DE19622593C2 - Überbrückungskupplung eines hydrodynamischen Drehmomentwandlers - Google Patents
Überbrückungskupplung eines hydrodynamischen DrehmomentwandlersInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen hydrodynamischen Drehmomentwandler gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Es ist bereits ein hydrodynamischer Drehmomentwandler mit einer Überbrüc
kungskupplung (z. B. DE 44 25 912 A1) bekannt, die durch einen im Bereich der
Reibfläche elastisch verformbaren Kolben ankuppelbar ist. Die Funktionsweise der
Überbrückungskupplung ist derart, daß der Kolben für die Übertragung niedrige
rer Drehmomente mit einem vergleichsweise geringeren Druck in Richtung zum
Wandlergehäuse gepreßt wird und dadurch ein Bruchteil der Reibfläche des ela
stisch verformbaren Kolbens durch schwache Flächenpressung in Wirkverbindung
mit dem Wandlergehäuse steht. Es wirkt sich ein Schlupf aus, wodurch erhebli
che Wärme frei wird. Zur Abführung dieser Wärme wird Öl, durch die radial aus
gebildeten Kanäle, die in den die Reibfläche tragenden Bauteile ausgebildet sind,
geleitet. Diese Kanäle verjüngen sich radial nach innen. Mit steigendem Druck
vom Wandler nimmt sowohl die elastische Verformung des Kolbens, als auch die
Flächenpressung der Kontaktfläche zu. Durch die elastische Verformung nimmt
der Anteil der aufliegenden Reibfläche zu, womit durch die nach innen verjüngen
den Kanäle die Durchflußquerschnitte der Kanäle verkleinert werden. Dadurch
wird die Durchflußmenge an Hydraulikflüssigkeit in Abhängigkeit von der auflie
genden Reibfläche reduziert. Mit steigendem vom Wandler wirkendem Druck
nimmt die Flächenpressung der Reibfläche zu, wodurch der Schlupf und die da
durch entstehende Wärme abnehmen.
Problematisch ist, daß insbesondere bei niedrigen Drücken, die bei der Kupplung
entstehende Verlustwärme an dem geringen Anteil der Reibfläche, über den an
gekuppelt ist, anfällt. Dadurch ist die Gefahr der Überhitzung der angekuppelten
Reibfläche gegeben, was ihre Zerstörung zur Folge hat.
Hinzu kommt, daß bei niedrigen sowie bei sehr hohen zu übertragenden
Drehmomenten, die Reibfläche nur teilweise zur Auflage kommt, was eine un
gleichmäßige Abnutzung des letztgenannten zur Folge hat. Je nach momentaner
Form der Reibflächenoberfläche, die durch die individuelle Benutzung der Kupp
lung entstanden ist, kommt es zu individuellen Kupplungseigenschaften. Da die
Kupplungseigenschaften für den Fahrer aus Sicherheitsgründen kalkulierbar sein
müssen, ist dadurch die Lebensdauer der Überbrückungskupplung herabgesetzt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Überbrückungskupplung an einem
hydrodynamischen Drehmomentwandler so weiterzubilden, daß mit geringem
konstruktiven Aufwand bei hoher Lebensdauer der Überbrückungskupplung der
vom Wandlerkreis kommende Kühlmittelstrom an den jeweiligen Kühlmittelbedarf
anpaßbar ist.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch den Anspruch 1 gelöst.
Durch die Maßnahme, eine Reibzone so weiterzubilden, daß sowohl die Durch
flußmenge an Kühlflüssigkeit, als auch die mit der Gegenreibfläche in Wirkverbin
dung stehend absolute Fläche der Reibzone, von dem vom Wandler ausgeübten
Druck steuerbar ist, wird ein hydrodynamischer Drehmomentwandler mit höherer
Leistungsfähigkeit geschaffen. Bei niedrigen zu übertragenden Drehmomenten
wirkt ein geringer Druck vom Wandler auf den Kolben. Dadurch steht nur der
Teil der Reibzone mit der Gegenreibfläche in Kontakt, der den geringsten axialen
Abstand von der Gegenreibfläche im Ruhezustand des Wandlers hat. Die in die
sem Bereich der Reibzone vorhandenen Kanäle sind so gestaltet, daß der für die
Kühlung erforderliche Durchfluß an Hydraulikflüssigkeit gewährleistet ist. Da
durch wird die durch den Schlupf entstehende Wärme abgeführt. Durch den Kühl
mittelstrom baut sich ein dem Anpreßdruck entgegenwirkender Druck auf, der in
diesem Druckbereich trotz auftretender Abhubverluste am Kolben wegen des je
derzeit steigerbaren Anpreßdruckes am Kolben allerdings akzeptiert werden kann.
