DE19617450A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Rückgewinnung von gummiartigen Elastomeren - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Rückgewinnung von gummiarti­ gen Elastomeren insbesondere aus Alt-Reifen; sie betrifft ferner eine Vorrichtung dafür.

In der modernen mobilen Gesellschaft fallen ständig abgefahrene Auto­ reifen an, die ein ernsthaftes Entsorgungsproblem darstellen. Bekannt ist dabei das Verwenden dieser Abfälle zur Meeresboden-Befestigung, da die Alt-Reifen wirbellosen Meerestieren einen Lebensraum bieten können; auch sind Einsätze in der Landwirtschaft bekannt, etwa zum Beschweren der Abdeckung von Mieten o. dgl. Jedoch ist weder dort noch hier der Bedarf unbegrenzt. Zur Rückgewinnung gummiartiger Elastomere wurde bereits ein Aufschmelzen zum Wiedereinsatz vorgeschlagen; die­ ses Vorgehen eignet sich jedoch für abgefahrene Autoreifen nur be­ dingt, da die den Autoreifen bildenden Elastomere Füllstoffe enthal­ ten und die Karkasse des Reifens mit Stahl- oder Textilfaser-Cord be­ wehrt ist.

Hieraus ergibt sich die Aufgabenstellung, ein Verfahren vorzuschla­ gen, mit dem gummiartige Elastomere sowie die Füllstoffe getrennt von den Bewehrungsmaterialien zurückgewonnen werden können, zu erneutem Einsatz direkt oder zum Verschneiden von Neu-Produkten; ferner soll eine Vorrichtung angegeben werden, mit der eine Bewältigung einer größeren Anzahl von Altreifen in einem quasi-kontinuierlichen Verfah­ ren möglich ist.

Diese Aufgabenstellung wird durch die im Hauptanspruch enthaltenen Merkmale gelöst; vorteilhafte Weiterbildungen und bevorzugte Ausfüh­ rungsformen beschreiben die Unteransprüche.

In einem ersten Verfahrensschritt wird eine Vorrichtung mit einem aufheizbaren Retortenbehälter mit den zu behandelnden Altmaterialien beladen. Im zweiten Verfahrensschritt werden diese Altmaterialien un­ ter verringertem Sauerstoff-Partialdruck so erhitzt, daß eine trocke­ ne Destillation einsetzt, wobei das Destillat nach Beendigung des Vorganges der trockenen Destillation abgezogen und als Flüssig-Pro­ dukt verwahrt wird. Die verbleibenden Rückstände werden im dritten Verfahrensschritt gekühlt und zerkleinert. Im vierten Verfahrens­ schritt werden die nunmehr staubförmigen Rückstände, die weiter Reste der Bewehrung enthalten, abgezogen und von letzteren durch Sieben oder Sichten getrennt, womit das Pulver-Produkt gewonnen ist. Das Flüssig-Produkt und das Pulver-Produkt werden nun getrennt aufbe­ wahrt, bis zur Herstellung neuer, gummiartiger Elastomer-Massen. Dazu können das Flüssig-Produkt und das Pulver-Produkt in geeignetem Ver­ hältnis gemischt eingesetzt werden; ggf. wird neuen Elastomer-Massen rückgewonnenes Flüssig-Produkt und Pulver-Produkt zugesetzt, bis die gewünschten Parameter erhalten sind.

In einem ersten Verfahrensschritt wird das Altmaterial durch eine erste Schleuse in eine Vorkammer zum Trocknen des eingesetzten Altma­ terials eingebracht. In dieser Vorkammer sammelt sich nun Altmaterial an, bis eine Ladung für die Retortenkammer erreicht ist und diese in die Nachkammer entleert wurde. Das Altmaterial ist im allgemeinen nicht frei von Wasser; beispielsweise nimmt es bei Verwendung von Schleusen mit Wassersperre bei der Passage der ersten Schleuse Wasser mit. Daher ist die Vorkammer auch als Trockenkammer ausgebildet. Ist die Retortenkammer frei, wird das Altmaterial in diese überführt und der Hitzeeinwirkung unterzogen. Um Oxidationen zu vermeiden, ist die Atmosphäre sauerstoffarm: Sie besitzt einen verringerten Sauerstoff- Partialdruck. Das so eingebrachte Altmaterial wird nun unter Einfluß der steigenden Temperatur einer trockenen Destillation unterzogen, wobei ein Destillat abgeht, das im Bodenbereich kondensiert. Um dort die Kondensation zu erzwingen, werden vorteilhaft Bodenbereiche ge­ kühlt. Die Rückstände der Destillation sind spröde Massen, die bei Bewegung zu einem Pulver oder zu granulatähnlichen Haufwerken zerfal­ len, wobei Bewehrungsreste (Stahl- oder Textil-Cord) zurückbleiben. Das pulver- oder granulatförmige Zerkleinerungsprodukt wird aus der Nachkammer abgezogen und mit dem flüssigen Produkt einer Wiederver­ wertung zugeführt. Die nicht zerkleinerbaren Reste werden entsorgt. Dabei sind die Kammern gegeneinander durch Wände abgeschottet, die für die Überführung der Altmaterialien von einer Kammer in die andere geöffnet werden können.

