DE19613175C2 - Verfahren zur komplexen Messung von Gewindekenngrößen an Außen- und Innengewinden und zugehörige Vorrichtung - Google Patents
Verfahren zur komplexen Messung von Gewindekenngrößen an Außen- und Innengewinden und zugehörige VorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur komplexen
Messung von Gewindekenngrößen an Außen- und Innengewinden
und eine zugehörige Vorrichtung nach dem Oberbegriff des
ersten Patentanspruches. Gewindemessungen nehmen in der
Fertigungsmeßtechnik eine Sonderstellung ein. Präzisions
gewindemessungen können gegenwärtig noch immer nur mit
erheblichem Meßaufwand durchgeführt werden. Methoden der
mechanischen Messung der Gewindekenngrößen sind u. a. die
Dreidrahtmethode und das Tastschnittverfahren mit
Profilmeßgeräten. Bei der Dreidrahtmethode wird der
Gewindeflankendurchmesser über in die Gewindeflanken
eingelegte Meßdrähte bestimmt, nach dem vorher mit einem
anderen Verfahren der Flankenwinkel und die Steigung
gemessen wurden. Beim Tastschnittverfahren mit
Profilmeßgeräten tastet man das Gewindeprofil mechanisch
ab und ermittelt anschließend die Gewindemeßgrößen am
Bild des einseitigen Gewindeprofils. Mit einer Auswerte
software können dabei an dem gemessenen Gewindeprofil
unter anderem die Dreieckshöhe, die Flanken- bzw.
Teilflankenwinkel, der Radius am Gewindegrund und die
Gewindesteigung bestimmt werden. Entscheidender Nachteil
dieses an sich sehr präzisen Meßverfahrens ist, daß der
Ist-Flankendurchmesser nicht gemessen werden kann, weil
nur eine Gewindeseite bei der Messung abgetastet und
erfaßt wird. In EP 05 89 500 A1 und in der Dokumentation
"Der IAC Schrauben-Scanner ein Durchbruch in der
Gewindemeßtechnik", AC meßtechnisches Engineering, GmbH,
Galestien, R.; wird eine spezielle Einrichtung
beschrieben, welche auf dem gleichzeitigen Abtasten von
zwei diametral gegenüberliegenden Gewindeprofilen nach
dem Prinzip des Tastschnittverfahrens beruht. Mit dieser
Einrichtung wird der komplette Gewindequerschnitt erfaßt.
Somit ist es möglich, den Flankendurchmesser und andere
Gewindekenngrößen zu bestimmen, die mit dem herkömmlichen
Tastschnittverfahren nicht ermittelbar sind. Die geräte
technische Lösung ist jedoch sehr aufwendig und als
Sonderleistung sehr kostenintensiv.
In DD 215 158 wird eine fotoelektrische Meßeinrichtung
und in DE 34 32 057 A1 eine Anordnung zur optischen
Gewindemessung beschrieben. Optoelektronische Gewindemeß
verfahren haben generell den Nachteil, daß zur Bestimmung
des Flankendurchmessers im Achsenschnitt des Gewindes
entweder der Prüfling oder das Meßmikroskop um den
mittleren Steigungswinkel geschwenkt werden müssen bzw.
