DE19613772A1 - Vorrichtung zum spanabhebenden Arbeiten - Google Patents
Vorrichtung zum spanabhebenden ArbeitenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum spanabhe
benden Arbeiten an Gegenständen mit einem um seine
Längsachse rotierenden langgestreckten Werkzeug, das
einen mit einer Antriebseinheit kuppelbaren Schaft und
einen mit dem Schaft verbundenen Zerspankopf aufweist.
Beim Einsatz und Ersatz von Knochenprothesen, wie z. B.
Hüftgelenkprothesen, ist es oftmals notwendig, in tie
fen Körperhöhlen spanabhebend zu arbeiten. Dies gilt vor
allem dann, wenn eine Hüftgelenkprothese ausgewechselt
werden soll, wozu auch der tief in den Knochenschaft
eingeführte Knochenzement wieder entfernt werden muß.
Bisher erfolgte dies in der Regel rein manuell mit spe
ziellen Werkzeugen, wie Meißeln oder Kratzhaken. Es ist
zwar denkbar, hierfür auch herkömmliche Bohr- oder
Fräswerkzeuge zu verwenden, die mit einer kleinen Hand
werkzeugmaschine verbunden werden können. Aufgrund der
Tiefe der zu bearbeitenden Körperhöhlen müßten die
Bohr- oder Fräswerkzeuge jedoch häufig so lang gewählt
werden, daß wegen der dann auftretenden Instabilitäten
und Schwingungen ein zuverlässiges spanabhebendes Ar
beiten nicht mehr möglich wäre. Dieser Nachteil tritt
auch bei anderen Anwendungen auf, bei denen in verhält
nismäßig tiefen Werkstückhöhlen spanabhebend gearbeitet
werden soll.
Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zu
grunde, eine Vorrichtung zum spanabhebenden Arbeiten
der eingangs angegebenen Art zu entwickeln, die einfach
aufgebaut ist und auch bei großen Längen des Werkzeugs
stabil und schwingungsfrei arbeitet.
Zur Lösung dieser Aufgabe werden die in den Ansprüchen
1 und 33 angegebenen Merkmalskombinationen vorgeschla
gen. Vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Der erfindungsgemäßen Lösung liegt vor allem der Gedan
ke zugrunde, daß zwischen dem Schaft und dem Zerspan
kopf eine vorzugsweise zur Werkzeugachse koaxiale Hülse
angeordnet ist, die an ihrem einen Ende mit dem Zer
spankopf dreh- und verschiebefest verbunden ist und an
ihrem anderen Ende den Schaft trägt. Damit ergibt sich
ein leichtgewichtiges Werkzeug, das dennoch eine hohe
Festigkeit und Steifigkeit aufweist, so daß auch bei
großen Werkzeuglängen in tiefen Werkstückhöhlen sicher
und schwingungsfrei gearbeitet werden kann.
Der Zerspankopf und/oder der Schaft kann mittels einer
Schraub-, Rast- oder Bajonettverbindung lösbar mit der
Hülse verbunden werden. Grundsätzlich ist es möglich,
den Schaft auch an der Hülse anzuformen.
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist
eine die Hülse in Längsrichtung vorzugsweise mittig
durchdringende Zugstange vorgesehen, deren eines Ende
mit dem sich auf dem einen Hülsenende drehfest abstüt
zenden Zerspankopf verbindbar ist und an deren anderem
Ende ein axial verstellbares, gegen das dem Zerspankopf
gegenüberliegende Ende der Hülse unter Einspannung des
Zerspankopfes unmittelbar oder mittelbar über den
Schaft wirkendes, vorzugsweise als Spannmutter ausge
bildetes Spannorgan angeordnet ist.
Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung
sieht vor, den in der Hülse vorhandenen Freiraum als
Abfuhrkanal für die bei der spanabhebenden Arbeit an
fallenden Späne zu nutzen. Zu diesem Zweck kann im
Zerspankopf mindestens eine mit dem Hülseninneren kom
munizierende Spaneintrittsöffnung vorgesehen werden.
