DE19611887A1 - Regelungsverfahren für die Backtemperatur eines Backofens - Google Patents
Regelungsverfahren für die Backtemperatur eines BackofensInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Regelungsverfahren für die Backtempe
ratur eines Umluft-Backofens, der gemäß der älteren deutschen Patentan
meldung No. 195 46 641.1 ausgestaltet ist.
Ein solcher Backofen weist eine Vielzahl etagenartig übereinander ange
ordneter, in Gruppen zusammengefaßter Herde, eine Heizgas-Umwälz-Ein
richtung für die Beheizung des Umluft-Backofens sowie eine Regelvorrich
tung auf, mit deren Hilfe die Backtemperatur in den einzelnen Herdgrup
pen des Umluftbackofens vorzugsweise entsprechend einem vorgegebenen
Backtemperaturverlaufes geregelt wird. Die Regelung von Backöfen mit
mehreren Einzelherden nach einem vorgegebenen Temperaturverlauf ist be
reits aus der EP 0 388 605 A1 bekannt.
Die erwähnte Heizgas-Umwälz-Einrichtung ist mit einem Brenner, den ein
zelnen Herdgruppen zugeordneten Heizgas-Zufuhr-Kanälen und mindestens
einem, vorzugsweise mehreren, jeweils den einzelnen Herdgruppen zugeord
neten Gebläsen zur Heizgas-Umwälzung und jeweils den Heizgas-Zuführka
nälen zugeordneten Stellklappen zur Einstellung der Heizgas-Volumenströme
durch die einzelnen Herdgruppen versehen.
Es ist nun grundsätzlich möglich, jede Herdgruppe für sich anhand des
ihr zugeordneten Soll-Temperaturverlaufes und der laufend erfaßten
Ist-Temperatur in ihren Herden zu regeln. Hierbei beeinflussen die in
Backöfen üblichen Störgrößen, wie z. B. die Teigtemperatur des einge
schossenen Backgutes, die Zuführung von Sattdampf in den Backofen (der
sogenannte "Schwaden"), Luftaustausch mit der Umgebung, externe thermi
sche Einflüsse (z. B. Einbau des Backofens in Nischen und damit verbun
dene geringere Wärmeableitung oder Temperaturverlust durch die Isolie
rung) das Regelverhalten, was jedoch als solches mit den herkömmlichen
Regelungen grundsätzlich beherrschbar ist.
Bei dem Backofentyp der eingangs genannten Art spielt nun eine weitere
"Störgröße" eine entscheidende Rolle, nämlich die gegenseitige Beein
flussung der zwei oder mehreren Herdgruppen. In diesen Herdgruppen
können nämlich sehr unterschiedliche Backkurven gefahren werden, d. h.
das der Soll-Temperaturverlauf in der jeweils zu regelnden Herdgruppe
stark von dem der anderen Herdgruppe(n) abweicht. Erhebliche Differen
zen zwischen den Herdgruppen ergeben sich schon allein durch die übli
che sequenzielle Beschickung der unterschiedlichen Herdgruppen, so daß
die Startzeitpunkte der verschiedenen Backkurven, wie sie in den einzel
nen Herdgruppen zu fahren sind, ebenfalls unterschiedlich liegen. Damit
werden die Differenzen zwischen den Soll-Temperaturverläufen in den ein
zelnen Herdgruppen weiter verstärkt.
Eine saubere individuelle Regelung der einzelnen Herdgruppen dürfte sich
also schwierig gestalten.