daß, wie in DE 34 32 057 A1 bzw. wie in "Optoelek
tronische Meßtechnik im Fertigungsprozeß, Drei Augen
sehen mehr als zwei", Kontrolle 1993, April, 58-61
(Dipl.-Ing. Lutz Liebers) eine Verstellung der Z-Position
des Meßmikroskopes erforderlich ist, der Mikroskopstrah
lengang beeinflußt werden muß oder die Rückrechnung der
Meßwerte auf den Achsenschnitt mittels Korrekturverfahren
erfolgt. In der Druckschrift JP 06-102035 A1 ist eine
Vorrichtung zur Messung der Form einer Schraubenfeder
unter Anwendung des Tastschnittverfahrens mit einem
optisch arbeitenden Taster aufgezeigt, wobei die
Tasteinheit die Schraubenfeder parallel zur Achse der
Schraubenfeder gegeneinander verschiebbar sind und mit
einer Meßschaltung, wobei eine Vorrichtungsebene
(Auflagefläche) die Meßbasis bildet und wobei die Kontur
der Schraubenfeder die Meßbasis berührt. Eine beidseitige
Messung der Kenngrößen ohne Verschiebung des zu messenden
Objekts ist nicht möglich. In US 51 89 806 ist ebenfalls
eine Vorrichtung zur Messung der Oberfläche eines
Werkstücks beschrieben, bei der das Werkstück entlang
eines Meßweges abtastbar ist, wobei eine Tasteinheit
parallel zu einer Werkstückachse verschiebbar ist und die
Vorrichtung eine Meßschaltung aufweist, wobei eine
Vorrichtungsebene die Meßbasis bildet und die Kontur des
Werkstücks die Vorrichtungsebene berührt. Eine
beidseitige Messung der Kenngrößen ohne Verschiebung des
zu messenden Objekts ist bei den beiden vorgenannt
beschriebenen Lösungen nicht möglich. Des weiteren haben
diese Vorrichtungen den Nachteil, daß sich die Einflüsse
von Lichtreflexion und -beugung negativ auf das
Meßergebnis auswirken.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und eine
zugehörige Vorrichtung zur komplexen Messung von
Gewindekenngrößen an Außen- und Innengewinden und eine
zugehörige Vorrichtung zu schaffen, mit welchem
erstmalig, insbesondere mit dem Tastschnittverfahren bei
Antastung nur eines Gewindeprofiles, der Ist-Flankendurchmesser
und die Flankendurchmesserabweichung
bestimmbar sind und welches zusätzlich die Erfassung der
Koaxialität zwischen Gewindeachse und der Achse des
Außendurchmessers bzw. des Innendurchmessers des Prüf
lings ermöglicht.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des ersten und
sechsten Patentanspruchs gelöst.
Dabei wird bei dem Verfahren zur Messung von Gewinde
kenngrößen an Außen- und Innengewinden in bekannter Weise
das Gewindeprofil einseitig mechanisch im Tastschnitt
verfahren erfaßt.
Erfindungsgemäß wird eine Symmetrielinie gebildet und
diese anschließend um den für die jeweilige Gewindeart
charakteristischen Abstand A*, welcher dem halben
Soll-Flankendurchmesser entspricht, im Achsenschnitt parallel
zur Gewindeachse in das Gewindeprofil verschoben. Dabei
wird mindestens ein Abstand B (Gewindedicke) zwischen den
Schnittpunkten der Symmetrielinie mit dem Gewindeprofil
gemessen. Weiterhin wird die Ist-Dreieckshöhe Hist
bestimmt und daraus die Lage des Ist-Flankendurchmessers
d2ist, der halbe Ist-Flankenwinkel αist/2 sowie die Ist-
Steigung Pist ermittelt. Aus den Meßwerten von Pist, αist
/2 und Bist wird die Flankendurchmesserabweichung
bestimmt. Vorteilhafter Weise wird die Symmetrielinie
ausgehend von der Mantellinie im Achsenschnitt des das
Gewinde umhüllenden Zylinders und einer zur Gewindeachse
parallelen, den angrenzenden Zylinder tangierende Vor
richtungsebene gebildet. Bei einer mittigen Aufnahme des
Prüflings in den Zentrierungen zwischen zwei Spitzen
eines Spitzenbockes wird die Symmetrielinie vorteilhafter
Weise durch die gemeinsame Achse der Spitzen gebildet.
Dazu ist jedoch eine zusätzliche Bestimmung des Gewinde-
Ist-Durchmessers erforderlich.
Bei Auflage des Gewindes auf die Vorrichtungsebene wird
diese und die gegenüberliegende Kopflinie des Gewinde
profils mit mehreren Meßpunkten erfaßt und aus diesen
Meßwerten die Symmetrielinie ermittelt.