Des weiteren ist es vorteilhaft, wenn in der Hülse min
destens ein bis zum Zerspankopf reichender Zuführkanal
vorgesehen ist, über den ein Fluid unter Druck an den
Bearbeitungsort vor dem Zerspankopf geführt werden
kann. Vorzugsweise ist hierzu die Zugstange selbst hohl
ausgebildet. Wird die Vorrichtung zum spanabhebenden
Arbeiten beim Einsatz oder Ersatz einer Prothese im
menschlichen Knochengewebe verwendet, so kann dem Fluid
noch ein antiseptisches Mittel beigesetzt werden, damit
die Verletzungen des Knochengewebes oder des Knochens
nicht zu einer Entzündung führen.
Zur Erleichterung des Spanabtransports kann der Zuführ
kanal mit einem sich mit den am Bearbeitungsort entste
henden Spänen vorzugsweise gelartig suspendierbaren
Fluid beaufschlagt werden. Eine weitere Verbesserung in
dieser Hinsicht kann erzielt werden, wenn die Hülse
zwei bis zum Zerspankopf reichende Zuführkanäle ent
hält, von denen einer mit Blasluft und der andere mit
einem Kühlschmiermittel beaufschlagbar sind. Das Kühl
schmiermittel kann an der Austrittsstelle durch die
Blasluft zerstäubt oder mit dieser zur Verbesserung der
Spanabfuhr vermischt werden.
Im Hohlraum der Zugstange oder der Hülse kann auch ein
zu einer schneidkopfseitigen Beobachtungs- oder Be
leuchtungsoptik führender Lichtwellenleiter hindurchge
führt werden, der eine unmittelbare optische Überwa
chung der Bearbeitungsstelle ermöglicht.
Um den Innenraum der Hülse in weitere, axial durchge
hende Teilräume zu unterteilen, kann die Zugstange mit
mindestens zwei radial bis zur Innenfläche der Hülse
überstehenden Längsrippen versehen werden.
Je nach Einsatz und Verwendung kann der Zerspankopf als
Bohrkopf, Fräskopf, Schleifstein, Läppstein, Reib- oder
Honahle ausgebildet werden.
Eine weitere bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung
sieht vor, daß die Hülse über den Schaft mit einer Ab
saug- und Spülvorrichtung verbindbar ist. Der Schaft
weist zu diesem Zweck mindestens einen mit dem Hülsen
innenraum und/oder mit dem Zuführkanal kommunizieren
den, an die Absaug- und Spülvorrichtung anschließbaren
Absaug- oder Zuführkanal auf.
In der Regel kann nicht verhindert werden, daß die Hül
se auch außenseitig von dem Kühlschmiermittel umströmt
ist. Um ein Austreten des Kühlschmiermittels und der
Späne über den zwischen Hülse und Bohrung gebildeten
Spaltraum zu verhindern, greift die Hülse vorteilhaf
terweise durch einen auf das Werkstück stationär auf
legbaren Führungsring hindurch, der gegen das Werkstück
und/oder die Führungshülse abgedichtet ist. Um auch die
auf der Außenseite der Hülse anfallenden Späne mit dem
Kühlschmiermittel abtransportieren zu können, kann der
Führungsring mit mindestens einem an einen Absaugkanal
anschließbaren Durchbruch versehen werden. Der Füh
rungsring kann außerdem einen Durchbruch für die Zufuhr
eines Kühlschmiermittels enthalten, während der Raum
zwischen Werkstück und Hülse über mindestens einen im
Zerspankopf angeordneten Spankanal mit dem in der Hülse
angeordneten Spanabfuhrkanal kommuniziert.
Für die Bearbeitung schwer zugänglicher Stellen ist es
von Vorteil, wenn zwischen dem dem Zerspankopf gegen
überliegenden Hülsenende und dem Schaft eine biegsame
Antriebswelle angeordnet ist, die mit dem Hülseninneren
kommunizierende Zu- und/oder Abfuhrkanäle enthalten
kann.
Zur Verbesserung der Handhabung ist es von Vorteil,
wenn die Hülse durch ein am Werkstück oder im Inneren
einer Werkstückausnehmung verankerbares Stützlager hin
durchgreift, das mit dem Werkstück ortsfest verbindbare
Verankerungsorgane, wie Noppen, Krallen, Saugnäpfe,
Spreizelemente, Haftmagnete, Spann- oder Klemmittel
enthält und das mit einer quer zur Hülsenachse schwenk
baren Führungsbüchse für die Hülse versehen sein kann.
