DE19620368C1 - Vorrichtung zur Evakuierung eines Gehäuses für ein Schwungrad eines Kraftfahrzeuges - Google Patents
Vorrichtung zur Evakuierung eines Gehäuses für ein Schwungrad eines KraftfahrzeugesInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Evakuierung
eines Gehäuses für ein Schwungrad bei Kraftfahrzeugen gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Aus der EP 0 473 556 A3 ist eine gattungsgemäße Vorrichtung zur
Evakuierung eines Gehäuses für ein Schwungrad bekannt. Die Vor
richtung umfaßt eine über einen Absaugkanal mit einer Vakuumpum
pe verbundene Abströmöffnung, die an dem das Schwungrad umgeben
den Gehäuse im Bereich einer Mantelfläche des Schwungrades ange
ordnet ist. Die Abströmöffnung weist in Richtung eines Durchmes
sers des Schwungrades.
Zum allgemeinen technischen Hintergrund wird noch auf die US-PS
214 981 verwiesen.
Schwungräder dienen zur Energiespeicherung insbesondere in
Kraftfahrzeugen. Zur Vermeidung von Reibungsverlusten im Be
triebszustand des Schwungrades ist es zweckdienlich, mittels einer
Vakuumpumpe ein Hochvakuum im Schwungradgehäuse zu erzeugen. Zu
gleich werden dadurch chemisch aktive Gaskomponenten, wie bei
spielsweise Sauerstoff, aus dem Gehäuse abgesaugt. Somit wird
eine durch die extrem hohe Umfangsgeschwindigkeit des Schwungra
des verursachte Weiterleitung der Impulse an die Gasatome ver
hindert, die aufgrund ihrer hohen äquivalenten Temperatur eine
hohe chemische Aggressivität gegenüber den Materialien der
Schwungradvorrichtung zeigen, insbesondere gegenüber Kunststof
fen.
Ein Nachteil gattungsgemäßer Vorrichtungen liegt in den langen
Zeiten, die benötigt werden um die Gehäuse der Schwungräder zu
evakuieren.
Es ist die Aufgabe der Erfindung eine Vorrichtung der gattungs
gemäßen Art derart auszubilden, daß die erforderlichen Evakuie
rungsvorgänge des Schwungradgehäuses bei gleichzeitiger Reduzie
rung der hierfür benötigten Energie beschleunigt werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des
Patentanspruchs 1 gegebenen Merkmale gelöst.
Ein wesentlicher Vorteil der erfindungsgemäßen Vorrichtung liegt
in der Lage der Abströmöffnung im Bereich des Außendurchmessers
des Schwungrades, d. h. im Bereich der höchsten Gasgeschwindig
keit, wodurch der Evakuierungsvorgang des Schwungradgehäuses be
schleunigt wird. Die Abströmrichtung des Absaugkanals in einem
Öffnungsbereich liegt in etwa tangential zu einer Umfangsrich
tung des Schwungrades und dadurch genau in der Strömungsrichtung
der Gase. Durch die vom Schwungrad vermittelte Fliehkraft wird
das Gas im Bereich des Außendurchmessers verdichtet, was zu ei
ner höheren Trefferquote der Gasmoleküle in die Abströmöffnung
führt. Gleichzeitig werden die vom Schwungrad an die Gase wei
tergegebenen Impulse als zusätzliche Förderenergie zum Absaugen
der Gase genutzt.
Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltung nach Anspruch 2 ist von
Vorteil, daß die Abströmöffnung in dem Bereich liegt, in den die
im Gehäuse befindlichen Gase mittels der durch das rotierende
Schwungrad erzeugten Fliehkräfte geschleudert werden.
Durch die erfindungsgemäße Ausgestaltung nach Anspruch 4 wird
das Ausströmen der Gase durch die strömungsgünstige Ausströmöff
nung erleichtert.
Gemäß Anspruch 6 ist eine gezielte Lenkung des abströmenden Ga
ses dadurch möglich, daß an der Innenseite des Gehäusemantels
und/oder am Schwungrad Strömungsleitelemente angeordnet sind,
die die Förderbewegung des Gases in Richtung Abströmöffnung un
terstützen.
In Ausgestaltung der Erfindung ist nach Anspruch 7 eine Leitwen
del vorgesehen, die das abströmende Gas gezielt in die Abström
öffnung leitet.