Es besteht jedoch auch die Möglichkeit, auf die Vor
richtungsebene eine Maßverkörperung aufzulegen und aus
gehend von der Differenz der Höhe der Maßverkörperung und
den höchsten Punkten des Gewindeprofils gegenüber der
Vorrichtungsebene die Symmetrielinie zu berechnen.
Die Vorrichtung zur Messung der Gewindekenngrößen nach
dem vorgenannt beschriebenen Verfahren unter Anwendung
des bekannten Tastschnittverfahrens verfügt bekannter
Weise über eine, zur Gewindeachse annähernd parallel
verschiebbare Tasteinheit und eine Meßschaltung zur
Auswertung der Meßwerte. Erfindungsgemäß bildet eine
Vorrichtungsebene die Meßbasis. Die Vorrichtungsebene
wird durch die Art der Aufnahme des Prüflings bestimmt
und kann bei Außengewinde
- - durch die Meßfläche und Auflagefläche einer ebenen Aufnahme
- - zwei Auflageflächen eines Prismas oder
- - durch die Achsen der Zentrierspitzen eines
Spitzenbockes
und bei Innengewinde - - ebenfalls durch die Meß- und Auflagefläche einer ebenen Aufnahme oder
- - durch die Achse eines Aufnahmedorns
gebildet werden.
Der wesentliche Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
und der zugehörigen Vorrichtung liegt darin begründet,
daß erstmalig bei Anwendung des Tastschnittverfahrens die
Ermittlung des Ist-Flankendurchmessers bzw. der Flanken
durchmesserabweichung bei nur einseitiger Abtastung des
Gewindeprofiles möglich ist. Gleichzeitig können auch
alle anderen Gewindekenngrößen in der gleichen Meß
stellung mit der zugehörigen Meßschaltung zuverlässig
ermittelt werden.
Analog zu der vorgenannt beschriebenen Ermittlung der
Symmetrielinie bei Gewindeaußenkonturen ist es erstmalig
auch möglich, über die einseitige Messung des Gewinde
profiles den Flankendurchmesser mit dem Tastschnitt
verfahren bei Innengewinden zu ermitteln. Dazu wird der
Prüfling von einer geeigneten Aufnahme aufgenommen und
ausgehend von der Art der Aufnahme die Vorrichtungsebene
bestimmt. Ausgehend von der Vorrichtungsebene und dem
Innendurchmesser des Innengewindes wird die Symmetrie
achse gebildet. Diese Symmetrieachse wird ebenfalls im
Achsenschnitt um den charakteristischen Abstand, der dem
halben Soll-Flankendurchmesser darstellt, in das Gewinde
profil verschoben. Die Kontur des Innengewindes wird im
bekannten Tastschnittverfahren abgetastet und ausgehend
von der Symmetrielinie im Gewindeprofil werden unter
Zuhilfenahme des ermittelten Flankenwinkels αist die
weiteren Gewindekenngrößen mit Hilfe der Meßschaltung
ermittelt.
Die erfindungsgemäße Art und Weise der Ermittlung der
Gewindekenngrößen ist neben der Anwendung beim Tast
schnittverfahren auch bei anderen Gewindemeßverfahren,
z. B. bei der einseitigen optoelektronischen Messung des
Gewindeprofils von Außengewinde im Achsenschnitt des
Gewindes anwendbar.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 Darstellung der Gewindemessung nach dem
Tastschnittverfahren (Außengewinde) mit
einer ebenen Aufnahme,
Fig. 2 Darstellung der Gewindemessung unter An
wendung einer Maßverkörperung,
Fig. 3 Darstellung der Gewindemessung unter
Anwendung einer Aufnahme in Form von
Aufnahmespitzen,
Fig. 4 Messung eines Innengewindes,
Fig. 5 Bestimmung der Koaxialität.
Bei der Messung eines Außengewindes ist eine Möglichkeit,
den Prüfling 1 in Form eines Gewindebolzens gemäß Fig. 1.
auf eine ebene Aufnahme 3 aufzulegen. Die Auflagefläche
der ebenen Aufnahme 3 bildet dabei die Vorrichtungsebene
2. Mit einem Meßtaster 4, der an eine Tasteinheit 5 ange
schlossen ist, wird die Vorrichtungsebene 2 und das im
Achsenschnitt gegenüberliegende Gewindeprofil 1.G mit
mehreren Meßpunkten erfaßt.