Um das Stützlager ferngesteuert feststellen und verset
zen zu können, ist es von Vorteil, wenn die Veranke
rungsorgane von außen her mit einem Druckmittel beauf
schlagbar sind. Eine weitere Verbesserung in dieser
Hinsicht wird erzielt, wenn das Stützlager mit der Hül
se unverlierbar verbunden ist. Weiter kann das Stützla
ger mit Durchbrüchen für den Durchtritt von Kühlschmier
mittel und/oder Spänen versehen sein.
Die erfindungsgemäße Antriebseinheit ist zweckmäßig
handgeführt und kann einen elektrisch, hydraulisch oder
pneumatisch angetriebenen Motor enthalten. Der Zerspan
kopf kann je nach Art und Härte des zu bearbeitenden
Werkstücks mindestens partiell aus Schneidstahl, Hart
metall, Keramik oder Diamant bestehen oder mit einem
solchen Material beschichtet sein.
Im folgenden wird die Erfindung anhand der Zeichnung
näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1a eine Seitenansicht eines modulartig aufgebauten
Werkzeugs mit Hülsenschaft;
Fig. 1b die Einzelteile des in Fig. 1a gezeigten Werk
zeugs im auseinandermontierten Zustand;
Fig. 2 eine teilweise geschnittene Seitenansicht des
mit einer zweikanaligen Absaug- und Zuführein
richtung kombinierten Werkzeugs;
Fig. 3a eine teilweise geschnittene Seitenansicht des
mit einer dreikanaligen Absaug- und
Zufuhreinrichtung kombinierten Werkzeugs;
Fig. 3b und c einen Schnitt durch die Hülse entlang der
Schnittlinie III-III der Fig. 3a für zwei Aus
führungsvarianten;
Fig. 4 eine teilweise geschnittene Seitenansicht des
mit einer Absaug- und Zuführeinrichtung kombi
nierten Werkzeugs mit einer zwischen Hülse und
Schaft angeordneten biegsamen Antriebswelle und
einem in eine Werkzeugausnehmung einführbaren
Stützlager;
Fig. 5a bis d das Stützlager nach Fig. 4 mit verschie
den ausgeführten Arretierungsorganen in teil
weise geschnittener Darstellung.
Die in der Zeichnung dargestellten Vorrichtungen sind
zum spanabnehmenden Arbeiten an Werkstücken im Bereich
schwer zugänglicher Bearbeitungsstellen, insbesondere
in tiefen Ausnehmungen oder Höhlen eines Gegenstands
oder Werkstücks bestimmt.
Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einem um
seine Längsachse rotierenden langgestreckten Werkzeug
10, das einen mit einer Antriebseinheit 12 kuppelbaren
Schaft 14 und einen in axialem Abstand von dem Schaft
angeordneten, mit dem Schaft 14 verbundenen Zerspankopf
16 aufweist. Bei dem in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiel ist ein zweiteiliger Zerspankopf
16, bestehend aus einem Bohrkopf 16′ und einem Fräskopf
16′′ vorgesehen, die Schneiden S aufweisen und an einer
axialen Tennstelle 18 form- und kraftschlüssig mitein
ander verbindbar sind.
Der Schaft 14 ist über eine langgestreckte Hülse 20 mit
Hilfe einer aus einer Zugstange 22 und einer Spannmut
ter 24 bestehenden Spannvorrichtung form- und kraft
schlüssig mit dem Zerspankopf 16 verbindbar. Die Hülse
20 ist zu diesem Zweck an ihrer in Fig. 1a und b unte
ren Stirnseite mit mehreren Rastausnehmungen 26 verse
hen, in die der Zerspankopf 16 mit komplementären Rast
vorsprüngen 28 formschlüssig eingreift.
