DE19617437A1 - Elastomere Ringraumdichtung - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine elastomere Ringraumdichtung, die für Rohre aus Steinzeug, Kunststoff, HDPE, SML, duktilem Guß sowie Faserzement oder andere Rohrarten bestimmt ist und einen manschettenartigen Grundkörper aufweist, der mit seiner Mantelfläche in einem Bohrloch liegt und mit seiner Innenöffnung das abgesetzte Ende eines Rohres aufnimmt.

Derartige elastomere Ringraumdichtungen sind in manigfachen Ausführungen bekannt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannten Ausführungsformen, insbesondere solche, die im Abwasserbereich eingesetzt werden, unter Beibehaltung der bisherigen Vorteile dahingehend zu verbessern, daß die Dichtung zwischen dem Bohrloch und der Mantelfläche des manschettenartigen Grundkörpers einfach und sicher erfolgt.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der manschettenartige Grundkörper auf seiner Mantelfläche zusätzliche Dichtungen aus quellförmigen Werkstoff aufweist. Hierdurch wird erreicht, daß dieser Werkstoff, wenn er mit Wasser in Berührung kommt, dreidimensional aufquillt, weil die Wassermoleküle in die Struktur des Werkstoffs aufgenommen werden. Dieser Zustand bleibt zwischen -40° und +100° Celsius erhalten. Wenn der Werkstoff abtrocknet, läßt die Dichtung die Wassermoleküle frei und die Quellung geht zurück. Wird der feuchte Zustand wieder hergestellt, erhöht sich der Wassergehalt und die Quellung erfolgt von neuem. Dieses bedeutet, daß eine dauerhafte Abdichtung entsteht. Dieses hat zur Folge, daß das Austreten von Flüssigkeiten sowie das Eindringen von Flüssigkeiten in das bestehende Rohrleitungssystem unterbunden wird. Durch die zusätzlichen Dichtungen aus quellfähigem Werkstoff wird ferner erreicht, daß bei größeren Toleranzen, Unebenheiten bei der Rohrverbindung sowie bei kleineren Beschädigungen, die durch Transport oder Montage entstehen können, trotzdem eine dauerhafte Abdichtung erfolgt.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht der quellfähige Werkstoff aus einer Mischung von modifizierten Kautschuk und hydrophilen Werkstoff. Solche Mischungen lassen sich preisgünstig herstellen.

Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung können die zusätzlichen Dichtungen als Ringkörper ausgebildet sein, die in Vertiefungen, insbesondere in Form von Ringnuten an der Mantelfläche des Grundkörpers sitzen. Hierdurch wird eine einfache und dauerhafte Festlegung der zusätzlichen Dichtungen erreicht.

Die Erfindung läßt sich auch bei Grundkörpern verwirklichen, die längenvariabel ausgebildet sind und sich aus einem Oberteil und einem mit diesen zusammenwirkenden Unterteil zusammensetzen.

Die Erfindung ist in der Zeichnung in zwei Ausführungsbeispielen dargestellt. Es zeigen:

Fig. 1 den Querschnitt einer Ringraumdichtung 10, die mit ihrer Man­ telfläche 11 in ein Bohrloch 12 eingesetzt ist, vor dem Ein­ bringen des abgesetzten Endes 28 eines Rohres 13,

Fig. 2 einen Teilschnitt durch eine Ringraumdichtung 10 mit den erfin­ dungsgemäßen zusätzlichen Dichtungen 14, 15 und

Fig. 3 einen Teilschnitt durch eine längenvariable Ringraumdichtung 10a in gleicher Darstellung wie in Fig. 2.

Die Ringraumdichtung 10 besteht aus Gummi, die in der in den Fig. 1 und 2 dargestellten ersten Ausführungsform als Rohrmuffe ausgebildet ist. Der manschettenartige Grundkörper 16 dieser Ringraumdichtung 10 übergreift mit einem angeformten Kragen 17, wie die Fig. 1 es veranschaulicht, den Rand des Bohrloches 12, das sich in einer Betondecke 18 befindet. Wie Fig. 2 zeigt, ist unterhalb des Kragens 17 eine zusätzliche Dichtung 14 in Form eines Ringkörpers mit rundem Querschnitt vorgesehen, die aus quellfähigem Werkstoff besteht. Eine weitere zusätzliche Dichtung 15 sitzt in einer Ringnut 19 am unteren Ende der Mantelfläche 11 der Ringraumdichtung 10. In der Innenöffnung 20 der Ringraumöffnung 10 sind übereinander angeordnet Dichtungsrippen 21 angebracht.