Mit steigendem Anpreßdruck nimmt zum einen die Übertragungsfähigkeit, durch
stärkere Flächenpressung zu als auch durch Vergrößerung der in Wirkverbindung
stehenden Fläche der Reibzone zu, wodurch Schlupf und freiwerdende Wärme
reduziert sind.
Besonders vorteilhafte Ausgestaltungsformen sind in den Unteransprüchen
angegeben. Beispielsweise kann vorgesehen sein, daß wenigstens ein
Reibbelag der Reibbelaganordnung axial elastisch ist und daß durch axiale
Kompression des wenigstens einen axial elastischen Reibbelags die Fluiddurch
flußmenge durch den wenigstens einen Kanal reduzierbar ist. Ferner kann
vorgesehen sein, daß die Reibbelaganordnung radial aufeinanderfolgend
wenigstens zwei Reibbeläge aufweist, welche jeweils eine Reibzone bilden,
wobei die Axialerstreckung des zuerst mit der Gegenreibfläche in Wirkver
bindung tretenden Reibbelags veränderbar ist und wobei die wenigstens zwei
Reibbeläge mindestens einer Reibzone unterschiedliche Axialerstreckung
aufweisen. Mit steigendem Druck reduziert sich die axiale Ausdehnung und die
Anzahl der in Wirkverbindung mit Gegenreibflächen stehenden Reibbeläge
vergrößert sich. Die bei Druckerhöhung mit Gegenreibflächen in Kontakt
tretenden Reibbeläge können eine geringere Elastizität aufweisen. Dies
bedeutet also, daß der Reibbelag mit der größten axialen Erstreckung durch
den im Wandler vorherrschenden Druck axial elastisch verformbar ist. Ferner
kann vorgesehen sein, daß wenigstens einer der Reibbeläge der Reibbelag
anordnung auf einem angefederten Bauteil vorgesehen ist. Beispielsweise kann
diese Anfederung durch eine Ringfeder erhalten werden. Der im Bereich der
Reibflächen vorgesehene wenigstens eine Kanal erstreckt sich über die
gesamte Reibzone, so daß die Hydraulikflüssigkeit die gesamte Reibzone
durchströmen kann. Bei Vorsehen elastischer Reibbeläge kann dann der
Durchflußquerschnitt für die Hydraulikflüssigkeit mit steigendem Anpreßdruck
verringert werden bzw. bei mehreren sukzessive mit Gegenreibflächen in
Wirkkontakt tretenden Reibbelägen können die bei erst mit erhöhtem
Fluiddruck wirksam werdenden Reibbelägen Kanäle mit kleinerem Querschnitt
vorgesehen sein.
Eine Reduzierung des die Reibzone durchströmenden Hydraulikflüssigkeitsstroms
ist auch durch die Ausbildung eines Kanalsystems erreichbar. Wird z. B. die Hy
draulikflüssigkeit innerhalb der Reibzone bzw. des Reibbelages entgegen die von
dem Wandler vorgegebene Strömungsrichtung umgelenkt, so wird dadurch die
Strömungsgeschwindigkeit reduziert.
Es hat sich als vorteilhaft herausgestellt, die nebeneinander angeordneten, ein
gemeinsames Nutbild aufweisenden Reibbeläge durch das Vorsehen eines Poly
gonzuges an der Verbindungsstelle der Reibbeläge eine lageorientierte Montage
vorzugeben. Durch die polygonzugförmigen, formschlüssig ineinander greifenden
Reibbeläge ist die Lage der Reibbeläge zueinander fest vor
gegeben.