Die Zugstange 22 ist an ihrem einen Ende mit einem Au
ßengewinde 30 versehen, mit dem sie in ein komplemen
täres Innengewinde im Bohrkopf 16′ eingeschraubt werden
kann. Am gegenüberliegenden Ende ist die Zugstange 22
mit einem Außengewinde 32 versehen, auf das die Spann
mutter 24 mit ihrem Innengewinde 34 aufgedreht werden
kann. Die Spannmutter 24 läuft mit ihrer Schulter 36
auf dem stirnseitigen Rand 38 des hohl ausgebildeten
Schafts 14 auf, der seinerseits mit zwei radial gegen
überliegenden Bolzen 37 in entsprechende Ausnehmungen
39 der Hülse 20 formschlüssig eingreift.
Zusammengesetzt wird das Werkzeug 10, indem die Hülse
20 auf den aus Bohrkopf 16′ und Fräskopf 16′′ bestehen
den Zerspankopf 16 aufgesetzt und der hohle Schaft 14
auf das andere Ende der Hülse 20 aufgesteckt wird. Ansch
ließend wird die Zugstange 22 durch den Schaft 14 und
die Hülse 20 geschoben und mit ihrem Außengewinde 30
mit dem Zerspankopf 16 verschraubt. Schließlich wird
die Spannmutter 24 auf das Gewinde 32 der Zugstange 22
aufgedreht und gegen den stirnseitigen Rand 38 des
Schafts 14 geschraubt, so daß die Hülse 20 und der
Schaft 14 kraftschlüssig zwischen dem Zerspankopf 16
und der Spannmutter 24 eingespannt sind.
Statt des in der Zeichnung dargestellten, aus Bohrkopf
16′ und Fräskopf 16′′ bestehenden zweiteiligen Zerspan
kopfs 16 kann auch ein einteiliger Zerspankopf verwen
det werden, der als Bohrkopf, Fräskopf, Schleifstein,
Läppstein, Reib- oder Honahle ausgebildet sein kann und
der je nach Konsistenz des zu zerspanenden Werkstücks
aus Schneidstahl, Hartmetall, Keramik oder Diamant be
stehen oder mit einem solchen Material beschichtet sein
kann.
Wie insbesondere aus Fig. 3b und c zu ersehen ist, ist
die Zugstange 22 zweckmäßig hohl ausgebildet. Der Hohl
raum 40 der Zugstange 22 ist zweckmäßig als Zuführkanal
für ein Kühlschmiermittel oder für Blasluft ausgebil
det, der mit einem Stichkanal 42 auf der Bearbeitungs
seite des Bohrkopfs 16′ kommuniziert. Wird durch den
Hohlraum 40 der Zugstange 22 ein Fluid gedrückt, so
tritt dieses aus der Mündung des Stichkanals 42 aus, so
daß die Umgebung des Bearbeitungsortes 44 im Werkstück
76 gekühlt wird. Bei einem hohlen Zerspankopf 16 mit
Stirn- oder Umfangs schneiden ist ein Stichkanal ent
behrlich, wenn das Kühlschmiermittel direkt aus dem of
fenen Ende der Zugstange 22 zu den Umfangsschneiden ge
langen kann. Es kann dort jedoch auch ein Blinddeckel
vorgesehen werden, der das Austreten des Kühlschmier
mittels nur in Bereich der Schneiden zuläßt.
Das vorstehend beschriebene Werkzeug 10 kann mit einem
über den Schaft 14 überstehenden, bei dem gezeigten
Ausführungsbeispiel als Mehrkant- und Rastzapfen ausge
bildeten Antriebszapfen 46 in das Futter einer bei
spielsweise handgeführten Antriebseinheit 12 einge
spannt werden.
Um ein Absaugen der bei der Bearbeitung abgenommenen
Späne und ein Kühlen des Bearbeitungsortes zu ermögli
chen, ist bei den in Fig. 2, 3 und 4 gezeigten Ausfüh
rungsbeispielen zusätzlich eine Absaug- und Spülvor
richtung 50 vorgesehen, durch die das Werkzeug 10 mit
seinem Schaft 14 hindurchgreift. Die Spanabfuhr erfolgt
in diesem Falle durch den Hohlraum 52 der Hülse 20 hin
durch, der auf der Seite des Zerspankopfs 16 über die
über Spaneintrittsöffnungen 54 mit dem Bearbeitungsort
44 und über die Fenster 56 im hohlen Schaft 14 und ei
nem Kanal 58 in der Absaug- und Spülvorrichtung 50 mit
einem Absauganschluß 60 kommuniziert. Der Freiraum 62
oberhalb der Spannmutter 24 steht mit dem Hohlraum 40
der Zugstange 22 in Verbindung und ist über den Spül
anschluß 64 und einen Spülkanal 66 mit einem Kühlfluid
beaufschlagbar, das über den Hohlraum der Zugstange 22
zum Bearbeitungsort 44 gelangt.
