DE19630016C2 - Verfahren zur Herstellung einer Leuchtstoffschicht einer Kathodenstrahlröhre - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer Leuchtstoffschicht einer KathodenstrahlröhreInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer
Leuchtstoffschicht einer Kathodenstrahlröhre gemäß dem Oberbe
griff des Anspruchs 1, wie es bspw. aus der gattungsbildend zu
grundegelegten US 3,525,679 A1 als bekannt hervorgeht.
Aus der US 3,525,679 A1 ist ein elektrophoretisches Ablagerungs
verfahren zur Herstellung einer Leuchtstoffschicht für eine Ka
thodenstrahlröhre bekannt, bei dem zunächst die Bildschirmrück
seite mit einer elektrisch leitenden Elektrodenschicht aus Me
tall beschichtet wird, wozu die Leuchtstoffe zuvor in einem Lö
sungsmittel suspendiert werden. Des weiteren wird der Lösung ein
Elektrolyt oder eine Mischung verschiedener Elektrolyte beige
geben, die sich in der Lösung lösen und/oder darin suspendieren.
Durch den Elektrolyt wird die Lösung bzw. die Suspension aufge
laden. Zur Abscheidung der Leuchtstoffe und damit zur Bildung
der Leuchtstoffschicht wird die Lösung in Kontakt zur Elektro
denschicht gebracht, die Elektrodenschicht als Elektrode verwen
det, eine Gegenelektrode zugeführt und die beiden Elektroden auf
ein unterschiedliches elektrisches Potential gelegt, wodurch
sich die Leuchtstoffe unter Ausbildung der Leuchtstoffschicht
elektrophoretisch auf der Elektrodenschicht abscheiden. Die
Schichtdicke der Leuchtstoffschicht kann hierbei durch die Para
meter elektrische (Abscheide-)Spannung, Temperatur, Abscheide
zeit und die verwendeten Materialien eingestellt werden. Im vor
liegenden Fall weisen die Leuchtstoffschichten z. B. eine Dicke
von ca. 4 µm auf. Nach dem Aufbringen der Leuchtstoffschicht und
ggf. einem Fixieren der Leuchtstoffe wird die Elektrodenschicht
durch ein naßchemisches Verfahren entfernt. Allerdings weist
dieses Verfahren eine hohe Ausschußrate auf.
Aus der DE 29 09 147 A1 ist ein Verfahren bekannt, das dem der
US 3,525,679 ähnelt. Allerdings wird hier nach der Entfernung
der Elektrodenschicht auf die abgeschiedene Leuchtstoffschicht
eine weitere Leuchtstoffschicht mit einer Schichtdicke von etwa
10 µm aufgebracht. Die weitere Leuchtstoffschicht wird aus einer
Suspension, in der die Leuchtstoffe als Partikel mit einer Parti
kelgröße zwischen 2 und 3 µm vorliegen, mittels Schwerkraft nie
dergeschlagen. Hierbei ist der verfahrenstechnische Aufwand hoch
und die Herstellungszeit lang.
Zur Produktion von Kathodenstrahlröhren für Monitore, Bildschir
me und dgl. werden u. a. noch das sogenannte Einreibeverfahren
und das sogenannte Spin-Coating-Verfahren verwendet, mittels derer
jedoch nur relativ inhomogene Leuchtstoffschichten erzielbar
sind.
Des weiteren ist aus der DE 40 30 663 A1 ein Verfahren zur Elek
trotauchlackierung bekannt, bei dem eine Polymerschicht als
Elektrode für eine elektrophoretische Beschichtung eines nicht-
leitenden Substrats dient. Die Polymerschicht verbleibt nach er
folgter Lackierung auf dem Substrat. Da hierbei die Effekte der
Leuchtstoffschicht zumindest gedämpft beobachtbar wären, ist
dieses Verfahren für den die Erfindung betreffenden Anwendungs
fall ungeeignet.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zu entwickeln,
mit dem eine Leuchtstoffschicht in preisgünstiger Weise mit ho
her Zuverlässigkeit, gleichmäßiger Schichtdicke und geringem
Ausschuß aufbringbar ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Verfahren mit den
Verfahrensschritten des Anspruchs 1 gelöst. Durch die Verwendung
von Materialien für die Elektrodenschicht, die unterhalb der
Zerstörungs- bzw. Zersetzungstemperatur der Leuchtstoffschicht,
bevorzugt unterhalb 400°C und besonders bevorzugt unterhalb 250
°C thermisch austreibbar sind, kann zur Abscheidung der Leucht
stoffschicht die preisgünstige Elektrophorese verwendet werden,
die hinsichtlich der Schichtdicke die besten Resultate liefert.
