DE19621530C1 - Verfahren zur Verminderung der Schadstoffemission einer mehrzylindrigen Brennkraftmaschine - Google Patents
Verfahren zur Verminderung der Schadstoffemission einer mehrzylindrigen BrennkraftmaschineInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verminderung der Schad
stoffemissionen einer mehrzylindrigen Brennkraftmaschine gemäß
dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Aus der US-PS 5 203 310 ist bereits ein gattungsgemäßes Verfah
ren bekannt. Zwischen einem Einlaßkanal und einem Auslaßkanal
eines Zylinders einer mehrzylindrigen Brennkraftmaschine ist in
deren Zylinderkopf eine Abgasrückführleitung mit einem Abgas
rückführventil angeordnet, mit dem eine Abgasströmung in der Ab
gasrückführleitung steuerbar ist, die zwischen Ein- und Auslaß
kanal oder alternativ zwischen dem Inneren des Zylinders und dem
Einlaßkanal im Zylinderkopf verläuft. Das Abgasrückführventil
kann zu Beginn des Ansaugtaktes des entsprechenden Zylinders ge
öffnet werden, wobei je nach gewünschter Menge des zurückzufüh
renden Abgases und je Betriebszustand des Motors Beginn und Dau
er der Abgasrückführung einstellbar sind.
Ein Nachteil gattungsgemäßer Verfahren liegt darin, daß eine Ab
gasrückführung nicht in jedem Motorbetriebspunkt möglich ist. So
übersteigt vor allem im hohen Teillastbereich und bei Vollast
der mittlere Ladeluftdruck den mittleren Abgasgegendruck. Das
fuhr die Abgasrückführung in Richtung Einlaßseite notwendige
Druckgefälle ist somit nicht vorhanden.
Weitere bekannte Konzepte zur Abgasrückführung sehen in Be
triebsbereichen der Brennkraftmaschine, in denen der mittlere
Ladeluftdruck den mittleren Abgasgegendruck übersteigt, eine
entsprechende Drosselung der Ladeluft oder den Einsatz von Ejek
toren vor, um das gewünschte Druckgefälle für die Abgasrückfüh
rung zu erhalten. Diese Maßnahmen sind jedoch meist kostspielig
und aufwendig und verursachen zudem erheblichen Bauaufwand und
Platzbedarf.
Zum allgemeinen technischen Hintergrund wird noch auf die Druck
schrift US-PS 5 351 668 verwiesen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren mög
lichst einfach und kostengünstig derart auszubilden, daß in ei
nem wesentlich breiteren Betriebsbereich der Brennkraftmaschine
eine Abgasrückführung ermöglicht ist, als im gattungsgemäßen
Stand der Technik.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des
Patentanspruches 1 gegebenen Merkmale gelöst. Die Merkmale der
Unteransprüche geben vorteilhafte Aus- und Weiterbildungen der
Erfindung an.
Ein Vorteil der Erfindung liegt darin, daß in Betriebsbereichen
der Brennkraftmaschine, in denen der mittlere Ladeluftdruck den
mittleren Abgasgegendruck übersteigt (beispielsweise bei aufge
ladenen Brennkraftmaschinen im hohen Teillastbereich oder bei
Vollast) eine Abgasrückführung ermöglicht ist, ohne daß zusätz
liche Maßnahmen zur Veränderung der Druckverhältnisse wie bei
spielsweise Drosselung der Ladeluft erforderlich sind. Erreicht
wird dies erfindungsgemäß, indem der Druckimpuls eines Auslaß
druckstoßes im Auslaßtakt eines definierten Zylinders für die
Abgasrückführung eines diesem Zylinder speziell zugeordneten Zy
linders ausgenutzt wird (zylinderindividuelle Abgasrückführung).
Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt darin, daß bei einem
Abgasrückführkanal, der das Innere des Zylinders mit dem Auslaß
kanal verbindet, die Einlaßseite nebst Einlaßkanal der Brenn
kraftmaschine von der Auslaßseite strömungsmäßig getrennt ist,
da das Abgasrückführventil im Ansaugtakt direkt in den Zylinder
öffnet. Somit kann eine Verschmutzung der Einlaßseite der Brenn
kraftmaschine und eine Ablagerung von Abgaspartikeln in diesem
Bereich vermieden werden.
Weitere Vorteile der Erfindung gehen aus den übrigen Unteran
sprüchen und der Beschreibung hervor.