Ausgehend von dieser Problematik liegt der Erfindung die Aufgabe zu
grunde, ein Regelungsverfahren für die Backtemperatur eines Umluft-Back
ofens der eingangs erörterten Art anzugeben, mittels dem die gegenseitige
Beeinflussung der nach getrennten Soll-Temperaturverläufen zu regelnden
Herdgruppen nicht nur minimiert, sondern durch ein auf beide Herdgrup
pen abgestimmtes Regelverhalten eine Optimierung hinsichtlich Regelge
nauigkeit und Energieverbrauch des Backofens erzielt wird.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichnungsteil des Anspruches 1 an
gegebenen Regel-Verfahrensschritte gelöst. Neben den regelungstechnisch
üblichen Schritten der Erfassung der für die jeweils zu regelnde Herd
gruppe repräsentativen Ist-Temperatur (Regelgröße) und der Ermittlung
der Regelabweichung zwischen der Ist-Temperatur und dem Sollwert nach
einem vorgegebenen Soll-Temperaturverlauf (Führungsgröße) in der jeweils
zu regelnden Herdgruppe wird als Kern der Erfindung auch der thermische
Zustand der jeweils anderen Herdgruppe erfaßt und bei der Ermittlung
der Stellgrößen zur Ansteuerung des Brenners, des mindestens einem Ge
bläses und/oder der Stellklappen des Backofens mit einbezogen.
Durch diese Einbeziehung fällt nun der Einfluß der jeweils anderen Herd
gruppe(n) für die Regelung einer bestimmten Herdgruppe nicht als Stör
größe ins Gewicht, sondern wird für die Ermittlung der Stellgrößen sofort
mitverarbeitet. Durch diese Einbeziehung des thermischen Zustandes des
"Restofens" kann also mit Hilfe dieser Regelung z. B. Wärme aus einer
Herdgruppe in die andere "umgeladen" werden, was zu reduzierten Bren
nerzeiten und damit einem geringeren Primärenergieverbrauch eines derart
geregelten Backofens führt.
Anspruch 2 betrifft eine vorteilhafte Ausgestaltung des Regelungsverfah
rens insofern, als zur Einbeziehung des thermischen Zustandes des soge
nannten "Restofens" sowohl die dortige Ist-Temperatur als auch der für
den "Restofen" vorgegebene Soll-Temperaturverlauf in die Stellgrößener
mittlung der eigentlich zu regelnden Herdgruppe einbezogen wird. So kann
z. B. für den Fall, daß eine Herdgruppe völlig ausgeschaltet bleiben soll
und dort noch eine relativ hohe Temperatur herrscht, aus den Registern
dieser Herdgruppe Warmluft abgesaugt und für die Beaufschlagung der
eigentlich zu regelnden Herdgruppe verwendet werden. Damit muß diese
mit weniger Heizleistung des Brenners erhitzt werden, was einen niedrige
ren Energieeinsatz mit sich bringt.
Die Ansprüche 3 bis 5 kennzeichnen unterschiedliche Regelungsarten, wo
bei die zeitabhängigen Veränderungen der Systemumgebung der jeweils zu
regelnden Herdgruppe einen Regelbaustein erfordern, dessen Stell
größen-Ermittlung ständig entsprechend variierbar ist. Dieser Anforderung wird
optimalerweise von einem Fuzzy-Regler erfüllt.
Alternativ kann die Regelvorschrift auch auf der Basis eines festen Re
gelalgorithmus oder eine empirisch festgelegten Entscheidungstabelle vor
gegeben sein. Letzterer Fall ist für eine Regelung auf Mikroprozessor-Ba
sis denkbar.
Die Ansprüche 6 bis 8 kennzeichnen unterschiedliche Stellgrößen für das
Regelungsverfahren.
Gemäß den Alternativen nach Anspruch 9 bzw. 10 kann zur Ermittlung des
für eine Herdgruppe repräsentativen Ist-Wertes der Backtemperatur die
Temperatur in den einzelnen Herden eine Gruppe erfaßt und gemittelt oder
die Temperatur im Umluftkreislauf der jeweiligen Gruppe erfaßt und auf
Backtemperatur umgerechnet werden.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind der nach
folgenden Beschreibung entnehmbar, in der ein Ausführungsbeispiel des
erfindungsgemäßen Regelungsverfahrens anhand der beigefügten Zeichnung
näher erläutert wird.