Das Erhitzen zur trockenen Destillation erfolgt vorteilhaft mit kon­ ventionellen Heizmitteln, vorzugsweise mit Gas- oder Ölbrenner; mit diesen wird die Kammer-Wandung aufgeheizt und damit auch der Behäl­ ter-Inhalt. Alternativ wird vorgeschlagen, daß das Erhitzen zur trockenen Destillation mittels Mikrowellen-Energie erfolgt. In diesem Fall erfolgt eine direkte Erhitzung, ohne daß die Kammerwandung pri­ mär mit erhitzt wird; daß auch hier eine Temperatursteigerung der Wandung erfolgt, ist eine Folge nicht zu vermeidenden Wärmetranspor­ tes. Dabei versteht es sich von selbst, daß die Retortenkammer den Strahlungsorganen (Antennen) gegenüber strahlungsdurchlässige Einsät­ ze aufweist. In beiden Fällen wird dem Altmaterial Energie zugeführt, im ersten Fall als fühlbare Wärme über Wärme-Leitung, im zweiten Fall als elektromagnetische Energie, die absorbiert und in fühlbare Wärme umgesetzt wird, wobei es sich hier von selbst versteht, daß die Fre­ quenz der Mikrowellenstrahlung auf Absorptionsstellen des Altmate­ rials im elektromagnetischen Spektrum abzustellen ist. Bei dieser Art des Erhitzens bleibt die Behälterwandung (relativ) kalt, so daß eine Zusatz-Erwärmung vorteilhaft ist, um Kondensation oder gar Ansetzen des Destillats an der Wandung zu unterbinden.

Die Zerkleinerung erfolgt vorteilhaft dadurch, daß die Nachkammer bzw. die Führung im Bereich der Nachkammer in Rotation versetzt wird. Durch dieses Rotieren wird das nach der Destillation spröde Material zerrieben, insbesondere wenn es Material ist, das die Führung um­ schlingt und bei Rotation der Führung mitgenommen wird. Damit wird ein Zerkleinerung in Art einer Rohrmühle erreicht, wobei Bewehrungs­ reste, etwa Stahl-Cord oder Textil-Cord, als Mahlhilfen wirken, wobei es sich von selbst versteht, daß zusätzliche Mahlhilfen - etwa in Form von Kugeln - zugegeben werden können. Zur Begünstigung des Zer­ kleinerns wird der Rotationsbewegung der Führung eine Schwingungs­ bewegung überlagert oder die Rotationsbewegung wird als Taumelbewe­ gung durchgeführt. Dieser so zerkleinerte Destillations-Rückstand wird schließlich abgezogen und einer Siebung oder einer Sichtung unterzogen. Das als Siebdurchgang oder als Sichtungsaustrag anfal­ lende Unterkorn bildet das Pulver-Produkt, das als zweites Produkt der trockenen Destillation anfällt und aufbewahrt wird. Überkorn kann dabei wieder rückgeführt und erneut der Zerkleinerung unterzogen werden. Der Rest des Rückstandes wird einer weiteren Verwertung zu­ geführt, wobei der Stahlcord eingeschmolzen wird, während vorhandene Textilcordreste thermisch verwertet werden, z. B. beim Einschmelzen des Stahlcordes.

Vorteilhaft wird die Verringerung des Sauerstoff-Partialdruckes da­ durch erreicht, daß im Retortenbehälter ein Vakuum gezogen wird, wo­ bei ein Absenken des Luftdruckes auf unter 25% seines natürlichen Wertes ausreichend erscheint. Alternativ wird die im Retortenbehälter vorhandene Luft durch ein Inertgas, etwa Stickstoff oder Kohlendioxid ersetzt. Dieses Verringern des Sauerstoff-Partialdruckes dient dazu, Selbstentzündungen zu unterbinden. In diesem Falle erscheint ein Ab­ senken des Sauerstoff-Partialdruckes auf 1/10tel des Normal-Wertes ausreichend.

Eine vorteilhafte Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens erlaubt ein quasi kontinuierliches Arbeiten: Für die trockene Destillation ist eine Retortenkammer vorgesehen, die zwischen der Vorkammer und der Nachkammer angeordnet ist. Eine Führung durchsetzt zumindest die drei Kammern, so daß das Altmaterial, zumindest solches, das aus in sich geschlossenen Ringen besteht - etwa Altreifen, oder Antriebsrie­ men vom Keil- oder Zahnriementyp - diese Führung umschlingen und auf dieser von der Aufgabe im Bereich der Vorkammer zur Austragsöffnung im Bereich der Nachkammer gefördert werden kann. Hier versteht es sich von selbst, daß diese Führung nicht einstückig durchgehend ist; vielmehr wird eine Unterteilung nach Kammern vorgenommen, wobei diese einzelnen Teile der Führung stoßfrei aneinander gefügt sind. Damit wird eine durchgehende Einheit gegeben, in der die einzelnen Verfah­ rensschritte nacheinander durchgeführen werden können. Dabei sind die einzelnen Kammern durch öffenbare Wände getrennt. Dadurch wird es möglich, während der Destillation Altmaterial bereits in die Vorkam­ mer einzubringen und zu trocknen, während in der Nachkammer der aus der Destillationskammer stammende Rückstand der Destillation zerklei­ nert wird.