Aus der Differenz der Meßwerte der Vorrichtungsebene 2
und den Meßwerten an den der Vorrichtungsebene 2
gegenüberliegenden höchsten Punkten des Gewindeprofiles
1.G, die das Maß X = Ist-Gewindeaußendurchmesser Dist
darstellt, wird die Symmetrielinie S des Prüflings 1
ermittelt (S = X/2 = Dist/2). Die Symmetrielinie S wird
nachfolgend um den Abstand A* in das Gewindeprofil 1.G
verschoben, welche der Vorrichtungsebene 2 im Achsen
schnitt gegenüberliegt. Der Abstand A* entspricht dabei
dem halben für das jeweilige Gewinde des Prüflings 1
geltenden Soll-Flankendurchmesser
Anschließend wird mindestens ein Abstand Bist gemessen,
wobei der Abstand Bist die Gewindedicke darstellt und
durch die Schnittpunkte Z der Symmetrielinie S mit den
Flanken eines Gewindezahnes im Achsenschnitt gebildet
wird. Weiterhin werden die Ist-Steigung Pist, der Ist-
Flankenwinkel αist oder der Ist-Teilflankenwinkel αist/2
sowie die Ist-Dreieckshöhe Hist in bekannter Weise mit
dem Tastschnittverfahren bestimmt. Im weiteren wird davon
ausgegangen, daß die halbe Ist-Dreieckshöhe Hist/2 die
Lage des Ist-Flankendurchmessers /2 im Gewindeprofil
festlegt. Dabei bestimmt die ermittelte Lage des Ist-
Flankendurchmessers
/2 die Ist-Steigung Pist und die
Lage des Soll-Flankendurchmessers bestimmt die
Ist-Gewindedicke Bist.
Daraus ergibt sich folgende Ausgangsgleichung für die
Flankendurchmesserabweichung
Dabei ist C der Abstand zwischen der in das Gewindeprofil
1.G verschobenen Symmetrielinie S bis zum äußersten Punkt
der Ist-Dreieckshöhe Hist im Achsenschnitt.
Aus den Meßwerten von Bist, Pist und dem Ist-
Flankenwinkel αist bzw. dem Ist-Teilflankenwinkel αist/2
wird die Flankendurchmesserabweichung
aus der weiteren Ableitung o. g. Formel wie folgt bestimmt:
Diese Gleichung gilt für den Fall, daß
kleiner als
d2 ist, so daß die Flankendurchmesserabweichung wie in
Fig. 1 bis Fig. 4 dargestellt ist. Falls
< d2 ist
wird, gilt die Gleichung
Somit kann erstmalig in einfacher Art und Weise die
Flankendurchmesserabweichung Ad2 mit dem Tastschnittver
fahren bei einseitiger Antastung des Gewindeprofiles
ermittelt werden.
In Fig. 2 wird die Gewindemessung unter Anwendung einer
Maßverkörperung 6 in Form eines Parallelendmaßes
dargestellt. Dabei wird die Maßverkörperung 6 auf die
Vorrichtungsebene 2 aufgelegt. Es werden nachfolgend
einige Meßpunkte der Höhe h der Maßverkörperung 6 und der
Sprung XM zu den höchsten Punkten des Gewindeprofiles 1.G
des Prüflings 1 in Form des Gewindebolzens, welche den
Ist-Außendurchmesser Dist des Prüflings 1 charakteri
sieren, im Achsenschnitt erfaßt. Aus diesen Werten wird
die Symmetrielinie S nach der folgenden Gleichung
errechnet:
S = (h + XM) : 2
Diese Symmetrielinie S wird wie vorgenannt bereits
beschrieben um den Abstand A*, welcher dem halben Soll-
Flankendurchmesser
entspricht, in das Gewinde
profil 1.G im Achsenschnitt verschoben.