Bei dem in Fig. 3a bis c gezeigten Ausführungsbeispiel
ist der Hohlraum 52 der Hülse 20 durch Trennwände 68 in
zwei Teilräume 52′, 52′′ unterteilt, die über getrennte
Fenster 56′, 56′′ und Kanäle 58′, 58′′ mit verschiede
nen Anschlüssen 60′, 60′′ der Absaug- und Spülvorrich
tung 50 kommunizieren. Einer der beiden Teilräume 52′
kann dabei zur Spanabfuhr und der andere Teilraum 52′′
zur Zufuhr eines Fluids, beispielsweise von Blasluft
verwendet werden.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 4 unterscheidet sich
von den Ausführungsbeispielen nach Fig. 2 und 3 da
durch, daß zwischen der Hülse 20 und dem Schaft 14 zu
sätzlich eine hohle biegsame Antriebswelle 70 angeord
net ist, die es ermöglicht, die Bearbeitungsvorrichtung
auch an schwer zugänglichen Bearbeitungsorten 44 einzu
setzen. Die biegsame Antriebswelle ist an den Kupp
lungsstellen 72, 74 drehfest und dicht mit der Hülse 20
und dem Schaft 14 lösbar gekuppelt. Die am Bearbei
tungsort 44 anfallenden Späne können über die Hülse 20,
den Hohlraum der Antriebswelle 70 und den Schaft 14 mit
Hilfe der Absaug- und Spülvorrichtung 50 abgesaugt wer
den. Weiter enthält die biegsame Antriebswelle 70 eine
nicht dargestellte biegsame Zufuhrleitung für ein über
den Spülanschluß 64 der Absaug- und Spülvorrichtung 50
zugeführtes Kühlschmiermittel.
Bei dem in Fig. 4 gezeigten Ausführungsbeispiel ist die
Hülse 20 durch einen auf das Werkstück 76 stationär
auflegbaren Führungsring 78 drehbar hindurchgeführt.
Der Führungsring ist mit je einer Dichtung 80, 82 so
wohl gegen das Werkstück 76 als auch gegen die Hülse 20
des Werkzeugs 10 abgedichtet. Der Führungsring 78 ist
mit mindestens einem mit dem Bearbeitungsort kommuni
zierenden Durchbruch 84 versehen, über den entweder
Späne 85 abgesaugt oder Spülmittel zugeführt werden
können. Mit dieser Anordnung ist es beispielsweise mög
lich, den Raum 86 zwischen Werkstück 76 und Hülse 20
mit einem Kühlschmiermittel zu beaufschlagen, das zu
sammen mit den Spänen mit Hilfe der Absaug- und Spül
vorrichtung 50 über die Hülse 20, die hohle Antriebs
welle 70 und den Schaft 14 abgesaugt wird.
Weiter ist in Fig. 4 zu erkennen, daß die Hülse 20
durch ein im Inneren der Werkstückausnehmung 86 ange
ordnetes Stützlager 88 hindurchgeführt werden kann. Das
Stützlager weist dabei eine quer zur Hülsenachse
schwenkbare Führungsbüchse 90 für die Hülse sowie
Durchbrüche 92 für die Spanabfuhr oder die Kühlmittel
zufuhr auf.
Wie aus Fig. 5a bis d zu ersehen ist, kann das Stützla
ger 88 auf verschiedene Weise am Werkstück 76 arretiert
werden. Als Arretierungsmittel 94 sind dort beispiels
weise Noppen oder Sauger eventuell mit Unterdruckan
schluß (Fig. 5a), Krallen (Fig. 5b), Haftmagnete (Fig.