Die Retortenkammer ist weiter mit Mitteln zum Aufheizen versehen, wo­ bei die Retortenkammer einen Abzug für das verflüssigte Destillat aufweist. Dieser Abzug ist gasdicht verschlossen, beispielsweise durch einen Tauchsyphon, wobei bei Benutzung von Unterdruck zur Ver­ ringerung des Sauerstoff-Partialdruckes der Verschluß so auszubilden ist, daß die Druckdifferenz sicher gehalten werden kann. Die Nachkam­ mer weist darüber hinaus Mittel zur Pulverisierung bzw. Granulierung des Rückstandes auf. Zum Ein- und Ausbringen von Material ist, der Vorkammer vor- und der Nachkammer nachgeschaltet, je eine Schleuse zum Ein- bzw. Ausschleusen des Altmaterials vorgesehen. Vorteilhaft sind die Schleusen als wassergefüllte Tauchverschlüsse ausgebildet, durch die das Altmaterial ein- bzw. die unzerkleinerten Rückstände ausgeschleust werden.

Die Retortenkammer sowie die Vor- und die Nachkammer sind vorteilhaft in einem tunnelartigen Gehäuse vorgesehen, das die Mittel zum Aufhei­ zen enthält. Als Mittel zum Aufheizen sind nach einer Ausführungsform Öl- oder Gasbrenner vorgesehen. In diesem Fall wird die Retortenkam­ mer vorteilhaft so ausgebildet, daß sie zumindest den Brennern gegen­ über einen Einsatz aus einem hitzebeständigen Material aufweist. Bei einer anderen Ausführungsform ist als Mittel zum Aufheizen des Altma­ terials mindestens ein Mikrowellengenerator vorgesehen. Hier weist die Retortenkammer zumindest den Abstrahl-Organen des Mikrowellenge­ nerators gegenüber einen Einsatz aus Material auf, das für die elek­ tromagnetische Strahlung im gewählten (Mikro-)Wellenlängenbereich durchlässig ist.

Die Mittel zur Pulverisierung bzw. Granulierung des Rückstandes sind vorteilhaft rohrmühlenähnlich ausgebildet, wobei bei einer Ausfüh­ rungsform die Führung im Bereich der Nachkammer drehbar ausgebildet ist. Diese Führung nimmt bei ihrer Rotation das sie umschlingende Altmaterial mit. Dieses Altmaterial ist nach der trockenen Destilla­ tion so spröde, daß es schon durch eine solche Beanspruchung pulver- oder granulatartig zerfällt und ein Haufwerk bildet, das gebunkert werden kann. Aus diesem Bunker wird es dann zur weiteren Verwendung abgezogen. Hierbei kann das bei der Zerkleinerung anfallende Material vor Übertritt in den Bunker einer Siebung unterzogen werden, bei der das Unterkorn in den Bunker gelangt, während das Überkorn wieder der Zerkleinerung zugeführt wird.

Um den Sauerstoff-Partialdruck zu senken, weist zumindest die Retor­ tenkammer einen Anschluß für eine Vakuumpumpe auf. Durch dieses Va­ kuum wird der Sauerstoffgehalt so abgesenkt, daß Oxidationen unter­ drückt werden können. Alternativ weist die Retortenkammer einen An­ schluß für eine Inertgaszufuhr auf. Als Inertgas kann neben Stick­ stoff auch Kohlendioxid (in Sonderfällen auch Edelgas - Helium, Neon oder Argon) eingesetzt werden, wobei es auch möglich ist, dieses Kohlendioxid bei konventioneller Beheizung mit Öl- bzw. Gasbrennern aus deren Abgas zu gewinnen. Vorteilhaft wird das Inertgas, insbe­ sondere zur Gaseinsparung im Kreislauf geführt.

In einer bevorzugten Ausführungsform wird diese Vorrichtung für Al­ treifen, Altriemen o. dgl. eingesetzt, die so aufgegeben werden, daß sie die Führung umschlingen. Hier wird die Führung derart ausgebil­ det, daß diese Abfälle auf die Führung aufgefädelt und aufgefädelt auf ihr vorwärts bewegt werden können. Dazu weisen die einzelnen Füh­ rungsabschnitte Mittel zur Bewegung dieser Abfälle auf. In einer vor­ teilhaften Ausbildung ist jede der Führungen gebildet von parallel verlaufenden Rohren oder Stangen, die so gelegt sind, daß jeweils zwischen zwei der Stäbe/Stangen ein Zwischenraum gebildet ist; weiter weist jede der Führungen Mittel zum Fördern der sie umschlingenden Altmaterialien auf, deren Antrieb innerhalb der Führung angeordnet ist und deren Mitnehmer durch die Zwischenräume zwischen den Stäben/ Stangen greifend, das Altmaterial fassen und mitnehmen. Diese Mitneh­ mer sind vorteilhaft Nocken, die längs des Mantels bewegt werden; in einer anderen Ausführungsform sind als Mitnehmer zur Bewegung der die Führung umschlingenden Abfälle in der Mantelfläche der Führung lie­ gende Finger vorgesehen. Diese Finger liegen achsparallel im Mantel der Führung, sie sind um eine tangential zur Mantelfläche liegende Achse drehbar und treten bei Drehung aus der Mantelfläche aus, um so die Abfälle mitzunehmen.