In der gleichen Art und Weise wie vorgenannt bereits
beschrieben, werden die Gewindekenngrößen Bist, Pist,
Hist und αist bzw. αist/2 erfaßt und daraus die
Flankendurchmesserabweichung
errechnet. In Fig. 3
wird die Messung eines Prüflings 1 mit Außengewinde unter
Anwendung des erfindungsgemäßen Meßverfahrens gezeigt,
wobei der Prüfling 1 mit seinen Zentrierungen 7 zwischen
Zentrierspitzen 8 eines Spitzenbockes aufgenommen wird.
Die Vorrichtungsebene 2 wird dabei durch die Achse der
Zentrierspitzen 8 gebildet. Bei bekanntem
Spitzendurchmesser wird die Symmetrielinie aus der
Differenz des Maßes X vom Außendurchmesser der Spitze bis
zum Außendurchmesser des Gewindes ermittelt.
Mit dem erfindungsgemäßen Meßverfahren besteht erstmalig
auch bei Innengewinden die Möglichkeit, durch eine
einseitige Gewindemessung die Flankendurchmesserab
weichung
bzw. die Lage des Ist-Flankendurchmessers
im Gewindeprofil 1.G zu bestimmen, siehe Fig. 4.
Der Prüfling 1 wird hierbei von einem Aufnahmedorn 9 in
Form eines zentrierenden Gewindedorns aufgenommen.
Nachfolgend werden im Achsenschnitt einige Punkte des
Gewindeprofiles 1.G bestimmt, die dem halben Ist-Innen
durchmesser dist/2 des Gewindes im Achsenschnitt
entsprechen. Die Achse des Aufnahmedorns 9 bildet die
Symmetrielinie S, die vorab ermittelt werden kann und um
den halben Soll-Flankendurchmesser
(A*) in das
Gewindeprofil 1.G verschoben wird. Im Tastschnittver
fahren werden nachfolgend Bist, Hist, Pist und αist bzw.
αist/2 bestimmt. Die Flankendurchmesserabweichung
wird nach der bereits beschriebenen Formel für das
Außengewinde errechnet. Der Prüfling 1 mit Innengewinde
kann auch auf eine ebene Aufnahme 3 aufgelegt werden,
wobei deren Auflagefläche die Vorrichtungsebene 2 bildet.
Die Symmetrielinie S ist dann die Hälfte der Höhe des
Prüflings 1 im Achsenschnitt.
Neben der Ermittlung der Flankendurchmesserabweichung
mit dem erfindungsgemäßen Meßverfahren und der
zugehörigen Meßvorrichtung kann auch die Koaxialität
zwischen Gewindeachse und der Achse des Außendurchmessers
bzw. Innendurchmessers des Prüflings 1 erfaßt werden,
siehe Fig. 5. Durch die Bestimmung der Koaxialität e wird
es möglich, eine eventuelle Abweichung von der
Koaxialität e bei der Bestimmung der Symmetrielinie S zu
berücksichtigen, wodurch die Lage der Symmetrielinie S
exakt bestimmbar ist.
Bei einer Koaxialität e, d. h. Gewindeachse GA und Achse
DA des Ist-Gewindeinnendurchmessers fallen um das
Maß e auseinander, ändert sich die Ist-Dreieckshöhe
Hist mit dem Sinus über dem Umfang. Die Koaxialität e
kann somit als Änderung der Ist-Dreieckshöhe Hist über 2π
ermittelt werden. Um die Koaxialitätsabweichung e bei
der exakten Bestimmung der Symmetrielinie S auszu
schließen, sind der Außendurchmesser Dist und die
Dreieckshöhe an zwei um 180° versetzten Positionen zu
bestimmen (siehe Fig. 5). Die Koaxialitätsabweichung e
errechnet sich wie folgt:
Es wird zuerst die Dreieckshöhe Hq=0° bei 0° und dann die
Dreieckshöhe Hq=180° bei 180° ermittelt. Ausgehend von
diesen Dreieckshöhen wird kann die aktuelle Gewindeachse
errechnet werden.