Die Zeichnung zeigt eine schematische perspektivische Ansicht eines Um
luft-Backofens mit zugeordnetem Regelgerät in Blockdiagramm-Darstellung.
Der in der Zeichnung dargestellte Backofen ist als sogenannter Etagenofen
ausgebildet. Er weist einen Herdkörper 1 auf, in dem mehrere, im vorlie
genden Ausführungsbeispiel zehn Herde 2a, 2b, 2c, 2d, 2e und 3a, 3b,
3c, 3d, 3e etagenartig übereinander angeordnet sind. Die Herde 2a bis 2e
bilden eine untere erste Herdgruppe 2, während die oberen Herde 3a bis
3e eine obere zweite Herdgruppe 3 bilden. Es ist auch möglich, insgesamt
fünf Herdgruppen mit jeweils zwei Herden oder zwei Herdgruppen, von de
nen die eine vier Herde und die andere sechs Herde aufweist, zu bilden.
Jeder Herd weist einen Backraum 4 auf, der an seiner Oberseite durch
eine im wesentlichen nur durch Wärmestrahlung heizende obere, durch ein
dünnes Blech gebildete Heizfläche 5 begrenzt ist. Er weist weiterhin eine
zur Aufnahme von Backgut dienende untere Backplatte 7 auf, die durch
Wärmeleitung direkt auf das Backgut und zwischen Backgutteilen durch
Wärmestrahlung heizt. Die unteren Backplatten 7 bestehen bevorzugt aus
Stein, können aber auch aus Metall bestehen. Im Gegensatz zu den oberen
Heizflächen 5 weisen sie eine beträchtliche Masse und damit eine be
trächtliche Wärmespeicherkapazität auf, die für den Backprozeß von Be
deutung ist. An ihrer Vorderseite sind die Herde 2a bis 3e jeweils durch
nicht näher dargestellte Klappen verschließbar.
Unterhalb der unteren Backplatte 7 des unteren Herdes 2a, oberhalb der
oberen Heizfläche 5 des Herdes 2e, unterhalb der unteren Backplatte 7 des
Herdes 3a, zwischen allen Herden 2a bis 3e und oberhalb der oberen
Heizfläche 5 des oberen Herdes 3e sind Heizgaskanäle 9, ausgebildet, in
die Heizgas durch seitliche Eintrittsöffnungen 10 eintritt. Die konstruk
tiven Begrenzungen der Heizgaskanäle 9 einschließlich der hiermit fest
verbundenen Heizflächen 5 bezeichnet man in der Praxis als Register bzw.
Heizregister; sie sind allgemein bekannt. Die den beiden segmentierten
Seitenwänden 11, 12 des Herdkörpers 1 zugeordneten Eintrittsöffnungen 10
werden über Heizgas-Zuführkanäle 13a, 13b und 14a, 14b mit Heizgas ver
sorgt, wovon die Heizgas-Zuführkanäle 13a, 13b der unteren Herdgruppe 2
und die Heizgas-Zuführkanäle 14a, 14b der oberen Herdgruppe 3 zugeord
net und mit den jeweiligen Eintrittsöffnungen 10 verbunden sind. Die Zu
führkanäle 13a bis 14b sind an den Seitenwänden 11, 12 angebracht und
an eine unterhalb der unteren Herdgruppe 2 im Herdkörper 1 angeordnete
Energiezelle 15 angeschlossen, die einen Heizgas-Mischraum 16 aufweist.
In diesen Heizgas-Mischraum 16 münden ebenfalls zwei an der Rückwand
17 des Herdkörpers 1 angeordnete, voneinander getrennte (nicht darge
stellte) Heizgas-Rückführkanäle, die jeweils einer der beiden Herdgruppen
2, 3 zugeordnet sind. Näheres hierzu ist der eingangs genannten Patent
anmeldung No. 195 46 641.1 entnehmbar.
