DE19626775A1 - Schnelle Faltung von Projektionen - Google Patents
Schnelle Faltung von ProjektionenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren für die Bildrekonstruk
tion in der bildgebenden Technik zur Durchführung einer
schnellen Faltung mit der Transformationslänge M unter Zulas
sung geringer Überfaltungsfehler, wobei gemessene Projektio
nen der Länge N mit einem modifizierten Filterkern unter Ver
wendung der "Fast Fourier Transform" (FFT) und der "Inverse
Fast Fourier Transform" (IFFT) gefaltet werden.
In der bildgebenden Technik, z. B. der Computertomographie,
werden Projektionen eines Patienten, welche beispielsweise
von einem um den Patienten umlaufenden radiologischen Meßsy
stem ermittelt werden, zur Bildrekonstruktion mehreren mathe
matischen Operationen unterzogen, wobei diese u. a. mit einem
Filterkern gefaltet werden. Durch die Faltung, welche im we
sentlichen einer Hochpaßfilterung entspricht, werden weitrei
chende Verschmierungen einzelner Objektdetails im rekonstru
ierten Bild vermieden, die sich bei einer unmittelbaren Rück
projektion gemessener Schwächungsprofile (Projektionen) er
geben würden. Die Anwendung der Faltung ist dabei wesentliche
Voraussetzung für die Ermittlung eines Sofortbildes, d. h.
die Bereitstellung des berechneten Bildes unmittelbar nach
Beendigung des Meßvorganges. Da die Rekonstruktion von Bil
dern folglich ein zeitkritischer Prozeß ist, wird zur Berech
nung der Faltung, d. h. zur schnellen Ausführung der Faltung
in einem Rechner, die sogenannte "schnelle Faltung" einge
setzt, welche in der Regel zyklisch und diskret berechnet
wird.
Ist ein aus einer Projektion gebildeter mit einem Filterkern
zu faltender Vektor N Elemente lang, so muß die Transforma
tionslänge M nach der Theorie der schnellen Faltung M 2N-
1 sein, um fehlerfreie Ergebnisse aus der schnellen Faltung
zu erhalten. Da man aber bei der Durchführung der schnellen
Faltung unter Verwendung der Fast Fourier Transformation und
der Inversen Fast Fourier Transformation aus Vektorbiblio
theken meist nur Zweierpotenzen mit der Transformationslänge
M = 2m zur Verfügung hat, wählt man als Transformationslänge
M folglich die kleinste Zweierpotenz, welche die Bedingung M
= 2m 2N-1 erfüllt.
Die Wahl von M ist einfach, wenn N eine Zweierpotenz Sm-1 ist.
Ist die Länge N des zu faltenden Vektors aber keine Zweierpo
tenz (z. B. N = 1536), muß die Transformationslänge M auf die
nächste Zweierpotenz aufgerundet werden (z. B. hier 4096).
Dabei entsteht ein unnötiger Overhead von M-(2N-1) (z. B.
hier 1025) Werten, welche in der schnellen Faltung verarbei
tet werden müssen und zu einer unerwünschten hohen Rechenzeit
der schnellen Faltung führen können.
Um dieser Rechenzeiterhöhung entgegenzuwirken, kann man unter
Zulassung von Überfaltungsfehlern ein in Fig. 1 veranschau
lichtes Verfahren zur schnellen "Faltung mit der nächsten
Zweierpotenz" verwenden. Ein aus einer Projektion der Länge N
(2m-1 N < 2m, z. B. N ≈ 0,6 *2m) gebildeter Vektor wird da
bei durch Anfügen von S Nullen an die Projektion der Länge N
auf die Transformationslänge M = N+S = 2m erweitert. Der zur
schnellen Faltung verwendete Filterkern h(k) im Ortsbereich
(= Impulsantwort) wird für eine Transformationslänge von M
berechnet, wobei die Impulsantwort zur Bildverbesserung auch
um wenige Werte kürzer als M gewählt werden kann. Nach der
schnellen Faltung mit der Transformationslänge M des Vektors
mit dem etwas zu kurz gewählten Filterkern h(k) sind im ge
filterten Vektor der Länge N die S+1 mittleren Werte richtig,
während am rechten und linken Rand der Projektion insgesamt
N-S-1 Werte verfälscht sind. Dabei entsteht zum einen auf
grund der zu kurzen Transformationslänge M des Filterkerns
h(k) ein Überfaltungsfehler und zum anderen wird ein Teil der
Projektion der Länge N mit falschen Filterkoeffizienten
gewichtet. Da aber einerseits diese falschen Filterkoeffi
zienten am äußeren Rand des Filterkerns liegen und somit sehr
klein sind, und andererseits das Meßobjekt am Rand auch ge
ringere Schwächungswerte aufweist, ist bei einer hinreichend
großen Anzahl von S an eine Projektion der Länge N angefügten
Nullen der Fehler vernachlässigbar.