Bei einer Reibzone mit mehreren nebeneinander angeordneten Reibbelägen ist es
möglich, daß zuerst der radial innere oder der radial äußere Reibbelag mit der Ge
genreibfläche in Wirkkontakt tritt. Es hat sich jedoch als vorteilhaft herausgestellt
zuerst den radial äußeren Reibbelag in Wirkkontakt treten zu lassen, da durch den
größeren mittleren Radius des Reibbelages eine stärkere Kupplung erreicht wird.
Die Erfindung ist in den beiliegenden Zeichnungen dargestellt und wird nachfol
gend näher beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 die obere Hälfte eines Schnittes durch eine Überbrückungskupplung für
einen hydrodynamischen Drehmomentwandler mit einer Mehrzahl von
Reibzonen und mit einer Einrichtung zum Kühlen;
Fig. 2 die vergrößerte Darstellung der Lamelle mit beidseitig auf der Lamelle
angeordnete, aus jeweils zwei Reibbelägen bestehende Reibzone im
druckentlasteten Zustand, entsprechend Fig. 1;
Fig. 3 wie Fig. 2 im druckbelasteten Zustand;
Fig. 4 Draufsicht auf den oberen Reibbelag einer Reibzone mit
polygonförmiger radialer Innenseite;
Fig. 5 Draufsicht auf einen unteren Reibbelag der Reibzone mit polygonförmi
ger radialer Außenseite;
Fig. 6 Draufsicht auf eine auf der Lamelle sitzenden Reibzone, wobei innere
und äußere Reibbeläge formschlüssig verbunden sind;
Fig. 7 Schnitt durch eine Lamelle, die im Bereich des äußeren Reibbelages
einseitig angefedert ist, im druckunbelastetem Betriebszustand;
Fig. 8 wie Fig. 7 im druckbelastetem Betriebszustand;
Fig. 9 wie Fig. 7, nur beidseitig angefedert, im druckunbelastetem Betriebs
zustand;
Fig. 10 wie Fig. 9 beidseitig angefedert, im druckbelastetem Betriebszustand.
Fig. 11 Überbrückungskupplung mit einer beidseitig mit Reibfläche verschiede
ner Elastizität versehenen Lamelle.
Der prinzipielle Aufbau einer Überbrückungskupplung wird anhand Fig. 1 erläu
tert. Die Überbrückungskupplung 1 wirkt mit einem teilweise dargestellten
Wandlergehäuse 2 zusammen, welches an der nicht gezeigten Kurbelwelle einer
Brennkraftmaschine befestigt ist. Im Wandlergehäuse 2 und mit axialem Abstand
zu diesem ist ein Turbinenrad 3 angeordnet, welches an einer Turbinennabe 5
befestigt ist, die drehfest auf einer Abtriebswelle 6 sitzt.
Die Überbrückungskupplung 1 weist einen Kolben 7 auf, der im radial inneren
Bereich über eine Feder 30 mit einer Halterung 31 drehfest mit dem Wandlerge
häuse 2 verbunden und aus einer Ruhestellung in begrenztem Umfang in Achs
richtung auslenkbar ist. Der Kolben 7 ist mit einem radial außen liegenden ebenen
Bereich 8 versehen, der mit einer an einer Lamelle 10 befestigten Reibzone 11 in
Anlage bringbar ist. Diese Reibzone 11 besteht aus zwei Reibbelägen 17, 18 mit
unterschiedlicher axialer Ausdehnung, wobei der Reibbelag 17 mit der größeren
axialen Ausdehnung radial außen angeordnet ist. Die Lamelle 10 ist über einen
Bügel 12 drehfest, aber axial verschiebbar mit dem Turbinenrad 3 verbunden. Sie
trägt an ihrer der Reibzone 11 abgewandten Seite eine weitere Reibzone 13. Die
se Reibzone 13 besteht aus zwei Reibbelägen 15, 16 mit unterschiedlicher axialer
Ausdehnung, wobei der Reibbelag mit der größeren axialen Ausdehnung 15 radial
außen angeordnet ist. Diese Reibzone 13 tritt mit einem ebenen Bereich 14 des
Wandlergehäuses 2 in Wirkkontakt. Diese auf der Lamelle 10 angeordneten Reib
beläge 15, 16, 17, 18 sind mit Kanälen 19 in Form von Nuten 19a versehen, wie
Fig. 6 entnehmbar.
