, 9. Diese
Zeitdifferenz stellt den Schrägregisterfehler des jeweiligen Farbauszuges dar.
In einem vierten Teil bestimmt die Auswerteschaltung 10 die Zeitdifferenz zwischen den
ansteigenden Flanken zweier zusammengehöriger Impulse der Sensoren 8, 9 bzw. deren
Mittelwert mit den als viertes darauffolgenden Impulsen bzw. deren Mittelwert, d. h. mit
den ansteigenden Flanken der Impulse, welche die Paßmarken liefern, die das gleiche
Druckwerk 1 als nächstes auf den Bedruckstoff 2 gedruckt hat (die den Paßmarken 12
folgenden Paßmarken sind in Fig. 3b nicht mehr sichtbar; sie folgen den dargestellten
Paßmarken 12 in einer Entfernung entsprechend der Druckbildlänge). Es genügt, diese
Zeitdifferenz über das Bezugsdruckwerk 1 zu bestimmen, daß die Paßmarken 12 erzeugt
hat, die den Sensoren 8, 9 in Fig. 3a, 3b am nächsten liegen. Falls diese Zeitdifferenz
größer als die Zeitdifferenz zwischen zwei Maschinentakten ist, liegt eine Bogendrehung
vor, deren Größe durch den Betrag der Abweichung vom Maschinentakt gegeben ist.
Die in der Auswerteschaltung 10 bestimmten Größen der Umfangsregister,
Seitenregisterfehler, Schrägregisterfehler und Bogendehnung bilden die
Registerfehlersignale für die einzelnen Farbauszüge und sind im Idealfall Null. Die
Registerfehlersignale sind maschinenspezifische Parameter, die ebenso wie eine Reihe
anderer Größen (Farben, Rasterweite, Papierformat etc.) für die Datenaufbereitung im
Raster-Image-Prozessor 6 bzw. für die Layoutgestaltung von Bedeutung sind. Um derzeit
abrufbar zu sein, können diese Daten als PostScript-Druckerbeschreibungsdatei in einem
Speicher 11 gespeichert werden.
Die Registerfehlersignale werden der Bilddatenmodifizierungsschaltung 5 zugeführt, in der
der Originaldatensatz, der als PostScript-Datei vorliegt, auf folgende Weise modifiziert
wird, bevor er dem Raster-Image-Prozessor 6 zugeführt wird:
- - Eine Kompensation von Umfangs- und Seitenregisterfehlern erfolgt durch entsprechende Manipulation des PostScript-Parameters für den Koordinatenursprung, auf den sich die räumliche Anordnung sämtlicher Bildbestandteile bezieht.
- - Schrägregisterfehler können durch eine Neigung des gesamten Bildinhaltes ausgeglichen werden, was in PostScript durch Veränderung eines weiteren Parameters möglich ist.
- - Dehnungsfehler lassen sich durch eine Stauchung des Bildinhaltes korrigieren. Dies ist in PostScript ebenfalls durch Anpassung eines einzelnen Parameters möglich.
Somit müssen nur vier Zahlenwerte gezielt verändert werden, um die mechanischen
Unzulänglichkeiten eines einzelnen Druckwerkes zu kompensieren. Zu beachten ist
allerdings, daß diese Korrekturmaßnahme individuell für jeden der vier Farbauszüge
durchgeführt werden muß. Dies stellt allerdings kein Problem dar, da der
Raster-Image-Prozessor 6 die einzelnen Farbauszüge nacheinander generiert. Dadurch
besteht die Möglichkeit, vor jedem Durchlauf des Raster-Image-Prozessors 6 die
entsprechenden Parameter an die jeweilige Farbe anzupassen.
Die beschriebene Form und Anordnung der Paßmarken erlaubt eine äußerst einfache
Erfassung und Bestimmung der Registerfehler. Darüber hinaus sind noch zahlreiche
weitere geeignete Formen und Anordnungen von Paßmarken denkbar. Im Falle, daß der
Bedruckstoff im Anschluß an den Druck beschnitten wird, kann man ferner den Rand des
Bedruckstoffes mit geeigneten Paßmarken versehen, so daß die Registerregelung
kontinuierlich während des gesamten Maschinenlaufs durchführt werden kann. Außerdem
ist es denkbar, unsichtbare Paßmarken zu verwenden, die von geeigneten Sensoren
abgetatet werden. Unter Umständen können auch die Druckbilder selbst oder Elemente
davon als Paßmarken verwendet werden.
Wie bereits erwähnt, ist die beschriebene Registerfehlerkorrektur auch im Rahmen der
Computer-to-Press-Technologie anwendbar. Um die Bildbereiche auf den Druckformen
nicht durch Paßmarken zu verletzen, können die Plattenbelichtungseinheiten z. B.
Paßmarken auf den Druckformen erzeugen, die außerhalb der späteren Bildbereiche
angeordnet sind.