Implementiert man das Verfahren zur schnellen "Faltung mit
der nächsten Zweierpotenz " auf einem Rechner, bestehen zwei
Möglichkeiten der Durchführung der Faltung: Zum einen die
Transformation einer Projektion mit der Transformationslänge
M/2 mit Nachverarbeitung, welche die unvollständige Transfor
mation korrigiert, und zum anderen die Transformation von
zwei Projektionen, je eine im Real- und eine im Imaginärteil
einer Transformation der Transformationslänge M.
Ist nun aber die Anzahl S (z. B. S < 0,5 *N) von an die Pro
jektion der Länge N angefügten Nullen zu gering, führt das
vorstehend beschriebene Verfahren zu einem zu großen, nicht
mehr tolerierbaren Fehler am Außenrand des rekonstruierten
Bildes.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
der eingangs genannten Art derart auszubilden, daß der auf
tretende Fehler im rekonstruierten Bild verringert und die
Rechenzeit für die schnelle Faltung verkürzt wird.
Nach der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst durch ein Ver
fahren für die Bildrekonstruktion in der bildgebenden Technik
zur Durchführung einer schnellen Faltung mit der Transforma
tionslänge M unter Zulassung geringer Überfaltungsfehler,
wobei jeweils p (oder 2p) von n gemessenen Projektionen der
Länge N mit einem modifizierten Filterkern (k) unter Ver
wendung der "Fast Fourier Transform" (FFT) und der "Inverse
Fast Fourier Transform" (IFFT) gleichzeitig in einem Schritt
gefaltet werden, umfassend folgende Schritte:
- a) Zusammenfassung der p Projektionen der Länge N zu einem Vektor und Anfügung von S Nullen hinter jeder der p Pro jektionen der Länge N zu einem Vektor mit der Transformationslänge M,
- b) Wahl der Parameter p und S derart, daß die Transformationslänge M = p (N+S) = 2m (2)zur Durchführung der schnellen Faltung eine Zweierpotenz ist,
- c) Entwurf des Filterkerns (k) im Ortsbereich derart, daß er wenigstens im wesentlichen gleich einer Länge N+S ist, und Auffüllen des Filterkerns (k) mit Nullen auf die Transformationslänge M gemäß
- d) Zyklische Durchführung der schnellen Faltung mit der
Transformationslänge M gemäß
mit k = 0(1) (M-1),wobei das Faltungsergebnis einer Projektion i die Formyi(k) = y(k + (i-1) (N+S)) (5)mit k = 0(1) (N-1) und
i = 1(1)p
aufweist. Durch die gleichzeitige Transformation mehrerer (p)
in einem Vektor (k) zusammengefaßter Projektionen der Länge
N in einem Schritt der schnellen Faltung mit einer größeren
Transformationslänge kann also der Overhead von Werten, wel
cher bei der definitionsgemäßen schnellen Faltung auftritt,
falls die Länge N der Projektionen keine Zweierpotenz ist,
verringert werden. Zudem wird durch die Zulassung geringer
Fehler bei der Durchführung der schnellen Faltung nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren die Effektivität gegenüber der
definitionsgemäßen schnellen Faltung weiter erhöht, ohne daß
die auftretenden gegenläufigen und sich annähernd kompensie
renden Fehler das Ergebnis der Bildrekonstruktion merklich
stören. Erfüllt nach dem erfindungsgemäßen Verfahren die An
zahl S von an eine Projektion der Länge N angefügten Nullen
dabei die Bedingung S N-1 und liegt die Filterlänge des
Filterkerns (k) im Ortsbereich zwischen 2N-1 und 2S+1, er
hält man sogar keine Überfaltungsfehler und es ergibt sich
trotzdem der Vorteil, daß bei bestimmten Längen von M und N
ein Zeitvorteil gegenüber der herkömmlichen definitions
gemäßen schnellen Faltung erreicht wird (z. B. N = 682, M = 4096,
p = 3). Im Falle, daß die Beziehung S < N-1 gilt, entstehen