Nach Verlassen der Retortenkammer gelangen die nun spröden Rückstände der Destillation in die Nachkammer; dort werden sie zerkleinert, wo­ bei sie im wesentlichen pulvrig oder granulatartig zerfallen. Dieses Pulver wird gesammelt und ausgetragen. Um ungenügend zerkleinerte Ma­ terialien auszusondern, wird eine Klassierung vorgeschaltet, etwa ein Sieb oder ein Sichter. Das das Sieb passierende Unterkorn gelangt in den Sammelbunker, während das Überkorn erneut zur Zerkleinerung zu­ rückgeht. Nicht weiter zerkleinerbare Massen werden schließlich über die zweite Schleuse ausgetragen.

Zur Trennung von Vorkammer und Retortenkammer einerseits und Retor­ tenkammer und Nachkammer andererseits sind Zwischenwände vorgesehen, die zweiteilig ausgebildet sind. Von der einen Seite her greift ein fingerartiges Antriebsteil gegen die Führung, während von der gegen­ überliegenden Seite ein Abdeckteil vorgesehen ist, das für Führung und Antriebsteil eine schlitzartige Öffnung aufweist, in die Führung und Antriebsteil seitlich abschließend eingeführt werden. Sowohl das Antriebs- als auch das Abdeckteil sind mit Hubvorrichtungen heb- und absenkbar, so daß die so geteilte Wand geöffnet und geschlossen wer­ den kann. Die Antriebsteile enthalten die Mittel, um die Bewegung für die Fördermittel zu übertragen. Dazu ist ein gestellfest angeordnetes Antriebs-Zahnrad vorgesehen, das von einer Antriebskette umschlungen ist, die ihrerseits mit ein im Antriebsteil vorgesehenen Zahnrad zu­ sammenwirkt. Bei in Offenstellung abgesenkten Antriebsteil greift die Kette nicht in das gestellfeste Antriebs-Zahnrad ein, so daß der Über­ tragungsweg für den Antrieb unterbrochen ist. Wird das Antriebsteil in seine Arbeitsposition gehoben, wird der Schluß zwischen Antriebszahnrad und Kette hergestellt, so daß der Antrieb eingekuppelt ist. Die Antriebsbewegung wird auf die drehbar gelagerte Führung übertra­ gen, wobei ein schrägverzahnter Wellenstumpf im Inneren der Führung mit schrägverzahnten Zahnrädern zusammenwirkt, die die Bewegung über Kettenzüge an Kettenräder weitergeben, so daß die Drehbewegung der an diesen Kettenrädern befestigten Finger ausgelöst wird. Dabei versteht es sich von selbst, daß die schrägverzahnte Welle auch für jedes der Führungsteile durchgehend sein kann; in diesem Fall wirken alle Zahn­ räder, die in diesem Fall die Schrägverzahnung aufweisen, mit dieser Welle zusammen und sind mit Drehfingern besetzt. In ähnlicher Weise lassen sich auch die axialen Fortbewegungen von Nocken erreichen.

Die Erfindung wird an Hand der in den Fig. 1 bis 6 dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert; dabei zeigen

Fig. 1 Schematische Seitenansicht der Vorrichtung (Schnitt);

Fig. 2 Einzelheit Retortenkammer, geschnitten;

Fig. 3 Einzelheit Antrieb Mitnehmer-Finger;

Fig. 4 Einzelheit Kupplung, eingekuppelt, ausgekuppelt;

Fig. 5 Anlage mit 5 Führungen, Querschnitt in Höhe einer Trennwand, Trennwand geschlossen;

Fig. 6 Anlage mit 5 Führungen, Querschnitt in Höhe einer Trennwand, Trennwand geöffnet.