In dem oberen beschriebene Ausführungsbeispiel werden die Bilddaten modifiziert, bevor
sie dem Raster-Image-Prozessor zugeführt werden. Alternativ können die Bilddaten im
Rahmen der Verarbeitung im Raster-Image-Prozessor modifiziert werden. Ein Beispiel für
eine Registerregelung über den Raster-Image-Prozessor selbst zeigt Fig. 4, in der mit
Elementen aus Fig. 1 übereinstimmende Elemente mit gleichen Bezugszeichen versehen
sind.
Anhand von Fig. 4 werden die einzelnen Verarbeitungsschritte innerhalb eines Durchlaufs
eines Raster-Image-Prozessors 13 für das Beispiel eines in der Seitenbeschreibungssprache
PostScript vorliegenden Druckauftrages beschrieben.
In Fig. 4 liefert ein Spooler oder eine andere geeignete Eingangsschaltung hier eine
PostSricpt-Datei 14 die ein M-farbiges Druckbild beschreibt. Die PostScript-Datei 14 wird
einer Farbtrennstufe 15 des Raster-Image-Prozessors zugeführt. In der Farbtrennstufe 15
wird die PostScript-Datei 14 in N neue PostScript-Dateien 16 separiert, von denen jede
einen einzelnen Farbauszug spezifiziert.
Auf der Basis dieser vorseparierten Daten, die immer noch in einem
maschinenunabhängigen bzw. geräteunabhängigen Format vorliegen, erfolgt dann die
Korrektur der Registerfehler durch barspezifische Verschiebung, Dehnung bzw. Stauchung
des gesamten Bildinhaltes. Dies geschieht in N-Registerkorrekturstufen 17, von denen
jede eine der PostSript-Dateien 16 empfängt. Außerdem empfangen die
Registerkorrekturstufen 17 Steuerparameter 18 zur Korrektur der Registerfehler jedes
Farbauszuges. Die Steuerparameter 18 können entweder zur Korrektur durch direkten
Eingriff des Maschinenbedieners eingegeben werden oder sie werden als
maschinenspezifische sogenannte BDT-Dateien (PostScript-Printer description files) für
Registerfehlerdaten einem Speicher 11 entnommen, in dem sie z. B. von einer
Auswerteschaltung 10 wie in Fig. 1 abgelegt worden sind. In den
Registerkorrekturstufen 17 werden die Steuerparameter 18 an entsprechender Stelle in die
zugehörigen PostScript-Dateien 16 eingetragen.
Die derart manipulierten PostScript-Dateien die die N-Farbauszüge beschreiben werden
dann N Rasterwandlern 19 zugeführt, in denen sie in N gerasterte Halbtonbilder 20
umgewandelt werden. Die einzelnen gerasterten Halbtonbilder 20 werden - soweit
erforderlich - in maschinenspezifischen, sogenannten Scrinning-Stufen 21 an die
Gegebenheiten der Druckmaschine angepaßt werden, ehe sie an Seitenpuffern 7 und aus
den Seitenpuffern 7 den Druckwerken 1 (Fig. 1) zugeführt werden.
Bezugszeichenliste
1 Druckwerk
2 Bedruckstoff
3 Feld
4 Eingangsschaltung
5 Bilddatenmodifizierungsschaltung
6 Raster-Image-Prozessor
7 Seitenpuffer
8 Sensor
9 Sensor
10 Auswerteschaltung
11 Speicher
12 Paßmarke
13 Raster-Image-Prozessor
14 PostScript-Datei
15 Farbtrennstufe
16 PostScript-Datei
17 Registerkorrekturstufe
18 Steuerparameter
19 Rasterwandler
20 Halbtonbild
2 Bedruckstoff
3 Feld
4 Eingangsschaltung
5 Bilddatenmodifizierungsschaltung
6 Raster-Image-Prozessor
7 Seitenpuffer
8 Sensor
9 Sensor
10 Auswerteschaltung
11 Speicher
12 Paßmarke
13 Raster-Image-Prozessor
14 PostScript-Datei
15 Farbtrennstufe
16 PostScript-Datei
17 Registerkorrekturstufe
18 Steuerparameter
19 Rasterwandler
20 Halbtonbild
Claims (15)
1. Druckmaschine mit mehreren digitalen Bebilderungseinheiten, einem
Raster-Image-Prozessor, der Bilddaten in einem maschinenunabhängigen Datenformat
empfängt, aus den maschinenunabhängigen Bilddaten maschinenspezifische Bilddaten
erzeugt und die maschinenspezifischen Bilddaten den einzelnen Bebilderungseinheiten
zuführt, und einer Fehlerermittlungseinrichtung, welche Registerfehler der
Bebilderungseinheiten ermittelt und entsprechende Registerfehlersignale erzeugt, und
mit einer Bilddatenmodifizierungsschaltung (5), die dem Raster-Image-Prozessor (6)
vorgeschaltet und mit der Fehlerermittlungseinrichtung (8, 9, 10) verbunden ist und
die die Bilddaten in dem maschinenunabhängigen Format auf der Basis der
Registerfehlersignale modifiziert und die modifizierten maschinenunabhängigen
Bilddaten dem Raster-Image-Prozessor (6) zuführt.
2. Druckmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Bilddatenmodifizierungsschaltung (5) die Bilddaten als PostScript-Daten
empfängt, einzelne Parameter in den PostScript-Daten modifiziert und die so
modifizierten PostScript-Daten an den Raster-Image-Prozessor (6) ausgibt.
3. Druckmaschine nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fehlerermittlungseinrichtung wenigstens zwei Sensoren (8, 9), die im Abstand
zueinander über einem zu bebildernden Substrat (2) angeordnet sind, und eine
Auswerteschaltung (10) umfaßt, die mit den Sensoren und mit der
Bilddatenmodifizierungsschaltung (5) verbunden ist.
4. Druckmaschine nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Auswerteschaltung (10) und die Bilddatenmodifizierungsschaltung (5) über
einen Datenspeicher (11) für die Registerfehlersignale miteinander verbunden sind.
5. Druckmaschine nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensoren (8, 9) optische Sensoren sind, die auf von den Bebilderungseinheiten
(1) auf einem Substrat (2) erzeugte Paßmarken (12) ansprechen.
6. Druckmaschine nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Paßmarken (12) rechtwinklige Dreiecke sind, die im Abstand zueinander auf
dem Substrat (2) angeordnet sind, wobei jeweils eine Kathete der Druckecke parallel
zu einer Substratseite verläuft.
7. Druckmaschine mit mehreren digitalen Bebilderungseinheiten (1) und einem
Raster-Image-Prozessor (13) der eine Farbtrennstufe (15) zum Separieren von
eingegebenen maschinenunabhängigen Bilddaten (14) in maschinenunabhängige
Bilddaten (16) für einzelne Farben, mehrere Registerkorrekturstufen (17), die von der
Farbtrennstufe (15) jeweils maschinenunabhängige Bilddaten (16) für eine einzelne
Farbe empfangen und mehrere Rasterwandler (19) zur Umwandlung der
maschinenunabhängigen Bilddaten (16) für einzelne Farben in maschinenspezifische
Bilddaten (20) wie die einzelnen Bebilderungseinheiten (1) aufweist, wobei die
Registerkorrekturstufen (17) mit einer außerhalb des Raster-Image-Prozessors (13)
angeordneten Eingabeeinrichtung (11) für Registerfehlersignale (18) verbunden sind.
8. Druckmaschine nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Eingabeeinrichtung (11) ein Datenspeicher ist, der mit einer
Fehlerermittlungseinrichtung (8, 9, 10) der Registerfehler verbunden ist.
9. Druckmaschine nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fehlerermittlungseinrichtung wenigstens zwei Sensoren (8, 9), die im Abstand
zueinander über einen zu bebildernden Substrat (2) angeordnet sind und eine
Auswerteschaltung (10) umfaßt, die mit der Eingabe Einrichtung (11) der
Registerfedersignale verbunden ist.
10. Druckmaschine nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sensoren (8, 9) optische Sensoren sind, die auf von den Bebilderungseinheiten
(1) auf einem Substrat (2) erzeugte Paßmarken ansprechen.
11. Druckmaschine nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Paßmarken (12) rechtwinklige Dreiecke sind, die im Abstand zueinander auf
dem Substrat (2) angeordnet sind, wobei jeweils eine Kathete der Dreiecke parallel zu
einer Substratseite verläuft.
12. Druckmaschine nach einem der Ansprüche 7 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die maschinenunabhängigen Bilddaten PostScript-Daten (14, 16 sind).
13. Verfahren zur Korrektur von Registerfehlern bei einer Druckmaschine mit mehreren
digitalen Bebilderungseinheiten (1) und einem Raster-Image-Prozessor (6, 13), der
Bilddaten in einem maschinenunabhängigen Datenformat empfängt, aus dem
maschinenunabhängigen Bildaten maschinenspezifische Bilddaten erzeugt und die
maschinenspezifischen Bilddaten den einzelnen Bebilderungseinheiten zuführt, wobei
Registerfehler durch Manipulation der maschinenunabhängigen Bilddaten korrigiert
werden.
14. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Registerfehler mit Hilfe von Sensoren (8, 9) über einen zu bebildernden
Substrat (3) erfaßt werden, um Registerfehlersignale zu erzeugen, die zur Manipulation
der maschinenunabhängigen Bilddaten verwendet werden.
15. Verfahren nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die maschinenunabhängigen Bilddaten durch den Maschinenbediener
manipulierbar sind.
Priority Applications (4)
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