Im Heizgas-Mischraum 16 ist eine zylindrische Brennkammer 19 angeordnet,
in die ein Brenner 20 einmündet. Die durch die Verbrennung im Brenner
20 entstehenden heißen Rauchgase strömen aus der Brennkammer 19 in den
Heizgas-Mischraum 16. Dort werden sie mit zugeführten abgekühlten Heiz
gasen gemischt, wodurch Heizgas mit einer entsprechenden Mischtemperatur
erzeugt wird. Dieses Heizgas wird durch die Heizgas-Zuführkanäle 13a bis
14b und die Eintrittsöffnungen 10 durch die Heizgaskanäle 9 und von dort
in die jeweils nachgeordneten Heizgas-Rückführkanäle gesaugt, wozu dort
jeweils ein, insgesamt also zwei Sauggebläse 23, 24 vorgesehen sind, von
denen jeweils eines der ersten Herdgruppe 2 und das andere der zweiten
Herdgruppe 3 zugeordnet ist. In dem Maße, in dem Heizgas vom Brenner
20 im Mischraum 16 neu zugeführt wird, werden abgekühlte Heizgase
durch einen nicht näher dargestellten Kamin abgeführt.
An der dem Mischraum 16 zugeordneten und mit diesem verbundenen Ein
trittsseite 27, 28 der Zuführkanäle 13a bis 14b ist eine Stellklappe 29, 30
angeordnet, die jeweils um eine Schwenkachse mittels eines Stellmotors
verschwenkbar ist. Die Schwenkachse liegt in der jeweiligen Trennwand 33
zwischen den einander zugeordneten Heizgas-Zuführkanälen 13a, 14a bzw.
13b, 14b. Die Stellklappen 29 bzw. 30 sind so ausgebildet, daß mit ihnen
jeweils der Eintritt der Zuführkanäle 13a bzw. 13b oder der Eintritt der
Zuführkanäle 14a bzw. 14b wahlweise vollständig geschlossen werden kön
nen. Dazwischen ist jede Zwischenstellung möglich, in der alle Eintritte
teilweise bis vollständig geöffnet sind.
In einer in die Zeichnung zusätzlich aufgenommenen Variante sind Saug
gebläse 23′, 24′ zwischen dem Heizgas-Mischraum 16 und der Eintrittsseite
27, 28 der Zuführkanäle 13a, 14a und 13b, 14b, also auf deren Drucksei
te, angeordnet.
Wie aus der beigefügten Zeichnung ferner entnehmbar ist, ist der Back
ofen mit einer als Ganzes mit 34 gekennzeichneten Regeleinrichtung ver
sehen. Diese weist eine Eingabeeinheit 35 auf, mittels derer ein in der
Zeichnung schematisch dargestellter Soll-Temperaturverlauf T = f(t) als
zeitabhängige Führungsgröße wi eingebbar ist. Die Führungsgröße w1 ist
also der zeitliche Temperaturverlauf für die erste Herdgruppe 2, w2 ist
der zeitliche Temperaturverlauf für die zweite Herdgruppe 3. Die Füh
rungsgrößen w1 und w2 können beispielsweise durch Anwählen eines ent
sprechenden Backprogramms in die Regeleinrichtung 34 eingegeben werden.
Zur Regeleinrichtung 34 gehören ferner Temperatursensoren 36, die im Be
reich der Eintrittsöffnungen 10 des untersten und obersten Herdes 2a, 2e,
3a, 3e der beiden Herdgruppen 2, 3 angeordnet sein können. Auch eine
zusätzliche oder alternative Anordnung von Temperatursensoren 36′ im Be
reich der Heizgas-Zuführkanäle 13a, 13b, 14a, 14b ist denkbar. Die
Temperatursensoren 36 bzw. 36′ sind mit einer Temperaturerfassungseinheit
37 der Regeleinrichtung 34 durch Meßleitungen 38 verbunden. Bei Einsatz
der in den Herden 2a, 2e, 3a, 3e sitzenden Temperatursensoren 36 kann
die Temperaturerfassungseinheit 37 durch Auswerten und Mitteln der über
die Meßleitungen 38 herangeführten Meßsignale einen für die Backtempera
tur in der Herdgruppe 2 bzw. 3 repräsentativen Ist-Wert Tist durch Mit
telung bestimmen.