Die Fig. 1 zeigt einen schematischen Schnitt der Vorrichtung, bei der in dem Gehäuse 1 die drei Kammern, nämlich die Vorkammer 15, die Retortenkammer 20 und die Nachkammer 25 angeordnet sind. Die Kammern 15, 20, 25 sind mittels Trennwände 30 abgeteilt, die aus einem An­ triebsteil 31 und einem Abdeckteil 32 (Fig. 5, 6) bestehen, und die in vorteilhafter Weise mittels hydraulischer Antriebe 38 abgesenkt bzw. angehoben werden können. An das Antriebsteil 31 ist ein Antriebs­ motor 6 angeschlossen, dessen Abtrieb über die Welle 7 zu den Ab­ triebsrädern 8 geleitet ist. Ein- und Ausgang der Vorrichtung sind mit Schleusen bestückt, wobei die Eingangsschleuse 10 den Durchlaß für das zu verarbeitende Altmaterial bildet, während die Auslaß­ schleuse 13 den Austrag nicht zerkleinerter Rückstände erlaubt. Die Eingangsschleuse 10 weist ein Tauchbad 11 auf, das mittels eines ab­ getauchten Fingers 12 so in zwei Hälften geteilt ist, daß das Innere der Vorrichtung gegen Lufteinbruch abgesperrt ist. Durch dieses Tauchbad 12 werden die zu bearbeitenden Altmaterialien - hier in Form von Altreifen 2 dargestellt - in die Vorkammer 15 eingeschleust. Für Altmaterialien, die ringförmig ausgebildet sind, ist eine Führung 40 vorgesehen, die sowohl die Eingangsschleuse 10 als auch die Vor-, die Retorten- und die Nachkammer 15, 20, 25 durchzieht, und die aus den einzelnen Kammern zuzuordnenden Einzelstücken 41, 42 und 43 sowie dem U-förmig gebogenen Schleusenstück 49 besteht. Diese Führungsteile werden vorteilhaft käfigartig ausgebildet; dazu werden achsparallele Stangen oder Stäbe zu dem Käfig verbunden, der vorteilhaft einen zylindrischen Querschnitt aufweist. Ringförmige Altmaterialien 2 werden auf diese Führung 40 "aufgefädelt" und mit in den Führungen vorgesehenen Transportmitteln vorwärts bewegt. Eine Anordnung von Brennern 4 in einem Brennerraum 3 erlaubt das Erhitzen der Retorten­ kammer 20, wobei ein Destillat 2.1 anfällt, das in dem Sammelboden 21 gesammelt wird und daraus abgezogen werden kann. Vorteilhaft wird dabei der den Sammelboden 21 umgebende Kammerboden 22 außen mit Kühl­ rippen versehen und (ggf. auch mit einem Kühlmittel) gekühlt. Die versprödeten Rückstände der Destillation werden in die Nachkammer 25 überführt und dort durch Rotation des zugeordneten Führungsteils 43 "zerrieben". Das anfallende staub- oder granulatförmige Material 2.2 fällt auf das Sieb 26 und durch das Sieb 26 in den Sammelbehälter 27, aus dem es abgezogen werden kann. Die Reste des eingebrachten Altma­ terials 2.3 - beispielsweise Verstärkungen in Form von Stahl- oder Textil-Cord o. dgl. - können über die Ausgangsschleuse 13 abgezogen werden, wobei diese ein Wasserbad 14 enthält, in das ein Trennblech 15 so abgetaucht ist, daß ein Lufteinbruch unterbunden ist. Über die Inertgasleitung 5 werden die Kammern mit Inertgas gefüllt und ihr inerter Zustand aufrecht erhalten.

Die Fig. 2 zeigt die Retortenkammer 20 im Detail. Das Gehäuse 1 ent­ hält einen die Retortenkammer 20 weitgehend umgebenden Brennerraum 3, in dem Brenner 4 vorgesehen sind, die an eine Gasleitung 4.1 ange­ schlossen sind. Mit Hilfe dieser Brenner 4 wird die Retortenkammer 20 so aufgeheizt, daß das eingebrachte Altmaterial 2 einer trockenen Destillation unterworfen wird, die zum Abschluß gebracht werden kann. Die zu behandelnden Altmaterialien 2 - hier als Altreifen dargestellt - sind auf ein etwa mittig in der Retortenkammer 20 verlaufenden Füh­ rungsteil 42 "aufgefädelt". Die Retortenkammer 20 ist - wie auch die anderen Kammern - mit Trennwänden 30 versehen; diese sind zum einen geschlossen (rechts) und zum anderen geöffnet (links) dargestellt. Bei der geschlossenen Trennwand 30 sind Antriebsteil 31 und Abdeck­ teil 32 der Trennwand zusammengefahren und liegen am Endstück 45 der Führung 42 an. Bei der offenen der Trennwände 30 sind das Antriebs­ teil 31 und das Abdeckteil 31 mit den Hubvorrichtungen 38 (Fig. 1) so auseinander gefahren, daß der Durchgang für das Altmaterial 2 freige­ geben ist. Um ein sauberes Anliegen von Antriebsteil 31 und Abdeck­ teil 32 an dem Endstück der Führungsteile 41 (bzw. 42 oder 43) zu ge­ währleisten, sind diese mit Endstücken, die zumindest einen der gleit­ lagerartig ausgebildeten Ringe 45.1 aufweisen, versehen, gegen die sich die halbkreisartigen Gleitflächen 35 des Antriebsteils 31 bzw. des Abdeckteils 32 legen. Die Führungsteile 41 (bzw. 42 oder 43) selbst sind mit Endscheiben 45 versehen, die die (in Fig. 3 und 4 nä­ her dargestellten) Antriebsmittel aufnehmen. Im Bereich des unteren Scheitels der Gehäusewandung ist ein Destillat-Ablaufschlitz und un­ ter diesem ein Sammelbehälter 27 vorgesehen (hier nicht dargestellt). Um Strahlungswärme von den Teilen der Trennwände 30 fern zu halten, sind (auf der geöffneten Seite erkennbaren) Strahlungs-Protektoren 30.1 vorgesehen, die beim Öffnen der Trennwand 30 aufgeklappt werden.