In der Zeichnung ist das erfindungsgemäße Verfahren anhand zwei
er Diagramme näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorrichtung zur Durchführung eines erfindungsgemä
ßen Verfahrens zur Verminderung der Schadstoffemission
einer mehrzylindrigen Brennkraftmaschine
(Sechszylinder-Motor) mit einem Zylinderkopf, in dem je
Zylinder mindestens ein Einlaßkanal und ein Einlaßven
til, ein Auslaßkanal und ein Auslaßventil sowie ein Ab
gasrückführventil nebst Abgasrückführkanal angeordnet
ist,
Fig. 2 ein Diagramm, in dem verschiedene Drücke an und in ei
nem Zylinder über dem Kurbelwinkel aufgetragen sind,
für maximale Drehzahl und hohe Last des aufgeladenen
Sechszylinder-Motors, wobei auf der Ordinate der Druck
(Brennraumdruck, Ladeluftdruck vor dem Zylinder, Abgas
druckverlauf auf der Abgasseite) und auf der Abszisse
der Kurbelwinkel der Kurbelwelle aufgetragen ist,
Fig. 3 ein Diagramm analog zu Fig. 1 ebenfalls für hohe Last,
jedoch für eine mittlere Drehzahl und
Fig. 4 eine Übersicht über die relative zeitliche Abfolge der
Arbeitszyklen für die einzelnen Zylinder in Abhängig
keit des Kurbelwinkels der Sechszylinder-V-
Brennkraftmaschine des Ausführungsbeispiels.
Fig. 1 zeigt zum leichteren Verständnis des erfindungsgemäßen
Verfahrens zunächst einen Querschnitt durch einen Zylinderkopf
10 einer mehrzylindrigen, luftverdichtenden aufgeladenen Brenn
kraftmaschine. In dem Zylinderkopf 10 sind je Zylinder 20 minde
stens ein Einlaßkanal 30 und ein Einlaßventil 40, ein Auslaßka
nal 50 und ein Auslaßventil 60 sowie ein Abgasrückführventil 70
nebst Abgasrückführkanal 80 angeordnet.
Der Auslaßkanal 50 jedes Zylinders 20 der mehrzylindrigen Brenn
kraftmaschine steht in Strömungsverbindung mit einem prinzipiell
bekannten, nicht dargestellten Abgassammelraum, der mit einer
Abgasleitung mit üblichen Abgasnachbehandlungselementen
(Katalysatoren, Partikelfilter) verbunden ist. Der separat vom
Auslaßkanal 50 ausgebildete Abgasrückführkanal 80 führt von dem
Auslaßkanal 50 in den Brennraum des Zylinders 20, wobei mit dem
Abgasrückführventil 70 die brennraumseitige Öffnung des Abgas
rückführkanals 80 steuerbar ist.
Im gezeigten Beispiel werden die Zylinder 20 der aufgeladenen
Sechszylinder-V-Brennkraftmaschine für jede Zylinderbank ausge
hend von der Antriebsseite in Richtung auf die Abtriebsseite wie
folgt durchnumerieret. Die rechte Zylinderbank umfaßt die Zylin
der Nr. 1, 2 und 3, und die linke Zylinderbank umfaßt die Zylin
der Nr. 4, 5 und 6. Die rechte und die linke Zylinderbank be
sitzt jeweils einen separaten Abgassammelraum, so daß die Auslaß
kanäle der Zylinder Nr. 1-2-3 über den Abgassammelraum der rech
ten Zylinderbank und die Auslaßkanäle der Zylinder Nr. 4-5-6
über den Abgassammelraum der linken Zylinderbank strömungsmäßig
miteinander kommunizieren.
Dem erfindungsgemäßen Verfahren liegt die Erkenntnis zu Grunde,
daß es selbst bei einem mittleren Abgasgegendruck, der niederer
ist als der mittlere Ladeluftdruck, Zeitfenster gibt, in denen
der Abgasdruck den Ladeluftdruck erheblich übersteigt (Auslaß
druckstoß). Dies ist bei hoher Drehzahl unter Vollast beispiels
weise in einem Zeitfenster der Fall, das beginnt, wenn sich das
Auslaßventil zu Beginn des Auslaßtaktes öffnet (ca. 20° Kurbel
winkel vor UT) und das je nach Motorbetriebspunkt ca. 30°-160°
Kurbelwinkel später endet. Bei gewollter Abgasrückführung wird
nun, wie unten näher erläutert, erfindungsgemäß das Abgasrück
führventil 70 eines im Einlaßtakt befindlichen Zylinders in dem
Moment geöffnet, in dem der Auslaßstoß eines diesem Zylinder zu
geordneten Zylinders, der sich gerade im Auslaßtakt befindet,
den im Einlaßtakt befindlichen Zylinder erreicht.
