DE19616443A1 - Gegentakt-Endstufe für analoge und digitale Schaltungen - Google Patents
Gegentakt-Endstufe für analoge und digitale SchaltungenInfo
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Description
In digitalen Schaltkreisen wie z. B. bei einem UND-Gatter ist zur Realisierung der ei
gentlichen Funktion keine Gegentakt-Endstufe ( Gegentakt-Ausgang) notwendig.
Muß das UND-Gatter aber einen großen Strom liefern, ist es von Vorteil, eine
Gegentakt-Endstufe zu verwenden, um die Leistungsaufnahme des Gatters gering zu
halten. Es ist bekannt, diese Aufgabe mit der Totempole Endstufe ( Totempole
Ausgang) zu lösen. Der Totempole Ausgang hat allerdings den Nachteil, daß beim
Wechseln des Logischen Zustandes von "H" auf "L" und umgekehrt kurzzeitig ein
großer Strom gleichzeitig durch beide Endtransistoren fließt. Dieser 10 bis 20 ns
andauernde Querstrom wird über einen Widerstand auf 10 bis 15 mA begrenzt. Dieser
Begrenzungswiderstand begrenzt aber auch den maximalen Ausgangsstrom der End
stufe auf 10 bis 20 mA. Des weiteren verursacht der kurzzeitige Querstrom durch die
beiden Endtransistoren einen kurzen Einbruch auf der Betriebsspannungsleitung, so
daß Entkoppelkondensatoren nötig sind, die die Betriebsspannung wieder "glätten".
Wenn größere Ausgangsströme nötig sind, werden Transistoren mit offenem Kol
lektor ("open collektor") oder offenem Emitter verwendet. Diese können aber
eine an den Ausgang angeschlossene Kapazität schnell aufladen, aber nur langsam
entladen und umgekehrt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gegentakt-Endstufe zu realisieren, die
keine Störimpulse verursacht und einen großen Ausgangsstrom zu liefern imstande ist.
Mit der Erfindung sind bei großen Kapazitäten am Ausgang kürzere Schaltzeiten
möglich. Große Kapazitäten treten z. B. bei Vernetzung von Computern über lange
Kabel auf. Aber auch der Anschluß eines Druckers über ein Kabel ist mit großen
Kapazitäten verbunden, so daß die Verwendung einer Endstufe mit großem Aus
gangsstrom sich lohnt.
Die Aufgabe wird durch die im Patentanspruch aufgeführten Merkmale gelöst.
Fig. 1 zeigt die Erfindung
Fig. 2 zeigt die Eingangsseite eines TTL-Gatters mit Schaltkapazität.
Fig. 1:
Die Transistoren T1 und T2 stellen die Endtransistoren der Endstufe dar. T2 ist mit
T1 derart gekoppelt, daß er sperrt, wenn T1 Strom liefert und umgekehrt. Im Ruhe
zustand, wenn an den Ausgang keine Last angeschlossen ist und T4 gesperrt ist, fließt
durch die Endtransistoren ein Ruhestrom. Dieser Ruhestrom wird bestimmt von dem
Spannungsabfall über R3 und von dem Widerstandswert von R1.
Bei fehlendem Widerstand R2 sind der Emitterstrom von T2 und der Strom durch R1
gleich (bei Vernachlässigung des Basisstroms von T3). Der Spannungsabfall über R1
beträgt 0.6 V, so daß die Dioden D1 und D2 gesperrt sind. Die Basen von T1 und T3
führen gleiches Potential, so daß dem Transistor T1 eine Kollektor-Basis-Spannung
von 0,6 V verbleibt.
Wenn an den Ausgang ein Widerstand gegen Masse angeschlossen wird, liefert T1
Strom, die Dioden D1 und D2 schalten durch. Die negativer werdende Spannung am
Emitter von T3 schaltet T3 und damit T2 ab.
Wenn an den Ausgang ein Widerstand gegen die Betriebsspannung angeschlossen
wird, sperrt T1 etwas. Sein Kollektor wird positiver. Die positiver werdende Span
nung am Emitter von T3 steuert T3 auf, und daraufhin führt T2 einen größeren Kol
lektorstrom.