1
Prüfling
1
.G Gewindeprofil
2
Vorrichtungsebene
3
Aufnahme
4
Meßtaster
5
Tasteinheit
6
Maßverkörperung
7
Zentrierungen
8
Zentrierspitzen
9
Aufnahmedorn
A* charakteristischer Abstand
A* charakteristischer Abstand
Flankendurchmesserabweichung
AZ Achse zwischen Zentrierspitzen
Bist Ist-Gewindedicke
C Abstand zwischen Symmetrielinie bis äußersten Punkt der Ist-Dreieckshöhe
DA Achse des Gewindeinnendurchmessers
Dist Ist-Gewindeaußendurchmesser
Fd₂ Fehler des Flankendurchmessers
GA Gewindeachse
Hist Ist-Dreieckshöhe
Hist/2 halbe Ist-Dreieckshöhe
Dreieckshöhe bei 0°
Dreieckshöhe bei 180°
Pist Ist-Steigung
S Symmetrielinie
X Maß von 2 bis zum gegenüberl. Ist-Außendurchmesser
XM Sprung von Maßverkörperung bis zu den höchsten Punkten der Gewindekontur
Z Schnittpunkt der Symmetrielinie mit den Flanken eines Gewindezahnes
d2 Flankendurchmesser
AZ Achse zwischen Zentrierspitzen
Bist Ist-Gewindedicke
C Abstand zwischen Symmetrielinie bis äußersten Punkt der Ist-Dreieckshöhe
DA Achse des Gewindeinnendurchmessers
Dist Ist-Gewindeaußendurchmesser
Fd₂ Fehler des Flankendurchmessers
GA Gewindeachse
Hist Ist-Dreieckshöhe
Hist/2 halbe Ist-Dreieckshöhe
Dreieckshöhe bei 0°
Dreieckshöhe bei 180°
Pist Ist-Steigung
S Symmetrielinie
X Maß von 2 bis zum gegenüberl. Ist-Außendurchmesser
XM Sprung von Maßverkörperung bis zu den höchsten Punkten der Gewindekontur
Z Schnittpunkt der Symmetrielinie mit den Flanken eines Gewindezahnes
d2 Flankendurchmesser
Soll-Flankendurchmesser
Ist-Flankendurchmesser
Ist-Gewindeinnendurchmesser
e Koaxialität
αist Ist-Flankenwinkel
αist/2 Ist-Teilflankenwinkel
e Koaxialität
αist Ist-Flankenwinkel
αist/2 Ist-Teilflankenwinkel
Claims (7)
1. Verfahren zur komplexen Messung von Gewindekenngrößen an
Außen- und Innengewinden, wobei in bekannter Weise das
Gewindeprofil mechanisch im Tastschnittverfahren einseitig
erfaßt wird, wobei eine Vorrichtungsebene die Meßbasis
bildet und
- - wobei ausgehend von der Vorrichtungsebene eine Symmetrielinie (S) des Außen- oder Innengewindes des Prüf lings (1) gebildet wird und diese anschließend um den für die jeweilige Gewindeart charakteristischen Abstand (A*), welcher dem halben Soll-Flankendurchmesser ent spricht, im Achsenschnitt in die Gewindekontur (1.G) des Prüflings (1) verschoben wird,
- - mindestens ein Maß der Ist-Gewindedicke (Bist) zwischen den Schnittpunkten (Z) der Symmetrielinie (S) mit der Gewindekontur (1.G) gemessen wird, weiterhin die Ist- Steigung (Pist) sowie der Ist-Flankenwinkel (αist) oder der Ist-Teilflankenwinkel (αist/2) ermittelt werden und wobei ausgehend davon, daß
- - die halbe Ist-Dreieckshöhe (Hist/2) die Lage des Ist-
Flankendurchmessers bestimmt,
und die Flankendurchmesserabweichung
aus den Meßwerten (Bist), (Pist) und (αist) oder (αist/2) nach der Formel
für positive Flankendurchmesserabweichungen
und nach der Formel
für negative Flankendurchmesserabweichungen
berechnet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Symmetrielinie (S) ausgehend von der Vorrichtungs
ebene (2) und der Mantellinie im Achsenschnitt des das
Gewinde des Prüflings (1) umhüllenden Zylinders bei
Außengewinden und des das Gewinde einhüllenden Zylinders
bei Innengewinden gebildet wird, wobei die Vorrichtungs
ebene (2) durch die Art der Aufnahme des Prüflings (1)
bestimmt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
bei der Vorrichtungsebene (2) in Form der Auflagefläche
einer ebenen Aufnahme (3) diese und die gegenüberliegende
Gewindekontur (1.G) des Prüflings (1) mit Außengewinde an
ihren äußersten Punkten mit mehreren Meßpunkten erfaßt
wird, und aus der Differenz (X) der Meßwerte die
Symmetrielinie (S) nach S = X/2 errechnet wird.