Durch das Öffnen des Abgasrückführventils im Zylinderkopf eines
sich im Einlaßtakt befindlichen Zylinders kann nun diese Druck
welle eines möglichst benachbarten, gerade ausschiebenden Zylin
ders in den Brennraum des ansaugenden Zylinders eingeleitet wer
den und bewirkt den gewünschten Effekt der Abgasrückführung. Das
Abgasrückführventil darf nur noch höchstens für die Dauer des
Auslaßdruckstoßes geöffnet bleiben. Dieser beträgt beispielswei
se bei maximaler Drehzahl und hoher Last ca. 160° Kurbelwinkel.
Mit fallender Drehzahl sinkt das Druckpotential und die Dauer
des Auslaßstoßes bezogen auf den Kurbelwinkel verringert sich.
Die Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens erfolgt nun an
hand von zwei Diagrammen (Fig. 2 und Fig. 3) am Beispiel des Zy
linders Nr. 4 des aufgeladenen Sechszylinder-Motors. Gemäß obi
ger Erläuterung ist dem sich gerade im Einlaßtakt befindlichen
Zylinder Nr. 4 der Zylinder Nr. 5, der sich gerade im Auslaßtakt
befindet, zugeordnet.
Das Diagramm gemäß Fig. 2 zeigt die Druckverläufe im und am Zy
linder Nr. 4 des Sechszylinder-Motors für maximale Drehzahl und
hohe Last. Auf der Abszisse ist der Kurbelwinkel der Kurbelwelle
in Grad aufgetragen und auf der Ordinate mehrere an und in dem
Zylinder Nr. 4 für einen kompletten Arbeitszyklus der Brenn
kraftmaschine (2 volle Kurbelwellenumdrehungen) gemessene Drücke.
Im gezeigten Beispiel wird so der Druckverlauf auf der Ein
laßseite (Ladeluftdruck pL im Einlaßkanal 30 vor dem Zylinder Nr.
4) und an der Auslaßseite (Abgasdruck pA im Auslaßkanal 4 nach
dem Zylinder Nr. 4) sowie in dem Zylinder (Brennraumdruck pBr im
Zylinder Nr. 4) dargestellt.
Der Ladeluftdruck pL im Einlaßkanal 30 (siehe Fig. 1) vor Zylin
der Nr. 4 liegt bei hoher Last und maximaler Drehzahl bei etwa
2,4 bar zu Beginn des Einlaßtaktes und bei ca. 2,6 bar gegen En
de des Einlaßtaktes, wobei gewisse Druckschwankungen des Lade
luftdrucks pL im Einlaßkanal 3 durch das Öffnen und Schließen der
Einlaßventile 4 im wesentlichen im Einlaßtakt auftreten. Der
Brennraumdruck pBr (Druck im Inneren des Zylinders) liegt im Ver
lauf des Einlaßtaktes (-360° KW bis -180° KW), in dem die Zylin
derfüllung erfolgt, im wesentlichen etwas unterhalb des Druckes
im Einlaßkanal 3, hier bei ca. 1,9 bar zu Beginn des Einlaßtak
tes und bei ca. 2,6 bar gegen Ende des Einlaßtaktes. Bei abge
schlossener Zylinderfüllung sind der Druck pL und pBr gleich groß
(Schnittpunkt S der beiden Druckverläufe von pL und pBr in Fig.
2).
Im Verlauf des Abgasdruckes pA im Auslaßkanal 50 der des Zylin
ders Nr. 4 treten, durch die strömungsmäßige Verbindung der Aus
laßkanäle über den Abgassammelraum der linken Zylinderbank, re
lativ starke Druckpulsationen auf. Wie oben bereits erläutert,
bezieht sich der dargestellte Verlauf des Abgasdruckes pA auf den
Auslaßkanal 50 des Zylinders Nr. 4.