Die Fig. 3 und 4 zeigen den Antrieb der die Rotation der Führungen 40 sowie die Vorwärtsbewegung bewirkenden Mittel, die hier als an Zahnräder 48 angesetzte Finger 48.1 dargestellt sind. Zum Antrieb entweder der Rotation oder des Vorschubes wird das Abtriebsrad 8 des festen Antriebsmotors 6, der über eine Welle 7 mit Abtriebsrad 8 auf die einzelnen Antriebe wirkt, über eine Kette 39 sowie Vorgelege-Zahnräder 33 mit einem Zahnkranz 47 verbunden, der in einem Zwischen­ raum der zweigeteilten Endscheiben 45 vorgesehen ist, die so geteilt sind, daß zwischen den beiden Teilen ein Zwischenraum für diesen Zahn­ kranz 47 verbleibt. Wenn die Trennwände 30 geschlossen sind, umgrei­ fen deren halbkreisförmige Gleitflächen die gleitringartig ausgebil­ deten Enden 45.1 der Endscheiben 45 so, daß die Führung frei rotieren kann. Dabei greift die Kette 39 sowohl in das Abtriebsrad 8 des Mo­ tors als auch in das Antriebsrad 33 eines Vorgeleges ein, so daß der Übertragungsweg für die Kraft geschlossen ist (Fig. 4 links). Werden die beiden Teile der Trennwand auseinander gefahren, um die Trennwand zu öffnen, verliert die Kette 39 ihren Eingriff zum Abtriebsrad 8 (Fig. 4 rechts). Dabei werden die Führungsteile 41, 42 und 43 einzeln angetrieben, wobei dieser Antrieb demnach nur dann eingerückt ist, wenn die Zwischenwände 40 geschlossen sind. Zwischen Zahnkranz 47 und Endscheibe 45 ist nun ein Freilauf so eingeschaltet, daß er in Sperr­ richtung das Führungsteil 41 oder 42 oder 43 mitnimmt, so daß der die­ sem Antrieb zugeordnete Teil der Führung zur Rotation angetrieben wird. Erfolgt eine Drehsinn-Umkehrung, verbleibt die Endscheibe 45, gebremst durch die Gleitlager, in Ruhe, und der Antrieb wirkt ledig­ lich auf einen schrägverzahnten Wellenstumpf 44, der dann gegenüber dem ruhenden Zylinder der Führung rotiert. Mit diesem schrägverzahn­ ten Wellenstupf 44 wirken, in dem Mantel des Führungsteils 41, 42 oder 43 gelagert, Zahnräder 48 zusammen, die eine korrespondierende Verzahnung aufweisen; bei einer Rotation dieses Wellenstumpfes 44 gegenüber dem zylindrischen Mantel der Führung "rollen" diese Zahn­ räder 48 darauf ab. Diese Zahnräder 48 geben die Bewegung über den Kettenzug 46 an die Kettenräder 48′ weiter, an denen die Finger 48.1 angeordnet sind; bei Bewegung des Kettenzuges 46 kommt es zur Drehung der Kettenräder 48′ mit den Fingern 48.1, wobei diese aus den Zwi­ schenräumen der Stangen bzw. Stäbe des Mantels des Führungsteils aus­ tauchen und das von der Führung getragene Material vorwärts bewegen. Diese Transportbewegung wird nun so gesteuert, daß sie dann ausgelöst werden kann, wenn die Trennwand zur in Transportrichtung folgenden Kammer geöffnet ist, während die Trennwand zur vorgehenden Kammer allein schon zur Übertragung der Bewegungsvorgänge geschlossen ist.

Die Fig. 5 und 6 zeigen einen Querschnitt durch eine der Kammern der Vorrichtung. In dem Gehäuse 1 sind hier 5 Führungen 40, auf die - hier als Altreifen dargestellt - Altmaterial 2 "aufgefädelt" ist. In der Fig. 5 ist die Trennwand 30 geschlossen; Antriebsteil 31 und Abdeckteil 32 sind so gegeneinander gefahren, daß die Führung 40 im Bereich des Endstückes formschlüssig umfaßt ist. Die Fig. 6 zeigt diesen gleichen Querschnitt bei geöffneter Trennwand; hier sind das Antriebsteil 31 und das Abdeckteil 32 so auseinander gefahren, daß der gesamte Querschnitt der Kammer frei ist. Dabei besteht die Ober­ seite des Antriebsteils 31 aus in Aussparungen 34 des Abdeckteils 32 eingreifenden Fingern 36. Diese Aussparungen 34 sind dabei so ausge­ bildet, daß sie eine halbkreisförmige Gleitfläche 35 aufweisen, die sich gegen die kreisförmigen Gleitringe 45.1 der Endstücke 45 anle­ gen. Gleiches gilt für die Finger 36, deren Ende halbkreisförmig aus­ gespart und mit einer Gleitfläche 37 versehen ist.