Der Verlauf der Nuten 19a in den Reibbelägen ist derart, daß eine Kammer 25,
die einerseits durch das Wandlergehäuse 2 und andererseits durch den Kolben 7
begrenzt ist, durch diese Nuten für vom Wandler stammendes Öl erreichbar ist.
Radial innerhalb der Kammer 25 ist zwischen der Turbinennabe 5 und dem
Wandlergehäuse 2 eine Bohrung 27 angeordnet. Über diese Bohrung 27 kann das
in die Kammer 25 nach radial innen durchfließendes Öl ins Zentrum des
Drehmomentwandlers gelangen, von wo aus es über eine Mittenbohrung 26 der
Abtriebswelle 6 in einen Vorratsbehälter für Öl gepumpt werden kann.
An dieser Stelle sei eine kurze Beschreibung der Funktion der Überbrückungs
kupplung 1 angefügt. Das Wandlergehäuse 2 treibt mit dem von der Brennkraft
maschine kommenden Drehmoment eine Pumpe an, die über ein hydraulisches
Medium, vorzugsweise Öl, das Turbinenrad 3 zum Umlauf bewegt. Das letztge
nannte überträgt über die Turbinennabe 5 diese Drehbewegung über eine Ver
zahnung 29, durch welche die Turbinennabe 5 mit der Abtriebswelle 6 in Eingriff
steht, auf die letztgenannte, die in nicht gezeigter Weise mit einem Getriebe in
Verbindung steht. Bei dieser Betriebsweise ist prinzipiell Schlupf zwischen einem
Pumpenrad des Drehmomentwandlers und dem Turbinenrad 3 vorhanden. Um
diesen Schlupf in bestimmten Betriebszuständen ausscheiden zu können, ist die
Überbrückungskupplung 1 vorgesehen, die bei Druckbeaufschlagung des Kol
bens 7 von der Turbinenradseite her bewirkt, daß der Kolben 7 über die Reibzo
nen 11 und 13 und die Lamelle 10 in Wirkverbindung mit dem Wandlergehäuse
gehalten wird. Dadurch wird das Drehmoment direkt vom Wandlergehäuse 2
sowie vom Kolben 7 über die jeweils zugeordneten Reibzonen 11 und 13 auf die
Lamelle 10 und von dieser über den Bügel 12 auf das Turbinenrad 3 übertragen,
von wo aus es über eine Verzahnung 29 der Turbinennabe 5 auf die Abtriebswel
le 6 gelangt. Der hydraulische Übertragungsweg ist somit durch die Überbrüc
kungskupplung 1 geschlossen und es findet kein Schlupf mehr statt. Zum Lösen
der Verbindung des Kolbens 7 zum Wandlergehäuse 2 wird die im letztgenannten
zugewandte Seite des Kolbens 7 über eine zugeordnete Versorgungsleitung 20
mit Drucköl beaufschlagt, wodurch der Kolben vom Wandlergehäuse 2 entfernt
und dadurch die mit den Reibzonen 11 und 13 versehene Lamelle 10 entlastet
wird. Die Drehmomentübertragung auf die Reibzonen 11 und 13 sowie über die
Lamelle 10 und den Bügel 12 auf das Turbinenrad 3 endet damit.
Wenn die Überbrückungskupplung 1 bei Beaufschlagung der dem Wandlergehäu
se 2 zugewandten Seite des Kolbens 7 in Funktion ist, kann es durch Aufbau ei
nes gezielten Schlupfes zur Torsionsdämpfung zu einer Relativbewegung des
Wandlergehäuses 2 sowie des Kolbens 7 gegenüber der Lamelle 10 und damit
den Reibbelägen 15-18 der Reibzonen 11 und 13 kommen. Bedingt durch diesen
Schlupf werden sich die in Wirkverbindung stehenden Reibbeläge der Reibzo
nen 11 und 13 sowie die zugeordneten Wandlerbauteile, wie Kolben 7 und
Wandlergehäuse 2 erhitzen. Aus diesem Grund sind Nutungen 19a in den die
Reibzonen 11, 13 bildenden Reibbelägen 15-18 für Kühlflüssigkeit vorgesehen.