Im Einlaßtakt von Zylinder Nr. 4 befindet sich Zylinder Nr. 5 im
Auslaßtakt. Die beim Öffnen des Auslaßventils von Zylinder Nr. 5
entstehende Abgasdruckwelle mit dem Druck pA,5 erreicht mit ge
ringer zeitlicher Verzögerung den Auslaßkanal 4. Die Druckspitze
pA,5,max dieser Abgasdruckwelle, die etwa zu Beginn des Einlaßtak
tes des Zylinders Nr. 4 dessen Auslaßkanal 5 erreicht, liegt bei
ca. 3,5 bar und flacht bis zum Ende des Einlaßtaktes von Zylin
der Nr. 4 bis ca. 2,6 bar und in weitere Folge bis etwa zum Ende
der ersten Hälfte des Verdichtungstaktes von Zylinder Nr. 4 bis
zu einem minimalen Abgasdruck pA,5,min von ca. 1,6 bar ab.
In Fig. 2 ist noch die Abgasdruckwelle des Zylinders Nr. 6
(Druck pA,6) und die Abgasdruckwelle des Zylinders Nr. 4 (Druck
pA,4) dargestellt. Die Abgasdruckwelle des Zylinders Nr. 6 ist
jedoch für die vorschlagsgemäße Abgasrückführung für Zylinder
Nr. 4 nicht nutzbar, da sich der Zylinder Nr. 4 bei Ankunft der
Abgasdruckwelle des Zylinders 6 in seinem Arbeitstakt befindet
und somit kein Gaswechsel möglich ist.
Der Auslaßtakt des Zylinders Nr. 4 könnte für eine Abgasrückfüh
rung in diesen Zylinder dann nutzbar gemacht werden, wenn bei
spielsweise zwischen Einlaßkanal 30 und Auslaßkanal 50 ein nicht
dargestellter Verbindungskanal nebst Bypaßventil angeordnet ist,
wobei in dem Verbindungskanal ein rückzuführendes Abgasvolumen
mit einem entsprechenden Druck zwischengespeichert und beim Öff
nen des Einlaßventiles mit der Ladeluft in den Zylinder strömt.
Es ist deutlich zu erkennen, daß die Druckspitze PA,4,max der Ab
gasdruckwelle des Zylinders Nr. 4 um ca. 0,5 bar höher liegt als
jene Druckspitzen pA,5,max bzw. pA,6,max der Zylinder Nr. 5 und Nr.
6. Dies liegt daran, daß die Druckmessung im gezeigten Beispiel
im Auslaßkanal 50 des Zylinders Nr. 4 stattgefunden hat. Denn
bezüglich des Zylinders Nr. 4 wird die Druckspitze pA,4,max in etwa
am Ort ihres Entstehens gemessen, wohingegen die Druckspitzen
pA,5,max und pA,6,max erst nach einer gewissen Relaxationszeit, die
zwischen ihrem jeweiligen Entstehen an den Zylindern Nr. 5 bzw.
Nr. 6 und der Ankunft der entsprechenden Druckwelle im Auslaßka
nal 50 des Zylinders Nr. 4 vergeht, gemessen wird, wobei sich
während dieser Relaxationszeit die Druckwelle bereits geringfü
gig entspannt. Die Dauer des Auslaßstoßes von Zylinder Nr. 4 ist
mit TA,4 bezeichnet und verläuft zwischen den Schnittpunkten A₃
und A₄ der Graphen pA,4 und pL.
In Fig. 2 ist im Einlaßtakt des Zylinders Nr. 4 in einem Zeit
raum T, der durch die Schnittpunkte A₁ und A₂ des Graphen für den
Druckverlauf PBr,4 und des Graphen für den Druckverlauf pA,5 liegt,
der vom Zylinder Nr. 5 kommende und im Auslaßkanal 50 von Zylin
der Nr. 4 anliegende Abgasdruck pA,5 höher als der Brennraumdruck
pBr,4 des Zylinders Nr. 4. Wird in diesem Zeitraum das Abgasrück
führventil 70 des Zylinders Nr. 4 geöffnet, kann eine Abgasrück
führung in den Zylinder Nr. 4 erfolgen.
Das Abgasrückführventil 70 wird geschlossen, wenn der Druck im
Abgasrückführkanal 80 des Zylinders Nr. 4 dessen Brennraumdruck
pBr oder den Ladedruck pL in dessen Einlaßkanal 30 unterschreitet
und/oder wenn eine vorgegebene Menge Abgas zurückgeführt ist.