Claims (26)

1. Verfahren zur Rückgewinnung gummiartiger Elastomere aus Altmaterial, insbesondere aus Alt-Reifen gekennzeichnet durch folgende Verfahrensschritte:

• - Einbringen des Altmaterials durch eine erste Schleuse in eine Vorkammer zum Trocknen des eingesetzten Altmaterials;
• - Überführung des getrockneten Altmaterials in eine Retor­ tenkammer, wobei im Retortenbehälter eine Atmosphäre mit verringertem Sauerstoff-Partialdruckes vorliegt;
• - Erhitzen des Altmaterials im Retortenbehälter zum Erzie­ len einer trockenen Destillation;
• - Abziehen des flüssigen Destillats als Flüssig-Produkt;
• - Überführung des trockenen Rückstands in eine Nachkammer und Zerkleinerung des Rückstands in dieser;
• - Abziehen des pulverisiert oder granulatähnlich anfallen­ den Rückstandes über ein Sieb;
• - Ausschleusen der nicht pulverisiert oder granulatähnlich anfallenden Rückstands-Teile durch eine zweite Schleuse.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Erhitzen zur trockenen Destillation mit konventionellen Heizmitteln, vorzugsweise mit Gas- oder Ölbrenner erfolgt.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Erhitzen zur trockenen Destillation mittels Mikrowellenenergie erfolgt.

4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn­ zeichnet, daß zur Verringerung des Sauerstoff-Partialdruckes ein Vakuum gezogen wird, wobei der Luftdruck auf unter 30% seines Normalwertes abgesenkt wird.

5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn­ zeichnet, daß zur Verringerung des Sauerstoff-Partialdruckes die im Retortenbehälter enthaltene Luft durch Inertgas ersetzt wird.

6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das bei der trockenen Destillation anfallende Destillat als Flüssig-Produkt abgezogen wird, wobei vorzugsweise die Bodenbereiche um den Destillat-Abzug gekühlt sind.

7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die die Nachkammer durchsetzende Führung im Bereich dieser Nachkammer in Rotation versetzt wird, um die von ihr gehaltenen Rückstände zu zerkleinern, und daß die zerkleinerten Rückstände gesichtet und der Durchgang als pulvriges Fest-Produkt abgezogen wird.

8. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahren zur Rückgewin­ nung gummiartiger Elastomere aus Altmaterial nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß eine zwi­ schen einer Vor- und einer Nachkammer (18, 25) angeordnete und mit Mitteln zum Aufheizen versehene Retortenkammer (20) mit mindestens einer zumindest Vorkammer (18), Retortenkam­ mer (20) und Nachkammer (25) durchlaufenden Führung (41, 42, 43) vorgesehen ist, wobei öffenbare Trennwände (30) die Kammern (18, 20, 25) trennen, wobei die Retortenkammer (20) mit Mitteln zum Aufheizen versehen ist und einen Abzug für das verflüssigte Destillat aufweist, wobei der Vorkammer (18) vor- und der Nachkammer (25) nachgeschaltet, je eine Schleuse (10, 13) zum Ein- bzw. Ausschleusen des Altmate­ rials vorgesehen ist, und wobei die Nachkammer (25) mit Mittel zur Pulverisierung bzw. Granulierung des Rückstandes versehen ist.

9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schleusen (10, 13) aus Tauchverschlüssen ausgebildet sind, durch die das Altmaterial ein- bzw. die unzerkleiner­ ten Rückstände ausgeschleust werden.

10. Vorrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Führung (40) rohrartig zumindest Vor-, Retorten- und Nachkammer (18, 20, 25) durchzieht, wobei das vorkam­ merseitige Ende etwa U-förmig gebogen als Tauchfinger (12) durch das Tauchbad (11) des Tauchverschlusses geführt ist, während das nachkammerseitige Ende außerhalb der Nachkammer (25) endet und von einer in das Wasserbad (14) der Aus­ tragsschleuse (13) abgetauchten Schürze (15) überdeckt ist.

11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch ge­ kennzeichnet, daß Retortenkammer (20) mit Vor- und Nach­ kammer (18, 25) in einem tunnelartigen Gehäuse (1) vorgese­ hen sind, das die Mittel zum Aufheizen des Altmaterials enthält, wobei als Mittel zum Aufheizen Öl- oder Gasbrenner (4) vorgesehen sind, wobei die Retortenkammer (20) zu­ mindest den Brennern (4) gegenüber einen Einsatz aus einem hitzebeständigen Material aufweist.

12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, dadurch ge­ kennzeichnet, daß Retortenkammer (20) mit Vor- und Nach­ kammer (18, 25) in einem tunnelartigen Gehäuse (1) vorgese­ hen sind, das die Mittel zum Aufheizen des Altmaterials enthält, wobei als Mittel zum Aufheizen mindestens ein Mi­ krowellengenerator vorgesehen ist, wobei die Retortenkammer (20) zumindest den Abstrahl-Organen des Mikrowellengenera­ tors gegenüber einen Einsatz aus Material aufweist, das für die elektromagnetische Strahlung im gewählten (Mikro-)Wel­ lenlängenbereich durchlässig ist.

13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 12, dadurch ge­ kennzeichnet, daß zumindest das der Nachkammer (25) zuge­ ordnete Teil (43) der Führung (40) in deren Bereich drehbar ist und so eine rohrmühlenähnliche Anordnung zur Zerklei­ nerung des versprödeten Rückstandes bildet.

14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch ge­ kennzeichnet, daß zumindest die Retortenkammer (20) einen Anschluß für eine Vakuumpumpe aufweist.