5c) und eine Klemmvorrichtung (Fig. 5d) vorgesehen.
Zusammenfassend ist folgendes festzustellen: Die Erfin
dung betrifft eine Vorrichtung zum spanabhebenden Ar
beiten an Werkstücken 76 oder Gegenständen, mit einem
um seine Längsachse rotierenden langgestreckten Werk
zeug 10, das einen mit einer Antriebseinheit 48 kuppel
baren Schaft 14 und einen mit dem Schaft 14 verbundenen
Zerspankopf 16 aufweist. Um auch bei großen Längen des
Werkzeugs in tiefen Werkstückhöhlen stabil und schwin
gungsfrei arbeiten zu können, wird gemäß der Erfindung
eine sich zwischen dem Schaft 14 und dem Zerspankopf 16
erstreckende Hülse 20 vorgeschlagen, die an ihrem einen
Ende mit dem Zerspankopf 16 dreh- und verschiebefest
verbunden ist und an ihrem anderen Ende den Schaft 14
trägt. Das Werkzeug kann im Futter einer handgeführten
Antriebseinheit eingespannt werden, wobei zweckmäßig
eine Absaug- und Spülvorrichtung 50 zwischengeschaltet
wird, mit der die bei der Bearbeitung anfallenden Späne
über den Hohlraum der Hülse 20 abgesaugt und Kühlfluid
an den Bearbeitungsort 44 gedrückt werden können.
Claims (39)
1. Vorrichtung zum spanabhebenden Arbeiten an Gegen
ständen oder Werkstücken (76) mit einem um seine
Längsachse rotierenden langgestreckten Werkzeug
(10), das einen mit einer Antriebseinheit (48)
kuppelbaren Schaft (14) und einen mit dem Schaft
(14) verbundenen Zerspankopf (16) aufweist, ge
kennzeichnet durch eine sich zwischen dem Schaft
(14) und dem Zerspankopf (16) erstreckende Hülse
(20), die an ihrem einen Ende mit dem Zerspankopf
(16) dreh- und verschiebefest verbunden ist und an
ihrem anderen Ende den Schaft (14) trägt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Hülse (20) koaxial zur Werkzeuglängs
achse angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, mit einem sich
zwischen Zerspankopf (16) und Schaft (14) er
streckenden Spanabfuhrkanal, dadurch gekennzeich
net, daß der Spanabfuhrkanal durch den mit minde
stens einer Spaneintrittsöffnung (54) im Zerspan
kopf (16) kommunizierenden Innenraum (52) der Hül
se (20) hindurchgeführt ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß der Zerspankopf (16)
mittels einer Schraub-, Rast- oder Bajonettverbin
dung lösbar mit der Hülse (20) verbindbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß der hohl ausgebildete
Schaft (14) an der Hülse (20) angeformt ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß der Schaft (14) mittels
einer Schraub-, Rast- oder Bajonettverbindung mit
der Hülse (20) verbunden ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, ge
kennzeichnet durch eine die Hülse (20) in Längs
richtung durchdringende Zugstange (22), deren ei
nes Ende mit dem sich auf dem einen Hülsenende
drehfest abstützenden Zerspankopf (16) verbindbar
ist und an deren anderem Ende ein axial verstell
bares, gegen das dem Zerspankopf (16) gegenüber
liegende Ende der Hülse (20) unter Einspannung
des Zerspankopfs (16) mittelbar oder unmittelbar
über den Schaft (14) einwirkendes, vorzugsweise
als Spannmutter (24) ausgebildetes Spannorgan an
geordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß die Hülse (20) minde
stens einen bis zum Zerspankopf (16) reichenden,
mit einem Fluid beaufschlagbaren Zuführkanal (40)
enthält.
9. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Zugstange (22) hohl ausge
bildet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß die Zugstange (22) den Zuführkanal (40)
enthält.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß der Zuführkanal mit ei
nem sich mit den am Bearbeitungsort entstehenden
Spänen vorzugsweise gelartig suspendierbaren Fluid
beaufschlagbar ist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 8 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß die Hülse (20) zwei bis
zum Zerspankopf (16) reichende Zuführkanäle (40,
52′′) enthält, von denen einer mit Blasluft und
der andere mit einem Kühlschmiermittel beauf
schlagbar ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß durch den Hohlraum (40, 52) der Zugstange
(22) oder der Hülse (20) ein zu einer schneidkopf
seitigen Beobachtungs- und/oder Beleuchtungsoptik
führender Lichtwellenleiter hindurchgreift.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 13, da
durch gekennzeichnet, daß die Zugstange (22) min
destens zwei radial bis zur Innenfläche der Hülse
(20) überstehende, den Hülsenraum (52) in minde
stens zwei axial durchgehende Teilräume (52′, 52′′)
unterteilende Längsrippen (68) aufweist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, da
durch gekennzeichnet, daß die Hülse (20) über den
Schaft (14) mit einer Absaug- oder Spülvorrichtung
(50) verbindbar ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeich
net, daß der Schaft (14) mindestens einen mit dem
Hülsenhohlraum (52) und/oder mit dem Zugstangen
hohlraum (40) kommunizierenden, an die Absaug- und
Spülvorrichtung (50) anschließbaren Absaug- oder
Zuführkanal enthält.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, da
durch gekennzeichnet, daß der Zerspankopf (16) als
Bohrkopf (16′), Fräskopf (16′′), Schleifstein,
Läppstein, Reib- oder Honahle ausgebildet ist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, da
durch gekennzeichnet, daß die Hülse (20) außensei
tig von einem Kühlschmiermittel umströmt ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, da
durch gekennzeichnet, daß die Hülse (20) durch ei
nen auf das Werkstück (76) stationär auflegbaren
Führungsring (78) drehend hindurchgreift.
20. Vorrichtung nach Anspruch 19, dadurch gekennzeich
net, daß der Führungsring (78) gegen das Werkstück
(76) und/oder die Hülse (20) abgedichtet ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 19 oder 20, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Führungsring (78) mindestens
einen mit einem Absauganschluß oder einem Zufuhr
anschluß versehenen Durchbruch (84) aufweist.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 18 bis 21,
dadurch gekennzeichnet, daß der Raum (86) zwischen
Werkstück (76) und Hülse (20) über mindestens ei
nen im Zerspankopf (16) angeordneten Spankanal
oder eine Spaneintrittsöffnung (54) mit dem in der
Hülse (20) angeordneten Spanabfuhrkanal kommuni
ziert.
23. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 22, da
durch gekennzeichnet, daß der Zerspankopf (16) zu
mindest partiell aus Schneidstahl, Hartmetall, Ke
ramik oder Diamant besteht oder mit einem solchen
Material beschichtet ist.
24. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 23, da
durch gekennzeichnet, daß zwischen dem den Zer
spankopf (16) gegenüberliegenden Hülsenende und
dem Schaft (14) eine biegsame Antriebswelle (70)
angeordnet ist.
25. Vorrichtung nach Anspruch 24, dadurch gekennzeich
net, daß die biegsame Antriebswelle mit dem Hül
seninneren (52) kommunizierende Zu- und/oder Ab
fuhrkanäle enthält.
26. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 25, da
durch gekennzeichnet, daß die Antriebseinheit (12)
handgeführt ist.
27. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 26, da
durch gekennzeichnet, daß die Antriebseinheit ei
nen elektrisch, hydraulisch oder pneumatisch ange
triebenen Motor enthält.
28. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 27, da
durch gekennzeichnet, daß die Hülse (20) durch
mindestens ein am Werkstück (76) oder im Inneren
einer Werkstückausnehmung (86) verankerbares
Stützlager (88) hindurchgreift.
29. Vorrichtung nach Anspruch 28, dadurch gekennzeich
net, daß das Stützlager (88) eine um eine quer zur
Hülsenachse verschwenkbare Führungsbüchse (90) für
die Hülse (20) enthält.
30. Vorrichtung nach Anspruch 28 oder 29, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Stützlager (88) mit dem
Werkstück ortsfest verbindbare Verankerungsorgane
(94), insbesondere Noppen, Krallen, Saugnäpfe,
Spreizelemente, Haftmagnete, Spann- oder Klemmit
tel enthält.