In einer Komparatoreinheit 39 wird nun die Regelabweichung
delta T = Tist - wi der Regelgröße "Backtemperatur" für die erste und
zweite Herdgruppe 2, 3 bestimmt. Dieser Regelabweichung wird vom
eigentlichen Regelbaustein, dem Fuzzy-Logik-Baustein 40 der Regeleinrich
tung 34 in noch näher zu erläuternder Weise weiterverarbeitet, um die
Stellgrößen für den die Regelstrecke darstellenden Backofen zu bestimmen.
Bei den Stellgrößen handelt es sich um folgende Parameter des Backofens:
Y1: Drehzahl V1 des Sauggebläses 23
Y2: Drehzahl V2 des Sauggebläses 24
Y1′: Drehzahl V1′ des Sauggebläses 23′
Y2′: Drehzahl V2′ des Sauggebläses 24′
Y3: Grundstellung der Stellklappe 30
Y4: Stellbereich der Stellklappe 30
Y5: Grundstellung der Stellklappe 29
Y6: Stellbereich der Stellklappe 29
Y7: Brennerstufe (bei 2-stufigem Brenner) bzw. Brennerleistung (bei stu fenlos regelbarem Brenner 20)
Y2: Drehzahl V2 des Sauggebläses 24
Y1′: Drehzahl V1′ des Sauggebläses 23′
Y2′: Drehzahl V2′ des Sauggebläses 24′
Y3: Grundstellung der Stellklappe 30
Y4: Stellbereich der Stellklappe 30
Y5: Grundstellung der Stellklappe 29
Y6: Stellbereich der Stellklappe 29
Y7: Brennerstufe (bei 2-stufigem Brenner) bzw. Brennerleistung (bei stu fenlos regelbarem Brenner 20)
Die vom Fuzzy-Logik-Regelbaustein 40 anhand der Führungsgrößen wi und
Regelgrößen xi (Backtemperatur für die beiden Herdgruppen 2, 3) unter
Einbeziehung des thermischen Zustandes der jeweils anderen Herdgruppe
2, 3 ermittelten Werte für die Stellgrößen Yi werden über eine Treiber
einheit 41 verarbeitet, die die Sauggebläse 23, 24 (bzw. 23′, 24′), die
Stellklappen 29, 30 und den Brenner 20 entsprechend ansteuern.
Dieses Regelverhalten soll an einem konkreten Beispiel nochmals
verdeutlicht werden:
An der Eingabeeinheit 35 des Backofens wird vom Bedienungspersonal z. B. das Backprogramm "Weißbrot" für die erste Herdgruppe 2 (Herde 2a bis 2e) angewählt. Damit liegt die sogenannte "Backkurve", also der zeitliche Verlauf der Backtemperatur und damit der zeitliche Verlauf der Führungs größe w1 (1. Herdgruppe) vor.
An der Eingabeeinheit 35 des Backofens wird vom Bedienungspersonal z. B. das Backprogramm "Weißbrot" für die erste Herdgruppe 2 (Herde 2a bis 2e) angewählt. Damit liegt die sogenannte "Backkurve", also der zeitliche Verlauf der Backtemperatur und damit der zeitliche Verlauf der Führungs größe w1 (1. Herdgruppe) vor.
Das Backprogramm "Weißbrot" zeigt z. B. folgenden Temperaturverlauf:
Minute 1 bis 10: 230°C
Minute 11 bis 20: fallen auf 210°C
Minute 21 bis 35: 210°C
Minute 36 bis 45: steigen auf 230°C
Minute 45: Backzeitende.