Sinnvollerweise erfolgt die Austreibung der Materialien für die
Elektrodenschicht auch unterhalb der Zersetzungstemperatur des
Glaslots und des Glaskörpers. Insbesondere weisen mit der beson
deres für kleinere Leuchtstoffschichten geeignete Elektrophorese
hergestellte Leuchtstoffschichten eine hohe Auflösung auf. Gün
stigerweise entfällt die chemische Entfernung der Elektroden
schicht, wodurch der Ausschuß gesenkt und die Qualität der
Leuchtstoffschicht sogar noch verbessert ist. Vorteilhafterweise
kann diese Austreiben der Elektrodenschicht gleichzeitig mit ei
nem Fixieren der Leuchtstoffschicht einher gehen.
Weitere sinnvolle Ausgestaltungen der Erfindung sind den Un
teransprüchen entnehmbar. Im übrigen wird die Erfindung anhand
des in den Figuren dargestellten Verfahrensablaufs näher erläu
tert. Dabei zeigt
Fig. 1 einen Schnitt durch einen Glaskörper eines Bildschirms
einer Kathodenstrahlröhre,
Fig. 2 einen Schnitt durch einen Ausschnitt des Bildschirms ei
ner Kathodenstrahlröhre mit aufgebrachter Lösung für die
Ausbildung der Elektrodenschicht,
Fig. 3 den Schnitt nach Fig. 1 für die Ausbildung der Elektro
denschicht,
Fig. 4 den Schnitt nach Fig. 3 mit oberhalb der Elektroden
schicht angeordneter Lösung aus Elektrolyt und Leucht
stoffen oder deren Vorprodukte,
Fig. 5 den Schnitt nach Fig. 4 mit auf der Elektrodenschicht
abgeschiedener Leuchtstoffschicht und
Fig. 6 den Schnitt nach Fig. 5 mit entfernter Elektroden
schicht.
In Fig. 1 ist ein Schnitt durch einen Glaskörper 4 einer Katho
denstrahlröhre 5 dargestellt, wobei auf eine genaue Darstellung
der funktionellen Teile der Kathodenstrahlröhre 5 wie Ablenkkon
densatoren, Spulen usw. verzichtet wurde.
Der Glaskörper 4 der Kathodenstrahlröhre 5 weist - von links
nach rechts - im Querschnitt einen zylindrischen 6 Bereich auf,
in dem u. a. die Erzeugungsvorrichtung für Elektronen und deren
Steuereinrichtungen untergebracht sind. Dem zylindrischen Be
reich 6 folgt ein konischer Bereich 7, der innenseitig mit einer
elektrisch leitenden Schicht aus Graphit 8 beschichtet ist. Der
konische Bereich 7 wird von dem Bildschirm 9 in der Art eines
Bodens verschlossen. Innenseitig, also auf der Bildschirmrück
seite 10, weist der Bildschirm 9 eine an dem Glaskörper 5 fest
haftend angeordnete Leuchtstoffschicht 2 auf, die mittels der
vom konischen Bereich 7 kommenden Elektronen zum Leuchten ange
regt werden kann, so daß bei entsprechender Steuerung der
Elektronen auf dem Bildschirm 9 ein Bild dargestellt werden
kann.
Die Herstellung der Leuchtstoffschicht 2 wird anhand der nach
folgenden Fig. 2 bis 6 beschrieben.
In Fig. 2 ist ein Schnitt durch einen Ausschnitt der Kathoden
strahlröhre 5 im Bereich des Bildschirms 9 bei noch unbeschich
tetem Glaskörper 4 dargestellt. Auf die Bildschirmrückseite 10
des Glaskörpers 4 ist eine Elektroden-Lösung 3 aufgebracht, die
zur Ausbildung einer Elektrodenschicht 1 aus elektrisch intrin
sisch leitfähigen Polymeren und/oder deren Oligomeren und/oder
deren Monomeren, im folgenden vereinfachend Polymere genannt, auf
der Bildschirmrückseite 10 geeignet ist.
Als leitfähiges Polymer haben sich insbesondere Poly(3,4)ethy
lendioxythiophen (PEDT) und/oder Polypyrrol und/oder Polyanilin
und/oder deren Derivate als günstig erwiesen.
Zweckmäßigerweise werden der Elektroden-Lösung 3 zur Bildung der
Elektrodenschicht 1 als Bindemittel Polyacrylate und/oder Po
lyvinylacetate und/oder Polyvinylalkohole beigegeben.
Von besonderer Vorteilhaftigkeit hat es sich erwiesen, als Poly
mer PEDT zu verwenden, und das PEDT aus wäßriger Elektroden-
Lösung 3 in Gegenwart von Polystyrolsulphonsäure abzuscheiden,
wobei der Elektroden-Lösung 3 als Vernetzer insbesondere Epoxy
silan beigegeben wird.