Wird an den Ausgang der Endstufe der Eingang eines TTL-Gatters mit Schaltkapazität
Cs angeschlossen (Fig. 2), ergibt sich folgender Funktionsablauf: Wenn T4 ge
sperrt war und durchschaltet (HL-Sprung am Ausgang), sperrt T1 sofort, weil seine
Basis negativer wird, während die Schaltkapazität den Ausgang der Endstufe auf
einem konstanten Potential hält. Nach der Einschaltzeit von T3 schalten T3 und T2
durch; T2 entlädt die Schaltkapazität Cs. Wenn T4 ganz durchgeschaltet ist, beträgt
die Basis-Emitter-Spannung von T1 nur noch ca. 0,4 V, so daß T1 sperrt. T2 bleibt
durchgeschaltet, weil er über R1 und T3 seinen Basisstrom bekommt. Es fließt ein
Strom durch R (Fig. 2) und T2.
Wenn T4 sperrt, wird Cs über T1 aufgeladen. Die Spannung am Ausgang steigt an.
Danach fließt durch die beiden Endtransistoren nur noch ein Ruhestrom. Dieser Ruhe
strom ist ein Maß für den maximalen Ausgangsstrom der Endstufe. Wenn dieser ge
samte Ruhestrom anstatt durch den Kollektor von T2 durch die Basis fließt, beträgt
der Gesamtstrom, den T2 aufnehmen kann, das Hundertfache (Stromverstärkung)
des Ruhestroms.
Der Nachteil der Erfindung gegenüber dem TotemPole-Ausgang ist, daß der "HL"-
Sprung am Ausgang wegen T3 länger dauert. Dieser Nachteil wird aber bei kapa
zitiver Last durch den großen Ausgangsstrom wieder wettgemacht. Der Vorteil
gegenüber dem TotemPole-Ausgang ist, daß beim Wechseln des Logischen Zustandes
kein Kurzschlußstrom entseht.
Die Erfindung ist auch als Endstufe für analoge Schaltungen gut geeignet, weil sie
keinen PNP-Leistungstransistor enthält. In integrierter Technik haben PNP-Leistungs
transistoren den Nachteil, daß sie auf dem Chip großen Platz beanspruchen. Außerdem
wäre diese Analog-Endstufe TTL-kompatibel.
Claims (1)
- Der Kollektor eines Transistors T1 (NPN) führt über einen Widerstand R1 zur Be triebsspannung, während sein Emitter mit dem Kollektor eines weiteren Transistors T2 verbunden ist. Der Emitter von T2 (NPN) führt zum Minuspol der Betriebsspannung (Masse). Dem Widerstand R1 sind zwei in Reihe geschaltete Dioden parallel geschal tet, die auch in Durchlaßrichtung geschaltet sind. Eine der Dioden ist eine Silizium diode, die zweite eine Schotky-Diode. Der Emitter eines weiteren Transistors T3 (PNP) ist mit dem Kollektor von T1 verbunden, während sein Kollektor zur Basis von T2 führt. Von der Basis von T2 führt ein Widerstand zur Masse. Sowohl die Basis von T1, als auch die von T3 führen gleiches Potential. Letztlich ist an die Basis von T1 ein weiterer Transistor T4 (NPN) angeschlossen, dessen Emitter zur Masse und dessen Kollektor zur Basis von T1 führt. Der Verbindungspunkt des Emitters von T1 mit dem Kollektor von T2 bildet den Ausgang der Endstufe. Hier kann z. B. über einen Elektrolytkondensator ein Lastwiderstand angeschlossen werden. Dadurch gekennzeichnet, daß der Kollektorstrom von T1 über T3 mit der Basis von T2 so gekoppelt ist, daß der Basisstrom von T2 kleiner wird, wenn der Kollektorstrom von T1 wächst und umgekehrt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996116443 DE19616443A1 (de) | 1996-04-25 | 1996-04-25 | Gegentakt-Endstufe für analoge und digitale Schaltungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996116443 DE19616443A1 (de) | 1996-04-25 | 1996-04-25 | Gegentakt-Endstufe für analoge und digitale Schaltungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19616443A1 true DE19616443A1 (de) | 1997-10-30 |
Family
ID=7792360
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996116443 Withdrawn DE19616443A1 (de) | 1996-04-25 | 1996-04-25 | Gegentakt-Endstufe für analoge und digitale Schaltungen |
Country Status (1)
Country | Link |
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