DE19619126A1 - Beladeeinrichtung an einem Kraftfahrzeug mit einer schwenkbaren Heckklappe - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Beladeeinrichtung an einem Kraftfahrzeug mit einer schwenkbaren Heckklappe, mit den im Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegebenen Merkmalen.

Eine derartige Beladeeinrichtung ist durch die EP 0 078 802 B1 bekannt, die im hinteren Laderaum eines Kraftfahrzeugs am Boden befestigte Führungsschienen aufweist, die in Fahrzeuglängsrichtung verlaufen und eine längsverstellbare Lade­ platte abstützen. Bei nach hinten oben geschwenkter Heckklappe kann die Lade­ platte nach hinten in eine Beladestellung verstellt werden, in der die Ladeplatte über den Heckbereich des Kraftfahrzeugs hinaus nach hinten vorsteht. In dieser Beladestellung können auf der Beladeplatte Gegenstände abgestellt werden, die dann zusammen mit der Beladeplatte nach vorne in den Gepäckraum bzw. über nach vorne geschwenkte Rückenlehnen geschoben werden können, wobei ledig­ lich eine entsprechende Verschiebekraft aufzubringen ist. In der Beladestellung ist die Ladeplatte lediglich in einem geringen Überdeckungsbereich von den Füh­ rungsschienen festgehalten, wodurch im Überdeckungsbereich an den Führungs­ schienen und an der Ladeplatte erhebliche Biegemomente wirken, die von der an der Ladeplatte abgestützen Last abhängig sind. Die Führungsschienen bzw. der vordere, mit den Führungsschienen zusammenwirkende Bereich der Ladeplatte können dadurch verformt werden, wodurch sich die Ladeplatte nicht oder nicht mehr leichtgängig verstellen läßt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Beladeeinrichtung mit den Merkma­ len im Oberbegriff des Patentanspruches 1 anzugeben, bei der die Ladeplatte grö­ ßere Lasten aufnehmen kann und den noch leichtgängig längsverschiebbar ist.

Diese Aufgabe ist durch die im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Die nach hinten verschobene Ladeplatte stützt sich an der Heckklappe ab, die in ihrer Beladestellung beispielsweise über wenigstens einen Anschlag oder Gurte bzw. Stangen oder dergleichen in ihrer Lage gegenüber der Karosserie des Kraft­ fahrzeugs festgehalten ist. Die Führungsschiene und das Stützelement sind da­ durch nicht oder kaum auf Biegung beansprucht, wodurch größere Lasten auf der Ladeplatte abzustellen sind.

Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprü­ chen.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand einer Zeichnung näher erläu­ tert. Es zeigen

Fig. 1 eine hintere Schrägansicht auf die geöffnete Kraftfahrzeug-Heckklappe, auf der eine Last abgestellt ist,

Fig. 2 eine Fig. 1 entsprechende Ansicht bei in den hinteren Laderaum des Kraft­ fahrzeugs eingeschobener Ladeplatte und

Fig. 3 eine den vorhergehenden Figuren entsprechende Ansicht, mit nach vorne über die horizontale Rückenlehne eines hinteren Fahrzeugsitzes verstellter Ladeplatte.

Das in Fig. 1 dargestellte Kraftfahrzeug 1 weist eine Heckklappe 2 auf, die in ihrer Normallage aufrecht steht und um eine untere, nicht dargestellte Fahrzeugquer­ achse nach hinten in die dargestellte Beladestellung schwenkbar ist, in der die Oberseite der Heckklappe 2 etwa horizontal angeordnet ist. Die Beladestellung ist von seitlichen Gurtbändern 3, 3′ festgelegt, die einerseits an der Heckklappe 2 und andererseits an der Karosserie des Kraftfahrzeugs befestigt und in der Beladestel­ lung gespannt sind. Das Kraftfahrzeug weist bei dem Ausführungsbeispiel eine Heckscheibe 4 auf, die um eine Fahrzeugquerachse an einer hinteren Dachquer­ strebe 5 nach hinten oben in die dargestellte Öffnungslage schwenkbar ist, in der eine Halteeinrichtung die Heckscheibe 4 fixiert. In dem hinteren, von der Heck­ klappe 2 verschließbaren Laderaum 6 des Kraftfahrzeugs sind an beiden Seiten am Boden 7 des Laderaumes 6 befestigte Führungsschienen 8 vorgesehen, die in Fahrzeuglängsrichtung verlaufen. In der Fig. ist lediglich die linke Führungsschiene 8 erkennbar. An der Oberseite der horizontalen Heckklappe 2 sind an beiden Sei­ tenbereichen jeweils ein Führungselement 9, 9′ befestigt, die in Fahrzeuglängsrich­ tung verlaufend stirnseitig an die jeweils zugeordnete Führungsschiene 8 fluchtend anschließen. An den Führungselementen 9, 9′ ist eine Ladeplatte 10 abgestützt und längsverschiebbar geführt. Die mit ihrer Hinterkante bis an das hintere Ende der horizontalen Heckklappe 2 nach hinten verschiebbare Ladeplatte 10 stützt einen Flaschenträger 11, der in der Fig. nach dem Abstellen auf der Ladeplatte 10 zusammen mit der Ladeplatte 10 in Pfeilrichtung nach vorne verschiebbar ist. Bei dieser Verlagerung der Ladeplatte 10 nach vorne stützt sich der vordere Bereich der Ladeplatte 10 eventuell nach einer einem Spalt entsprechenden freien Weglänge an den Führungsschienen 8 im Laderaum 6 ab.