Nach Bildung der in Fig. 3 dargestellten Elektrodenschicht 1
wird diese elektrisch kontaktiert und mit einer Leuchtstoff-
Lösung 11 beaufschlagt (s. Fig. 4).
Die Leuchtstoff-Lösung 11 ist eine einfache Lösung und/oder eine
Suspension und/oder eine Dispersion - im folgenden vereinfachend
Leuchtstoff-Lösung 11 genannt, die die Leuchtstoffe oder deren
Vorprodukte der späteren Leuchtstoffschicht 2 enthält. Des wei
teren weist die Leuchtstoff-Lösung 11 einen Elektrolyten auf.
Die Leuchtstoff-Lösung 11 und die vorzugsweise filmartig aufge
brachte Elektrodenschicht 1 werden mit einer elektrischen Span
nungsquelle verbunden, wodurch sich zwischen der Leuchtstoff-
Lösung 11 und der Elektrodenschicht 1 ein elektrisches Feld aus
bildet und die Leuchtstoffschicht 2 aus der Leuchtstoff-Lösung
11 elektrophoretisch auf der Elektrodenschicht 1 abgeschieden
wird (siehe Fig. 5).
Nach der Abscheidung der Leuchtstoffschicht 2 wird die Elektro
denschicht 1 entfernt. Da gemäß der Erfindung für die Elektro
denschicht 1 elektrisch leitfähigen Polymere mit einer Verdamp
fungstemperatur verwendet werden, die kleiner als die Zerstö
rungstemperatur der Leuchtstoffschicht 2 ist, wird die Elektro
denschicht 1 günstigerweise thermisch entfernt.
Da die Verdampfungstemperatur der Polymere vorzugsweise bei Tem
peraturen liegt, die geringer als die Aushärttemperatur der
Leuchtstoffschicht 2 ist, kann in vorteilhafter Weise das Aus
härten der Leuchtstoffschicht 2 und das Entfernen der Elektro
denschicht 1 durch Austreiben der gasförmigen Zersetzungsproduk
te der Polymere durch die Leuchtstoffschicht 2 hindurch, gleich
zeitig erfolgen.
Claims (8)
1. Verfahren zur Herstellung einer Leuchtstoffschicht einer Ka
thodenstrahlröhre, bei dem die Bildschirmrückseite der Kathoden
strahlröhre mit einer elektrisch leitenden Elektrodenschicht be
schichtet wird, die Elektrodenschicht mit einer die Leuchtstoffe
oder die Vorprodukte der späteren Leuchtstoffschicht sowie
einen Elektrolyten aufweisenden Lösung und/oder Suspension
und/oder Dispersion - im folgenden vereinfachend Leuchtstoff-
Lösung genannt - beaufschlagt wird, bei dem zwischen der Elektroden
schicht und der Leuchtstoff-Lösung ein elektrisches Feld ange
legt wird und die Leuchtstoffe unter Ausbildung der Leuchtstoff
schicht elektrophoretisch auf der Elektrodenschicht abgeschieden
werden, und bei dem anschließend die Elektrodenschicht entfernt
wird, wobei die Leuchtstoffschicht auf der Bildschirmrückseite
belassen wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Elektrodenmaterial für die Elektrodenschicht (1) elek
trisch leitfähige Polymere und/oder deren Oligomere und/oder de
ren Monomere, im folgenden vereinfachen Polymere genannt, ver
wendet werden, deren Verdampfungstemperatur unterhalb der Zer
störungstemperatur der Leuchtstoffschicht (2) liegt und daß die
Polymere der Elektrodenschicht (1) durch Verdampfen entfernt
werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Polymere intrinsisch leitfähige Polymere verwendet wer
den.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf die Bildschirmrückseite (10) eine die Polymere und/oder
deren Vorprodukte aufweisende flüssige Lösung, im folgenden
Elektroden-Lösung (3) genannt, aufgetragen wird und daß die
Elektrodenschicht (1) aus der Elektroden-Lösung (3) als Film ab
geschieden wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Elektroden-Lösung (3) ein Vernezer und/oder Bindemit
tel beigegeben wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Bindemittel Polyacrylat und/oder Polyvinylacetat
und/oder Polyvinylalkohol verwendet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß als leitfähiges Polymer Poly(3,4-)ethylendioxythiophen
(PEDT) und/oder Polypyrrol und/oder Polyanilin und/oder deren De
rivate gewählt werden.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Polymer in Gegenwart von Polystyrolsulphonsäure abge
schieden wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Polymer Poly(3,4-)ethylendioxythiophen (PEDT) gewählt
wird und daß das PEDT aus wäßriger Elektroden-Lösung (3) abge
schieden wird und daß der Elektroden-Lösung (3) ein Vernetzer,
insbesondere Epoxysilan, beigegeben wird.
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