In einer besonders vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ge
mäß Anspruch 8 ist zwischen Läufer und Stator ein Strahlungswär
metauscher angeordnet, der auch bei schnell drehendem Läufer ein
Abführen der Verlustwärme der Elektromaschine ermöglicht, wobei
die Abführung durch zusätzliche kältetechnische Hilfsmaßnahmen
an der Strahlungsabsorberoberfläche unterstützt werden kann.
Weitere Ausgestaltungen und Vorteile der Erfindung gehen aus den
übrigen Unteransprüchen und der Beschreibung hervor.
In der einzigen Figur ist im folgenden ein Ausführungsbeispiel
mit weiteren Einzelheiten näher erläutert. Sie zeigt einen
Schnitt durch ein in einem Gehäuse 1 angeordnetes Schwungrad 2
mit einer erfindungsgemäßen Vorrichtung 3 zur Evakuierung des
Gehäuses 1.
Das Gehäuse 1 umfaßt einen Gehäusemantel 4, zwei Deckflächen 5a,
5b und einen an einer äußeren, dem Schwungrad 2 abgewandten Ge
häusemantelfläche 4a angeordneten Berstpanzer 6. Im Gehäuse 1
ist eine mit dem Schwungrad 2 drehfest verbundene Welle 7 dreh
bar gelagert. Das Schwungrad 2 ist über die Welle 7 mit einem
nicht dargestellten Antriebsaggregat, durch das das Schwungrad 2
antreibbar ist, und einer ebenfalls nicht dargestellten Ab
triebseinheit, durch die die vom Schwungrad 2 erzeugte Energie
ableitbar ist, verbunden.
Das Schwungrad 2 rotiert in dem Gehäuse 1 und ist über die Welle
7 mit einem Läufer 8 einer elektrischen Maschine verbunden. Ein
Stator 9 der Maschine ist in dem Gehäuse 1 angeordnet und umgibt
den Läufer 8. Die mit dem Stator 9 verbundenen elektrischen Ver
bindungskabel 10 werden auf der dem Läufer 8 und dem Stator 9
zugewandten unteren Deckfläche 5a des Gehäuses 1 aus dem Gehäuse
1 herausgeführt.
In dem Gehäuse 1 wird durch die erfindungsgemäße Vorrichtung 3
zur Evakuierung ein Vakuum erzeugt, wodurch der Wirkungsgrad des
rotierenden Schwungrades 2 erhöht wird, da der Reibungswider
stand des Schwungrades 2 vermindert ist. Die Vorrichtung 3 um
faßt eine Vakuumpumpe 11 und einen Absaugkanal 12, der über eine
Abströmöffnung 13 mit dem Inneren des Gehäuses 1 strömungsmäßig
verbunden ist. Die Vakuumpumpe 11 steht über ein Rückschlagven
til 21 mit einem Filter 22 in Verbindung. Das Rückschlagventil
21 kann fremdbetätigt und nur während des Betriebes der Vakuum
pumpe 11 geöffnet sein. Die Abströmöffnung 13 ist in dem Gehäu
semantel 4 in einem Übergangsbereich 14 zwischen Gehäusemantel 4
und Deckfläche 5a des Gehäuses 1 angeordnet. Eine Abströmrich
tung des Absaugkanals 12 liegt in einem Öffnungsbereich 13a aus
gehend von der Abströmöffnung 13 in etwa tangential zu einer Um
fangsrichtung des Schwungrades 2.
Die vor dem Evakuierungsvorgang im Gehäuse 1 befindlichen Gase
werden mittels durch das Schwungrad 2 erzeugter Fliehkräfte in
einen Spalt 15 zwischen einer Mantelfläche 16 des Schwungrades 2
und dem Gehäuse 1 geschleudert. Somit liegt die Abströmöffnung
13 genau in der Strömungsrichtung der durch das Schwungrad 2 in
Bewegung gesetzten Gase. Der Evakuierungsvorgang des Gehäuses 1
wird beschleunigt, da eine höhere Trefferquote der Gasmoleküle
in die Abströmöffnung 13 ermöglicht ist. Die durch die vom
Schwungrad 2 an die Gase weitergegebene Energie unterstützt die
von der Vakuumpumpe zur Evakuierung des Gehäuses 1 benötigte Ab
saugenergie, wodurch eine Verbesserung des Evakuierungsvorgangs
erreichbar ist.
Um das Absaugen der Gase zu erleichtern, weist die Abströmöff
nung 13 eine strömungsgünstige Ausbildung in Form eines Trich
ters 17 auf. Ferner kann die Abströmöffnung 13 auch die Form
einer Schneide oder einer NACA-Düse haben.