In Fig. 2 ist die Ladeplatte 10 zusammen mit dem Flaschenträger 11 vollständig in den hinteren Laderaum 6 des Kraftfahrzeugs 1 eingeschoben.

Wie aus Fig. 3 hervorgeht, kann bei dem Ausführungsbeispiel die gemeinsame Rückenlehne 12 von hinteren Fahrzeugsitzen um eine untere Fahrzeugquerachse nach vorne in eine horizontale Beladelage geschwenkt werden, in der die Ober­ seite der Rückenlehne 12 etwa horizontal und bündig mit dem Boden 7 des Lade­ raumes 6 verläuft. An der in die Beladelage geschwenkten Oberseite der Rücken­ lehne 12 sind seitlich gegenüberliegend zwei Führungsprofile 13 befestigt, die in dieser Beladelage in Fahrzeuglängsrichtung verlaufen. In der Figur ist lediglich das linke Führungsprofil 13 erkennbar. Die Führungsschienen 8, die Führungselemente 9, 9′ und die Führungsprofile 13 sind im Führungsbereich etwa gleich ausgebildet und fluchten in den angrenzenden Stirnbereichen. Die Ladeplatte 10 kann somit aus dem Laderaum 6 über die nach vorne geschwenkte Rückenlehne 12 gescho­ ben werden, wie dies in Fig. 3 dargestellt ist. Beim Verschieben der Ladeplatte 10 aus dem Laderaum 6 nach vorne, kommt der vordere Bereich der Ladeplatte 10 zumindest nach einer einem Spalt entsprechenden Wegstrecke an den Führungs­ profilen 13 zur Anlage und wird von diesen gestützt und geführt. Die Führungs­ schienen 8, die Führungselemente 9, 9′ und die Führungsprofile 13 sind so aus­ gebildet, daß die Ladeplatte 10 gegenüber Belastungen in beide vertikalen Rich­ tungen festgehalten ist. Dies wird dadurch erreicht, daß die Ladeplatte 10 lediglich bei in die Beladestellung geschwenkter Heckklappe 2 von hinten auf die Füh­ rungselemente 9, 9′ horizontal nach vorne aufschiebbar ist und dann von entspre­ chenden Stützwänden an den Führungselementen 9, 9′ bzw. bei weiter nach vorne verlagerter Ladeplatte 10 von entsprechenden Stützwänden an den Führungs­ schienen 8 bzw. an den Führungsprofilen 13 gestützt ist. Um die Ladeplatte 10 in einer gewünschten Längslage festhalten zu können, ist eine nicht dargestellte, lösbare Arretierungseinrichtung vorgesehen, die kraft- oder formschlüssig die La­ deplatte 10 an den Führungsschienen 8 bzw. Führungselementen 9, 9′ bzw. an den Führungsprofilen 13 festhalten kann. Ein leichtgängiges Verstellen der Lade­ platte 10 wird dadurch erreicht, daß an der Ladeplatte 10 Rollen drehbar abge­ stützt sind, die auf Führungsflächen der Führungsschienen 8, bzw. der Führungs­ elemente 9, 9′ bzw. den Führungsprofilen 13 entlang rollen können.