Diese Kühlflüssigkeit stammt vom Wandler und fließt aufgrund des Druckgefälles
zwischen Wandler und der Kammer 25 durch die Nutungen 19a. Dieses in die
Kammer 25 strömende Öl führt auf der einen Seite die durch den Schlupf frei
werdende Wärme ab, auf der anderen Seite erzeugt es einen unerwünschten Ge
gendruck zu dem auf den Kolben wirkenden Anpreßdruck. Dadurch wird die re
sultierende Anpreßkraft reduziert, was die Übertragungsfähigkeit der Kupplung
mindern würde.
Um diesem Effekt entgegenzuwirken dienen die erfindungsgemäßen Reibzo
nen 11, 13, wie in Fig. 2 und 3 dargestellt. Eine Reibzone 11, 13 besteht jeweils
aus zwei Reibflächen 15 u. 16; 17 u. 18, die radial benachbart sind. Bei gerin
gem zu übertragendem Drehmoment wirkt ein niedriger Anpreßdruck und es ste
hen nur die Reibbeläge 15, 17 mit der größten axialen Ausdehnung und vorzugs
weise einer höheren Elastizität in Wirkverbindung mit der Gegenreibfläche, siehe
Fig. 2. Mit Erhöhung des Anpreßdruckes nimmt die Flächenpressung zu, wobei
der Schlupf und die damit freiwerdende Wärme abnehmen. Dadurch ist die axiale
Ausdehnung der in Wirkverbindung stehenden Reibbeläge in Abhängigkeit vom
Anpreßdruck durch die Wahl der Elastizität einstellbar. Ist der vom Wandler wir
kende Druck so groß, daß die mit der Gegenreibfläche in Wirkkontakt stehenden
Reibbeläge 15, 17 dieselbe axiale Ausdehnung wie die Reibbeläge 16, 18 auf
weisen, so treten auch diese Reibbeläge 16, 18 in Wirkkontakt, wie in Fig. 3 dar
gestellt. Die Kupplung nimmt durch die Zunahme der in Eingriff stehenden Fläche
sowie durch die durch die stärkere Flächenpressung durch den vom Wandler wir
kenden, höheren Druck zu.
Mit der Reduzierung der axialen Ausdehnung der Reibbeläge der Reibzonen geht
eine Verkleinerung der Nutquerschnitte einher, wodurch der die Reibzonen durch
strömende Kühlmittelstrom reduziert ist. Zusätzlich kann durch ein sich in dem
zweitem Reibbelag einer Reibzone fortsetzendes Nutbild, wie in Fig. 6 dargestellt,
eine Reduzierung der diese Reibzone durchströmende Kühlmittelstrom durch eine
Richtungsänderung des Nutverlaufs, sowie kleinerer Querschnitte der Nuten, er
zielt werden. Die größere axiale Ausdehnung von Reibbelägen kann auch durch
das Anbringen der Reibbeläge auf angefederten Bauteilen erreicht werden. Bei
solch einer Überbrückungskupplung können auch beide Reibbeläge 23 einer Reib
zone dieselben Elastizitäten aufweisen. In Fig. 7 ist eine einfache Konstruktion
einer Anfederung mittels Ringfeder 8 dargestellt, die sich im druckentlasteten
Zustand befindet. Im druckbelasteten Zustand befinden sich die Oberflächen der
Reibbeläge einer Reibzone auf gleichem Niveau (s. Fig. 8). Die Lamelle kann auch
beidseitig angefedert sein (Fig. 9, 10). Zum Einstellen des Arbeitsbereiches der
Feder und zur Begrenzung der maximalen axialen Ausdehnung ist das Sicherung
selement 9 vorgesehen. Mit steigendem Anpreßdruck ist der Kühlmittelstrom re
duzierbar, was durch mehrere Konstruktionen erreichbar ist. Es besteht die Mög
lichkeit, daß die Nutungen 19a in den elastischen Reibbelägen durch den wirken
den Anpreßdruck bei der Reduzierung der axialen Ausdehnung reduziert oder ver
schlossen werden. Des weiteren besteht die Möglichkeit, daß die bei höheren
Drücken in Wirkkontakt tretenden Reibflächen eine geringere Anzahl von Nu
ten 19a aufweisen.