Minute 11 bis 20: fallen auf 210°C
Minute 21 bis 35: 210°C
Minute 36 bis 45: steigen auf 230°C
Minute 45: Backzeitende.
Die Regeleinrichtung 34 erfaßt nun über die Temperaturerfassungseinheit
37 mittels der in den Herden (oder Herdgruppen-Heizgaskanälen) angeord
neten Temperatursensoren 36 (36′) den thermischen Istzustand sowohl der
zu regelnden ersten Herdgruppe 2, also auch den thermischen Istzustand
des übrigen Systems, also insbesondere der zweiten Herdgruppe 3.
Werden nun für den vorgegebenen Führungsgrößenverlauf der 1. Herdgrup
pe 2 folgende Istzustände der beiden Herdgruppen festgestellt:
- - Ist-Temperatur in 1. Herdgruppe Tist = 180°C, damit delta T = 50°C, und
- - Ist-Temperatur in 2. Herdgruppe Tist = 120°C, kein Backprogramm an liegend, Herde leer,
so werden mit Hilfe des Fuzzy-Logik-Regelbausteins 40 z. B. folgende Stell
größen generiert:
Y1: Ventilatordrehzahl V1 = 100%
Y2: Ventilatordrehzahl V2 = 0%
Y3: Grundstellung der Stellklappe 30 = 100% auf 1. Herdgruppe
Y4: Stellbereich der Stellklappe 30 = 0°
Y5: Grundstellung der Stellklappe 29 = 100% auf 1. Herdgruppe
Y6: Stellbereich der Klappe 29 = 0°
Y7: Brenner auf Stufe 1 (niedrigere Stufe) oder Brennerleistung = 50%.
Y2: Ventilatordrehzahl V2 = 0%
Y3: Grundstellung der Stellklappe 30 = 100% auf 1. Herdgruppe
Y4: Stellbereich der Stellklappe 30 = 0°
Y5: Grundstellung der Stellklappe 29 = 100% auf 1. Herdgruppe
Y6: Stellbereich der Klappe 29 = 0°
Y7: Brenner auf Stufe 1 (niedrigere Stufe) oder Brennerleistung = 50%.
Aus der vorstehenden Werttabelle der Stellgrößen ist erkennbar, daß bei
der Regelung der ersten Herdgruppe die Tatsache in die Stellgrößenbe
rechnung mit einbezogen wird, daß für die zweite Herdgruppe keinerlei
Wärmeenergie notwendig ist. Dies bedeutet, daß alle Stellgrößen zugunsten
der ersten Herdgruppe eingestellt werden könne, wodurch praktisch keine
Energie verlorengeht und ein besonders schnelles Aufheizen auf die Start
temperatur des eingestellten Backprogramms bei geringstem Energieeinsatz
erfolgen kann.
Für den Fall, daß statt der beiden Sauggebläse 23, 24 die frontseitigen
Gebläse 23′, 24′ eingesetzt werden, werden anstelle der Stellgrößen Y1
und Y2 die alternativen Stellgrößen Y1′ und Y2′ (Ventilatordrehzahl
rechts/links) verwendet. Dabei unterscheidet sich die Regelung von der
oben dargestellten Variante insofern, als nicht einer der beiden Ventila
toren auf Drehzahl gleich 0% gestellt werden kann, sondern vielmehr
beide Sauggebläse 23′, 24′ gleichmäßig (bzw. entsprechend der
links-rechts-Gleichmäßigkeit der Ofentemperaturverteilung gleichmäßig ver
setzt) in der Drehzahl angehoben oder abgesenkt werden müssen.