zwar Überfaltungsfehler bei der schnellen Faltung nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren, die aber bei Anwendung bei
spielsweise in der Computertomographie und bei hinreichend
großer Wahl von S an eine Projektion der Länge N angefügten
Nullen vernachlässigt werden können. Die Filterlänge im Orts
bereich wird dabei in der Größenordnung N+S gewählt und mit
Nullen auf die Transformationslänge M aufgefüllt. Wird die
Filterlänge im Ortsbereich geringfügig kürzer oder länger als
N+S gewählt, erhält man zwar je nach Berechnungsfall gering
fügig bessere oder schlechtere Ergebnisse bei der Bildrekon
struktion, man hat aber immer den Vorteil deutlich schneller
als die definitionsgemäße Faltung zu sein.
Nach der Faltung eines Vektors (k) mit dem modifizierten
Faltungskern (k) nach dem erfindungsgemäßen Verfahren sind
die S+1 mittleren Werte jeder gefilterten Projektion korrekt
berechnet. Am rechten und linken Rand jeder Projektion sind
dann insgesamt N-S-1 Werte verfälscht. In diesen verfälschten
Werten sind zwei Fehlerbeträge enthalten, die in Fig. 2 veran
schaulicht werden, welche die fehlerhafte Faltung von p = 4
Projektionen zeigt. Zum einen tritt ein Überfaltungsfehler
wegen der zu kurzen Länge S der Nullsequenz auf, so daß ein
Teil einer anschließenden Projektion mit Filterkoeffizienten
gewichtet und addiert wird (vgl. Fig. 2, schraffierter Be
reich, bei Projektion ₄(k)). Zum anderen ergibt sich ein
weiterer Fehler dadurch, daß durch die zu kurz gewählte Fil
terlänge des Filterkerns (k) im Ortsbereich von N+S ein
Teil der Projektion nicht gefiltert wird (vgl. Fig. 2, schraf
fierter Bereich, bei Projektion ₁(k)). Beide auftretenden
Fehler sind aber gegenläufig, da kurz aufeinanderfolgende
Projektionen einen ähnlichen Verlauf bei identischen Kanälen
aufweisen. Auch die dort wirksamen Filterkoeffizienten sind
nicht sehr unterschiedlich und die Steigung ist umgekehrt.
Dadurch ist eine Verbesserung des Fehlerverhaltens zu erzie
len. Da weiterhin die dort wirksamen Filterkoeffizienten sehr
klein sind, ist eine Auswirkung auf das rekonstruierte Bild
mit einem Einfluß von mehr als einer Hounsfield-Einheit (HU)
bei hinreichend kleiner Wahl von N-S zu vermeiden. Wenn das
Meßfeld einen Radius R hat, so ergibt sich der Radius r, bei
dem im Bild kein Unterschied zur exakten Faltung besteht, aus
der folgenden Gleichung 6 (vgl. auch Fig. 5):
r = ((S+1)/N) *R (6)
Implementiert man das erfindungsgemäße Verfahren zur schnel
len Faltung auf einem Rechner bestehen, wie im Falle der
schnellen "Faltung mit der nächsten Zweierpotenz", die zwei
bereits erwähnten Möglichkeiten der Durchführung der Faltung:
Zum einen die Transformation von p Projektionen mit der Transformationslänge M/2 mit Nachverarbeitung und zum anderen die Transformation von 2*p Projektionen, je p im Real- und p im Imaginärteil einer Transformation der Transformationslänge M. Wenn die Anzahl der Projektionen n dabei nicht durch p teilbar ist, wird bei der letzten Faltung die letzte gültige Projektion wiederholt, um den Vektor zu füllen. An dieser Stelle einen Übergang zu der definitionsgemäßen schnellen Faltung zu machen, würde bedeuten, daß auch wieder der origi nale Filterkern eingesetzt werden müßte. Ein Auffüllen des Vektors bei der letzten Faltung mit Nullen würde dabei nur den Fehler der Überfaltung eliminieren, die absichtlich zu kurze gewählte Filterlänge des Filterkerns würde aber blei ben. Somit könnte der Kompensationseffekt beim Auftreten bei der Fehler nicht genutzt werden.