4. Verfahren nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Vorrichtungsebene (2) der ebenen Aufnahme (3)
eine Maßverkörperung (6) aufgelegt wird und die
Symmetrielinie (S) aus der Höhe (h) der Maßverkörperung (6)
und dem Maß (XM) gebildet wird, wobei daß Maß (XM) der
Differenz zwischen Maßverkörperung (6) und dem
Außendurchmesser (Dist) im Achsenschnitt entspricht, wobei:
S = (h + XM) : 2 ist.
S = (h + XM) : 2 ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Symmetrielinie (S) aus dem halben
vorher gemessenen Außendurchmesser (Dist) bzw. dem halben
gemessenen Innendurchmesser (dist) gebildet wird.
6. Vorrichtung zur Messung von Gewindekenngrößen unter
Anwendung des an sich bekannten Tastschnittverfahrens mit
einer Vorrichtungsebene, die die Meßbasis bildet und mit
einer zur Gewindeachse annähernd parallel verschiebbaren
Tasteinheit und einer Meßschaltung mit der das mit der
Tasteinheit im Tastschnittverfahren ermittelte Gewinde
profil erfaßbar ist, und durch die Meßschaltung
- - die Bildung einer Symmetrielinie (S) des Außen- oder Innengewindes des Prüflings (1) erfolgt und
- - eine Verschiebung der Symmetrielinie um den für die jeweilige Gewindeart charakteristischen Abstand (A*), welcher dem halben Soll-Flankendurchmesser entspricht, im Achsenschnitt in die Gewindekontur (1.G) des Prüflings (1),
- - die Ermittlung mindestens eines Maßes der Ist- Gewindedicke (Bist) zwischen den Schnittpunkten (Z) der Symmetrielinie (S) mit der Gewindekontur (1.G), sowie
- - die Ermittlung der Ist-Steigung (Pist) sowie des Ist- Flankenwinkels (αist) oder des Ist-Teilflankenwinkels (αist/2) und
- - die Berechnung der Flankendurchmesserabweichung
aus den Meßwerten (Bist), (Pist) und (αist) oder (αist/2) nach der Formel
für positive Flankendurchmesserabweichungen und nach der Formel
für negative Flankendurchmesserabweichungen ausgehend davon, daß die halbe Ist-Dreieckshöhe (Hist/2) die Lage des Ist-Flankendurchmessers bestimmt,
durchführbar ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Vorrichtungsebene (2) die Meßbasis bildet und daß die
Gewindekontur (1.G) die Vorrichtungsebene (2) berührt und
die Vorrichtungsebene bei Außengewinde
- - durch die Meßfläche und Auflagefläche einer ebenen Aufnahme (3) oder
- - zwei Auflageflächen eines Prismas oder
- - durch die Achsen der Zentrierspitzen (7) eines
Spitzenbockes
und bei Innengewinde - - ebenfalls durch die Meß- und Auflagefläche einer ebenen Aufnahme (3) oder
- - durch die Achse eines Aufnahmedorns (9) gebildet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (2)
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DE19613175A1 DE19613175A1 (de) | 1997-10-09 |
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1996
- 1996-04-02 DE DE1996113175 patent/DE19613175C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (4)
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19613175A1 (de) | 1997-10-09 |
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