Von dem Ausführungsbeispiel abweichend kann auch lediglich eine Führungs­ schiene oder ein Führungselement oder ein Führungsprofil bzw. jeweils mehr als zwei Teile davon vorgesehen sein. Die Führungselemente können auch durch ein oder mehrere Stützelemente ersetzt sein, die lediglich die Ladeplatte stützen je­ doch nicht führen. In dazu ähnlicher Weise können anstelle von Führungsprofilen ein oder mehrere Stützprofile vorgesehen sein, die von unten die Ladeplatte stüt­ zen jedoch nicht führen. Dies kann beispielsweise dann der Fall sein, wenn die Führungsschienen und/oder die Ladeplatte in ihrer Länge so bemessen sind, daß die Ladeplatte in der Fig. 3 entsprechenden Lage von den Führungsschienen zu­ mindest bereichsweise geführt bleibt. Befindet sich die Ladeplatte über der in die Beladestellung geschwenkten Heckklappe und ist die Ladeplatte lediglich von ein oder mehreren Stützelementen gestützt, so kann durch entsprechende Län­ genausbildung der Ladeplatte diese auch in dieser Stellung zumindest bereichs­ weise von den Führungsschienen gestützt und geführt sein. Es ist nicht erforder­ lich, daß eine nach vorne schwenkbare hintere Rückenlehne vorgesehen ist.

Ebenso kann anstelle einer schwenkbaren Heckscheibe eine von der Heckklappe höhenverstellbar aufgenommene Heckscheibe vorgesehen sein. Die Ausbildung insbesondere der Ladeplatte, der Führungsschienen, des Führungselements und der Führungsprofile ist von einem Fachmann nach seinen Gesichtspunkten vorzu­ geben.

Claims (11)

1. Beladeeinrichtung an einem Kraftfahrzeug mit einer schwenkbaren Heck­ klappe und einem hinteren, von der Heckklappe verschließbaren Laderaum, an dessen Boden eine in Fahrzeuglängsrichtung verlaufende Führungs­ schiene befestigt ist, an der sich längsverschiebbar eine Ladeplatte ab­ stützt, dadurch gekennzeichnet, daß die in Schließstellung aufrechte Heckklappe (2) um eine untere Fahrzeugquerachse nach hinten in eine horizontale Be­ ladestellung schwenkbar ist, in der die Heckklappe (2) gestützt ist, an deren Oberseite ein in Fahrzeuglängsrichtung verlaufendes Stützelement (Führungselemente 9, 9′) befestigt ist, das beim Verschieben der Ladeplatte (10) über die horizontale Heckklappe (2) die Ladeplatte (10) stützt.

2. Beladeeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützelement ein Führungselement (9 bzw. 9′) ist, das die Ladeplatte (10) führt, wenn diese über die horizontale Heckklappe (2) verlagert wird.

3. Beladeeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Führungsschienen (8) und/oder zwei Stützelemente bzw. ggf. zwei Führungselemente (9 und 9′) vorgesehen sind, die jeweils einen seitlichen Abstand voneinander aufweisen.

4. Beladeeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mit einem hinteren Fahrzeugsitz, der eine nach vorne in eine horizontale Beladelage umleg­ bare Rückenlehne aufweist, die eine Verlagerung der Ladeplatte über die Rückenlehne ermöglicht, dadurch gekennzeichnet, daß an der Oberseite der in die Beladelage ge­ schwenkten Rückenlehne (12) oder an einer Fahrzeugseite ein Stützprofil (Führungsprofil 13) befestigt ist, das in Fahrzeuglängsrichtung verläuft und beim Verstellen der Ladeplatte (10) über die Rückenlehne (12) die Lade­ platte (10) stützt.

5. Beladeeinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Stützprofil ein Führungsprofil (13) ist, das die Ladeplatte (10) führt.

6. Beladeeinrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Stützprofile bzw. Führungsprofile (13) vorgesehen sind, die einen seitlichen Abstand voneinander aufweisen.

7. Beladeeinrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschiene (8) und/oder das Füh­ rungselement (9 bzw. 9′) und/oder ggf. das Führungsprofil (13) die Lade­ platte (10) gegenüber vertikalen Belastungen nach oben und nach unten festhält.

8. Beladeeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß an der Ladeplatte (10) eine lösbare Arretie­ rungseinrichtung vorgesehen ist, die kraft- oder formschlüssig die Lade­ platte (10) ortsfest halten kann.

9. Beladeeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Ladeplatte (10) über daran abgestützte Rollen längsverstellbar ist.

10. Beladeeinrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschiene (8) stirnseitig mit dem Führungselement (9 bzw. 9′) und/oder mit dem Führungsprofil (13) fluchtet.

11. Beladeeinrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsschiene (8), das Führungsele­ mente (9 bzw. 9′) und ggf. das Führungsprofil (13) im Führungsbereich etwa gleich ausgebildet sind.