Zum einen die Transformation von p Projektionen mit der Transformationslänge M/2 mit Nachverarbeitung und zum anderen die Transformation von 2*p Projektionen, je p im Real- und p im Imaginärteil einer Transformation der Transformationslänge M. Wenn die Anzahl der Projektionen n dabei nicht durch p teilbar ist, wird bei der letzten Faltung die letzte gültige Projektion wiederholt, um den Vektor zu füllen. An dieser Stelle einen Übergang zu der definitionsgemäßen schnellen Faltung zu machen, würde bedeuten, daß auch wieder der origi nale Filterkern eingesetzt werden müßte. Ein Auffüllen des Vektors bei der letzten Faltung mit Nullen würde dabei nur den Fehler der Überfaltung eliminieren, die absichtlich zu kurze gewählte Filterlänge des Filterkerns würde aber blei ben. Somit könnte der Kompensationseffekt beim Auftreten bei der Fehler nicht genutzt werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den beigefügten
Zeichnungen dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 ein Beispiel einer fehlerbehafteten Faltung einer
Projektion nach dem Verfahren der schnellen "Faltung
mit der nächsten Zweierpotenz",
Fig. 2 ein Beispiel einer fehlerbehafteten Faltung von p = 4
Projektion nach dem erfindungsgemäßen Verfahren der
schnellen Faltung,
Fig. 3 einen Computertomographen zur Durchführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens der gleichzeitigen schnellen
Faltung gemessener Projektionen mit einem modifizier
ten Faltungskern,
Fig. 4 ein Beispiel einer gleichzeitigen schnellen Faltung
von 2p = 6 Projektionen mit Überfaltungsfehlern nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren,
Fig. 5 Bereiche mit geringfügig verfälschter Bildinformation
bei der schnellen Faltung nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren für N = 1536, M = 8192, p = 3 und R = 25 cm,
Fig. 6 eine prinzipielle Darstellung der Fehlerkompensation
bei der gleichzeitigen schnellen Faltung von p = 3 Pro
jektionen,
Fig. 7 den absoluten Fehler e(k) der schnellen Faltung ge
messener Projektionen eines Phantoms nach dem defini
tionsgemäßen Verfahren bei der vollen Länge des Fil
terkerns im Ortsbereich von 2N-1,
Fig. 8 den absoluten Fehler e(k) der schnellen Faltung ge
messener Projektionen eines Phantoms nach dem erfin
dungsgemäßen Verfahren bei der Länge des Filterkerns
im Ortsbereich von N+S,
Fig. 9 den absoluten Fehler e(k) bei der schnellen Faltung
gemessener Projektionen eines Phantoms nach dem er
findungsgemäßen Verfahren bei einer verkürzten Länge
des Filterkerns im Ortsbereich von (N+S)-4,
Fig. 10 ein rekonstruiertes Bild eines Phantoms anhand simu
lierter Projektionen unter Anwendung des definitions
gemäßen Verfahrens der schnellen Faltung,
Fig. 11 ein rekonstruiert es Bild eines Phantoms anhand simu
lierter Projektionen unter Anwendung des erfindungs
gemäßen Verfahrens der schnellen Faltung,
Fig. 12 das Differenzbild der beiden Bilder der Fig. 10
und 11 (maximale Differenz = ±1 HU),
Fig. 13 ein rekonstruiertes Bildes des Phantoms anhand des
gleichen Datensatzes wie in Fig. 10 mit meßwertunab
hängigem Rauschen unter Anwendung des definitionsge
mäßen Verfahrens der schnellen Faltung,
Fig. 14 ein rekonstruiertes Bildes des Phantoms anhand des
gleichen Datensatzes wie in Fig. 10 mit meßwertunab
hängigem Rauschen unter Anwendung des erfindungsgemä
ßen Verfahrens der schnellen Faltung,
Fig. 15 das Differenzbild der beiden Bilder der Fig. 13
und 14 (maximale Differenz = ±1 HU),
Fig. 16 ein rekonstruiertes Bild des Phantoms anhand des
gleichen Datensatz wie in Fig. 10 mit meßwertabhängi
gem Rauschen unter Anwendung des definitionsgemäßen
Verfahrens der schnellen Faltung,
Fig. 17 ein rekonstruiertes Bild des Phantoms anhand des
gleichen Datensatzes wie in Fig. 10 mit meßwertabhän
gigem Rauschen unter Anwendung des erfindungsgemäßen
Verfahrens der schnellen Faltung, und
Fig. 18 das Differenzbild der beiden Bilder der Fig. 16
und 17 (maximale Differenz = ±1 HU).