Wie der Fig. 1 zu entnehmen ist, wird das Rohr 13 mit seinem als Stutzen ausgebildeten, abgesetzten Ende 28 in die Innenöffnung 20 der Rohrraumdichtung 10 eingeführt. Hierbei werden die Dichtungsrippen 21 zusammengedrückt und eine sichere Abdichtung erzielt. Beim Einführen des Rohrstutzens 28 in die Innenöffnung 20 der Ringraumdichtung 10 wird diese aufgeweitet, wobei die zusätzlichen Dichtungen 14, 15 gegen die Wandungen und der Kragen 17 gegen den Rand des Bohrloches 12 gepreßt werden. Sobald die zusätzlichen Dichtungen 14, 15 mit Wasser in Berührung kommen, quellen diese auf und besorgen eine weitere, sichere Abdichtung.

Bei der in der Fig. 3 gezeigten zweiten Ausführungsform ist die Ringraumdichtung 10a längenvariabel ausgebildet. Um dieses zu ermöglichen, besteht diese Ringraumdichtung 10a aus einem Oberteil 22 und einem mit diesem zusammenwirkenden Unterteil 23. Im Verbindungsbereich 24 des Oberteils 22 und des Unterteils 23 sind Vorsprungsleisten 25 und Vertiefungsnuten 26 vorgesehen, die, wie die Fig. 3 zeigt, ineinander greifen und eine sichere, abdichtende Verbindung bewirken. Bei dieser Ausführungsform weisen die zusätzlichen Dichtungen 14a und 15a rechteckige Querschnitte auf. Des weiteren ist dem unteren Ende des Oberteils 22 an der Mantelfläche eine Dichtungslippe 27 angeformt. Die übrigen Bestandteile der Ringraumdichtung 10a entsprechen der ersten Ausführungsform, so daß hierfür die gleichen Bezugszeichen verwendet wurden.

Wie bereits erwähnt, sind die dargestellten Ausführungsformen nur beispielsweise Verwirklichungen der Erfindung. Diese ist nicht darauf beschränkt. Es sind noch mancherlei Abänderungen und Ausbildungen möglich. So könnten die zusätzlichen Dichtungen 14, 14a und 15, 15a auch bandförmig ausgebildet sein und in den Verbindungsbereichen mit Klebstoff-Beschichtung versehen sein. Des weiteren könnten die zusätzlichen Dichtungen 14, 14a und 15, 15a auch dreieckige Querschnitte aufweisen oder mit Dichtungslippen ausgerüstet sein. Die zusätzlichen Dichtungen aus quellförmigem Werkstoff können auch zwischen der Mantelfläche des stutzenartigen Rohrendes 28 und den Flächen der Innenöffnung 20 der Ringraumdichtung 10 eingebracht werden, um eine sichere Abdichtung in diesen Bereich zu erwirken.

Bezugszeichenliste

10 Ringraumdichtung
10a längenvariable Ringraumdichtung
11 Mantelfläche der Ringraumdichtung 10, 10a
12 Bohrloch
13 Rohr
14, 14a zusätzliche Dichtungen
15, 15a zusätzliche Dichtungen
16 manschettenartiger Grundkörper
17 Kragen
18 Betondecke
19 Ringnut
20 Innenöffnung der Ringraumdichtung 10, 10a
21 Dichtungsrippen
22 Oberteil der Ringraumdichtung 10a
23 Unterteil der Ringraumdichtung 10a
24 Verbindungsbereiche zwischen dem Oberteil 22 und dem Unterteil 23
25 Vorsprungsleisten
26 Vertiefungsnuten
27 Dichtungslippe
28 stutzenartiges Rohrende

Claims (4)

1. Elastomere Ringraumdichtung, die für Rohre aus Steinzeug, Kunststoff, HDPE, SML, duktilem Guß sowie Faserzement oder andere Rohrarten bestimmt ist und einen manschettenartigen Grundkörper aufweist, der mit seiner Mantelfläche in einem Bohrloch liegt und mit seiner Innenöffnung das abgesetzte Ende eines Rohres aufnimmt, dadurch gekennzeichnet, daß der manschettenartige Grundkörper (16) auf seiner Mantelfläche (11) zusätzliche Dichtungen (14, 15) aus quellfähigem Werkstoff aufweist.

2. Ringraumdichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der quellfähige Werkstoff aus einer Mischung von modifiziertem Kautschuk und Hydrophilen Werkstoff besteht.

3. Ringraumdichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlichen Dichtungen (14, 15) als Ringkörper ausgebildet sind, die in Vertiefungen, insbesondere in Form von Ringnuten (19) an der Mantelfläche (11) des Grundkörpers (16) sitzen.

4. Ringraumdichtung nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (16) längenvariabel ausgebildet ist und sich aus einem Oberteil (22) und einem mit diesem zusammenwirkenden Unterteil (23) zusammensetzt.