In Fig. 4 ist ein radial außen auf der Lamelle angeordneter Reibbelag der Reibflä
che 15, 17 dargestellt, dessen nach radial innen weisende Begrenzung in Form
eines Polygon 21 ausgebildet ist. Der Reibbelag der die radial innere Reibflä
che 16, 18 bildet weist radial außen auch eine derarte polygonförmige Begren
zungskante auf (wie in Fig. 5 dargestellt), so daß die beiden Reibbeläge form
schlüssig verbindbar sind. Wie in Fig. 6 dargestellt sind die beiden Reibbeläge
derart verbunden, daß sich das Nutbild über beide Reibbeläge erstreckt.
Die in Fig. 11 dargestellte Lamelle weist beidseitig jeweils eine Reibflä
che 115, 117 auf, wobei diese Reibbeläge sich in ihrer Elastizität unterscheiden.
Bei wirksamer Überbrückungskupplung treten beide Reibbeläge in Wirkkontakt
mit einer jeweils dem Reibbelag zugeordneten Gegenreibfläche. Mit steigendem
vom Wandler wirkendem Druck wird der Nutquerschnitt in dem Reibbelag mit der
größeren Elastizität verringert, womit der Kühlmittelstrom durch den vom Wand
ler wirkenden Druck regelbar ist.
Claims (6)
1. Überbrückungskupplung eines hydrodynamischen Drehmomentwand
lers, umfassend einen Kolben (7), welcher unter Zwischenlagerung einer
gegen eine Gegenreibfläche preßbaren Reibbelaganordnung (15, 16, 17,
18; 23, 24; 115, 117) in Abhängigkeit von einem in einem Wandlerkreis
des Drehmomentwandlers vorherrschenden Hydraulikflüssigkeitsdruck
im wesentlichen in Richtung der Wandlerdrehachse (26) auf ein
Wandlergehäuse (2) zu bewegbar ist, wobei zum Durchfluß von
Hydraulikflüssigkeit vom Wandlerkreis zu einer zwischen den Kolben (7)
und dem Wandlergehäuse (2) gebildeten Kammer (25) im Bereich der
Reibbelaganordnung (15, 16, 17, 18; 23, 24; 115, 117) wenigstens ein
Kanal (19) vorgesehen ist und eine Fluiddurchflußmenge durch den
wenigstens einen Kanal (19) hindurch durch Veränderung der axialen
Erstreckung der Reibbelaganordnung (15, 16, 17, 18; 23, 24; 115,
117) in Abhängigkeit von dem im Wandlerkreis vorherrschenden Druck
veränderbar ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Überbrückungskupplung insgesamt mindestens zwei Reibbeläge
mit unterschiedlicher axialer Erstreckung aufweist, deren Oberflächen
jeweils parallel zu den Gegenreibflächen verlaufen.
2. Überbrückungskupplung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Reibbelaganordnung (15, 16, 17, 18; 115, 117) wenigstens
einen axial elastischen Reibbelag (15, 16, 17, 18; 115, 117) aufweist
und daß durch axiale Kompression des wenigstens einen axial elasti
schen Reibbelags (15, 16, 17, 18; 115, 117) die Fluiddurchflußmenge
durch den wenigstens einen Kanal (19) reduzierbar ist.
3. Überbrückungskupplung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Reibbelaganordnung (15, 16, 17, 18; 23, 24) radial
aufeinanderfolgend wenigstens zwei Reibbeläge (15, 16, 17, 18; 23,
24) aufweist, welche jeweils eine Reibzone bilden, wobei die wenig
stens zwei Reibbeläge mindestens einer Reibzone unterschiedliche axiale
Erstreckung aufweisen und wobei die Axialerstreckung des zuerst mit
der Gegenreibfläche in Wirkverbindung tretenden Reibbelags ver
änderbar ist.
4. Überbrückungskupplung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Reibbelag mit der größten axialen Erstreckung axial elastisch
verformbar ist.
5. Überbrückungskupplung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß mindestens einer der Reibbeläge der Reibbelaganordnung
(23, 24) auf einem angefederten Bauteil angeordnet ist.
6. Überbrückungskupplung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß sich der Verlauf des wenigstens einen Kanals eines
Reibbelags in dem jeweils benachbarten Reibbelag einer Reibzone
fortsetzt.
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