Die Fig. 3 zeigt einen Computertomographen 1 zur Durchführung
des erfindungsgemäßen Verfahrens der gleichzeitigen schnellen
Faltung gemessener Projektionen mit einem modifizierten Fal
tungskern. Der Computertomograph 1 weist ein Meßsystem aus
einer Röntgenstrahlenquelle 3, die ein fächerförmiges Rönt
genstrahlenbündel 4 aussendet, und einem Strahlenempfänger 5
auf, welcher aus einer Reihe von Einzeldetektoren besteht.
Der Fokus der Röntgenstrahlenquelle 3, von dem das Röntgen
strahlenbündel 4 ausgeht, ist mit 2 bezeichnet. Der zu un
tersuchende Patient P liegt auf einer Patientenliege 6.
Zur Durchführung einer radiologischen Untersuchung eines Pa
tienten P wird das Meßsystem 3, 5 um ein Meßfeld 10, in dem
der Patient P liegt, um 360° gedreht. Ein Motor 12 treibt
hierzu den Drehtisch 11 an. Die Drehachse, welche rechtwink
lig zu dem fächerförmigen Röntgenstrahlenbündel 4 steht, ist
mit A bezeichnet. Dabei wird die Röntgenstrahlenquelle 3, die
von einem Röntgengenerator 7 gespeist wird, gepulst oder mit
Dauerstrahlung betrieben. Bei vorbestimmten Winkelpositionen
α des Meßsystems 3, 5 werden Projektionen von Schichten des
Patienten aufgenommen, wobei die zugehörigen Datensätze der
Meßdaten vom Strahlenempfänger 5 einem Rechner 8 zugeführt
werden, welcher aus den erzeugten Datensätzen die Schwä
chungskoeffizienten vorbestimmter Bildpunkte berechnet und
auf einem Monitor 9 bildlich wiedergibt. Auf dem Monitor 9
erscheint demgemäß ein Bild der durchstrahlten Schicht des
Patienten P.
Auf dem Rechner 8 wird unter anderem auch die Berechnung der
gleichzeitigen schnellen Faltung der aufgenommenen Projektio
nen mit einem modifizierten Filterkern durchgeführt. Die Fig.
4 zeigt ein Beispiel einer solchen schnellen Faltung nach dem
erfindungsgemäßen Verfahren mit 2p = 6 Projektionen der Länge
N = 1536 Kanäle, wobei die ersten p Projektionen ₁(k) bis
₃(k) im Realteil und die zweiten p Projektionen ₄(k) bis
₆(k) im Imaginärteil des komplexen Vektors (k) der Länge
M = 8192 abgelegt sind. Durch das erfindungsgemäße Verfahren
können somit in einer Fast Fourier Transformation der Trans
formationslänge M = 8192 = 2¹³ gleichzeitig sechs Projektio
nen verarbeitet werden, wo hingegen bei der herkömmlichen
definitionsgemäßen Vorgehensweise nur zwei Projektionen mit
einer Fast Fourier Transformation der Transformationslänge M
= 4096 verarbeitet werden könnten. Auf jede Projektion ₁(k)
bis ₆(k) folgen jeweils S = M/p - N = 1194,7 Nullen
(zweimal 1195 und einmal 1194). Die Länge des Filter
kerns (k) im Ortsbereich beträgt nicht, wie im Falle der
definitionsgemäßen schnellen Faltung, 2N-1 = 3071, sondern
nur N+S = 1536 + 1195 = 2731 Werte. Die restlichen Werte des
Filterkerns (k) sind mit Nullen aufgefüllt, so daß insge
samt im vorliegenden Fall folgende Gleichungen gelten:
Somit ergeben sich nach der Faltung am Anfang und Ende jeder
gefilterten Projektion nur (N-S-1)/2, im vorliegenden Fall
also ungefähr 170 verfälschte Werte. Diese Werte liegen al
lerdings im allgemeinen sehr nahe am richtigen Ergebnis der
exakten Faltung, da der Anteil der bei der Überfaltung von
einer anderen nahegelegenen Projektion zuviel addiert wird
(vgl. Fig. 4, a), durch das Fehlen eines etwa zahlenmäßig
gleichen Anteils (vgl. Fig. 4, b) aus der zu bearbeitenden
Projektion wieder kompensiert wird (vgl. auch Fig. 6). Der
Grund dafür liegt in der Ähnlichkeit aufeinanderfolgender
Projektionen.
Fig. 5 veranschaulicht in diesem Zusammenhang die Bereiche in
einem Meßfeld 10 (vgl. Fig. 3), welche bei einer Rekonstruk
tion eines Bildes nach dem erfindungsgemäßen Verfahren der
schnellen Faltung geringfügig verfälschte Bildinformationen
aufweisen. Hat das Meßfeld 10 dabei einen Durchmesser von 2R
= 50 cm, welchem im vorliegenden Fall N = 1536 Kanäle ent
sprechen, dann entsprechen 170 Kanälen in etwa 5,5 cm, d. h.,
daß nur in dem in Fig. 5 schraffiert gezeichneten Ringbereich
mit einer Dicke von 5,5 cm eine geringfügige Verfälschung der
Bildinformation auftritt. Im inneren Bereich des Meßfeldes 10
mit einem Durchmesser von 39 cm (r = 19,5 cm) ergibt sich da
gegen kein Unterschied im rekonstruierten Bild, wenn bei der
Bildrekonstruktion anstelle des definitionsgemäßen Verfahrens
der schnellen Faltung mit dem erfindungsgemäßen Verfahren der
schnellen Faltung gearbeitet wird. Auch ein Zoom innerhalb
dieses Bereiches liefert aufgrund der in diesem Bereich kor
rekt berechneten schnellen Faltung ein fehlerfreies Bild.
Im folgenden wird in einem Vergleich der beiden Berechnungs
verfahren der Faltung gemessener Projektionen einer Wasser
scheibe vom Durchmesser 49 cm mit einem Filterkern nach dem
definitionsgemäßen und dem erfindungsgemäßen Verfahren der
schnellen Faltung die bei dem erfindungsgemäßen Verfahren der
schnellen Faltung von p = 3 Parallelprojektionen der Länge N
= 1536 Kanäle auftretende Fehlerkompensation betrachtet. In
beiden Berechnungsfällen wird dabei mit dem an sich bekannten
Shepp-Logan Kern gefaltet.
Um die auftretenden Effekte besser kenntlich machen zu kön
nen, werden zunächst einige Vektoren definiert. Zuerst ein
Vektor der Transformationslänge M, der nur eine Projektion
i(k) enthält.
Dann die zyklische Faltung dieses Vektors mit der nach Glei
chung 3 modifizierten Impulsantwort des Filterkerns.
Addiert man alle p Signale auf, so erhält man aus Lineari
tätsgründen das gleiche Faltungsergebnis wie bei der schnel
len Faltung mit (k) nach Gleichung 4.
Die gefaltete einzelne Projektion yi(k) ist dann:
yi(k) = y(k+(i-1) (N+S)) für k = 0(1)N-1 (10)
Die ohne Fehler gefaltete Projektion ergibt sich nach folgen
der Gleichung:
Repräsentativ für alle gefalteten Projektionen wird nun der
Fehler bei Projektion 1 näher untersucht. Der Gesamtfehler
ergibt sich dabei aus der Differenz der erfindungsgemäßen
schnellen Faltung der Projektion 1 zur definitionsgemäßen
schnellen Faltung der Projektion 1 nach Gleichung 11.
e(k) = y₁(k) - yc1(k) = y(k) - yc1(k) für k = 0(1)N-1 (12)
Dieser Fehler setzt sich aus drei Anteilen zusammen. Der er
ste Anteil besteht dabei aus dem Fehler
(k) = ₁(k) - yc1(k) für k = 0(1)N-1, (13)
welcher aus der zu kurzen Länge des Filterkerns im Ortsbe
reich herrührt, während die Fehler 2 und 3 aus den Ausschwin
gern von ₂(k) und ₃(k) der beiden anderen gefilterten Pro
jektionen herrühren, die zu Überfaltungen führen. Fig. 6 zeigt
im übrigen den prinzipiellen, nicht maßstäblichen Verlauf
dieser Faltung, um die Effekte aufzuzeigen.
Die Fig. 7 bis 9 veranschaulichen den absoluten Fehler e(k),
welcher bei unterschiedlichen Längen des Filterkerns im Orts
bereich bei der Berechnung nach dem erfindungsgemäßen Verfah
ren der schnellen Faltung gegenüber dem definitionsgemäßen
Verfahren der schnellen Faltung auftritt. Fig. 7 zeigt den ab
soluten Fehler e(k) für die volle Länge des Filterkerns im
Ortsbereich von 2N-1, welcher bei Anwendung des erfindungs
gemäßen Verfahrens der schnellen Faltung auftritt. Dagegen
veranschaulicht Fig. 8 den absoluten Fehler e(k), wenn nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren der schnellen Faltung mit der
verkürzten Länge des Filterkerns im Ortsbereich von N+S ge
rechnet wird. Hierbei addieren sich die drei oben angegebenen
Fehler zu dem deutlich kleineren Fehler e(k). Durch eine wei
tere geringfügige Verkürzung der Länge des Filterkerns im
Ortsbereich auf N+S-4 (vgl. Fig. 9) kann der absolute Fehler
e(k) der schnellen Faltung gemäß dem erfindungsgemäßen Ver
fahren gegenüber einem nicht in der Länge modifizierten Fil
terkern für die Wasserscheibe noch weiter verbessert werden.
Zur Verdeutlichung, daß sich die Fehler, welche bei der Be
rechnung der schnellen Faltung nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren auftreten, nur unwesentlich in der Bilddarstellung
in der Computertomographie auswirken, sind in den Fig. 10 bis
18 die rekonstruierten Bilder eines simulierten Phantoms dar
gestellt. Das Phantom wird von einer Wasserscheibe (0 HU) mit
einem Durchmesser von 49 cm und von einem Knochen (1000 HU)
mit einem Durchmesser von 2 cm bei einem Abstand des Mit
telpunktes des Knochens von 23 cm vom Mittelpunkt der Wasser
scheibe gebildet. Bei der Simulation wurden n=528 Parallel
projektionen einer Länge N = 1536 Kanäle aufgenommen. Die Re
konstruktion der in den Fig. 10 bis 18 gezeigten Bilder er
folgte unter Verwendung des Shepp-Logan Filterkerns.
Während Fig. 10 ein rekonstruiertes Bild des Phantoms anhand
der n = 528 gemessenen Parallelprojektionen unter Verwendung
des definitionsgemäßen Verfahrens der schnellen Faltung
zeigt, ist in Fig. 11 ein rekonstruiertes Bild des Phantoms
anhand der n = 528 Parallelprojektionen unter Verwendung des
erfindungsgemäßen Verfahrens gezeigt, bei dem, wie beschrie
ben, jeweils drei in Real- und Imaginärteil aufgespaltenen
Projektionen p gleichzeitig gefaltet wurden. Fig. 12 zeigt da
bei das Differenzbild der beiden in Fig. 10 und 11 dargestell
ten Bilder, wobei sich die beiden Bilder in den Fig. 10 und 11
maximal um ±1 HU unterscheiden. Der Fehler tritt dabei nur,
wie beschrieben, im äußeren Kreisring von 5 cm auf. Des wei
teren wurde der gleiche Datensatz in den Fig. 13 bis 15 mit
meßwertunabhängigem und in den Fig. 16 bis 18 mit meßwertab
hängigem Rauschen untersucht, wobei in allen Fällen, wie den
Fig. 15 und 18 zu entnehmen ist, in den Differenzbildern des
definitionsgemäßen Verfahrens zu dem erfindungsgemäßen Ver
fahren die Fehler ± 1 HU sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren der schnellen Faltung verletzt
zwar die Definition der schnellen Faltung, aber solange der
auftretende Fehler unterhalb einer gewissen Schwelle liegt,
ist er in der Computertomographieanwendung vernachlässigbar.