Die Lage der Abströmöffnung 13 kann in einem Bereich 18 des Ge
häusemantels 4 variieren und beispielsweise in einem der Mantel
fläche 16 des Schwungrades 2 zugewandten Bereich 19 des Gehäuses
1 angeordnet sein. Denkbar wären auch weitere zusätzliche Ab
strömöffnungen 13.
Um eine gezielte Lenkung der Strömungsrichtung der Gase zur Ab
strömöffnung 13 zu erreichen, können an einer Innenseite 20 des
Gehäusemantels 4 und/oder am Schwungrad 2 Strömungsleitelemente
vorgesehen werden, die eine spiralförmige Strömung in Richtung
der Abströmöffnung 13 erzeugen. Vorstellbar ist beispielsweise
eine schraubenförmige Leitwendel zwischen der Mantelfläche 16
des Schwungrades 2 und dem Gehäuse 1, wobei ein erstes Ende der
Leitwendel am Gehäuse 1 befestigt ist und und ein zweites Ende
in die Abströmöffnung 13 mündet.
Bei Schwungradspeichern mit relativ niedriger Drehzahl wird eine
Mindestrestgasmenge benötigt, um die Verlustwärme der Elektroma
schine abzuführen. Bei schnell drehenden Läufern funktioniert
diese Technik nicht zufriedenstellend, da die Mindestrestgasmen
ge durch Reibung selbst zu heiß wird. Deshalb erfolgt in der er
findungsgemäßen Vorrichtung die Abführung der Verlustwärme der
Elektromaschine durch für diesen Zweck ausgestaltete, hier nicht
dargestellte Strahlungswärmetauscher zwischen Läufer und Stator,
wobei die Abführung der Verlustwärme durch zusätzliche kälte
technische Hilfsmaßnahmen an der Strahlungsabsorberfläche unter
stützt werden kann.
Claims (8)
1. Vorrichtung zur Evakuierung eines Gehäuses für ein Schwungrad
eines Kraftfahrzeuges, wobei die Vorrichtung eine Vakuumpumpe
und einen Absaugkanal umfaßt, der über eine Abströmöffnung mit
dem Inneren des Gehäuses strömungsmäßig verbunden ist und wobei
das mit einer Welle verbundene Schwungrad in dem Gehäuse gela
gert ist, das einen Gehäusemantel und Deckflächen aufweist, und
wobei die Abströmöffnung in einem Bereich des Gehäusemantels an
geordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Abströmrichtung des Absaugkanals (12) in einem Öff
nungsbereich (13a) in etwa tangential zu einer Umfangsrichtung
des Schwungrades (2) liegt.
2. Vorrichtung zur Evakuierung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abströmöffnung (13) in dem Gehäusemantel (4) des Ge
häuses (1) angeordnet ist.
3. Vorrichtung zur Evakuierung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abströmöffnung (13) in einem einer Mantelfläche (16)
des Schwungrades (2) zugewandten Bereich (19) des Gehäuses (1)
angeordnet ist.
4. Vorrichtung zur Evakuierung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abströmöffnung (13) eine strömungsgünstige Ausbil
dung aufweist.
5. Vorrichtung zur Evakuierung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abströmöffnung (13) die Form eines Trichters (17)
oder einer Schneide aufweist.
6. Vorrichtung zur Evakuierung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß an einer Innenseite (20) des Gehäusemantels (4) und/oder
am Schwungrad (2) Strömungsleitelemente angeordnet sind, die ei
ne spiralförmige Strömung in Richtung der Abströmöffnung (13)
erzeugen.
7. Vorrichtung zur Evakuierung nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine schraubenförmige Leitwendel zwischen der Mantelflä
che (16) des Schwungrades (2) und dem Gehäuse (1) angeordnet
ist, wobei die Leitwendel am Gehäuse (1) befestigt ist und deren
Ende in die Abströmöffnung (13) mündet.
8. Vorrichtung zur Evakuierung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen drehenden und stehenden Elementen der Vorrich
tung (3) ein Strahlungswärmetauscher angeordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996120368 DE19620368C1 (de) | 1996-05-21 | 1996-05-21 | Vorrichtung zur Evakuierung eines Gehäuses für ein Schwungrad eines Kraftfahrzeuges |
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DE (1) | DE19620368C1 (de) |
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- 1996-05-21 DE DE1996120368 patent/DE19620368C1/de not_active Expired - Fee Related
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Legal Events
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8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DAIMLER-BENZ AKTIENGESELLSCHAFT, 70567 STUTTGART, |
|
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DAIMLERCHRYSLER AG, 70567 STUTTGART, DE |
|
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |