DE19615729B4 - Überspannungsschutzanordnung zum Schutz eines Endgerätes gegen Überspannungen, sowie Verfahren zum Erstellen einer Überspannungsschutzanordnung - Google Patents

Überspannungsschutzanordnung zum Schutz eines Endgerätes gegen Überspannungen, sowie Verfahren zum Erstellen einer Überspannungsschutzanordnung Download PDF

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Abstract

Überspannungsschutzanordnung zum Schutz eines Endgerätes (3) gegen Überspannungen, bestehend aus einem oder mehreren, dem Endgerät (3) vorgeschalteten Überspannungsschutzgeräten (4, 5), wobei die elektrischen Ausgangswerte des jeweiligen Überspannungsschutzgerätes (4, 5) auf die elektrischen Eingangswerte des nachgeschalteten Endgerätes (3) oder eines weiteren nachgeschalteten Überspannungsschutzgerätes (5) energetisch abgestimmt sind und eine stufenweise Energieumsetzung und Spannungsbegrenzung erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass
die Überspannungsschutzgeräte als Module ausgebildet sind, die jeweils aus einem eingangsseitig angeordneten Überspannungsableiter (6) und einer ausgangsseitig angeordneten Impedanz (7) bestehen, wobei die Impedanz (7) eine Widerstandsdraht-Luftspule ist, die sowohl zur Entkopplung als auch zur Reduzierung der an ein nachgeschaltetes Überspannungsschutzgerät (5) bzw. an ein zu schützendes Endgerät (3) abgegebenen Energie dient, und wobei der Widerstandswert dieser Impedanz (7) wesentlich kleiner als der Widerstandswert der Eingangsimpedeanz des Endgerätes (3), sowie wesentlich größer als der Widerstandswert der Eingangsimpedanz eines gegebenenfalls nachgeschalteten weiteren Überspannungsschutzgerätes (5) ist, und
dass die Überspannungsschutzgeräte (4, 5) mit einer...

Description

  • Die Erfindung betrifft eine Überspannungsschutzanordnung Schutz eines Endgerätes gegen Überspannungen, gemäß Oberbegriff des Anspruches 1 sowie ein Verfahren zum Erstellen einer derartigen Anordnung.
  • Ein solches Verfahren und auch eine dazugehörige Anordnung ist aus DE-OS 43 17 191 bekannt. Dabei sind im Wege einer Spannungswelle zunächst ein Blitzstromableiter und dem nachgeordnet ein oder mehrere Überspannungsableiter in Reihe hintereinander geschaltet vorgesehen. An den letzten Überspannungsableiter dieser Reihe wird das Endgerät angeschlossen. Es sind die Ausgangsspannung und der Ausgangsstrom des Blitzstromableiters der zulässigen Eingangsspannung und dem zulässigen Eingangsstrom des nächstfolgenden ersten Überspannungsableiters angepaßt. Diese Bedingungen werden bis zu dem zu schützenden Gerät fortgesetzt, wobei die Ausgangsspannung und der Ausgangs-strom des letzten Überspannungsableiters der zulässigen Eingangsspannung und dem zulässigen Eingangsstrom des zu schützenden Gerätes angepaßt sind. Hiermit sollen schädliche Überspannungen, z.B. aufgrund eines Blitzstromes, von dem zu schützenden Endgerät abgehalten werden, wobei primär an den Einsatz bei einem EMV-Blitz-Schutzzonen-Konzept gedacht ist. Hiermit werden von der sogenannten Feldseite (Blitz-Schutzzone Null) aus Schutzzonen mit abnehmender Gefährdung hin-10 sichtlich leitungsgebundener Störungen und sogenannter LEMP-Einwirkungen geschaffen. Mit der Kürzel LEMP sind ungedämpfte elektromagnetische Felder des Blitzes gemeint.
  • Bei dem DE-Fachbuch; P. Hasse: Überspannungsschutz von Niederspannungsanlagen, 1987, Seite 103, 108, 114 und 115; ist die Ausbildung von Überspannungsbegrenzern für informationstechnische Anlagen gelehrt, wobei allgemein auf Entkopplungsglieder verwiesen wird, die zwischen Grob- und Feinschutzelementen angeordnet werden.
  • Der dortige Typ LZ enthält anstelle der Ohm'schen Längswiderstände Induktivitäten mit kleinem Gleichstromwiderstand und gibt daher keinerlei Anregung, eine Luftspule aus einem Widerstandsdraht, bevorzugt aus einer hochohmigen Legierung zu gestalten.
  • Letztendlich offenbart die US 4,876,621 ein Schutzgerät für Telekommunikationsgeräte, wobei dort auf besondere Vorteile beim Einsatz von Widerständen mit einem positiven Temperaturkoeffizienten verwiesen wird.
  • Aus dem Vorgenannten ist es daher Aufgabe der Erfindung, eine weiterentwickelte Überspannungsschutzanordnung zum Schutz eines Endgerätes gegen Überspannungen sowie ein Verfahren zum Erstellen einer derartigen Überspannungsschutzanordnung anzugeben, welche bzw. welches es gestattet, eine schnelle Schutzgeräteauswahl bei Einsatz der Schutzgeräte vor Ort durch einen Installateur zu ermöglichen.
  • Die Lösung der Aufgabe der Erfindung erfolgt anordnungsseitig mit den Merkmalen nach Patentanspruch 1 sowie bezüglich dem Verfahren zum Erstellen einer Überspannungsschutzanordnung in seiner Definition gemäß Lehre des Patentanspruchs 2.
  • Demnach erfolgt eine energetische Abstimmung und Umsetzung in der Kette vom Überspannungsschutzgerät zum Endgerät derart, daß eine Beschädigung oder etwa Zerstörung des Endgerätes vermieden ist. Durch eine derartige Abstimmung auf die maximale Energieverträglichkeit des Endgerätes hat die aufgetretene schädliche Überspannung keinen nachteiligen Einfluß mehr auf das Endgerät. In jeder der vorgenannten, möglichen Stufen ist die Energieumsetzung des Überspannungsschutzgerätes der vorhergehenden Stufe auf die maximal von dem Zwischenüberspannungsschutzgerät der nachfolgenden Stufe bzw. von dem Endgerät aufnehmbaren bzw. umsetzbaren Energie abgestimmt. Durch die alternative Möglichkeit der Zwischenschaltung von Überspannungsschutzgeräten kann man Situationen gerecht werden, in denen die zu erwartende Energie der schädlichen Überspannung so groß sein kann, daß sie nicht von einem einzigen Überspannungsschutzgerät in einem solchen Umfang in Wärme umgesetzt werden kann, daß der Restanteil anschließend direkt dem Endgerät zugeführt werden kann, ohne dieses zu gefährden.
  • Erfindungsgemäß ist der Ausgangsseite des Überspannungsschutzgerätes oder des betreffenden Zwischen-überspannungsschutzgerätes eine der Energieumsetzung dienende Impedanz vorgesehen ist, wobei der Widerstandswert dieser Impedanz wesentlich kleiner als der Widerstandswert der Eingangsimpedanz des Endgerätes, sowie wesentlich größer als der Widerstandswert der Eingangsimpedanz eines gegebenenfalls vorgesehenen Zwischenüberspannungsschutzgerätes ist. Während bei Verfahren und Anordnung nach DE-OS 43 17 191 man beim Endgerät nur die Extremfälle des Wertes des Eingangswiderstandes mit entweder "unendlich" oder "Null" in Betracht zog, ist die Erfindung auf die in der Praxis tatsächlich vorhandenen Fälle, nämlich eines endlichen Eingangswiderstandes des Endgerätes im Bereich von z.B. 100 Ohm bis 1 meg Ohm abgestellt. Oder es ist im Fall von zwischengeschalteten Zwischenüberspannungsschutzgeräten eine Abstimmung auf den Widerstandswert deren jeweiligen Eingangsimpedanz gegeben. So besteht bei der Erfindung der Vorteil der Koordination der Geräte auf die tatsächliche elektromagnetische und thermische Festigkeit des jeweiligen Endgerätes. Dabei wird der wesentliche Vorteil erreicht, daß für die beiden vorgenannten Alternativen, nämlich direkte Anschaltung des Endgerätes an das Überspannungsschutzgerät, oder eine Reihenschaltung aus Überspannungsschutzgerät, einem oder mehreren Zwischenüberspannungsschutzgerät(en) und Endgerät immer das gleiche Überspannungsschutzgerät eingesetzt werden kann. Der Widerstandswert seiner ausgangsseitigen Impedanz paßt zu beiden vorgenannten Alternativen.