In analoger Weise erfolgt die Abgasrückführung für die übrigen
Zylinder, wobei jeweils einem im Einlaßtakt befindlichen Zylin
der ein im Auslaßtakt befindlicher Zylinder zugeordnet ist. So
ergibt sich für besagten Sechszylinder-V-Motor folgende Zuord
nung (siehe auch Fig. 4):
Saugender Zylinder (Einlaßtakt) | |
Ausschiebender Zylinder (Auslaßtakt/Auslaßstoß) | |
1 | |
2 | |
2 | 3 |
3 | 1 |
4 | 5 (gemäß Beschreibung) |
5 | 6 |
6 | 4 |
Das für die Abgasrückführung nutzbare Druckpotential Π ist in
Fig. 2 beispielhaft für Zylinder Nr. 4 zwischen pA,5 und pBr,4 ein
gezeichnet.
In Fig. 3 ist ein Diagramm analog zu Fig. 1 für eine mittlere
Drehzahl bei hoher Last des Sechszylinder-V-Motors beschrieben.
Für gleichartige Zustandsverläufe wie in Fig. 2 werden gleiche
Bezugszeichen verwendet.
Im Unterschied zu Fig. 2 ist in Fig. 3 deutlich erkennbar, daß
das Druckniveau abgesenkt ist und daß die Dauer des Auslaßstoßes
TA,4 bei niedrigerer (mittlerer) Drehzahl erheblich geringer ist
und demzufolge auch die zur Abgasrückführung zur Verfügung ste
hende Zeit T kürzer ist.
Schließlich zeigt Fig. 4 für die Sechszylinder-V-
Brennkraftmaschine des Ausführungsbeispiels die zeitliche Abfol
ge der Arbeitszyklen bezüglich der einzelnen Zylinder in Abhän
gigkeit vom Kurbelwinkel der Brennkraftmaschine (Zündfolge der
Zylinder: 1-4-2-5-3-6). Die für die Abgasrückführung zur Verfü
gung stehende Zeit ist in Fig. 4 beispielhaft für Zylinder Nr. 4
in Abhängigkeit von Drehzahl und Last eingezeichnet. So steht
für Vollast und Zwischendrehzahl nur eine relativ kurze Zeit ta
(gemessen in Grad Kurbelwinkel) für die Abgasrückführung zur
Verfügung. Bei maximaler Drehzahl und Vollast steht bereits eine
längere Zeit tB (gemessen in Grad Kurbelwinkel) zur Verfügung.
Die maximal verfügbare Zeit tc für die Abgasrückführung wird bei
Teillast und maximaler Drehzahl erhalten. Hier steht theoretisch
fast die gesamte Dauer des Einlaßtaktes zur Abgasrückführung zur
Verfügung.
Desweiteren ist in Fig. 4 auch die bereits oben beschriebene Zu
ordnung von "saugendem Zylinder" und "ausschiebendem Zylinder"
gut zu erkennen. So ist beispielsweise gemäß obiger Tabelle der
saugende Zylinder Nr. 1 dem ausschiebenden Zylinder Nr. 2 zuge
ordnet, weshalb eine zeitliche Überlappung Δt1/2 des Einlaßtaktes
von Zylinder Nr. 1 und Auslaßtakt von Zylinder Nr. 2 erforder
lich ist. In analoger Weise ist dem saugenden Zylinder Nr. 3 der
ausschiebende Zylinder Nr. 1 zugeordnet, weshalb eine zeitliche
Überlappung Δt3/1 des Einlaßtaktes von Zylinder Nr. 3 und Auslaß
takt von Zylinder Nr. 1 erforderlich ist. Für die übrigen Zylin
der gilt die zeitliche Überlappung von Einlaßtakt und Auslaßtakt
der jeweils einander zugeordneten Zylinder gemäß obiger Tabelle.
In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung ist das Abgasrück
führventil 70 in Abhängigkeit eines Kennfeldes, in dem eine Öff
nungszeit des Abgasrückführventils 70 in Abhängigkeit von Last
und Drehzahl der Brennkraftmaschine abgelegt ist, steuerbar. Des
weiteren kann das Abgasrückführventil 70 in Abhängigkeit von
Sensordaten von im Einlaßkanal 30 des Zylinders Nr. 4 und von im
Auslaßkanal des diesem Zylinder Nr. 4 zugeordneten zweiten Zy
linders Nr. 5 angeordneten Drucksensoren steuerbar sein.