Claims (10)
1. Regelungsverfahren für die Backtemperatur eines Umluft-Backofens, der
aufweist:
- - eine Vielzahl etagenartig übereinander angeordneter, in Gruppen (2, 3) zusammengefaßter Herde (2a bis 2e; 3a bis 3e),
- - eine Heizgas-Umwälz-Einrichtung mit
- - einem Brenner (20),
- - den einzelnen Herdgruppen zugeordneten Heizgas-Zufuhr-Kanälen (13a, 13b; 14a, 14b),
- - mindestens einem, vorzugsweise mehreren Gebläsen (23, 24; 23′, 24′) zur Heizgas-Umwälzung,
- - jeweils den Heizgas-Zufuhr-Kanälen (13a, 13b; 14a, 14b) zugeordnete Stellklappen (29, 30) zur Einstellung durch die einzelnen Herdgrup pen zu führenden Heizgasvolumenströme, sowie
- - eine Regelvorrichtung (38) zur Regelung der Backtemperatur, gekennzeichnet durch folgende Regel-Verfahrensschritte:
- - Erfassung der für die jeweils zu regelnde Herdgruppe (2, 3) repräsen tativen Ist-Temperatur (Tist),
- - Ermittlung der Regelabweichung (delta T) zwischen der Ist-Temperatur (Tist) und dem Sollwert (wi) gemäß einem vorgegebenen Sollwert-Tempe raturverlauf in der jeweils zu regelnden Herdgruppe (2, 3),
- - Erfassung des thermischen Zustandes der anderen Herdgruppe(n) (2, 3), und
- - Ermittlung der Stellgrößen (Yi) zur Ansteuerung des Brenners (20), des mindestens einem Gebläse und/oder der Stellklappen (29, 30) nach einer vorgegebenen Regelvorschrift unter Einbeziehung des thermischen Zu standes der anderen Herdgruppe(n) (2, 3).
2. Regelungsverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als
thermischer Zustand der anderen Herdgruppe(n) (2, 3) sowohl die dortige
Ist-Temperatur (Tist) als auch der für die andere(n) Herdgruppe(n) (2,
3) vorgegebene Soll-Temperaturverlauf (wi) in die Stellgrößenermittlung
der zu regelnden Herdgruppe (2, 3) einbezogen wird.
3. Regelungsverfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine
Regelvorschrift auf der Basis einer Fuzzy-Logik-Regelung (40).
4. Regelungsverfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine
Regelvorschrift auf der Basis eines festen Regelalgorithmus.
5. Regelungsverfahren nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch eine
Regelvorschrift auf der Basis einer empirisch festgelegten Entscheidungs
tabelle.
6. Regelungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Stellgröße (Y7) die Leistung des Brenners (20)
herangezogen wird.
7. Regelungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Stellgröße (Y1, Y2; Y1′, Y2′) die Gebläsedrehzahl
(V1, V2; V1′, V2′) des mindestens einen Gebläses (23, 24, 23′, 24′)
herangezogen wird.
8. Regelungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Stellgröße (Y3 bis Y7) die Positionierung der
Stellklappen (29, 30) herangezogen wird.
9. Regelungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß zur Ermittlung des für eine Herdgruppe (2, 3) reprä
sentativen Ist-Wertes (Tist) der Backtemperatur die Temperaturen in den
einzelnen Herden (2a, 2e; 3a, 3e) einer Gruppe (2, 3) erfaßt und gemit
telt wird.
10. Regelungsverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß zur Ermittlung des für eine Herdgruppe (2, 3) reprä
sentativen Ist-Wertes (Tist) der Backtemperatur die Temperatur im Um
luft-Kreislauf der jeweiligen Herdgruppe (2, 3) erfaßt und auf Back
temperatur umgerechnet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996111887 DE19611887A1 (de) | 1996-03-26 | 1996-03-26 | Regelungsverfahren für die Backtemperatur eines Backofens |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1996111887 DE19611887A1 (de) | 1996-03-26 | 1996-03-26 | Regelungsverfahren für die Backtemperatur eines Backofens |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19611887A1 true DE19611887A1 (de) | 1997-10-02 |
Family
ID=7789443
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1996111887 Withdrawn DE19611887A1 (de) | 1996-03-26 | 1996-03-26 | Regelungsverfahren für die Backtemperatur eines Backofens |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19611887A1 (de) |
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