15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 13, dadurch ge­ kennzeichnet, daß zumindest die Retortenkammer (20) einen Anschluß für eine Inertgaszufuhr aufweist, wobei für das Inertgas eine Kreislaufführung mit einem Kreislaufgebläse vorgesehen ist, und wobei das Nachspeisen von Inertgas vor­ zugsweise in den Kreislauf erfolgt.

16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 15, wobei als Altmaterial abgenutzte Alt-Reifen, Treibriemen oder ähn­ liche, einen geschlossenen Ring bildende und damit die Füh­ rung umschlingende Abfälle eingesetzt werden, dadurch ge­ kennzeichnet, daß eine U-förmige, das Tauchbad (11) der Eingangsschleuse (10) durchlaufende Führung (49) vorgesehen ist, an die sich weitere Führungsteile (41, 42, 43), die die Vorkammer (18), die Retortenkammer (20), die Nachkammer (25) durchlaufen, anschließen, wobei die ringförmigen Ab­ fälle, auf diese Führung (40) "auffädelbar" und längs der Führung bewegbar sind, wobei die einzelnen Führungsteile (41, 42, 43,) im Bereich der Kammern jeweilige Mittel zur Bewegung der Abfälle aufweisen.

17. Vorrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsteile (41, 42, 43, 49) gebildet sind von achs­ parallel verlaufenden Stangen oder Stäben, die so gelegt sind, daß jeweils zwischen zwei der Stäbe/Stangen ein Zwi­ schenraum gebildet ist, und daß die Führung (40) Mittel zum Fördern der sie umschlingenden Altmaterialien (2) aufweist, deren Mitnehmer (48.1) durch die Zwischenräume zwischen den Stäben/Stangen greifend, Altmaterial fassen und mitnehmen.

18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß als Mitnehmer zur Bewegung der die Führung (40) umschlin­ genden Abfälle aus der Mantelfläche der Führung (40) aus­ tretende, achsparallel bewegbare Nocken vorgesehen sind.

19. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß als Mitnehmer zur Bewegung der die Führung (40) umschlin­ genden Abfälle in der Mantelfläche der Führung liegende Fin­ ger (48.1) vorgesehen sind, die, im Mantel der Führung (40) achsparallel liegend, um eine Achse drehbar sind und bei Drehung aus der Mantelfläche austreten.

20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 19, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Nachkammer (25) mit einem Abgang für pulvriges/granuliertes Material versehen ist, dem eine Klas­ sierung, vorzugsweise ein Sieb (26) oder ein Sichter so vor­ geschaltet ist, daß der Durchgang ausgetragen wird.

21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 20, dadurch ge­ kennzeichnet, daß jede der Trennwände (30) gebildet ist von einem Antriebsteil (31) mit mindestens einem im Durchmesser der Führung (40) gehaltenen Finger (36) und von einem Ab­ deckteil (32) mit den/die Finger (36) aufnehmenden Schlitz/-zen (34), wobei beide mit Hubvorrichtungen (33) gegen die Führungsteile (41; 42; 43) der Führung (40) fahrbar sind, und wobei die Anzahl der Finger (36) sowie der Schlitze (34) der Anzahl der Führungen (40) entspricht.

22. Vorrichtung nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß der im Antriebsteil (31) vorgesehene Antrieb für die Rota­ tion des Führungsteils (41; 42; 43) über eine Kette (39) ein- bzw. auskuppelbar ist, wobei der Antrieb vorzugsweise über ein Vorgelege (43) mit einem Zahnkranz (46) zusammen­ wirkt.

23. Vorrichtung nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeich­ net, daß im Zuge des Antriebsweges ein Freilauf vorgesehen ist, der derart geschaltet ist, daß bei einem Drehsinn das zugeordnete der Führungsteile (41; 42; 43) mitgenommen wird, während es bei Drehsinn-Umkehr gebremst durch die Gleitlagerung ruhend verbleibt.

24. Vorrichtung nach Anspruch 23, dadurch gekennzeichnet, daß der Freilauf zwischen dem Zahnkranz (47) und Endstück (45) eines jeden der Führungsteile (41; 42; 43) angeordnet ist.

25. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 21 bis 24, dadurch ge­ kennzeichnet, daß jedes der Teile (41, 42, 43) einer Füh­ rung (40) eine zentrisch angeordnete, schrägverzahnte Welle (44) aufweist, die mit dazu passend schrägverzahnten Zahn­ rädern (48) mit seitlich angesetzten Förderfingern (48.1) zusammenwirkt, wobei die Achsen der schrägverzahnten Zahn­ räder (48) im Bereich des Mantels der Führung so gelagert sind, daß die Finger (48.1) bei Drehung der Zahnräder (48) aus der Mantelfläche austreten.

26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 21 bis 25, dadurch ge­ kennzeichnet, daß jedes der Endstücke (45) der Führungs­ teile (41, 42, 43) einen zentrisch angeordneten, schrägver­ zahnten Wellenstumpf aufweist, der mit dazu passend schräg­ verzahnten Zahnrädern (48) mit seitlich angesetzten Förder­ fingern (48.1) zusammenwirkt, wobei umlaufende Übertragungs­ ketten für die weiteren, außerhalb des Stumpfes angeordne­ ten Zahnräder (48) mit Fingern (48.1) vorgesehen sind.