In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist bei mehrzylin
drigen Brennkraftmaschinen mit mehreren sich gleichzeitig im
Auslaßtakt befindlichen Zylindern der dem ansaugenden Zylinder
zugeordnete und sich im Auslaßtakt befindliche Zylinder jener
Zylinder, dessen Auslaßkanal die kürzeste Strömungsverbindung
zum Abgasrückführventil des ersten Zylinders besitzt.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist selbstverständlich nicht auf
luftverdichtende aufgeladene Brennkraftmaschinen beschränkt,
sondern kann in analoger Weise in jeder mehrzylindrigen Brenn
kraftmaschine, insbesondere bei nicht aufgeladenen luftverdich
tenden bzw. aufgeladenen oder nicht aufgeladenen gemischverdich
tenden Brennkraftmaschinen angewendet werden.
Das Abgasrückführventil kann alternativ zu seiner Anordnung im
Brennraum des Zylinders auch in einer Verbindungsleitung, die im
Zylinderkopf den Auslaßkanal mit dem Einlaßkanal verbindet, an
geordnet sein. Für das Druckgefälle zwischen Auslaßseite und
Einlaßseite ergibt sich bei dieser Ausführung, daß nun nicht
mehr der Brennraumdruck pBr, sondern der Ladeluftdruck pL im Ein
laßkanal der für die Abgasrückführung maßgebliche Druck ist.
Claims (4)
1. Verfahren zur Verminderung der Schadstoffemissionen einer
mehrzylindrigen Brennkraftmaschine, die je Zylinder mindestens
einen Einlaßkanal und ein Einlaßventil, einen Auslaßkanal und
ein Auslaßventil sowie ein Abgasrückführventil umfassen, das im
Zylinderkopf der Brennkraftmaschine angeordnet ist, wobei mit
besagtem Abgasrückführventil eine Abgasströmung in einer Abgas
rückführleitung steuerbar ist, die zwischen einem Inneren des
Zylinders und dem Auslaßkanal und/oder zwischen Ein- und Auslaß
kanal im Zylinderkopf verläuft,
dadurch gekennzeichnet,
daß das einem ersten Zylinder (20, Nr. 4) zugeordnete Abgasrück
führventil (70) im Ansaugtakt dieses Zylinders (20, Nr. 4) am Be
ginn eines Auslaßdruckstoßes im Auslaßtakt eines diesem Zylinder
(20, Nr. 4) zugeordneten zweiten Zylinders (20, Nr. 5) geöffnet wird
und daß das Abgasrückführventil (70) geschlossen wird, wenn der
Druck in der Abgasrückführleitung (80) des ersten Zylinders
(20, Nr. 4) dessen Brennraumdruck oder einen Ladedruck in dessen
Einlaßkanal (30) unterschreitet und/oder wenn eine vorgegebene
Menge Abgas zurückgeführt ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abgasrückführventil (70) in Abhängigkeit eines Kennfel
des, in dem eine Öffnungszeit des Abgasrückführventils (70) in
Abhängigkeit von Last und Drehzahl der Brennkraftmaschine abge
legt ist, gesteuert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Abgasrückführventil (70) in Abhängigkeit von Sensordaten
von im Einlaßkanal (30) des ersten Zylinders (20, Nr. 4) und von
im Auslaßkanal (50) des diesem Zylinder (20, Nr. 4) zugeordneten
zweiten Zylinders (20, Nr. 5) angeordneten Drucksensoren gesteuert
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei mehrzylindrigen Brennkraftmaschinen mit mehreren sich
gleichzeitig im Auslaßtakt befindlichen Zylindern der dem ansau
genden ersten Zylinder (20, Nr. 4) zugeordnete und sich im Auslaß
takt befindliche zweite Zylinder (20, Nr. 5) jener Zylinder ist,
dessen Auslaßkanal die kürzeste Strömungsverbindung zum Abgas
rückführventil (70) des ersten Zylinders (20, Nr. 4) besitzt.
Priority Applications (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19621530A DE19621530C1 (de) | 1996-05-29 | 1996-05-29 | Verfahren zur Verminderung der Schadstoffemission einer mehrzylindrigen Brennkraftmaschine |
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Family
ID=7795582
Family Applications (1)
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