  • Gemäß einer baulich und funktionsmäßig vorteilhaften, bevorzugten Ausführungsform der Erfindung besteht die Ausgangsimpedanz des Überspannungsschutzgerätes und der gegebenenfalls vorgesehenen Zwischenüberspannungsschutzgeräten jeweils aus einem Entkoppelungsglied in Form eines Ohm'schen, induktiven oder Ohm'schen und induktiven Widerstandes (Impedanz) im Ausgangspfad an der elektrischen Ausgangsseite des betreffenden Überspannungsschutzgerätes. Entkopplungsglieder sind zwar für sich in der Überspannungstechnik bekannte Bauelemente. Hierauf wird beispielsweise in der eingangs genannten DE-OS 43 17 191 hingewiesen. Auch sind Entkopplungsglieder bei einem Produkt "Blitzductor KT" der Anmelderin zur Koordination der Überspannungsschutzelemente (Grobschutz, Feinschutz) innerhalb dieses Gerätes vorgesehen. Gemäß DE 38 12 058 dient ein Entkopplungselement in Form einer Impedanz zur Erzeugung eines Spannungsabfalles, der den Ansprechwert des Grobschutzelementes überschreiten und damit dieses in Funktion setzen kann. Mit der Erfindung ist dagegen das Entkopplungsglied so ausgelegt, daß an ihm die erforderliche Energieabsorbung erfolgen kann und ferner ist es elektrisch so gestaltet, daß seine Ausgangsseite auf die Eingangsseite des nächstfolgenden Gerätes angepaßt ist.
  • Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung sind der nachstehenden Beschreibung und der zugehörigen Zeichnung von Ausführungsmöglichkeiten zu entnehmen. In der im wesentlichen schematischen Zeichnung zeigt:
  • 1 das Prinzip der Erfindung in einer ersten Ausführung,
  • 2 die Anordnung nach 1 mit eingetragenen elektrischen Werten,
  • 3 das Prinzip der Erfindung in einer zweiten Ausführung, einschließlich eingetragener elektrischer Werte,
  • 4 die Ausführung einer Leiterplatte mit einem Entkopplungsglied.
  • In der Darstellung gemäß 1 kommt über die Leitung 1 eine z.B. von einem Blitzeinschlag herrührende Überspannung gemäß Pfeil 2 an. Sie soll in ihrer energetischen Auswirkung soweit als notwendig von dem zu schützenden Endgerät 3 ferngehalten werden. In diesem Beispiel sind hierzu ein erstes Überspannungsschutzgerät 4 und ein weiteres, dem nachgeschaltetes Zwischenüberspannungsschutzgerät 5 vorgesehen. In ihnen befinden sich jeweils nur schematisch angedeutete Überspannungsschutzelemente 6 und Entkopplungselemente 7. Die Entkopplungselemente 7 sind jeweils eine Impedanz, in der eine bestimmte Menge der von der Überspannung herrührenden Energie vernichtet, d.h. in Wärme umgesetzt wird, bis die dem Endgerät 3 noch zufließende Energie so klein geworden ist, daß sie das Endgerät nicht mehr beschädigt. Hierzu ist gemäß der Erfindung wesentlich, daß der Widerstandswert der Impedanz des Entkopplungselementes 7 der jeweiligen Ausgangsseite A des betreffenden Überspannungsschutzgerätes so dimensioniert ist, daß im Zusammenwirken mit der nachgeschalteten Impedanz der jeweiligen elektrischen Eingangsseite E des nachfolgenden Gerätes eine Energieaufteilung derart bewirkt wird, daß der Hauptanteil der Energie an der Impedanz der jeweils vorgeschalteten Ausgangsseite umgesetzt wird. Ab Fabrik sind derart koordinierbare Überspannungsschutzgeräte herstellbar. Die Angaben über die elektrischen Werte der jeweiligen Ausgangs- und Eingangsseite können durch eine Kennzeichnung erfolgen, z.B. durch einen Typenschlüssel für die Energiebelastbarkeit. Auch können Kennzeichnungssymbole für die jeweils zueinanderpassenden Ausgänge und Eingänge vorgesehen werden.
  • Die energetische Bedrohung des Endgerätes durch einen Blitzstrom bzw. durch Überspannung erzeugten Strom wird in mehreren Stufen abgebaut. 2 zeigt eine dreistufige Anordnung. Ein Zahlenbeispiel der Koordination der Überspannungsschutzgeräte 4, 5 und des Endgerätes 3 einer solchen Reihe ist 2 zu entnehmen. Hierin bedeutet: Der durch einen Blitzschlag verursachte Blitzteilstrom 5 kA (10/350 us) wird durch ein erstes Überspannungsschutzgerät 4 abgeleitet. Die am Ausgang dieses ersten Überspannungsableiters auftretenden Extremwerte sind: Spannung 1 kV bei hochohmigem nachgeschalteten Endgerät 3 bzw. maximaler Strom 5 kA (8/20 us) bei niederohmigem nachgeschalteten Gerät. Durch ein solches Gerät, hier in Form des o.g. Zwischenüberspannungsschutzgerätes 5, wird eine weitere Reduzierung erreicht auf: Maximale Spannung 500 V bei hochohmigem nachgeschalteten Gerät bzw. maximaler Strom 250 A (8/20 us) bei niederohmigem nachgeschalteten Gerät. Durch ein weiteres, in der Zeichnung nicht dargestelltes Überspannungsschutzgerät könnte noch eine weitere Reduzierung auf eine maximale Spannung von beispielsweise 20 V erreicht werden. Es kann aber auch, wie in diesem Ausführungsbeispiel dargestellt, die Ausgangsseite des Zwischenüberspannungsschutzgerätes 5 mit der Eingangsseite des Endgerätes 3 verbunden werden, sofern das Endgerät 3 als letzte Stufe in der Lage ist, ohne Beschädigung die ihm vom Zwischenüberspannungsschutzgerät 5 gelieferte Energie und Spannung aufzunehmen und die Energie in Wärme umzusetzen.
  • 3 zeigt eine Ausführungsform, bei der nur das Überspannungsschutzgerät 4 und das ihm hier direkt nachgeschaltete Endgerät 3 vorgesehen sind. Die Energieumsetzung erfolgt hierbei in erster Linie am Entkopplungselement 7 des Überspannungsschutzgerätes 4 und nur zu einem Restanteil am bzw. im Endgerät 3.
  • Es ist ersichtlich, daß im erstgenannten Ausführungsbeispiel, bei dem zumindest ein Zwischenüberspannungsschutzgerät 5 vorgesehen ist, der Widerstandswert des Entkopplungselementes 7 des ersten Überspannungsschutzgerätes 4 von 0,4 Ohm wesentlich größer ist als der Widerstandswert von 0,2 5 Ohm (1 kV:5 kA) der Eingangsimpedanz des Zwischenüberspannungsschutzgerätes 5. Dagegen ist in der Ausführungsform nach 3 der Widerstandswert von 0,4 Ohm des Entkopplungselementes 7 des Überspannungsschutzgerätes 4 wesentlich kleiner als der Widerstandswert von 100 Ohm (1 kV:10 A) der 10 Eingangsimpedanz des Endgerätes 3. In beiden vorgenannten Fällen ist ein und dasselbe Überspannungsschutzgerät 4 an der Eingangsseite der Gesamtanordnung einsetzbar.
  • Nachfolgend wird ein Zahlenbeispiel für die Dimensionierung eines Entkopplungselementes 7 gegeben:
    Angenommen wird eine Energie von 450 Ws am Eingang eines Überspannungsschutzgerätes, die durch die Bedrohung durch einen Blitzstrom von 2,5 kA (10/350 us) verursacht wird. Am Ausgang dieses Überspannungsschutzgerätes soll maximal eine Energie von 45 Ws an ein nachgeschaltetes Überspannungsschutzgerät bzw. den zu schützenden Verbraucher abgegeben werden. Erreicht werden kann dies durch die Dimensionierung des Entkopplungselementes (im vorliegenden Beispiel die o.g. 0,4 Ohm) bei einem bestimmten zu verwendenden Überspannungsschutzelement (z.B. Begrenzungsspannung = 500 V). Diese beiden Parameter bestimmen den Energieumsatz im Überspannungsschutzgerät. Somit gilt:
    Energie verursacht durch den Blitzstrom – Energieumsatz im Überspannungsschutzgerät = Verbleibende Energie am Ausgang des Überspannungsschutzgerätes.
  • Das Leistungsvermögen des Entkopplungselementes soll größer sein als die weitergeführte Energie (z.B. 45 Ws). Dies ist bei der Dimensionierung des Entkopplungselementes zu berücksichtigen.
  • Der Anwender kann sich mit der Erfindung die notwendige Anordnung zum Schutz seines Endgerätes durch entsprechende Zusammenstellung der Überspannungsschutzgeräte schaffen.
  • Das Entkopplungselement muß so dimensioniert sein, daß es eine hinreichende Menge an Energie absorbiert bzw. umsetzt und nur noch die Energie an das nachfolgende Gerät weitergibt, die von diesem übernehmbar ist. Das Entkopplungselement muß sowohl die zu vernichtende Energie des Stromimpulses aufgrund eines Blitzschlages oder dergleichen in Wärme umsetzen, als auch den bei einem solchen Stromimpuls auftretenden mechanischen Kräften standhalten können. In einer bevorzugten Ausführung der Erfindung besteht das Entkopplungselement aus einem Drahtwickel 8 in Form einer sogenannten Luftspule. Dies hat gegenüber einer Spule mit Eisenkern den Vorteil, daß keine Sättigungserscheinungen auftreten können. Diese Drahtwickel sind bevorzugt in Art von Schraubenfedern schraubenförmig aus einem Draht gewickelt. Dabei liegen ihre Windungen zwecks Erhöhung der mechanischen Festigkeit und Stabilität bevorzugt dicht aufeinander. Sie können gemäß 4 auf einer Trag- oder Leiterplatte 9 vorgesehen sein, die gleichzeitig die Überspannungsschutzelemente 10 trägt. In den 13 ist zur zeichnerischen Vereinfachung nur eine einpolige Darstellung gewählt. In Wirklichkeit sind solche Anordnungen aber zweipolig und daher empfiehlt es sich gemäß 4, auf der Trag- oder Leiterplatte 9 die beiden Drahtwickel 8 dieser beiden Leitungen dicht nebeneinander anzuordnen. Das gleiche gilt für die beiden Überspannungsschutzelemente 10. Hiermit ist eine sehr raumsparende Anordnung der Entkopplungselemente 8 und der Überspannungsableiter 10 einschließlich deren Beschaltung mit Hilfe einer Leiterplatte möglich. Hiermit kann man eine sehr kleine Bauweise erreichen, wobei eine solche Leiterplatte nur einige Zentimeter Kantenlänge haben muß. Sie ist in einen entsprechenden Schutzbaustein kleinerer Abmessungen gemäß dem Modul 11 der Überspannungsschutzgeräte 4, 5 einbringbar, wobei die Module 11 in Unterteile 12 einsteckbar sind.
  • Die elektrisch wirksame Dimensionierung des jeweiligen Entkopplungselementes in Form einer Impedanz wird so ausgelegt, daß nur ein Teil der gesamten Energie, vorzugsweise ein Drittel, an ein nachgeschaltetes Gerät weitergegeben wird.
  • Die mechanische Impulsbelastbarkeit, d.h. Standhalten auch größerer mechanischer Stromkräfte, wird – wie bereits erwähnt – durch die schraubenförmige Wicklung des Entkopplungselementes verstärkt. Auch wird hierdurch die thermische Belastbarkeit aufgrund des Impulsstromes der Überspannung verbessert, da die einzelnen Windungen des Wickels eine relativ große Oberfläche haben und damit im Belastungsfall eine entsprechend große Wärmeabstrahlung nach außen und auch in das Innere der Spule erfolgen kann. Erwähnt sei, daß eine Blitzbedrohung von beispielsweise 10/350 us erfordert, ein solches Entkopplungselement für eine Impulsbelastung von 160 kW und einen Energieumsatz von 45 Ws zu dimensionieren. Die Entkopplungselemente können aus Draht von einer speziellen Legierung, bevorzugt einer relativ hochohmigen Legierung wie Chrom-Nickel bestehen. Ergänzend sei noch darauf hingewiesen, daß die vorzugsweise vorgesehenen Spulen sich durch eine niedrige elektrische Kapazität auszeichnen.
  • Die Drähte solcher Spulen sollen zur Schaffung einer entsprechenden mechanischen Festigkeit bzw. Stabilität gegen 30 die auftretenden Stromkräfte keinen zu kleinen Drahtdurchmesser aufweisen. Es empfiehlt sich, Drähte mit einem Durchmesser von 1 mm oder größer zu wählen.
  • Ein besonders vorteilhaftes Anwendungsgebiet der Erfindung besteht in Geräten mit einer hohen Eingangsimpedanz, wie sie speziell in der Informationstechnik, in Computernetzwerken, steuertechnischen Regelanlagen und dergleichen vorkommen. Da hier große Eingangsimpedanzen vorliegen, kann die Ausgangsimpedanz des vorgeschalteten Überspannungsschutzgerätes relativ hoch sein, da sie dann immer noch gemäß der Erfindung kleiner als die nachfolgende Eingangsimpedanz des Endgerätes ist.

Claims (2)

  1. Überspannungsschutzanordnung zum Schutz eines Endgerätes (3) gegen Überspannungen, bestehend aus einem oder mehreren, dem Endgerät (3) vorgeschalteten Überspannungsschutzgeräten (4, 5), wobei die elektrischen Ausgangswerte des jeweiligen Überspannungsschutzgerätes (4, 5) auf die elektrischen Eingangswerte des nachgeschalteten Endgerätes (3) oder eines weiteren nachgeschalteten Überspannungsschutzgerätes (5) energetisch abgestimmt sind und eine stufenweise Energieumsetzung und Spannungsbegrenzung erfolgt, dadurch gekennzeichnet, dass die Überspannungsschutzgeräte als Module ausgebildet sind, die jeweils aus einem eingangsseitig angeordneten Überspannungsableiter (6) und einer ausgangsseitig angeordneten Impedanz (7) bestehen, wobei die Impedanz (7) eine Widerstandsdraht-Luftspule ist, die sowohl zur Entkopplung als auch zur Reduzierung der an ein nachgeschaltetes Überspannungsschutzgerät (5) bzw. an ein zu schützendes Endgerät (3) abgegebenen Energie dient, und wobei der Widerstandswert dieser Impedanz (7) wesentlich kleiner als der Widerstandswert der Eingangsimpedeanz des Endgerätes (3), sowie wesentlich größer als der Widerstandswert der Eingangsimpedanz eines gegebenenfalls nachgeschalteten weiteren Überspannungsschutzgerätes (5) ist, und dass die Überspannungsschutzgeräte (4, 5) mit einer Kennzeichnung für die elektrischen Werte der jeweiligen Ausgangs- (A) und Eingangsseite (E) versehen sind, wobei Typenschlüssel für die Energiebelastbarkeit und Kennzeichnungssymbole für die jeweils zueinander passenden Ausgänge (A) und Eingänge (E) vorgesehen sind.
  2. Verfahren zum Erstellen einer Überspannungsschutzanordnung gemäß Anspruch 1 zum Schutz eines Endgerätes (3) gegen Überspannungen, wobei ein oder mehrere aufeinander und auf das Endgerät energetisch abgestimmte Überspannungsschutzgeräte (4, 5) dem Endgerät (3) vorgeschaltet werden, dadurch gekennzeichnet, dass zueinander passende Ausgänge (A) und Eingänge (E) anhand von Kennzeichnungssymbolen ermittelt werden.
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