Das bedeutet, daß ein Fehler, der sich im rekonstruierten
Bild einer gemessenen Projektion im Bereich bis zu einer HU
auswirkt, durchaus toleriert werden kann.
Das erfindungsgemäße Verfahren der schnellen Faltung kann die
Rechenzeit erheblich reduzieren. Im Falle des vorstehend
beschriebenen Beispiels mit der Transformationslänge M = 8192
und 2p = 6 Projektionen kann man eine Reduktion der Multiplika
tion um etwa 28% pro Projektion gegenüber der definitionsge
mäßen Faltung mit M = 4096 und zwei Projektion erreichen (vgl.
Tabelle 1).
In der Tabelle 1 wird dabei angenommen, daß die definitions
gemäße schnelle Faltung der Transformationslänge M mit einem
reellen Filterkern 4M log₂ M + 2M reelle Multiplikationen hat.
Im übrigen ist eine Voraussetzung für die Anwendung des er
findungsgemäßen Verfahrens, daß eine Prozessor- und Hardware
architektur zur Verfügung steht, bei der eine Verdopplung der
Transformationslänge der Fast Fourier Transformation nicht zu
einem überproportionalen Anstieg der Berechnungszeit führt.
Des weiteren ist die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfah
rens der schnellen Faltung nicht auf die Computertomographie
beschränkt, sondern es sind auch andere Anwendungsfälle denk
bar. So besteht die Möglichkeit, das erfindungsgemäße Verfah
ren einzusetzen, wenn die Impulsantwort eines Filterkerns im
Zeitbereich am Rand betragsmäßig relativ klein ist oder/und
aufeinanderfolgende Vektoren der zu faltenden Signale ähnlich
sind.
Darüber hinaus arbeitet das erfindungsgemäße Verfahren der
schnellen Faltung nicht nur mit dem Shepp-Logan-Filterkern,
sondern auch mit anderen Filterkernen, z. B. dem an sich be
kannten Kern von Ramachandran und Lakshminarayanan.
Claims (1)
- Verfahren für die Bildrekonstruktion in der bildgebenden Technik zur Durchführung einer schnellen Faltung mit der Transformationslänge M unter Zulassung geringer Überfaltungs fehler, wobei jeweils p (oder 2p) von n gemessenen Projektio nen der Länge N mit einem modifizierten Filterkern (k) un ter Verwendung der "Fast Fourier Transform" (FFT) und der "Inverse Fast Fourier Transform" (IFFT) gleichzeitig in einem Schritt gefaltet werden, umfassend folgende Schritte:
- a) Zusammenfassung der p Projektionen der Länge N zu einem Vektor und Anfügung von S Nullen hinter jeder der p Pro jektionen der Länge N zu einem Vektor mit der Transformationslänge M,
- b) Wahl der Parameter p und S derart, daß die Transformationslänge M = p (N+S) = 2m (2)zur Durchführung der schnellen Faltung eine Zweierpotenz ist,
- c) Entwurf des Filterkerns (k) im Ortsbereich derart, daß er wenigstens im wesentlichen gleich einer Länge N+S ist, und Auffüllen des Filterkerns (k) mit Nullen auf die Transformationslänge M gemäß
- d) Zyklische Durchführung der schnellen Faltung mit der
Transformationslänge M gemäß
mit k = 0(1) (M-1),wobei das Faltungsergebnis einer Projektion i die Formyi(k) = y(k + (i-1) (N+S)) (5)mit k = 0(1) (N-1) und
i = 1(1)paufweist.
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