31. Vorrichtung nach Anspruch 30, dadurch gekennzeich
net, daß die Verankerungsorgane mit einem Druck
mittel beaufschlagbar sind.
32. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 28 bis 31,
dadurch gekennzeichnet, daß das Stützlager (88)
mit der Hülse (20) unverlierbar verbunden ist.
33. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 28 bis 32,
dadurch gekennzeichnet, daß das Stützlager (88)
Durchbrüche (92) für den Durchtritt von Kühl
schmiermittel und/oder Spänen enthält.
34. Vorrichtung zum spanabhebenden Arbeiten an Gegen
ständen, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
ein in eine Werkzeugmaschine oder ein Antriebs aggregat einspannbares Werkzeug bestehend aus
ein in eine Werkzeugmaschine oder ein Antriebs aggregat einspannbares Werkzeug bestehend aus
- - einem Bohr- und/oder Fräskopf (16) mit Schneiden (S) zur Spanabnahme bei der Rotation um die Werkzeuglängsachse;
- - einer mit der Werkzeuglängsachse koaxialen Hülse (20), die sich mit ihrem einen Ende auf der Rückseite des Bohr- und/oder Fräskopfes (16) ab stützt;
- - einer Spannvorrichtung zum Einspannen der Hülse (20) mit einer die Hülse in Längsrichtung mittig durchdringenden Zugstange (22), deren eines Ende mit dem Bohr- und/oder Fräskopf (16) verbindbar ist und an deren anderem Ende ein verstellbares, auf das dem Bohr- und/oder Fräskopf (16) gegen überliegende Ende der Hülse (20) wirkendes Spannorgan (24) angeordnet ist.
35. Vorrichtung nach Anspruch 34, dadurch gekennzeich
net, daß die Zugstange (22) im Inneren der Hülse
(20) so bemessen ist, daß zwischen der Innenfläche
der Hülse (20) und der Zugstange (22) ein freier
Raum (52) zum Absaugen der abgenommenen Späne ver
bleibt.
36. Vorrichtung nach Anspruch 34 oder 35, dadurch ge
kennzeichnet, daß zum Zuführen eines Fluides auf
die Bearbeitungsseite des Bohr- und/oder Fräskop
fes (16) zumindest ein Längskanal (40, 52′′) durch
die Hülse (22) vorgesehen ist.
37. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 34 bis 36,
dadurch gekennzeichnet, daß die Zugstange (22) als
Hohlstange ausgebildet ist, die an ihrem dem Bohr-
und/oder Fräskopf (16) zugewandten Ende Befesti
gungsmittel (30) aufweist, denen korrespondierende
Befestigungsmittel im Bohr- und/oder Fräskopf (16)
zugeordnet sind, und daß die Zugstange (22) an
ihrem anderen Ende mit einer Spannmutter (24) ver
sehen ist, die auf das rückwärtige Ende der Hülse
(20) einwirkt.
38. Vorrichtung nach Anspruch 37, dadurch gekennzeich
net, daß die Spannvorrichtung eine Spannhülse
(14) aufweist, die auf die Hülse (20) formschlüssig
aufsetzbar ist und von der Zugstange (22) durch
drungen wird, und daß die Spannmutter (24) auf die
freie Stirnseite (38) der Spannhülse (14) wirkt.
39. Vorrichtung nach Anspruch 38, dadurch gekennzeich
net, daß die Spannhülse (14) über das dem Bohr
und/oder Fräskopf (16) abgewandte Ende der Hülse
(20) hinausragt und dort Fenster (56) aufweist,
die mit dem freien Raum (52) zwischen der Zugstan
ge (22) und der Innenfläche der Hülse (20) kommu
nizieren, daß die Spannmutter (24) eine Hohlmutter
ist, so daß das obere Ende der hohlen Zugstange
(22) offen bleibt, und daß die Spannhülse (14) in
ein Futter einer Absaug- und Spülvorrichtung (50)
einsetzbar ist, die Anschlüsse (60, 64) aufweist,
welche mit dem freien Raum (52) bzw. dem Hohlraum
(40) Zugstange kommunizieren.
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